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Eure Wege zu Offenheit und Ehrlichkeit

*****gra Frau
5.016 Beiträge
Themenersteller 
Eure Wege zu Offenheit und Ehrlichkeit
Auf Moderatiorenebene begegnet mir das immer wieder und auch im Freundes- und Bekanntenkreis:
Sie sind auf der Suche nach neuen Kontakten, haben sich vielleicht verliebt, sind auf dem Weg, ihre Entwicklung zu erkennen, suchen neue Lebensmodelle und wollen das nicht heimlich tun?

Was kann passieren, wenn man sich dem Partner öffnet.
Wer hat es getan?
Was hat sich daraus entwickelt.
Mein Weg zu Offenheit und Ehrlichkeit
Mein Weg zu mehr Offenheit und Ehrlichkeit in Liebes- und Sexdingen führt mich zwangsläufig zu mir selbst. Ich musste mir erst einmal selbst über meine Bedürfnisse klar werden und mir auch erlauben und gestatten diese auch zu leben! Die eingebläuten Erziehung-, Beziehungs- und Denkstrukturen aufbrechen und nicht mehr als das einzig wahre anerkennen. Das hat ein paar Jahre gedauert. Und nun? Nun möchte ich als Single gern eine Beziehung haben, in einer Lebensgemeinschaft leben, in der es vollkommen egal ist, ob man seinen Liebhaber, Geliebten oder Freund begrüßt. Natürlich sind mir meine Kontakte nicht egal! Aber für mich kommen nur die besten und liebsten in betracht, um den Weg in mein Herz zu finden. Und das allein ist schon eine große Herausforderung. Erst recht, wenn man mich von seinem ehrlichen Interesse an mir überzeugen möchte. Was ich da an Energien und Strategien entwickle, um ja keinen in mein Herz zu lassen... Davon weiß "mein" Peter http://www.joyclub.de/my/517032.muenchner_53.html auch ein Lied von zu singen, gell? Ich will mich nicht mehr darum scheren, wenn ich gleichzeitig und/oder nebenher vernasche und/oder lieben will oder von wem ich mich lieben und/oder mich vernaschen lasse... PS: Auf Dauer ist Sex ohne Gefühle für mich gar nicht möglich und ertragbar... Mein Pech ist nur, dass ich Perfektionistin bin und eine Romantikerin zugleich *yoda* *love* *jedi*

Möge die Liebe und Libido immer mit Euch sein!

PS: Und mein polyamoröser Entwicklungsprozess ist noch lang nicht abgeschlossen...! Ich hoffe immer noch auf Anschluss Ü45
Hallo Allegra,

Es mag sich vielleicht ungewöhnlich anhören, aber ich bin im flunkern oder gar schwindeln so schlecht, dass ich damit sofort auffliege, wenn mich jemand auch nur einigermaßen kennt.
Als ich im Oktober 2014 das erste Mal eine Frau außerhalb meiner damals 31 jährigen Ehe kennen lernte, bei der ich Gefühle zugelassen habe, habe ich meiner Frau vom ersten Tag alles erzählt und sie sogar meine Korrespondenz mitlesen lassen. Meine Erfahrungen sind nur positiv! Natürlich gab es auch Verstimmungen und natürlich gab es Momente, in denen ich überlegt habe, ob dass zum Kollaps für unsere Ehe führen wird.
Genau das Gegenteil ist passiert. Unsere "tote" Ehe erwachte zu neuem Leben. Ich bin durch diese Offenheit heute in der glücklichsten Phase meines Lebens. Das beste ist, meine Frau sieht das für sich genau so.
Allerdings, ein Veto habe ich einkalkuliert und es wäre das Ende der neuen Beziehung gewesen und möglicherweise nicht nur das der Neuen.

Liebe Grüße
Micha
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Was kann passieren, wenn man sich dem Partner öffnet.
Wer hat es getan?
Was hat sich daraus entwickelt.
Diesbezüglich war ich in einer glücklichen Lage.
Ich hatte mich aus einer Ehe gelöst, zog nach Berlin um und entschied mich, vieles anders zu machen. Also erzählte ich jeder Frau, die mir näher kam, vor dem ersten sexuellen Kontakt, dass ich auch andere Frauen begehren und das leben wollen würde. Bevor ich das Wort Polyamorie entdeckte.

Passiert ist: meine Ehrlichkeit wurde anerkannt, und ich angenommen darin. Sexuell und emotional. Aus diesen Kontakten haben sich dann Lebenspartnerschaften entwickelt, natürlich nicht in jedem Fall.

Tom
****ore Frau
242 Beiträge
Durch eine ganze biographie
Ich war als Jugedlich immer mit der Jungs unterwegs. Habe ich oft gehört wie sie shimpften das sie nicht dabei bei dies und das sein duften weil sie mit ihre freundinen ausgehen sollen, aber das die versuchten so bald wie möglish die zuhause liefern und dann würden sie kommen. Das hatte mich stark beindruckt wie sie mit den Mädels umgingen.

Andere Seite, mein Vater war irgendwie der vertrauensman von viele von meine Eltern Freunde. Er hat vermutlich nicht gemerkt, aber ich habe als kind alles mitbekomen: wie der und die, eine geliebte hat ("wie sonst ihre frau mach sich nicht schön genug!!") *schiefguck* ; wie der andere sich trennen will, kann aber nicht Kochen &co.!! (so ein grund), wie der andere zwei parallelen Familien haten, und die beim beerdigung erst rausgefunden haben....

Auch bei Filme war ich genervt: "warum muss die Mädel zwichen der und der Jung entscheiden wenn sie beiden liebt!!?"

So was wollte ich nie für mich!!! seit ich ein Kind war, habe ich gesagt ich will niemand die mit mir aus Pfligt ist und das ich denke man nur eine, oder mehrere Leute gleichzeitig lieben kann.

....dass war furchbar in der junge zeit in eine streng konservativ ungebung mit so viel hinterturen. Ich war immer missverstand. Es war nicht schön. Grrrrr....

So ich suche nicht als Model mehrere beziehungen, ich will mich nicht festlegen in eine beziehungsmodell, aber ich glaube einfach nicht in monogamie als Pfligt und erlichkeit und offenheit sind mir sehr wichtig.

Mit den Jahren geht es besser. Und ich bin soooooo froh das diese Gruppe existiert!!!

Ein dicken Kuss für euch alle

Liebe Gruße,
Marbore
****ess Mann
89 Beiträge
Offenheit ist wie ein neues leben
Seit etwa einem halben Jahr bin ich Mitglied dieser Gruppe. Entstanden ist alles aus der Suche zu neuen Wegen und Erfahrungen. Damals schrieb ich hier, ich bin ein Suchender. So könnte ich es auch heute noch schreiben. Aber ich habe auch schon Vieles gefunden.
Und auch seit dieser Zeit habe ich mir gesagt, daß nur Ehrlichkeit weiterhilft. Das war zuerst die Ehrlichkeit im Gespräch gegenüber meiner Frau, daß ich möchte, daß unsere Beziehung anders wird. Nicht mehr dieses (teilweise) Verstecken, Verschweigen und Verstellen wie seit Jahren. Ich versuche, dies seitdem bewußt zu leben und meine, es weitestgehend auch schon zu schaffen.
Natürlich war es ein Drahtseilakt. Aber ich war damals sicher, daß etwas geschehen müßte und heute weiß ich, daß es richtig war. Mittlerweile haben wir beide gemeinsam hier im JC auch ein Paarprofil und erkunden eine neue Welt bisher nur vage geahnter Möglichkeiten.
Dabei hat mir eine liebe Person hier im JC sehr geholfen und ich bin ihr sehr dankbar dafür.
Ich weiß aber auch, daß nichts bleibt wie es ist. Alles ist im Flusse. Und mit Offenheit und Ehrlichkeit vielleicht noch mehr als ohne.
*******ben Mann
3.280 Beiträge
Alles ist im Flusse. Und mit Offenheit und Ehrlichkeit vielleicht noch mehr als ohne.

yepp die Wahl zwischen abgedeckelter versteckter Brühe oder einem freien sich entsprechend des Leben windenden Fluß, im dem mensch gerne schwimmt.
Und ein jeder dürfte ja wissen, was dann mit eingesperrtem Wasser passsiert, wenn der Druck dann mächtig wird oder eine höhere Macht mehr Energie reingibt.
*****gra Frau
5.016 Beiträge
Themenersteller 
Ein Bild...gute Idee :-)
und es ist wie immer bei solchen Bildern sicher etwas Wahres dran.
Dennoch kommt es bei mir sehr moralisierend an.
Ich bin da eher für andere Wettererscheinungen:
Nebel, der sich lichten kann.
Gewitter, das die Luft erfrischt....

Oder:
Weggabelungen, die mehrere Entscheidungen zulassen,
Wasser, das ein reinigendes Klärwerk durchfließt,

Das lässt dann doch mehr Hoffnung zu und ist nicht nur schwarz/ weiß.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Danke @Allegra
für die Aufhebung dieser Schwarz-Weiss-Malerei.
Ich gehöre nämlich zu denen, die auf der Einbahnstraße dieses Threads in die Gegenrichtung fahren. Zugrunde liegt darin die Erkenntnis, dass zuviel Ehrlichkeit auch verletzend sein kann. Pauschalisierungen sind auf diesem so sensiblen Feld nicht angebracht. Nach vielen Jahren habe ich erkannnt, dass das Sprichwort "Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß" manchmal gar nicht so daneben liegt.

Ich selbst fühle schon immer polyamor und kann das in allen Facetten leben. Meine Partnerin, mit der ich nun 36 Jahre an Höhen und Tiefen erlebt habe ist psychisch labil, hypersensibel und leider extrem eifersüchtig. Ihr Ideal ist es, mich vollkommen frei zu lassen, aber die Gefühle machen einfach nicht mit. Ich vermute, dass so etwas öfter vorkommt.

Nach langen Jahren klassischer Monogamie war sie es, die - beständig ermuntert durch mich - den Reigen der Polyamorie begonnen hat. Dadurch konnte sie mich dann auch freilassen und es begann eine wunderbare Zeit - zumindest für mich. Leider kam sie mit der Situation nicht so gut klar und ihr Zweitpartner noch viel weniger. Dieser trennte sich schließlich von ihr, was bei ihr zu einer Krise führte, die dann noch durch Probleme mit ihren Eltern verstärkt wurde.
Ich konnte meine Nebenbeziehungen noch eine Weile halten, aber die Probleme und endlosen Diskussionen darüber wurden so nervzerreibend, dass aus der anfänglichen totalen Offenheit immer mehr Heimlichkeit wurde und ich mich schließlich entschloss, auf meine Nebenbeziehungen weitgehend zu verzichten, zumindest was den sexuellen Kontakt angeht.
Wir haben aber beide erkannt, dass dies kein guter Zustand ist und experimentieren seit einigen Jahren mit "Auszeiten", in denen wir uns nicht sehen und auch sonst nicht viel Kontakt haben und uns gegenseitig möglichst viel Freiheit zugestehen. Wieviel Freiheit möglich ist, das ist nun das Problem.
Ich selbst setze ihr keine Grenzen und ermutige sie zu anderen Kontakten. Ich hab sie sogar in den Joy gebracht, aus dem sie aber bald wieder ausgetreten ist. Sie hat aber kein Interesse mehr an einem anderen Partner.

Wenn sie gut drauf ist, dann sagt sie "Du kannst in der Auszeit machen was du willst, auch Sex mit anderen Frauen, Hauptsache du erzählst mir nichts davon". Diese Haltung kann sich aber täglich ändern. Vor einem halben Jahr habe ich nun beschlossen, das nun ernst zu nehmen. Zu einer Frau habe ich nun regelmäßig Kontakt und bei einer anderen bahnt sich etwas an.
Ich sage kein Wort zu meiner Frau und obwohl sie sehr sensibel ist, spürt sie auch nichts davon. Das liegt daran, dass ich gelernt habe, bei der Partnerin, bei der ich gerade bin hundertprozentig präsent zu sein. Dann gibt es auch keine Vermutungen und keine Fragen.
Keine Ahnung, wie das weitergeht, aber ich bin nun nach einigen Jahren Abwesenheit wieder in dieser Gruppe gelandet, in der ich damals sehr aktiv war.
*****gra Frau
5.016 Beiträge
Themenersteller 
Danke...
für Deine offenen Worte, mwalimu *herz* und diesen Aspekt.

Das sind Gedanken, die hier ganz wichtig sind, und die Menschen in schwierigen Situationen weiterhelfen können.

"Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß"
Das ist ein sehr facettenreiches geflügeltes Wort.
Ich kenne Menschen, die das ihrem polyamoren Partner so gesagt haben.
Es lässt das Kopfkino vergessen, wenn der Partner unterwegs ist.
Es trägt so auch zum Frieden bei und trainiert vorsichtig das angstfreie Freilassen.

ich selbst sage meinem Mann auch nicht alles en detail.
Warum auch.
Wir sind uns einig, dass es diesen Bereich nur für mich gibt.
Ich lebe ihn verantwortungsbewusst.
Und natürlich hat er dieselben Möglichkeiten, auch wenn er sie nicht nutzen will.
Auf konkrete Fragen gebe ich allerdings immer ehrliche Antworten.
Ab und zu kam das schon vor und hat gute Gespräche angestoßen.
****o69 Mann
438 Beiträge
Es sollte nicht fragen, wer die ehrliche Antwort fürchtet!
Ehrlichkeit ist für mich eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine intensive Beziehung mit Tiefgang. Erst recht wenn man in Beziehung zu mehreren geliebten Menschen ist. Aber manche Umstände eignen sich nicht, prominent und unaufgefordert in den Mittelpunkt gestellt zu werden. Wer mich aber etwas fragt, braucht nicht um eine ehrliche Antwort zu bitten. Sie wird ehrlich sein oder - das aber ganz selten - verweigert.

Wenn ich neue Bekanntschaften mache, dann weise ich meist sehr früh auf meine besonderen Lebensumstände und meine polyamore Ausrichtung hin. Dann hat jeder Gelegenheit, sich frühzeitig zu verabschieden oder weiß eben frühzeitig, worauf er sich einlässt. In den allermeisten Fällen habe ich damit sehr positive Erfahrungen gemacht.
*******ben Mann
3.280 Beiträge
@allegra
Dennoch kommt es bei mir sehr moralisierend an.
schwarz/weiß
Ich bin verwantwortlich für das, was ich schreibe.
Nicht für das, was du liest bzw. entsprechend deines Innenleben daraus machst
****imu Mann
1.296 Beiträge
@paradiesquelle
Ich sehe das genau umgekehrt.
Für mich lautet das Grundgesetz der Kommunikation:

Es kommt nicht darauf an, was ich sage, sondern was beim anderen ankommt. *smile*
*****gra Frau
5.016 Beiträge
Themenersteller 
So
...wie mwalimu kenne und sehe ich das auch *g*
*******ben Mann
3.280 Beiträge
Hallo mwalimu

tja in meinem (deutschen) Grundgesetz kann ich diesen Passus nicht finden. Kann ja daran liegen, dass es eine 2006 Ausgabe ist. *zwinker*
Kenne ihn allerdings als Grundlage für die kommerzielle Werbung (was ja auch Kommunikation ist): "Du musst nur die passende Sehnsucht damit ansprechen, dann wirste auch noch deine Ladenhüter los."
Ansonsten, ja es macht auch für mich Sinn bei wichtigen Dingen im direkten persönlichen Gespräch bewußt zu haben, wie es der andere verstehen könnte. Also passende hörbare Wörte/Sätze, entsprechende Nachfragen, was der andere verstanden hat und genügend Zeit um eventuelle Missverständnisse aufzuklären.
Aber würde ich deinem Grundgesetz folgen, wäre Kommunikation gar nicht mehr möglich. Weil wir nie wahrhaftig wissen können, wie es beim Anderen wirklich (Tagesform, Erziehung, Weltbilder, Reizwörter, Erfahrungen, ...) ankommt bzw. wer überhaupt den gerade hier in der Gruppe den Text liest.
*****al4 Mann
797 Beiträge
@****imu:
Man sollte, bevor man so grosse Töne von sich gibt, ein wenig Ahnung von Kommunikation haben oder im Zweifelsfall recherchieren.
Kommunikation auf Plattformen und besonders in Foren unterscheidet sich fundamental von Kommunikation mit anwesenden Gegenüber. Das der Empfänger den Gehalt der Sendung bestimmt, funktioniert in einem Forum absolut nicht.

@*****gra: mutige Aussage eines Moderators

sry: ist, ich gebe es zu, nicht gerade gfk
*****gra Frau
5.016 Beiträge
Themenersteller 
Schade
Das Thema wird hier gerade sehr besserwisserisch verfremdet und einzelne Menschen für ihre Beiträge zurechtgewiesen. Ich habe keine Vorstellung davon, wer hier von was Ahnung hat und ob das mehr oder weniger ist.

Als Mod bitte ich euch um Freundlichkeit, Sachlichkeit und Respekt.
Danke

Ich selbst habe in mwalimus Beitrag das Wörtchen nicht übersehen.
Ich meine: es kommt darauf an, was ich sage/schreibe und wie es beim anderen ankommt.
Bei uns (meiner Frau und mir) war das ein "schleichender" Prozess über mehrere Jahre.
Ich hatte immer mal wieder teils sehr starke Gefühle für andere Frauen in unserem Umfeld, irgendwann habe ich da keine Hehl mehr draus gemacht.
Anfangs war es für sie schon befremdlich, aber wurde "akzeptiert".
Als sie sich dann selber erst in einen anderen Mann verguckt hat (bzw. sich selber und auch mir gegenüber zugegeben hat das es so ist) und sich dann auch noch in eine andere Frau verknallt hat sind praktisch alle Dämme gebrochen.
Als dann bei ihr eine weitere Beziehung dazu kam, ich anfing mich mit einer meiner Liebschaften zu vergnügen war sehr viel Kommunikation, Reflektion und wirkliches in-sich-hineinhören nötigt.

Wir sind noch lange nicht fertig, aber im Moment läuft das super.
Es ist viel harte Arbeit, zumindest bei uns, aber die Mühe absolut wert.
***xy Frau
4.587 Beiträge
Ich bin verwantwortlich für das, was ich schreibe. Nicht für das, was du liest
Wer mir das sagt, zeigt mir, daß er sich weder für mich, noch für das Resultat seiner Handlung interessiert. Sagt mir bitte einen einzigen Grund, warum ich dieser Person noch Aufmerksamkeit oder Zeit schenken sollte.
Es ist für mich ein Beispiel grenzenloser Rücksichtslosigkeit und völligem Desinteresse an mir.

Ot sind wir damit nicht, denn auf der Basis solcher Sprüche verlaufen viele Beziehungsgespräche und enden zwangsläufig an der Wand oder, im besseren Fall, bei jemandem, der sich mit Kommunikation auskennt.

Trixy
*****_be Mann
271 Beiträge
Das der Empfänger den Gehalt der Sendung bestimmt, funktioniert in einem Forum absolut nicht

Der war gut. *lol* selten so gelacht..

Spass beiseite. Ich rate dazu, mal Folgendes zu bedenken: Wer über das Für und Wieder von Wahrheit und das erlangen dieser redet, kommt nicht umhin, normative Positionen zu vertreten. Wer ein Problem mit normativen Positionen (vulgo: Moral) hat, sollte sich also aus solchen Diskussionen besser raushalten, anstatt das Einhalten dieser Notwendigkeit anderen zum Vorwurf zu machen.
Ein nicht-normatives Reden über Fragen von Wahrheit, verklärt meines Erachtens das Thema Wahrheit zu einem "ästhetischen Problem", aber das ist es nicht.

(Aber wie schrieb Walter Benjamin so schön über Menschen in der Moderne: "Ihre Selbstentfremdung hat jenen Grad erreicht, der sie ihre eigene Vernichtung als ästhetischen Genuss ersten Ranges erleben lässt")

Wer wiederum ein Problem damit hat, dass jemand anders in der Lage ist, seine normative Position für sich selbst weltanschaulich zu begründen und dies noch mit einer intersubjektiv nachvollziehbaren Metapher, hat offensichtlich eine unverheilte Wunde der Vergangenheit im Gepäck, Freudianer würden wohl von verdrängten Schuldgefühlen sprechen. Viele solcher Wunden kommen wohlmöglich zustande, weil (meist männliche) Autoritäten irgendwelche Moralvorstellungen über Jahrhunderte versucht haben, andern (meist weiblichen Subjekten) "einzuprügeln", manchmal mit physischer, manchmal auch mit psychischer Gewalt. Das Problem besteht aber nicht in der Moral (die kann man sich auch gut selbst erarbeiten, und manche wie etwa Kant sagten, das habe sogar was mit "erwachsen werden" zu tun), sondern in der autoritären Gewalt selbst.

Mit moralischem Relativismus ist jedenfalls meines Erachtens weder Erwachsensein, noch gute Partnerschaft, noch gute Familie, noch guter Staat zu machen.
Persönlich meine ich sogar, dass Wahrheit und Liebe ein und dasselbe sind. Und jedes Verschweigen, Verkleinern, etc. eigentlich nur Teilung, Unfrieden, Aneinandervorbeileben, Einsamkeit, Schuld, Eifersucht, etc. produziert. Insofern halte ich die von "Paradiesquelle" gewählte Metapher für sehr treffend. Aber das Thema des Threads war ja eigentlich eher die Frage nach dem Weg dahin. Und da glaube ich, es geht oft erstmal um die Wahrheit zu sich selbst, das Annehmen der noch so unliebsamen Dinge, die da sind. Und im Miteinander scheint mir der wichtigste Punkt: Die Wahrheit sollte einem (weil Liebe Wahrheit bedeutet und Wahrheit Liebe) wichtiger sein, als die Furcht, das Gegenüber durch sie zu verlieren.

just my 50 cents,
Shabd
****imu Mann
1.296 Beiträge
Ideal und Wirklichkeit
Die ultimative Liebe zu Wahrheit und Ehrlichkeit ist natürlich ein schönes Ideal, über das man viel schöne und kluge Worte verlieren kann, aber wie sieht die menschliche Wirklichkeit denn aus?

Fragt man Tante Google danach, wie oft ein Mensch am Tag lügt, bekommt man manchmal die unglaubliche Zahl von 200 Lügen pro Tag. Das mag sehr übertrieben sein, aber es zeigt doch, dass ein flexibler Umgang mit der "Wahrheit" zum normalen Kommunikationsalltag gehört.
Das sind natürlich nicht "Lügen" im groben Sinne sondern ein ganzes Spektrum von großen und kleinen Unwahrhaftigkeiten, wie etwa Verschweigen, Drumherumreden, Schönreden, Kleinreden, Übertreiben, Notlügen usw.
Ich vermute sogar, dass Menschen, die jedem wirklich offen und ungeschminkt ins Gesicht sagen, was sie denken sehr schnell keine Freunde mehr haben, weil das kaum ein Mensch ertragen kann.

Das ist für mich der Punkt: Wieviel Offenheit und Ehrlichkeit kann ein Mensch ertragen. Ich persönlich habe einen sehr sehr guten Freund und das ist für mich der einzige Mensch, dem ich wirklich alles sagen kann, wo ich keine Maske brauche. Bei Frauen, zu denen ich eine Liebesbeziehung, eine Freunschaft Plus oder sowas Ähnliches habe wäge ich immer ab, was und mit welcher Deutlichkeit ich etwas sage. Zu viel Ehrlichkeit habe ich da schon genauso bereut wie plumpe Unwahrheiten, die ans Licht gekommen sind.

Eine normative Position, die für alle meine Kommunikationspartner gilt wäre für mich ein absolutes Unding!
*****_be Mann
271 Beiträge
Man muss ja auch nicht jeden gleich intensiv lieben. *zwinker*
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
Eure Wege zu Offenheit und Ehrlichkeit
Tja, die „Wahrheit“…da hat wohl jeder seine Eigene... *zwinker*

Wenn ich mich kenne…zu mir selbst ehrlich bin...mir treu bleibe…und genau das,was ich fühle und denke...auch so offen und direkt…nach außen…an mein Gegenüber…meinen Partner…transportiere…kann ich ja gar nicht lügen…meine Wahrheit liegt in mir…

Die Frage ist nur…wie mein Gegenüber damit zurecht kommt…einer kann meiner direkten Art umgehen…ein anderer braucht es vielleicht etwas indirekter…feinfühliger…aber ich werde meine Wahrheit nicht künstlich verändern…damit sie beim Anderen gut ankommt…das wäre eine Maske aufsetzen…warum?

Eine echte Beziehung oder Partnerschaft lebt von Ehrlichkeit und Vertrauen…und nur wenn das beide auch so kommunizieren…kann die Beziehung wachsen…Fassadengestaltung gibt es schon genug...


Mein Weg ist ehrlich, offen und direkt…von innen nach außen…alles andere wäre Selbstbetrug...und genauso, direkt mag ich es auch umgekehrt... *top*
Eure Wege zu Offenheit und Ehrlichkeit
Was kann passieren, wenn man sich dem Partner öffnet?

Die Offenbarung führt in der Regel zu heftigen Reaktionen, Diskussionen, Streit, Enttäuschung ...
bis hin zum Ende einer Beziehung.
Da man das befürchtet, drückt man sich vor der Entscheidung, bis es nicht mehr anders geht,
oder behält es ganz für sich.

Wer hat es getan?

Ich habe mich offenbart.
Die Folgen: Siehe oben, ... auch eine Trennung stand im Raum.
Meine Frau geht seitdem zur psychiatrischen Behandlung.
Meine Liebe ist nach etwa 3 Jahren erwischt worden.
Die Folgen: Siehe oben, ziemlich schlimm, ... bis heute.

Was hat sich daraus entwickelt?

Bei mir:
Wir sind über viele Dinge ins Gespräch gekommen, haben die Situation zuhause verbessert.
Gewisse zwischenzeitliche Errungenschaften in Bezug auf die Zweitbeziehung wurden teilweise wieder zurückgedreht.

Bei ihr:
Ihr Mann lehnt jede Diskussion ab. Die Enttäuschung bei ihm ist riesengroß.
Eine Verbesserung ist nicht in Sicht.

Wir Beide:
Wir halten an unserer Liebe fest.
Wir wollten und wollen uns nicht von unseren Partnern trennen.

Fazit : Ich kann keine richtige Empfehlung geben. Wahrheit ist nicht das Allheilmittel.
********s_63 Frau
2.985 Beiträge
es gibt viele Wege...
...jeder, muss den für sich und seine Situation passenden finden.

Wahr ist was ist!

Es hilft niemandem, die "Realität" unter den Teppich zu kehren...nicht wahr haben zu wollen...das wäre eine Lebenslüge...und keine ehrliche Beziehung oder Partnerschaft...

Natürlich ist es immer schwierig...erstmals nach Jahrzehnten wirklich mal offen, ehrlich und direkt zu reden...nur, das hört auch nie auf...eine Partnerschaft ist den selben Veränderungen unterworfen...wie die Menschen selbst, die sie führen...

Die Basis sollte immer wieder neu ausgelotet werden...der Eine, ist glücklich und zufrieden...wie es immer war...der Andere braucht halt für den gleichen Wohlfühlzustand etwas mehr...oder hat den Menschen gefunden...der ihn zusätzlich beseelt....aber, wenn Beide die langjährige Partnerschaft nicht aufgeben möchten...heißt es auch, offen und ehrlich nach Wegen zu suchen...etwas mehr Toleranz walten zu lassen...im Vertrauen darauf...das mein Partner schon selbst weiß was er braucht...oder nicht für sich braucht...jeder ist glücklich, wenn es auch der Andere ist...

Jeder Mensch...kann lernen...mit ungewöhnlichen oder veränderten Situationen...um zugehen...aber das kann er nur selbst...mir persönlich...ist die Wahrheit...die Ehrlichkeit meines Partners, sehr wichtig...Heimlichkeiten und Lügen würden mir nur signalisieren...das er kein Vertrauen zu mir hat...er sich nicht traut zu offenbaren...mir nicht zutraut, mit ihm gemeinsam Lösungen zu finden...es würde mir zeigen...unser Fundament ist nicht mehr tragfähig...
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