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Polyamorie vs Beziehungsunfähigkeit

*****uja Frau
2.469 Beiträge
@*******are
Oh, das ist ja wirklich grauslich! Sowas in einer Fortbildung zum Thema Sexualität.
Sehr beschämend für Miene Kollegen!

Es gibt aber zum Glück auch andere, vernünftigere, weltoffnere Vertreter dieses Berusstandes!
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
naja...
was das "viel schreiben" angeht:
viele schreiben halt von sich & da möchte man(n/)/Frau eben verstanden werden wollen.
...und dann werden es halt manchmal ein paar Worte mehr , weil es mit weniger Worten eben unzureichend beschrieben ist -
kein Thema *zwinker*
(*lach...siehst ja selbst, wie schnell so ein Beitrag grössere Formen annimmt^^)

zum Thema:
Ja, da geb ich dir völlig recht!
JEDE(R ) einzelne darf sich im Bereich Poly als "Vorreiter"sehen...- jedenfalls zur Zeit noch.( und wahrscheinlich noch seeeehr lange Zeit^^)
Dazu ist es gut, wenn man(n)/Frau sich seiner Dinge klar ist und die selbstbewusst vertritt *g*
Die Mauern sind hoch , die Krusten hart!
Aber wenn jede(r) einzelne sein Schärflein beiträgt, wird das schon! *zwinker*

Lg, S11 *g*
*********under Frau
4.373 Beiträge
Ich hätte mir das Geld wiedergeben lassen und eine öffentliche Kritik geschrieben.

Mir sind bisher solche Dozenten erspart geblieben. Es sind dann schon eher die Teilnehmer die sehr gehemmt sind. Wenn ich dann frage wie sie als TherapeutIn einer/einem Klienten gegenübertreten wollen, dann sind sie sehr wenig kongruent und es hagelt Dogmen. Sie gehen dann von sich persönlich aus und sind der Auffassung das Klient in die gleiche Richtung gebracht werden muss.
Das Problem dabei ist das es ihnen oft gelingt, zumindest soweit das sie ihr Geld verdient haben. Die Probleme spitzen sich nur zu. Geholfen ist damit niemanden.
Abseits der Norm
@*********under:

Ich habe mit dem Gedanken gespielt, mich zu beschweren. Aber kennst du das Gefühl? Es braucht immer einen Moment, bis man merkt, ob man selbst spinnt oder die anderen. Wenn dich 16 Teilnehmer und ein Moderator mit großen Augen ansehen, weil du das Wort "Schwanz" oder "innere Schamlippen" verwendest (wohlgemerkt in einem Workshop names "Let´s talk about Sex - nicht: Makrammee für Anfänger), kommst du ins Grübeln, in welchem Universum du gerade bist.

Einer der Teilnehmer war sich unsicher, was er tun sollte, würde eines Tages tatsächlich jemand kommen und ihm in der Therapie "gestehen", eine offene Beziehung führen wollen. Er meinte, dass er das selbst mit seinen Moralvorstellungen und Überzeugungen nicht vereinbaren könne. Denn er ging davon aus, dass mit den Klienten eben etwas nicht stimmen könne, wenn sie einen solchen Wunsch haben. Ich kann ihn irgendwie verstehen. Aber ist es nicht der Job eines Beraters/Therapeuten erst einmal alles grundsätzlich interessant zu finden und nicht zu bewerten?
*****uja Frau
2.469 Beiträge
Richtig! Natürlich sollte ein Brater nicht bewerten! Geschweige denn verurteilen.

Ich frage mich, auf welche wissenschaftliche Basis diese Dozenten oder Berater sich berufen?

Ok... Ich kann es mir vorstellen, wenn sich das Ganze im Rahmen von katholischen Beratungsstellen bewegt. Da steckt u. U. ein bestimmter Wertekannon dahinter.

Aber selbst dann sollte so viel Objektivität gegeben sein, dass man die eigenen Werte und den Rahmen explizit macht, aber einräumt, dass es eben auch noch andere Denk-und Lebensweisen auf dieser Welt gibt. Und dass zu überlegen sei, welche lang- und kurzfristigen Nach- und Vorteile die jeweilige Idee hätte.



Ich kenne ein "Werteproplem" aus einem anderen Kontext. Eine junge Patientin, Gläubige Muslima, WOLLTE, um ihren religösen Überzeugungen und Werten zu entsprechen, ihrem Mann 'gehorchen', gleichzeitig empfand sie Ärger über manches, was er ihr vorschrieb... Da wurde mir die Begrenztheit meiner Empathie sehr bewusst, und ich konnte / musste diese auf der Basis meines persönlichen Überzeugungssystems offenlegen, und meine Überlegungen mitteilen - aber dennoch ihr die Wahl und Entscheidung Ihres weiteren Verhaltens und Vorgehens überlassen und so gut wie möglich begleiten... Da bin ich für viel Transparenz!
Naja, leider trauen sich die Wenigsten, gesellschaftliche Normen und Tabus zu hinterfragen und über den Tellerrand zu schauen. Ich sage ja immer: "Ich bin nicht verrückter, als die anderen Irren da draußen." Die große Masse, die sich Gesellschaft nennt, hat irgendwann mal Strukturen zum Zusammenleben entwickelt, die praktisch und funktionell sind. Aber, ob die der menschlichen Natur immer so entgegen kommen? Ich bin nicht bindungsunfähig, ganz im Gegenteil. Ich mag die Nähe und Verbundenheit mit anderen Menschen, ohne dabei zur Klette zu werden oder mich einschränken zu müssen und so lange alle Partner einverstanden sind, ist das ja auch ok. Pathologisch wird es meiner Meinung nach erst, wenn man viele Partner hat, die nichts voneinander wissen und das teilweise auch schnell wechselnd. Ich denke, dass da die Grenzen zwischen Polyamorie und Promiskuität recht schnell verschwimmen können...
Aber, dass Menschen, die alternative Beziehungsformen leben und einfach einen lockeren Umgang mit ihrer Sexualtät haben, bzw. mit sich selbst sexuell im Reinen sind, alle irgendwo gestört sind, ist eine ziemlich unreflektierte und kleinkarierte Aussage. Genausogut könnte man behaupten, dass alle Therapeuten selbst Therapie benötigen... Da hat jemand brav seine Schullektüre studiert, ohne zu hinterfragen oder weiter zu denken...
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
*******e86:
Pathologisch wird es meiner Meinung nach erst, wenn man viele Partner hat, die nichts voneinander wissen und das teilweise auch schnell wechselnd. Ich denke, dass da die Grenzen zwischen Polyamorie und Promiskuität recht schnell verschwimmen können...


Polyamorie ist also ok, Promiskuität aber dann pathologisch?
Sorry, aber das ist meiner Meinung nach die gleiche Unreflektiertheit in grün, die du an der Gesellschaft bemängelst.
*******ara Frau
1.349 Beiträge
Ehrlich währt am längsten
Promiskuität als solche ist sicherlich weder unmoralisch noch pathologisch - wenn sie jedoch als Polyamorie getarnt wird (weil es besser klingt zu sagen "ich liebe mehrere Menschen" als "ich schlafe mit mehreren Menschen"), und das dann noch womöglich in Kombination mit Unehrlichkeit einem oder mehreren (unwissenden) Beteiligten gegenüber - dann ist die Frage nach der Moral des Betreffenden mMn durchaus gestattet!

Und chronisches Lügen gar darf irgendwann dann auch als pathologisch bezeichnet werden.
*********under Frau
4.373 Beiträge
hmm, mit der Pathologie hast Du Dich wohl etwas vergriffen @*******e86.

wenn einer der Beteiligten leidet, dann ist es das erst überhaupt wert einen Blick darauf zu werfen.

Nach Carl Rogers gilt für eine/n TherapeutIn bedingungslose Akzeptanz und Kongruenz. Im Mittelpunkt steht KlientIn und nicht ich selbst.
Ein Therapieansatz ist für mein Verständnis schon gescheitert wenn TherapeutIn durch die eigenen Brillen, auf der eigenen Scholle bewertet. ich würde sogar sagen Beruf verfehlt.

Selbst bin ich kein gläubiger Mensch aber ich verstehe die Funktion des Glaubens aus allen Richtungen und ergründe die subjektive Bedeutung. Ich kann damit arbeiten auch wenn ich selbst keiner Religion angehöre.

Ebenso lässt sich das mit Beziehungsfragen lösen. ich selbst ticke polyamor und verstehe vieles aus der "Romantischen Liebe" und Monoamorietät, serielle Beziehungen nicht. Aber ich kann verstehen was einen individuell bewegt und wichtig ist ohne dem einen Namen zu geben.
In einer Konfliktberatung, Paar-Therapie beispielsweise spielen allgemeine Aussagen, Annahmen und Ideologien keine Rolle, sondern nur das was für die Beteiligten wichtig ist. Das kann u.U. auch ein Ideal sein was ich so akzeptieren muss, auch wenn es nicht meins ist. Ich spiele aber auch keine Rolle dabei.

Das scheint vielen sehr schwer zu fallen und ich bin der Ansicht das sie dann auch solche Begleitungen nicht annehmen sollten. Ich halte das für unprofessionell und es schadet KlientIn mehr als es hilft.
*********under:
hmm, mit der Pathologie hast Du Dich wohl etwas vergriffen
Inwiefern?

*******ara:
Und chronisches Lügen gar darf irgendwann dann auch als pathologisch bezeichnet werden.
#
Ja, so sehe ich das auch...

...aber genau genommen auch die Freiheit des Individuums ^^. Also, wo fängt man an, wo hört man auf?
*****uja Frau
2.469 Beiträge
Vorsicht!

Es ist eine Sache - häufiges Lügen verwerflich zu finden und moralisch zu verurteilen

und eine andere Sache - für unmoralisch befundenes Lügen zu pathologisieren! Letzteres, das "pathologische Lügen", muss gewisse Kriterien erfüllen, um tatsächlich als KRANKHAFT zu gelten.

Ich erspare euch, die Kriterien von Google hierher zu kopieren, könnt ihr selbst, wenn es euch interessiert.

*klugscheisser*
*********under Frau
4.373 Beiträge
Inwiefern?

lese die Beiträge zwischen Deinen zwei Letzten und Du hast die Antwort. *zwinker*
Hm...
Ich habe die letzten Beiträge mal überflogen und sehe, dass es da anscheinend um zwei Themen geht: Einmal um dem Unterschied zwischen "Liebe" und "Sex" und zum anderen um die individuelle Bewertung eines promisken oder polyamoren Lebensstils.

Obwohl die veier Begriffe miteinander nichts zu tun zu haben scheinen, finde ich doch, dass es sich lohnt, da mal Verbindungen zu suchen. Für mich beginnt das Rätseln schon beim Begriff der Liebe, der mich bisher daran gehindert hat, mich als plyamor zu bezeichnen. Ich weiß nicht, was Liebe ist. Mit unserm kulturell geprägten Verständnis von Liebe werden wir den Knoten nicht lösen. So lange Liebe, wie es in der der westlichen Welt verstanden wird, genommen und gegeben werden, verteilt und geschenkt werden kann, so lange man sie trennen, von Sex abspalten und Beziehungen etikettieren kann, werden wir aus der Nummer nicht herauskommen. Also geht´s erstmal um die Definition von Liebe und die von Beziehung.

Liebe bedeutet, einem anderen Menschen Aufmerksamkeit, Einblick in das eigene Selbst und Vertrauen im Sinne von Offenheit zu schenken. Das kann mir am ersten Abend für zehn Minuten mit einer fremden Person passieren. Und dann freu ich mich und fühle mich beschenkt. Aber es kann in auch in langjährigen Beziehungen über Jahr nicht passieren, was schade ist/wäre.

Der Knackpunkt mit der Promiskuität und der sexuellen Hingabe zu vielen unterschiedlichen Personen ist in meinen Augen, nicht, dass es eine moralische oder menschliche Schweinerei wäre, sondern, dass man nie weiß, in welchem kulturellen Verständnis der/die andere unterwegs ist. Für ihn/sie mag die sexuelle Begegnung mit mir etwas ganz anderes bedeuten als für mich.

Der offene und mutige Abgleich zwischen Wertesystemen ist meines Erachtens die Grundlage für Beziehungen. Und dann ist es eigentlich egal, ob es zwei, vier oder sechs Menschen sind, die Beziehungen miteinander haben. Wenn ich weiß, wie der/die andere das meint, was er/sie gerade tut, habe ich die Entscheidungsfreiheit, mitzuspielen oder nicht. Halte ich aber hinterm Berg, erwartet der/die andere vielleicht etwas von mir, das ich nicht halten kann. Dann bin ich immer noch nicht beziehungsunfähig, aber beziehungsungeschickt. Beziehungsfähig ist man, wenn man seine Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen formulieren kann und an denen des/der anderen interessiert ist. Ob das dann Liebe ist? Keine Ahnung. Aber es ist dann gut. Und richtig. Und ehrlich.
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