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Ist Polyamory eine "Neigung"?

Polyamory bzw. Monoamory ist ...

Dauerhafte Umfrage
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Themenersteller 
Ist Polyamory eine "Neigung"?
Immer mal wieder stolpere darüber, dass Menschen von ihrer polyamoren Neigung sprechen. Das klingt für mich nach ausgeprägtem Persönlichkeitsmerkmal - die einen sind polyamor, andere monoamor (so wie die meisten wohl heterosexuell sind, andere wiederum homosexuell oder auch bisexuell usw.)

Wie seht ihr das? Und worauf stützt ihr eure Meinung?

Ist Polyamory / Monoamory eine Neigung (im Sinne von "individuell festgelegt") oder eine (erlernte) Einstellung, die man auch überdenken und verändern kann?
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Themenersteller 
Nachtrag:
Es geht hier nicht um ein "Richtig" oder "Falsch".
Ich habe zwar auch selbst meine Meinung dazu und werde auch noch abstimmen - mich interessiert aber vor allem, wie andere das sehen und warum.
...
Erziehung passt hinsichtlich der energetischen Sichtweise nicht, denn die größte Prägung besteht ja aus den Vorerfahrungen vorheriger Leben plus der jeweils ausgesuchten Lebensaufgabe ... aber wer will hier jetzt pingelig sein ...

*grins*

herzliche Grüße

danny
**********ucher Mann
4.828 Beiträge
Gaaaaanz schwierige Frage
Also ich würde mal spontan antworten: Erstmal eine Zustandsbeschreibung. Jemand lebt polyamor (mehrfachliebend), also ähnlich wie polygam (mehrfach verheiratet) und befindet sich daher in einem Zustand der Polyamorie.

Wie er nun zu dieser seiner Lebensweise gekommen ist, ob aufgrund von persönlicher Neignung, gesellschaftlicher Disposition, Entwicklung der Persönlichkeit etc. kann dabei durchaus unterschiedlich sein, wobei die Ursachen für diesen Istzustand möglicherweise auch nebeneinander vorliegen können oder aufeinander aufbauen. Vielleicht ist jemand in einem polyamoren Umfeld groß geworden und neigt deswegen dazu und findet am Ende nach reiflicher Überlegung sogar seinen persönlichen Lebensentwurf in dieser Form des Zusammenlebens.

So ungefähr würde ich das erstmal sehen. Da schließt sich dann auch nichts gegenseitig aus, sondern es kommt immer auf den Betrachtungswinkel oder den jeweiligen Schwerpunkt der Betrachtung an, warum man jemandem das Merkmal polyamor zuordnen will.

Gruß

Jens
*sonne*
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Themenersteller 
******slf:
Erziehung passt hinsichtlich der energetischen Sichtweise nicht, denn die größte Prägung besteht ja aus den Vorerfahrungen vorheriger Leben plus der jeweils ausgesuchten Lebensaufgabe ... aber wer will hier jetzt pingelig sein ...
Dann würdest du also die erste Antwort bevorzugen?
Polyamory oder Monoamory wäre dann ja eine Grundprägung im aktuelle Leben (aufgrund der Vorerfahrungen aus anderen Leben) und somit eine festgelegte Neigung.

Was bei mir natürlich irgendwann in der Weiterverfolgung des Gedanken auf die Henne-Ei-Frage führt *zwinker*
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Themenersteller 
******lis:
So ungefähr würde ich das erstmal sehen. Da schließt sich dann auch nichts gegenseitig aus, sondern es kommt immer auf den Betrachtungswinkel oder den jeweiligen Schwerpunkt der Betrachtung an, warum man jemandem das Merkmal polyamor zuordnen will.
Also ist deiner Meinung nach prinzipiell jeder Mensch in der Lage, polyamor zu empfinden. Erst die äußeren Umstände (Elternhaus, Erziehung, Partner, ...) führen dazu, ob jemand diese Möglichkeiten auch wahrnehmen möchte und letztlich kann?
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Alles Mögliche...
Ich habe 21 Jahre lang ganz streng monoamor gelebt und 6 Jahre unfreiwillig zölibär - von meinen Jugendjahren abgesehen.

Für mich war der polyamore Weg anfangs eine logische Entscheidung aus dem emotionalen Wunsch (zunächst für andere Menschen) heraus, dass es jedem Mensch möglich sein soll, seine Wünsche und Träume zu leben.

Nach kurzer Zeit stellte ich fest, dass es auch ein persönlicher Wachstumsweg für mich ist - was mir zunächst gar nicht so klar war. Hinzu kam die Erfahrung, dass es wunderschön und bereichernd ist, mehr als einer Frau emotional und sexuell so nahe sein zu können, also ist es auch eine Neigung geworden.
Zusätzlich erkenne ich die gesellschaftlich-politischen Vorteile, die ein Leben in Liebes-Netzwerken haben könnte, wenn es denn gelänge, allgemein eine Kommunikations- und Gefühlskultur zu etablieren, die Polyamorie als gleichwertige und "normale" Lebensform pflegt.

Ich kenne aber auch Menschen, die schon in ganz frühen Jahren, mit oder sogar vor der ersten romantischen Liebe polyamor fühlten, weil sie sich schon damals nicht vorstellen konnten, einen gelebten Menschen nur deshalb zu verlassen, falls da noch ein weiterer auftauchen sollte.

Die letzte Alternative der Umfrage dürfte mindestens sexuell zu bejahen sein; vlt. den Graugänsen und anderen Tieren mögen vlt. mono sein, aber für Menschen trifft das von ihrer Neigung vmtl. nur minderheitlich zu.
Da ich mich an meine Leben vor der Romantik nicht erinnern kann *zwinker* und mir keine genaueren historischen Hinweise bekannt sind, habe ich bisher keinen Grund zu der Annahme, dass es der Natur des Menschen entspricht, auch mehrere Menschen über den sexuellen Aspekt hinaus zu "lieben" (Kindes-, Eltern- und allgemeine Menschenliebe etc. einmal ausgenommen).

Wäre interessant zu erfahren, wie sich die Liebe zwischen Mann und Frau vor den Zeiten des romantischen Liebesideals angefühlt hat.
**********ucher Mann
4.828 Beiträge
Nein, keine Ahnung, ob jeder Mensch so empfinden kann.

Kann jeder Mensch lieben? Dann wäre der Schritt ja nicht weit bzw. es wäre eine Definitionsfrage, ob nicht die Liebe an sich schon die polyamore Liebe mit einschließt ...
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Themenersteller 
Kann jeder Mensch lieben?
Das setze ich einmal voraus - wenn nicht, dann liegt meines Erachtens eine Störung vor.
Genau so wie jeder Mensch riechen, schmecken, fühlen, gehen, ... kann - und wenn nicht, so liegt hier auch eine Störung vor.
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Themenersteller 
*******om58:
... also ist es auch eine Neigung geworden.
Ich habe hier schon darauf hingewiesen, wie ich den Begriff "Neigung" verstanden sehe - insofern wäre eine Neigung eine grundsätzlich festgelegte Persönlichkeitseigenschaft, egal, ob man sie schon erkannt hat und auslebt oder verdrängt. Und unter diesem Aspekt kann Polyamory oder auch Monoamory schlecht zu einer Neigung werden.

Es ist hier vergleichbar mit der Homosexualität - hier wird auch davon ausgegangen, dass es ein festes Persönlichkeitsmerkmal ist, das nur oft aufgrund der Übernahme gesellschaftlicher "Normen" unterdrückt wird - bis zum Comingout.

Ansonsten stimme ich dir zu, natürlich ist es schwer zu sagen, was es nun wirklich ursprünglich ist. Deswegen finde ich das Thema ja so interessant.
**e Mann
1.006 Beiträge
wow. für mich nicht beantwortbar.

alle vier antworten können in meinen augen stimmig sein - aber als einzelne einzige aussage erscheinen sie mir allgemeingültig unzutreffend.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Ursprünglich
Über diesen Begriff lässt sich nun trefflich philosophieren - eine Lösung werden wir nicht finden.
Abgesehen von biologi(stisch)en Ansätzen erkenne ich eine mental-logische sowie eine emotional-seelische Komponente. Die letzten beiden könnten "ursprünglich" als auch "extern" determiniert sein.
Wie auch immer: es ist, was es ist.

T*g*M
Mmhh also ich gehe mit Dee einig auch ich kann mich nicht auf eines festlegen. Eine Frage der eigenen Biografie (bei mir) oder eine Neigung wie ich es bei einigen hier rausspüre (subjektiv) wenn sie so sakrosankt sprechen bzw schreiben.
Auch der Gedanke das alle Menschen polyamor sind und nur durch Normen/Erziehung zu Monoamoren wurden (zurück zum Tierreich, die Störche mal ausgenommen und Einige andere) lässt auch gedanklich verweilen.
Am Ende ist es woh eine Mischform, sowohl als auch und es legt sich jeder seine Poly/Monoamorie so zurecht wie sie für ihn lebbar ist.
*****enz Mann
785 Beiträge
hmm... für mich ist es die logische konsequenz aus einem freien, selbstbestimmten leben, denn es schliesst die möglichkeit ein, beziehungen zu anderen menschen so zu gestalten, wie es die beteiligten personen für richtig empfinden.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Ist die Entscheidung, wie wir Liebe und Partnerschaft leben, nicht immer - erstmal - einer Prägung, der Erziehung und einer gesellschaftlichen Normierung "zu verdanken"?

Neigung wäre für mich die Art der Sexualität, d.h. zu WEM wir uns hingezogen fühlen, ob wir schwul bzw. lesbisch, bi- oder heterosexuell sind.
Das ist somit das, worauf Erziehung keinen Einfluss hat.

Die Frage scheint zu sein, ob polyamores Fühlen durch eine bewusste Entscheidung besteht, oder dem zweiten Bereich - der Neigung - zugeordnet werden kann.

Ich denke persönlich, dass es eine Neigung ist und glaube auch, dass die meisten Menschen diese haben.
Liebe frei auszuleben wird in unserer Gesellschaft aber nicht akzeptiert. Der Großteil äußert sicher Unverständnis und moralische Bedenken.
Das wiederum liegt vielleicht daran, dass auch die "Exklusiv-Rechte" an dem Menschen, mit dem man in einer Beziehung lebt, von Kindesbeinen mitvermittelt werden.
Und - nicht zuletzt ist "Ehebruch" bereits in der Bibel als Sünde bewertet.

Wir müssen nicht besonders gläubig und auch nicht konform mit diesem gesellschaftlichen Bild sein, um dennoch diese "Werte" tief in uns verankert zu haben.

Wäre das, was uns vermittelt wurde, auch die Neigung der Menschen, so gäbe es weder Untreue, noch dieses Wort, was sie beschreibt. Wir hätten DEN einen Partner, keine weiteren Sehnsüchte und es gäbe weder diese Gruppe, noch den JC. *zwinker*
Die Film- und Musikindustrie hätte kein Thema Nr. 1 und auch das horizontale Gewerbe wäre völlig anders definiert.

Das dem nun mal GANZ anders ist, deutet darauf hin, dass Poyamorie eine völlig normale, menschliche Neigung ist, die sich - aller Prägung zum trotz - durchsetzen KANN, aber nicht muss.

Sie bekommt die Chance ja nur dann, wenn der Mensch in seinem Leben Gegebenheiten und Emotionen eigenständig zu reflektieren in der Lage ist. Um dies zu tun - um zu hinterfragen - muss ein Mensch ja erstmal in dieses "Gefühls-Chaos" hineinkommen und es muss dann SO stark sein, dass bestehende Strukturen hinterfragt werden können.
Niemand hinterfragt das Warum ohne Anlass - ohne treibende Kraft.

Lange Rede - kurzer Sinn *zwinker* :

Ich vermute mal ganz stark, dass jeder Mensch erstmal poly tickt und uns das nur "aberzogen" wurde - in vielen Jahren und nicht zuletzt im Sinne der Religionen.

Das Wollen von Exklusivität ist aber was nochmal anderes. Daran erkennt man die besonders tiefe Verankerung der gesellschaftlichen, normierten Sichtweise.
Unser Kopf kann uns leichter was anderes sagen - zu abweichenden Erkenntnissen kommen.
Unser Fühlen von Liebe zu mehr als "dem/der Einen" kann diesen "Verdacht" auch bestätigen und trotzdem zeigen uns erstmal Eifersucht und Verlustängste die Tiefe des Hineingeimpften.

Daran zeigt sich dann auch, ob wir in der Lage sind, wirklich polyamor zu leben, oder - ob wir zum "Opfer" eines seit Generationen gepredigten Moral-Verständnisses wurden, dem wir uns ggf. nicht widersetzen können.

Vor längerer Zeit las ich mal einen Bericht über Poly und IQ.
Scheint tatsächlich - wie dort beschrieben wurde - in Zusammenhang zu stehen, was alleine das Hinterfragen von Strukturen betrifft.
Na klasse! *zwinker* Hilft aber nix! *zwinker*

Zum Gelingen solcher Verbindungen müssen wir vertrauen und auch das wurde uns weitestgehend aberzogen.
Wir müssen uns durchsetzen und behaupten und in diese besitzhungrige Struktur passt Polyamorie nun auch nicht wirklich, denn der andere bekommt ja gewisse Freiheiten, man vertraut und glaubt...

Da zweifelt dann der Mensch, der seinen Neigungen folgt und der, der "gut sozialisiert" wurde, ist gezwungen, zu lügen?
Man ist soweit, ehr an seiner Intuition zu zweifeln, als an Normen.
Ist das - krass ausgedrückt - eine Form von "Gehirnwäsche" und Verleugnung menschlicher Emotionen seit Generationen?
Wurde Neigungen "verstümmelt" , um eine - auch "religion-konforme" - Masse zu bekommen, die - weniger frei - leichter lenkbar ist?

Ich persönlich finde diesen Verdacht sehr nahe liegend.
Und stelle abschließend fest:
Bei mir hat es gewirkt! *snief*
*****_54 Frau
10.976 Beiträge
Muss man den Begriff "Liebe" nicht vorher definieren, um eine Antwort darauf geben zu können?

Es gibt ja einige Formen von Liebe, solche mit und solche ohne Sex und Erotik, die zu Kindern, zu den Eltern, zu Gott, zu seinem Haustier ... Zumindest wird bei diesen Beziehungen häufig das Wort "lieben" verwendet.

Ich glaube, jeder Mensch ist potentiell in der Lage, während seines Lebens mehrere Menschen zu lieben. Ich meine, nicht einfach nur sehr zu mögen, sondern umfassend und tief zu lieben und eine stabile, dauerhafte Bindung zu ihnen aufzubauen.
Die Meisten praktizieren heute ja serielle Monoamorie oder Monogamie, das ist ja der Beweis, dass es möglich ist.

Ich bin aber sicher, dass es schon in den Bereich der Persönlichkeitsmerkmale gehört, ob man in der Lage ist oder es überhaupt wünscht, gleichzeitig in derselben Intensität mehrere Menschen zu lieben.
Und zwar nicht aus Gründen der Eifersucht oder gesellschaftlichen Konvention, sondern aus Gründen der Konzentration und der Hingabe.

Vielleicht vergleichbar damit: Es gibt Menschen, die mühelos mehrere Jobs nebeneinander absolvieren und es gibt sollche, die sich mit ihrer ganzen Kraft auf ein einziges Arbeitsfeld konzentrieren.
Kaum jemand wird an zwei oder gar drei Doktorarbeiten gleichzeitig schreiben.
Oder Menschen, die mehrere Instrumente beherrschen und mit großer Freude mal auf dem einen und dann wieder auf dem anderen spielen und solche, die sich bewusst nur ein einziges Instrument aussuchen und daran immer weiter wachsen wollen.

Und was ist mit dem Zeitproblem?
Ein normale Alltag besteht aus so vielen Dingen, die zeitweise existentiell sehr viel wichtiger sind als das Ausleben von Liebesgefühlen.

Vielleicht wäre das alles keine Frage, würden wir alle im Paradies mit ewigem Sommer und freiem Zugang zum Schlaraffenland leben. *zwinker*
********Bleu Mann
14 Beiträge
ich glaube gar nicht, dass man den begriff "liebe" definieren muss. polyamorie, wie ich sie verstehe, schließt die erotische komponente ein, und somit manch andere "lieben" aus.
ich denke, es geht in erster linie um reife. menschen sind lebewesen, die mit verschiedenen menschen innige und auch intime verbindungen eingehen können. manche wollen das gleichzeitig leben. andere leben das in zeitlicher abfolge...
die schwierigkeit, die polyamorie mit sich bringt, ist vielleicht, dass man gewillt sein muss, emotional komplexe situationen zu bewältigen. viele menschen wollen das nicht.
in meinen augen ist es auch nicht primär eine zeitfrage. letztlich hat man immer die zeit, die man sich nimmt...
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Themenersteller 
Liebe ...
Für mich schließt nun wieder die Liebe alles mit ein - und gleichzeitig ist sie an nichts gebunden.

Liebe muss für mich keine erotische Komponente enthalten, und erst recht muss kein Sex mit im Spiel sein. Ich würde eine Partnerin auch weiter lieben, wenn sie (oder auch ich) aus welchen Gründen auch immer keinen Sex mehr haben könnte.

Liebe steht für mich darüber - Erotik und Sex können aber durchaus Quellen für das Entstehen einer tiefen Liebe sein.

Und ich denke auch, dass der Mensch prinzipiell in der Lage ist, mehrere Menschen zur gleichen Zeit zu lieben. Insofern wäre Polyamory eine Neigung und Monoamory eine bewusste oder unbewusste, durch Erziehung und Konditionierung erworbene Einstellung.

Dann wäre natürlich die Monoamory eine Weiterentwicklung der ursprünglichen polyamoren Neigung, und es stellt sich höchstens die Frage, ob diese Weiterentwicklung, diese Beschränkung und Konzentration auf einen einzigen Partner, den man lieben will (und dann vielleicht auch nur noch lieben kann) auch eine Verbesserung ist.
Und das muss wohl jeder für sich entscheiden - wer mit der monoamoren Lebensweise nicht dauerhaft glücklich wird, für den scheint ein "Rückschritt" zu den ursprünglichen Werten (liebe frei und ungezwungen, wie du es empfindest und nicht, wie du es empfinden "sollst") die bessere Wahl zu sein.
*********n_by Frau
827 Beiträge
ich stimme dee zu....
es könnte alles sein. Kann mich da auch nicht auf eines festlegen - Liebe an sich muß ab Geburt durch Bindung "erlernt " sein.
Guten Morgen,

ich stimme nicht mit ab, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass mit "Polyamory" als Begriff je nach Lage ganz unterschiedliche Dinge gemeint sind.

Ich glaube, dass jeder Mensch von Geburt an in der Lage ist, sich in mehrere Menschen zugleich zu verlieben, und auch, dass er für mehrere Menschen gleichzeitig eine "beziehungsfähige" Liebe entwickeln kann.

Ich glaube aber, dass die meisten Menschen sich das nicht erlauben, womöglich weil sie schon das eigene Gefühl als falsch und unangebracht bezüglich einer bestehenden Partnerschaft erachten. Dies ist dann möglicherweise in der eigenen Entwicklung der Persönlichkeit begründet und eben auch abhängig vom Umfeld (Familie, Freunde, Gesellschaft), in dem man groß geworden ist, also NICHT angeboren.

Polyamory als gewählte Lebensform ist wieder ein anderer Aspekt. Ich hoffe, dass das bei allen, die es leben, eine wohlüberlegte Entscheidung war. Man müsste sich selbst meines Erachtens genau überprüfen, ob man in der Lage ist, die Mehrfachliebe als gefühlte Form auch in diese gelebte Multibeziehung zu überführen. Und das wäre dann ebenfalls keine angeborene "Fähigkeit", sondern eine über die Zeit entwickelte.

Gruß
Chennai
Wüsste auch nciht wo ich mein Kreuz machen sollte.

Denn ich hab ja beim mich selbst hinterfragen festgestellt, daß ich wohl schon immer Polyamor gefühlt habe.

Monoamor gelebt habe , und mit meiner Erziehung geht polyamor wohl so gar nicht konform.


Ich bin eben so!
Woher das rührt ?!! *gruebel*

Ich muß passen, diese Frage kann ich nicht beantworten.

Ich *gruebel* nochmal.
Und frag mich: Ist es dann doch eine Neigung ?


LG YOYO
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Themenersteller 
JA, ich gebe zu, dass die Antwort nicht einfach ist - war sie für mich auch nicht, und ich zweifel auch immer noch. Letztlich sind es auch bei mir nur Vermutungen.

Aber gerade darum frage ich ja - einfach um ein Nachdenken darüber anzuregen. *g*

*******lly:
Und frag mich: Ist es dann doch eine Neigung ?
Wenn du meinst/glaubst/vermutest, dass nicht alle Menschen von Natur aus, aus ihrem innersten heraus, polyamor sind - sondern nur einige und andere sind von Natur aus monoamor, dann wäre es eine Neigung.
Wenn du aber eher glaubst, dass der Mensch von Natur aus polyamor ist und erst durch die Gesellschaft, die Erziehung usw. das monoamore Denken und ggf. auch Fühlen von Kindheit an erwirbt, dann wäre aus deiner Sicht wohl der vierte Punkt der richtige.
Oder der zweite, wenn du meinst, dass dies in unterschiedlichen Gesellschaften / Völkern / Kulturen auch unterschiedlich ist, wie der Mensch primär diesbezüglich tickt.
*****eus Mann
27 Beiträge
Neigung? Entwicklung?
Ich glaube, Poly ist eine grundsätzliche Basis-Ausstattung des Menschen, dessen Neigung durch entsprechende Entwicklung zu Tage kommt.

Auf diese Thesen stütze ich meine Vermutung:

• Über 100.000- enden von Jahren lebt der Mensch im Rudel. Die Zugehörigkeit zum Rudel war die Garantie für das eigene Überleben. Unsere jetzige Single- und Kleinfamilienkultur ist erst ein Wimpernschlag alt. Unsere prägenden Wurzeln sind andere. Diese Tatsache wird u.a. beim systemischen Familienstellen sehr erfolgreich genutzt.
• Ich bin mir sicher: In diesem Rudel war Liebe, Zuneigung, Wärme und Sex unterneinander der Klebstoff, der zusammen gehalten hat. Die Kirche war noch tausende von Jahren weit weg und man weiß, wäre die Menscheit monogam gewesen, wäre sie ausgestorben. (vor etwa 70.000 Jahren muß es so etwas wie einen Supervulkanausbruch gegeben haben, der die Lebewesen auf der Erde um ca. 70% reduziert hatte....)

• Wir Menschen werden getriggert von 2 Primärgefühlen:
Liebe/Vertrauen und Angst/Zweifel
Liebe hat eine ausdehnende, helle warme Qualität
Angst hat eine zusammenziehende, dunkle, kalte Qualtität

• Liebe ist die stärkere Energie. Aus ihr entsteht Neues Leben.
Das Universum lebt! Wir wollen leben. Das ist unsere tiefste Sehnsucht. Früher, jetzt und für immer. Und wo Liebe ist, ist oft auch Sexualität.

• Insofern ist Polyamorie eine Basisausstattung des Menschen.
• Monogam gehört auch zu unserer Basisausstattung. Schließlich leben wir in einer Bipolaren Welt. Alles existiert nur, weil es auch das Gegenteil gibt. (Kalt-warm, Plus-Minus, Mann-Frau, Yin-Yan...)

• Durch (Kindheits-)Erlebnisse, Entwicklung und Lebensaufgabe wird die ein oder andere Seite genährt.

• Ich vermute daher, in einer Welt ohne Angst würden eher mehr Menschen Poly leben und glücklich sein. Und eher weniger Menschen monogam leben und glücklich sein.

Schönen Sonntag Euch allen



*
Alle Antworten haben Wahrheit
und mit Wahrheit meine ich Gültigkeit, weil der Mensch als Schöpfer auch wenn er sich "nur" einer Meinung anschließt dieser Antwort Wahrheit gibt. Wir dürfen also wählen, müssen aber nicht....

Antwort 2 und 3 (und weitergefühlt auch die 4) fühlen sich für mich gleich an, wir unterliegen Veränderungen, die unversell, weltweit, kulturell, gesellschaftlich und individuell wirken. Wir haben immer mehr Zugang zum grundlegendem und universellen Wissen und Wahrheit und mehr zur Wahrheit zu gehen, beinhaltet für mich auch nicht mehr separieren und begrenzen zu müssen.

Mir hilft die Erkenntnis, dass ich Individuum und soziales Wesen bin, beides gleichzeitig und dann bin ich gleichzeitig auch Schöpfer meiner Realität.

Letztendlich ist Liebe (von uns losgelöst) frei und wir können uns in die Liebe hineinentwickeln und sie sein

herzliche Grüße shiva_6
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Themenersteller 
Ich persönlich sträube mich ein wenig die Antwort 3 - vielleicht, weil da leicht etwas elitäres mitschwingen kann.

Ich sehe Polyamory nicht als Weiterentwicklung oder gar Höherentwicklung der Monoamory. Auch ein Mensch, der polyamor fühlt und denkt ist in meinen Augen nicht automatisch weiter- oder höher entwickelt.

Ich sehe polyamor zu leben eher als ein Loslassen von aufgezwungenen Beschränkungen, auf ein freies Ausleben seiner Gefühle (natürlich mit Rücksichtnahme auf die Anderen).

Eine monoamore Einstellung (wenn sie frei gewählt wird, losgelöst von gesellschaftlichen Normen) sehe ich dagegen als Schritt zur totalen Konzentration und Hinwendung auf einen Menschen, eine Liebe. Auch das kann sehr erfüllend sein - warum nicht?

Ich weiß nur nicht, ob es so etwas wie eine monoamore Einstellung ohne die gesellschaftliche Konditionierung gibt. Kann man sich so sehr auf eine Liebe konzentrieren, dass man für keinen anderen Menschen mehr Augen hat ... ?
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