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BDSM & Polyamorie
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Nimmt die Anzahl polyamor ausgerichteter Menschen zu?

Nimmt die Anzahl polyamor ausgerichteter Menschen zu?
In Anlehnung an ein Thema aus dem allgemeinen Forum möchte ich hier mal eine Frage aufwerfen.
Nimmt die Häufigkeit polyamorer Beziehungen in den letzten Jahren zu? Wenn ja, woran liegt das?
Ich habe mir dazu Gedanken gemacht. Vielleicht liegt es daran, dass durch fortschreitende Gleichberechtigung bei hohem Lebensstandard, die Abhängigkeit in wirtschaftliche Zwänge einer monogamen Zweierbeziehung weniger ausgeprägt sind. Der Wille um eine Beziehung zu kämpfen, scheint allgemein abzunehmen. Das begünstigt vielleicht auch das Bestehen von Parallelbeziehungen.
Dazu kommt eventuell auch die gesundheitliche Entwicklung und die Verlängerung der Lebenszeit, die ein sexuell aktives Leben auch nach 30-, 40-jährigen oder längerer Ehe vs. Partnerschaft zulässt.

Wenn es so ist, wie ich annehme, wo wird sich das hin entwickeln? Wie normal wird dieses Lebenskonzept werden?
Micha
*******958 Frau
9.897 Beiträge
*******_58:
Nimmt die Häufigkeit polyamorer Beziehungen in den letzten Jahren zu
Ich denke nicht das sie wirklich so zunimmt.
Was mir auffällt, es getraut sich unterdessen mehr auch ganz offen dazuzustehen. Sich seinem Umfeld, Familie, Freunden etc. zu offenbaren, das man mehr wie eine Beziehung lebt.
Dadurch kann es wirken wie wenn mehr Menschen es Leben.
so jedenfalls sehe ich es zur Zeit
*******OfMe Frau
2.572 Beiträge
Jein
Ich erlebe es so, dass die Bereitschaft, andere Beziehungsmodelle zu diskutieren, zunimmt. In den letzten Jahrzehnten wurden Scheidungen zunehmend akzeptiert und damit häufiger; jetzt schlägt der Trend zurück und es wird nach Alternativen zur Scheidung gesucht, wenn es nicht mehr so klappt und/ oder sich einer von beiden in jemanden anders verliebt.

Ich kenne jedoch leider sehr viele Paare, die sich erst um eine Öffnung der Beziehung bemühen, um eine Trennung zu verhindern, sich aber letztendlich doch trennen. Ich würde mich gerne eines besseren belehren lassen, wenn Eure Erfahrungen anders sind!
*********ng56 Frau
2.755 Beiträge
Ich glaube auch nicht, das sie zunimmt, nur, dass sich polyamour Lebende inzwischen eher outen.
Bei Jüngeren beobachte ich sogar eine Zunahme der festen monoamouren Beziehungen. Das Umfeld meiner drei erwachsenen Töchter sowie sie selber akzeptieren Polyamourie, ist ihnen fast egal. Aber für die selber kommt diese Beziehungsform nicht in Frage. Zu kompliziert, nicht vereinbar mit Job und Zeit, und überhaupt.....warum, wenn man so glücklich und zufrieden ist?
Ich selber kenne keine jüngeren, die so leben, nur Menschen in meinem Alter. Beginnend so ab 50. Aber dies mag eine ganz subjektive Beobachtung sein. Möglicher Weise entwickeln wir uns im Laufe unseres Lebens mit der Summe unserer Erfahrungen in Richtung Polyamourie.
Allerdings muss ich mich da gleich rausnehmen. Habe schon als Teenager so empfunden und gelebt. Bei mir geht's im Moment eher in die andere Richtung 😉😉.
Ich glaube auch, dass es einfacher ist polyamor zu leben, wenn die Fortpflanzungs- und Aufzuchtsphase abgeschlossen ist. Hätte sicher auch was mit den wirtschaftlichen Zwängen zu tun.
Micha
*********o1977 Frau
487 Beiträge
Ich denke auch, dass allgemein die Offenheit zunimmt. Zudem gibt es immer mehr "Trittbrettfahrer".. die die Polyamorie für sich entdecken.. aber noch gemerkt haben, dass "amore" einen ganz großen Bestandteil hier hat.

Der Wille um eine Beziehung zu kämpfen, scheint allgemein abzunehmen.


Hierzu spielt - denke ich - ganz wesentlich dazu bei, dass Frauen immer selbstständiger werden.. eher bereit sind ihre Kinder allein groß zu ziehen, als sich einem Partner unterzuordnen, der ihnen nicht gut tut, sie nicht erfüllt und / oder sogar gewalttätig ist. Noch vor 50 Jahren wäre das undenkbar gewesen.
Meiner Auffassung nein, wir gehen schnellen Schrittes mit political correctness über den Umweg der Emanzipation und der grün- bis konservativen Bewegungen"Wir wissen was für Euch gut ist" direkt wieder in die Spiessigkeit und Kleinbürgerlichkeit des Mittelalters zurück.
Die linken 68iger und die liberalen 80iger-Zeiten sind tot.

Die Jugend von heute hält ja meist schon Händchenhalten für Sex. Mir kommt das gute Buch "Generation Doof - Wie blöd sind wir eigentlich? von Stefan Bonner und Anne Weiss" in den Sinn.
*********ng56 Frau
2.755 Beiträge
@sternenwind_due
Das kann ich in keinster Weise unterschreiben. Die Generation, über die ich schrieb, ist keineswegs doof noch hält sie Händchen halten für Sex. Im Gegenteil. ... offen, diskussionsfreudig, wohl überlegt und bewußte Entscheidungen treffend. Eben in ihrem Sinne, nicht in meinem. Ich sehe, dass sie eine sehr reflektierte Art haben miteinander umzugehen. Chapeau et chaqu'un à son goût!
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Der Wille um eine Beziehung zu kämpfen, scheint allgemein abzunehmen.

Was ist denn "anerkennender" bzgl. des ganz Besonderen, das jede Beziehung in Liebe hat, als sie auch DANN noch tief zu fühlen, wenn eine weitere Liebe mit allem Neuen und aller Leidenschaft ins Leben kommt.
Ich denke, das Gegenteil dieser Aussage ist der Fall, WENN denn poly. *zwinker*
********er62 Mann
2.351 Beiträge
auch wenn jetzt hier...
gleich Steine fliegen, so bin ich grundsätzlich der Überzeugung, dass der Mensch seiner Natur nach gar nicht monogam ist. Insofern sind wir auch alle fähig, mehrere Menschen zu lieben. Wir tun es nicht, weil die Monogamie als Produkt der "Zivilisation" (ja, das meine ich durchaus ironisch) in unser kulturelles Bewusstsein gepflanzt wurde. Ich nenne diesen Effekt kulturelle Indoktrination.

Frauen werden nicht einfach so selbstständiger.... sie werden es, weil die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen es erlauben. Den Jüngeren unter uns ist gar nicht bewusst, dass Frauen vor ca. 50 Jahren noch der Job gekündigt werden konnte, wenn sie heirateten und der Ehemann nicht daran interessiert war, dass seine Frau weiterhin berufstätig blieb. Sie konnte nur mit Zustimmung ihres Ehemanns ein eigenes Girokonto eröffnen. Wer wirtschaftlich vom Ehemann abhängig war, der KONNTE sich nicht scheiden lassen, die Frauen in der Vergangenheit waren ihren Ehemännern quasi auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Eine ledige Frau im Mittelalter? Völlig undenkbar. Entweder wurde sie ins Kloster gesteckt oder musste als Hure ihr Leben fristen.
Insofern kann ich nicht im Geringsten die Faszination des Mittelalters nachvollziehen, der hier einige erlegen sind. Damals völlig undenkbar, nicht der Kirche anzugehören. Der 30jährige Krieg war der letzte Versuch, den Protestantismus, der der katholischen Kirche noch mehr als 100 Jahre nach seinem Entstehen unverdaulich im Magen lag. Toleranz? Fehlanzeige.

Die Ehe war eine reine Versorgungsgemeinschaft. Liebe? Fehlanzeige.
Erst jetzt, da die radikalen Sanktionen und Strafen (bis hin zur Todesstrafe!) allmählich entfallen, die über Ehebruch (Straftatbestand!), Kuppelei (Straftatbestand!) verhängt wurden, können wir tatsächlich frei über unser eigenes Leben entscheiden.

Monogamie, das ist allerdings auch Besitzanspruch dem eigenen Partner gegenüber. Persönlich könnte ich mir heute nicht mehr vorstellen, mich emotional von meinem Partner abhängig zu machen und mich seiner Erwartungshaltung in bezug auf sexuelle Exklusivität unterzuordnen.

Ich bin frei und gestehe diese Freiheit natürlich auch meinem/n PartnerInnen zu.

Aber da, wo weiterhin in Besitzkategorien wie: mein Haus, mein Auto, mein Boot (und eben auch: meine Frau, mein Mann) gedacht wird, dort wird weiterhin Monogamie (und natürlich Fremdgehen!) Bestand haben.
*********o1977 Frau
487 Beiträge
Frauen werden nicht einfach so selbstständiger.... sie werden es, weil die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen es erlauben. Den Jüngeren unter uns ist gar nicht bewusst, dass Frauen vor ca. 50 Jahren noch der Job gekündigt werden konnte, wenn sie heirateten und der Ehemann nicht daran interessiert war, dass seine Frau weiterhin berufstätig blieb. Sie konnte nur mit Zustimmung ihres Ehemanns ein eigenes Girokonto eröffnen. Wer wirtschaftlich vom Ehemann abhängig war, der KONNTE sich nicht scheiden lassen, die Frauen in der Vergangenheit waren ihren Ehemännern quasi auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Eine ledige Frau im Mittelalter? Völlig undenkbar. Entweder wurde sie ins Kloster gesteckt oder musste als Hure ihr Leben fristen.

Nichts Anderes habe ich damit gesagt.. bzw. sagen wollen. Sicher werden die Frauen nicht auf Knopfdruck selbstständiger.
Sorry. Ich bekenne mich zum Besitzstandsdenken.

Meine Autos sind meine. Die verleihe ich nicht. Und meine Dame (n) genauso wenig, wril zu wertvoll und es steckt zuviel Liebe drin.
*********sonne Mann
71 Beiträge
Die 70er und 80er waren definitiv offener ...
... und weniger spiessig. In dem Alter, in dem gebildete junge Menschen heute oft erst ihre ersten sexuellen Erfahrungen machen, hatt ich schon eine einjährige offene Beziehung und danach mit der nächsten Freundin und meinem besten Freund die ersten Dreier.

Letztlich ist das auch an Eifersucht von seiner Seite gescheitert, als ich seine Freundin mit einbeziehen wollte und hat mich damals fast meinen ganzen Freundeskreis gekostet, aber egal.

Heute ist es durch das Internet und die Anonymität einfacher sich virtuell zu "outen" und Gleichgesinnte zu finden, aber trotzdem sind es sehr wenige, die gönnen können.

Ich erinner mich an "Liebe 82" ein Gruppenwochenende, wo das Thema Eifersucht, offene Beziehungen und Mehrfachbeziehungen zwischen ca. 25 jungen Leuten zwischen 16 und 20 im tiefsten Niederbayern leidenschaftlich diskutiert wurde. Der Prozentsatz, die das theoretisch gut fanden, lag fast in der Höhe von CSU-Wahlergebnissen.

Tom
Der Prozentsatz, die das theoretisch gut fanden, lag fast in der Höhe von

Wow !
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Für mich liegt die Wahrheit in der Mitte. Beides, was ich hier zuletzt gehen habe, sind für mich Extreme.
Jeder nach seiner Facon...
*********sonne Mann
71 Beiträge
Nachtrag ...
Die spiessigsten Zeiten zwischen 1933 bis 1960 haben leider unsere vorher offene Kultur ziemlich ruiniert.
Von 1914 bis in die 30er war Europa sehr viel lebenslustiger und selbst im finsteren Mittelalter vor der Romantik hat das gemeine Volk und auch der Adel es nicht so genau genommen mit den Geboten der Pfaffen, ausser "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst!"

Tom
Ich bin der Meinung, dass der Mensch an sich schon immer polyamor veranlagt war, dies aber durch kulturelle und religiöse Zwänge und Dogmen lange Zeit verschüttet worden ist. In anderen Kulturkreisen war und ist es selbstverständlicher, mehr als einen Partner zu haben (Arabien, Naturvölker etc.) und die Geschichte kennt sehr viele Gespielinnen, Konkubinen, Geliebte, Affären etc. .
Durch den momentan starken Trend, alte Denkweisen zu hinterfragen, seinen individuellen Weg zu finden, Emanzipation, Aufklärung etc. ist der Fokus heute einfach anders geworden. Es wird "akzeptierter", bzw. trauen sich mehr Menschen ggf. auch, einfach zu sich und ihren Gefühlen, Neigungen etc. zu stehen und diese auszuleben. Das sieht man ja auch in anderen Bereichen der Sexualität (siehe Shades of Grey ... wobei hier die Medien viel pushen) Mit mangelndem Bindungswillen hat das in meinen Augen nichts zu tun, es sei denn man versteckt sich hinter Polyamorie, um evtl. vorhandene Bindungsängste zu kompensieren. Das mag es in dem Bereich sicher auch geben. Das sollte aber kein Indikator dafür sein, dass wir allgemein weniger bereit sind, feste Bindungen und Beziehungen einzugehen.
Ich denke, dass die Menschen in unseren Breiten einfach auch unabhängiger geworden sind, was ihre Partner angeht. Früher war es für eine Frau sehr schwer, ihren Lebensunterhalt allein zu verdienen, wenn überhaupt, und sie war vom Mann abhängig. Heute ist das wesentlich lockerer und so lockern sich auch die Beziehungskonstrukte.
*********ng56 Frau
2.755 Beiträge
Genau....Gespielinnen, Konkubienen, Geliebte...meist weiblich, richtig??
Das sind für mich keine Beispiele für Polyamourie. Fehlt noch der Harem als Beispuel 😉.

Die voranschreitende Emanzipation lässt inzwischen auch andere Konstellationen zu und viele Frauen leben auch so. Nur wenn das Gleichgewicht der Geschlechter gewahrt bleibt und die Beziehungen in alle möglichen Richtungen gehen, sehe ich auch eine positive Entwicklung in dieser Beziehungsform.
Meer_ und_ sonne
Das hast du bestimmt alles schon miterlebt? Wenn nicht bleibe doch bei dir!
Micha
*********sonne Mann
71 Beiträge
@easy_living
Genau....Gespielinnen, Konkubienen, Geliebte...meist weiblich, richtig??
Das sind für mich keine Beispiele für Polyamourie. Fehlt noch der Harem als Beispuel

Sorry - meist weiblich ist ja mathematisch schon undenkbar !

Und dass im Orient in manchen Ländern ein Mann mehrere Frauen heiraten darf und sie aber auch versorgen muss, oder in seltenen Kulturen in Asien es auch umgekehrt geht und das dort von den Männern akzeptiert wird, ist doch ein Beleg dafür, dass unsere Monogamie nur eine kulturelle Norm ist, die die Kirche weltweit verbreitet hat.

Trotzdem glaube ich, dass es heute zwar leichter ist, andere Polys zu finden als vor 30 Jahren, dass aber Aids und Prüderie einerseits für eine gewisse Zugeknöpftheit bei den Jüngeren verantwortlich sind und andererseits viele 50plus gerade in Deutschland das Swingen und Abenteuer ohne die Verpflichtungen und Verantwortung einer Beziehung nutzen und sich das als Paare oder Solos gönnen, ohne sich Gedanken zu machen, ob Eifersucht oder Besitzdenken in einer langfristigen Polybeziehung ein Problem sein könnten.

@***ha: Deinen Beitrag hab ich nicht verstanden. Magst Du mir das nochmal erklären?

@*****ice: Meine Zustimmung *top*
*********ng56 Frau
2.755 Beiträge
@meer_und_sonne
Was hat das mit Mathematik zu tun??? Es geht um Begrifflichkeiten und hat etwas mit der Einstellung zu tun. Meist werden Männern mehrere Frauen zugestanden, aber nicht umgekehrt. Klar gibt es auch ein paar wenige Kulturen, in denen es umgekehrt funktioniert (z.B. Polynesien).
Aber dies ist ja hier nicht das Thema....richtig? 😊😊
*******smo Mann
941 Beiträge
Etwaig mögen Männer...
...in polyamoren Gefügen vielleicht noch leicht in der Mehrheit sein.

Wenn ich mir mein eigenes Umfeld aber so ansehe: ich kenne viele polyamore Beziehungen (...und ja, Tendenz definitiv steigend), welche in deren Zentrum Frauen stehen haben.

Und das sogar im BDSM-Umfeld... Teils dort um so überraschender, weil ich früher dachte, dass der sehr alte Spruch "Du kannst nicht mehreren Herren dienen" viel Wahrheit auch bei BDSM beinhalten.
Ganz gegenteilig kenne ich aber immer mehr submissive Damen, die neben einem Lebenspartner (oft ohne BDSM-Kontext) ein oder zwei Männer als ihre "Herren" haben.
Oder auch Damen, die zwischen dominant und submissiv wechseln. Und neben einem Dom auch selbst 1-2 eigene männliche Subs/Skalven haben. Und mit allen Beteiligten sehr tief gehende Beziehungen bzw. Freundschaften/Lieben führen.

Von daher denke ich ehr: Begrifflichkeit wie Konkubine, Maitresse und Gespielin waren früher weiblich geprägt und haben sich so in unseren Wortschatz eingefügt. Rein sprachlich sind sie das zumeist noch heute. In der Gesellschaft hat sich das aber bereits sehr gewandelt. Sprache hängt meiner Meinung nach oft der allgemeinen Entwicklung hinterher. Genauso fraglich finde ich aber auch etwaige Wortneuschöpfungen oder Versuche, ursprünglich weibliche Betitelungen zu "neutralisieren".

Besten Gruß aus dem tiefen Süden
DonSadismo
Genau....Gespielinnen, Konkubienen, Geliebte...meist weiblich, richtig??
Das sind für mich keine Beispiele für Polyamourie. Fehlt noch der Harem als Beispuel

Nicht? Aber Polyamorie heißt doch, mehr als einen Menschen, auch mit dem Herzen zu lieben, oder? Schließt Du das für die oben genannten Konstellationen kategorisch aus?
Ich weiß, viele Polys hören es nicht gerne, wenn man solche Begriffe mit ins Spiel bringt, kommt ja alles von Herzen und so... aber am Ende vom Tag braucht das Kind einen Namen und eigentlich sollten es auch nur Beispiele sein, die zeigen sollten, dass der Mensch an sich schon immer irgendwelche Formen von Polygamie/Polyamorie/Nenne-es-wie-du-willst gelebt hat und lebt.
Und angesichts der Tatsache, dass es neben Triade, Hauptpartner / Nebenpartner; Primär-/Sekundär-/Tertiärpartner etc.pp unterschiedliche polyamore Beziehungskonstrukte gibt, sehe ich nicht unbedingt ein Problem damit, z.B. auch eine Gespielin in diesem Kontext zu sehen, auch wenn es nicht unbedingt das ist, was man als "traditionelle Polyamorie" versteht. Letztendlich kommt es doch aber darauf an, wie Du es lebst, was Du für Dich willst und fühlst, nicht was irgendwer, irgendwo, irgendwie definiert. *zwinker*
****50 Mann
657 Beiträge
Gruppen-Mod 
@seehund_58
Dazu kommt eventuell auch die gesundheitliche Entwicklung und die Verlängerung der Lebenszeit, die ein sexuell aktives Leben auch nach 30-, 40-jährigen oder längerer Ehe vs. Partnerschaft zulässt.

Dazu gab es schon mal einen Thread im vergangenen Jahr
Polyamory: Polyamory, ein Thema vor allem bei Ü 40?

Ich weiß nicht, ob es unbedingt eine polyamore Gesellschaft sein muss, mir reicht schon eine tolerantere Gesellschaft. Ich finde aber, dass da einiges in Bewegung gekommen ist. Und mit Bezug auf den Thread Ü40 denke ich schon und weiß es aus eigener Erfahrung, dass gerade in langjährigen Beziehungen, von denen viele nach der abgeschlossenen Nachwuchspflege in eine Sinnkrise fallen und sich trennen, die polyamore Beziehung eine Alternative sein könnte.

ABER, es bedarf eines gewaltigen Umdenkprozesses, großem Vertrauen und persönlicher Entwicklung auf beiden Seiten, also sowohl bei dem, der den ersten Schritt macht und noch mehr, bei dem, der auf diesem Weg mitgenommen werden soll. Ich denke, die Mehrheit wird immer noch die Trennung bevorzugen oder aber ein Partner kann nicht so leben und lieben, wie er möchte und ist dann in dieser Beziehung nicht wirklich glücklich.
*********sonne Mann
71 Beiträge
Wo ich LaFenices Aussage unterschreiben würde ...
.. die Toleranz gegenüber alternativen Lebensentwürfen hat sich hier in Mitteleuropa seit den Sechzigern sehr zum Positiven weiterentwickelt.

Wer hätte sich 1980 vorstellen können, dass eine Serie wie Modern Family Mainstream ist und zur Hauptsendezeit läuft, daß Californication oder Polyamory oder L-Word kein Aufsehen mehr hervorrufen und die Bundestagspräsidentin auf dem CSD mitläuft.

Auch BDSM, Gothic und Tattoos sind Mainstream geworden, junge Männer laufen im tiefsten Niederbayern mit Dutt rum und Drag Queens mit Bart gewinnen den ESC.

Ich glaube aber trotzdem, dass der ausgeprägte Individualismus auch Kompromisse und das aufeinander zugehen und miteinander klarkommen erschwert.

Es ist so einfach, eine Beziehung zu beenden und was Neues anzufangen, dass man Auseinandersetzungen und das komplizierte Geflecht einer Mehrfachbeziehung lieber nicht auf sich nimmt. Wenn es schon so schwer ist, mit einem Partner klarzukommen, wie schwer muss es dann erst mit zweien oder dreien sein!
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