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Vertrauen und Polyamorie

****e59 Frau
3.516 Beiträge
Ich würde
es Vorschußvertrauen nennen, weil ich jeden Menschen dies erstmal gewähre
*****ane Frau
116 Beiträge
Ach, ist das spannend!
Ich muss sagen, dieses Thema geistert mir jetzt schon einige Tage durch den Kopf und ich habe viel darüber nachgedacht, wie ich die "Vertrauensfrage" für mich einordne.

Auf jeden Fall schließe ich mich dem an, was bereits über Grundvertrauen bzw. Vertrauensvorschuss gesagt wurde- ohne geht es wahrscheinlich gar nicht.

Aber dann gibt es einen weiteren Aspekt, der so vielleicht noch nicht so zum Tragen kam:
ich vertraue mir selbst in Hinblick auf die Frage, wie tief ich jemandem vertraue.
Soll heißen: manchmal gibt es ein komisches Gefühl, ohne dass man es sich recht erklären kann, weil eigentlich alles super aussieht. Oder alle Welt rät einem ab, jemandem zu vertrauen, aber das eigene Bauchgefühl gibt grünes Licht.

Für mich ist das deshalb wichtig, weil ich so einen Teil der Verantwortung für einen eventuellen Vertrauensbruch selber mittragen kann. Deshalb schmerzt das sicherlich nicht weniger, aber ich habe so die Möglichkeit, mein eigenes Vertrauen als ein feinfühliges Instrument immer weiter zu justieren.
Diese Entscheidung für Verantwortungsübernahme schont auch mein Gegenüber vor der Bürde, die entgegengebrachtes Vertrauen auch immer ein stückweit ist- weil, keiner macht gerne das "Vertrauen in die Menschheit" bei jemand anderem kaputt, schätze ich.

Soweit gerade mein Stand- bisher fahre ich damit ganz gut, es so zu handhaben. Aber ich werde sicher noch weiter darüber nachdenken. Vielen Dank für die spannenden Anregungen!
Eigentlich geht Vertrauen immer von uns selbst aus. Der andere hat damit eigentlich gar nichts zu tun. Auch wenn er sich vertrauensunwürdig verhält, so tut er das in unseren Augen, in den seinigen wohl eher nicht. Wer würde sich schon als nicht vertrauenswürdig bezeichnen... (Krankhaft gestörte Persönlichkeiten nehme ich jetzt mal aus.)
Ich gehe daher mal davon aus, dass wir in unserem Handeln also alle authentisch sind, und zwar immer und so weit unser Handeln unser eigenes Denk- und Wahrnehmungssystem stützt und in die Tat umsetzt. Das mag mit den Erwartungen eines anderen Menschen nicht korrelieren. Dessen Reaktion, den Verlust des Vertrauens daran zu hängen, hat aber unter diesem Aspekt vor allem etwas mit Schuldzuweisungen zu tun, und das ist ein Aspekt, der frei floatet. Schuld ist das, was ich so definiere....
Wenn ich dem andern zugestehe, nach seinem Dafürhalten bzw. innerhalb seines Werte- und Denksystems authentisch zu handeln, dann brauche ich ihm eigentlich nicht mein Vertrauen zu entziehen, denn für sein So-Handeln gibt es einen Grund. Wenn dieses Handeln mich aber verletzt, dann tut es das, weil ich in meinem authentischen System eine Erwartung nicht erfüllt bekommen habe. Ob ich dadurch so verletzt bin, dass ich mit Schuldzuweisung und letztlich Vertrauensentzug reagieren muss, bleibt mir überlassen.
Durch den letzten Beitrag , sehe ich mal wieder wie alles ineinander greift.
Ich liebe , ich vertraue, ich erwarte. Erwarte ich nicht, wirke ich auf die Umgebung doch eher jemand der gleichgültig ist.

Erwarte ich jedoch, die Erwartung wird nicht erfüllt bin ich enttäuscht. Entäuschung schmerzt.
Und die Umgebung kann erneut "mit dem Finger auf mich zeigen" . Diesmal die Reakton vermutlich eher die "Arme".

Wenn die Arme jedoch etwas tut was beflügelt, ist sie nicth mehr die Arme, sondern eher der Egoist.
Und verletzt damit das Vertauen anderer in ihr.

Das was wirklich bleibt ist das Gefühl der Liebe.

LG YOYO
Du beschreibst das Glas als halb leer, yoyo.... *g*
Halb voll ist einfach eine andere Sichtweise, die mich dir so entgegenhalten lässt:

Erwarte ich nicht, wirke ich auf die Umgebung doch eher jemand der gleichgültig ist.

Nicht unbedingt. Erwartungslosigkeit ist nicht gleichbedeutend mit Beziehungslosigkeit. Aber es ist sehr schwer, emotional verbunden UND erwartungslos zu sein, das gebe ich zu.

Entäuschung schmerzt.

Ja, das tut sie. Und was schmerzt da eigentlich?! Dass ich in meinen Bedürfnissen nicht gesehen wurde? Aber davon bin ich doch eigentlich nicht so abhängig, wie ich oft denke, oder? Jedenfalls habe ich es meist in der Hand, das zum Anlass zu nehmen, mein Selbstwertgefühl zu demolieren, oder nicht...

Und die Umgebung kann erneut "mit dem Finger auf mich zeigen" .

So what?! Wie wichtig ist das? Muss es wichtig sein? Kanns mir nicht wurscht sein? Was 'wissen' die anderen besser über mich als ich selber?! Wer kennt mich schon besser als ich mich kenne - also ist dieses (vermutete!) Fingerzeigen eh nicht relevant (letztlich...)
Auch 'Egoist' ist ein Fingerzeigen der anderen...
Statt darauf zu schauen, dass wir das Vertrauen anderer nicht verletzen durch irgendetwas, das wir letztlich nicht unter unserer Kontrolle haben (weil man in die Bewertungen des anderen ja nicht so genau reinschauen kann von außen), sollten wir vielleicht danach trachten, unsere Selbst-Verletzungen so gering wie möglich zu halten? Daher ist das Glas besser halb voll als halb leer und daher plädiere ich für bewußte Authentizität im Verhalten.

Und du hast recht - was bleibt, ist Liebe. Was ich beschrieben habe, IST womöglich Liebe. Liebe zu mir, die überfließt. Bedingungslos ohne Dramatik. Vertrauensvoll ohne Erwartung. Der Geist der Bergpredigt ist da nicht weit.
Alles was ich im letzten post geschreiben habe , rührt aus dem Erleben in einer langjährigen beziehugn . auf die ich nach wie vor nicht verzichten möchte.
@yoyo
das klang für mich auch ein wenig so - ich habe deinen abschiedsthread mitgelesen. aber in der bitterkeit und - pardon - verzweiflung, die darin mitschwingt, sieht man nicht das ganze bild. mit der zeit und der nötigen distanz gewinnt das dann auch wieder an gewicht, denke ich.

unsere wahrnehmungen sind eins, unsere bewertungen derselben etwas anderes. diese sind valide. und manchmal ist das auch gut so - dann gibt es immer raum für veränderungen.

nix für ungut *zwinker*
*offtopic*

ich will sicher wachstum und veränderung und die erleb ich auch täglich,
was ich nciht will ist die beziehung zu meinem mann in frage stellen.
in frage stellen ist nicht gleich beenden, oder?!

in frage stellen heißt raum für veränderung schaffen. für neues.
diese beziehung anders, neu erleben und gestalten, ist auch eine aufgabe.
wenn beziehungen sich nicht verändern dürfen - im sinne von wandlung und wachstum - dann sind sie ohnehin tot.
nochmal *offtopic*
sorry wenn ich dir jetzt zu nahe trette ,aber in unserer Beziehung die schon über 30 jahre bestand hat , hat es genug dinge gegeben die jede ander beziehung längst gesprengt hätten.
Und da sprech ich nciht von liebe zu anderen. Sie ist ständig im Fluß und wachstum. Auch wenn nicht immer nur auf angenehme weise.
Ich denke auch das zeichnet gerade diese Beziehung aus. Zusammen tragen zusammen erleben den anderen mit seinen wünschen an und wahrnehmen, rücksichtnahme , und vertrauen.

Nur durch meine "Unachtsamkeit" hab ich das was er als das vertrauen in mich sieht, angetastet.
den anderen mit seinen wünschen an und wahrnehmen,

streng genommen, gilt das aber auch für deinen mann so.
kann er nicht?
meine großmutter sagte immer: der kannich liegt auf dem friedhof, und der magnich gleich daneben.

vielleicht ist deine 'unachtsamkeit' verzeihbar, und vielleicht sogar gibt es für ihr entstehen auch einen grund im untergrund eurer beziehung. vordergründige absprachen sind absichtserklärungen, unsere gefühle und bedürfnisse oft viel stärker. das vertrauen (um zum thema zurückzukehren) in die gegenseitige loyalität und liebe - trotz allem! - braucht dadurch nicht erschüttert zu sein, selbstvorwürfe und selbstbeschneidung sind wiederum kein ausdruck von liebe und von geliebtwerden.
*****al4 Mann
797 Beiträge
Nee, Jojo. Das ist mir jetzt zu einfach - meiner Meinung nach.
Es geht nicht darum sich zu bemühen, dem anderen so zu entsprechen, das sein Vertrauen in mich nicht verletzt wird. Es ist wohl richtig, das es Absprachen und Verträge gibt, die man einzuhalten hat, eben damit man sich verträgt. Und ja, es gibt blöde Situationen wie in Deinem Fall, wo die Worte einfach weit weg sind, man die Sache völlig anders einschätzt, zb das es ja auch ein ganz anderer Zusammenhang ist oder der andere ja in der Zwischenzeit auch das ein oder andere getan hat, an dem ich geknabbert habe. Und man kann sich ganz schön blöde fühlen, wenn man auf dem Boden der Tatsachen zurück dem enttäuschten und vielleicht auch verletzten Partner in die Augen schaut.
Aber sich im Dreck zu wälzen ist nicht die beste Art, mit sich ins Reine zu kommen- sagte Aldous Huxley mal. Schief gegangen, vielleicht. Vielleicht aber auch nicht, denn vielleicht war es für dich einfach anders und hatte den Bezug auf Deinen Partner nicht, egal wie er das empfindet. Dann muss man neu schauen, was geht und was nicht, und dieses immer wieder Reflektieren und Diskutieren nervt, ist aber in einer Beziehung auch normal, so sie denn lebendig ist. Wir entwickeln uns, und oft nicht linear und parallel, aber dann gleich das Vertrauen in den Partner zu verlieren oder zu empfinden, ich bin das Vertrauen nicht wert, das mein Partner in mich hat -hm. Ich habe da irgendwie auch ein Macht-und Ohnmachtspiel empfunden. Du in der Schwächeposition, Dein Partner "im Recht" und daher auch der, der die Bedingungen stellen darf. Das ist auch nicht wirklich im Vertrauen.
Es geht was schief, es gibt Grenzen- aber auf beiden Seiten. Vertrauen in die Handlung einerseits ja, in den Menschen selbst ist aber doch das Entscheidende, oder? Es holpert eben mal, ja.
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