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Herz gegen Kopf

*****al4 Mann
797 Beiträge
Yo, hier will (oder sollte) ja keiner übergriffig werden und bewerten, was genau der TE fühlt oder macht. Es darf ja nur darum gehen, seine eigenen Erfahrungen und Einstellungen weiterzugeben. Es ist ja ein Forum, und kein Online-Psychologie-Therapeut-Portal.
Aber klar kommt aus vielen Beiträgen schon heraus: da verwechselt er was. Seine Partnerin ist nicht verantwortlich für seine Gefühle, und auch nicht, sich seinen Gefühlsansprüchen entsprechend zu verhalten oder zu verdrehen. Und das die Bindung, von der hier gesprochen wird, sehr fordernd ist - und letztlich sogar verhindert, das sie ihm begegnen kann. Das er ein grosses Seil zur Bindung braucht anstatt den seidenen Faden. Boh, bin jetzt fast doch übergriffig geworden *snief*

Irgendwo habe ich es mal gelesen und fand es echt treffend: es gibt zwei Grundgefühle, mit denen wir aufwachsen: dem der Geborgenheit und dem des Freiheits- oder Ich-Wachsen-Gefühls. Im Mutterbauch wachsen wir Zelle für Zelle auf und sind total geborgen - und wachsen und dehnen uns aus und probieren schon ganz viel. Bewegen uns, strecken uns, naja und vieles mehr. Und dieses Gefühl: ich bin geborgen, ich werde beschützt und bin gehalten, das brauchen wir. Ja klar, dafür gibt es dann auch einen Botenstoff oder Enzym oder Hormon; klar, wie sollte das sonst gehen. Und dann das Ich: wachsen und ausprobieren und Stück für Stück die Welt erweitern, ein Ich-Gefühl entwickeln, ja Freiheit leben. Und immer wieder zurückkehren zu können in den Schoß der Mutter, wenn dann mal was viel zu aufregend oder bedrohlich war und man Schutz und Geborgenheit braucht. Und wenn das die Eltern nicht gegeben haben, weil sie selbst irgendwo was brauchten oder nicht konnten, dann ist das Verhältnis dieser Gefühle zueinander eben gestört. Konditioniert: Schutz und Liebe bekommst Du, wenn Du so bist und Dich verhältst wie ich das will und mir gut tust, das sind doch typische Muster, oder? Den anderen zu lassen wo er ist und einfach da sein, das ist doch so etwa das, was mit bedingungsloser Liebe gemeint ist, oder? Ja, nur wo soll das herkommen? Wo soll überhaupt eine andere Wahrnehmung dieser Muster herkommen, wenn wir es nie gelernt haben - und eben unter dem Defizit der Geborgenheit immer noch stehen? Das ist so ähnlich wie das, was Paradiesquelle sagte. Und dann kann Bindung nur Binden sein; wie sonst? Und wenn dann jemand in sein Leben kommt, der das auf den Kopf stellt und hinterfragt - wie jemand in einem Post schrieb: sei dankbar; toll das ich da ein Gegenüber habe, das mich liebt und mir hilft, dahinter zu schauen.
In dem Zusammenhang nochmal: was brauchst Du jetzt? Was kann ich Dir geben, damit Du Dich fühlst, damit Du mich fühlst? Das geht, und das ist sehr liebevoll.
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
@*********onne
Nochmal, es geht nicht um die Liebe, es geht um die Art und Intensität der Bindung, und die verändert sich dann.

…ich kann gut verstehen was du meinst…nur, auch das mit der „Liebe“ ist ja für jeden Menschen auch anders…frage mal deinen LP...was er unter „Liebe“ versteht…unter Nähe - Verbindung und Herzensbildung..

Du wirst erstaunt sein…wie sehr da schon (wenn er es aus seinem Gefühl heraus, überhaupt in verständliche Worte fassen kann *zwinker*) schon die Vorstellungen, die Bedeutungen der einzelnen Definitionen und Bewertungen auseinandergehen…genau deshalb halte ich rein gar nichts von den Worten MONO oder Poly…jeder sollte das Leben was er in sich fühlt…(weil kein Ei gleicht dem anderen)...und gibt es da kein „Unwort" dafür…kann er sich ja ein Neues zulegen…

...tiefe innige Liebe zu einem anderen Menschen/Mann….beinhaltet für mich...genau diese geistig-seelische-emotionale Verbindung…auf Herzensebene...die immer spürbar ist…auch über Entfernungen und seltener persönlicher Nähe... *top*

Ehrlicher Weise muss ich sagen….das sie etwas mit dem Wesenskern eines Menschen zu tun hat…und der eigenen Selbstliebe…nicht alle vorhandenen Lebenspartnerschaften…können diese Ebene erreichen…weil vielleicht die sich gefundenen Wesen nicht passen...und es demzufolge auch nicht zu 100 % lernbar sein kann…aber dennoch ist e ein guter Ansatz…um auch Verbesserungen, in der Paardynamik zu erreichen... *knuddel*

*********onne Frau
154 Beiträge
es kann aber auch sein, dass sie eine genau so starke Bindung verspührt deren stärke bei ihr aber nicht durch exklusivität definiert wird. was bei anderen die nicht gleich denken/fühlen als weniger starke bindung empfindet wird.

Ich habe auf die Art der Bindung von ihrem autonomen Wesen geschlossen, nicht aufgrund Polyempfindens.
Vielleicht geht gleichzeitig viel Bindung /Verschmelzung und Poly. Aber dann muss es ein anderes Wesen sein.

Und zumindest zwischen meinem Freund und LP von TE sehe ich viele Parallelen.
*****al4 Mann
797 Beiträge
Naja, Tienchen. So wirklich an Themen kommt man nicht, wenn man sich zu ähnlich ist oder zu ähnlich tickt. Und vom Himmel fallen Partner als Gegenüber auch nicht, oder? Ist nicht oft gerade das, was man im Gegenüber so toll findet, genau das, was man bei sich selbst vermisst, wo man Ergänzung sucht und "Ganzheit"? Symbiose gegen Differenzierung (nach Schnarch)?
*********onne Frau
154 Beiträge
frage mal deinen LP...was er unter „Liebe“ versteht…unter Nähe - Verbindung und Herzensbildung..

Wie ich schon sagte, wir reden viel. Und natürlich haben wir auch darüber geredet...

@****ral
Genau dieses Geborgensein und Freiheit ist Autonomie -Bindung-Konflikt in jedem Menschen *g*

Mir ging es jetzt darum, mir und dem TE Denkansätze zu geben, die die Ursachen beschreiben, nicht nur Anleitung "Stell dich nicht so an und sei über ihre Liebe dankbar. Warum kannst du es ihr nicht gönnen?! Du bist ja sowas von unreif und egoistisch". Leider ist damit keinem geholfen...

Ich habe versucht zu schauen, warum wir so fühlen, wie wir fühlen. Und ob man da ansetzen kann.

Natürlich hat lateral, Paradiesquelle und andere sowas ähnliches geschrieben. Aber ich für mich habe meine eigenen Worte gebraucht...
*********onne Frau
154 Beiträge
Ist nicht oft gerade das, was man im Gegenüber so toll findet, genau das, was man bei sich selbst vermisst, wo man Ergänzung sucht und "Ganzheit"? Symbiose gegen Differenzierung (nach Schnarch)?

So ist es *g* Ich persönlich will keinen Partner, der mir in allem gleicht. Mein Freund auch nicht. Aber trotzdem müssen auch genug Ähnlichkeiten vorhanden sein. Die Mischung macht's...
Genau dieses Geborgensein und Freiheit ist Autonomie -Bindung-Konflikt in jedem Menschen *g*


jedoch, uns so beschreibst du es selbst, Libellensonne, ist sie bei jedem anders ausgeprägt. Und auch das ist Teil unserer Einzigartigkeit.

Aus diesen Bindungskonflikten heraus, verlaufen viele ürsprünglich gemeinsam gedachte Wege auf einmal getrennt.
Da spielt es keine Rolle welchen "Name " (mono oder poly) das Kind trägt.
*********onne Frau
154 Beiträge
Yoyo, da bin ich doch mit dir einer Meinung *g*
Die Frage ist eher, sind die Menschen mit mehr Bindung eher Mono und haben deswegen Probleme mit Polypartnern?

Ist aber eine rein akademische Frage, hier geht es um den TE (und mich für mich).
ich kann nur sagen wie es bei uns ist.

Mein mann braucht sehr viel mehr "alleinzeit" . er ist der mono bei uns.
*********onne Frau
154 Beiträge
Oder andersrum gefragt, haben Menschen mit mehr Bindung automatisch mehr Probleme mit ihren Polypartnern, unabhängig davon, ob sie selbst Poly sind?
Oder vor allem bei den Polypartnern, die selbst weniger Bedürfnis nach Bindung haben?
Sozusagen systembedingtes Problem?
Glaub ich nicht.

Wie gesagt ich emfpinde meinen Mann als nicht so" Bindungsstark" als mich selbst.

Und er war damals derjennige der mir den Mut machte die Augen zu öffen, in die Welt zu schauen und vorallem mein Herz wieder zu öffnen, denn ich war innerlich fast gestorben nachdem unser letzter Herzbewohner ging.

Er liebt mich so.
Wunderbare Weiterentwicklung des Themas! *g* Übrigens aufgrund der Gegensätze. *zwinker*

*********onne:
Autonomie -Bindung-Konflikt

Ist das denn wirklich notwendigerweise ein Konflikt? Was, wenn diese beiden Pole in Wirklichkeit nicht gegeneinander stehen, sondern sich gegenseitig nähren und befördern? Wenn aus ihrer beider vollen Entfaltung größere Menschen und größere Liebesbeziehungen wachsen?

Lateral hat diesen schönen Vergleich zum Baby im Mutterleib angesprochen. Mir war dieser Zustand vor längerer Zeit einmal in den Sinn gekommen, als mir die beiden Pole Autonomie/Wachstum und (Ver-)Bindung so erschienen: Der Mensch hat die Fähigkeit und (spätestens nach der Geburt) unabwendbare Aufgabe autonom zu wachsen. Aber genau dieses Wachstum ist ohne Bindung zu anderen kaum möglich und würde anderenfalls lebensbedrohlich gehemmt.

Danke an Libellensonne für das Einführen der Begriffe Autonomie und Bindung. Anders als sie meine ich aber, dass mehr Autonomie nicht weniger Bindung ermöglicht, noch dass mehr Bindung weniger Autonomie ergäbe.

Nie habe ich größere, innigere, gar verschmelzende Verbindung erlebt als in den Momenten, wo ich meinem geliebten Partner wirklich als sie und ich selbst begegnet bin. Zwei Sonnen, die gemeinsam und ineinander strahlen, sind heller als ein diffuser Gasnebel.

Joshi
*********onne Frau
154 Beiträge
@**yo
Passt doch zu meiner These *zwinker* Dass er deswegen eben weniger Probleme damit hat...

@***hi
Zumindest in der Psychologie wird von einem Konflikt im Innern ausgegangen, weil zwei gegensätzliche Impulse an einem zerren. Und natürlich brauchen sie einander, denn nur eins davon zu stark ausgeprägt wäre krank. Wir alle hier bewegen uns im Rahmen des Normalen, weil dieser Rahmen eben breit aufgestellt ist. Und die Kunst ist es, zwei gegensätzliche Impulse in Einklang zu bringen.

Wenn Partner mit unterschiedlich starken Verteilung aufeinander treffen, entstehen zwangsläufig erstmal Probleme, weil zwei Welten aufeinander prallen.

Aber es ist natürlich nicht per se unlösbar...
nein passt eben nicht wirklich.

Denn er hat sehr wohl ein problem damit wenn meine liebe zum weiteren herzbewohner auch eine intime wäre.
Ist sie jedoch nicht, denn mir ist die andere Nähe eine viel wichtigere als Sexualität. Aber das sagte ich ja schon.

Nur und das ist bei mir vielleicht zum TE der kleine aber feine Unterschied.
Ich habe die Entscheidung getroffen, für die Liebe zu meinem Mann auf initimität in form von sex zu verzichten.
Aber diese entscheidung geht von mir ganz allein aus.
***xy Frau
4.594 Beiträge
Nach dem Lesen det EPs
Krieger, Du hast eine tolle Frau! Und Liebe kann nur bedingungslos sein, sonst ist es ein Handel und keine Liebe. Und sie hat völlig Recht: Nimm sie, wie sie ist, denn anders wäre sie nicht die, die sie ist.

Und daß du meinst, Bedingungen stellen zu müssen, macht mich traurig. Sie schenkt Dir Deine ganze Liebe und zeigt Dir, daß Du ihre Nr 1 bist - was willst du mehr?

Trixy...und ihre ganz persönliche Meinung


Nochwas, Krieger, Deine Frage, in was "der andere" besser ist, macht keinen Sinn. Deine Frau liebt Farben. Lass ihn ihr ein schönes Blau schenken und sei Du ihr Gelb. Es geht doch gar nicht um besser oder mehr. Vielfalt ist eine wichtige Qualität und wir Polys sind manchmal fast abhängig von ihr.
******ore Frau
4.520 Beiträge
Und ergänzend zu Trixys schönen und deutlichen Worten:

Freiheit ist eine ebenso wichtige Qualität, denn Selbstentwicklung geht nur in Freiheit und ohne Selbstentwicklung kein Selbstbewusstsein, keine Selbstliebe und keine Liebe zu anderen....
******dee Paar
97 Beiträge
Wer sagt denn, ...
...dass "monoamor" gestrickte Menschen keine Freiheit empfinden?

Selbstentwicklung, Selbstbewusstsein, Selbstliebe und damit Liebe zum Partner sind in der klassischen monogamen Beziehung (= Ehe) genauso möglich.

Wir glauben einfach - auch weil wir es im Moment selbst erleben und uns damit auseinandersetzen - dass "Poly" und "Mono" zwei unterschiedliche Welten sind. Es würde schon eine Menge helfen, wenn jede Welt versuchte, mehr Verständnis für die andere zu entwickeln.

LG
Faufaudee
******ore Frau
4.520 Beiträge
natürlich empfinden monoamor fühlende Menschen Freiheit, aber es ist ja auch nicht wegzudiskutieren, dass ihr gerade um den Grad von Freiheit ringt, die ihr euch gegenseitig gewährt.

Es ist in monoamoren Beziehungen natürlich auch Selbstliebe und Liebe vorhanden, aber in polyamoren Beziehungen kommen - teilweise verdeckte- Defizite mit mehr Tempo und Intensität ans Licht, so erlebe ich es immer wieder.

Ich empfinde es nicht als zwei Welten, sondern als Bedürfnis, was in sehr unterschiedlicher Form da ist. Und es geht ja gerade in eurem Konflikt um die Grautöne, die Schattierungen, die Grenzbereiche, die Sicht auf die andere Welt....
******dee Paar
97 Beiträge
Heiligtümer
@*******beth:
Natürlich hast du recht, es geht bei uns um Grautöne, Grenzbereiche, die Sicht auf die andere Welt....

Ich (m) lade meine Frau ein, mir in die andere Welt zu folgen. Aber sie wird nur dann geneigt sein, erste Schritte in diese für sie neue Richtung zu machen, wenn sie nicht nur meine Liebe spürt, sondern auch die Bereitschaft, ihre "Heiligtümer" zu respektieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Krieger (TE) ähnlich geht.

Eines dieser Heiligtümer ist sexuelle Exklusivität. Um diese ohne Frust respektieren zu können, muss ich auch ihre Welt verstehen lernen. Da geht es weder um Macht noch um Besitz, sondern um ein tiefes Gefühl von Bindung, das bei Infragestellung der Exklusivität ins Wanken zu kommen droht.

Vielleicht wird meine Partnerin diese für sie andere Welt einmal ohne Beklemmung betreten können. Und wer weiß, vielleicht begegnet auch sie dort einer zweiten Liebe und wird dann in der Lage sein, diese mit gutem Gewissen anzunehmen. Dann werden die Karten sowieso neu gemischt - mit allem Risiko, auch für mich (bzw. für Kriegers Partnerin).

Ich weiß, das kann man getrost unter der Rubrik "Die Hoffnung stirbt zuletzt" abheften. Aber wer von uns kann schon in die Zukunft schauen?

LG Faufaudee (er)
*******erli Paar
4.368 Beiträge
So

Ich (m) lade meine Frau ein, mir in die andere Welt zu folgen. Aber sie wird nur dann geneigt sein, erste Schritte in diese für sie neue Richtung zu machen, wenn sie nicht nur meine Liebe spürt, sondern auch die Bereitschaft, ihre "Heiligtümer" zu respektieren.


ist es.
Was wiederum diese Aussage

Es bedeutet aber auch anzuerkennen, dass niemand anderes für meine Gefühle wie z.B. für meine Eifersucht verantwortlich ist, als ich selbst!

widerlegt.
Selbstverständlich ist die Soziale Interaktion und Wechselwirkung zwischen mindestens 2 Menschen, verantwortlich für die Gefühlslage eines Menschen.
Emotionale und soziale Interaktionen beeinflussen die Qualität unserer sozialen Beziehungen zueinander wesentlich.

Die Aussage man sei nur selber Schuld an negativ empfundenen Gefühlen, wird anscheinend von Menschen getroffen, denen es an Empathie fehlt und die keinerlei Interesse haben, eine Verantwortung für die Gefühlslage ihres Partner/in zu übernehmen.

Selbst die Bäckereiverkäuferin findet ihren Arbeitstag wesentlich angenehmer, wenn die Kunden mit einem freundlichen: guten Morgen den Laden betreten und Ihr beim Abschied: Einen angenehmen Tag wünschen.
*****al4 Mann
797 Beiträge
Sehe ich nicht ganz so, A-B.

Ich werfe mal den Begriff Intimität in den Raum, und, man verzeihe es mir bitte, Wiki bemüht. Intimität als
[...]Zustand tiefster Vertrautheit und persönlichem Bereich, der durch die Anwesenheit ausschließlich bestimmter oder keiner weiteren Personen definiert ist und Außenstehende nicht betrifft. Die Intimsphäre und damit die Intimität wird durch Indiskretion verletzt.[...]

In der Körperlichkeit ist man meist ganz nackt und ausgezogen und lebt eine mehr oder weniger grosse Intimität mit jemandem. Lebt der Partner sie auch mit einem weiteren Menschen, kann natürlich empfunden werden, das die Intimsphäre verletzt wird. Der oft genannte Gedanke, das es doch nichts miteinander zu tun hat, stimmt nur dann, wenn die Intimsphäre in der Beziehung nicht durch den "Akt der Intimität", des "Vertrautseins" an sich gebildet wird, sondern persönliche, individuelle Bezüge gestaltet und gelebt werden und, ja irgendwie eine differenziertere Bindung vorhanden ist. Genau das ist ja das, was auch Paradiesquelle ansprach: aufräumen in den Gefühlen zum Partner und zu sich und erwachsene Liebe lernen.

Ich bekomme es wieder nicht besser formuliert, schade. Anders gesagt: der uns gelehrte Raum der Intimität ist eine Zweierbeziehung, der andere ausschliesst. In diesem Raum wird vertraut, und wird er erweitert und geöffnet, wird er verletzt; man betrügt. Dieser vorbestimmte Raum wird aber auch zur Kuschelzone verletzter Gefühle und Kompensation gar nicht aufgearbeiteter oder nachgelebter Verletzungen; in dem Raum darf das ja sein, man ist vertraut und intim. Deswegen sagen ja hier auch einige, das es Sinn macht, zu sich selbst zu schauen und zu lernen, zwischen kindlichen und erwachsenen Gefühlen und Bedürfnissen zu unterscheiden zu lernen- völlig unabhängig davon ob mono, poly oder offen. Und dann gestaltet sich ein anderer Raum miteinander, eine andere vielleicht bewusstere, aber sehr viel innigere Intimität, die dann wirklich persönlich ist und nichts mit anderen gelebten Intimszonen zu tun hat.

Aber ich finde auch, das es "Heiligtümer" gibt; Dinge oder Handlungen, die einfach zwischen den beiden Partnern bleiben sollen und nicht beliebig mit anderen gelebt und geteilt werden. Und werden sie es doch, wird die Intimität, die Intimsphäre verletzt. Das hat weniger mit Verletzung der Gefühle des Partners zu tun als vielmehr damit, den einzigartigen Raum, den man miteinander hat, nicht zu achten und zu schützen. Und das verletzt natürlich.

Versteht man mich?
*******ben Mann
3.280 Beiträge
Selbstverständlich ist die Soziale Interaktion und Wechselwirkung zwischen mindestens 2 Menschen, verantwortlich für die Gefühlslage eines Menschen.
Emotionale und soziale Interaktionen beeinflussen die Qualität unserer sozialen Beziehungen zueinander wesentlich.
Die Aussage man sei nur selber Schuld an negativ empfundenen Gefühlen, wird anscheinend von Menschen getroffen, denen es an Empathie fehlt und die keinerlei Interesse haben, eine Verantwortung für die Gefühlslage ihres Partner/in zu übernehmen.
Selbst die Bäckereiverkäuferin findet ihren Arbeitstag wesentlich angenehmer, wenn die Kunden mit einem freundlichen: guten Morgen den Laden betreten und Ihr beim Abschied: Einen angenehmen Tag wünschen.
Aus meinem Erleben/Sicht ganz klares NEIN .
Gesten, Worte, Handlungen anderer Personen bewirken nur etwas bei uns, wenn wir dies so (vielleicht unbewußt) wollen / zulassen (ausgenommen direkte Angriffe mit Körperwunden). Und wenn wir mit einer Person in Beziehung sind, wollen wir ja meist auch, das sie bei uns etwas bewirken. Wie auch wir was in der Welt bewirken wollen. Sie sind aber NICHT VERANTWORTLICH für das eigene Empfinden (sofern es nicht krankhaft gestört ist). Das EMPFINDEN macht ein jeder selber in seinem Inneren (unterschiedlich nach Tageszustand oder Person). Für die eigene Gefühlslage ist nur die jeweilige Person verantwortlich.
Auch Grüße erfreut die eine Person, eine andere fühlt sich dadurch gerade eher belästigt. Liegt dies immer am Grüßenden??

Ich kann mich entscheiden mich um eine andere Person (Kinder, Partner, ...) mit deren Zustimmung zu kümmern/unterstützen/begleiten/helfen/anbieten/etc., denoch bleibt letztendlich selbst bei einem Baby die Verantwortung (z.B. Luft zu holen, Nahrung zu sich zu nehmen) dort, wirklich abnehmen kann ich die nicht.

Wer dies in sich noch nicht entdeckt hat, auf den wartet hier die große Chance seine Innenempathie noch zu finden. Und damit rauszukommen aus der Opferschaft gegenüber Partnern/ Mitmenschen/Gesellschaft immer mehr heraus zu kommen. Mehr Handlungsmöglichkeiten zu finden/entwickeln, wie die Außenwelt auf ihn wirkt. Also freier und potentiell auch glücklicher zu leben. Sich für eine Partnerschaft nicht zu entscheiden, weil er es braucht, sondern aus reiner Liebe.


Yepp und rechtlich/juristisch gibt es sie noch die "Verantwortung für Schutzbefohlene/Kinder" etc. Aber Gesetzte hinken meist hinterher und werden erst dann geändert, wenn sich die Wahrnehmung mehrheitlich verändert hat.


Und yepp es gibt hier auch die "Schattenseiten", wo Konzernmanager etc. sich so entwickeln, das äußeres Elend (was die Konsequenz ihres Handelns ist) sie nicht mehr innerlich erreicht.
*********onne Frau
154 Beiträge
Aber ich finde auch, das es "Heiligtümer" gibt; Dinge oder Handlungen, die einfach zwischen den beiden Partnern bleiben sollen und nicht beliebig mit anderen gelebt und geteilt werden. Und werden sie es doch, wird die Intimität, die Intimsphäre verletzt. Das hat weniger mit Verletzung der Gefühle des Partners zu tun als vielmehr damit, den einzigartigen Raum, den man miteinander hat, nicht zu achten und zu schützen. Und das verletzt natürlich.

Aber genau darum geht's doch uns, die wir schlecht mit anderweitigen Sexualität des Partners zurechtkommen...
*******ben Mann
3.280 Beiträge
VERANTWORTUNG
habe ich auch NICHT für das, was die Anderen (innerlich) hören oder lesen (ausgenommen bewußte strategische Macht-/Manipulationsgeschichten gegenüber dem "ausgelieferten" Menschen).

Verantwortlich bin ICH in der Kommunikation, das ich möglichst klar (z.B. also Vergangenheit, alte Verletzungen und Engen aufarbeiten) und wahrhaftig (z.B. meine wahren Beweggründe für meine "Reaktion" oder Bedürfnisse zu teilen) im entsprechenden Zeitrahmen (z.B. bestimmte Themen nicht zwischen Tür und Angel) dies nach außen trage. Dafür notwendiges Handwerkszeug (gewaltfreie Kommunikation, innere Reisen, Gefühlserkennung, Engen auflösen, klare gemeinsame Fachbegriffe, ...) mir aneigne.
Weil ICH dies so will, mich dafür entschieden habe.

Wenn ich mit anderen Personen (egal ob Familie, Liebesbe-ziehung oder Geschäftspartner) gemeinsam NUR für uns bestimmte Handlungen/Heiligtümer bewußt und kommuniziert kreiere, habe ich die Verantwortung für diese Räume von meiner Seite aus zu sorgen. Mir im Inneren klar zu sein, warum ich dies so will, was an Anteilen im Inneren dies nicht so wollen und was die Konsequenzen - sofern ich dies überblicken kann - dieser Handlung sind.
Oder eben wenn ich sie verändern mag (brauche) dies entsprechend mit der anderen Beteiligten zu verändern/ aufzulösen.
Aber ich kann nicht erwarten, das die anderen Beteiligten automatisch auch so dafür "verantwortlich sind", wie ich dies für mich entscheide.
****ulf Mann
333 Beiträge
Aber ich finde auch, das es "Heiligtümer" gibt; Dinge oder Handlungen, die einfach zwischen den beiden Partnern bleiben sollen und nicht beliebig mit anderen gelebt und geteilt werden. Und werden sie es doch, wird die Intimität, die Intimsphäre verletzt. Das hat weniger mit Verletzung der Gefühle des Partners zu tun als vielmehr damit, den einzigartigen Raum, den man miteinander hat, nicht zu achten und zu schützen. Und das verletzt natürlich.

Dem möchte ich widersprechen.
Es ist eine wichtige Erkenntnis, dass es diese Heiligtümer nicht gibt.
Sondern dass man sie sich schafft, bewusst oder eben oft auch unbewusst.

Es gibt einen einzigartigen Kern jeder Beziehung, der schlicht aus der Tatsache resultiert, dass nur A ist wie A und nur B ist wie B und deshalb die Beziehung zwischen A und B in der Form auch nur zwischen A und B aber nicht zwischen A und C bestehen kann. Aus diesem Grund kann diese Einzigartigkeit auch nicht verletzt werden, denn sie ist eine vorgegebene, inherente und keine geschaffene. Und sie ist umso grösser, je besser und genauer unser Blick für den andern ist. Und wächst deshalb auch, je besser wir jemanden kennenlernen (und uns selbst).

Aber wir können einer Beziehung weitere Einzigartigkeiten frei gewählt hinzufügen. Das wären dann die besagten Heiligtümer. Körperliche Intimität als solches kann ein solches Heiligtum sein. Oder auch eine bestimmtes Gericht. Ein Sexspielzeug. Das Betrachten des Sonnenuntergangs von einer bestimmten Stelle aus. Whatever you like.

Dabei ist es wichtig, dass beide sich frei darauf einigen, was ein solches Heiligtum sein soll. Problematisch ist es, wenn man solche Heiligtümer nicht klar benennt und davon ausgeht, dass das, was für einen selbst ein solches darstellt, es automatisch auch für den andern sein muss. Denn diese Heiligtümer sind verletzbar, da sie eben nicht per se einzigartig sind. Und die Gefahr der Verletzung ist dann sehr gross, wenn man von persönlichen Selbstverständlichkeiten und Erwartungen ausgeht und diese in den andern hineinprojiziert.
Wenn man sich dieser Dinge einmal bewusst ist, wiegen Verletzungen von Heiligtümern, wenn sie doch einmal geschehen, auch nicht mehr gar so schwer. Denn der Kern der gegebenen Einzigartigkeit bleibt davon immer unberührt.
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