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BDSM & Polyamorie
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Polyamorie vs Beziehungsunfähigkeit

Polyamorie vs Beziehungsunfähigkeit
Hallo zusammen,

ich beschäftige mich noch nicht allzulange mit meinen diversen Neigungen, aber was ich recht schnell herausgefunden habe ist, dass mir Unverbindlichkeit und emotionale Distanz sowohl allgemein beim Sex, als auch im BDSM, nichts geben und ich die Möglichkeit haben muss, eine Verbindung zu den Menschen aufbauen zu können, mit denen ich in diesen Kontexten zu tun habe, sei es nun als Freundschaft, Partnerschaft, feste Beziehung etc.
Vor ca. einem Jahr habe ich in einer anderen Community jemanden kennengelernt, der mir auch recht bald gesagt hat, dass sexuelle Treue für ihn nicht das Wichtigste sei. Abgemacht waren damals Offenheit, was sexuelle Kontakte angeht und was Beziehungen betrifft. Er habe mich sehr gern, würde mich gerne besser kennenlernen und hat mir kräftig Honig ums Maul geschmiert, so wie das halt manchmal so üblich ist. Leider war es aber so, dass er sich an unsere Abmachung nie gehalten hat, wie sich später herausgestellt hat. Er hatte zu dem Zeitpunkt, als wir uns kennenlernten eine Freundin, von der er weder mir, noch den meisten anderen Frauen, die er parallel hatte, erzählte. Wenn es um Treffen ging, schob er immer vor, dass er angeblich so viel zu tun habe und keine Zeit, tatsächlich hatte er aber genug Zeit, sich mit anderen Frauen zu treffen. Und von denen habe ich leider auch immer nur über Dritte erfahren und von seiner Freundin dann nach langem Nachbohren von ihm. Und da kam dann plötzlich das Wort Polyamorie ins Spiel. Er erzählte mir, dass seine erste Ehe geschieden worden sei, wegen eines Fremdgehens, das so nicht stattgefunden habe und dass er sich von seiner zweiten Frau getrennt habe, weil diese mit Polyamorie nichts anfangen könne... Er wolle gerne eine Beziehung zu Dritt ausprobieren etc. Es müsse aber mit seiner Freundin passen... Nachdem ich mich dann mit seiner Freundin unterhalten hatte, stellte sich aber sehr schnell heraus, dass sie zum einen gar nicht bi ist, also keinerlei Anreiz für eine Dreierbeziehung da ist und er darüber mit ihr auch nie gesprochen hat, bzw. ihre Absprache in eine ganz andere Richtung ging. Zum anderen hatte sie mir geschrieben, dass sie nicht wisse, ob und wie sie damit klar kommt, dass ich für ihren Partner etwas empfinde.
Ich habe mir das Ganze ein Jahr lang angesehen und in dieser Zeit gab es immer wieder auch Situationen, in denen er mir gegenüber in anderen Dingen nicht ehrlich war und mir durch sein gesamtes Verhalten eigentlich gezeigt hat, dass ich ihm alles andere als wichtig bin. Auch war seine Definition seiner Beziehung zu seiner Partnerin eine ganz andere (distanziertere), als ihre, so dass ich mich ein paar Mal fragen musste, ob er sie wirklich liebt oder nur aus praktischen Gründen mit ihr zusammen ist.
Letzten Endes ist es dann im Streit auseinander gegangen.
Und eine Frage, die mir dabei kam war, wo hört Polyamorie auf und wo fängt Beziehungsunfähigkeit an? Es ist eine Sache, mehr als einen Menschen zu lieben, aber eine andere, sich nicht festlegen zu wollen, bzw keine tieferen Bindungen zu jemandem aufbauen zu können. Ich weiß nicht, ob ich das zu eng sehe, aber ich finde ein paar Grundsätze, wie Ehrlichkeit und Offenheit und Kommunikatonsfähigkeit gehören für mich im Umgang mit anderen Menschen einfach dazu, schon allein aus gesundheitstechnischen Gründen. Und wen jemand das nicht kann, stellt sich mir die Frage: Warum?
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
Letztendlich, sollte sich jeder unabhängig...
Und eine Frage, die mir dabei kam war, wo hört Polyamorie auf und wo fängt Beziehungsunfähigkeit an? Es ist eine Sache, mehr als einen Menschen zu lieben, aber eine andere, sich nicht festlegen zu wollen, bzw keine tieferen Bindungen zu jemandem aufbauen zu können. Ich weiß nicht, ob ich das zu eng sehe, aber ich finde ein paar Grundsätze, wie Ehrlichkeit und Offenheit und Kommunikatonsfähigkeit gehören für mich im Umgang mit anderen Menschen einfach dazu, schon allein aus gesundheitstechnischen Gründen. Und wen jemand das nicht kann, stellt sich mir die Frage: Warum?
Danke

…von anderen Menschen darüber im Klaren sein…was er/sie will…das ist in Zweierbeziehungen schon oft sehr schwierig...erst recht, wenn „tiefe Liebe“ fehlt…aber in größeren Konstellationen…wie beim Polyamoren- Beziehungsgeflecht…ist es schon fast unüberschaubar…(viele Menschen, viele unterschiedliche Wünsche)...jeder hat seine eigenen Vorstellungen…was für ihn selbst „Polyamor“ bedeutet…und was er
davon für sich leben will und kann…

Liebe…für alle Beteiligten…(in irgendeiner Form)….Ehrlichkeit…und offene Kommunikation…wären schon mal die wichtigsten Eckfeiler…nur Sicherheit das sich dann alle Beteiligten auch an das „Abgesprochene“ halten…gibt es nie...deshalb sollte man immer bei sich bleiben…denn nur zu sich selbst hat man das 100 % Vertrauen und die eigene Sicherheit..

zu deiner Frage:

Und wen jemand das nicht kann, stellt sich mir die Frage: Warum?

Weil Menschen verschieden sind, es nicht gelernt haben, nicht die erforderliche Reife besitzen oder schlicht weg es nicht wollen.. *top*
*****aer Mann
2.737 Beiträge
Diese Frage ...
*******e86:
Und eine Frage, die mir dabei kam war, wo hört Polyamorie auf und wo fängt Beziehungsunfähigkeit an?

... solltest du nicht so stellen.

Doch erst einmal *danke* für Deine Schilderung.

Nun zu meiner Klarstellung: Polyamory und Beziehungsunfähigkeit sind zwei völlig getrennt zu betrachtende Sachen.

Du kannst die Frage stellen, wo hört Poly auf und beginnt Fremdgehen. Da wird dann in den Antwortüberlegungen Themen erscheinen, wie Ehrlichkeit, Kommunikationsfähigkeit, ....

Beziehungsunfähigkeit betriift Mono wie Poly. Nach meiner Scheidung fand ich zu Poly, wurde allerdings gleichzeitig beziehungsunfähig. Das hatte mit den Umständen zu tun, an der meine Ehe gescheitert war, da war viel krimineller Betrug meiner Partnerin mit im Spiel. Vor allem der Vertrauensverlust war da eine der psychischen Belastungen.

Kannst Du mit dieser Differenzierung umgehen?

Liebe Grüße aus Wien schickt der Polybäääär
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Liebe TE,
die theoretischen "Eckpfeiler" sind dir offensichtlich bekannt.
Es braucht halt die richtigen Menschen zur richtigen Zeit am richtigen Ort, die dann auch noch dieselbe Sprache sprechen und emotional zueinander finden ( oder es zumindest wollen).
Allein DAS macht die Sache als solche schonmal nicht eben einfach...-gelinde gesagt^^
Sobald auch nur eines davon nicht zutrifft, wird es m.E nahezu unmöglich.
das du dazu in der Lage bist es für dich herauszufinden und damit offensiv umgehst, spricht für dich *g*
Nun ist mir nicht ganz klar, was du mit deinem Thread bezweckst.
Aufarbeitung des Vergangenen & es verstehen wollen?

wie schon gesagt wurde hat Beziehungsunfähigkeit nichts mit Polyamorie zu tun.
Um eine Beziehung (egal wieviele involviert sind) klappen zu lassen braucht es alle Beteiligten...- um sie scheitern zu lassen reicht einer völlig aus.

Lg,S11
Danke
für Eure Antworten. Mir ist bewusst, dass es gerade wenn es um Polyamorie geht, recht schnell sehr unüberschaubar werden kann und es letzten Endes auch sehr von den Menschen abhängt, die miteinander in Beziehung stehen. Und Liebe kann man in aller Regel nicht vorausplanen oder bestimmen, in wen man sich verliebt. Ich hatte auch ein paar Mal den Versuch gemacht, herauszufinden, was er denn nun möchte, aber nie mal eine sinnvolle Antwort bekommen. Und letzten Endes waren es seine Unzuverlässigkeit und Nichtkommunikation, die es kaputt gemacht haben.

Warum ich gerade in diesem Zusammenhang auf Polyamorie vs Beziehungsunfähigkeit komme ist, dass er mit sehr vielen Frauen etwas angefangen hat, scheinbar ja allen irgendwie die große Liebe vorgespielt hat und sie, sobald es zu Problemen und Auseinandersetzungen kam, einfach fallen lassen hat. Und mit dem Hintergrund der Unehrlichkeit finde ich das irgenwie sehr strange und unterstelle in dem Fall einfach, dass er sich dahinter versteckt, um evtl. persönliche Probleme nicht angehen oder lösen zu müssen. Und ich denke früher oder später wird auch seine jetzige Beziehung daran scheitern.
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
das wird so sein, ja...das behaupte ich einfach mal so, ganz ohne seherische Fähigkeiten *zwinker*

aber das muss (sollte?) nicht mehr dein Problem sein...aber ich weiß ja selbst, wie das ist, wenn das Herz mit was zu sagen hat...dann geht man eben nich mal ebenso zurück zu Tagesordnung über .
deswegen: halt die Ohren steif & alles gute dir! *g*
wünscht,
S11
Polyamorie vs Beziehungsfähigkeit
Hallo zusammen,
da ich zeitlich etwas knapp dran bin, habe ich nur den Einstiegstext gelesen, insofern entschuldigt, wenn ich hier etwas schreibe, was jemand anders bereits verfasst hat.

Okay, ich habe mich ebenfalls im Rahmen einer Beziehung sehr mit der Frage beschäftigt was Polyamorie ist.
Und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es sehr viel mit Liebe zum Anderen / zu den Anderen zu tun hat.
Das ist nicht anders als in monoamoren Beziehungen. Aber auch da gibt es welche, in denen mehr oder weniger Liebe vorhanden ist. Somit stellt sich auch in diesen Beziehung die Frage, ob jemand Beziehungsfähig ist oder nicht!
Und wenn man Ehrlichkeit als ein bedeutsames Kriterium für die Beziehungsfähigkeit ansieht, dann darf man sich auch in manchen monoamoren Beziehungen fragen, wie beziehungsfähig die eine oder der andere ist.

Ich persönlich finde Ehrlichkeit und Verbindlichkeit auch wichtig, aber ich weiß auch von mir selbst, wie schwer es ist immer ehrlich durch's Leben zu gehen.
Und ich bemühe mich wirklich darum ehrlich zu sein. Aber manchmal gelingt es mir nicht einmal mit selbst gegenüber ehrlich zu sein.
Wie soll ich dann jemand anderen gegenüber ehrlich sein?

Ich denke, wir sind alle nicht perfekt und damit möchte ich nicht deinen Bekannnten in Schutz nehmen, aber ich möchte ihn auch nicht verurteilen.

Für mich ist inzwischen viel wichtiger zu schauen, mit wieviel Unehrlichkeit und Unverbindlichkeit kann ich umgehen?
Oder anders formuliert, was oder wer tut mir gut und was oder wer nicht.

Ich habe letztes Jahr das Buch "Schlampen mit Moral" gelesen. Den Autoren ist es ebenfalls sehr wichtig, dass in polyamoren oder offenen Beziehungen Ehrlichkeit und Transparenz gelebt wird.
Darum der Zusatz "mit Moral"!
Beim Lesen ist mir vor allem eins klar geworden, egal ob es sich um eine monoamore oder polyamore Beziehung handelt, ist jede Beziehung sehr herausfordernd!
Aber um so mehr Menschen involviert sind, also um so komplexer die Beziehung wird, desto herausfordernder wird die Beziehung und damit die Beziehungsfähigkeit!

Ich finde polyamore Beziehungen zu führen noch viel "schwieriger" als Monoamore. Das scheint aber manchen nicht klar zu sein und manche beginnen polyamore Beziehungen, weil sie in den monoamoren nicht zurecht gekommen sind. Und es liegt wohl auf der Hand, dass es ihnen bei zunehmender Komplexität nicht wirklich besser gelingt!

Liebe Grüße
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
was möchte ich...
...wer ist mir nah? Wer berührt mich, in welcher Tiefe? Wie möchte ich dann diese Beziehung leben? In welcher Form tut es mir gut?

Alegra_13
. Für mich ist inzwischen viel wichtiger zu schauen, mit wieviel Unehrlichkeit und Unverbindlichkeit kann ich umgehen?
Oder anders formuliert, was oder wer tut mir gut und was oder wer nicht.

so ist es gut beschrieben...genau das sollten die Fragen an dich "selber" sein... *top*
andere Menschen haben ihre eigenen Fragen & Antworten..
*****al4 Mann
795 Beiträge
Irgendwie kommt hier (im Forum) Liebe und Beziehung ganz schnell in einen Topf, und ganz schnell wird daraus ein Eintopf, wo man dann wirklich nicht mehr weiss, was Liebe und Beziehung miteinander zu tun haben.
Wenngleich jeder Liebe anders definieren mag, ist eine Beziehung noch einmal etwas ganz anderes. Dieser Automatismus, den wir gelernt haben, nachdem Liebe automatisch auch Beziehung und viel Liebe automatisch gute Beziehung bedeutet, stimmt so einfach nicht. Natürlich kann man lieben und "beziehungsunfähig" sein - wobei allein schon dieses Wort völlig bescheuert ist. Liebe empfindet man, Liebe lebt man, und eine Beziehung ist der Rahmen für ein Miteinander, in dem man sich lieben und Liebe leben kann. Eine Beziehung formuliert man; von der allgemeinen Form über Regeln und Organisation, Bedürfnissen und Rücksichten bis zu Absprachen. Formulieren macht man am besten, wenn man miteinander redet, sich abspricht. Und öffnet man die Beziehung, redet man mit mehreren, spricht sich mit mehreren ab.
Es gibt irre viele Blockaden und Ängste, die sich auftun können - und man muss wollen, diese anzunehmen und sich denen zu stellen; letztlich sich selbst zu stellen. Ich möchte nicht über jemanden urteilen, der das nicht oder nicht immer kann; ich kenne meine eigenen Ängste nur zu gut. Aber ein Versteckspiel ist kein Rahmen für eine Beziehung und noch weniger für ein Beziehungsgeflecht, egal welche liebevollen Gefühle da auch sein mögen.
*********under Frau
4.373 Beiträge
hmm ... entweder ich habe Beziehungen zu anderen Menschen (Beziehungsfähig) oder ich habe keine und will auch keine (Beziehungsunfähig im Sinne unwillig, gestört, oder gehemmt)
Leide ich darunter brauche ich Hilfe. Bin ich damit Glücklich ist alles Tutti.

Wer polyamor tickt und mehrere Beziehungen pflegt kann nicht gleichzeitig "Beziehungsunfähig" sein.
Dabei spielt es nicht mal eine Rolle ob nun poly oder nicht.

Wenn von Fähigkeit gesprochen wird dann setzt das Erwartungen an einem selbst, oder die Art der Beziehung voraus.

Der Typ von dem hier berichtet wurde hat entweder eine andere Vorstellung von Beziehungen, oder ein gestörtes Verhältnis dazu. Das ist Frage der Sichtweise und des Empfindens, ganz subjektiv.

Fakt ist er lügt und rechtfertigt sich dafür. ich nehme mal an er wird nicht mal das tun, sondern Kritik ignorieren.
Man könnte ein narzisstisches Verhalten vermuten.

Wie auch immer jeder muss selbst für sich entscheiden damit umzugehen. Will ich das nicht wünsche ich ihn noch ein schönes Leben.
Bei mir ist es eher so, dass ich für jemanden auch Liebe empfinden kann, wenn ich mit diesem Menschen keine intensive Beziehung führe und ich kann normalerweise auch mit meinen Gefühlen gut umgehen, wenn ich weiß, woran ich bin, sprich, wenn ich weiß, ob es sich nun um eine Freundschaft / Partnerschaft/ Beziehung handelt und welche Rolle ich im Leben des anderen spiele ... Ich trenne da weniger vom Gefühl her, weil , wenn ich jemanden sehr mag, das einfach nicht unterdrücken möchte, aber brauche irgendwie auch Klarheit über die Zusammenhänge, um in dem ganzen Beziehungsgeflecht nicht irgendwie unterzugehen und schon ganz allein aus pragmatischen, gesundheitlichen Gründen...
Klar kann man das oft nicht klar abstecken und definieren, aber wenn jemand schon eine Freundin hat und das anderen Menschen offensichtlich vorenthält und der einen etwas von Triade erzählt und der Anderen von Haupbeziehung mit zwei Hausfreundinnen, dann bringt das mehr Verwirrung und wenig Klarheit.
Und wenn jemand offensichtlich nur sexuelles Interesse hat, sich nicht weiter für das Leben seines Gegenübers interessiert und ihn beim ersten Problem fallen lässt, ist das dann wirklich Polyamorie? Ich meine, es gibt ja sehr viele Ansätze, das zu leben, und wahrscheinlich auch tausendundeine Ansichten dazu, aber in dem Wort "Polyamorie" steckt nunmal das Wort Liebe drin. Und das beziehe ich auch auf eine emotionale Ebende, nicht nur auf die Sexuelle... oder liege ich da mit meiner Einstellung komplett daneben?
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Nein,
aber in dem Wort "Polyamorie" steckt nunmal das Wort Liebe drin. Und das beziehe ich auch auf eine emotionale Ebende, nicht nur auf die Sexuelle... oder liege ich da mit meiner Einstellung komplett daneben?
das sehen wir genauso...im genau dem Wortsinn.
Aber es gibt offensichtlich viele andere Interpretationen.
*******e86:
aber in dem Wort "Polyamorie" steckt nunmal das Wort Liebe drin. Und das beziehe ich auch auf eine emotionale Ebende, nicht nur auf die Sexuelle... oder liege ich da mit meiner Einstellung komplett daneben?

JA ! Was die Begrifflichkeit angeht.
Und Großes ? wenn es darum geht wie jeder dies für sich empfindet.

Ich spreche niemandem mehr "liebe" ab. Denn wenn er sagt er liebt, wird er dies auf seine Art und Weise tun.
Sogar dann wenn ich es selber nicht als Liebe empfinde.
Anders rum geht es ebenso.
Ich fühle mich von meinem Besten Freund sehr geliebt, obwohl er monoamorös ist und verheiratet.

Daß einige Menschen Polyamoriy als Deckmäntelchen für ihre Sexualität nutzen ist uns doch auch allen klar.

Worüber ich gestolpert bin , war die Feststellung im Eingangspost, daß die Freundin ja gar nicht Bi wäre. Um somit eine Polybeziehung doch gar nicht in betracht kämme.
Muß eine dreier Konstelation einen Bipart haben ???
So wie ich es verstanden habe, ist er der jennige , der zu mehreren Liebe empfindet.
Und er hofft auf eine Partnerin, die auch zu seiner Freundin passt.
Oder hab ich das falsch verstanden.

Es ist schwer Monopartnern mit Polypartnern harmonisch in ihren Beziehungen zu festigen. allerdings doch aus ganz anderen Gründen, wie Treue, Eifersucht, Exqlusivitätsrechte und so weiter.
Die im übrigen auch Monobeziehungen sehr schädigen können.

Als ich vor einigen Jahren in diese Gruppe kam. war es noch gang und gebe Polyamoristen für Bezeihungs / Bindungsunfähig zu halten.
Man warf uns vor nur die Rosinen aus dem Kuchen schnappen zu wollen.

LG YOYO
*********ng56 Frau
2.755 Beiträge
@LaFenice86
Ich bin Pragmatin und sehe Deine Geschichte auch als solche sehr pragmatisch.
Aus meiner Sicht ist Dein Freund nicht bindungsunfähig, sonder unwillig eine Beziehung einzugehen, welcher Art auch immer.
Wie wurde es von YOYO in einem anderen Zusammenhang formuliert? Das Rauspicken von Rosinen. Wieso muss eine neue Freundin bi sein? Für ihn ein Pluspunkt oder denkt er wirklich an das "Glück" derselben????
Ausreden über Ausreden.....für alle Frauen, die hier verwickelt sind, nicht wirklich prickelnd.

Und ja, Polyamorie hat sehr wohl etwas mit Liebe zu tun und dass die meisten nach Poly aufhören zu lesen, ist mir im Laufe der Zeit auch sehr schnell klar geworden. Poly als Ausnutzen zum Betrug und zum Lügen und zum Ausleben sexueller Bedürfnisse. Kann jeder halten, wie er will......das ist aber definitiv nicht Polyamorie.
So seh ich's auch bei Deinem Freund.....leider.
Das tut nicht gut.
*******ben Mann
3.268 Beiträge
Beziehungs-Notwendigkeit!?
oder Ersatzbefriedigung, um glücklich zu sein
Hintergründe aus der "wissenschaftlichen" Sicht dazu:

22 Minuten die sich lohnen könnten.
*****al4 Mann
795 Beiträge
Okay, ich lege nach: ja, jede Form der Beziehung braucht offenen und ehrlichen Austausch. Und öffnet man eine Beziehung, braucht es den halt auch unter allen Beteiligten. Wie weit die Offenheit geht, muss man eben auch besprechen - ob man sich zum Beispiel erzählt, was man mit welchem Menschen an Sex gelebt hat. Aber ich finde es schon grundsätzlich wichtig, das man weiss, wen es gibt und wie wer zu wem steht.
Es ist uns aber nicht in den Schoß gelegt worden, diese Offenheit zu leben, im Gegenteil: unsere Kultur und Religion hat uns sehr klare Definitionen von Liebe und Beziehung mitgegeben. Wir sind mit diesen Definitionen aufgewachsen: so empfindet man, so lebt man das. Wenn diese Definitionen für einen selbst zu wackeln anfangen, weil man merkt, das sie einfach nicht erfüllen und Liebe ganz klein gehalten wird, Liebe ganz klein umrissen und gesellschaftlich kontrollierbar bleibt, dann wächst der Wunsch nach Veränderung und Öffnung. Und lässt man sich ein, stösst man eben auf ganz viele Hindernisse und Ängste; man stellt ganz viele in uns angelegten Voreinstellungen in Frage. Und eine der Ängste, die ich sehr gut kenne, ist eben diese komische Form von Liebesbeweis im Sinne: ich liebe Dich, also tue ich Dir nur Gutes, verletze Dich nicht, bin liebenswert und Du kannst mir vertrauen. Also werde ich Dir nicht erzählen, wenn ich mich verliebt habe, Lust mit wem anderen lebe, Gefühle mit wem anderen austausche. Denn ich gehe ja fremd, missbrauche dein Vertrauen, verhalte mich gegen die Regel. Und habe auch Angst, den anderen zu verletzen und zu verlieren, wenn ich offen bin und erzähle, was ich fühle und lebe.
Das diese Öffnung mitnichten eine Liebesbeziehung zerstören muss, sondern im Gegenteil sogar ein Vertiefen bedeuten kann, das muss man doch erst lernen - jeder für sich, jeder gegen seine eigenen Ängste. Bücher haben mir geholfen, darunter einige wirklich tolle wie zB 10 Wege aus der Eifersuchtsfalle oder Ethical Slut. Ganz besonders aber die Liebesakademie im Zegg: man kann nicht alles allein lernen und allein kennen lernen, besonders nicht sich selbst.
Will sagen: deswegen relativiere ich die Bewertung des nicht offenen Partners und halte es für lieblos, ihn als Lügner zu brandmarken. Kam auch schon einmal in einem anderen Thread auf: wer einmal lügt, dem glaubt man nicht... wow. Ich lese aus Deiner Beschreibung ein Bedürfnis nach offenen Begegnungen heraus und spüre die Unfähigkeit, das offen für alle Beteiligten zu leben. Und lese nicht heraus, das da jemand einfach nur rumvögeln möchte und keiner soll was davon wissen. Das Du Dich schützen musst, weil Du verletzt wirst, das finde ich total verständlich und richtig. Du musst auf Dich aufpassen und eben auch gegen Deine Gefühle für diesen Menschen handeln, weil er Dir nicht gut tut. Aber verurteilen - nein, bitte nicht. Beziehungsfähigkeit muss man lernen. Wir gehen in die Schule, um Tod und Teufel an trigonometrischen Formeln anwenden zu lernen, aber wir lernen nichts über Liebe und wie wir sie miteinander leben können. Woher sollen wir das denn haben? Wir können uns auf nicht viel mehr als die ungeschriebenen Gesetze beziehen, die durch Gesellschaft und Religion in uns eingeprägt wurden. Und die tragen uns einfach nicht mehr.
Im übrigen ist mir die Aussage, Sexualität ohne Liebe sei unmoralisch oder grob und habe mit Polyamorie nichts zu tun; da ginge es ja um Liebe, einfach zu wenig differenziert. Da wird an die Stelle unserer christlichen Vorstellung von Liebe und Sexualität irgend ein neuer Codex gestellt, der genauso einengt und viel zu wenig Raum für Neugier und Entwicklung lässt. Übrigens sehr schön dargestellt in dem Buch Ethical Slut.
*********nchen Frau
5.052 Beiträge
Gruppen-Mod 
Beziehungsunfähig scheint er nicht zu sein, denn er führt ja offenbar diverse Beziehungen *zwinker*

Das Problem scheint eher in der Offenheit und Ehrlichkeit miteinander zu liegen. Und das ist keine Poly-Frage. Damit haben eigentlich sogar recht viele Menschen auf der Welt ein Problem, denn Ehrlichkeit ist eine große Herausforderung, glaube ich.
Mit Ehrlichkeit räumt man dem Anderen Entscheidungsfreiheit ein. Und diese Freiheit kann auch immer die Entscheidung gegen einen selbst und die eigenen Wünsche beinhalten. Und das kann doof sein^^

Letztlich wirkt es für mich nicht so, als sei deine Frage wirklich die nach Polyamorie, Ehrlichkeit und Beziehungsfähigkeit, sondern ich glaube, du versuchst zu verarbeiten, zu verstehen, zu "rechtfertigen", was passiert ist. Du bist verletzt und hast eine beschissene Erfahrung gemacht und bist gerade auf der Suche nach einem Weg, das hinter dir zu lassen.
Kann das sein?
*********nchen:
Letztlich wirkt es für mich nicht so, als sei deine Frage wirklich die nach Polyamorie, Ehrlichkeit und Beziehungsfähigkeit, sondern ich glaube, du versuchst zu verarbeiten, zu verstehen, zu "rechtfertigen", was passiert ist.
Ja, sicher ist das so. Auch weil, wie eingangs bereits erwähnt, ich erst begonnen habe, mich damit auseinanderzusetzen und, wie du richtig sagst, verstehen möchte, wie andere Leute ticken. Und weil zu einem Scheitern einer Freundschaft/Beziehung etc. einfach auch mindestens zwei Menschen erforderlich sind, ist es immer gut, sich da selbst zu hinterfragen...Einfach auch, um zukünftig schlauer zu sein ^^.

*********ng56:
Wieso muss eine neue Freundin bi sein? Für ihn ein Pluspunkt oder denkt er wirklich an das "Glück" derselben????
Naja, in dem Fall muss ich sagen: Ich weiß es nicht. Weil die ganze Geschichte in sich zu wirr ist. Ich hatte zum Schluss mehr das Gefühl, dass er seine Wünsche und Hoffnungen auf sie projiziert hat und sie vieles einfach über sich ergehen lassen hat. Und dass da viele Dinge zwischen den Beiden auch noch nicht ganz klar definiert und ausgesprochen waren und das war auch ein Grund für mich, da letzten Endes rauszugehen, weil ich keinen Bock habe, als Versuchskaninchen missbraucht zu werden.

*****al4:
Aber verurteilen - nein, bitte nicht.
Ich verurteile niemanden und bin extrem geduldig, aber ich muss mir emotional auch nicht alles geben.
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Wiederholung
ich wiederhole mich nur ungern, aber um eine Beziehung scheitern zu lassen reicht m.E EINE(R) *zwinker*
schulligung ^^
****nLo Mann
3.536 Beiträge
Um es bzgl. Eingangspost kurz zu machen: Die TE sieht es zu eng.

Da liest man, sinngemäß, Kritik, da sich gefragt wurde, ob Jemand "nur noch" der "Bequemlichkeit" halber mit Jemandem zusammen sei.
Ja und?
Ist auch ein Grund, sowas zu tun.
Und der andere Part, der dazu gehört, merkt das entweder, ist unzufrieden, fordert mehr ein oder trennt sich ggf.
Oder kann "damit leben", empfindet Verlustangst, ist deshalb konzessionsbereit, etc.
Viele Ursachen, viele Gründe, viele Ausprägungen.
Daraus kann man keine allgemeine Beziehungsunfähigkeit schlussfolgern.

Überhaupt muss zunächst eine Definition von "Beziehung" und "Fähigkeit zur Beziehung" gegeben werden.
Das ist sehr individuell und verunmöglicht den Thread eigentlich schon wieder.

"Betrug", Lügen, etc. gibt es auch in den meisten, guten oder schlechten Beziehungen - das kann man allgemein als "Charakterschwäche" oder auch als "Kulturleistung" betrachten, je nach Standpunkt.

Mit Polyamory hat das alles ursächlich nichts zu tun.
Gab es auch schon früher: "Beziehung" etikettiern und einem anderen Menschen sagen, man sei "Single" - damit man es unter diesen Umständen auch mit diesem anfangen kann, was bei sonstigen Parametern nicht möglich wäre.
Ist einerseits, siehe oben, Charakterproblem/etc., andererseits, falls einzig die Normgläubigkeit allgemeiner mehrheitlicher Art Ursache ist, auch schlicht ein anderes Problem.
So kennt man Paare, die beim Treffen mit Anderen, sowohl getrennt als tw. auch gemeinsam, angeben "Single" zu sein.
Eigentlich auch eine "Lüge" - aber falls sie im Kontakt mit anderen nicht als Paar auftreten und der andere Mensch das auch nicht mitbekommt, da dann einfach niemand anders da ist und das Ausleben trotzdem vollständig möglich ist?
Weil das Paar sieht, dass es als Paar auftretend letztlich nichts Anderes bekommt, da verkrampft, vernormt, etc.?

Menschen sind individuell: Sie in Formen pressen zu wollen wird nur Suizid oder Ausweichbewegungen kreieren.
Und genau das sehen wir, wenn wir von "Lügen", etc. sprechen.
*********nchen Frau
5.052 Beiträge
Gruppen-Mod 
********_boy:
Menschen sind individuell: Sie in Formen pressen zu wollen wird nur Suizid oder Ausweichbewegungen kreieren.
Und genau das sehen wir, wenn wir von "Lügen", etc. sprechen.


Naja, aber bloß weil jemand mich lieber anlügt, als mir die Wahrheit zu sagen, weil er weiß, dass er dann auf mich verzichten müsste, macht mich das nicht zur "Formpresserin".

Ich sehe das an und für sich wie du: Wenn man Menschen zu sehr in Bedrängnis bringt, neigen sie zum Ausweichen.
Aber das kann ja umgekehrt nicht bedeuten, dass ich alles beklatsche, nur damit sich niemand in Bedrängnis fühlt. Und für nicht wenige reicht ja schon die Möglichkeit, die eigenen Bedürfnisse nicht gut genug umgesetzt zu sehen, um sich bedrängt genug zum Lügen zu fühlen.

Für mich gibt es Nogos. Wenn die andere in Bedrängnis bringen, tut mir das leid, dann passt es halt nicht.
Aber wenn jemand meine Nogos kennt und mir bewusst Dinge verschweigt oder anders darstellt, damit ich meine Grenze gewahrt wähne, dann ist das scheiße, ohne dass ich groß was dafür kann.
danke Tinchenbienchen
Sie wissen meistens noch nicht einmal was sie senden. Oft sind es Doublebinds und die sagen aus, dass man niemals etwas "richtig" machen kann, Leider, leider nur fast geschafft. Das verwirrt und braucht Erfahrungen, um aus einem Paradox ein Dilemma machen zu können, aus dem heraus man sich entscheiden kann.

lg
Animee
*********smann Paar
31 Beiträge
Sich dem Lebenspartner öffnen
@*****al4:Wenn"...
Liebe ganz klein gehalten wird, Liebe ganz klein umrissen und gesellschaftlich kontrollierbar bleibt, dann wächst der Wunsch nach Veränderung und Öffnung. Und lässt man sich ein, stösst man eben auf ganz viele Hindernisse und Ängste; man stellt ganz viele in uns angelegten Voreinstellungen in Frage. Und eine der Ängste, die ich sehr gut kenne, ist eben diese komische Form von Liebesbeweis im Sinne: ich liebe Dich, also tue ich Dir nur Gutes, verletze Dich nicht, bin liebenswert und Du kannst mir vertrauen. Also werde ich Dir nicht erzählen, wenn ich mich verliebt habe, Lust mit wem anderen lebe, Gefühle mit wem anderen austausche. Denn ich gehe ja fremd, missbrauche dein Vertrauen, verhalte mich gegen die Regel. Und habe auch Angst, den anderen zu verletzen und zu verlieren, wenn ich offen bin und erzähle, was ich fühle und lebe."
Genau da , wo die größte Angst sitzt, sich dem langjährigen Partner zu öffnen, da liegt der größte
Schatz für das eigene Leben. Durch diese Angstmauer hindurchzugehen und es aushalten, dem
Partner sein Anders-SO-Sein zu zeigen, das ist die größte Herausforderung und Mutprobe an seine
eigene DENKE. Wer dieses ROTE TOR durchschritten hat - kann dadurch DAS TOR zu einem neu-erlebten
eigengefühltem Leben finden. Und kann alles überall und bei jedem Menschen und in jedem Moment erleben und
genießen, auch bei seinem Partner- seinem Sparringpartner für die eigene Entwicklung. Sein SO-Sein und seine Gefühle zeigen ohne Einschränkungen(die er ja in sich trägt, aber dem Partner zuordnet).
Der Partner , der dies alles mitträgt , hat den Schatz schon in seinem eigenen Leben gefunden:)
*****al4 Mann
795 Beiträge
@xmasman
Ähm - ja. Natürlich, sonst würden wir den Weg doch nicht gehen. Ich habe nur um Verständnis geworben, das dieser Weg nunmal nicht linear verläuft, noch nicht einmal für jeden gleich. Und das man bitte nicht verurteilt, sondern achtsam bleibt.
Und ja, ich bin sehr glücklich, das ich meine Partnerin habe, die mitträgt, mitgestaltet und liebevoll da ist.
Bloody Hell
Bitte entschuldigt, wenn ich nicht alle Beiträge bis ins Letzte studiert habe. Ihr schreibt alle so viel (nicht falsch verstehen: ich finde das toll, aber es braucht halt ewig, bis man "drin" ist in einem Thema). Sollte ich also etwas aufwärmen, bitte ich um Verständnis.

Ich würde gerne eine Anekdote beisteuern, die wahrscheinlich zu kollektivem Kopfschütteln führen wird. Neulich habe eine Fortbildung besucht. Sie hieß "Let´s talk about Sex" und sollte Leuten in pädagogiosch-psychologisch-therapeutischen Berufen vermitteln, wie man mit Klienten über deren Sexualität spricht. Nicht nur waren die Teilnehmer beinahe allesamt komplett gehemmt (fast alle gestandene Familien- und Paartherapeuten), sondern auch der Moderator war nicht wirklich in der Lage, die Dinge beim Namen zu nennen. Wir sprachen viel über Funktionsstörungen und Impotenz, aber nie über die so genannten "abseitigen" Sexual- und Lebensformen, über irgendeine Abweichung von der unausgesprochenen Regel.

BDSM beispielsweise fand er überbewertet, kein Thema, weiter im Text. Von anderen sexuellen Vorlieben habe ich dann gar nicht erst angefangen, weil ich fürchtete, die anderen Teilnehmer könnten anfangen zu weinen. Sex war eben PenisVagina. Koitus und fertig. Mann und Frau, Kind und Kegel, Eigenheim und Golden Retriever.

Und als ich (nervtötend, wie ich sein kann) darauf bestand, alternative Beiehungsformen auch ins thematische Portfolio aufzunehmen, entgegnete der Moderator sinngemäß, dass solche Beziehungsformen immer nur diejenigen Menschen wählten, die traumatisiert, bindungsgestört und neurotisch seien, weil es ihnen nicht möglich sei, mit einem und demselben Menschen auch sexuell zufrieden zu sein. Mir ist fast die Tasse Kräutertee entglitten.

So lange sogar Multiplikatoren und Moderatoren so in uralten und dogmatischen Denkmustern feststecken, wundert es mich nicht, dass Offene Beziehungen und Polyamorie nicht nur nicht diskutiert, sondern sogar dämonisiert und tabuisiert werden. Nach dem Motto "Wer sich nicht für einen Partner eintscheiden kann, dem hat die Mama früher sicher zu früh den Schnuller weggenommen!"

Na gut, dann bin ich halt bindungsgestört. Meinetwegen. Es tut mir gut, mich in solchen Momenten an Leute zu erinnern, die ebenfalls für ihre Sexualität und Lebensform pathologisiert wurden. "Schwule sind krank" "Onanieren macht dumm" und "Wer sich scheiden lässt, kommt in die Hölle". Dort ist sicher schon ein Plätzchen für mich reserviert!
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