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Sehnsucht

Sehnsucht
Inspiriert von einem Beitrag von Cartamagna, stellt sich mir folgende Frage:
Wie geht Ihr mit dem Gefühl der Sehnsucht um? Empfindet Ihr diese zu Euren Lieben, wenn Ihr grade mit einer Anderen Liebe Zeit verbringt?

Für mich ist das der größte Nachteil vom Poly sein. Eigentlich habe ich fast permanent Sehnsucht. Ich bin glücklich mit der Einen zusammen zu sein und vermisse gleichzeitig die Andere wenn sie nicht auch bei mir ist.
Im Augenblick geht es noch, denn es sind nur zwei Lieben. Aber, wenn noch jemand dazu kommt, wird das Gefühl Sehnsucht sicher noch mehr Raum greifen.

Liebe Grüße
Micha
****50 Frau
9.327 Beiträge
Sehnsucht wirde zur Liebe immer dazu gehören,
egal ob momogam oder polyamor. Wer sich nicht stark sehnt, liebt vielleicht ???? nicht stark genug??? Also lasse das Gefühl doch zu. Ich kenne es als SÜßSCHMERZLICH
ein sehr gutes Thema . . . .
. . . dass mich aus einem anderen grund interessiert.

ich bin ja nicht poly, aber meine partnerin ist es und einer der gründe, warum ich mir hin und wieder damit schwer tue, ist das gefühl, dass ich mich irgendwie ausgeschlossen, oder sagen wir besser weggeschoben fühle, wenn sie bei einem ihrer lover ist.

sie sagt zwar immer wieder, dass sie auch in dieser zeit an mich denkt, aber ist das wirklich so, denkt man in der zeit, in der man bei einer/einem anderen ist, wirklich auch an denjenigen, den man zu hause zurückgelassen hat?.

bei dem einen oder anderen, der von mir weiss, kann ich mir das schon vorstellen, aber bei denen, die nichts von mir wissen? ganz am anfang unserer beziehung, als wir noch nicht zusammen gelebt haben, war sie für die zeit, in der ein anderer bei ihr war, nicht mehr für mich zu erreichen, sie meinte, dass sie sich da nur auf den anderen konzentrieren wolle und nur für ihn da sein will. . . .

ihr seht schon, für mich als nichtpoly stellen sich da vielleicht andere fragen, aber ich hoffe, dass ich trotzdem ein paar antworten oder stellungnahmen bekomme, die mir weiterhelfen mit meinen gefühlen umzugehen.

LG aus salzburg
Felix
Ich denke auch Sehnsucht gehört zur Liebe. Ich finde es nur schwierig, wenn die Sehnsucht alles überblenden. Wenn ich bei einem Partner bin, genieße ich ihn vollen Zügen, natürlich denke ich da auch mal an den anderen, aber ich weiß ja das beide zu mir gehören. Ich weiß nicht wie ich das erklären soll. Sehnsucht gut und schön aber sie darf mich auch nicht beherrschen. Dann ist für mich irgendetwas nicht richtig.
********pica Frau
206 Beiträge
Wenn ich Sehnsucht spüren sollte nach der einen Liebe während ich bei der anderen bin, ist für mich das ein Zeichen, dass ich doch nicht mit meiner vollen Aufmerksamkeit bei der einen bin. Das würde ja bedeuten, in diesem Augenblick die Zeit lieber mit der anderen teilen zu wollen. Für mich ein Anlass meine Beziehung zu der anderen zu überdenken.
*********under Frau
4.373 Beiträge
Wenn ich mit der Einen zusammen bin denke ich nicht an die andere, sondern bin in diesen Moment ganz für die Eine da. Ich möchte dann auch nicht von in dieser zeit durch andere Beziehungen gestört werden. Keine SMS usw.

Am Anfang war es umgekehrt mal so das ich eifersüchtig auf die Zeit wurde die Sie nun mit einer Anderen verbrachte. Das legte sich mit der Zeit weil dann auch Andere da waren und ich brauche auch zeit für mich, mit mir selbst.
Für mich sind beide Männer präsent. Ich vermisse den anderen auch durchaus, wenn ich mit einem zusammen bin. Bei mir ist es aber auch so, dass ich beruflich viel allein unterwegs bin. Ich vermisse auch Freunde und Familie.

*********under:
Ich möchte dann auch nicht von in dieser zeit durch andere Beziehungen gestört werden. Keine SMS usw.

Das ließe sich bei mir schwierig gestalten (also in meiner Beziehungskonstellation), da man ja auch mal mehrere Tage am Stück mit einem Partner Zeit verbringt. Es wäre für mich auch furchtbar, wenn er in der Zeit gar nicht für mich zu sprechen wäre. Andersherum auch. Da würde ich mich auch komplett abgeschoben fühlen. In den Schrank gestellt und rausgeholt, wenn der andere mal Lust auf mich hat.

Dass man nicht permanent, an den anderen denkt, ist ja auch klar. Aber sie sind beide Teil meines Lebens und es sind keine Schönwetter-Beziehungen. Ich möchte auch für den anderen da sein, wenn etwas ist.

Es ist für mich aber auch klar, dass der andere nicht sofort springen muss, wenn ich rufe. Aber drei Tage gar nicht erreichbar sein, wäre nichts für mich.

Das Ausblenden aller anderen Beziehungen geht ja nur, wenn man mal einen Abend gemeinsam verbringt.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Für mich ist Sehnsucht - ähnlich wie die Eifersucht - eben eine "Sucht" und daher eher negativ besetzt. Sie macht mich unfrei, abhängig, unzufrieden und hindert mich daran, wirklich präsent zu sein und ganz im Hier und Jetzt aufzugehen.
Wenn ich mit einer Frau intim zusammen bin, dann versuche ich zu 100% präsent zu sein und wenn ich das oft schaffe, dann entsteht beim Gegenüber auch keine Eifersucht. Aber gerade wenn es mal schwierig wird, kommen doch gewisse Gedanken hoch.
Wenn ich alleine bin und Sehnsüchte hochkommen, dann ist das für mich ein Zeichen, dass ich mit mir selbst nicht im Reinen bin und ich überlege mir, was ich tun kann, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

Keine oder wenig Sehnsucht zu haben bedeutet ja nicht, den anderen völlig auszublenden und für ihn nicht erreichbar zu sein. Es kann trotzdem eine Verbindung da sein, ja auch Kommunikation, aber in einer völlig freilassenden Art wie etwa "schön, dass es dich gibt!".

Als relativ "normal", vielleicht sogar unvermeidlich und zum Prozess dazugehörend halte ich Sehnsucht, wenn man sich neu verliebt, wenn eine Beziehung noch frisch und fragil ist. Dann braucht auch der andere vielleicht diese Art von Aufmerksamkeit.
ist sehnsucht wirklich negativ?
ich finde, dass sehnsucht keineswegs negativ besetzt ist. wenn jemand sehnsucht nach einem besseren leben hat und darum eine lange reise z.b. von afrika nach europa auf sich nimmt, kann ich nichts negatives daran finden. die frage ist eher, was denn der wichtigere teil darin ist, das sehnen oder die sucht?

ist es nicht "normal", dass man sich nach dem menschen "sehnt", den man liebt?

wenn nun jemand zwei menschen gleichermassen liebt, ist es dann nicht irgendwie auch "normal", dass man sich nach dem jeweils anderen sehnt, der gerade nicht da ist?

oder anders rum gefragt, wie kann ich einen menschen, den ich liebe, ausblenden, wenn ich mit einem anderen zusammen bin?

für mich als nichtpoly ist es schon einigermassen schwer nachzuvollziehen, dass ich zwei menschen gleichzeitig auf die selbe art und weise liebe.

meine partnerin meint dazu immer wieder, dass sie mit freude weg geht, aber genauso freudig wieder am nächsten morgen zurück kommt. ich bin auch sehr froh darüber, dass es bei ihr immer nur eine nacht ist, denn ich glaube mit einem längeren zeitraum könnte ich nicht umgehen, schon gar nicht, wenn sie dann vollkommen weg wäre. die nächte sind für mich auch zum teil leichter, weil sie sich zwischendurch meldet und sei es nur ein kurzes sms. ich kann nicht sagen, ob sie dann auch wirklich an mich denkt, oder es nur aus gewohnheit macht, hilfreich ist es für mich auf jeden fall......

LG Felix
********iner Paar
793 Beiträge
Ich genieße meine Sehnsucht.
Sehnsucht ist Energie!
Gepaart mit geistiger, zwischenmenschlicher Reife (lol...) bringt sie mich auch oft in das Land meiner Träume. - Nur weiß ich nicht, wo dieses liegt.
*oh* *love3*
Danke
Mal zwischendurch! Interessante Sichtweisen!
Ich habe keine vorherrschend negativen Gedanken, die ich mit Sehnsucht in Verbindung bringe. Es ist bitter und süß, seufzen und lachen, Trauer und Glück und das alles gleichzeitig. Es gehört zu meinen Gefühlen und so lange das Süße, Lachen und Glück die Oberhand behalten ist es auch schön.
Mir stellt sich nur die Frage: Bleibt das so, wenn die Zahl der Geliebten steigt?
Liebe Grüße.
Micha
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Wenn ihr den Menschen, der gerade nicht bei euch ist vermisst, obwohl ihr beim Anderen glücklich seid, so kommt doch ggf. der Wunsch/Traum vom Zusammenleben auf, oder?
Eine "eigene kleine Welt" in der man mit denen sein kann, die man liebt, oder auch mit denen, wo Freundschaft verbindet... - Poly-WG, oder sowas?
Ich denke, das ist nochmal was anderes und da muss es wirklich zwischen allen passen....
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich kenne da bei mir selbst ehrlich gesagt keine "Konstante".
Ich kenne Sehnsucht nach einem Menschen, obwohl ich gerade mit dem anderen zusammen bin.
Ich kenne das "Fehlen" von Sehnsucht und das völlige "bei einem sein, egal, wen es sonst noch im Leben gibt".
Ich kenne Sehnsucht nach Zeit mit mir selbst, da ist mir dann jeder andere zu viel *zwinker*


Bei mir fließt das, mal so, mal so und morgen wieder ganz anders.
Und es hängt von vielen Faktoren ab: Manchmal hab ich im Alltagsstress gar keine Zeit und keine Ressourcen für Sehnsucht^^
in Højer
******vig Mann
22 Beiträge
Ich hatte am Anfang unserer Beziehung (V-Konstellation M-F-M) sehr stark Sehnsucht und dies auf eher negative Weise. Einerseits weil ich zu Beginn mit meiner eigenen Unsicherheit bez. meiner Stelle in der Konstellation zu kämpfen hatte, andererseits weil meine Partnerin sich immer voll und ganz ihrem jeweiligen realen Gegenüber widmet, sei es der andere Partner, Freundinnen oder wem auch immer. Das bedeutet, dass in dieser Zeit einfach Funkstille sein konnte. Auch über mehrere Tage.
Nachdem ich mein Kommunikationsbedürfnis angesprochen hatte, und wir dazu mit Whatsapp auch eine praktikable Lösung gefunden hatten, empfinde ich zwar hin und wieder immer noch Sehnsucht, aber lange nicht mehr so oft und so aufzehrend negativ.
Seit kurzem habe ich nun auch noch eine weitere Beziehung, die allerdings emotionell nicht so tief ist und in welcher wir uns auch seltener treffen. Dennoch hat meine oben erwähnte Partnerin inzwischen nun auch schon geäußert, dass sie hin und wieder Sehnsucht nach mir erleben würde.
*******ben Mann
3.280 Beiträge
Emotion
Meine Erfahrungen damit: Sehnsucht ist kein Gefühl, sondern eine Emotion (und eine SUCHT). Das heist ein guter Teil von mir ist in der Vergangenheit, beschäftigt sich mit Vergangenem, will diesen Menschen (möglichst so) wieder haben etc. Das heist ich bin in dem Moment nicht voll in der Gegenwart, noch bei dem Menschen, bei dem/denen ich gerade bin. Aber auch die Sehnsuchts-Person soll in einem bestimmten damaligen Zustand sein.
Also abgelenkt, nicht in der Gegenwart noch bei der Sache/Menschen bei dem ich gerade bin.
Etwas in mir drin sagt: ich bin nicht zu 100% vollständig, wenn die bestimmte andere Person nicht mit mir ist. Dies ist ein durchaus noch normaler Zustand für ein Kind was sich von der Mutter am lösen ist; aber hat nichts zu tun mit einem reifen Erwachsenen.

Und ja die meisten der Menschen stecken hier noch fest und dann ist diese Sehnsucht da und will genährt/erfüllt werden. Doch auf Dauer mag ich diesen Zustand nicht (in einer Beziehung) haben; der raubt viel zu viel Energie und bringt potentiell nur Leid. Keinerlei wahrhaftiges Plus für eine Beziehung.

Anders ist es wenn ich alleine bin und mir hier dann wünsche mit einem (bestimmten) Menschen zusammen zu sein oder für mich noch mal rückschaue auf die letzte Begegnung. Es mir dabei war wird ums Herz, ich Impulse bekomme das nächste Treffen anzuschieben, ...


Empfinde ich Sehnsucht (auch außerhalb der Beziehungen im sonstigen Leben), schaue ich tiefer nach, was ganz genau und hole mir dies wahrhaftig und nährend in mein Leben. Und zwar von der (bereitwilligen) Person(en), die mir dies am besten geben kann.
Nach etlichen Jahren der "Arbeit" damit, bin ich nun seit etwa vier Jahren Sehnsuchtsfrei.
*********uelle:
Empfinde ich Sehnsucht (auch außerhalb der Beziehungen im sonstigen Leben), schaue ich tiefer nach, was ganz genau und hole mir dies wahrhaftig und nährend in mein Leben. Und zwar von der (bereitwilligen) Person(en), die mir dies am besten geben kann.

Kannst Du das näher erläutern? Sehnsucht entsteht ja gerade dann, wenn man es sich nicht einfach holen kann.

Wie gehst Du damit um, wenn Du es Dir nicht holen kannst?

Ich glaube, dass man den Begriff Sehnsucht philosophisch und psychologisch auf unterschiedliche Weise interpretieren kann.

Was genau ist für Dich der Unterschied zwischen Emotion und Gefühl?
Gefühle/Emotionen haben einen Auslöser und da muss man dann genau hinschauen (sofern ein Leidensdruck besteht). Wenn ich weiß, woher sie kommen, kann ich meist gut mit ihnen umgehen. Da stimme ich Dir jedenfalls zu. Aber abstellen, dass sie nie wieder entstehen?
******ore Frau
4.520 Beiträge
Gefühle sind aktuell (Es gibt die Grundgefühle Angst, Wut, Trauer, Freude und manche nennen auch die Scham).
Emotionen sind "unverdaute", "geronnene" Gefühle, irgendetwas, was irgendwann mal zu wenig Raum und Aufmerksamkeit bekommen hat.
Ganz abstellen ist sicher ein intensiver Prozess. Bei mir beginnt er damit, dass ich das Bedürfnis hinter dem Bedürfnis ergründe. Bei Sehnsucht wäre das, mich zu fragen, was die Sehnsucht auslöst, ausmacht:

brauche ich Trost? Nähe? Gespräch? Ablenkung?
Was ist es, was ich da gerade nicht mit mir alleine ausmachen kann und will?

Daran ist ja grundsätzlich nichts Verwerfliches, aber es sollte eben nicht in eine Erwartung münden, sondern beim Wunsch bleiben (Inklusive dessen, nicht enttäuscht zu sein, wenn der andere den gerade nicht erfüllen kann oder will.....)
Ich arbeite damit auch schon länger und kann alte Sehnsüchte mittlerweile hübsch entlarven, auch rückblickend betrachtet. Das empfinde ich als heilsam und es macht mich sehr wach für mich selber. Und es schmälert nicht die Freude des Zusammenseins!
*******ben Mann
3.280 Beiträge
mal probieren
wobei das um es komplett und rund zu machen, dann schon eine "Doktorarbeit" ist.

Für mich gibt es einen klaren Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen.

Gefühle entstehen aus dem Augenblick und beinhalten auch nur das jetzige Geschehen: Freude über die Schönheit und den Duft der Blume / Erschrecken, weil gerade neben mir ein Blumentopf auf die Erde knallte / Hunger, weil ich schon längere Zeit nichts gegessen habe / Freude über das Lächeln eines Kindes im Kinderwagen vor dem Supermarkt ...

Emotionen können auch auch Impulse/Gefühle sein, aber mit Anhaftung/Gedanken an schon mal in der Vergangenheit ähnlich (mit dieser oder anderen Person) Erlebtes oder "hängen an den Engen" (Glaubenssätzen, Mustern, Traumas, Moral/Ethik, Erziehung, ...) der Kindheit/Vergangenheit: Angst das gleich aus der schönen duftenden Blume eine Biene rausfliegt und mich sticht oder jetzt kommt gleich Franz und gibt mir einen Kuss / Angst das gleich wie vor fünf Jahren der ganze Balkon nach unten fällt oder ich auf dem Blumentopf ausrutschen werde / Hunger weil ich am Imbiss vorbei laufe oder es zeitlich kurz vor dem Abendessen ist / jetzt muss ich mich um das Kind kümmern oder wie kann die Rabenmutter nur das Kind hier drausen alleine stehen lassen ...

Sie können damit auch Anzeiger für (unbewußte) unerfüllte Bedürfnisse aus der Kindheit sein; doch leider sind hier die meisten eigenen Reaktionsmuster darauf eher nur äußerliche Ersatzbefriedigung (auch weil der Glaube an Erfüllung im Inneren fehlt, aufgrund des bisherigen Erfahrungen). Deshalb löst sich dann diese Sehnsucht nicht wirklich auf; die Natur ist hier sehr effizient damit, uns immer wieder auf einen (Grund-) Mangel hinzuweisen.

Emotionen werden ganz stark von der Werbeindustrie für den Verkauf eingesetzt: das richtige Auto, welches einem den passenden Liebespartner ins Leben holt / das Gewürz, was einem Mama´s Küche zurück bringt / Geld, was einem ein glückliches Leben schenkt ....


Finde ich das tiefere Bedürfnis dahinter z.B. gehalten zu werden und gibt es hier ein "Loch" schaue ich nach Personen, die das Bedürfnis haben zu halten oder die Bereitschaft und das Können (eventuell auch auf bezahlter Basis). Dann bekommen beide Erfüllung. So genährt kann ich dann anfangen, mich selber zu halten, mir Geborgenheit zu geben, rauszukommen aus dem Bedürfnis da muss es jemanden (Mutterersatz) geben dafür (= erwachsen werden).
Und dann - wenn ich das will - das gehalten werden oder zu halten geniesen oder geben. Ohne es aus einem Loche heraus zu brauchen; schon aber weil gerade aus dem Augenblick der Wunsch* danach da ist.

Und ja, meist brauchen wir Menschen den Leidensdruck dazu; es muss uns schlecht gehen oder viel Druck von außen, bevor wir uns aus unserer Komfortzone raus bewegen.
Ich für mich habe gemerkt wie viel mehr es mir Freude und Glück bringt schon fiel früher auf meine inneren und äußeren Signale zu hören und entsprechend zu forschen und mir dann zu geben / zu holen was ich brauche.


• Wunsch = völlig frei, das der Andere entscheiden kann ob er es geben oder annehmen will. Das ergibt keine Reaktion oder Konsequenz über den Augenblick hinaus in mir.
Sehnsucht ist der süße Dorn in meinem Herzen der immer wieder piekst, weil ich meine Angst den anderen vielleicht zu vernachlässigen noch nicht überwunden habe. Bei mir gründet dieser süße Schmerz auf Unsicherheit, Mangel an Vertrauen, Selbstliebe und Angst. Ich arbeite daran *gg*.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
@ paradiesquelle
Das klingt alles verständlich und auch logisch, ABER... *nachdenk* ... was ist z.B. dann, wenn ich eine tiefe Sehnsucht nach Nähe, Leidenschaft und Sexualität zu einem Menschen empfinde und mich nach Erfahrungen sehne, die ich mit diesem Menschen GEMEINSAM erleben möchte?
Dann kann ich vielleicht ergründen, woher diese Sehnsucht wohl kommen mag, aber... ohne Erwiderung der Sehnsucht auf der anderen Seite - bei DEM (oder den) anderen Menschen - bleibt meine Sehnsucht unerfüllt...

Vielleicht (?) ist das aber auch gar nicht "Sehnsucht" und mit dieser Bezeichnung wäre dann tatsächlich die tiefere Ursache meines Empfindens gemeint und das, was ich - daraus resultierend - spüre, ist die "Konsequenz aus der Sehnsucht" *gruebel* ....
Dann wäre Sehnsucht etwas, was ich als Emotion mitbringe und das Gefühl, dass diese im Jetzt auslöst.... *nachdenk* ... "Verlangen" ?

Letztendlich ändert aber eine Veränderung im Formulieren nicht das, was man fühlt, sondern kann im besten Fall helfen, Ursachen für Gefühle zu ergründen.
Und dann? *crazy*
Danke an paradiesquelle und themisabeth.

So wird es gleich viel verständlicher und entspricht auch eher dem, wie ich versuche mit Emotionen umzugehen.

Leider gibt es recht viele Baustellen, aus der Vergangenheit aber auch Gegenwart. Letztenendes besteht bei mir der große Wunsch Freiheit zu geben. Natürlich bewirken auch Reaktionen des Partners Gefühle und Emotionen.

Die Kunst ist es, dass ich diese aber reflektieren kann und versuche sie aufzulösen. Manchmal braucht es dafür auch die Unterstützung des Partners und vice versa. Wenn ich also die Verantwortung für den Umgang mit der Emotion bei mir und nicht beim Partner sehe, kann ich auch viel Freiheit zulassen.

*****e_3:
Letztendlich ändert aber eine Veränderung im Formulieren nicht das, was man fühlt, sondern kann im besten Fall helfen, Ursachen für Gefühle zu ergründen.
Und dann?

Danke. Dein Post beschreibt auch meinen Konflikt.
*******ben Mann
3.280 Beiträge
Ich habe hier bestimmt noch nicht der Fahnenstange höchster Punkt erreicht oder die absolute Wahrheit. Auch fehlt es mir hier an genügend Reisebegleitern, die in der gleichen Intensivität, Ernsthaftigkeit & Bereitschaft sich immer wieder in Frage zu stellen daran forschen, um es auf eine breitere Basis zu bringen.

Wann immer es mir gelingt unter das Sehnen (und die Sucht) zu kommen, gibt es Bedürfnisse, die sind aber in ihrer Grundbasis nicht mit einer anderen (bestimmten) Person verbunden.

In der Kindheit werden in unserer Kultur in den meisten Fällen alle Bedürfnisse von einer Person erfüllt; der Mutter (manchmal auch die Eltern oder eine Tante/Kindergärtnerin). Dies prägt uns zutiefst und deshalb verbinden wir dann z.B. Nähe auch später kulturell mit einer bestimmten Person (oder einer bestimmten Art von Beziehung). Gehen davon aus, das es eine bestimmte Tiefe, Nähe, Vertrauen etc. geben muss, damit wir dies überhaupt erleben können (auch mitgeprägt durch eventuelle Erfahrungen, wo die Nähe nicht wahrhaftig nährend war).
Es fehlt heutzutage in unserer Kultur an Räumen und Ritualen, wo sich wachsend und bewußt von der Annabelungen gelöst wird (wie noch bei einigen Natur-Stämmen, wo z.B. es dann Kinder- und später Jungs-/Mädchen-Jugenlichen-Hütten gibt und die Onkel/Tanten in entsprechenden Kreisen die Weiterbildung und Erwachsen werden mit unterstützen).

mögliche Schritte in der Richtung:
• klar werden über die kulturelle Prägung hier
• verstehen, das es meist Ersatzbefriedigungen sind
• schauen/fühlen ob ich daran was für mich verändern mag oder dies so für mich passt
• klar werden, ob ich dort wo ich bin zu 100% sein will (oder abgelenkt ... hat ja auch Vorteile)
• verstehen, das es meine Entscheidung ist ob ich nährende Nähe spüren kann (bei einer neutralen oder mir zugeneigten Person) egal wie fremd die mir ist
• meine wahrhaftigen Bedürfnisse erforschen & finden und zu diesen stehen (jenseits von Moral, Gesellschaft ...)
• konsequent für meine Bedürfnisse gehen (wenn passend in der Beziehung, sonst anderswo); vielleicht sogar die sich "bezahlt" gönnen (ja das geht)
• verstehen und erfahren, das die meisten Bedürfnisse an Nähe, Geborgenheit, Heimat etc. ich mir größtenteils als Erwachsener selber geben kann
• anderen solche Räume/Unterstützung anbieten, die hier auf dem Weg sind; dafür vielleicht sogar passende Gruppen initiieren
• sich die passenden Wegbegleiter an die Seite holen (diese eventuell darin unterstützen sich dahin zu entwickeln)
• mir nicht immer wieder die gleichen Märchen zu erzählen und auf den Traumprinzen zu hoffen
• mal ausprobieren etwas anders zu machen; daran forschen
• wenn es die Prägung auf die eine Person gibt, voll dafür zu gehen. Ohne Rücksicht oder Ansehen und klar und direkt um das Bitten, was hier das Bild dir sagt, was du von dieser Person brauchst
• Partner zu finden, die ebenfalls diesen Pfad gehen
Erfüllung statt Sehnsucht....
Sehnsucht kommt aus meiner Erfahrung eindeutig aus emotionalen Konditionierungen und damit verknüpften Erfahrungen der Vergangenheit, wie immer diese auch gesammelt und verwertet wurden. Wenn ich mir dieser eigenen inneren Defizite bewußt bin, so besteht die Möglichkeit, diese Muster innerhalb mir selbst aufzubrechen und mit Eigenliebe aufzufüllen. Je stärker diese Eigenliebe zu mir wird, umso schwächer wird mein Anteil der Sehnsucht.

Je stärker ich in Erfüllung mit mir und meinem Gegenüber leben kann, umso mehr schwindet meine Sehnsucht. Demzufolge verschwinden in meinem Leben auch immer mehr die Emotionen und geben den Gefühlen Raum und Zeit, sich zu entwickeln. Denn Gefühle zeigen mir, wie intensiv und wahrhaftig der Augenblick sein kann.
******ore Frau
4.520 Beiträge
Ich muss zuerst mal schreiben, dass mich die Tiefe und Substanz der Beiträge in diesem Thread sehr positiv berührt!
Nachdem ich in den letzten Tagen nach langer Zeit mal wieder im offenen Forum gepostet habe und mich sehr schnell wieder zurückgehalten habe ob der Substanzlosigkeit der Beiträge kann ich über diesen Thread sagen (auch wenn es im Polyforum in letzter Zeit sehr ruhig zuging): das bringt mich weiter!

Egal, ob ich von Euch lese und sich dadurch kleine Puzzleteile zum vollständigen Verständnis in mir ergänzen, oder ob ich durchs Schreiben das eigene Erlebte reflektieren und somit festigen kann.

Nachdem ich in den letzten 5 Jahren gefühlt mein ganzes Weltbild, Fühlen und Denken auf den Kopf gestellt habe und manchmal um Langsamkeit in diesem Prozess gebettelt habe, kehrt nun immerhin phasenweise etwas Ruhe ein (meistens die Ruhe vor dem - nächsten- Sturm...). Natürlich bestimme ich immer höchstpersönlich das Tempo, aber ein Paradigmenwechsel in Bezug auf die eigene Persönlichkeit lässt mir gefühlt keine große Wahl. Immerhin habe ich die Chance- das Bewusstsein dazu- bekommen und nutze sie.
Ich habe große Hoffnung auf ein erfülltes Leben in innerem Frieden.

Dank an Euch hier an dieser Stelle und die Vorankündigung zu einem neuen Thread, der mich vielleicht an einer Stelle weiterbringt, die noch im Nebel wabert......
****50 Mann
657 Beiträge
Gruppen-Mod 
Sehnen und SehnSUCHT
Also mir sind hier einige Beiträge zu philosophisch und mit Zuviel Psycho durchsetzt. Für mich ist es ein erheblicher Unterschied, ob ich mich nach jemand sehne oder ob es Sehnsucht ist. Ich finde, dass sich "nach jemand zu sehnen" ein ganz natürliches und situationsabhängiges Gefühl ist. Mich grundsätzlich nicht nach nahestehenden Menschen oder meinen Lieben zu sehnen, wenn sie nicht bei mir sind, bedeutet doch irgendwie, es ist mir Wurscht, ob sie bei mir sind oder nicht.

Ich habe zwei Lieben, meine Frau, mit der ich 29 Jahre (wieder) glücklich verheiratet bin und eine zweite, ebenfalls seit Jahrzehnten (wieder) glücklich verheiratete Liebe. Das sich Sehnen ist für mich auch situationsabhängig, bin ich mit einer Liebe intim zusammen, bin ich immer und nur ganz bei ihr. Außerhalb dieses intimen Zusammenzuseins gibt es aber Momente und Situationen, in denen ich beide Lieben gern bei mir hätte. Das kann z. B. sein, wenn ich mit meiner zweiten Liebe und ihrem Mann abends einfach so zum quatschen über Gott und die Welt zusammensitze, dann kann da plötzlich eine Stimmung entstehen, in der ich so für mich denke, ach es wäre schön, wenn meine liebe Frau auch mit hier wäre, ja, dann sehne ich mich nach ihr. Wir unternehmen in größeren Abständen auch etwas gemeinsam zu viert, meine Frau ist, ebenso wie ich, mit ihm freundschaftlich verbunden, dann ist es perfekt.

War ich mit meiner Zweitliebe zusammen, wir wohnen zwei Autostunden auseinander und treffen uns ca. einmal im Monat für ein/zwei Tage, dann haben wir "Energie" getankt und kehren mit Freude zu unseren Ehepartnern zurück. Mit jedem Tag bis zum nächsten Zusammensein wird das Sehnen aufeinander, weil man sich eben nur in größeren Abständen sehen und berühren kann, wieder größer, es ist aber ein Sehnen und keine Sehnsucht und das empfinde ich als völlig normal.

Funktionieren tut das, weil wir beide unsere langjährigen Ehepartner haben, diese auch lieben und wir uns allen diese Freiheit lassen, das ist das Schöne an unserer polyamoren Beziehung.

Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass dies für jemand, der zwischen diesen Begegnungen des Zusammenseins allein ist, ganz anders gefühlt werden kann und das Warten tatsächlich zur SehnSUCHT wird. Insofern sind die philosophischen und psychologischen Gedanken in diesem Thread wohl doch berechtigt, ich brauch sie aber nicht.
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