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BDSM & Polyamorie
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Akzeptanz und Toleranz, könnt Ihr immer tolerant sein?42
Hier in die Runde: Wie seht Ihr die Akzeptanz und Toleranz in unserer…
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Wie tolerant ist die Gruppe gegenüber monogam Empfindenden??

*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Themenersteller 
Wie tolerant ist die Gruppe gegenüber monogam Empfindenden??
Diese Frage stellt sich mir aktuell und aufgrund folgender Situation:

Ich bin schon länger in dieser Gruppe, diskutierte bei vielen Themen mit und schrieb und schreibe mit einigen Mitgliedern auch per CM.
Wer mich "kennt", oder von mir hier gelesen hat, der weiß, dass ich hier in der Gruppe bin, weil ich polyamor empfinde(n kann) und ich auch 2x in meinem Leben - in den letzten 8 Jahren - die große Hoffnung hatte, dass polyamore Beziehungen funktionieren.

Ich habe daran geglaubt und mir sogar zeitweise eingebildet, dass es mir gelingt, durch Ehrlichkeit und - besonders - durch tiefe Emotionen, selbst Menschen in meine Gefühls-Welt "mitnehmen" zu können, für die die tief empfundene Liebe zu mehr als der/dem Einen unvorstellbar erschien.
Das Leben meiner polyamoren Beziehungen dauerte leider nur Monate und endete jeweils mit der Erkenntnis, dass es mir leider nicht gelingt, Menschen, die "es" nicht selbst als Empfinden von sich kennen, wirklich "mitzunehmen".

Im Nachhinein wurde mir klar, dass ein an die Monogamie fest glaubender Mensch (mein Mann), sich in Liebe zu mir ggf. "verbogen" hat - geglaubt hat, "es" auch leben zu können und eigenes Wollen und das Bedürfnis nach Exklusivität völlig zu verdrängen versuchte. Vielleicht geschah das sogar unbewusst, denn er schien zeitweise sehr überzeugt von dieser damaligen polyamoren Verbindung.

Für mich ist diese Erfahrung, als auch Weiteres, was ich durch mein polyamores Sein erlebte (z.B. eigene Sehnsucht nach Geborgenheit und Verbindlichkeit), ausschlaggebend dafür, dass ich heute daran zweifel, ob es gelingen kann, einem an die Monogamie glaubendem Menschen wirklich zu vermitteln, was polyamores Fühlen (für mich) bedeutet.
Ich möchte nicht mehr verletzen.

Seit einem halben Jahr liebe ich einen Mann, den ich tatsächlich durch den JC kennenlernte.
Er weiß von meiner emotionalen Situation, weil ich versuche, ihm diese zu beschreiben. Ich rede mit ihm über mein Erlebnisse und über die Erfahrungen, die ich in den letzten 8 Jahren machte.
Er selbst kann sich nicht vorstellen, eine Liebesbeziehung zu mehreren Menschen zu haben und auch nicht, Liebe zu mehreren Menschen gleichzeitig (Kinder, Eltern etc. ausgenommen) zu empfinden.
Ich schlug ihm vor, sich in dieser Gruppe anzumelden, um evtl. auch hier seine Sicht auf das, was er über Polyamorie denkt, loswerden zu können, um polyamor lebenden und -fühlenden Menschen "zu begegnen" und ggf. auch Fragen stellen zu können.

Er begann also, hier in der Gruppe zu lesen.
Erste Rückmeldung:
Das, was er gelesen hat, wirkt auf ihn derart dogmatisch und intolerant, dass er bisher davon abgesehen hat, seine Einstellung zu Themen hier zu tippen - mit zu diskutieren.

Ich finde es sehr schade, dass diese Gruppe auf Menschen, die sich zwar informieren wollen, aber anders denken/fühlen, doch irgendwie abschreckend intolerant wirkt.
Was führt dazu, dass einige (Es schreiben ganz sicher nicht alle derart intolerant!) hier den Eindruck erwecken, dass nur die eigenen Empfindungen "das Maß aller Dinge" sind?

Ich selbst weiß sehr gut, dass wir in einer Gesellschaft leben, die Polyamorie (man nehme nur Diskussions-Runden im TV) gegenüber extrem unaufgeschlossen scheint/ist.
Ich weiß, dass wir das Gefühl haben können, in eine Art "Verteidigungs-Rolle" schlüpfen zu müssen und dass Erkenntnisse aufgrund von tiefen Emotionen eine Bereicherung sein können, die z.B. zu Threads führt, die dann
"Wir sind alle polyamor, nur wissen wir es nicht ..." heißen.

Ich persönlich fände es trotzdem super, wenn wir die Toleranz, die wir uns wünschen würden, denen, die anders denken oder -fühlen, entgegenbringen, um somit ein "Öffnen" der Gruppen - "eine Tür" für diese Menschen IN unsere Gruppe - zu ermöglichen.
Der Austausch könnte doch interessant und ggf. (im besten Falle) für alle auch bereichernd sein.
Was meint ihr dazu?

Nach langer Zeit, in der ich hier zwar gelesen - , aber nichts selbst geschrieben habe,
schicke ich besonders liebe Grüße in die Runde.
*****man Mann
270 Beiträge
Hallo, Soukie
Ich fühle monoamor, ohne die Reize der Erotik ausserhalb meiner Beziehung zu ignorieren.
Für eine wahrhaft innige Beziehung mit einer zweiten Frau fehlt es mir jedoch reflektierterweise an der inneren Bereitschaft und der Fähigkeit im Allgemeinen.
Ich finde, wer es mit einer Person wirklich hinbekommt, kann daran denken, die Verantwortung für die Gefühle einer zweiten oder dritten Person zu übernehmen.
Jeder muss wissen, wie er das schafft bzw. authentisch ausleben kann.
Ich habe mich hier von Anfang an als "nichtpoly" geoutet und offen über meine Ängste und meine Situation in meiner Liebesbeziehung diskutiert.
Ich habe viele sehr gute Ratschläge bekommen und viele sehr gute Kommentare lesen dürfen. Auch in der privaten CM hat mir der ein oder andere hier, sehr wertschätzend und ehrlich geschrieben.
Die Meinung deines Freundes kann ich so nicht bestätigen. Vielleicht sollte er mal einen Versuch wagen, einen Beitrag zu schreiben und die Reaktionen abwarten.
Alle sind hier auch nicht so, dass sehe ich ähnlich. Es gibt auch Menschen, die so wirken, als wären sie weiter, oder offener, oder mutiger oder weiser als der monoamore Mensch an sich, aber jene sind glücklicherweise in der Minderzahl.
Also kann ich da nur mutmachend wirken und empfehlen mal was in die Runde zu werfen:-)
*****gra Frau
5.045 Beiträge
Beeindruckt
lese ich Soukies Text. Danke für den Mut, das hier so zu darzustellen.

Er macht mich einerseits traurig, denn es sollte hier nun wirklich keine Intoleranz rüberkommen.
Ja - Ich habe ab und zu auch was gelesen, was mir quer kam , und mich innerlich selbst davon distanziert. Dogmen oder Theorielastigkeit, Positionen und Einsichten...ja nun, es darf ja eigentlich slles gepostet werden, was in die Thematik passt.
Meist ging es doch respektvoll zu....

Es ist nicht immer ein "Verbiegen" , wenn zwei Liebende unterschiedlich fühlen, mono und poly. Jeder geht ein Stückchen mit auf den neuen Weg.
Genau da ist ja gerade Toleranz zu finden und wird gelebt.
Mein Mann liebt nur mich, und ich liebe ihn (und noch xy). Geborgenheit, Verbindlichkeit und nicht verletzen....das zu verknüpfen ist eine ziemliche Gradwanderung.
Aber wenn jeder sein Wünschepaket etwas aufschnürt und sowohl bewahrt als auch verändert, dann kann es klappen.
Ich kenne hier einzelne Menschen, die das hinkriegen.
Und ich kenne mehr Menschen hier, die scheitern, die aufgeben, sich trnnen und seriell unterwegs sind.
Einige Argumente, die immer wieder geäußert werden, teile ich nicht:
• jeder sei für seine Gefühle selbst verantwortlich
• so entweder-oder-Dinge
• so Egoismus-Sachen
...
Ich kämpfe sehr dafür, dass gewachsene und bewährte Beziehungen nicht beendet werden, nur (!) weil ein Partner seine polyamoren Wünsche verwirklichen will. Aber ich möchte mich auch nicht nur (!) wegen der Exklusivitätswünsche anpassen.

*gruebel*
********e_zh Mann
60 Beiträge
Falscher Ansatz
Zitat: « Das, was er gelesen hat, wirkt auf ihn derart dogmatisch und intolerant, dass er bisher davon abgesehen hat, seine Einstellung zu Themen hier zu tippen - mit zu diskutieren».
Dass Du nun stellvertretend für Ihn hier schreibst, empfinde ich als eine Art Hilflosigkeit und der Hoffnung, dass es anders würde wenn Du nun doch einfach stellvertretend für ihn schreibst, schliesslich liest er es ja und kann seine Meinung dazu dann ändern.
Schau, es ist so. Egal wer, wo und wie. Andersartige sind immer in einer Verteidigungshaltung, auch dann wenn sie davon überzeugt sind, es nicht zu sein. Friedensaktivisten stehen für Frieden ein und machen Radau! Schwule, Lesben und Queer`s schlagen und stören eine Familienkonferenz. Minderheiten sind, wenn sie sich Gehör verschaffen wollen immer in einer unterbewussten Kampfhandlung und wie wird so etwas von den „Normalen“? wahrgenommen? - Richtig!
Du liebst Ihn? Weshalb versuchst Du UNS dann davon zu überzeugen, dass wir anders sind und er uns lediglich missversteht?
Ich muss allerdings gestehen, dass ich keineswegs der Klassiker der Polyamorie bin und auch nur deshalb so schreibe, weil es ein urtypisches menschliches Verhalten ist und nicht weil ich selber auf die eine oder andere Weise so oder so empfinde. Selber bin ich auch nur insofern poly, dass ich nichts dagegen habe, wenn meine Freundin auch andere Geschlechtspartner hat, allerdings hätte ich ein Problem damit, wenn es mehr wäre, denn dann kann man sich nie richtig reflektieren. Eine/r in der Dreiecksbeziehung steht immer aussen vor, wie das auch immer aussehen mag, da sind die Möglichkeiten fast grenzenlos und deshalb funktionieren auch nur ganz wenige echte Poly Beziehungen auf Dauer. Gut funktioniert es über die Distanz oder auf einer Art höheren Ebene der Lebenseinstellung (mein Vater lebte genau so, er war Spiritual Healer), also eine Art Guru mit seinen Schäfchen. Jemand ist immer das Alphatierchen, wenn die anderen in der Rolle als Schäflein genügend Erfüllung finden ist daran nichts auszusetzen, allerdings weiss ich natürlich wie sich das anhört, aber so ist es leider nun einmal. Da ich so aufgewachsen bin und mein Vater mit zwei Frauen in einer Wohnung lebte, erlaube ich mir zu sagen, ich weiss, wovon ich schreibe.
Zurückkommend auf den Beginn. Wenn Du die nötige Toleranz die es zur Polyamoren Beziehung braucht hast, dann lässt Du ihn, auch ohne, dass Du versuchst Dich zu verbiegen um ihm zu erklären, dass er sich in den Poly Menschen täuscht. Wenn er souverän genug ist, wird er mit uns diskutieren können und seine Argumente auch entsprechend darlegen können. Alles andere ist wie ein Automatikgetriebe welches nicht mehr schaltet weil man vergessen hat auf Drive zu stellen.

LG

Tom
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Themenersteller 
@ MaleStyle
Hallo Tom,

Dass Du nun stellvertretend für Ihn hier schreibst, empfinde ich als eine Art Hilflosigkeit und der Hoffnung, dass es anders würde wenn Du nun doch einfach stellvertretend für ihn schreibst, schliesslich liest er es ja und kann seine Meinung dazu dann ändern.

Also, ich fühle mich überhaupt nicht "hilflos". Warum sollte ich?
Mein Freund ist ein erwachsener, selst-denkender Mensch, der schreiben kann, wenn er das möchte, und es lassen kann, wenn nicht.
Beides ist absolut in Ordnung (logisch!), denn er und ich tauschen uns außerhalb dieser Gruppe intensiv aus und das ist, was wichtig und gut ist.

Dass ich den Thread eröffnet habe liegt daran, dass ich selbst hier wirklich schon viel geschrieben habe (bin wegen dieser Gruppe überhaupt zum JC gekommen) und der Austausch für mich auch teilweise wirklich sehr interessant war.
Besonders klasse finde ich, dass sie wirklich netter Schreibkontakt zu einigen hier entwickelte.
Ich empfand den Großteil derer, die hier schreiben, als respektvoll und gar nicht intolerant.
Nun stehe ich allerdings auch emotional dem sehr nahe, was die meisten hier "vertreten", nämlich der Erfahrung, wie es sich anfühlt mehr als einen Menschen zu lieben.

Wie ein monogam Fühlender unsere Gruppe ggf. bewerten kann - bzw. die Inhalte - kann ICH schwer nachempfinden.
Deshalb fand ich es wichtig, diesen Thread mal zu eröffnen und diese Thematik in die Runde zu werfen.

Ich schreibe also keinesfalls "stellvertretend"!!!
******ore Frau
4.526 Beiträge
vor ein paar Tagen habe ich schon mal überlegt, auf einen Beitrag zu antworten, habe es aber nicht getan, weil ich gerade nicht so viel Kraft habe, mich mit Kritik oder Unverständnis auseinanderzusetzen.

Das war das, was ich dann erstmal nicht gepostet habe und nun doch:
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In letzter Zeit häufen sich in diversen Threads hier im Polyforum die Beiträge, dass das Polyleben ganz schön schwierig ist:

Viele Polys ( und neuerdings sogar bekennende Monos.....) schreiben, dass es viele Probleme in der Liebe gibt: Konkurrenz, Machtgerangel, Eifersucht, nicht erfüllte Bedürfnisse, eingeschränkte Kommunikation in den Beziehungskonstellationen.

Wenn mal eine/r schreibt: " bei mir ist es gerade superschön, mir geht es sehr gut und all meinen Lieben auch", dann wird das entweder ignoriert oder in Frage gestellt als vorübergehende Phase, die unter keinen Umständen länger andauern werden wird.

Dazu kommt noch der Vorwurf ( aus den Polykreisen, aber auch aus der Monoecke...) Polys seien egoistisch, gleichgültig, gefühlskalt, würden nur ihre sexuellen Gelüste befriedigen wollen und latschten dabei über alle emotionalen Krisen ihrer Lieben nur so hinweg.

Das ist der Grund, warum ich neuerdings Mitglied der Gruppe "Beziehungsanarchie" bin.

Dass Liebe eine Herzensangelegenheit ist, im Fluss sein kann ( auch über lange Phasen hinweg) mit allen Poly- beteiligten scheint hier gar nicht mehr gerne gelesen zu werden.

Nach tiefer Krise endlich wieder voll in Liebes- und Beziehungsfähigkeit angekommen, empfinde ich Liebe als "Essenz allen Seins" und teile die gerne so viel, wie möglich mit herzensoffenen ( das ist in der Tat für mich die einzige Bedingung in einem ansonsten bedingungslosen Liebesverständnis!) Menschen.

Von den Lieben beschwert sich keiner, er käme zu kurz ( ganz im Gegenteil!), aber im Forum hier wird meine Einstellung oft angezweifelt.
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Ich habe meine polyamoren Gefühle nicht entdeckt, weil ich mich in jemand zweiten verliebt habe, sondern als tiefe spirituelle Erfahrung des Verbundenseins.

Meinem Mann hat diese Veränderung sehr viel Angst gemacht- so viel Angst, dass er selber die Beziehung beendet hat, worunter ich sehr gelitten habe. Ich habe das therapeutisch aufgearbeitet und durch heilende tantrische Erfahrung meinen Weg gefunden......
............ und neulich in den Tiefen meines Herzens ein sehr intensives Gefühl des Vermissens für ihn wiederentdeckt........

Ich bin ein toleranter Mensch, womit ich aber Probleme habe, wenn ich wegen meiner Lebensweise angegriffen werde ( und mich doch tatsächlich in einer Art Verteidigungshaltung wiederfinde....). Ich finde mich weder egoistisch, noch gefühlskalt oder gleichgültig, im Gegenteil!

Meine Empfindungen sind nur für mich das Maß aller Dinge *zwinker*

Natürlich soll jeder Mensch seine Vorstellung von Liebe leben. Ich begreife langsam, dass Monogamie für mich in so weite Ferne gerückt ist, dass ich mich in Monos nicht mehr richtig hineinversetzen kann. Das gibt mir aber nicht das Recht, sie deshalb nicht zu tolerieren!

Ich habe momentan das große Glück, mit wirklich aus tiefstem Herzen Poly- leben- wollenden Männern in Beziehung zu sein- ein großes Geschenk!
Nochmal in den tiefen Schmerz zu fallen, einen Menschen zu verlieren, weil er Angst hat, sich mit polyamoren Gefühlen auseinandersetzen zu müssen, das traue ich mir gerade gar nicht zu......

Dani

PS: Soukie, was genau erschreckt Deinen Freund?
Tja, das mit der Toleranz ist ja so eine Sache. Solange es mich selbst nicht unmittelbar betrifft, kann ich anderen Menschen völlig frei zugestehen, dass ihr monoamores Fühlen und Leben total ok ist. Wenn sie es dann noch schaffen, auch mir mein Fühlen und Leben zuzugestehen - wunderbar.

Schwieriger wird es aber in der Beziehung. Da kann es mir als polyamoren Menschen natürlich immer noch freistehen, meinem monoamoren Partner seine Sicht zuzugestehen. Aber umgekehrt? Wie tolerant kann ein monoamorer Partner die Mehrfachlieben seines polyamoren Partners akzeptieren? Und wenn er nicht damit zurecht kommt und von mir Änderung verlangt - wie tolerant kann ich dann seinem Wunsch gegenüber sein?

Wir haben diese Konstellation hier schon oft diskutiert. Aber Deine Frage spitzt das zu: in Beziehungen unterschiedlicher Grundeinstellungen wird es eng mit der Toleranz.

Es mag Auswege geben - aber bestimmt keine einfachen.

Herzlich
Joshi
******ore Frau
4.526 Beiträge
@ Joshi
Du bringst das gut auf den Punkt und ich glaube auch, dass sich das hier in den Forendiskussionen ( auch UNTER den Polys) wieder spiegelt.
Da sind einfach die Ängste, auch derer, die selber polyamor leben, aber durch bestimmte Umstände Schmerzen erfahren haben.
Normalerweise würde ich sagen, dass die Auseinandersetzung damit einen gerade weiter bringt... Selber momentan sehr ungewohnt dünnhäutig tut es doch einfach auch mal nur weh..........
Es ist schon verdammt lange her, (einige Jahre) da haben wir mal über Poly v.s. mono diskutiert.

Für mich hat sich dabei heraus kristalisiert, daß es im Grunde die Thematiken an sich sind, die die Liebe so schwer machen, nicht ob es Mono oder Poly ist.

Alle positiven Erlebnise einer Monobeziehung, kann ich auch in einer Polyamoren erleben. Dann eben halt doppelt.

Das gleiche trifft auf negativ Erfahrungen zu.
Trennungen, Vertrauensbrüche Unverstandniss, alles kann in beiden Beziehungsformen vorkommen.

Mein Mann mochte keine weiter Beziehung , er sagt er kann die Menschen lieben, aber alles was er mit mir erlebt, was er für mich fühlt will er auch nur für mich fühlen.
Ich meine behaupten zu können , daß es in dem Moment um das Begehren geht.

Bei mir ist es so das ich mein Begehren anderer Lieben gegenüber soweit wie möglich ausblende.
Eben weil ich glaube zu wissen , wie sich der Mono dabei fühlt.
Hätte ich doch vor 30 Jahren nicht im Trau daran gedacht irgendwann tatsächlich in die Lage zu kommen, zwei Menschen so innig zu lieben, daß ich Beziehung mit beiden hätte führen wollen.
(Auch dann nicht ,wenn ich im nachhinein sehr wohl spühre, daß ich wohl schon immer Polyfühlend gewesen bin) ,

Das was manchmal als Intoleranz oder Besserwisserrei rüber kommen mag, liegt denke ich daran, dass wir das, was wir selber nicht erfahren haben, auch schlecht beschreiben oder händeln können.
Und auch das zieht sich, egal in welcher Beziehungskonstelation. Wir leben durch das Leben.

Kleines Beispiel: Jemand der selber keine Kinder hat, wird Handlungen oder Verhalten einiger Eltern kaum gut heißen. hat der jennige selber welche, kann er dann hin und wieder besser nachvollzeihen warum andere sich eben schon früher so verhalten haben.

Von Intoleranz innerhalb der Gruppe mag ich nicht sprechen. Ich mag höchstens sagen, daß eben jeder seine eigenen Meinung hat, die so gar nicht mit meiner konform gehen muss.

LG YOYO
Ich will nur ganz kurz meinen Senf hierzu geben:

Ich sehe hier auch immer wieder einzelne Beiträge, die auf Monos rumhacken, aber das sind wirklich Einzelfälle. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das insgesamt ein großes Problem ist, das findest du vielleicht in einem von hundert Posts möchte ich meinen.

Was es aber sicherlich gibt, sind Darstellungen von Poly als besser geeignet für ganz viele Situationen. Natürlich kann das für wen, der mono lebt und fühlt irgendwie scary sein. Ich würde deinen Freund mal bitten, sich in Empathie gegenüber solchen Aussagen zu üben. Wir Polys werden überall mit den entgegengesetzten Aussagen konfrontiert, vielen von uns wird immer wieder vorgehalten, dass nur Mono doch eigentlich die "wahre Liebe" sei usw.

Dass man dann aus der Defensive in die Offensive übergeht, indem man den Spieß einfach umdreht, finde ich eine sehr verständliche Taktik. Natürlich ist es allgemein nicht besser auf dieselbe Art und Weise umgekehrt blöde Aussagen zu machen, aber es kommt eben wo ganz anders her.

Oder sagen wir's andersrum: in einem Polyforum haben Monos eben nicht (wie fast überall sonst in der Welt!) automatisch das Privileg, dass ihr Beziehungsstil relativ kritikfrei hingenommen wird. Das kann sich erstmal doof anfühlen aber joar. So ist das ja, was wir Polys andauernd erleben...
*********under Frau
4.373 Beiträge
Ich persönlich halte die Haltung Polyamorie und Monoamores Fühlen in einen Wettbewerb zu stellen für eben nicht polyamor. Es widerspricht dem Ansatz frei zu entscheiden und Akzeptanz des Anderen, zweideutig gemeint.

So geht es nicht um die Intoleranz, sondern um die Akzeptanz des Anderen und diese ist keine Einbahnstraße.

Wenn mein Beziehungspartner monoarmor tickt dann akzeptiere ich das sofern ich als polyamor fühlender Mensch akzeptiert werde. Ansonsten ist keine Beziehung möglich mit mir.

Zum Lesen hier in der Gruppe sollte man nicht ausser Acht lassen das diejenigen, die glücklich in Ihren Beziehungen leben und keine weitere Reflektionen ersuchen und wünschen, entweder gar nicht hier in der Gruppe sind oder nichts beizutragen haben.
So werden doch meisten Fragen oder auch Probleme besprochen.
Das ist keinesfalls repräsentativ wie in der Welt gelebt wird.

Dazu ist wohl auch zu bedenken das jemand der monoarmor tickt und bisher glücklich damit ist eher aus der Sicht der Selbstbestätigung ließt und Gründe wahrnimmt sich eher nicht ändern zu müssen.

Besser ist es hier in der Gruppe, im Forum seine eigenen Fragen und Bedenken zu posten und sich nicht gleich zurückgewiesen fühlen weil einige Schreiberlinge vielleicht dogmatische oder starre Ansichten für sich vertreten, oder gar verallgemeinern.
Auch diese "Experten" sind nicht repräsentativ.

ich rate da eher sich auf die Beiträge zu konzentrieren die sich auf einen Dialog, eine Diskurs einlassen, vielleicht empathisch wirken und auf das eingehen was gefragt wurde.
Beiträge die von wirklich persönlicher Erfahrung berichten.

Ich verurteile den Dogmatismus und Heiligsprechung von Polyamorie als Erlösung
Sich damit zu beschäftigen aus monoamorer Sicht bedarf es sich auch für das und dem Anderen zu öffnen und mit einer möglichst wertfreien Wahrnehmung zu lesen.
*****al4 Mann
797 Beiträge
Toleranz?
Ich empfinde das nicht so, und wir haben hier doch des öfteren auch Diskussionen mit Konstellationen "Poly_Mono", und ich finde da das Spektrum an differenzierter Antwort recht gross.
Vielleicht lohnt sich aber die Überlegung, was Toleranz und Intoleranz überhaupt ist. Betrachte ich ein beliebiges Thema von einem stabilen Standpunkt aus, kann ich tolerant sein, fühle ich mich angegriffen oder irgendwie angetriggert, kann ich in die Verteidigungshaltung gehen und Aussagen machen, die intolerant wirken. Und ich glaube, so kommen viele intolerant wirkende Beiträge zustande: ich verallgemeinere, suche Unterstützung mit der Anführung von Autoritäten, ziehe mich zumindest teilweise auf ein Dogma zurück.
Tom zB schreibt oben, das er nun wirklich weiss, wovon er redet, wenn er über Dreiecksbeziehungen redet. Wie fühlt sich da der/diejenige, die lange und ganz anders in einer solchen Beziehung lebt? Ich würde mich angegriffen fühlen, empfände es als intolerant und mehr noch auch als Übergriff, entweder als Alphatier oder als Schäfchen kategorisiert zu werden.
Will sagen: in unserem Forum sind sehr viele sehr unterschiedliche Menschen mit sehr unterschiedlichem Liebesverständnis und-leben, und der Begriff Polyamor ist auch nicht mehr als nur ein Begriff, an dem sich niemand orientiert, sondern irgendwie eine Gruppe, eine Haltung zusammenfasst. Und wenn ich eine Haltung irgendwie doch als Grundlage sehe, dann die der Offenheit; die Bereitschaft, eben nicht in Schubladen auf andere Menschen zuzugehen, sondern achtsam, freundlich und neugierig zu bleiben. Viele viele sind in Bewegung und haben in den uns vorgegebenen Strukturen eben nicht genug Raum gefunden, sich miteinander zu leben, und versuchen daher einfach sehr persönliche und unterschiedliche Wege. Und da passiert es eben phasenweise, das man sich auch angegriffen fühlt und Aussagen intolerant erscheinen. In Wirklichkeit sind sie es nicht, oder man muss eben selbst tolerant diese Aussagen leben. Ja, das erfordert einen eigenen stabileren Stand, und den hat man eben auch nicht immer.
Ich kann mich in sehr viele Beiträge einfühlen, finde mich wieder, hinterfrage mich neugierig bei anderen persönlichen Aussagen - und ärgere mich bei manchen Verallgemeinerungen und Dogmen. Wie im richtigen Leben...
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Es ist nicht böse gemeint oder als Angriff zu verstehen.

Diese Erkenntnis

Für mich ist diese Erfahrung, als auch Weiteres, was ich durch mein polyamores Sein erlebte (z.B. eigene Sehnsucht nach Geborgenheit und Verbindlichkeit), ausschlaggebend dafür, dass ich heute daran zweifel, ob es gelingen kann, einem an die Monogamie glaubendem Menschen wirklich zu vermitteln, was polyamores Fühlen (für mich) bedeutet.

und dann doch wieder

Er selbst kann sich nicht vorstellen, eine Liebesbeziehung zu mehreren Menschen zu haben und auch nicht, Liebe zu mehreren Menschen gleichzeitig (Kinder, Eltern etc. ausgenommen) zu empfinden.

solch eine Empfehlung

Ich schlug ihm vor, sich in dieser Gruppe anzumelden, um evtl. auch hier seine Sicht auf das, was er über Polyamorie denkt, loswerden zu können, um polyamor lebenden und -fühlenden Menschen "zu begegnen" und ggf. auch Fragen stellen zu können.


Wäre es nicht besser seine monogamen Liebesgefühle so zu akzeptieren, wie sie sind ?

Wie tolerant ist die Gruppe gegenüber monogam Empfindenden?

Ich denke sehr tolerant, denn viele Mitglieder führen mit monogam fühlenden Menschen eine Beziehung.
*****man Mann
270 Beiträge
@lateral4
Wie immer triffst du vieles voll ins Schwarze.
Ich möchte nur eines zu bedenken geben:
In einer Beziehung, in der diese unterschiedlichen Liebesweisen, ausgelebt werden wollen, kann man oft nicht mehr so abgeklärt von oben betrachten.
Ich kann von mir behaupten, dass ich meine Lebenspartnerin sehr liebe und sie mich auch. Unsere Beziehung steht trotzdem auf der Kippe, weil die Kluft in diesen Liebesweisen zu groß erscheint und sich grade bei mir eine Hoffnunglosigkeit breit macht, die mich teilweise verzweifeln lässt.
Da findest du die Liebe deines Lebens und sie braucht immer noch mehr sexuelle Entfaltung und ist unglücklich "nur" mit dir.
Für einen monoamoren Partner, der auch erst während der Beziehung so richtig aufgeklärt wird, bzw. ihm die Augen geöffnet werden, ist dies der Super Gau.
Dann flüchte ich mich in Gekränktheit und Zynismus, abwechselnd mit Schmerz und Trauer und kämpfe um die Erleuchtung, dass doch alles gar nicht so schlimm ist, dass ich es doch gönnen können MUSS.
Die Beiträge hier im Forum sind dann teilweise so angelegt, dass man sich fragen soll, ob man überhaupt richtig liebt, wenn man das nicht gönnen KANN.
Es tut weh, wenn der Partner nach "Selbstenfaltung" und "Freiheit" schreit.
Die Botschaft ist: "Bei dir bin ich eingeengt und unfrei".
Ein "schöneres" Kompliment gibt es für einen monoamoren Partner gar nicht. *aua*
Andererseit wir mir aber erzählt, wie sehr man mich doch liebt.
Oft geht es dann soweit, dass man sich für eine längere Zeit einen "Abstand" verordnet.
Der polyamore Partner lebt dann seine körperlichen Bedürfnisse mit seiner "Freundschaft plus" aus oder legt sich noch eine zusätzliche "Affäre" zu.
Der monoamore Partner soll sich dann zur Ruhe begeben, die Situation von oben betrachten und sich um eine adäquate Sichtweise bemühen.
Wenn er es schafft alles ruhig und sachlich zu betrachten, geht es dann vielleicht weiter.
Dass ich als Mann in einer Trennungsphase sowieso die Ausstrahlung eines dreitage alten Brötchens habe und ich daher bei der Frauenwelt eh nicht ankommen würde, selbst wenn ich es wollte, steht noch auf einem ganz anderen Blatt.
Was ich damit sagen will: Der Dialog zwischen mono und poly innerhalb einer Partnerschaft ist eine riesige Herausforderung und die Argumente, wie oft hier gehört: "Dies sind alles nur alte Konventionen", " wir sind einfach über einen Punkt hinaus und denken freier" ...etc.....sind Bullshit.
Alte Konventionen sind Teil einer Erziehung für die wir gar nichts können und irgendwann legt man sich im Leben auch Werte zu, die man vertreten darf.
Monoamorie kann solch ein Wert sein, genauso wie Polyamorie und es soll als genau das geachtet werden, was es ist: "Ein Wert"
Die Werte eines Menschen tritt man nicht mit Füssen und die eines geliebten Menschen schon gar nicht.
Vielleicht ist das die Basis und vielleicht kann man damit verhindern, dass 90% aller Mono-Poly Beziehungen den Bach runtergehen, sowie es laut den Berichten, die ich höre, zu sein scheint.
"Du musst da einfach mit und wenn du es nicht schaffst, kann ich nix machen, ich bin eben poly und da geh ich keinen Schritt von ab...." ist in einer Liebesbeziehung inakzeptabel, sowie auch die anderseitige sture Intoleranz.
Wenn ich um eine Liebe nicht mehr kämpfen will und stur meinen Weg gehe, KANN ich nicht lieben, weder einen und schon gar nicht mehrere Menschen.
Da findest du die Liebe deines Lebens und sie braucht immer noch mehr sexuelle Entfaltung und ist unglücklich "nur" mit dir.


sorry aber diese Sexuelle Entfalung wird doch auch in den Monobeziehungen gelebt.
Es heißt da nur anders.

Es gibt da Swinger , heimliche Affairen. käufliche "Liebe".

Wenn jemand Monofühlend ist und hinter einer dieser dinge kommt, ist er dann nicht ebenso verletzt?

Und aus wie vielen Affairen entstehen neue Partnerschaften, weil eben doch schon auch im Vorfeld geliebt wurde.

Mir zeigt das wieder das wir als Menschen eben verletzlich sind, und mir das am meisten schmerz zuführt, was ich von menschen die ich liebe eben nicth erwartet hätte.

Egal wie meine eigene Auslegung da gerade ist.

LG YOYO
*****man Mann
270 Beiträge
@yoyo willy
In einer Monobeziehung wird "Fremdgehen", "Puff" oder was auch immer dann gelebt, wenn man die Liebe des Partners nicht mehr spürt, sexuell unbefriedigt ist...etc...und Swinger ist sich nicht jeder Mono, das ist sehr vielen zu recht, viel zu oberflächlich.
Ich hab vielfach gehört, das polylebende Menschen von solch vergangenen Beziehungen gesprochen haben.
Wahrscheinlich hat der Monopartner davon noch nicht mal was geahnt.
Meine Beziehung ist alles andere als eingefahren, langweilig oder sexuell unbefriedigend und trotzdem ist dieser "Entfaltungsdrang" da.
Normalerweise ist dies für einen monoamor denkenden Menschen ein Zeichen für mangelnde Liebe ihm gegenüber.
Ich glaube da bei mir nicht, was aber immer noch da ist, ist das Unverständnis.
In einer Monobeziehung wird "Fremdgehen", "Puff" oder was auch immer dann gelebt, wenn man die Liebe des Partners nicht mehr spürt, sexuell unbefriedigt ist...etc.

Ist das so ????

laß das jetzt einfach mal als frage stehen . auch wenn etwas off topic
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Es tut weh, wenn der Partner nach "Selbstenfaltung" und "Freiheit" schreit.

Das stimmt ..... vor allem, wenn man den eigenen Anspruch hat, für einen Menschen alles sein zu wollen.

Sich selbst jedoch

Dass ich als Mann in einer Trennungsphase sowieso die Ausstrahlung eines dreitage alten Brötchens habe und ich daher bei der Frauenwelt eh nicht ankommen würde, selbst wenn ich es wollte, steht noch auf einem ganz anderen Blatt.

negativ bewertet.
****50 Mann
657 Beiträge
Gruppen-Mod 
@yoyo
sorry aber diese Sexuelle Entfalung wird doch auch in den Monobeziehungen gelebt. Es heißt da nur anders.
Es gibt da Swinger , heimliche Affairen. käufliche "Liebe".

Danke für diesen Satz, Yoyo. Ist da Polyamorie, zumindest in einigen Fällen, nicht die Legalisierung des Fremdgehens? Wenn das "rauskommt" ist der Vertrauensbruch meist so groß, dass die monoamore Beziehung, die in Wirklichkeit dann gar keine war, in den meisten Fällen zu Ende ist. Mit dem Partner über polyamore Beziehungen zu sprechen, ist da wenigstens noch eine Chance, eine Beziehung, in der man über Jahre Höhen und Tiefen durchlebt hat, zu retten und auf eine andere Basis zu stellen.
@ samy
Ich finde deine Feststellung davon das es keine Monobeziehung war (siehe hier
dass die monoamore Beziehung, die in Wirklichkeit dann gar keine war,
)

sehr interessant.

Ich vertrette ja schon seit langem den Standpunkt , daß auch "monos" die sich selber als welche sehen, sehr wohl auch polyfühlend sein können.

Hab ich mich doch selber für "bekloppt" erklärt, als ich die Erfahrung machte.

LG YOYO
*******erli Paar
4.368 Beiträge
*ja* so wie poly lebende Menschen monogam fühlen können
*grins* wir sind eben doch nich so exotisch wie viele uns sehen.

Wir sind Menschen mit empfindungen, jeglicher art.

Allerdings habe ich schon auch gehört, daß sich monos von polys nicht wirklich geliebt fühlen , wenn sie gerade mehr als einen lieben.
(mein mann hat mich auch schon gefragt ob ich ihn nicht mehr liebe) Im Gegenteil!
Wenn ich gerade in einer Polyphase bin, sprudel ich über , und kann viel mehr geben als in den phasen wo ich eben nur mienen mann liebe.

LG YOYO
****nLo Mann
3.558 Beiträge
Re: Wie tolerant ist die Gruppe gegenüber monogam Empfindend
Soukie_3 Polyamory: Wie tolerant ist die Gruppe gegenüber monogam Empfindenden??
Das, was er gelesen hat, wirkt auf ihn derart dogmatisch und intolerant, dass er bisher davon abgesehen hat, seine Einstellung zu Themen hier zu tippen - mit zu diskutieren.
Da sehe ich kein Problem - wer nicht möchte, muss auch nicht. Ob "dogmatisch", oder nicht: Habe ich ein (großes) Mitteilungsbedürfnis, ggf. auch Sendungsbewusstsein, und (viel) Zeit, werde ich trotzdem posten.
Man kann auch nicht wissen, wie genau eine Gruppe auf etwas reagiert - wiewohl das meist konservativ geschieht.

Man könnte also auch gegenteiliges behaupten: Der "Leidensdruck", also das Mitteilungsbedürfnis, ist nicht hoch genug.
Entweder gibt es andere Menschen, mit denen besprochen werden kann, oder es will gar nicht so intensiv diskutiert werden.

Ich finde es sehr schade, dass diese Gruppe auf Menschen, die sich zwar informieren wollen, aber anders denken/fühlen, doch irgendwie abschreckend intolerant wirkt.
Ambivalent.
Ab einem gewissen Punkt kann ich nicht mehr zustimmen: Dies ist eine Gruppe zum Thema "Polyamory".
Im JC gibt es auch Monogamie/-amory Gruppen.
Auch dort kann man posten, weshalb man was wie ablehnt oder möchte.

Einen Mittelweg kann es im realen Erleben, nicht im Kopf, nicht geben: Entweder kann und möchte ich mehrere Menschen lieben, oder nicht.
Das eine muss das andere eigentlich letztlich ausschließen.
Weshalb man dann als monoamor fühlender und denkender Mensch hier übermäßig Verständnis und Zuspruch erwartet, erklärt sich mir nicht.
Da kann man dann bestenfalls mit Oberflächlichkeiten a la "Jeder so, wie er will." oder "Wenn es sich für Dich gut anfühlt", rechnen.
Was nichts bringt.

dass nur die eigenen Empfindungen "das Maß aller Dinge" sind?
Den Schuh ziehe ich mir auch an, bin da auch ab und an so.
Problem nur: Entweder will man hart an einer Sache tatsächlich DISKUTIEREN.
Dann fühlen sich viele angegriffen. Eindruck: Man will nicht diskutieren, Argumente wägen und austauschen.
Vieles erschöpft sich in oben genannten Floskeln und maskiert so eigentlich freundliches Desinteresse.

zu Threads führt, die dann
"Wir sind alle polyamor, nur wissen wir es nicht
Das bspw. halte ich zunächst mal für eine diskussionswürdige These, weniger ein Dogma.

Außerdem muss man sich doch NICHTS aus so einem Forum in der Realität annehmen.


MaleStyle_zh Polyamory: Wie tolerant ist die Gruppe gegenüber monogam Empfindenden??
Weshalb versuchst Du UNS dann davon zu überzeugen, dass wir anders sind und er uns lediglich missversteht?
thumbsup

Da ich so aufgewachsen bin und mein Vater mit zwei Frauen in einer Wohnung lebte, erlaube ich mir zu sagen, ich weiss, wovon ich schreibe.
Du weißt, wovon Du bzgl. Deinem Vater und genau den beiden Frauen schreibst.
Daraus eine Verallgemeinerung zu machen, geht schon zu weit.


Soukie_3 Polyamory: Wie tolerant ist die Gruppe gegenüber monogam Empfindenden??
Wie ein monogam Fühlender unsere Gruppe ggf. bewerten kann - bzw. die Inhalte - kann ICH schwer nachempfinden.^
Irgendwie kann ich daraus nur das inverse Dogma der Polyamory herauslesen.
Sollte ein "Mono" sich nicht auch reflektieren?
WAS kann er denn, realistischerweise, in solch einer Gruppe erwarten?


Gioiamore Polyamory: Wie tolerant ist die Gruppe gegenüber monogam Empfindenden??
Wenn mal eine/r schreibt: " bei mir ist es gerade superschön, mir geht es sehr gut und all meinen Lieben auch", dann wird das entweder ignoriert oder in Frage gestellt als vorübergehende Phase, die unter keinen Umständen länger andauern werden wird.
Man kann nun mal fast nur "an Problemen arbeiten" und sich mit diesen auseinander setzen.
Schreibt jemand, wie "toll" es ihm/ihr geht, ist das super, sehr erfreulich, etc.
Die meisten behalten es lieber für sich und erfreuen sich daran.
Sind dann aber wiederum die Ersten, die in solche Foren kommen, falls etwas schlechter läuft.

Man könnte sagen: Das Gute ist privat, das schlechte wird, rat-, hilfe- und zuspruchsuchend, öffentlich gemacht.

Das ist der Grund, warum ich neuerdings Mitglied der Gruppe "Beziehungsanarchie" bin.
Oder eben: Beliebigkeit.
Dafür hat das Leben Platz, auch solche Communities müssen das abdecken.
Aber doch nicht in der Gruppe Polyamory?

Das gibt mir aber nicht das Recht, sie deshalb nicht zu tolerieren!
Aber sie "interessieren" weniger, muss man dann doch ehrlich sagen.
Man liest gewisse Themen und denkt, "ja, kenne ich". Und im Hinterkopf: "Tja, es gäbe ja bessere Lösungen.".

Diese Konflikte können und wollen nicht mehr ausgetragen werden, man ergeht sich entweder in freundlichem Desinteresse oder es kommen keine Diskussionen mehr zustande, da man keine Agumente austauscht, sondern nur noch sagt: "Jeder so, wie er will.".
Dann sind Foren aber letztlich tot, denn es war nicht die Motivation, solche zu besuchen.
Und es entsteht genau das, was oben kritisiert wurde.


http://www.joyclub.de/my/2324083.cute_poly.html Polyamory: Wie tolerant ist die Gruppe gegenüber monogam Empfindenden??
Oder sagen wir's andersrum: in einem Polyforum haben Monos eben nicht (wie fast überall sonst in der Welt!) automatisch das Privileg, dass ihr Beziehungsstil relativ kritikfrei hingenommen wird.
Gut ausgedrückt, was ich oben meinte.
thumbsup
Und von Polys weit mehr Verständnis, Demut, etc. zu verlangen, als sie von Monos, also der "Mehrheit" entgegen gebracht bekommen, wäre schon ein vermessener Anspruch an ein Menschenbild.
Versuchen kann man es.
********e_zh Mann
60 Beiträge
Vielfälltig
Na also. Die Diskussion lebt und die Resultate sind das was man im wesentlichen immer liest. SEHR VIELFÄLLTIG. Auch wenn sich Lateral4 gekränkt fühlen würde, ist das Thema, dass jemand immer aussen vor geht wieder einmal bestätigt worden. Es scheint auch unklar zu sein was Polyamor ist, obwohl es eigentlich klar zu sein scheint. Reine sexuelle anderweitige Entfaltung mit anderen Partnern ist für mich eben nicht Polyamor, weil es kaum etwas mit AMOR zu tun hat, aber hier wird das ebenfalls als Poly gewertet, nun zumindest teilweise. Wie ich sagte: vielfältig. Mir war fast klar, dass ich eine ablehnende Antwort von Soukie_3 erhalten würde, andernfalls hätte sie die Diskussion ja gar nicht eröffnet weil sie über dem ganzen steht. Wir sind Menschen und nur ganz wenige haben geben und nehmen im totalen Einklang, doch dies wäre die Grundvoraussetzung für wirklich lebendige und gut funktionierende Polyamorie. Einige Menschen geben sehr viel und verlangen wenig und andere nehmen sehr viel und geben sehr wenig, wobei zweiteres natürlich weitaus verbreiteter ist, nur haben sehr wenige Menschen in täglichen Leben die Möglichkeit dazu, mehr zu nehmen als zu geben was sich in allgemeiner Unzufriedenheit und Neid, beispielsweise gegen jene die mehr haben, niederschlägt. Das ist keine Wertung, sondern eine Realität die niemand bestreiten kann. Ich wünschte es wäre anders, was für eine friedliche und schöne Welt wir doch hätten… *g*
*********under Frau
4.373 Beiträge
Es gibt durchaus Menschen die in Ihrer monogamen Beziehung glücklich sind und nicht zwanghaft etwas vermissen, aber Ihre "Zeitbeziehung" als Vervollkommnung zu Ihrem Glück empfinden.
Meist dann leider heimlich was als Fremdgehen gewertet wird.
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