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Poly+non-Poly-Beziehung..kann das dauerhaft funktionieren?

*******a83 Frau
232 Beiträge
Themenersteller 
Poly+non-Poly-Beziehung..kann das dauerhaft funktionieren?
Hallo ihr Lieben,

ich habe mich gerade von meinem Partner getrennt.

Ich bin (unerfahrene) poly, er ging gänzlich unerfahren in unsere Beziehung (ich war seine erste Freundin).

Während unserer Beziehung verliebte ich mich auch in einen Anderen, konnte diese Gefühle aber in eine kreative Richtung lenken und da wir nach anderthalb Jahren der Beziehung kein wirkliches gemeinsames Sexleben hatten, haben wir uns auf eine offene Beziehung geeinigt.
(..welche ich auch nutzte, wenn auch nicht ausnutzte)

Nun traf es mich jedoch wie der berühmte Schlag. Ich verliebte mich halsüberkopf. Leidenschaft war da auch im Spiel. Gegenseitig.
Da schaltete sich dann mein Gewissen ein. Ich konnte bei einem eigentlich monogam eingestellten Partner keine Parallelbeziehung anfangen.

Die Situation verkomplizierte sich, als meine neue Flamme auch von einer sehr guten Freundin Liebe entgegengebracht bekam und selbst so verwirrt war ob dieser Situation, dass wir beide beschlossen, doch lieber als Freunde weiterzuleben.
Am Abend darauf trennte ich mich von meinem Partner.

Nun bin ich verwirrt und suche Rat bei euch.

Habt ihr schon ähnliche Situationen erlebt? Ab wann meldet sich bei euch das schlechte Gewissen? (wie bei mir) bevor irgendetwas passiert, oder danach?
Wie geht ihr damit um?

Ich danke euch schon im Vorraus für euer Feedback.
**********derHB Mann
2.626 Beiträge
*******a83:
Die Situation verkomplizierte sich, als meine neue Flamme auch von einer sehr guten Freundin Liebe entgegengebracht bekam und selbst so verwirrt war ob dieser Situation, dass wir beide beschlossen, doch lieber als Freunde weiterzuleben.
Am Abend darauf trennte ich mich von meinem Partner.

Und warum müsst Ihr Euch gleich deswegen trennen? Konntet Ihr nicht einfach Eure Verwirrtheit akzeptieren und weiter schauen? Ist doch wunderbar, wenn da viel Liebe im Spiel ist und nicht nur sexuelle Energie oder?
*******a83 Frau
232 Beiträge
Themenersteller 
Er..
..ist ein monogam lebender Mensch. Durch und durch.
Ich möchte mit meinen Gefühlen meiner guten Freundin nicht wehtun.

Wir waren ja noch nicht wirklich zusammen. Wir hatten einen One night stand.

Es ist vorerst das Beste, wenn wir "nur" Freunde sind. Er muss sich erstmal klar werden, was er will und ich musste meine eigenen Angelegenheiten eh erstmal auf die Reihe bekommen.
*******yson Mann
215 Beiträge
No Panic!
Hast Du Gefühle, Ängste und Wünsche mit allen Beteiligten (evtl. in Teilgruppen) ausgetauscht?

Die eigenen Wünsche zurückzustellen, um niemandem weh zu tun, ohne mal allseits Klarheit geschaffen und mit den anderen Möglichkeiten ausgelotet zu haben, ein tragfähiges Konstrukt zu schaffen, erscheint mir voreilig.

Du hast ein Recht darauf, Wünsche zu haben und zu versuchen, sie zu realisieren - nur kein Recht darauf, sie erfüllt zu bekommen.
*******a83 Frau
232 Beiträge
Themenersteller 
Das Ganze..
..ist innerhalb der letzten anderthalb Wochen geschehen. Heute Abend findet das erste freundschaftliche Treffen zwischen mir und meinem "neuen Kumpel" statt.
Das Klären müsste stattfinden, wenn unsere Freundin mal wieder in Deutschland ist. Sie zieht erst Anfang 2015 nach Berlin, kommt aber bald wieder zu besuch.

Ich werde ihnen Zeit geben, sich über ihre eigenen Gefühle klar zu werden, bevor ich das Ganze mit meinen eigenen Gefühlen verkompliziere.

Mein Kumpel und ich sind uns so ähnlich im Habitus, Musikgeschmack, Hobbies und Humor, dass auch eine Freundschaft wunderbar ist.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr auch meine Fragen vom Originalpost berücksichtigen würdet.

Nach dieser Situation fühle ich mich bei dem Gedanken gehemmt, über eine Poly+nicht-Poly-Beziehung nachzudenken...
*******ben Mann
3.280 Beiträge
Es ist vorerst das Beste, wenn wir "nur" Freunde sind.
dem würde ich doch glatt widersprechen und mal überspitzt behaupten: "Es ist fast das Schlechteste" Wo Liebe (Eros?) ist ständig diese zu verbieten und zu tun als wäre es nur Freundschaft

Yepp es gibt kaum Poly-Erfahrung und Verwirrtheit, aber gerade das ist doch ein idealer Boden um was Neues auszuprobieren mit der vielen Energie, die es gibt zwischen euch. Raus aus den alten Mustern & gesellschaftlichen Vorgaben, wirklich für das gehen, was das Herz und die Gefühle wollen. Wenn ihr beide dazu bereit seit (und mit Unterstützung von Poly-Erfahreneren).

Poly hat den Vorteil, das ich niemanden verlassen muss, nur weil es mich auch zu einem anderen zieht. Ich kann dann die Beziehung(en) entsprechend dem was zwischen uns ist führen und immer wieder anpassen (muss nicht vom einem verlangen das er/sie all meine Bedürfnisse erfüllt).
Seinen eigenen Gefühlen treu bleiben, jenseits von dem ob sie erwidert werden oder ins Leben geholt werden können.

Am Abend darauf trennte ich mich von meinem Partner.
Meinte den bisherigen? Warum?

Ich möchte mit meinen Gefühlen meiner guten Freundin nicht wehtun.
Aber dann lieber dir selber und deinem Freund? Und eh erst mal ein Vermutung, Gespräche können da manchmal was anderes offenbaren.

Solange du kein Messer nimmst und deiner Freundin in den Körper rammst verletzt du sie nicht. Dein für die Liebe gehen kann in ihr eine alte Wunde (meist aus der Kindheit) "aktivieren". Die war und ist aber schon lange da, nur jetzt merkt sie diese wieder stärker. Als kosmische Chance, um diese Wunde/Enge zu heilen. Potentiell ein Geschenk von Dir an sie. Braucht aber meist den passenden Rahmen/Gespräche um es nutzbar annehmen zu können.


Magst du deinem Herzen folgen und für die Liebe gehen?
*******a83 Frau
232 Beiträge
Themenersteller 
Ich bin zerrissen..
..kann ich mir nur noch Beziehungen mit anderen polyamoren Partnern zulassen?

Es ist klar, dass ich meine Gefühle mitteilen muss...aber noch nicht jetzt. Über den Teich ist das eh unfair.
Ich kann ihm ja keine Polybeziehung überstülpen, ohne dass er weiß, was das bedeuten würde. Ich weiß es ja selbst noch nicht zu 100%.

---

Von meinem langjährigen Partner habe ich mich getrennt, weil unsere Beziehung sich zu einer Freundschaft gewandelt hatte. Es war Zeit.
no
ich finde es keine gute idee, so lange zu warten. die sache ist JETZT für dich ein thema und du solltest nicht aus falsch verstandener rücksichtnahme damit zuwarten. stell dir vor, jedesmal, wenn du ihn triffst, steht diese Sache zwischen euch. deine Freundin kannst ja auch so einbeziehen. gibt ja heute entsprechende Kommunikationswege.

meine erfahrung hat mir gezeigt, wenn eines gift ist für eine Beziehung, monogam oder ganz besonders poly, aber auch freundschaften (zu ihm und ihr), ist es dinge die brennen nicht auszusprechen

das mit dem schlechten gewissen musst du glaube zuerst selbst hinterfragen. hat es mit sozialer prägung zu tun? oder mit deinem selbstwertgefühl...

jedenfalls musst du wegen deiner Gefühle kein schlechtes Gewissen haben. die sind wie sie sind. die Herausforderung ist nun, eine (poly-)beziehung hinzukriegen, die für alle beteiligten stimmig ist. und da ist auch behutsamkeit angesagt, da das Thema für die meisten ein weisses blatt ist, aber eigentlich nur ganz selten ein rotes tuch.

hoffe das hilft die etwas weiter
*********carne Paar
129 Beiträge
Ich glaube der obige Tipp, erst mal die Vorgänge zu sortieren und die Gefühle wahrzunehmen und zuzulassen ist gut. Ihr seid schnell zu einer Lösungsstrategie vorangeschritten, die ich auch nicht automatisch als die beste ansehen kann.

Also noch mal sortiert:
Er hat eine Beziehung mit einer Freundin von Dir, in der Polyamorie bisher keine Rolle gespielt hat?
Nun hat es zwischen Euch gefunkt?
Du fühlst selbst polyamor, bist aber gar nicht in der Situation, da Du dich ja getrennt hast.
Du hoffst, dass deine Flamme sich der Polyamorie öffnet und die Freundin auch.

Also aus meiner Sicht gibt es da eine ganze Menge zu klären:
Fühlt er auch mehr für Dich als Freundschaft mit Lust auf einen One Night Stand? Oder warst Du Ersatz während die Freundin grade eine Weile weg ist?

D.h. er muss erst mal in sich hinein fühlen, ob er Gefühle für zwei Frauen hat, die so intensiv sind, dass sein monogames Modell ins Wanken gerät.

Und dann natürlich seine bisherige Freundin. Die muss erst mal schlucken, dass Ihr in der Kiste wart, während sie weg war. (Schon das fällt ja vielen schwer)

Und dazu soll sie nun auch Dich als polyamore Partnerin annehmen.

Ich würde sagen, dass es zunächst die beiden sind, die für sich Klärung suchen müssen. Und dass Du in diese Klärung wenig eingreifen kannst.
*******a83 Frau
232 Beiträge
Themenersteller 
nicht ganz..
..drum hier eine kurze Zusammenfassung. (..ist wirklich verwirrend)

Vor vier Tagen war ich noch in einer offenen (aber inzwischen rein platonischen) Beziehung.
Mein Kumpel war solo.
Unsere Freundin war auch solo.

Ist-Zustand:

Ich bin solo.
Wie es um die Beiden steht, weiß ich nicht. Mein Kumpel muss noch seine Gedanken und Gefühle sortieren und wie es um unsere Freundin steht, weiß ich nicht.
viele ?
das klingt mir ja nach ganz vielen Unklarheiten. höchste zeit, dass du mit ihm und ihr kommunizierst...
*******a83 Frau
232 Beiträge
Themenersteller 
Das werde ich..
..wenn wir uns alle wieder in einem Raum befinden.

Ich wünsche mir aber so sehr eine Antwort auf meine Frage,
ob man sich als Poly nur noch auf reine Poly-Beziehungen
einlassen sollte..?
**********derHB Mann
2.626 Beiträge
Tja, das würde sicherlich vieles vereinfachen - und Du sicher vereinsamen *zwinker*

Die wenigsten, die ich kenne sehen sich als Polys und das ist auch nur eine Werteübereinstimmung, das bedeutet noch lange nicht, dass deswegen 2 zusammen passen.

Die Frauen, mit denen ich verbandelt bin, sind alle eigentlich keine, aber es gibt trotzdem große Liebe und Anziehung und wir versuchen Wege zu finden, dass es allen gut geht, was überhaupt nicht einfach ist.

Wenn Du Dir den Menschen vorher aussuchen kannst, nimm Polys, aber kannst Du das? Ich nicht.
*******a83 Frau
232 Beiträge
Themenersteller 
Ich habe...
..schon bemerkt, dass sich die Definition für Polyamorie bei vielen Polys unterscheidet.

Ich danke euch für eure Antworten.
*********marrn Mann
1.397 Beiträge
Gruppen-Mod 
@Valhalla83
Ich lebe seit 25 Jahren mit einer monogamen Frau und selbst seit fast 10 Jahren polyamor. Das geht also durchaus und inzwischen auch sehr harmonisch.
"nur" in Beziehung mit anderen "Mehrfachliebenden"?!
Liebe Valhalla83,

ich kenne für mich diese Frage auch, kann und will sie nicht abschliessend beantworten, da es für mich auf das Gegenüber und die gemeinsame Beziehung ankommt.

Ich lebe in verschiedenen Liebesbeziehungen, wobei vorallem für den einen Partner Mehrfachbeziehungen eine Grundhaltung ist, für einen anderen eine offene Beziehung seinen Bedürfnissen entspricht und andere eher eine Freundschaft+ "suchen".
Selber komme ich an meine Grenzen, wenn ich im Beziehungsalltag mit meinen Beziehungsbedürfnissen nicht (mehr) wahrgenommen und Unterschiede/ Differenzen verschwinden - dann "verliere" ich mich. Was mir nach meinen Erfahrungen hilft, ist ab und an die eigenen und fremden Beziehungsbedürfnisse zu überprüfen und in ihren Eigenheiten und Differenzen ernst wie wahrzunehmen.
Ehrlichkeit sich und den Anderen gegenüber ist für mich eine wichtige Grundlage für die (Liebes-)Beziehungen und weniger mittlerweile, wie ich die Beziehung genau benenne.

Liebe schweizerische Grüsse und Wärme für Deine/ Eure Beziehungsfragen,
Aqua
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
*******a83:
Ich wünsche mir aber so sehr eine Antwort auf meine Frage,
ob man sich als Poly nur noch auf reine Poly-Beziehungen
einlassen sollte..?


Darauf gibt es keine allgemeingültige Antwort *zwinker*

Unter'm Strich ist Beziehung immer das, was zwischen den Beteiligten machbar ist und worauf man sich einigt.

Wenn du also auf einen monoamor fühlenden Menschen triffst, der sich aber prima darauf einlassen kann, dass du anders fühlst und liebst und keine Probleme damit hätte, dass du auch noch andere Beziehungen lebst, dann kann das doch wunderbar funktionieren.
Ich würde das auf keinen Fall pauschal ausschließen wollen.

Mein Freund empfindet sich selbst nicht als polyamor bzw will so auch nicht lieben und leben. Offen, Freundschaft plus und solche Dinge, die mag er, aber sich wirklich auf weitere Beziehung in Liebe einlassen, das mag er nicht.
Wir haben lange gewuselt und gewurschtelt, bis wir uns gemeinsam auf einen Weg geeinigt haben, sind beide Kompromisse eingegangen und so klappt es hervorragend.


Wichtig finde ich, dass man von Anfang an ehrlich ist, wenn man jemanden neu kennenlernt. Dass man kommuniziert, wie man sich eine Beziehung ggf vorstellt, damit der andere weiß, worauf er sich "einlässt" und sich nicht in eine Beziehung begibt und sich einlässt, um dann irgendwann gesagt zu bekommen "Ich habe mich verliebt, ich bin übrigens poly".
Wenn man von Anfang an darüber spricht, was man sich wünscht, kann man immer schauen, was machbar ist und ob man gemeinsam weiterkommt. Egal, wie unterschiedlich man gepolt ist.
**********le_bw Mann
151 Beiträge
Ich sehe das so wie Tinchenbinchen...
... ausschließen solltest Du eine Poly/Non-Poly-Beziehung nicht. Wichtig ist in so einem Fall (oder eigentlich in jeder Beziehung, die Du eingehst), dass Du von Anfang an mit offenen Karten spielst.
Das heißt, Deinem neuen Partner zu sagen "Ich kenne mich, ich weiß genau, dass ich mich früher oder später in jemand anderes verlieben werde, selbst wenn wir zusammen glücklich sind. Und das bedeutet dann nicht, dass ich Dich weniger liebe, sondern jemand anderes mehr als vorher. Es wird mir schlecht gehen, wenn ich diese Liebe unterdrücken muss, anstatt sie ausleben zu können: Also stellt sich die Frage, ob Du Dir vorstellen kannst, unter diesen Anfangsbedingungen mit mir eine Beziehung einzugehen."

Als ich zum ersten Mal dem Thema Polyamorie begegnet bin, war ich völlig überzeugt: "Das ist nichts für mich und wird es nie sein." Nachdem ich "The Ethical Slut" gelesen hatte, dachte ich "okay, ich kann das Mindset hinter Polyamorie verstehen, auch wenn es vermutlich nichts für mich ist". Als meine Liebste und ich uns beide etwas in eine gute Freundin verguckt hatten, die aber mit einer Poly-Beziehung nie klarkäme, wurde der Gedanke für mich real, mir so etwas vorstellen zu können. Als sich meine Partnerin dann in einen gemeinsamen guten Freund verliebt hat, war es für mich ein kleiner Schritt zu sagen "probieren wir es aus".

Fazit: Gib einem Nicht-Poly die Chance, sich mit dem Thema zu beschäftigen und seine Gedanken dazu zu entwickeln. Wenn er danach immer noch überzeugt "Nein" sagt, stehen die Chancen, dass er doch mit einer Poly-lebenden Frau zusammen sein könnte, schlecht und der Versuch einer Beziehung ist sehr riskant. Wenn er danach sagt "lass es uns versuchen" oder "es kann sein, dass das bei mir funktionieren würde", ist immer noch ein Risiko da, aber meines Erachtens lohnt es sich dann, dieses Risiko einzugehen.

Deine Chancen, dass es dann auch tatsächlich klappt, sind m.E. am besten, wenn er sich Deiner Liebe ständig bewusst ist und Du sie ihm immer wieder zeigst - zum Beispiel mit kleinen Freuden oder Gefallen (das kann auch sein, wenn er müde ist mal den Müll rauszubringen, obwohl das eigentlich sein Job wäre). Für mich persönlich entscheidend war die Kombination aus "sie sagt und zeigt mir, dass ich in ihrem Leben unersetzlich bin" und dem Gedanken, dass es neben dem klassischen entweder-oder noch ein sowohl-als-auch geben könnte, um den Übertritt von der Mono- in die Poly-Welt relativ problemlos zu schaffen.
**********derHB Mann
2.626 Beiträge
Sehr schön beschrieben!

*danke*
hilfreicher link
ich hab dir da noch einen link zur website eines polyamorie-experten christopher gottwald
es hat ein videozusammenschnitt eines vortrages, den ich kürzlich besucht habe.

christopher ist ein rhetorisches talent und erklärt die thematik eingängig und unterhaltsam.

schau mal rein

http://www.christopher-gottwald.de/
*****al4 Mann
797 Beiträge
Ich kann das Gefühl sehrsehr gut nachvollziehen, dem Partner, der zunächst mal monogam eingestellt ist, nicht wehtun zu wollen - oder mehr noch, garnicht wirklich gehen zu können, weil der Partner leidet. Mit solch einem Gefühl im Bauch hat man wenig Platz für andere Menschen. Denn egal wie man nun eingestellt ist, ob mono oder offen oder poly oder sonstwie, der Wunsch ist doch da, den Partner glücklich zu sehen und nicht leidend.
Immer wieder Bezug zueinander aufnehmen, immer wieder zeigen, wie sehr man den Partner liebt - was ja auch nicht schwer fällt, wenn man ihn liebt. Immer wieder einen gemeinsamen Raum schaffen, der mit viel Liebe gefüllt ist. Selbst hinfühlen: ist das exklusiv? Und ja, es ist. Hat keine Konkurrenz, wird nicht angetastet.
Ich finde es gut, wenn Du sortieren möchtest, aber ich würde dabei nicht meine Gefühle wegsortieren.
Irgendwie ist da eine ganz blöde Schere, weil es zwei ganz unterschiedliche Positionen gibt. Der/die Monogame auf der einen Seite und der/die offen Liebende auf der anderen. Keiner kann sich wirklich verdrehen, aber natürlich die andere Position anschauen und zu verstehen versuchen. Nur: wie sollte der/die offen Liebende auf der/den exklusiv Liebenden eingehen im Versuch, eben nicht zu schmerzen? Lieben kann man nur aus der Fülle und nicht aus dem Mangel heraus, und Verzicht erzeugt Mangel, davon bin ich überzeugt. Zwischen Geben und Aufgeben gibt es einen schmerzhaft grossen Unterschied. Aber andersherum? Wie kann denn der/die monogam Liebende auf den Partner eingehen und sich in seiner Liebe sicher und geborgen fühlen? Für mich geht es nur so, sich eben auf die Liebe selbst zu konzentrieren, nicht auf die Beziehung. Es ist ja auch eine Chance, einmal ganz anders von einem Menschen geliebt und begehrt zu werden - für mich, und da bin ich leider der aus eigener Erfahrung Überzeugte. Ich finde es unglaublich schön, unglaublich liebevoll und nah und tief, eben einfach dem Menschen, den Du liebst, Deine Liebe zu geben, einfach durch die ganzen Schalen an Sozialisationsmustern und Religion und blablabla hindurch. Will sagen: nein, ich würde mich nicht zurückziehen, wenn Dein Herz und Bauch sagen, zu dem Menschen möchte ich. Es liegt nicht in Deiner Verantwortung zu entscheiden, ob Deine Liebe und Dein Begehren nun angenommen und erwidert wird oder gar Probleme bereiten könnte. Und ja, ich selbst möchte das auch versuchen, meine Partnerin zu lieben und mit ihr zu leben, die nunmal von Haus aus nicht so unterwegs ist. Wo kämen wir denn hin, wenn wir einen Katalog an Eigenschaften, Überlebensstrategien, Lebensfocus und alles erstellen würden, den bitte der zukünftige Partner zu erfüllen hat - und hat man eine Übereinstimmung von 97%, dann, ja dann kann man sich verlieben? Nö. Dann garnicht - Zeiten der Vernunftehe sind vorbei, jetzt geht es ins Leben!
Also, meiner Meinung nach: nein, dem Herz und der Erregung und der Freude folgen, wenn Du verliebt bist. Und auch mutig sein und sich selbst trauen und sich dem Anderen zutrauen: he hier bin ich, so bin ich, und ich bin verliebt in Dich.
;-?
Wen man wählen könnte dann....... Ja.
Wen man es über den Kopf regeln kann dann...... ja

Wen man auf das Bauchgefühl hört ist man sich nicht mehr so sicher....

Wen man auf das Herz hört dann sagt es es ist was es ist und das bei Monoamor oder Polyamor ist es einfach Liebe.

Um auf deine Frage zu antworten.....
nein ich denke man sollte nicht nur Beziehung mit
Polyamorie lebenden Menschen suchen oder eingehen wollen.

Es scheint auf den ersten Blick einfacher zu sein weil beide gleich denken !?
Dies erweist sich aber als trügerisch da es bei Beziehungen egal welcher Art immer 100 verschiedene Möglichkeiten gibt wie und ob man in Beziehung leben kann und will.

Daher würde ich den Bezug weiterhin auf alle Menschen legen.....

Und es ist aus meiner Sicht allemal eine Option zu bester Freundschaft.
Hat mir mal einer gesagt Polyamor lebende Menschen beenden nicht,
sich wandeln sich und ihre Beziehung in eine Neue Form.

Warum also nicht auch beste Freunde sein;-?

Alles andere das diskutiert wurde, klärt ihr sicher
in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten selbst *g*

LiebGruss PaddY
*******ben Mann
3.280 Beiträge
Wenn ich nun also richtig verstanden habe: deine Freundin hat mit deinem Kumpel für den du Liebe & Leidenschaft empfindest (und einen ONE-NIGHT-STAND hattest) noch keine Beziehung (aber vielleicht auch Sex?). Ihm aber gesagt, das sie Gefühle für ihn hat.(?)

Warum darf sie zu diesen Gefühlen stehen und du "schützt" sie, während du dir aber die gleichen Gefühle verbietest?
Warum hier so schnell der Rückzug von dir (wollte er dies so; hat dich was erschreckt)?


Für mich stünden da andere persönlichere Fragen zur eigenen Person im Raum, als den Schwerpunkt darauf zu legen ob generell eine Poly-Mono-Beziehung funktioneren kann. Und ich würde von ihm (weil um den geht es dir) mehr wissen wollen, was er will und entsprechend viele Fragen stellen und mit offen Ohren die Antworten hören, wo nötig dann nachfragen, wie/was genau er da darunter versteht (und nicht vermuten).

Danke, das du dich damit hier zeigst.
(und spannend wie stark viele Männer hier darauf reagieren)



Ich persönlich liebe (und begehre) unabhängig von Geschlecht oder ob Mono, Poly oder Zölibath. Mindestens mal in mir.
Engere längere reale gegenseitige Beziehungen ergeben sich für mich nur mit Menschen, die sich gut kennen & gefunden haben und in Verantwortung & Wissen darüber sind, das sie ihr persönliches Erleben immer selber kreieren(und damit auch verändern können). Die große Lust haben sich weiter zu entwickeln, zu fühlen, alte Muster & Kindheitsängste in Frage zu stellen, sich selber treu bleiben, etc. = auf dem Weg zum reifen Erwachsenen sind.
*********carne Paar
129 Beiträge
Aah, danke für die Klarstellung.

Also Freundin und Du lieben den gleichen Mann.
Du kannst Dir eine polyamore Dreierbeziehung vorstellen?

Dann muss er überlegen, ob er sich mit Euch beiden auf eine polyamore Beziehung einlassen will. Und sie muss überlegen, ob sie da mit machen will. Wenn er polyamor nicht will, kann er den Apfel des Paris nur an eine von Euch reichen.

Aber es klingt für mich so, als hätte das durchaus gute Chancen. Und ich denke, Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben.
*******a83 Frau
232 Beiträge
Themenersteller 
Hallo ihr Lieben!
Ich bin sehr dankbar, dass ihr mir so rege geantwortet habt.

Mein ehemaliger Partner und ich haben es bisher sehr gut gemeistert,
der "neuen" Freundschaft zwischen uns viel Raum und Halt zu geben.
Er merkt so langsam, dass sich zwischen uns nicht wirklich etwas ändert.
Wir hatten ja auch in den letzten sieben/acht Monaten keinen Sex mehr
mit einander.

Ich fühle mich wohl.
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