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BDSM & Polyamorie
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Sind wir hier richtig? Polyamorie / Polygamie

*******Sun Mann
2.232 Beiträge
Ihr, liebe Anker_Seerose, habt offenbar euer Lebens- und Liebesmodell gefunden - zumindest für den Moment. Wer kann schon sagen, was in Zukunft sein wird? Warum also nach einer Bezeichnung suchen?

Ich kann und will nicht widersprechen, dass Du - der männliche Teil - polyamor fühlst, wenn du Liebe für deine künftig 2 Frauen empfinden kannst. Aber weißt du selbst, ob du es kannst? Hast du bisher schon etwas in dir gefunden oder erlebt, dass diese Annahme nährt?

Dass deine Partnerinnen als deine Sklavinnen wiederum nicht polyamor empfinden dürfen (es sei denn natürlich zueinander in einer Triade), ist BDSM hin, 24/7 her, meiner Meinung nach eine wesentliche Beschneidung des Gefühls von Liebe und damit dessen, wofür Polyamory steht. Dies ist dir/euch vermutlich auch bewusst oder zumindest ahnst du es; daher dürfte deine Frage rühren.

Grundsätzlich sind BDSM, auch in einer 24/7 oder TPE-Form, kein Widersprich zu Polyamory, wenn man den beiden - wiederum in meinen Augen - wesentlichen Aspekten der beiden Lebenswelten ihren Raum gibt.

Bedeutet für BDSM: das Machtgefälle. Dom entscheidet auch für und über Sub, nachdem Sub sein/ihr grundsätzliches Einverständnis gegeben und der Metakonsens geklärt ist. Damit können auch sexuelle Kontakte geregelt werden, so wie in eurem Fall. Das mag manchen gefallen oder nicht, dass Dom darf, was er Sub nicht gestattet, aber ist nun einmal Teil des Machtgefälles im Rahmen des Metakonsenses.

Bedeutet für Polyamory: Liebe ist zu mehr als einem Menschen möglich. Liebe kennt und brauch zwar auch ihre Regeln, aber vor allem braucht sie eines: Raum. Sobald ich einem Menschen vorschreibe, und sei es aus einem Metakonsens heraus, wen er lieben darf und wen nicht, wird es eng für die Liebe. Machtgefälle beschneidet die Liebe, und was sie beschneidet, kann sie sehr leicht kränkeln und eingehen lassen.
Was ich grundsätzlich problematisch finde, ist Folgendes:

Ihr sucht ja anscheinend eine Frau, die polyamor fühlt, denn es soll sich ja im besten Falle eine liebevolle Beziehung zwischen den Frauen entwickeln.

Gleichzeitig wollt ihr aber, dass sie ansonsten monoamor nach außen ist.

Selbst wenn diese Frau nicht plant, Gefühle für jemand anderen zu entwickeln, kann es trotzdem immer passieren. Ihr (oder auch nur Dom) wollt also ihre Polyamorie, ihre Gefühle und Bedürfnisse kontrollieren. Ihr übertragt viele Problematiken der monogamen Zweierbeziehung auf eine Dreiecksbeziehung. In dem Wissen, dass Eure Dame allerdings polyamor empfinden kann. Ihr wollt kontrollieren, wen sie liebt. Ihr sucht ja explizit diese Konstellation der internen Polyamorie, die hat sich ja nicht einfach so entwickelt. Für mich persönlich ist das ein Widerspruch zu Polyamorie.

Es geht in diesem Thema aber nicht um euch!

Ist doch klar, dass die Leute ihre Sicht von Polyamorie und von ihren Konzepten erzählen. Ihr fragt doch explizit, ob ihr hier richtig seid. Es gibt kein Gesetz, das klar regelt, wie Polyamorie auszusehen hat, also kann es dabei nur um die Sicht der einzelnen Mitglieder und ihre Liebeskonzepte gehen. Also etwas mehr Gelassenheit ist gefragt.
*****al4 Mann
797 Beiträge
Anker-Seerose, zunächst fand ich Deinen letzten Beitrag fast unverschämt und mittlerweile eher traurig.

In Deinem EP beschreibst Du Dein Konzept von Eurer Liebesbeziehung und fragst, ob das in das Konzept der Polyamorie passt. Die Posts, die Du bekommen hast, könnten Dir gar nicht besser Deine Frage beantworten: die einen bewerteten Dein Konzept von vornherein als unpoly und unamor, die anderen sprachen im Gegenteil davon, das sie unterschiedlichsten Lebens- und Liebesausdrücken Raum geben bzw für sich leben. Gleichzeitig hast Du das Konzept der Polyamorie für Dich aber schon im Vorfeld definiert: rumhuren geht gar nicht.

Will sagen: unter dem Strich hast Du deutlich die Antwort bekommen, das es ein Konzept nicht wirklich gibt und jeder/jede für sich völlig unterschiedlich leben. Ob Dein Konzept also in Dein vordefiniertes Konzept von Polyamorie passt, ist Dir zweifach beantwortet: Dein Konzept von Polyamorie ist Deins und stimmt so für andere überhaupt nicht, und Dein Konzept von Deiner Liebesform wollen wir gar nicht kategorisieren; ist Deins.

Was ich darüber hinaus empfinde: Du bist der vollkommene Kontrollfreak; nicht nur in diesem Thread, sondern auch Deinem Profil nach. Piercings dürfen spätestens beim zweiten Treffen nicht mehr sein, und bevor mal überhaupt was passieren kann, sind -x Bedingungen zu erfüllen. Und auch hier: es geht um uns (besser: mir). Was hat das alles bitte überhaupt mit Liebe zu tun? Ist das nicht komplett Deine beschriebene Lust nach Befriedigung, Befriedigung welchen Bedürfnisses, weit ab jeglicher Liebesgefühle?
Und bekommst nicht mit, wieviel Aufmerksamkeit und Offenheit Dir hier in diesem Thread entgegengebracht wurde. Und willst kontrollieren, wie man bitte auf Deine Frage antwortet.

Hey. Das ist traurig.
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
@****ral: Auch wenn ich einige deiner Einlassungen unterschreibe, insbesondere in Bezug auf die Kontrolle von Liebe, frage ich dennoch: Hast du dich mit dem Wesen von BDSM auseinandergesetzt? Du musst es nicht mögen oder für dich als deines ansehen, aber Kontrolle ist ein wichtiges Element von BDSM.

Ein Kontrollfreak wird in der Tat sehr viele Möglichkeiten im BDSM finden, seine Kontrollwünsche zu realisieren. Er wird vermutlich dennoch über kurz oder lang feststellen: wenn es um Gefühle geht, jedenfalls die von anderen - wird er entweder an die Grenzen seiner Kontrollmöglichkeiten kommen. Oder er wird die Grenzen von Sub auf eine Art verletzen, die nichts mit BDSM zu tun hat. Und mit Polyamory erst recht nicht.
*****s70 Frau
260 Beiträge
Meine Meinung
Ich finde, die beiden können leben wie sie wollen. Und wenn jeder mit dem "Modell" zufrieden ist, dann gibt es dazu nix zu sagen, auch wenn viele das hier als seltsam betrachten oder es sogar für unfair den Frauen gebenüber empfinden. Letztendlich wird jeder, der sich in der Konstellation nicht mehr wohl fühlt, diese verlassen, zumindest besteht die Möglichkeit und auch die Frau, die sie suchen, weiß genau, worauf sie sich einlässt, es steht im Profil. Ich denke, dass es schwierig ist, da was Passendes zu finden, ist den beiden klar, daher würde ich das nie bewerten, denn ich weiß auch nicht, was alle Beteiligten fühlen. Wenn sich alle damit so wohl fühlen, dann ist das ok. Und wenn sie sich in diesem Modell polyamor fühlen, dann finde ich das auch okay.
Was ich aber nicht okay finde, ist, wenn hier bewertet wird, was denn nun poly ist und wie man zu fühlen hat, wenn man poly ist und dass man bestimmte Dinge nicht darf, weil man poly ist. ich fühle polyamor, denn ich kann mehrere Menschen gleichhzeitig für mich empfunden lieben. Und alles andere was ich sonst noch so machen, spielt doch dafür keine Rolle. Sonst kann ich auch sagen, dass Briefmarkensammler nicht poly sein können oder Menschen, die in rosa Bettwäsche schlafen oder oder oder oder.... gut, ist jetzt ein wenig überspitzt, aber trifft meiner Meinung nach im Kern, was ich ausdrücken will.
Und dass die Menschen, die selber ein Modell leben, das andere eher fragwürdig betrachten, grade mit negativen Begriffen für die um sich werfen, die nicht so sind wie sie, zeugt leider von einer gewissen Ignoranz. Wenn man selber mit seinem Lebens- und Liebeskonzept ernst genommen werden möchte, wäre das schön, wenn man das genauso anderen zugesteht.
Die oben beschriebene Konstellation wäre für mein Verständnis nur für den Mann polyamor und nur zufällig, wenn sich die beiden Frauen lieben, auch für diese. Eine Frau, die sich freiwillig in diese Konstellation begibt, hat nach eurer Vorstellung keinen Wunsch nach weiteren Kontakten, tickt also monogam. Das kommt auch in der hiesigen Gruppe häufig vor, auch mit umgekehrten Genderrollen, von daher warum sollte das Konstrukt nicht polyamor sein? Für mich würde das aber auch bei weiteren Kontakten des Mannes außerhalb der Triade Wissen und Einverständnis wiederum aller Beteiligter voraussetzen. Wie das mit 24/7 und Unterwerfung zusammen geht, übersteigt allerdings mein Abstraktionsvermögen.

Es geht gut mit 24/7 und Unterwerfung zusammen...
Bisher hat mein Herr heute hier Beiträge verfasst. Jetzt gebe ich als der devote Part (=sie) auch mal meinen Senf dazu *zwinker*
Ich würde unsere D/s-Ausrichtung als konsequent beschreiben. Wir schließen hier keinen Lebensbereich aus. Wir leben also wie man so sagt 24/7 TPE. Für mich persönlich würde es sich unglaubwürdig anfühlen, wenn bestimmte Bereiche von der D/s-Konstellation ausgeschlossen wären. Das heißt also auch, dass ich Vorgaben, die meinen sexuellen Umgang betreffen, akzeptiere. Für mich persönlich ist es keineswegs eine Einschränkung, wenn mein Herr mir keine anderen Kontakte erlaubt. Ich fühle mich wohl als seine Sklavin und möchte als solche auch nur meinem Herrn gehören und dienen und niemand anderem. Und wenn mein Herr für sich selbst die Freiheit heraus nimmt, auch andere Frauen zu treffen, dann akzeptiere ich das... Das ist in BDSM-Beziehungen, wenn es keinen Verleih usw. gibt, auch nichts unübliches. Es drückt ja wiederum auch das Machtgefälle aus.
Ich denke für jemand, der selbst keine dominante oder devote Neigung hat, ist es vielleicht schwer nachzuvollziehen, wie man freiwillig einen Teil seiner Freiheit abgibt. Aber genau das ist es ja, was der devote Part wünscht: Zu spüren, dass da ein Machtgefälle ist.. das jemand einen voll und ganz besitzen möchte und auch über einen bestimmt.
Da ich aber auch eine bi-Neigung habe, ist für mich der Gedanke an die zweite Frau eine Bereicherung in dieser Beziehung. Ich kann mir gut vorstellen auch diese Frau zu lieben. Dass es schwer ist diese Person zu finden, ist ganz klar. Deswegen sind wir ja auch im JC unterwegs... Es ist auch denkbar, dass sich zwischen ihr und mir freundschaftliche Gefühle entwickeln. Sowas kann man ja nicht erzwingen.
Aus meiner Sicht steht in unserer Beziehung klar der BDSM-Kontext im Vordergrund und der Wunsch diesen zu dritt in einem familiären Zusammenleben ausleben zu wollen... Wie sich dieses Lebensmodell nun betiteln lässt, scheint wie man sieht keine einfache Frage zu sein...
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
Das heißt also auch, dass ich Vorgaben, die meinen sexuellen Umgang betreffen, akzeptiere.


Das Sexuelle lässt sich sehr wohl durch/mit BDSM bestimmen. Immerhin hat BDSM sehr oft eine sexuelle Bedeutung, Aber das Emotionale? Das kennt seine eigenen Wege, trotz BDSM und oft um so mehr sogar dadurch, und diese Wege brechen sich auch dann Bahn, wenn man sie kontrollieren will.

Es sei denn, man ist Vulkanier...
*********nary Mann
70 Beiträge
Sachlich betrachtet
Zunächst mal: Ich finde das Thema sehr interessant und fühle mich vom TE nicht angegriffen. Der Punkt, an dem sich die Geister scheiden ist:

Der dominante Teil gestattet seinen Partnerinnen keine weiteren sexuellen Kontakte. Es sollte auch kein Verlangen vorhanden sein. Das Wort sollte bedeutet für mich: Dem Dom ist bewusst, dass so ein Verlangen vorkommen kann. Aber eben nicht soll.
Ein 100%iges Verbot von Gefühlen sehe ich darin also nicht - das würde ja auch keinen Sinn ergeben, weil Gefühle sich nicht auf diese Weise beherrschen oder kontrollieren lassen. Eine Emotion zu verbieten ist nicht möglich. Es ist aber sehr wohl möglich, das Ausleben dieser Emotion zu verbieten, und darum geht es hier.

Wenn wir die Lebensweise des TE bewerten sollten wir eines nicht vergessen: Die Partnerinnen akzeptieren in dieser Konstellation die aufgestellten Regeln, weil sie es so wollen. Das hier einer dem anderen nichts gönnt würde ich so nicht sagen: Alle Beteiligten wollen es ja so.

Eine "klassische" Polyamorie ist das natürlich nicht. Denn dort würden ja alle Gefühle gleichberechtigt und frei existieren dürfen, das wird hier durch das - von allen beabsichtigte - Machtgefälle natürlich ausgeschlossen.

Was den Freifahrtschein zum Rumhuren betrifft muss ich dem TE allerdings widersprechen: Die polyamor fühlenden oder lebenden Personen, mit denen ich mich (unter anderem über dieses Forum) ausgetauscht habe, waren allesamt mehr an emotionalem Tiefgang, ersten Gesprächen und wirklicher Annährung interessiert als an kurzlebigem Triebabbau.

@*********rose: Vielleicht hattet ihr bisher einfach die falschen Dialogpartner? *zwinker*
*****_be Mann
271 Beiträge
Eigentlich ist IMHO dem Beitrag von less_ordinary wenig hinzuzufügen. Außer vielleicht: Impliziert ein umfassenderes Konzept von Liebe nicht gerade besonders jene einem selbst sehr fremde Konzepte von Beziehung und In-Der-Welt-und-Miteinander-Sein in ihrer Eigenheit und Andersartigkeit liebend anzunehmen, zu akzeptieren und wertzuschätzen, solange offensichtlich niemand der Beteiligten darunter "leidet"?
Ich meine damit eine "teleologische" Interpretation von Polyamorie, die weit über vermeintlich objektive "Regeln" des Austauschs im partnerschaftlichen Zusammenleben der Primärbeziehung und eine "flache Interpretation" von zwischenmenschlicher Gleichberechtigung im Sinne eines Nullsummenspiels von Geben und Nehmen von Kommunikation, Zeit, Geld, Streicheleinheiten und erotischem Miteinander und sonstige ökonomisierende Interpretation menschlicher Gegenseitigkeit im Sinne von "Ressourcenlogik" hinausgehen. Ich meine die Liebe zur Freiheit der Liebe als Wert an sich, die Liebe dafür, dass alle Beteiligten, mit dem Quatsch den sie veranstalten glücklich sind. 1848 hat mal ein Typ mit Rauschebart, der auch an so was glaubte, geschrieben: "We shall have an association, in which the free development of each is the condition for the free development of all."
Jeder steht an seinem Punkt der Entwicklung. Und wenn die TEs Freude und Erfüllung daran finden, sich an bestimmten Punkten gegenseitig einvernehmlich in ihrem Handeln fremdzubestimmen oder fremdbestimmen zu lassen - vielleicht ist es ja das, was sie gerade in ihrer persönlichen Entwicklung brauchen. Und sicher ist es auch nicht das Ende ihrer Entwicklung. Aber ihnen die Freiheit dazu zu schenken, ist glaube ich ganz wichtig, damit wir alle die akzeptierend-liebende Freiheit der Anderen genießen können, dem Pfad unserer eigenen Entwicklung in Freiheit zu folgen.
Diese Überlegung möchte ich sowohl den TEs, als auch ihren Kritikern ans Herz legen *g*
******ore Frau
4.519 Beiträge
Die Frage des TE war doch nur: sind wir hier richtig?

Es gibt einige polyamore Beziehungen, die einen BDSM - Kontext haben und es gibt einige BDSM - Beziehungen, die polyamor sind (oder es werden sollen, darum geht es ja hier).

Wenn ich mir allerdings die Beiträge so durchlese, dann habe ich deutlich das Gefühl, dass der Schwerpunkt eurer Frage auf dem BDSM- Kontext liegt und nicht so sehr auf dem polyamoren.
Ich als polyamor fühlende und lebende Frau kann mit Eurer Fragestellung nix anfangen.

Vielleicht seid ihr doch besser im BDSM- Forum mit der Fragestellung: "wir wollen unsere BDSM- Beziehung polyamor leben, geht das?" aufgehoben.

Und mein ganz persönlicher Eindruck ist: ihr versucht - innerhalb dieses BDSM- Kontextes- Gefühle zu planen und vorherzubestimmen. Ich habe noch nie erlebt, dass das geht.....
Liebe ist für mein empfinden frei und hat mit Macht und Besitz wenig zu tun.
Ich mag gerne Freiheit schenken, glaube aber, dass die Antwort auf die Frage woanders zu finden ist.
*********nary Mann
70 Beiträge
Ich für meinen Teil möchte nicht darüber urteilen, ob die TE hier richtig sind - das können Anker_Seerose letztendlich nur selbst entscheiden.

Es dürfte aber wahrscheinlich schwierig werden, hier eine passende Partnerin zu finden, die euren Wünschen entsprechen kann. Für viele Leute hier im Forum ist die Freiheit und Gleichberechtigung der Gefühle aller an einem Beziehungsgeflecht beteiligten Personen qusi das höchste Gut, diese Vorstellung schließt ein Machtgefälle natürlich aus.

Das ist keine Wertung, sondern einfach eine unterschiedliche Art, die Dinge zu sehen. Wenn ihr über diese andere Perspektive mehr wissen oder darüber diskutieren mögt wüsste ich nicht, warum ihr hier pauschal falsch sein solltet.
******_nw Frau
512 Beiträge
Wir können uns natürlich in Sachfragen versteigen und einen Diskurs über verschiedene Lebens- und Beziehungsmodelle führen. Und wer, warum und wie Platz in einer Gruppe hat. Das tun BDSMler übrigens auch ganz gerne. Irgendwann wird´s so theoretisch, dass bei allem "Angenommen, ich praktiziere BDSM oder Polyamorie oder...." die Frage nach der Verwirklichung der Theorie in den Hintergrund tritt. Kann man sicher so handhaben.
Für mich ist es auch wichtig, das Leben hinter der Theorie zu betrachten, anzusprechen und in einen Dialog zu bringen. Der Austausch über die Frage "Was macht mich aus? Und magst du mir von dir erzählen?" führt dann dazu, dass Gefühle unterschiedlichster Facetten ins Spiel kommen. Spannend finde ich den Umgang damit. Ob es den verschiedenen Gesprächspartnern möglich ist, diese zuzulassen und dem anderen zu gestatten, dass er/sie mit den eigenen Gedanken/Gefühlen ein wichtiger Gesprächspartner ist. Gilt übrigens für alle am Gespräch Beteiligten.

Und: Manchmal können Menschen, die in einem bestimmten Bereich nicht "zu Hause" sind, wirklich interessante Fragen stellen. Habe ich jedenfalls so erlebt. Hat das Nachdenken über die eigenen "Selbstverständlichkeiten" ausgesprochen bereichert. Und dann klärt sich auch die Frage nach dem eigenen Platz in einer Gruppe. Zumindest für mich.
******dee Paar
97 Beiträge
Um was geht es wirklich?
Es ist ein spannendes Thema, und da ich (m) mich noch nicht lange in der polyamoren Gedanken- und Begriffswelt aufhalte und die BDSM-Sphären mir sowieso fremdartig erscheinen, erlebe ich vieles, was hier diskutiert wurde, eher wie ein außenstehender, wiewohl interessierter Betrachter. Vieles, was hier dargelegt und erörtert wurde – von @*********rose (TE) als auch von den kritischen Stimmen – leuchtet durchaus ein.

Dennoch möchte ich 2 Punkte ansprechen, die hier noch nicht diskutiert wurden. Sie mögen dem Insider läppisch erscheinen; mich als Außenstehenden beschäftigen sie:

1) Ich verstehe nicht ganz, was der TE mit seiner Eingangsfrage:
“Sind wir hier richtig?“
bezweckt. Erwartet er Beifall? Will er konfrontieren? Will er sein Beziehungskonzept zur Diskussion stellen? (Das letzte zumindest ist gelungen.) Die Eingangsfrage ist offensichtlich rhetorisch: Denn ob er sich in der richtigen Gruppe wähnt, kann letztlich nur er selbst wahrnehmen. Da er sich als Mitglied beworben hat und zumindest von den Moderatoren willkommen geheißen wurde, kann er ja wohl nicht völlig falsch liegen. Also passt für mich die Frage so gar nicht zu einem „Dom“, der weiß was er will. Und wenn @*********rose (er) dann noch poltert:
Es geht in diesem Thema aber nicht um euch!
kapiere ich überhaupt nicht mehr, um was es ihm wirklich geht.

2) @*********nary schreibt (m.E. sehr richtig):
Eine Emotion zu verbieten ist nicht möglich. Es ist aber sehr wohl möglich, das Ausleben dieser Emotion zu verbieten, und darum geht es hier.
Der dominante Teil gestattet seinen Partnerinnen keine weiteren sexuellen Kontakte
und @*********rose (sie) bestätigt:
Das heißt also auch, dass ich Vorgaben, die meinen sexuellen Umgang betreffen, akzeptiere.

Darin kann ich nichts BDSM-Spezifisches erkennen. Ist das denn nicht der Normalfall, ja sogar ein Kernpunkt jeder klassischen monogamen Beziehung? Nicht nur der dominante Teil, sondern beide gestatten ihren Partnern keine weiteren sexuellen Kontakte, und diese Vorgabe wird in der Regel akzeptiert. Ein Ausleben erotischer oder sexueller Emotionen mit Dritten ist „verboten“ (Dass dies Verbot in der Praxis nicht immer eingehalten wird, ist eine andere Sache). Man könnte entgegenhalten, das Machtgefälle mache den Unterschied. Doch ein solches Machtgefälle ist auch nichts Besonderes; das gab es jahrhundertelang in monogamen patriarchalischen Familienstrukturen: Die Ehefrau hatte keusch zu sein, der Mann hielt sich Mätressen.

Wie auch immer, das vom TE vorgestellte Beziehungsmodell kommt mir recht rückständig vor. Sorry, aber das musste mal gesagt werden.

Faufaudee
@TE
Thematisch bist Du hier m. E. richtig, weil Du ja Antworten und Klarheit suchst.
Information besteht jedoch nicht nur aus dem Inhalt, sondern auch der Art und Weise wie sie kommuniziert wird.
Unter diesem Aspekt gehörst Du aus meiner Sicht NICHT hierher.
Aus der Art und Weise, wie Du forderst, dass sich alles auch hier im Forum nur um Dich dreht, erweckt bei mir den Eindruck, dass Du Deine Wünsche / Träume / Lebensweise / Dominanz uns bzw. dem Forum überzustülpen versuchst. Darüber hinaus höre ich da ein Tonfall der Dominanz dem Forum gegenüber, der m. E. erst dann angebracht wäre, wenn die Adressaten als Sub dies ausdrücklich gestattet hätten (Metavereinbarung s. o.). Meine Zustimmung dazu hast Du schon mal nicht.
Und diese Art von Ichbezogenheit ist für mich ganz weit weg von dem was ich unter PolyAMORIE verstehe. Ich hoffe sehr, dass Du mit Deinen zukünftigen "Partnerinnen" zunächst einmal eine solche Metavereinbarung klipp und klar zustande bringst, bevor das ins Eingemachte geht.
Das soll ganz ausdrücklich keine Wertung Deiner Persönlichkeit bzw. Kommunikation im Sinne von gut oder schlecht sein, sondern meine subjektive Beantwortung Deiner Frage, ob Du hierher passt oder nicht.
*******ben Mann
3.280 Beiträge
@ anker_seerose
Es ist ja mitunter genau deswegen von uns die Frage in den Raum gestellt worden, ob wir mit unserem Konstrukt (im Reich der Polyamorie) wirklich richtig sind.
ICH kann an dem von euch im Eingangstext geschilderten "Konstrukt" erst einmal aus meiner Sichtweise nichts polyamores oder polygames entdecken. Das ein Herr zusamen leben will mit 2 Sklavinnen und diese beide liebt, denen aber jeden weiteren intimen Gefühle oder Kontakte verbietet, kenne ich aus vielen unterschiedlichsten BDSM-Zusammenhängen. Was daran Poly sein soll erschließt sich mir noch nicht.
Aber ICH stelle dabei auch nicht die Frage, ob ihr oder etwas hier richtig (oder falsch) ist (das gibt es in der bunten Vielfalt der Polyamorie für mich nicht).

Wenn dir/euch allerdings die hier in der Gruppe üblichen Nachfragen und in Frage stellen von Vorstellungen so gar nicht passen, dürftet ihr es sehr schwer haben hier in der Gruppe und mit dem Bekommen von für euch passenden Antworten.

Für MICH bedeutet polyamores Zusammenleben mit mehreren Menschen, das entsprechend deren Wünsche/Bedürfnisse/Weltansichten/... sich das gemeinsam kreiert, was dann gemeinsam (und sicherlich teilweise individuell unterschiedlich) gelebt wird. Dazu kann für mich auch klare Dominanz gehören. Nur wenn ich mit dieser dann auch die Gefühle der Anderen beschneide (davon ausgehend das diese dies auch für sich so wollen) oder auch die eigenen (Verlieben nur in Subs nicht in "gleiche oder dominantere Personen") ist dies aus meiner Sichtweise dann nicht Poly sondern BDSM oder Ansätze in Richtung einer "Glaubensgemeinschaft".
Poly bedeutet für mich auch, dem wahrhaftigen L(i)eben Raum zu geben, nicht versuchen das L(i)eben in ein Konstrukt (eines Einzelnen) zu zwängen.
Ebenso Toleranz für das mehrfache Lieben anderer - egal ob deren Form für mich passend ist - ohne dies verbal so heftig abzuwerten.
Scheinbar (ohne über einen Kamm scheren zu wollen) interpretieren viele dieses Lebensmodell als Freifahrschein zum rumhuren. Bitte jetzt nicht angegriffen fühlen, aber den Eindruck erhielten wir in einigen Dialogen.

Nein, Polyamorie wird als Praxis verstanden, bei der man zu mehr als einer Person eine Liebesbeziehung führt. Das kann von tiefer Freundschaft (Freundschaft+) bis hin zu echten Beziehungen gehen und hat meiner Meinung nach nichts mit Rumhuren zu tun. Rumhuren ist, wenn man sich recht wahllos auf andere Menschen, oft nur mit sexuellem Hintergrund, einlässt. Der Gedanke hinter Polyamorie ist, mehr als einem Menschen die Möglichkeit zu geben, Teil seines Lebens werden zu können, ohne dabei seine Gefühle, wegen eines z.b. bereits vorhandenen Partners, den man genauso lieben kann, einschränken zu müssen. Aber polyamore Gefüge müssen, genauso wie normale Beziehungen, wachsen und sich entwickeln können. Das kann dann von freundschaftlicher, bis hin zu sehr tief empfundener Liebe reichen und hat wenig damit zu tun, dass man sich nicht binden will. Ganz im Gegenteil. Wenn man mehrere feste Partner hat, trägt man für diese genauso Verantwortung, wie nur für einen. Aber man muss sich nicht für den einen oder gegen den anderen entscheiden.

Natürlich dürfen die beiden Frauen Gefühle füreinander empfinden.

Das wäre wünschenswert, andernfalls braucht man sowas nicht anfangen. Zweckpartnerschaften gibt es genug, vor allem im BDSM-Bereich. Und wenn die andere Frau z.b. nicht bi ist und diese Liebe für eine andere Frau nicht empfinden kann, dann könnte man das ja dann nach deiner Definition auch als Rumhuren bezeichnen oder? *zwinker*

Wenn man zum wiederholten Male in Dialogen erfahren darf, dass "sie" sexuelle Beziehungen (parallel) zu Frauen, Männern und Paaren pflegt, diese sich untereinander aber nicht kennen und somit auch keine Gefühle füreinander empfinden können, erschien der Begriff "rumhuren" passend.

Also die Partner, mit denen ich in Kontakt stehe, wissen in der Regel, dass es andere gibt und ich erteile auch gerne Auskunft darüber, wer das ist, wenn die Frage danach aufkommt. Und diese Partner wechseln auch nicht ständig und sind in einer überschaubaren Zahl. Ich kann aber nicht erwarten, dass sich Paar XY mit Frau Z verträgt. Mein langfristiges Ziel ist es z.B. auch, einen oder zwei feste Partner zu haben. Alles was im Rahmen z.b. von BDSM-Spielarten oder Freundschaften darüber hinaus geht, muss halt abgesprochen werden (siehe polyamores Netzwerk). Aber das wächst nicht über Nacht aus dem Boden, weil es sich eben, wie hier schon oft erwähnt, um Polyamorie dreht, also ehrlich empfundene Liebe bzw. Zuneigung zu mehr als einem Menschen und eben nicht um Spielbeziehungen oder dergleichen.

Emotionale Beziehungen könnte er zwar auch außerhalb führen, es ist jedoch so, dass seinem Verständnis nach schnell der Punkt erreicht sein würde, dass diese weitere Frau dann auch bei uns einzieht und ein Familienmitglied wird. Klarerweise nach einem intensiven Kennenlernen zwischen allen Beteiligten.

Das heißt, du hast dann irgendwann mal nen Harem?

Wie wäre es, wenn ihr das mal einfach auf euch zukommen lasst? Es ist immer gut, einen Plan oder eine Vorstellung zu haben, aber meistens entwickeln sich Dinge sehr viel anders, als gedacht. Es wäre schade, wenn ihr euch da von vornherein Chancen verbaut, weil ihr mit Tunnelblick und Scheuklappen nur auf euer Endziel zustrebt. Möglicherweise findet ihr jemanden, der passt, aber ihr liebt diese Person nicht. Oder sie euch nicht oder sie ihn nicht oder sie sie nicht oder... oder... oder...
*********gStar Frau
86 Beiträge
Unicorn
Ein 24/7 TPE-Paar sucht eine submissive polyfidele Bi-Sub, die sich komplett unterordnen soll und sich praktischerweise nicht nur dem Herrn willenlos unterwirft, sondern sich auch in die Erst-Sub verliebt. Ein äußerst beliebtes Kopfkino. Und ein Klassiker in der Szene. Solche Wesen nennt man Unicorns, Einhörner, weil sie genauso selten vorkommen wie ihre Namensgeber. Viel Erfolg bei der Suche. Und ne. Besonders polyamor ist das nicht. Vielleicht eher polygam, wobei der männliche Partner rumhuren darf (sorry, aber der musste jetzt sein).
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