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BDSM & Polyamorie
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Fragen zu offener Beziehung vs. Polyamorie15
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Aus Poly wird Mono

****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Aus Poly wird Mono
Mich würde mal interessieren, ob es unter Euch solche gibt, die eine ähnliche Entwicklung wie ich durchgemacht haben:

Ich fing 1999 mit der ersten "offenen" Beziehung an. Sie entwickelte sich ganz langsam von einer Swinger-Beziehung hin zu einer eher polyamoren Beziehungsform. Das Ganze dauerte fast 6 Jahre und ich habe die Zeit mit meinem damaligen Freund - mit dem ich auch heute noch befreundet bin - in sehr guter Erinnerung. wir konnten uns ausleben, ausprobieren und wirklich wir selbst sein.

Danach folgten etwa 8 Jahre, in denen ich erst einfach Spaß hatte, dann aber irgendwann wieder nach einem neuen "festeren" Partner suchte. Darunter waren 3 Männer, die mit mir die polyalmore Beziehungsform ausprobieren wollten - sie selbst hatten damals keine oder kaum Erfahrungen damit, ich war immer diejenige in diesen Beziehungen, die die meisten Erfahrungen hatte. Eine Beziehung scheiterte, weil der Mann mich ständig belog, eine andere scheiterte, weil die Ehefrau meines Freundes die Beziehung wieder "dicht" machte und die dritte (von der ich hier im letzen Jahr erzählt habe) habe ich beendet, weil sie eigentlich "polyamor" nicht möglich war, da erstens die Ehefrau grundsätzlich gegen weitere Beziehungen ihres Mannes war und weil auch mein Freund - rückblickend - nicht in der Lage war, mich mit anderen zu teilen oder auch sich selbst mit anderen Frauen zu teilen, ohne dass die jeweils gerade abwesenden Frauen zu kurz kamen.

Jetzt bin ich seit 1,5 Jahren mit einem liierten Mann zusammen, und ich bin ihm seit 1,5 Jahren treu - mit Ausnahme der Übergangszeit, in der ich noch mit dem oben erwähnten Freund zusammen war, beide wussten jedoch voneinander. Mein Freund lebt über 7000 km von hier entfernt, wir sehen uns 6 Monate im Jahr, es ist eine extrem ehrliche, vertrauensvolle Beziehung. Aber: Wir haben Treue vereinbart. Eine einseitige Treue. Er hat weiterhin seine Freundin (die von nichts weiß - ich weiß, ich empfinde es als Zeitbombe) sonst aber niemanden, ich hingegen bin treu.

Es erstaunt mich selbst, aber ich empfinde diese Treue meinerseits als extrem entspannend. Es gibt eine grundsätzliche Regel ("ich bin treu"), darüber hinaus muss ich nichts beachten, nichts jonglieren, nichts verstecken oder mit ungewissen Gefühlen offenbaren.

Ich fühle mich tatsächlich, als wäre ich nach all den Jahren endlich angekommen. Vor meinem sehr wilden Hintergrund (mit sexuellen Experimenten auch als Callgirl und Domina) finde ich das selbst kaum zu glauben, aber ich fühle mich so geborgen und geliebt wie nie zuvor und habe überhaupt kein Interesse an anderen Männern. Ich weiß, dass es ihn verletzen würde, sollte ich etwas mit einem anderen Mann anfangen, also bin ich super-vorsichtig. Und ich habe das Gefühl, dass es sich lohnt: Wunderbarer Seelenfrieden ist die Belohnung.

Lange Geschichte, kurzer Sinn: Hat das von Euch auch mal jemand erlebt?
*******6469 Paar
40 Beiträge
ambivalent
Danke FlyRed! Alles Gute für Dich!
Ich lebe mit meinem Mann (seit 17 Jahren) und öffnete die Beziehung vor 3 Jahren.
Jetzt komme ich manchmal an genau den Punkt, dass mehr Friede in mir ist, wenn ich mich auf weniger fokussiere. Und es bleibt mehr Zeit für mich und meine AlltagsDinge, die ich gerne mache :-).

Iich lebe weiterhin mit zwei Partnern und einem Freund plus (und ggf etwas, das sich langsam anbahnt), aber ich bin glücklcih mit der Erkenntnis, dass es auch nur mit einem Mann oder keinem ginge :-). Bye bye :-).

Take care *g*
*****gra Frau
5.021 Beiträge
Mutig..
...finde ich Deinen Beitrag. Ich kann das sehr gut nachvollziehen und verstehe Dich. *g* und den Ansatzpunkt.
Das hat bei mir natürlich viel mit meiner Ehe zu tun (42 gemeinsame Jahre) , aber auch mit meiner nun 10jährigen Erfahrung mit Nebenbeziehungen.
Im Verlauf dieser 10 Jahre wurde es zunehmend fokussierter , zuletzt hatte ich mich auf einen weiteren Mann beschränkt.
Ich weiß von mir, dass ich das dann wirklich intensiv leben kann und möchte, mich nicht hin-und hergerissen fühle.
Für mich stimmt das so. Aber natürlich muss der zweite Mann das mit mir auch aktiv leben , mit guten Absprachen, gegenseitigem vitalen Interesse und Zeit! Ziemlicher hoher Anspruch, mit dem ich auch schon mal scheitere.

Dieses friedvolle Beschränken lebte mein Mann immer.
Er hat genau diese Argumente:
kein Gefühlschaos, mich fokussiert lieben, entspannt genießen und Raum für unsere Entwicklung haben, aufgehoben und geborgen sein, innere Stabilität, intensives Glück, verlässlich...

FlyRed, Du hattest wilde Zeiten, gut so. Ein wenig beneide ich Dich darum. Du hast sie vor dieser aktuellen Treuezeit erlebt.
Ich hatte früh viel Verantwortung und eine große Familie.
Da kam das Auslebenwollen erst mit über 50.... und es war gut.
*floet*
Heute ist es eine Mischform: Neugierde , Lebenslust und Begehren, aber auch Verlässlichkeit und Ehrlichkeit und Offenheit.... mit Ehemann und einem weiteren Menschen.
In diesem Sinne: t r e u
****ed Frau
1.970 Beiträge
Themenersteller 
Mehrere lieben
Mehrere Männer kann ich auch lieben, ohne dass dabei einer zu kurz kommt. Das habe ich in meiner ersten "geöffneten" Beziehung erlebt.

Danach aber gab es in allen Beziehungen immer wieder Zweifel, die natürlich auch mit den negativen Erfahrungen wuchsen. Mein letzter Freund hat mal den Mülleimer mit bloßen Händen durchwühlt, weil er wissen wollte, ob ich mit meinem neuen Lover ein Kondom verwendet habe. Wenn nicht, so meinte er, dann wäre das ein Zeichen dafür, dass ich mit ihm besonders intim wäre. Natürlich habe ich ein Gummi verwendet - aber aus ganz anderen Gründen. Wie dem auch sei, das hat mich stark verunsichert, und ich wusste danach nie so recht, wie ich mit dem Thema umgehen sollte.

Das ist nur ein Beispiel für Probleme, die ich mit meinem Freund jetzt nicht mehr habe. Natürlich haben wir auch Streits, auch Eifersüchteleien, aber sie sind viel einfacher zu klären...
weiße Sünde
*******MARA
1.202 Beiträge
aus freiem Herzen mono
Das kenne ich auch.

Viele Jahre monogamer Beziehung, selbt eingesperrt in Begrenzungen, die mir die Erziehung und vielleicht auch die Gesellschaft auferlegte ... und weil ich nichts anderes kannte ...

... dann mit über 50 (*wink* Allegra) die Freiheit entdeckt, ein wildes Leben geführt, alle Spielarten der Sexualität ausgelotet - Tantra, Swingerclubs, BDSM bis zur Sexworkerin und Domina, Polyamorie kennen gelernt, wundervolle Männer getroffen und ja - geliebt *love2* - und schmerzhaft wieder verloren ...

... und in der ganzen Zeit ist ein Mann an meiner Seite ... und ich bin heute 'treu', habe kein Bedürfnis mehr nach mehr Männern, keine Lust mehr auf Sex mit anderen ... weil ich erlebt habe, dass ich mit No1 immer tiefer tauche in Bereiche der 'göttlichen Liebe' (um Barry Long zu zitieren) ... und einfach zufrieden bin und freiwillig mono geworden bin ...

... und trotzdem fühle ich mich frei ... ich darf jederzeit flirten, tanzen, ausgehen, einen Mann treffen ohne eine Spur von schlechtem Gewissen ... eben weil ich 'polyamor' als Lebensform habe ... und ich will es gar nicht momentan ...

... und ich kann meinem Mann seinen weiteren Lieben aus gutem Herzen lassen ... wobei sich das verändert hat, ich will sie nicht mehr kennen lernen. Sondern lebe nach dem Spruch: "Ich bin beschäftigt. Was geht es mich an was mein Mann macht, wenn er nicht bei mir ist." (Zitat aus einem Thread hier im Polyforum *zwinker* )

und das fühlt sich SOOOOO gut an *wolke7*
********tant Paar
51 Beiträge
nun
Ich bin viele Jahre einem , dann zwei Männern treu gewesen und ich denke, es sind immer Höhen udn Tiefen die man durchlebt.

Nicht zuletzt denke ich , sind einige die wieder "mono" leben mitten oder nach den Wechseljahren, damit verändert sich das Gesamtsystem Frau nochmal, auch die Gefühle werden anders sein.


Für mich kann ich so sprechen:
6 Jahre eine bigamie geführt mit einem Hautptmann ( seit 20 Jahren mein Partner)
2 Jahre wilde Zeit
1 Jahr wieder 2 Herren treu
paar Monate wild und nun fühlt es sich an als sei ich in meinem Wunschtraum angekommen.

Ob es für immer sein wird?
Weiß man das, aber ich weiß, dass ich aus dem Herzen heraus dann den beiden Herren treu bin, allerdings haben die letzen Jahre gezeigt, Monogam bin ich nicht, nie gewesen.
Ich liebe und ich liebe aus Überzeugung körperlich 2 Männer und noch 2 Menschen ohne Sexualität.



Jeder ist anders, ich glaube man muß nicht immer alles benennen, erklären müßen.
Zwar tut das wissen , dass es Menschen gibt die auch noch mehr als einen Menschen lieben gut, aber ein jede Beziehung, ein jeder Mensch geht anders damit um.


Wenn du dich gut fühlst jetzt und in diesem Augenblick, dann ist es das Richtige gerade für dich....für wie lange auch immer.


lg


Träumerin2
polyversum
mir fällt in diesem thread die skizze ein von christopher gottwald in seinem referat zu polyamorie mit dem polyversum. es war ein blatt papier mit lauter punkten darauf. jeder der punkte steht für eine person. und er skizzierte darauf due möglichen Konstellationen von polyamoren beziehungen.
eine davon war auch ein einfacher strich zwischen zwei punkten mit dem kommenar, dass auch eine monoamore beziehung ein teil der polyamory sein kann, wie auch das single-dasein; also gar kein strich auf dem polyversum. die innere Haltung ist das was zählt.
damit kann ich mich stets wohlfühlen, egal in welcher Konstellation. es muss nur für mich und die beteiligten stimmen...
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