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die Liebe ...

die Liebe ...
oder bin ich doch monogam?

hallo community,

ich verfolgte die jüngsten Themen und dabei entstand bei mir eine Frage:

Ist Sex noch ein Herausstellungsmerkmal der Liebe?

Ich möchte nun keine weitere Definitionsdiskussion anzetteln, jedoch bin ich ein wenig orientierungslos.

eine kurze Erläuterung:
In den 70er war die Monogamie die etablierte Beziehungsform und der ideale Ablauf war Liebe -> Sex -> Beziehung ->(Ehe/Kinder)
Zu dieser Zeit bin ich aufgewachsen und dabei etablierten sich in mir viele, schöne Werte bei dem Gedanken an (m)eine Beziehung ... sicherer Bereich, Intimität & Vertrauen, Nähe & Sexualität .. und Exklusivität.
In den 80er - 90er kam AIDS und die Exklusivität war ein weiteres Argument für die "eine Liebe".
Im 21 Jhrdt. entdeckte ich, die Exklusivität ist mir überhaupt nicht wichtig, öffnete mich für die Polyamorie und scheiterte an meiner Sorge um meine Gesundheit.

Worauf ich hinaus will: Ich verfolge hier bei vielen, kommentierenden Mitgliedern eine Öffnung für viele Menschen (egal jetzt ob Swingen oder Polysex-Treffen) und ich frage mich, ob es auch Mitglieder mit dem Wunsch nach einer "geschlossenen Polyamorie" gibt, die sich z. B. über die sexuelle Exklusivität (innerhalb der Gruppe/Familie) definiert.

Ich empfinde mich als polyamor, jedoch ist für mich "viele" zweidreivier..acht - max. neun Menschen für den Rest meines Lebens, was bedeutet ich muss sehr wählerisch sein *zwinker*
Daher nehme ich mir Zeit die Menschen kennen zu lernen, gerne auch Wochen & Monate, und bin nicht weiter enttäuscht wenn es nicht zu Sex kommt.

Das ist jetzt keine Meinung oder Überzeugung, es ist mein Weg mit meinen Gefühlen zu leben. Ich habe versucht Euch meine Hintergründe zu erklären.

--------------

Wie man "richtig polyamor" lebt, denkt und empfindet kann man in vielen threads nachlesen, jedoch Theorie und Praxis liegen zuweilen weit auseinander.

Wie geht Ihr mit Euren Gefühlen um? Wie passt Ihr für Euch die Polyamorie an, so dass Ihr Euch wohl fühlt?

-------------

Und eine Bitte, es geht nicht ums werten, differenzieren und kategorisieren, auch nicht um Meinungen & Überzeugungen oder richtig & falsch; ...

-> ich frage nach Euren polyamoren Gefühlen und einhergehenden Gedanken, Eurem Umgang im realen Leben.

*blume* MondZeit
*****eit:
öffnete mich für die Polyamorie und scheiterte an meiner Sorge um meine Gesundheit.

Genauso war es auch bei mir. Ich fühle polyamor, aber in der Praxis ist es für mich nicht machbar.
polyamor bedeutet für mich
dass die Person die das leben möchte, fähig ist, mehrere Personen zu lieben. Und zwar nicht im Sinne von Freundschaft oder im Sinne von "ab und an Sex miteinander haben" oder im Sinne von "oh ich liebe diesen Mensch sosehr" oder im Sinne von unbedingt zusammen zu leben.
Sondern im Sinne von Liebe, in der man Verantwortung füreinander trägt, füreinander da ist, von den Sorgen und Freuden des anderen weiß und miteinander durchs Leben geht eben - auf welche Art und Weise auch immer.

Ich denke es wird sehr schwierig sein , echte Partnerschaft mit mehr als zwei, drei Personen zu leben und der Versuch den ich als "akzeptierende uneifersüchtige Monofrau" mit einem Polymann startete ist letztlich daran gescheitert dass er eine neue Frau ins Boot hineinnahm, die ebenfalls Mono ist und mich ausbootet. Und sicherlich auch an der Zeit die für zwei Frauen dann eben nicht mehr ausreicht. Man kann nicht eine Liebesbeziehung leben, ohne sich wenigstens ne halbe stunde Zeit am Tag für die andere Partnerin zu nehmen. (Einfach mal ein Maß, mag sein, dass es ja Frauen oder Männer gibt, die sich mit ner stunde telefonieren im Monat geliebt fühlen).
Also - ich seh das Problem mit der Masse an Menschen nicht so...ich denke es wird wenn es um echte Liebe und Partnerschaft in Verantwortung geht, bei überschaubaren zwei, drei Personen bleiben. (jemand zu finden den man liebt ist ja eh nicht einfach...was ein Gücksfall wenn man einen zweiten finden kann). So - selbst wenn man dann keinen Mono-Partner hat sondern auch einen der Poly leben möchte - ist das ein überschaubarer Rahmen.

Und ja...ich habs probiert -ich finde poly im Grunde gut - ich könnte aber nie zwei Menschen so richtig lieben, hätte auch die Zeit dazu nicht - und ich würde mich zerteilt fühlen. Also mein Herz kann das nicht leben, was mein Kopf gut findet.
polyamor bedeutet für mich...
...zunächst einmal, im umfassenden sinne lieben zu können - nicht nur einen oder mehrere (lebens)partner. sondern auch meine kinder, meine nächsten, meine weniger nächsten, mich, was ich tue - diese welt, in der ich lebe, und die spirituelle welt, die alles umfasst.
und dann wird der sex auf einmal völlig nebensächlich - jedenfalls, wenn man das unter polyamorer sicht betrachtet. *zwinker*
wenn sex der gradmesser ist, um die qualität unserer beziehungen zu definieren, leben wir eigentlich in einer sehr eingeschränkten wahrnehmung, die noch dazu von moralischen implikationen überfrachtet ist.
nur weil ich den sex nicht als essentiell betrachte, um eine liebesbeziehung zu definieren, kann ich mich freihalten von eifersucht und anderen kleinlichkeiten. ich lebe mein authentisches (gefühls)leben, und mit den personen, die mir wichtig sind, habe ich eben mehr oder weniger sex... mit meinem mann eher weniger, mit meinem lover - oder soll ich sagen f...freund? - eher mehr, und da ich u.a. als tantramasseurin arbeite, mit meinen kunden in energetischem sinne ja auch. ich habe kein problem, das zu verbinden, weil ich nicht definieren muss. ich habe einfach alle im klassischen sinne 'lieb'. (ok, manche kunden eher weniger *g*).

ich finde, unsere gesellschaft und unsere wertvorstellungen kranken sehr daran, dass wir im grunde genommen sex immer noch nur mit der großen liebe verbinden und eine vernichtenden wertung daran knüpfen. das erklärt mir im übrigen viele definitionsversuche von polysein hier in der gruppe, und auch, warum so verzweifelt darum gerungen wird/wurde.
*****gra Frau
5.047 Beiträge
diese
sehr feinen Gedanken sind für mich sehr hilfreich - danke MondZeit.
Auch die Geschichte durch die verschiedenen Zeiten des Lebens, des eigenen, ist sehr interessant.
Da mache ich sehr gerne mit uns schreibe, was ich fühle.
Ja, ich fühle polyamor und habe er-lebt, dass ich das ganz gut hinbekam mit den Menschen, die es betraf.
Ja,ich habe er-lebt, dass ich, nur ich, dieses Gefühl hatte und auch immer noch habe. Und das, obwohl ich mit dem mann nicht mehr verhandelt bin.
Ja, es ist verschieden gewesen und ich weiß nicht, wie ich es im Moment möchte.
- erst erotisch angebandelt und dann kam die Liebe
- erst gesehen, getroffen und verliebt, dann kennengelernt und dann Sex
- getroffen, gut verstanden, befreundet und dabei ist es geblieben und es ist sehr sehr gut so

Ich brauche Verlässlichkeit und möchte nicht dauernd wechseln.
Ich liebe und genieße und lebe meine Langzeitehe - Dreh- und Angelpunkt
ich lebe und genieße Kontakt mit anderen Männern - und bin offen für eine Polybeziehung. Aber dann möchte ich auch nur eine weitere.
Mein Gefühl kann mehr nicht verkraften weil ich es eben auch sehr intensiv empfinde.

Ich muss mich vor einigem, auch bei mir selber , schützen - menno -ich bin immer wieder dermaßen offen für die Menschen - und schon ab und zu bös abgestürzt *heul*
• Enttäuschungen
• Verletzungen
• Ausnutzen
• Traurigkeit

So weit erst einmal an diesem eisigen Januar-Sonntag.
Geschlossen *ja*
Ich selber wünsche mir durchaus eine geschlossene Polyamore Beziehung/en.

En als Anhang weil ich dann ja definitief zwei Beziehungen führe.

Andererseits kann ich den Menschen die ich liebe , ja keine weiter Liebe absprechen.

Für mich ist Sexualität, immer noch nicht, ohne das gewisse Vertrauen , ein inniges Gefühl zu dem Partner und zumindest von mir auch auf der anderen Seite gefühlte Liebe überhaupt lebbar.

Mir ist die Liebe wichtiger als der Sex.
Obwohl ich beides miteinander als sehr schön empfinden kann.

LG YOYO
Ich weiß nicht recht, warum der Begriff Polyamorie immer mit der Liebe zu Kindern, Eltern usw. assoziiert wird.

Ich denke, hier geht es um die Mann-Frau-Geschichte. Kann ich mehrere (in meinem Fall) Männer lieben, die ich im Normalfall auch sexuell anziehend finde und kann ich diese Liebe, ohne Heimlichkeiten haben zu müssen, allen Beteiligten kommunizieren?
*****gra Frau
5.047 Beiträge
ergänzend
zu Sirona5 aus meinem Gefühl:
Ich möchte mehrere Männer lieben, weil sie sich ergänzen.
Die Männer dürfen auch mehrere Frauen lieben, weil wir uns ergänzen.

Wenn wir eine Liebesbeziehung eingehen, dann soll sie *halten*.
....ich möchte nicht quasi ausrangiert werden, weil ja das Angebot so groß ist.
*****gra:
Wenn wir eine Liebesbeziehung eingehen, dann soll sie *halten*.
....ich möchte nicht quasi ausrangiert werden, weil ja das Angebot so groß ist.

Das sehe ich ebenso. Und ich denke, genau das unterscheidet Polyamory von Promiskuität.
ergänzend...
das mit dem ergänzend hat mir mein Poly-Mann auch immer erzählt...dass ich ergänze...was woanders fehlt... und als das, was ich ergänzte auf der anderen Seite plötzlich auch da war (weil diese Frau ausgetauscht wurde) da war ich dann nicht mehr wichtig...(das ist in meinen Augen keine Liebe...)

Könnte es nicht sein, dass dieses Ergänzungsmodell einfach nur bedeutet dass man den richtigen Partner einfach noch nicht gefunden hat?? Manche Sachen kann ich ja auch mit Freunden ergänzen...ich muss keine Partner haben mit dem ich ins Kino kann - kann ich auch mit ner Freundin machen z.B....
*****gra Frau
5.047 Beiträge
Das sehe ...
... und erlebe ich so nicht.

Mein wunderbarer Mann zum Beispiel kann und muss einfach nicht alles können, was ich mir wünsche und ersehne. Er tanzt nicht gerne, er hat andere Hobbys, er sucht sich andere Urlaubsziele, ...und sexuell gibt es auch andere Vorlieben.
Wenn und als es noch eine weitere Liebe gab, dann muss er das auch viel weniger versuchen. Er kann sich auf seine Stärken verlassen.
Irgendwie verbiegen sich bei dem Ergänzungsmodell die Beteiligten weniger? Ist das so?

@*******sili, das verstehe ich gut und habe das auch erlebt *snief*
Aber mit dem Ergänzungsmodell hat das bei uns nichts zu tun. Meinen Mann und mich verbindet eine ganz tiefe Liebe.

@****na5: *ja* , das ist für mich auch der Unterschied, genau so.
****ire Mann
38 Beiträge
Ja, das alles... und noch viel mehr
Wobei ich glaube, dass wir hier schon wieder in eine Definitions- und Deutungs-Schiene abdriften.

Polyamorie kann mit vielen Menschen in einer Villa oder einem Bauernhof gelebt werden.
Polyamorie kann mit 9 Menschen in einem Beziehungsgeflecht gelebt werden.
Polyamorie kann zu Zweit gelebt werden.
Polyamorie kann mit Liebe und mit Sex oder mit Liebe und ohne Sex oder mit Sex und ohne Liebe oder mit ohne Sex und mit ohne Liebe gelebt werden.
Polyamorie kann auch als Single gelebt werden.
Polyamorie kann auch weh tun und kann nicht die Ultimative Antwort für alle Probleme sein.
Polyamorie kann aber ne gute Basis sein, um all die Fragen und Probleme zu bewältigen.
Polyamorie kann mit Zentralem Bezugspunkt oder mit Beziehungsgeflecht gelebt werden oder sogar mit beidem.
Polyamorie kann offen und geschlossen gelebt werden.


Aber sie ist vor allem eins: Immer ein KANN und nie ein MUSS. Und das macht für mich die Freiheit in dieser Lebensform aus. Das besondere, sich selbstbestimmt zu verhalten und zu entfalten. Solange man einen gemeinsamen Nenner findet, kann die Polyamorie immer gelebt werden.

DAS ist es, was mich frei macht und frei sein lässt. Mich sein lässt. Meinen Partnern und Partnerinnen die chance gibt, sie selbst sein zu dürfen. Mit allen Wünschen, Nöten, Ängsten und Träumen.

Ich glaube dieses "KANN" ist für mich das Hauptunterscheidungsmerkmal im Vergleich zu anderen Beziehungsformen.
*****gra Frau
5.047 Beiträge
Das KANN
ist sicher sehr gut.
Was aber gibt die Stabilität?
Ich erinnere nur an die bewegenden Gedanken von stricktly_fun zum Polyleben mit Kindern.

Ein MUSS finde ich nicht verkehrt!
****ire Mann
38 Beiträge
Stabilität
Ich habe das Gefühl durch all die KANNs kommt es bereits zu der Stabilität, an der Monogame Beziehungen oft scheitern.
Ich kann mit meiner Freundin/Frau/Partner zusammen bleiben, auch wenn sie sich in jemand neues verliebt. Auch wenn sie auf größere/kleinere/dickere/kreativere/lustigere/stärkere/neugierigere/verrücktere/stabilere/konservativere steht. Denn das alles KANN sie trotzdem ausleben. Ich MUSS niemanden mehr verlassen, nur weil ich Lust auf etwas habe, das mir dieser Mensch nicht geben kann.

Er MUSS mir das auch nicht mehr geben können *g*

Edit: Aber ich gebe dir trotzdem Recht. Auch in einer Polyamorie KANN *zwinker* man diese Stabilität vereinbaren, wobei ich sie eher als einen der Grundpfeiler von Polyamorie sehe. (Und deshalb nicht extra erwähnt habe) Für mich ist das kein Muss, sondern nur die logische Konsequenz daraus.
@TheFire
Besser hätte ich es auch nicht "beschreiben" können, aber zu VIELE im Bunde - das macht (für mich) keinen Sinn.
So bin ich glücklich mit dreien, die sich kennen und verstehen - darauf zielt es ___________untermStrich____________ wohl ab!
*********under Frau
4.373 Beiträge
Es gibt kein richtig und es gibt kein falsch. Um in einem geschlossen Kreis mit mehreren zu leben und zu lieben müssen es alle beteiligten wollen.

Dennoch halte ich es für konträr eine grenze Ziehen zu wollen.
Ich habe eher den Eindruck das da noch viel Ängste und heteronormative Ansichten, Sozialisierung Dich aus bremsen.

Versuche mal von den bekannten Beziehungsmodellen los zulassen, versuche los zulassen das Lieben heterosexuell sind und öffne Dich für eine Liebe die den anderen Menschen Dir gegenüber annimmt wie er ist und nicht wie Du ihn Dir wünscht.

Ich verspreche Dir das ist ein sehr befreiendes Gefühl und dann wirst Du auch feststellen das Du nicht allem Gerecht werden kannst und es auch gar nicht selbst willst. Das ist der Knackpunkt wo die Liebe anfängt trotzdem sich zu genießen mit dem Weg den man gemeinsam gehen kann. Weg von der Denke was miteinander nicht geht auf das ich eifersüchtig sein müsste, was Gedanken schürt nicht zu genügen oder die Richtige zu sein. Diese Gedanken machen dann die Gefühle der Angst und der Eifersucht, des möglichen Verlustes.

Es ist nie auszuschließen das der Weg nicht das ganze Leben durch gemeinsam zu gehen ist. Eine evt. Trennung bleibt immer genauso schwer wie bei Zweierkisten auch. Der Unterschied ist das Du dennoch Menschen um Dich hast die Dich lieben, Dich lieben wie Du bist.
*********chens Paar
417 Beiträge
Polyamory
Polyamory ist für mich "VielLiebe", die Liebe zu allem Sein, zu allen Wesen, zu dieser Welt, zum Leben, Nächstenliebe und vor allen Dingen die Liebe in mir selbst.
Liebend zu arbeiten, liebend mit den Dingen umgehen, in Liebe anderen Menschen begegnen, liebend zu berühren, liebend zu denken, liebend zu arbeiten. Erfüllt sein von Liebe. So hat sich Polyamory für mich entwickelt.
Namasté
Biggi
Ich weiß nicht recht, warum der Begriff Polyamorie immer mit der Liebe zu Kindern, Eltern usw. assoziiert wird.

weil er leider immer zu eng gefasst wird.
weil ich, wenn ich lieben will, immer zuerst mich lieben lernen muss - mit allem wenn und aber.
weil schon wieder unterschieden werden muss -
unterscheidet Polyamory von Promiskuität.


nein!
welche beziehung ist denn rein promiskuitiv??
den zeig mir aber mal, der kaltschnäuzig in der lage ist, zu vögeln, ohne auch nur einen hauch von persönlicher beziehung zu dem sexpartner aufzubauen. theoretisch gesehen geht das ja auch gar nicht. praktisch noch viel weniger - wir erleben da immer ein 'du' dabei...
und dabei ist sex doch etwas durchaus ichbezogenes, animal gesteuertes! - und ich denke, da liegt die crux. wir meinen, das thema nur bewältigen zu können, wenn wir bedingungen stellen - alles mit einer/m für immer, große liebe, etc pp - und der rest ist prosmiskuitiv, oberflächliches swingen, sex von der bäh-seite?!

ich träume von beziehungen zwischen menschen, die dergleichen nicht brauchen. die einfach sind, und in irgendeiner weise sex auch mit einbeziehen, als einer spielart von berührung und nähe. wertungsfrei und ohne zwänge hinsichtlich moralischer, sozialer und emotionaler implikationen.

ich rede hier nicht von freier liebe und kommunardenhaftem utopistischen antimoralismus - sondern von der verantwortung, die ich zunächst für mein denken, fühlen und handeln auf mich nehme im sinne meiner lebensauthentizität. eine beziehung ehrlich zu leben, in all ihren möglichkeiten, das heißt für mich auch, die bedingungen und bewertungen generierende schranke im kopf hinsichtlich des themas 'sex' immer mehr und immer besser aufzulösen.

und um das 'namasté' meines vorredners aufzugreifen - ich habe hierfür sehr viel im tantra gelernt. das ist hierbei eine echte hilfe!
*****gra Frau
5.047 Beiträge
Aber
gerade auch Polyliebeleben ist kein Ponyhof und auch kein Streichelzoo. Es gibt Hochs und Tiefs , Krankheit und Sorgen , Alltag und Verpflichtungen. ....
Wie sollen wir da einfach nur sein?
Wir wollen uns in allen , oder wenigstens den meisten, Situationen gut tun, liebevoll agieren, zu unseren Bedürfnissen, Wünschen und Gelüsten stehen, sie teilen und verteilen, was wir an Kraft und Liebe zuwenden können.
Aber das geschieht ja nicht im Luftundliebe-Raum.
Schranken nicht, aber Grenzen und Fundamente schon.
*********under Frau
4.373 Beiträge
Ich möchte auch eine gewisse Verlässlichkeit in meinen Beziehungen
ich glaub nicht, liebste alllegra, dass das wirklich ein problem ist, wenn wir mal ehrlich sind. wenn es einem unserer lieben z.b. schlecht geht, sind wir nach massgabe unserer möglichkeiten ja da.
die frage ist vielleicht, wo wir unsere prioritäten setzen.
aber eigentlich wissen wir fast immer genau, was jetzt das wichtigste ist - wie bei anderen dingen unseres lebens ja auch.
das betrifft krankheit und notsituationen, alltagstermine und unser soziales netz in toto.

schwierig wirds eigentlich immer - gefühlt - vor allem dann, wenn interessen kollidieren.
bei sich selber kann man das ja vermutlich noch richten. wenns um die interessen der partner geht - sagen wir: beide wollen gleichzeitig schmusen oder ein date oder auch nur einen für sie wichtigen alltagstermin mit mir/dir/uns wahrnehmen - dann muss kommuniziert werden. und natürlich entschieden. man kann sich eben nicht zweiteilen.
nein, ein polyponyhof ist das nicht. da muss vielleicht manch einer, selbst wenn er eifersuchtsfrei ist, ab und zu schlucken. aber auch das kann kommuniziert werden. solange ich erlebe, dass mein partner mir gegenüber loyal ist, werde ich ihm seine freiheit gönnen können. wer bin ich denn, dem wachsen und gedeihen eines menschen, der mir lieb und teuer ist, und seine persönlcihen bedürfnissen abwehrend entgegen zu treten...?

ich unterscheide wohl zwischen einer grundsätzlichen haltung und der umsetzung meines gefühlslebens im alltag. die haltung (jedenfalls die meinige...) ist ganzheitlich allumfassend. der alltag setzt spezifische bedingungen, die eine konkrete handlung erforden.
die grenzen setzt man sich immer selbst. und wer kein fundament hat - in sich - der wird ohnehin ins schleudern kommen, weil er dann immer die von außen gesetzten normen braucht, um sich zu orientieren.
*********under Frau
4.373 Beiträge
Irgendwie klingt das schon ganz anders als das vorletzte Post von Dir. Es hat eine ganz andere Aussage und Gewichtung.
verlässlichkeit
mal konkret und philosophisch gefragt: wozu braucht man die eigentlich?

um sich anzulehnen, wo es der eigenen kraft ermangelt? wieso im außen, und nicht im eigenen innern?

und wenn man verlässlichkeit sucht - ist die denn nicht gegeben in einer loyalen zuwendung zwischen zwei menschen, die sich mit ihrem denken und fühlen gegenseitig ernstnehmen?

es besteht mitunter große gefahr, den partner mit seiner 'verlässlichkeit' als ersatz für die eigene instabilität zu nehmen, mit ihm zu verschmelzen, anstatt zu leben, dass wir einzelne individuen sind, die einander gerade dann viel schenken können, wenn wir es ohne zwang tun. letztlich sind wir - aber das ist jetzt sehr philosphisch - alle alleine....
gewichtung?
inwiefern - kannst du das ausführen?
*********under Frau
4.373 Beiträge
Dein erster Beitrag hatte schon eher eine Aussage und Rechtfertigung zur Promiskuität.
Die einzige Beziehung die Du als wichtig herausgestellt hast ist die mit Dir selbst.

Dein zweites Posting erzählt mehr von Deinen Beziehungen und Werten.

Es ist richtig das die Beziehung mit sich selbst die wichtigste ist und das jeder in sich ruhen sollte.
jedoch ist Tantra, und das weißt Du, auch sehr Ego zentriert, was weder gut noch schlecht ist aber eben auch wichtig um nicht fremdbestimmt zu sein.

Jedoch sind wir nicht alleine auf der Welt und ich zumindest brauche Menschen um mich herum. Eine Umgebung in der ich mich nicht nur alleine wohlfühle, ich habe das Bedürfnis nach Geborgenheit, Sicherheit zu anderen Menschen. Ich verliebe mich gerne und liebe.

Für mich hat das eine Wechselwirkung auf meine innere Ruhe und Ausgeglichenheit, Wohlbefinden und Energie. Gesundheit und Glück.

Der Alltag fordert Verlässlichkeit und die brauche ich auch von allen meinen Beziehungen bei Freundschaft angefangen. Verlässlichkeit zueinander zu stehen, für einander da zu sein und es zu wollen.
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