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Polyamor - eine immerwährender Drang zur Suche?

*******Sun Mann
2.232 Beiträge
Themenersteller 
Polyamor - eine immerwährender Drang zur Suche?
Mich beschleicht immer wieder der Eindruck, wenn ich Themen und Beiträge in unserer Gruppe hier lese, als würde polyamor zu sein für viele bedeuten, irgendwie ständig auf der Suche nach (noch) einem weiteren Partner zu sein. Subjektive Wahrnehmung natürlich. Wie nehmt ihr das wahr? Und was bedeutet Polymory in der Hinsicht für euch? Ist es einfach ein (Bewusst-)Sein, das man in sich trägt, egal ob man nur einen oder auch gar keinen Partner hat, und das nicht zu einer aktiven oder latenten Suche führt? Oder ist es ein Gefühl von Unvollständig-Sein, wenn nicht (mindestens) ein weiterere Partner die Beziehung zu einem Geflecht erweitert, so dass ihr auf einer permanenten, mehr oder weniger aktive Suche seid nach dem "weiteren"?

Vielleicht kommt mir dieses Suchen, was ich so oft wahrnehme, auch daher so vor, weil so manche(r) Polyamory doch eher als eine emotional etwas feinsinnigere und tiefgründigere Form einer offenen Beziehung versteht, um schlichtweg der Lust nach Abwechslung von einer Beziehung oder der Lust auf Sex mit verschiedenen Partnern zu frönen...
Schlichte Antwort: Nö. *ggg*
****nLo Mann
3.555 Beiträge
MorningSun Polyamory: Polyamor - eine immerwährender Drang zur Suche?
irgendwie ständig auf der Suche nach (noch) einem weiteren Partner zu sein. Subjektive Wahrnehmung natürlich. Wie nehmt ihr das wahr?
Nein, nehme die Gruppe nicht so wahr. Bin aber auch eher selten online, kann nicht alles lesen oder kommentieren.
In der Gruppe wird für meine Begriffe recht offen, aber nicht immer hart an der Sache, diskutiert.

Was eine fiktive "Allgemeinheit" angeht stimmte ich eher zu bzgl. "Suche weiterer Partner".

Und was bedeutet Polymory in der Hinsicht für euch? Ist es einfach ein (Bewusst-)Sein, das man in sich trägt, egal ob man nur einen oder auch gar keinen Partner hat, und das nicht zu einer aktiven oder latenten Suche führt? Oder ist es ein Gefühl von Unvollständig-Sein, wenn nicht (mindestens) ein weiterere Partner die Beziehung zu einem Geflecht erweitert, so dass ihr auf einer permanenten, mehr oder weniger aktive Suche seid nach dem "weiteren"?
Da ich nicht genau weiß und wissen kann, was mir "fehlt", bevor ich etwas finde, was mir später durch Entzug fehlen KANN, "fehlt" mir in dem Sinne nichts.
Außer vielleicht Dinge wie überhaupt Nähe, Zuwendung, Liebe, Sexualität, etc.
Sofern man "allein" ist und daran etwas auszusetzen weiß.

Sexuell gesehen, ich trenne das von einer "Liebe" bzw. "Beziehung" nicht, weil sie zwar keine gegenseitigen zwingend kommunizierenden Röhren sein mögen, aber die Sprache doch irgendwann darauf kommen muss, halte ich "Monogamie" aber erstens für "langweilig" und zweitens für "eine langfristige Beziehung eher verhindernd".

manche(r) Polyamory doch eher als eine emotional etwas feinsinnigere und tiefgründigere Form einer offenen Beziehung versteht, um schlichtweg der Lust nach Abwechslung von einer Beziehung oder der Lust auf Sex mit verschiedenen Partnern zu frönen...
Was am Ende auch egal wäre.
"Liebe" und "Sex" zwingend verbinden zu wollen oder müssen ist genauso sinnlos, wie sie trennen zu wollen/müssen.
******a_o Frau
76 Beiträge
Das sehe ich nicht so.

Für mich bedeutet Polyamory dass man egal ob Single oder in einer Beziehung offen für weitere Herzbewohner ist, wenn sie dann erscheinen. Nicht mehr oder weniger *g*

Wenn ich daran denke wie viel gerade bei mir als Single los ist - denke ich dass ich für als mehr eine Person gar keine Zeit hätte - um da eine weitere zeitintensive Beziehung zu führen. Wie das in 1-2 Jahren aus sieht kann ich nicht sagen... wichtig ist mir, dass ein potenzieller Partner sich bewusst ist, dass ich Gefühlen zu anderen ebenso ausleben möchte wie die zu ihm. Dass ich eine Beziehung nicht in ein monogames Korsett zwingen möchte um eine vermeintliche "Sicherheit" zu haben dass weder er noch ich mich in jemand anderes verlieben könnte was bei vielen als Bedrohung der Beziehung empfunden wird.

Schönen Tag euch.
****e59 Frau
3.512 Beiträge
Suchen?
Nein, ganz und gar nicht... Es passiert mir einfach, dass ich mich verliebe, egal ob über eine Plattform oder durch eine reale Begegnung.
Und meine Partner sind zum großen Teil nicht polyamor, aber akzeptieren mich so, wie ich bin.
*****gra Frau
5.021 Beiträge
Die Fragestellung
ist aus meiner Sicht durchaus nachvollziehbar . Ich selbst lese da oft was in den Bewerbungen für die Gruppe: " ich fühle poly und möchte es nun auch ausleben "
Auch auf realen Treffen ist da was zu spüren, unterschwellig .
Aber letztlich begegnen sich Menschen, die was miteinander anfangen können, real oder virtuell , oder eben nicht.
Suchen und finden, offen sein und Augen offen halten, ja, das ist gewiss im Spiel.
Vielleicht kommt mir dieses Suchen, was ich so oft wahrnehme, auch daher so vor, weil so manche(r) Polyamory doch eher als eine emotional etwas feinsinnigere und tiefgründigere Form einer offenen Beziehung versteht, um schlichtweg der Lust nach Abwechslung von einer Beziehung oder der Lust auf Sex mit verschiedenen Partnern zu frönen...

Wir haben sicherlich auch Mitglieder hier, die genau das unter Polyamory verstehen.
Ich darf an dieser Stelle darauf hinweisen, daß wir in der Freigabemail , die Bewerber noch mal ausdrücklich darauf hinweisen, daß ausschließlich Sex suchende sich bitte in anderen Gruppen umsehen.

Nur können wir hier über den Schirm eben auch nur Worte und keine Taten nachvollziehen.

Außerdem sind zudem Menschen hier , die sehr wohl zugeben nur nach dem Einen zu suchen, dennoch Partner haben die Poly sind.

Auch Poly ist eben in ihrer Vielfalt bunt.
*offtopic*
*lol*
Zwei Mods die Zeitgleich posten. Um ähnliches zu sagen.
***k3 Mann
129 Beiträge
Meine Liebe zu zweien wird gelebt und gestaltet und braucht Zeit.
Ich bin erfüllt beschäftigt und suche nicht aktiv.

Treffen mit anderen Menschen gibt es dennoch, wie auch immer diesen in der Intensität ausfallen.
Das hat aber mit meinem Bekenntnis für die beiden nichts zu tun.
******dee Paar
97 Beiträge
...ein immerwährender Drang zur Suche?
EP:
..., als würde polyamor zu sein für viele bedeuten, irgendwie ständig auf der Suche nach (noch) einem weiteren Partner zu sein. (...) Wie nehmt ihr das wahr? Und was bedeutet Polymory in der Hinsicht für euch?

Wir haben den Eindruck, dass es alle Formen und Übergangsformen gibt, und sicher tummelt sich auch einiges unter dem Etikett "Polyamorie", was - in der ursprünglichen Bedeutung - nichts damit zu tun hat. Das Leben lässt sich nicht kategorisieren - wiewohl Kategorien helfen, Konzepte intellektuell besser zu verstehen.

Bei mir (m) war es so, dass ich mich vor ~10 J in eine andere Frau (B) verliebte und merkte, dass dies der Liebe und Loyalität meiner Ehefrau (A) gegenüber keinerlei Abbruch tat. Diese - damals noch heimliche - Beziehung beendete B nach ca. 2 J, weil es sie zu sehr geschmerzt hätte, für immer die Nummer 2 bleiben zu müssen. Ich verstand dies, und obwohl für mich die Beziehung zu B ein erregender Ausflug in eine neue seelische Dimension war und der Abschied mir weh tat, habe ich danach nicht versucht, diese Dimension wieder zu betreten (sprich: nach einer neuen Zweitliebe gesucht). Ich liebte ja A, und sie gab mir alles, was ich brauchte. Im letzten Jahr bin ich dann wieder - durch Zufall, ungeplant - auf eine neue Liebe (C) gestoßen. Auch durch diese - zunächst auch heimliche - Tür bin ich gegangen, aber ich schloss sie nicht, als A (der w-Teil von Faufaudee) sie aufdeckte. Nun akzeptiere ich diese andere Dimension als einen Teil von mir, auch wenn A mir nicht dahin folgen und ich die Beziehung zu C nur platonisch leben kann. Aber ich suche nicht nach D, weder aktiv noch passiv (d.h. ich will mich nicht finden lassen) und werde dies auch nicht tun, sollte die Beziehung zu C (oder zu A, was ich keinem von uns Faufaudee wünsche) zu Ende gehen - möglicherweise aber, wenn beide Beziehungen dahinscheiden sollten.

LG
Faufaudee (er)
Für mich bedeutet Polyamory dass man egal ob Single oder in einer Beziehung offen für weitere Herzbewohner ist, wenn sie dann erscheinen. Nicht mehr oder weniger *g*

So sehe ich das auch.
Das erste Mal erlebt habe ich es mit 18, was mich damals in absolute Konflikte gestürzt hat. In meinem gesamten Umfeld konnte sich niemand vorstellen, zwei gleichzeitig zu lieben. Danach war lange Zeit Ruhe - bis vor kurzem.
Aber nun hat das Kind einen Namen, und ich kann damit umgehen.
Krampfhaft suchen würde ich aber nicht. Wenn es passiert, passiert es, nur: Eine zweite Beziehung bringt ja durchaus neben aller Bereicherung mehr potentielle Konfliktpunkte mit sich.
********gika Frau
731 Beiträge
Wie nehmt ihr das wahr?


Hab ich nicht so wahrgenommen. Die meisten scheinen zufällig in dieses Lebenskonzept gefallen zu sein. Oft ist es auch ein längerer Prozess, sich selbst einzugestehen, mehre Partner lieben zu können und auch zu wollen. Wenn dies der Fall ist, wird es einem normalerweise immer wieder im Leben passieren, dass man sich trotz vorhandener Beziehungen in jemanden anderen verliebt bzw. Liebe entsteht.
Ich z.B. verliebe mich sehr schnell, wenn mir jemand nahe kommt. Vermutlich auch, weil mir das Gefühl so gut gefällt. Schmetterlinge, überall Schmetterlinge ...

Und was bedeutet Polymory in der Hinsicht für euch? Ist es einfach ein (Bewusst-)Sein, das man in sich trägt, egal ob man nur einen oder auch gar keinen Partner hat, und das nicht zu einer aktiven oder latenten Suche führt?

Ja, es ist ein Bewusstsein in mir. Ich suche nie, aber dennoch werden mir immer wieder Menschen über den Weg laufen, die mir plötzlich nahe kommen und bei denen eben genau jenes spezielle Gefühl ausgelöst wird.
Rückblickend betrachtet, ist mir dies bereits mit 17 aufgefallen. Bei meinem ersten Freund und dennoch war da dieser andere, bei dem es klickte. Damals hab ich dem noch nicht nachgegeben, hab mich selbst infrage gestellt, weil die Welt einen schließlich suggeriert, dass so etwas falsch wäre. Monogamie und so. Mittlerweile sehe ich das anders. Ich kann mehrere Menschen gleichzeitig lieben und ich möchte die Freiheit haben, dies auch ausleben zu können.

Oder ist es ein Gefühl von Unvollständig-Sein, wenn nicht (mindestens) ein weiterere Partner die Beziehung zu einem Geflecht erweitert, so dass ihr auf einer permanenten, mehr oder weniger aktive Suche seid nach dem "weiteren"?

Unvollständig fühle ich mich nur, wenn ich mich unfrei in meinem Bedürfnissen und meinen entstehenden Empfindungen fühle. Mit einem Mono-Partner kann der Weg in die Freiheit nun einmal ein sehr langer sein.
Aber immerhin akzeptiert er mittlerweile, dass ich bisweilen Gefühle für andere entwickle.

Vielleicht kommt mir dieses Suchen, was ich so oft wahrnehme, auch daher so vor, weil so manche(r) Polyamory doch eher als eine emotional etwas feinsinnigere und tiefgründigere Form einer offenen Beziehung versteht, um schlichtweg der Lust nach Abwechslung von einer Beziehung oder der Lust auf Sex mit verschiedenen Partnern zu frönen...

Das manch einer Poly und offene Beziehung in einen Topf wirft und dann zusätzlich vielleicht noch beides mit sexueller Freizügigkeit gleichsetzt, wird wohl immer so sein.
Es ist allerdings nicht mein Verständnis von Poly. Poly bedeutet mehrere Menschen lieben, mit denen man eventuell auch Sex hat. Einigen ist letzteres auch gar nicht besonders wichtig. Liebe und Sex können sich vereinen, müssen sie aber nicht. Poly bezieht sich erst einmal lediglich auf das Fühlen und erst danach auf den sexuellen Aspekt.
Von daher: wer Polyamory als Freischein zum wilden Herumvögeln betrachtet, hat das Lebenskonzept wohl nicht so wirklich verstanden.
********_fun Frau
287 Beiträge
Ich habe einen ähnlichen Eindruck gelegentlich und ich hatte das sehr stark bei meinem Partner, was mich extrem gestört hat. Ich hatte dazu glaub ich mal einen Thread eröffnet "suchen vs. finden" oder so...
Na klar die Gruppe ist bunt und sehr vielfältig...
Für meinen Teil kann ich sagen, dass ich dieses "ständig im Suchmodus" meines Partners extrem verunsichernd fand...ich hatte nie das Gefühl, dass er das hier und jetzt wirklich genießt, dass er einfach mal jetzt mit mir glücklich ist...immer war da dieser Drang zu spüren, viel Zeit ging in die Suche während ich direkt neben ihm auf dem Sofa sitze, während wir zusammen auf einer Party sind...er war niemals wirklich ganz bei mir -> das war mein Gefühl! Und es hat mich angekotzt - für mich ist "suchen" ein (ggf. unbewuster) Zustand, wenn mir etwas fehlt. Ich habe es selbst so nicht gehandhabt und mir Polyamorie anders vorgestellt - ich wollte einfach offen und neugierig durchs Leben gehen, in der Gewissheit: was immer kommt, ich kann meinem Partner gegenüber ehrlich und autentisch zeigen, was bei mir los ist - und einen gemeinsamen Weg finden, vielleicht.
Mehr wollte ich nicht. Und diese Suche und die ganzen Diskussionen haben mich quasi in eine Richtung gedrängt. Ich sollte mich bekennen zu einem Konzept und quasi einen Sack voller neuer Regeln und Prämissen unterzeichnen, zusagen (im Vorraus) dass ich damit schon einverstanden bin und zurechtkommen würde...
Statt: "Kauf Monogamie und versprich, dass Du immer nur einen liebst" war es "Kauf Polyamorie und versprich, dass Du niemals eifersüchtig sein wirst egal wie und was Dein Partner so treibt"
Ich mache das alles nicht mehr. Ich bin nur noch ich und bekenne mich zu gar nichts!
LG
Britta
**********henke Mann
9.633 Beiträge
Ich sag mal so ...
... äh, hmmm... nein.
Es gibt sogar polyamore Singles, wie mich, die nicht auf der Suche sind *zwinker*
Für mich ist Polyamorie ein Gefühl und kein Auftrag.
*****_be Mann
271 Beiträge
Ich würde zu diesem Thread fragen wollen: Kommt nicht das Wort "suchen" selbst schon aus der Denklogik der heteronormativen monogamen Zweierbeziehung? Aus der Logik: X ist nicht mehr das wahre, ich such mir wen Neues oder noch wen dazu?

Für mich ist es schlichtweg so, dass ich akzeptiere, dass jede Form der wiederholten sozialen Interaktion mit einer Person (ob nun sexuell oder nicht, spielt eigentlich keine Rolle) eine "Beziehung" erzeugt. Diese kann in unterschiedlichem Ausmaß von Gefühlen wie Sehnsucht, Verbundenheit, Vertrauen, Begehren usw. geprägt sein. Ab einger gewissen Tiefe und Häufigkeit (egal ob mit Sex oder nicht) entsteht "Institutionalisierung", d. h. man kann dann beginnen, darüber Metakommunikation zu haben "was man miteinander hat". So entstehen und wandeln mit der Zeit im Laufe des Lebens ganz unterschiedliche Beziehungen ganz unterschiedlicher Tiefe und Häufigkeit, die sexuelle Interaktion (ebenfalls unterschiedlicher Tiefe und Häufigkeit) beinhalten können oder eben auch nicht. Das gilt für jeden Menschen, ob nun Poly oder nicht, denke ich.
Die Unterschiede beginnen an der Stelle, wo man a) vereinbart, das (aus was für Gründen auch immer) für bestimmte dieser Beziehungen bestimmte Regeln, Tabus oder Ausschließlichkeiten gelten sollen (wegen Monogamie oder Heterosexualität) oder b) man für sich selbst und miteinander bestimmte Kategorien für diese Beziehungen aufstellt (Partner, Freund, Bekannstschaft, oder auch: dies ist "Liebe", dies ist "Beziehung", dies ist "nur Sex" (by the way: die absurdeste Vorsstellung von allen für mich)), die wiederum dann bestimmte Regeln, Tabus oder Ausschließlichkeiten implizieren (die meist aus religiösen Quellen stammen, aber das ist ne andere Diskussion). Polyamorie, wie ich sie verstehe und lebe geht jedoch davon aus, dass a) jede Beziehung egal welcher Tiefe und Häufigkeit von Liebe geprägt ist, sonst sollte man sie eigentlich nicht "führen", und ferner dass b) Regeln/Tabus/Ausschließlichkeiten völlig okay sind, solange sie gemeinschaftlich vereinbart und nicht einfach implizit vorausgesetzt werden, weil sie gesellschaftlichen o. historischen Konventionen entsprechen und dass c) Sexualität nur die Fortsetzung von Liebe und Kommunikation mit anderen Mitteln ist.

Die Rede von der "Suche" ist mit dieser Sichtweise gar nicht vereinbar und zeigt deswegen auf, dass jemand, der es so betrachtet, definitiv nicht jene eben gerade beschriebene Sichtweise im Sinne eines verinnerlichten Handelns teilt. "Suche" impliziert aus meiner Sicht einen "offensichtlichen Mangel", eine normative Leerstelle, die mit einer "neuen" Person gefüllt werden soll. Ich habe eine solche nie empfunden und bin auch nicht deswegen auf JC. Ich freue mich, wie jeder Mensch, wenn andere Menschen mein Leben bereichern. Dazu bin ich im Alltag und auf JC unterwegs. Manchmal ne Zeit nicht, weil ich keine Zeit oder emotionalen Raum für neue Bekanntschaften habe - wie sicher jeder Mensch. Teilweise werden dann aus neu entstehenden Bekanntschaften institutionalisierte Partnerschaften, teilweise flüchtige Begegnungen. Manche beinhalten Sex, andere nicht, letztere können aber genau so bereichernd sein. Ich finde auch, es so zu handhaben und zu sehen ist das "natürlichste von der Welt", die ganzen Irritationen entstehen eigentlich nur, wenn man versucht (vielleicht aus teils berechtigter Angst vor den Erwartungshorizonten anderer), menschliches Miteinander mit quasi-religiösen Konzepten über Sexualität und Beziehung und Partnerschaft zu überformen die aus längst vergangenen Zeiten stammen und in unserer sozialen Realität des 21. Jahrhunderst eigentlich nur Leid und Missverständnisse erzeugen.

Man verzeihe mir diesen vielleicht etwas radikalen Einwurf, der mit meiner persönlichen, recht entgrenzten Sicht auf Polyamorie zusammenhängt, die ich ja auch an anderer Stelle bereits geäußert habe aber so sicherlich nicht von allen, noch nicht mal von der Mehrheit der Leute die sich als Poly bezeichnen geteilt wird. Dennoch, das sind meine 50 Cents zum Thema "Suche".
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Ich bin..
ein "ewig Suchender"...auch wenn mir das gar nich klar war oder ich das selbst für mich annehmen konnte.
Und das is auch gut so, denn ansonsten wäre ich nich da, wo ich jetzt bin.
Dieses Suchen hat dafür gesorgt, das mir ganz wundervolle Menschen begegnet sind ( inkl. meiner Fen!)
Aber nich im Sinne von fremder Haut oder rumvögeln...sondern Herzmenschen...gleichschwingende...Seelenverwandtschaft.
Wenn sich das findet ist Sex nur ein Teil dessen, was diese Verbindung ausmacht...und zwar ein besonders intensiv empfundener.
( Vögeln wird völlig überbewertet!^^…- das is bäh bäh! *grinsel *zwinker* )
Und wenn diese Menschen ein Stück weit ein Teil meines(/ unseres) Lebens sein wollen und mich(/uns) ein Stück weit des Weges begleiten mögen, empfinde ich das als ungeheuer "lebenswert"....Dann macht das alles irgendwie wirklichen Sinn!
Dann mache ICH Sinn!
Lg, S11
**********derHB Mann
2.626 Beiträge
Also, ich "suche" Menschen, mit denen ich Bergtouren machen kann, sowohl Klettersteige in den Alpen als auch die Zanskardurchquerung oder den K20 auf Korsika oder den Laugarvegur auf Island. Mit den Menschen darf es auch liebevoll und kuschelig sein. Und das obwohl ich mit 2 tollen Frauen verbandelt bin.
...sucht das glück und es rennt lachend hinterher ;)?!
Ist es einfach ein (Bewusst-)Sein, das man in sich trägt, egal ob man nur einen oder auch gar keinen Partner hat, und das nicht zu einer aktiven oder latenten Suche führt?

ja - zumindest für mich. für mich zählen auch nicht die "partner-x" (weder anzahl noch etikett), sondern die "herzensmenschen" um mich rum, über die ich, wie sie auch ;), ab und an stolpere und mit ihnen einen wegstrecke zurück lege. wieviel intimität, sexualität, tiefes gefühl, aktivitäten, zeit wir teilen, entscheiden wir (beide, drei und mehr) und keinesfalls irgendwelche etiketten (wie freundschaft, liebesbeziehung, partnerschaft,....).

ich stelle je länger je mehr fest, dass ich sich für mich durch diese art von "bewusstsein" und neugierig sein zu/ auf andere(n) menschen viel gefühl freisetzt, dass sich auf alle beteiligt "auswirkt" :). von daher hat für mich diese art von in beziehungen sein viel mit offenheit und grosszügigkeit zu tun - ich kann und will nicht mehr aufrechnen ;), sondern mich frei und innig mir und meinen liebsten widmen.

liebevolle grüsse in die runde,
aqua
Ich persönlich bin zufällig zur Polyamorie gekommen. Ich hatte das zuvor nie auf dem Schirm. Ich habe gelernt, dass es möglich ist, mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben und habe das auch getan. Auch wenn mir Gefühle in dieser Tiefe nicht erwidert wurden. Es war mir egal. In mir wuchs Polyamorie zu einem tollen Lebensgefühl, zu meiner bleibenden Lebenseinstellung.
Das Leben fließt. Ich möchte derzeit nicht polyamor leben. Ich lebe monoamor glücklich - so richtig mit Schmetterlingen im Bauch, Riesen - Glücksgefühlen, gleichzeitig einer Vertrautheit, die Geborgenheit und Kraft gibt. Eben voller Liebe!
Ich habe niemals gesucht. Ich glaube, ich habe meine Lebenseinstellung und -freude ausgestrahlt und wurde deshalb gefunden.
Ich bin und bleibe leidenschaftlich neugierig. Ich weiß nicht, wie sich mein Leben entwickelt; ob ich für immer monoamor leben werde oder irgendwann wieder poly oder in einer offenen Beziehung... Ich schließe nichts aus, suche nichts, sondern genieße dankbar mein Glück.

Liebe Grüße.
*sonne*
Ich kann mich dem Beitrag von Schatten11_Fen anschließen. Wie heißt es so schön: "Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen." Und wie oft kommt es im Alltag vor, dass man jemanden sehr schätzt und liebt, es aber auf Grund vorhandener Beziehungen und Partner nicht möglich ist, diesem Menschen sehr viel näher zu kommen oder man sich emotional zurückhalten muss, weil das Gegenüber gebunden ist? Es hat bei mir ein bisschen gedauert, bis ich begriffen habe, dass ich mehr als einen Menschen aufrichtig und tief lieben und dass ich dieses Gefühl auch für Frauen empfinden kann. Man könnte böserweise sagen, dass Menschen, die polyamor leben, sich vor Entscheidungen drücken, aber ich empfinde es vielmehr so, dass ich einfach auch weiteren Menschen die Chance geben kann, Teil meines Lebens zu werden und umgekehrt. Dass das auch immer mit einer gewissen Suche verbunden ist, liegt wahrscheinlich in der Natur der Dinge, schließlich muss es hier einfach auch passen (ggf. mit mehr als einem Partner) und die Bereitschaft da sein, mehr als einen Menschen in seinem Herzen und Leben zuzulassen. Und man lernt jemanden ja auch erst durch längeren persönlichen Kontakt und mit der Zeit kennen, Menschen entwickeln sich weiter, gehen neue Wege etc.. und daran kann man nicht über Chat oder Telefon teilhaben. Mir persönlich geht es nicht darum, Sexualkontakte zu sammeln (wobei ich mich in gewissen Kontexten und Rahmen (z.b. Spielarten im BDSM, wie Überlassung) auch einem Menschen hingeben kann, für den ich keine tieferen Gefühle empfinde, aber da ist dann der Hintergrund ein anderer), sondern in erster Linie Menschen um mich zu haben, in deren Gegenwart ich mich wohl und geborgen fühle und die mein Leben bereichern und sich durch mich bereichert fühlen. Der Begriff Seelenverwandtschaft und Herzensverbindung klingt da sehr esoterisch, aber beschreibt das vielleicht immernoch am besten.
********er62 Mann
2.351 Beiträge
Man könnte böserweise sagen,
...dass Menschen, die polyamor leben, sich vor Entscheidungen drücken.
Da stellt sich mir doch die Frage, warum ich mich entscheiden sollte. Genaugenommen ist es doch so, dass ich mich längst entschieden habe, nämlich FÜR dich und FÜR dich und....
Wenn jemand der Meinung ist, er müsste sich dann GEGEN mich entscheiden, dann soll er das tun. Vor allem aber entscheide ich mich FÜR MICH!
******tar Frau
4.627 Beiträge
Herzallerliebster Morning Sun *sonne*

ein Gruß aus der Versenkung mit einem herzlichen Dank für dieses tolle Thema. *blumenschenk* ***

Ich wollte auch hier ganz viel schreiben, gingen mir noch gestern Abend ganz viele Gedanken dazu durch den Kopf, habe mich aber nun in einem anderen Thema verausgabt, aber wie gesagt, es gibt hier so einige Beiträge, die wirklich eine große Bereicherung sind, die zu meiner eigenen Findung beitragen, also vielen lieben Dank an die Verfasser so mancher Beiträge. *knicks*

Es liefert mich doch eine neue Sicht der Dinge, eine neue Definition. Möglicherweise habe ich mich von Polyamory ferngehalten, weil ich es einzig und allein von außen gesehen habe, wie es als Freischein missbraucht wird. Jedem seine Freiheit, nur ist das nicht meine Art Beziehungen zu führen.

Aber es gefällt mir gedanklich, die Möglichkeit zu haben, dass ich mich nicht einschränken muss, sondern die Möglichkeit erhalte, weitere Personen in meinen Leben lassen zu können, die gelinde gesagt eine Bereicherung darstellen. Ich habe mich erst kürzlich dazu entschlossen, dieses Gebiet mal zu betreten, es fühlt sich richtig an... Forcieren werde ich aber weiterhin nichts. *g*



***(ja, ich bin wieder hier, AllesnurTarnung, Klappe, die xte)
*********nary Mann
70 Beiträge
Für mich ist es nicht so sehr eine Suche nach etwas Bestimmtem, sondern eher eine grundsätzliche Neugier auf die Kommunikation mit verschiedenen Menschen. Ob das jetzt eine freundschaftliche, innige oder auch sexuelle Kommunikation wird ist dabei eigentlich nicht wichtig.

Diese immerwährende Neugier trage ich auf Schritt und Tritt mit mir herum, unabhängig davon, ob ich ein einer Beziehung bin.

Wenn ich jetzt mit einem klaren Ziel vor Augen nach jemandem suchen würde, hätte ich ja schon ein bestimmtes "Wunschergebnis" im Kopf und gebe den Personen, denen ich begegnen könnte, damit vor, wie sie sein sollen.
Da fehlt mir das Element der Überraschung. Also möchte ich die Begegnungen, die ich gerne haben möchte, nicht durch ein Suchraster einschränken.
**********derHB Mann
2.626 Beiträge
*genau*

Für mich auch sehr passend formuliert!

*danke*
****50 Mann
657 Beiträge
Gruppen-Mod 
Polyamorie, gleich ständige Suche...
...nein, für mich jedenfalls nicht. Aber ich habe auch festgestellt, wie es der TE fragt, dass mir etwas fehlt, wenn es diese zweite Liebe nicht gibt. Obwohl schon im etwas fortgeschrittenen Alter mit einer weiteren Liebe konfrontiert, habe ich dadurch erst erfahren, dass ich mehr als Eine lieben kann und wie schön das ist. Die Betonung liegt bei mir allerdings auf EINE, weil ich eine solche weitere Beziehung auch intensiv und mit ganzem Gefühl leben möchte. Mit mehr gibt es da für mich einerseits ein Zeitproblem, vor allem aber habe ich festgestellt, dass ich dann einfach auch kein Verlangen mehr nach MEHR habe. Ich bin dann auch meinen zwei Lieben treu, was wohl auch meinem eher fundamentalen polyamoren Verständnis entspricht.

Insofern muss ich mir auch den Vorwurf, der uns polyamor Fühlenden oft gemacht wird, wir seien nicht fähig uns zu entscheiden und uns dauerhaft zu binden, nicht annehmen. Ich denke, 29 Jahre Ehe durch Höhen und Tiefen und trotz einer späten weiteren Liebe nicht zerbrochen sondern gerade deswegen in die glücklichste Zeit hinein gewachsen, sprechen da eine andere Sprache.

Natürlich kann man als Kritiker jetzt fragen, wenn ich meine Liebe auf zwei Menschen begrenze, warum kannst du dass dann nicht auf einen tun? Eine andere Antwort als die, es ist eben für mich so, habe ich noch nicht gefunden. Dieses Leben in Freiheit und im Vertrauen aufeinander mit einer Lebenspartnerin genießen zu können, die bereit war, diesen Weg mitzugehen, ist einfach ein wunderbares Geschenk, welches ich nicht hinterfrage.

Meine Begrenzung auf "nur" eine weitere Liebe schließt nicht aus, für Begegnungen mit weiteren interessanten Menschen offen zu sein, dafür gibt es einfach zu viele, aber ich suche nicht danach. Diese Begegnungen bringt das Leben, sie werden dann aber freundschaftlich bleiben, was allerdings auch Zeit kosten kann...

Und letztlich, auch eine Zweitliebe kann wie in monogamen Beziehungen aus den unterschiedlichsten Gründen scheitern. Das hat aber bei mir keine krampfhafte Suche zur Folge sondern ich bin dann bei den Begegnungen die das Leben bringt, für mehr als Freundschaft wieder offen.
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