@ paradiesquelle
Ich VERSUCHE mal die gestellten Fragen FÜR MICH zu beantworten.
• erwartest du als Frau auch heute noch klar ein "anpirschen" des Mannes?
Nein, ABER
ich denke doch, dass meine Kontaktaufnahme nicht derart offensiv ist, wie es bei manchen Männern der Fall ist. Das liegt sicher daran, dass ich all zu offensive "Anmache" selbst nicht gut finde. Ein leiseres, langsameres "Anpirschen"
ist m.E.n. eher der Weg, etwas über das Gegenüber zu erfahren. In der Begegnung ist das ein Augenkontakt ... ein Lächeln ... und hier im JC das Schreiben, was z.B. dadurch entstehen kann, ein verbindendes Thema zu haben. Das hat sicher damit zu tun, den Anderen nicht auf einen kleinen Bereich zu reduzieren, sondern wissen zu wollen, WER er ist. Das dauert wesentlich länger, wird von den meisten Männern HIER im JC gar nicht gewollt (da siebt sich dann gleich aus, wer aus ganz anderen Absichten hier ist
) aber ... alles andere ist MIR zu wenig.
• Ängste vor Reaktionen des Mannes/Paares?
Ablehnung findet wohl niemand toll, ABER im JC verletzt das mich - im Gegensatz zu persönlichen Begegnungen - gar nicht. Dazu ist es hier zu Beginn jedes Austausches zu anonym. Außerdem fühle ich mich HIER nie persönlich abgelehnt, da die Menschen mich ja erstmal gar nicht als ICH wahrnehmen. Es gibt tatsächlich Schreibfreundschaften, die über Jahre intensiv sind und bei DIESEN Menschen interessiert mich natürlich deren Meinung, aber... bei kurzen Kontakten gibt es 0 Anlass zu Ängsten.
• keine passende Qualität an Männern/Paaren hier auf der Plattform?
Wir sind ja nun mal in einem "Erotik-Forum" und die meisten Männer sind offensichtlich hier angemeldet, um unverbindliche Sex-Dates zu haben. Völlig OK... passt dann zu DEN Frauen, die genau das suchen. Wer "tiefere" Kontakte sucht, sucht die Nadel(n) im Heuhaufen, ABER... es gibt sie und ich bin dem JC dankbar für die große Liebe, die ich hier (nicht gesucht, aber) gefunden habe.
• es braucht dies nicht, kommt auch so das Gute zu Dir?
Ich denke tatsächlich, dass zu mir kommt, was kommen soll, ABER ich muss auch dafür offen sein.
• natürlicherweise ergibt sich das von alleine?
Nein. Wenn ich mich nicht öffne für das, was mir im Leben wichtig ist - und das auch formuliere - kann niemand raten, was ich will.
• Angst davor als bedürftig zu erscheinen?
Die ist tatsächlich vorhanden, was vermutlich an der Erziehung liegt. Das Buch "Schlampen mit Moral" ist (mit ein paar Einschränkungen) toll. Ich finde es super, wenn Frauen sich von strengen gesellschaftlichen Normen nicht einengen lassen. Ich gebe aber zu, selbst nicht diesen Mut zu haben. Da kämpfen 2 Seelen in meiner Brust. Sicher ist die Polyamorie für mich ein Weg gewesen mich zu trauen, zu hinterfragen und ... die Liebe kann derart tragen, dass frau mutig wird, Sehnsüchte zu leben.
• Angst vor Ablehnung?
s.o.
• der eigene Partner mag es nicht, wenn die Frau "pirschen" geht?
Da frau (ich) nicht heimlich "pirscht" und den Partner einbeziehen möchte, ist das kein Problem.
• der eigene Partner übernimmt die Vor-Auswahl der eventuell passenden Männer?
Interessanter Gedanke...
• Frau schaut sich lieber auf realen Treffen nach passendem Mann um?
Das ist leichter, weil eine Begegnung außerhalb des JC (mit einer Ausnahme
) schneller und deutlicher zeigt, ob es wirklich passen könnte. Hier im JC kann man sich leichter "verstecken", oder versuchen sich irgendwie darzustellen, was bei Augenkontakt und in Mimik und Gestik etc. zeitnaher "enttarnt" werden kann.
• kulturgeschichtliches?
• biologisches?
Frauen ticken doch gar nicht wirklich anders. Aufgrund ihrer Erziehung brauchen die meisten (auch ICH) wohl mehr Mut.
Der Mann ist doch immer noch "der tolle Hecht" und die Frau... eben "die Schlampe". Dass das völliger Blödsinn ist, dürfte klar sein... und doch muss sich das Denken noch den Weg ins Fühlen bahnen. Das bleibt ein Prozess.
Während meines Auslebens der polyamoren Liebe fühlte ich mich "absolut ICH" und genoss - größtenteils - was war... ABER es gab ab und zu (gerade zu Beginn) den Blick in den Spiegel und ein zeitweise aufflackerndes Hadern. Ich kenne aus der Zeit vor ca. 10 Jahren den Kampf mich anzunehmen mit meinem Fühlen und in meiner Jungend viele Tränen und die damals vorhandene Angst eben "nicht normal zu sein", selbst... wenn ich das in anderen Punkten gar nicht sein wollte...
• Mann einer anderen Frau darf nicht so angeschrieben werden?
Stimmt. Wenn dieser Mann - mal abgesehen vom Austausch zu einem Thema aus einem Thread - wirklich SEHR interessant wäre, so würde ich nicht anschreiben. Ich achte meinen eigenen Partner und auch den des Anderen.
Waren die Fragen SO gemeint?
Liebe Grüße!