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BDSM & Polyamorie
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Neues Bewusst-Sein

Neues Bewusst-Sein
Ich habe das Gefühl, dass gerade hier in der Gruppe Polyamorie das Bewusstsein der Transformationszeit besonders groß ist. Freie und loslassende Liebe, Achtsamkeit, bewusst Sein im Jetzt - das empfinde ich als stark präsent hier. Daher mache ich bewusst dafür mal ein Thema auf. Wie sind eure Gedanken und Empfindungen dazu, was hat euch auf diesen Weg gebracht, was mögt ihr anderen dazu von euch mitteilen? Welche Erfahrungen habt ihr schon machen dürfen?
Mir geht es zumindest so, dass ich mich derzeit fast konstant im processing befinde. Ich deute das aber gleichzeitig so, dass ich in diesem Moment Achtsam bin. Achtsam auf mich, auf meine Umgebung, auf meine Gefühle. Quasi meditativ Achtsamkeit üben.
. Ich habe das Gefühl, dass gerade hier in der Gruppe Polyamorie das Bewusstsein der Transformationszeit besonders groß ist.
Ich habe den Satz mehrfach gelesen. Ich verstehe ihn nicht. Kannst Du sagen, was Du unter "Bewusstsein der Transformationszeit" verstehst?
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
Transformationszeit..
*zwinker*
@********s_63: DANKE - das meine ich *g*
*********ueen Frau
410 Beiträge
alternativ
das wäre das stichwort, unter dem ich mein leben jetzt so sehe.

egal in welchem punkt, - lieben, essen, heilkunst, erziehen, das führen meiner firma... auf allen ebenen stellt es sich dar.

es wendet sich ab von erfolgsuchend, mainstream, wettbewerb, "follow the money", effizienz...

und mit jedem weiteren jahr kommen neue schwerpunkte hinzu.

zwischendurch fühle ich mich allerdings in einem ziehmlichen wolkenkuckucksheim, aus dem ich gelegentlich abstürze in die harte welt der ja noch grossen menge der "normalen", gerade, wenn ich die nächste generation sehe, wie sie ankämpft gegen konsumieren und konsumiert werden und es da ja nicht so leicht ist rauszukommen. und schon gar nicht, wenn man wirtschaftlich, politisch und geostrategisch zu winzigen puzzleteilchen verkomm,t die zu grossen teilen gewaltigen zwängen unterliegen

*gruebel*

auf den weg gebracht hat mich?

dass medizin krank macht, dass schulen dumm machen, dass sport nur gute fördert und zu viele verletzt, dass beziehungen zu (ver)handelsgesellschaften verkommen, dass kinder gehortet werden und zu konsumenten abgerichtet werden ... und als positiv-beispiel unsere bonobo-gruppe in wuppertal, die eine offene, stark liebevolle und frei sexualisierte gesellschaft bildet, in denen es allen gut geht. die gleiche menge menschen würde auf so engem raum -kein handy, kein tv, kein rückzugsort...- schon einen krieg angezettelt haben. ob wir zu matriarchalen zeiten etwas ähnliches hatten?

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ach ja, um nicht verrückt zu werden ( d h nicht wieder "zurecht-gerückt-werden") braucht es viel zeit mit mir selbst, mit der natur, mit tieren, also normalen bewohnern dieses planeten... viele von euch gehören auch dazu
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Ich halte da wenig von...
Zum einen ist mir das doch ein wenig esoterisch, zum anderen aber erleben wir gerade massiv eine gegenteilige Entwicklung. Desolidarisierung mit anderen Menschen in Europa (Griechenland, Portugal, Spanien, Irland), mit Flüchtlingen (Einführung von Grenzkontrollen, Zäune, Abschottung, Entstellung des Asylrechts) aber auch innerhalb unserer Gesellschaft (Harz 4, Altersarmut, Niedriglohn), usw sind eher Zeichen, dass wir uns da eher in ziemliche Monster verwandeln. Und zu glauben ohne die Ellenbogen, ohne die Ausbeutung anderer hätte man im Job Erfolg, gilt auch nur für sehr kleine Bereiche. Ich bin deshalb selbstständig. Ich glaube viele Polys (zumindest, die die ich jetzt so kenne, leben doch sehr ihre Freiheiten und sind auch überproportional selbstständig oder in Strukturen, in denen sie sich ein hohes Maß an persönlicher Freiheit im Job erarbeitet haben. Ich kann diese Entwicklung allerdings nicht in der Allgemeinheit erkennen. Eher im Gegenteil.

Es wird unverändert mit Unverständnis und Ablehnung reagiert, wenn man den anderen Liebensweg öffentlich macht. Man bekommt Äußerungen, dass es ja vielleicht noch witzig war zuzusehen, wie man so lebte, als man 25 war, aber jetzt 10 Jahre später, solle man doch frei nach Bismark bitte zu Verstand kommen und den konservativen Werten huldigen. Gerade die Stimmung aus Angst und Hass bescheren uns doch nationalistische Parteien wie die AFD, gerade die Angst lässt uns ertragen, dass unsere Bürgerrechte immer weiter eingeschränkt werden. Es ist nicht Liebe und Selbstwertgefühl, die uns in die Zukunft blicken lassen, sondern Angst und Hass auf andere, die unsere liebgewonnene Blase der biederen, spießigen Bequemlichkeit bedrohen, und da ist es völlig egal, ob Hautfarbe, Sprache, Religion oder Lebensstil. Alles was anders ist, ist schlecht. Nur nicht das Risiko eingehen, dass sich etwas verändert und nachher vielleicht sogar besser ist, denn es besteht ja die Angst, dass alles zugrunde geht und Sodom und Gomorrah herrschen.
*******ben Mann
3.280 Beiträge
Zum einen ist mir das doch ein wenig esoterisch, zum anderen aber erleben wir gerade massiv eine gegenteilige Entwicklung.
mein Wortgebrauch wäre eher spirutuell/ganzheitlich, eine Eigenschaft/Wert, der uns in den letzten drei Generationen eher ausgetrieben oder in eine spezielle Schublade gepackt wurde.
Für mich auch kein Widerspruch. Klar nagt die "freie Energie der Liebe" erst mal besonderns an den Strukturen, die da im krassen Gegenteil gestrickt sind. Die "bedrängt" sie am meisten, da funktioniert (im kleinen beginnend) immer weniger reibungsloser, es muss für das gleiche "Ergebnis" deutlich mehr Aufwand, Energie, Geld etc. eingesetzt werden. Das da ein Aufbegehren und der Versuch die bekannten heimatlichen (verkrusteten) Strukturen jetzt erst recht zu halten, wieder zu bekommen oder gar auszubauen mit viel öffentlichem Tun geschieht, ...; liegt in der Natur der Sache.

Schon wir mal ob es eine genügend kritische Masse gibt unter den Erdenbürgern, ob die Menschen aufwachen und ihr Leben wieder mehr selber in die Hand nehmen möchten; ihren persönlichen Liebespfad wieder folgen und in die Welt holen.


Ich merke auf jeden Fall die letzten 10 Jahren neben dem öffentlichen Erstarken von eher konservativen bis rechtem Gedankengut, im privaten viele Anfänge von (spirituellen, liebevollen, gesundheitlichen, selbstbestimmten, beruflichen, ...) Themen & Beschäftigungen, die vorher nur in der "alternativen" Szene zu Hause war.
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
*********uelle:
mein Wortgebrauch wäre eher spirutuell/ganzheitlich, eine Eigenschaft/Wert, der uns in den letzten drei Generationen eher ausgetrieben oder in eine spezielle Schublade gepackt wurde.

Ich glaube jedoch nicht, dass polyamor lebende Menschen per se auch an solche Theorien glauben müssen. Für mich hat das nun einmal nichts mit Ganzheitlichkeit zu tun, sondern ist spiritueller Unfug. Von daher wollte ich zum Ausdruck bringen, dass mir die Art der Präsentation und Begründung ohne Fundament erscheint. Und ja, ich beanspruche für mich Probleme ganzheitlicher zu betrachten und das ganz ohne an Energien und Seele zu glauben. Für mich haben beide Sachen aber nichts miteinander zu tun.

Es hat schon immer Gegenbewegungen und Entwicklungen gegeben. Nur sehe ich diese eben nicht als weltbildverändernd. Und es ist in meinen Augen sogar schädlich sich dieser Illusion hinzugeben, wenn man wirklich eine Veränderung erreichen möchte. Um etwas zu verändern muss man nach den Regeln, die gesellschaftlich gerade gelten, spielen. Sie kalkuliert brechen, um zu provozieren und mit viel Geduld einen Tanker leicht in der Richtung zu verändern. Ich kann diese in dem Video beschriebene Transformation hin zu einer besseren Welt nicht erkennen. Und gerade weil, es viel weniger Aufwand ist, mit der Masse mitzuschwimmen, glaube ich auch nicht, dass dies wirklich passiert. Auch wir alle führen ein so gutes Leben, weil wir andere Menschen ausbeuten. Kleidung, Elektronik und fast alle Rohstoffe für Güter unseres täglichen Bedarfs werden von Menschen hergestellt oder gefördert, die unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten und leben. Auch unser Müll wird bei diesen Menschen wieder abgeladen.

Das heißt alleine die Tatsache, dass wir solche Videos bei Youtube einstellen können und die Zeit haben uns hier Gedanken darüber zu machen und uns auszutauschen, beutet Menschen aus. Ich plädiere keineswegs für ein Ende der Globalisierung, da auch die positiven Nebeneffekte einfach zu gewaltig sind (z.B. haben seit dem Beginn der Globalisierung fast zwei Milliarden Menschen mehr ausreichend zu essen - Zahlen von der UN). Auch entwickeln sich immer mehr Länder von Entwicklungsländern hin zu Schwellenländern. Auch die Entsagung von den technischen Entwicklungen ist kein erstrebenswertes Ziel. Durch Selbstkasteiung helfe ich den Menschen auch nicht. Und das Blut klebt trotzdem an meinen Händen. Denn es ist eine Illusion zu glauben, nur weil man selber auf bestimmte Dinge verzichtet, zum Selbstversorger wird, oder oder oder, werden keine Menschen für das eigene Wohlbefinden ausgebeutet. Man lebt trotzdem in einer westlichen Gesellschaft mit Demokratie, Wohlstand und Freiheit. Gesundheit und die Abwesenheit von Epedemien ist auch eine Folge dieser Ausbeutung anderer. Und noch schlimmer, ohne diese Produkte verhindere ich auch die Entwicklung in den Entwicklungs- und Schwellenländern.

Viel eher würde ich auf Bewegungen wie Fair-Trade-Kaffee oder das Fairphone verweisen. Hiermit verändert man aus meiner Sicht deutlich mehr in deutlich kleineren Schritten. Gewinnt mehr Nachhaltigkeit. Aber trotz all dieser Projekte sehe ich nicht, dass die Welt sich hin zu einer liebevollen Welt entwickelt. Ja, unsere Welt befindet sich in einer rasanten Entwicklung. Deshalb haben so viele Menschen Angst. Weil nicht absehbar ist, wohin sie sich entwickelt und was dies für das Individuum bedeutet. Viele spüren auch eine begründete Ohnmacht gegenüber vielen Entwicklungen. Das Leben wird unbequemer und ist nicht mehr einfach. Aber ich sehe eben ausser einer Entwicklung hin zur Komplexität von Aussen und einer Entwicklung hin zur Vereinfachung von Innen keine Entwicklungen. Und beides steht im krassen Gegensatz zu dem hier präsentierten.
ähm...
Jetzt, wo ich ganz genau lese, worum es ganz genau geht möchte ich doch etwas vorsichtiger sein.

Ich habe da wohl etwas missverstanden. Mir geht es persönlich seit ich poly lebe nämlich mit der Achtsamkeit so. Und ich dachte es geht hier um die Sache an und für sich.

Spiritualität kann etwas gutes haben, aber sobald sich da "Führer" und "Anhänger" bilden wird es auf mehreren Ebenen einfach bedenklich.

Und ich würde mich freuen, wenn ihr die Argumentation von curious seeker aufmerksam lest und ich hoffe, ihr nehmt da etwas mit.

Trotzdem liebe Grüße *g* Und schönen Feiertag
*****gra Frau
5.046 Beiträge
Da - @curious_seaker
schließe ich mich in manchen Aspekten an:
Ganzheitlich lebe ich ganz sicher , bin mir des ökologischen Fußabdrucks bewusst, Fairtrade, Regionalität und Nachhaltigkeit sind schon längst Alltag.
Doch Ohnmachtsgefühle und Zukunftsängste sind nur ganz am Rande - im Sinne von Bewusstheit - präsent. Sie würden auch die Lebensengergue und den Veränderungswillen ( tausend kleine Schritte) hemmen.
Ich habe hier auch schön gelegentlich geäußert , wie ich über meine eigene (Familien)Geschichte denke. Und das betrifft auch den Bereich Beziehung und Liebe.
Das, was ich mitbekommen habe von zu Hause, vom Hintergrund der ersten Nachkriegsgenerstionen, habe ich verstanden, gespürt, probiert ... auch kritisch . Aber mit dem Erwachsenwerden ist das zunehmend eine Phase geworden. Ich bin gern und bewusst meinen eigenen Weg gegangen. Und gehe ihn heute weiter, gerade auch was neue Entwicklungen angeht - polyamor. Konzentration auf das Hier und Jetzt, auf mich und das was ich rundum beitragen kann.
Was ich mit zunehmendem Alter nicht tue , ist: nach irgendwelchen alten Mustern aus der Kindkeit suchen und rückwirkend zu "arbeiten". Mein Leben wird vorwärts erlebt.
Und jeder hier möge es einfach so machen, wie es für ihn passt - ohne Anspruch auf den Stein der Weisen.
Die meditative Seite gibt es bei mir unter anderem auch. Und ich finde die auch wichtig. Da entsteht Kraft und da fließt Energie. Und die setze ich dann auch gerne wieder ein.... individuell, partnerschaftlich, gesellschaftlich , global....aktiv
*****_be Mann
271 Beiträge
Die sogenannte Transformationszeit seit wird ja nun seit über 50 Jahren beschworen (vgl. "Age of Aquarius" et al.). Der Grund warum die sich doch ganz schön träge hinzieht und mit viel Rückschritten einhergeht, scheint mir im noch nicht überwundenen "Kult des Individuums" der westlichen Moderne zu liegen. Der machte etwa aus der Hinwendung zu asiatischer Spiritualität und Meditationstechnik einen Selbst-Erfahrungstrip und somit Esoterik zu einem mit recht heute negativ konnotiertem Begriff. Dabei zielen jene Philosophien doch historisch eigentlich auf die Überwindung des Egos ab. Stattdessen werden sie nun oftmals zur Identitätsbildung und für wellness genutzt - dienen also letztlich nun zynisch zur Zementierung unserer westlichen egolastigen Lebensweise. Die diesbezügliche Konditionierung durch Kindheit und Sozialisationn ist vielleicht erst nach mehreren Generationen im Sinne einer kritischen Masse überwindbar.
Vielleicht schaffen es also erst die Kinder und Enkel der Hippies (zu denen ich mich zählen darf) tatsächlich non-dualistisch (für mich der bessere Begriff als das schwammige "ganzheitlich") zu leben. Und das führt dann fast unweigerlich zu Lebensweisen wie polyamorie, Ökologisch- sozialpolitischen Bewusstsein, etc. Es sei denn, diese Entwicklung wird von neuen Armuts-, Migrations-, und Religiösen Bewegungen geschluckt..
" Man wird sehen.." sagte der Zen-Meister *zwinker*
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