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Verflechtung in das ganze Feld der Beziehungen

Verflechtung in das ganze Feld der Beziehungen
Hallo ihr Lieben,
inzwischen bin ich glücklich und stimmig ein einem wunderschönen Beziehungsgeflecht mit Partnern, die alle voneinander wissen, einander akzeptieren in ihrem Raum in meinem Leben und in der jeder Einzelne weiss und vertraut in die jeweils einzigartige Liebe die ich zu ihm habe. Wie glücklich kann man sein *g*

Unter meine Beziehungspartnern ist also die Lage klar und entspannt.
Nun ist es so, dass alle diese Menschen, die auf unterschiedliche Weise in meinen Leben eine wichtige und dauerhafte Rolle spielen ebenfalls in Beziehungen stehen. Diese sind ganz unterschiedlicher Natur - tendenziell aber eher 'monoamor' oder sie ähneln im weiteren Sinne dem, was man 'offene Beziehung' nennt.
Tatsächlich würde ich sagen, dass zum Teil meine Partner sich nicht als Polyamor bezeichnen, sondern sie lieben einfach ihren anderen Partner und mich - erstmal Punkt.

Aktuell in den letzten Wochen habe ich die Erfahrung gemacht, dass das, was sich in den anderen Beziehungen meiner Partner abspielt mich stark emotional bewegt. Ob es nun ein Schicksalsschlag ist, oder ob es Unklarheiten in der Beziehung des anderen sind. Zum einen bewegt mich das sehr, dass ich so viel 'Liebe' spüre auch für die Liebsten meiner Partner. Das ich tatsächlich Tränen für die Frau meines Partners vergossen habe. Zum anderen ist es mir auch manchmal zu viel, was ich mitbekomme. Die Gefahr ist auch, dass ich mich 'mit verantwortlich' fühle etc. Grundsätzlich ist es mir wichtig, dass in den Beziehungen Aufrichtigkeit gilt bezüglich der Verbindung zu mir. Ebenso bin ich auch absolut aufrichtig (denn die Konsequenzen nicht aufrichtig zu sein, um den anderen vermeintlich zu 'schützen' habe ich schmerzhaft erfahren - auf beiden Seiten)

Nun ist meine Frage:
Wie stark partizipiert ihr an den weiteren Beziehungen eurer Partner? Wie wichtig ist euch, dass auch eure Partner und vielleicht sogar deren Partner 'polyamor' sind? Lebt ihr eure Partnerschaften ganz auf euch als 'Duo' bezogen, oder ist es für euch wichtig, die anderen Beziehungspartner zu kennen oder zumindest zu wissen, wie es sich mit der Beziehung verhält? Ist es auch wichtig, dass die Beziehungspartner die Natur eurer Liebe zu eurem Partnern verstehen, darum wissen, diese respektieren?

Natürlich zielt meine Frage nicht so sehr auf Geflechte ab, in denen es eine klar Gruppe von z.b. drei oder vier Menschen gibt, die sich gegenseitig lieben. Sondern auf Geflechte die wie Netze sind - Partner die jeweils andere Partner haben, mit denen man nicht amor ist.

Da ich hochsensibel und hochempathisch bin, reflektiert und analytisch ausgebildet bekomme ich natürlich sehr schnell viel mit. Daher manchmal meine Überlegung, ob ich mich nicht einfach nur um eine direkten Beziehungen 'scheren' sollte und die andere Beziehung komplett 'beim Partner lassen' ohne viel wissen zu wollen. dennoch fühlt sich das auch merkwürdig an, da doch jede Beziehung auch die meine beeinflusst.

Ich bin gespannt auf ihre Antworten.

Herzlich
Anneke
******nia Frau
278 Beiträge
Mir ist es natürlich sehr wichtig, dass alle im System polyamor sind, sonst kommt ja wieder die Verheimlicherei ins Spiel, die alles zerstören kann.
Ich persönlich finde den Begriff Polyamor auch schwierig. Wenn die Partnerin meines Partners für sich akzeptieren kann, dass er diese starke Bindung zu mir hat, die sich auf einer bestimmten Ebene vollzieht die für sie völlig fremd ist...dann würde ich sie noch nicht selbst als polyamor bezeichnen, aber sie kann ihm den Raum und Respekt, das Verständnis und Vertrauen schenken.
Wenn die Freundin meines Mannes mit ihm eine Monogame Beziehung führt und akzeptieren kann, dass wir einander zutiefst lieben, aber dies vor allem als Eltern leben, und gemeinsam leben wollen. Dann akzeptiert sie zumindest, dass mein Mann so etwas wie 'duoamor' ist. Sie selbst ist monogam und monoamor. Und es liegt alles offen da.

Und ich frage mich auch: Ist es überhaupt möglich, dass alle Menschen in einem Geflecht Polyamor sind? Wieviele Polyamore gibt es denn überhaupt *g*
Für mich ist es selbstverständlich, dass ich Anteil nehme an dem, was in Beziehungen meiner Lieben läuft. Ich liebe sie und es gehört zu ihrer Welt, wie sollte mir das dann nicht nahegehen, was sie bewegt. Selbst wenn mir bewusst ist, dass der Partner einer meiner Lieben mich wahrscheinlich nicht tolerieren würde, wenn er wüsste, wie ich zu seiner Herzdame stehe. Ich nehme Anteil an seinen Problemen, denn es sind ja auch zum großen Teil die Probleme meiner Geliebten.

Ob meine Geliebten polyamor sind oder nicht ist für mich nicht wichtig. Solange sie es schaffen, meinen Lebensstil zu akzeptieren reicht mir das.

Ich würde mir wünschen, dass die Partner meiner Lieben mich akzeptieren würden und auch von mir wüssten. Aber ich bin Realist genug, um zu wissen, dass das in den allermeisten Fällen eine Illusion bleiben wird.

Micha
Viele Fragen - Versuche von Antworten
Also mal der Reihe nach...
Wie stark partizipiert ihr an den weiteren Beziehungen eurer Partner?
Ganz klare Antwort - jede weitere Beziehung meiner Partnerin mit anderen Menschen (da sind tatsächliche Liebesbeziehungen gemeint), bereichert sowohl mich persönlich als auch unsere Beziehung ungemein (natürlich unter der Voraussetzung einer überschaubaren Zahl - bei uns ist es überschaubar...). Ich denke, darin besteht einer der wesentlichen Glanzpunkte der Polyamorie - wer ihn entdeckt hat, dem kommt der Wechsel von "Mono" auf "Poly" vor wie der Wechsel vom Schwarz-Weiß- auf das Farbfernsehen... - so oder so ähnlich.
Die "Poly-Partner" meiner Frau (es sind zwei) sind beide leider nicht so ganz in der Nähe, was ich sehr bedauere - wenn sie mit einem zusammen war, ist sie wie verzaubert, scheinbar manchmal sogar ein wenig entrückt, aber mir eigentlich trotzdem noch viel näher, realer, wahrhaftiger... - ich kann es schwer beschreiben; und dann begegnen wir uns auch immer viel inniger, und alles hat dann eben einen besonderen Glanz...

Wie wichtig ist euch, dass auch eure Partner und vielleicht sogar deren Partner 'polyamor' sind?
Ebenso klare Antwort: Wir leben beide polyamor, wenngleich derzeit meiner Frau da mit wenigstens zwei festen Partnerschaften am ehesten "handfest unterwegs" ist; bei mir ist vorrübergehend "nicht ganz so viel los" (da ist einfach ein Mensch gestorben, den man nicht so schnell ersetzen kann - das haben Menschen so an sich...). Aber: Ob die Poly-Partner meiner Frau selber poly sind oder nicht - das ist mir eigentlich ziemlich schnurz. In unserem Fall ist es so, dass bei den beiden Poly-Partner meiner Frau Einer poly lebt und der Andere nicht. Bei letzterem bedauere ich vor allem, dass dessen Frau bei aller Toleranz, die sie aufbringt, "sich aus dem Ganzen irgendwie raushält", denn SIE steht auf meiner Wunschliste von Poly-Partnern quasi ganz oben; es bleibt bei einer sehr tiefen, aber eben völlig platonischen Liebe - jedenfalls bis dato, vielleicht ändert sich das ja noch...
Die Frage der Lebensverhältnisse der Polypartner finde ich vor allem immer insofern überdenkenswert, wenn man mal an die "gesundheitliche Sorgfalt" denkt; solange man weiß, mit wem derjenige Mensch, mit dem ich Sex habe, anderswo noch Sex hat oder nicht, wird die Beantwortung dieser Frage weitaus übersichtlicher.

Lebt ihr eure Partnerschaften ganz auf euch als 'Duo' bezogen, oder ist es für euch wichtig, die anderen Beziehungspartner zu kennen oder zumindest zu wissen, wie es sich mit der Beziehung verhält?
Einleitend muss ich dazu sagen: Ich bin 20 Jahre älter als meine Frau. Ohne mich deswegen über andere Menschen erheben zu wollen ergibt sich daraus jedoch ein gewisser "geistiger Vorsprung". Meinen Frau hat diesbezüglich ganz bewusst mich als ihren Lebenspartner und Ehemann ausgewählt. Das "Duo" unserer Ehe ist quasi für uns beide in dieser Hinsicht der "Fels in der Brandung". Aber mit den Jahren - es sind mehr als 15 Jahre unserer Ehe - habe ich auch gelernt, mich selbst in jeder Hinsicht zu relativieren.
Tatsächlich ist es mir ausgesprochen wichtig, die Poly-Partner meiner Frau zu kennen. Dahinter steckt wirklich kein Gedanke von Kontrolle; viel eher kann ich nämlich, weil ich diese Menschen kenne und sie auch selber liebe, die Dynamik der Beziehung meiner Frau zu ihnen wertschätzen und dabei erkennen: [/Ichj bin für meine Frau nicht der allein Seligmachende,i]! Und um so dankbarer bin ich für alles Schöne, was ich mit meiner Frau erleben darf, was ich an ihr habe und was mir von ihr geschenkt wird. Denn alles, was mir ein Mensch gibt, ist nicht selbstverständlich - das habe ich mit dem Trauschein nicht gekauft, sondern es ist mir geschenkt!.

Ist es auch wichtig, dass die Beziehungspartner die Natur eurer Liebe zu eurem Partnern verstehen, darum wissen, diese respektieren?
Zunächst eine einfache Antwort:
Klar doch! Anders ist Polyamorie nicht möglich.
Aber: Nicht alles, was für mich (für uns) so sonnenklar ist, kann ich (können wir) immer gleich und sofort bei anderen Menschen voraussetzen. Wenn ein jeder von uns Poly-Beziehungen finden und leben will, wissen wir beide, dass wir die betreffenden Menschen eben auch einfach "da abholen, wo sie stehen".

Hast Du weitere Fragen? Es ist ein weites Feld, aber wenn mir noch was einfällt, sage ich gern, was ich denke und empfinde...
****eva Frau
81 Beiträge
Guten Morgen kinky_fun!
WIe sehr du mir aus dem Herzen schreibst.... ich danke dir!
Diese Achtsamkeit ist wunderbar, ich versuche sie auch in mein Leben zu lassen.... es setzt aber voraus, dass diese LIEBEN nicht nur irgendwelche Lieben sind....sondern sie auch von ganzem Herzen gelebt werden.
Dann ist mit Sicherheit auch dieses Beziehungsgeflecht möglich.... aber dir dürfen nicht voraussetzen, dass alle gleich ticken...so unterschiedlich wie wir Menschen eben sind, so unterschiedlich sind Beziehungen....
Akzeptanz und große Toleranz dem Anderen gegenüber sind die Eckpfeiler.
Ich würde mich sehr gern in einem solchen Beziehungsgeflecht sehen...aber erst mal muss ich mich entscheiden, ob ich den Mann, den ich für meinen Lebensmenschen sah, weiter in meinem Leben haben darf oder kann.
Durch die Tatsache, dass er mit einer anderen Frau sich MEHR vorstellen kann.... meiner Kränkung in diese Richtung....und der Tatsache, dass ich denke, dass diese andere Frau nicht gut für ihn ist.... muss ich nun für mich entscheiden, ob ich überhaupt den Kontakt zu den Beiden haben möchte... ich muss über meinen imaginären Schatten springen, um überhaupt feststellen zu können, ob ich das aushalten kann.
Mein zweiter Mann, der in einer klassischen Ehe lebt, von seiner Frau aber einfach übersehen wird, er lebt nur neben ihr, nicht mit ihr... ist dafür ein Mensch, der meine Offenheit versteht, aber nicht aus seinen selbst auferlegten Zwängen heraus kann.... ich höre, staune und kann nicht verstehen, wie ein Mensch mit einem anderen weiter zusammen leben kann, der keine Nähe zulässt...er selbst sagt über seine Frau dass sie ein liebenswerter Mensch ist....nur mit ihm sich anders verhält.
Ich leide oft mit ihm, würde ihn gern bei seiner Frau näher wissen...und seh aber auch die Unöglichkeit....weiss oft nicht, wie reagieren. Und trotzdem habe ich tausend Fragen und würde seine Frau gern kennenlernen....was völlig unmöglich ist, weil allein die Tatsache, dass ihr Mann schon seit Jahren eine Geliebte hat, sie völlig aus der Bahn werfen würde und eine Scheidung zur Folge hätte....
Aber manchmal habe ich auch Mitleid mit ihr.... dann denke ich wieder, sie ist versorgt....ich muss immer alles allein aushalten und entscheiden...wie gut sie es hat..... Haus und Hund...während ich mich mit den regelmäßigen, aber zeitlich sehr begrenzten Treffen zufrieden geben muss.
Andererseits denke ich, dass er dort, wo er ist, so lange richtig ist, wie es für ihn passt.

Ich komm zum Ende und denke, dass dieses offene Leben und Lieben ganz schön schwer ist und manchmal kaum auszuhalten....und trotzdem haben wir es uns gewählt und diese Entdeckungsreise immer neu!

Allen hier viel Kraft das alles nicht nur auszuhalten, sondern genießen zu können...denn es ist für uns alle hier der richtige Weg, da bin ich mir sicher! Denn der Weg der absoluten Freiheit MUSS richtig sein!
eroteva
*********er64 Paar
439 Beiträge
nonpoly / nonmono
zum Teil meine Partner sich nicht als Polyamor bezeichnen, sondern sie lieben einfach ihren anderen Partner und mich

Dass sie sich nicht so bezeichnen (hab ich früher auch nicht) bedeutet nicht, dass sie es nicht sind.

Oder fängt poly erst bei drei an? *zwinker*
Hach, diese wunderbare Gruppe.

Ja ich glaube ich werde heute abend meine Fragen noch mals spezifizieren *zwinker*
Aber auch in diesem Bereich, wie erwartet, scheint es ja viele verschiedene Modelle zu geben, je nachdem wie die beteiligten Menschen gestrickt sind.

@****eva: Ich denke es wird wahrscheinlich schwierig, sobald man die andere Beziehung 'bewertet' bzw als negativ für den Geliebten einstuft. Da möchte ich mich selbst daran erinnern, dass jeder Mensch seinen Weg selbst wählt und ihn wohl auch so gehen muss. Es also, selbst wenn nicht direkt nachvollziehbar, einen 'Gewinn' gibt, eine Balance in allem, was die Beteiligten daraus schöpfen. Vielleicht ist das der Weg...den Geliebten mit offenen Herzen darin begleiten, was er erlebt und Rückmeldung, Eindrücke schenken. Aber die Verantwortung, Entscheidung, Bewertung absolut beim anderen lassen. Und aus vollem Herzen akzeptieren.

@*******over: Ja, genau es ist am Ende ein 'kontinuum' über das sich viele einfach nicht bewusst sind. Es geht vielleicht weniger um die innerliche Haltung, als die 'Plakette' die drauf klebt. Es ist nunmal so, dass die meisten Menschen für sich die konzeptionelle Sicherheit von Monoamorie brauchen und dann vielleicht maximal noch eine Ausnahme akzeptieren oder irgendwie integrieren können in ihre Weltanschauung. Meine Begriffe sind nicht der Wunsch nach Labeling oder Unterteilung sondern dem Versuch, sich der Dynamik vorsichtig anzunähern *g*

Eine Frage wäre denn: Wie geht ihr damit um, wenn der Beziehungspartner des Geliebte euch nicht akzeptiert? Kann überhaupt ein Mensch die Dimension einer anderen Beziehung wirklich verstehen?

Bin noch nicht ganz wach und freu mich schon über unseren Austausch - bis heute Abend :-*
Ein schönes Thema.

Mein Mann und ich leben seit zweieinhalb Jahren polyamor und natürlich haben wir Fehler gemacht und dann korrigiert, neue Stolpersteine entdeckt und korrigiert. Jetzt, nachdem ich wahrscheinlich eine Zweitbeziehung werde lösen müssen, weil eben... und da kommt der Bezug zu dem Thema hier, ohne Aufrichtigkeit und Offenheit polyamores Leben für mich nicht funktioniert.

Und eins musste ich aufdecken: wir-Menschen und Ich-Menschen passen nicht zueinander. Da braucht es nur einen Ich-Menschen in der Konstellation, der trianguliert und so manipuliert und schon ist ein Scheitern unvermeidlich. Triangulieren meint die Kommunikation über Dritte, wo jedem eine etwas veränderte Version erzählt wird, in der Hoffnung, die eigenen Ziele (hier in Bezug auf die Wichtigkeit desjenigen oder eben Vorstellungen hintenrum durchzudrücken) zu erreichen.

Da ich ein Mensch bin (sie schreibt hier), der durchaus die eigenen Bedürfnisse zurück stellt, besonders, wenn der geliebte Mensch dadurch weniger Stress hat, habe ich mich in eine Falle manövriert, sprich mich manipulieren lassen. Immer in der Hoffnung, dass die Gesamtsituation sich reguliert und ich schöne und vom stressigen Partner freie Zeit erleben darf. Was aber nicht funktionierte, denn die manipulierende Person ließ nicht locker. Also ein großer Fehler (meinerseits) ist mich hier einbinden gelassen zu haben.

Nachdem ich nun den Kontakt vollständig abbrach zu diesem Menschen, kann ich nur feststellen: es nutzt auch das nicht. Diese Person wäre weiterhin präsent und würde meinen geliebten Menschen weiterhin belasten. Weiterhin wuchs in mir die Erkenntnis, dass es natürlich auch, aber nicht nur meine Aufgabe ist hier an der Beziehung zu arbeiten. Das wäre hauptsächlich Aufgabe des Geliebten, dem genau das bereits in dem letzten Jahr nicht gelang.

Mein Fazit: mir ist Offenheit wichtig, weniger, ob ich mit dem jeweiligen Anhängsel selbst amor verknüpft sein muss. Die Verbindung über den Geliebten bleibt dennoch bestehen. Und da kommt er ins Spiel die eigene Primärbeziehung zu pflegen und zu regulieren.

Ich glaube, diese meine bittere Erfahrung, die teilen auch andere hier. Sobald eine Person stört und die Probleme unlösbar sind, weil nicht ehrlich kommuniziert wird und sich dies immer wieder wie ein Virus versucht auszubreiten, funktioniert Polyamorie für Wir-Menschen nicht mehr.

Es grüßt
Sie von BlueVelvet
********1972 Mann
16 Beiträge
Hallo kinky_fun,
meine Frau und ich leben in einem ähnlichen Geflecht und ich habe festgestellt das es gar nicht OHNE dieses Gefühl der "Verantwortung" für die die man liebt und deren Partner funktioniert! Es ist ja doch immer eine Wechselwirkung denn auch die Liebe zu mir wirkt sich auch auf deren Partner aus!
Wichtig ist doch, MEINER MEINUNG NACH, dass man die Personen in diesem Geflecht mit ihren Gefühlen,Empfindungen auffängt und die evtl. Angst vor dem verliebt sein nimmt!

Vertrauen in allen Bereichen ist einfach ein Schlüssel in dieser Richtung und unentbehrlich!!

Liebe Grüße!
Alex
Empathie
Hallo kinky_fun,

was mir in deinem Eröffnungsbeitrag auffällt ist, dass du schreibst, wie du am Leben der Partner mit ihren weiteren Partnerinnen teilnimmst und dies auch mitfühlen kannst.
Dich sogar "verantwortlich" fühlst.

Empathie ist eine wunderbare Sache und hilft, Situationen aus mehreren Perspektiven zu beleuchten.
Du vergießt sogar Tränen für eine andere Frau.

Darin spüre ich zumindest einen Hauch an Hochsensibilität, was überall vorkommen kann und mit der Beziehungsform nicht in Verbindung stehen muss.

Das als Anregung mal aus einer ganz anderen Richtung.

Schönen Sonntag, von Ulla und Detlef
sorry
Den letzten Part deines Beitrags habe ich überlesen.

Damit hat sich für mein Beitrag von allein erledigt.
****ulf Mann
333 Beiträge
Manchmal stellt sich auch die Frage, wie sehr man sich an einer Beziehung überhaupt beteiligen soll und darf, ohne sich zu sehr einzumischen und ihr die Privatsphäre zu rauben. Man kann nicht jedem alles erzählen, schon rein zeitlich nicht, und auch wenn im Prinzip jeder alles wissen darf, so darf eine gewisse beziehungsindividuelle Abgrenzung auch sein.
Ich denke nicht, dass man da ein allgemeingültiges Schema F postulieren kann, sondern man halt reden/spüren/erfahren muss, wie sich die Beteiligten am wohlsten fühlen.
Hi neowulf,

Störungen gehen vor, egal um was für eine Gruppe es sich handelt. Ansonsten, wenn das Netz der Beziehungen ruhig im Wasser des Lebens treibt, wir kaum einer der beteiligten Personen intervenieren wollen.

Meine Erfahrung.

Sie von BlueVelvet
*****al4 Mann
795 Beiträge
Aber so ganz habe ich die Fragestellung nicht verstanden.
Wenn Du doch hochsensibel und emphatisch bist, dann entspricht es Dir doch, Dich einfühlen zu wollen, oder? Und damit ist doch zunächst mal alles gut und richtig für Dich. Inwieweit die anderen das wollen oder sich mehr abgrenzen wollen, ist doch wieder von denen abhängig - und das ist doch auch gut so. Man muss sich absprechen, miteinander kommunizieren, Rahmen festlegen - und das geht doch nur so individuell, wie die Menschen individuell sind. Manches geht miteinander, manches nicht, mit den einen ja, mit den anderen nicht - halt viel, halt poly, oder?
Da gibt es bei mir kein festes Konzept.

Jedoch immer ein offenes Ohr und - hoffentlich - offenes Gespür, inwieweit meine Präsenz gewünscht und nützlich ist.

Ob das der Fall ist und die Art und Weise, wie dies geschieht, ändert sich laufend und ist auch bei jedem Geliebten tendenziell verschieden.

Entscheidend für mich ist die Bereitschaft, mich nützlich einzubringen, soweit dies von allen Beteiligten gewünscht wird.

Dabei geht es aber eher um grundsätzliche Fragen und Unklarheiten. Bei großer Not und Schicksalsschlägen bin ich ebenfalls da.

Bei alltäglichem Klein-Klein wie z. B. der hat mir den Bagger geklaut und die ist so und so und der so und so und solchen Dramen mache ich jedoch nicht mit und kommuniziere das bei aller Empathie klar und deutlich. Meist mit dem Hinweis, das man das vielleicht auch anders sehen kann. Das wars dann aber auch. Somit vermeide ich es, zusätzliche Energie in Störungen zu geben und mich da reinziehen zu lassen.

D. h. ich lasse jeden auf der Ebene spielen, auf der sie sich gerade befinden, begebe mich aber selbst nicht in Bereiche, die mir nicht gut tun. Soweit mir das gelingt. Denn bei mir selbst lauert die Gefar, dass ich mich schnell vereinnahmen lasse und selbst auf solches Klein-Klein zurückfalle. Und damit ist niemandem gedient. Denn ich habe ja selbst genug Störungen.

Auch würde ich mich nicht zum "Komplizen" für Unwahrheiten oder schlechte Rede und dergleichen hergeben.

Ich denke, das hat sich für alle Beteiligten ganz gut bewährt seither.

Liebe Grüße

Stefan
Empathie und Hochsensibiltät in einem komplexen Netz
...vielleicht ist tatsächlich eher das die Kunst.
Und die Frage nicht nach der Offenheit, das Ziel nicht immer offener und weiter zu werden, sondern auch Membranen zu schaffen, die kleine Organismen zulassen. Und auch abzugeben.

Bluevelvet: Ja ich habe eine ähnliche verschiedene Tendenz in Menschen beobachtet. Menschen die eher auf sich bezogen sind, oder Menschen die eher auf andere bezogen sind. Menschen die aus einer starken Fülle in sich nach aussen agieren, oder Menschen die vielleicht eher einen starken Schmerz, vielleicht sogar eine Leere in sich füllen suchen und mich fast 'aussaugen' so heftig das klingt. von zweiteren muss ich mich leider ganz massiv fernhalten und abgrenzen.

Also, der Begriff der Membran ist vielleicht passend. Denn zum einen nehme ich ja automatisch am Beziehungsgeflecht des anderen teil, denn er trägt dieses ja wie in mikrokosmos in sich. Aber ja, die Verantwortung muss bei den beteiligten zwei Menschen liegen.
Also eine Einladung, an meinen Filtern zu schrauben. In meinen Wahrnehmung und auch meiner Haltung noch mehr Klarheit zu bringen.

Danke euch
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