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ich bin jetzt seit einigen wochen hier, anfangs wollte ich antworten auf die vielen fragen, die sich aus meiner neu entstandenen polybeziehung ergeben haben, aber irgendwie haben sich hier keine antworten gefunden, sondern nur noch mehr fragen und manche antworten und/oder reaktionen haben mich eher noch verstört.

wie schon an anderer stelle erwähnt, ist meine polybeziehung gewachsen, aus freundschaft+ wurde eine offene beziehung und letztendlich eine primary/secondary geschichte, die aber noch ein experiment ist, weil wir erst dabei sind die regeln dafür zu definieren.

um vorne weg gleich einmal zu erläutern, was wir darunter verstehen will ich die definitionen von polyamorie.de zitieren:

Die offene Zweierbeziehung: das Primary-Secondary-Modell

Dieses Modell ist wohl die häufigste Form des polyamoren Lebensstils. Nach außen kann so ein Lebensstil unauffällig bleiben. Wahrscheinlich ist es auch die am meisten akzeptierte und von außen nachvollziehbare Form.
Die Paar-Beziehung hat hier Priorität und steht im Fokus. Nebenbeziehungen sind erlaubt, sollen aber die Hauptbeziehung in ihrer Vorrangigkeit nicht gefährden. Auch wird vorerst keine Erweiterung des Paares in Richtung einer gleichwertigen Mehrfach-Beziehung angestrebt.

und weil wir schon dabei sind gleich noch die definition des primary

Primärbeziehung, engl. Primary,
bezeichnet den Partner, mit dem ich zusammenlebe, auf den ich mich maßgeblich beziehe, mit dem ich evtl. verheiratet bin, mit dem ich Kinder habe oder mir vorstellen kann, welche zu bekommen, der Mensch, mit dem ich möglicherweise unter einem Dach lebe, mit dem ich meine Finanzen teile, den ich bei meiner Urlaubsplanung berücksichtige, mit dem ich Weihnachten feiere und den ich meinem Eltern als meinen Partner vorstelle.

jetzt habe ich das glück, dass meine beziehung ja (sagen wir es einmal so) natürlich gewachsen ist. wir waren von anfang an offen und ehrlich zueinander, eigentlich wollte keiner eine beziehung und doch ist letztendlich eine daraus geworden, wir haben gelernt damit umzugehen (ich noch nicht ganz, bin aber auf dem weg dazu). wenn ich mir jetzt aber so die meisten threads hier ansehe, war das bei den wenigsten so. viele sind seit jahren zusammen, meist in einer mehr oder weniger monogamen lebensform mit den einen oder anderen seitensprüngen, sehnsüchten was auch immer. irgendwann kommt dann anscheinend für einen der partner der moment, in dem er nicht weiter lügen und betrügen will, nicht weiter ein schlechtes gewissen haben will und/oder um im terminus der polyamory zu bleiben, der zeitpunkt an dem er zu seiner anderen liebe, seinen anderen lieben stehen will. das ist durchaus löblich, weil ich sehr für offenheit und ehrlichkeit in einer beziehung bin (war ich nicht immer und wenn ich es versucht habe, ist es meistens mit dem ende der bestehenden beziehung einher gegangen).

erst gestern ist wieder so ein thread aufgemacht worden, in dem es darum geht, dass einer der partner mit einer situation nicht mehr einverstanden ist, damit nicht klar kommt und anscheinend dabei ist daran zu zerbrechen. was mich jetzt dabei beschäftigt und verstört, sind die antworten und lösungsansätze, die da gegeben wurden.

wenn also "Die Paar-Beziehung hat hier Priorität und steht im Fokus" zutrifft, dann stellt sich für mich eindeutig die frage, wie viel verantwortung jeder der beiden für das funktionieren dieser beziehung hat, oder macht in ein einer polybziehung jeder was er will und der andere muss sehen, wie er damit klar kommt.

frei nach dem motto: "friss oder stirb!"

besteht eine funktionierende polybeziehung aus zwei egoisten die ihren weg gehen, ohne rücksicht auf den anderen, dann frage ich mich, warum sollten die beiden überhaupt zusammen sein? wenn dann noch so antworten kommen wie: "man muss den mut haben dem anderen auch weh zu tun" oder "da könnte man ja gleich verlangen, dass sich der andere den arm abhackt", dann ist da meiner bescheidenen meinung nach nichts mehr von priorität und steht im fokus zu erkennen. Aussagen wie "man kann für einen anderen menschen keine verantwortung übernehmen" mögen schon richtig sein, aber wenn ich eine beziehung eingehe, dann übernehme ich wenigstens verantwortung für das funktionieren derselben. sollte ich sogar diese verantwortung ablehnen, dann brauche ich doch erst recht keine beziehung.
ist es in der polyamoren welt nicht auch so, dass beziehungen aus geben und nehmen bestehen? oder heisst es in einer polybeziehung "gib" schmerzen und "nimm" freude? sprich, lass deinen partner mit seinen gefühlen alleine und nimm dir dafür alles was du brauchst. das kann und will ich nicht glauben.

ja, ich bin dafür, dass jeder für sich mit einer situation umgehen können muss, dass jeder zuerste für sich selber klären muss, ob er damit klar kommt oder ob es zu viel ist. spätestens in dem moment, wo er für sich entschieden hat, dass es so nicht geht, dass er daran zerbricht, spätestens dann ist aber auch der partner in der verantwortung. ich kann mir kein beziehungsmodel vorstellen in dem es dann heisst, gut, du hältst die schmerzen nicht mehr aus, also beenden wir das, denn ich will auf meine freude nicht verzichten. was würde dass denn im klartext bedeuten?

ich füge dir jetzt zwar schmerzen zu und du musst damit leben, weil du von mir nicht fordern kannst, mir die schmerzen zuzufügen, die ich empfinde, wenn ich wegen dir die andere liebe aufgebe. die logische konsequenz dabei ist aber wahrscheinlich, dass der andere jetzt die beziehung beendet, weil er die schmerzen nicht mehr erträgt und/oder nicht mehr damit leben kann und will. wenn es nun aber so ist, dass der erste die beziehung zu seiner anderen liebe, die der grund für die schmerzen ist, nicht beenden muss, weil es ihm ja schmerzen verursachen würde, darf dann der andere die beziehung beenden weil er schmerzen hat, obwohl er damit dann dem zweiten schmerzen durch diese trennung verursacht? so betrachtet müsste sich der erste wohl seinem schicksal beugen und in demut weiterhin seine schmerzen ertragen, daran zerbrechen und bis zum ende versuchen damit klar zu kommen. geht es nur mir so, oder ist das nicht ein bisschen seltsam?

wenn sich zwei menschen für diese lebensform entscheiden, dann sind sich mit sicherheit beide bewusst, dass es hin und wieder weh tun wird, sie akzeptieren das und beide werden versuchen damit umzugehen. allerdings bin ich schon auch der meinung, dass eine beziehung auch auf gegenseitigen respekt aufbauen sollte. es kann auf gar keinen fall ein freibrief dafür sein, zu tun und zu lassen was man will, ohne dabei auch nur einen gedanken an seinen partner zu verschwenden und ohne rücksicht auf ihn, zu tun und zu lassen, wozu man lust hat. erst recht nicht, wenn die polybeziehung aus eine monobeziehung entstanden ist. es muss auch in polybeziehungen die möglichkeit eines einspruches geben, mit dem einer dem anderen mitteilen kann, dass es zuviel ist, dass ein punkt überschritten ist, der die beziehung gefährdet und es muss erlaubt sein etwas zu verlangen ohne dabei gleich alles in frage zu stellen.

nicht alle menschen bewegen sich in ihrer gefühlswelt mit dem selben tempo vorwärts, der eine ist schnell wieder mit sich im reinen, der andere braucht dazu länger. in einer beziehung sollte es selbstverständlich sein, dass man darauf rücksicht nimmt, egal ob poly, mono oder welche beziehungsform auch immer. wenn sich zwei menschen finden, miteinander alt werden wollen und sich eine gemeinsame zukunft aufbauen, dann sollten sie auch gegenseitig verantwortung für den bestand ihrer beziehung übernehmen. natürlich kann es sein, dass sich einer der beiden in einen anderen menschen so sehr verliebt, dass er das nicht mehr will. das kommt ständig vor, egal welche beziehungsform gerade gelebt wird und dann muss man darüber sprechen, man wird die situation neu bewerten und wofür immer man sich dann auch entscheidet, es wird die neue basis eine miteinander sein oder man geht eben getrennte wege. auch hier kann es nicht sein, dass man alles so lässt wie es ist und einer von beiden daran zerbricht.

gegenseitiger respekt und gegenseitige verantwortung für die beziehung dürfen niemals fehlen.

ich weiss nicht, ob ich jetzt antworten bekomme, ob ich aus dem polyforum ausgeschlossen werde oder was immer sonst passiert. wenn ihr antwortet, dann seid doch bitte so nett und schreibt dazu in welcher beziehungsform ihr lebt, damit man auch den hintergrund der antwort verstehen kann und man sieht, wie weit euer polysein für euch schon fortgeschritten ist.

Danke Felix
Lieber Felix,
danke für Deine Offenheit.
Es gibt viele verschiedene Definitionen des Umgangs miteinander, jedoch soviele reale Spielarten wie es Menschen gibt. Definitionen - und Worte ganz allgemein - sind ja nur Hilsmittel, um eine gewisse Klarheit zu erhalten und auf dieser Ebene kommunizieren zu können.
Zunächst einmal versuche ich deshalb, Worte nicht auf die Goldwaage zu legen.
Zum Anderen gibt es ja nicht nur das Primary-Secondary-Modell, wenn man das mal an Definitionen festmachen will. Das geht bis hin zu Beziehungsanarchie. Die Definition kannst Du bei der gleichnamigen Gruppe hier nachlesen.
Und alle Foristen hier sind vermutlich- wie wir beide wohl auch - in einer lebenslangen Lern- und Entwicklungsphase mit sehr unterschiedlichen Veranlagungen, Prägungen, Erfahrungen, Wünschen und Ängsten. Und Dramen auch mal.
Bitte gestehe uns das doch einfach zu und freue Dich über unsere Offenheit. so wie ich mich über Deine Offenheit freue.
Bewertungen im Sinne von gut oder schlecht können wir, wenn überhaupt, nur für uns selbst abgeben. Gedankenaustausch lebt doch von Offenheit und nicht davon, das zurückzuhalten, was sich evtl. nicht gut anhört oder sowas.
Und wenn manche Beiträge oder Vorschläge sich für Dich vielleicht etwas hart oder "herzlos" oder "unpolyamor" oder wie auch immer anhören, so drückt das den Reichtum unserer großen Bandbreite aus.
Im Übrigen ist nach meiner Lebenserfahrung nicht immer der sanfte, allen alles rechtmachen wollende Weg immer der "Geeignetste". Im Grund kann das nur jeder für sich selbst entscheiden, aber das Forum dient dem Austausch. Das ist ein riesiges Geschenk.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich von Beiträgen, mit deren Inhalt ich nicht übereinstimme, mindestens genaus viel lernen kann wie bei großer Resonanz.
Jeder kann seine Sichtweise selbst bestimmern und entscheiden, wie er was nutzt.
Gute Zeit Dir
Stefan
******_nw Frau
512 Beiträge
Lieber Felix,

wir schreiben doch auf dem Hintergrund unserer eigenen Geschichte. Insofern sind diese Wahrnehmungen und Beschreibungen immer subjektiv. Selbst wenn wir uns auf der Metaebene bewegen, kommen wir doch nicht aus unserer Haut heraus. Finde ich auch nicht schlimm. Diese Erkenntnis kann allerdings helfen, den Anderen zu verstehen.

Beim Lesen deiner Worte kamen mir sofort Gedanken, Bilder und Erinnerungen in den Sinn. Im anderen Thread, auf den du dich beziehst, habe ich geschrieben, dass ich es schwierig finde, vom anderen zu verlangen, dass er die Beziehung zu der weiteren Liebe aufgibt. Und dazu stehe ich. Auch auf dem Hintergrund meiner Geschichte. Ich war nämlich diejenige, die von ihrem Mann zweimal verlangt hat, eine solche Verbindung zu lösen. Und ich kann sagen, dass es "sehr bittere Siege" waren. Denn was da geschah, passierte auf Druck und nicht aus freiem Herzen. Hat den Respekt, den wir doch als so wichtig erachten, voreinander nachhaltig beschädigt und war ein weiterer Schritt, dass unsere Beziehung langsam erodierte. Später - als wir wieder sprechen konnten, haben wir uns darüber austauschen können. Und ich habe - schmerzhaft - gespürt, dass dieser Weg, den Partner zu zwingen, kein guter war.

Ich glaube, dass Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und Beziehung in Freiheit zu gestalten, nichts mit Beliebigkeit zu tun hat, sondern durchaus etwas sehr Verbindliches beinhaltet. Das kann auch bedeuten, dem Anderen etwas zuzumuten. Und es kann auch Liebe sein, zu gehen in dem Wissen, dass der Weg zusammen nicht mehr geht. Dafür bin ich meinem ehemaligen Mann im Nachhinein sehr dankbar.
******nia Frau
278 Beiträge
Warum solltest du denn...
... aus dem Forum geschmissen werden nur weil du hier eine wesentliche Frage aufgeworfen hast um die sich der ganze Zirkus (sorry, ich meine Thema) Beziehungsdramen geht. Ich keinen Operpoly der/die unbeflekt daher kommt.

Ich glaub nicht, dass das ganze Primär - Sekundär - Terziär... Gedöns hier Gesetz ist. Vielleicht Mainstream, aber ehrlich gesagt find ich das kaum prickelnd und halte es nur zum Einen für einen "Kompromiss" an die bürgerlichen Vorstellungen vom Zusammenleben, der in einigen Fällen für eine gewisse Zeit funktionieren kann.

Manchmal sind Kompromisse halt stabiler als radikale Brüche. Manchmal, wie gesagt!

Schuld ist das Eifersuchts und Angst Monster, das in uns allen wohnt und selber viel Streicheleinheiten braucht.

Ein interessantes Thema, oder *zwinker*
********a_76 Frau
1.836 Beiträge
Danke für den Beitrag
Lieber Felix

Du hast für mich das hier genau auch meine Gedanken niedergeschrieben. Meine Geschichte ist in etwa gleich wie deine. Darum kann ich deine Gedankengänge gut nachvollziehen.
Ich habe am Anfang auch nach vielen Antworten gesucht und nach jeder beantworteten Fragen tauchten wieder zwei Neue auf.
Viele Antworten kamen mir sehr hart vor, doch mit der Zeit hat es mir gezeigt, dass die Bandbreite von Polyamorie sehr gross ist. Wichtig ist, wie man es für sich selber definiert und es leben möchte. Man muss mit sich und auch mit dem Lebensstil im reinen sein. Egal ob man von Anfang an so in eine Beziehung geht, oder die bestehende Beziehung geöffnet wird.

Ich finde, vor allem für den Anfang kann es sehr hilfreich sein, wenn man Definitionen hat und auch Regeln bewusst setzt.
Ich hatte auch vielmals gehört, dass ich mich ja dafür entschieden habe, aber es von meinem Partner nicht verlangen kann, dass ich einen Rückzieher mache. Auch wenn ich leide. Ich kann von meinem Partner nicht verlangen, dass ich das Gleiche zurückbekomme, was ich von mir aus gegeben habe.
Meiner Meinung nach kann ich das sehr wohl. Denn für mich ist eine Beziehung/Partnerschaft ein geben und nehmen. Egal ob in einer Polybeziehung mit Priory/Secondery oder eine Monobeziehung. Ich finde das nicht egoistisch, sondern erachte das als selbstverständlich.

Ich habe turbulente Zeiten mit meinen Männern hinter mir und würde, wenn ich von Vorne beginnen könnte, vieles anders machen. Würde mehr auf mich achten. Vieles ist kaputt gegangen, auch zwischen mir und meinem Mann, was nicht mehr nachzuholen ist, aber wir lieben uns weiterhin und ich würde ihn deswegen nicht verlassen. Aber es ist auch ein Stück Keil, dass zwischen uns ist, was aber unser Zusammensein nicht so beeinträchtigt, dass ich sagen würde, ich kann nicht mehr/es lohnt sich nicht mehr. Er ist meine Primärbeziehung und dazu stehe ich. Wir haben zusammen viel aufgebaut und auch zusammen geschaffen. Ich würde auch ein Teil von mir aufgeben, wenn ich nicht dafür kämpfen würde.
Ich würde nie von meinem Mann verlangen, dass er sich von seiner Partnerin trennt, auch wenn seine Beziehung erst nach meiner Beziehung zu einem anderen Mann, welche kaputt ging unter anderem wegen seinen "Zickereien" weil er damals keine Beziehung hatte. Aber was ich verlange ist, dass wenn es mir schlecht geht für mich da ist und dies auch mit allen besprochen wird. Dies trifft auch auf den Secondery Part zu, denn das ganze ist ein Beziehungsgeflecht. Es betrifft jeden, wenn das Gleichgewicht wegbricht. Wenn dies nicht passiert, dann steht es mir immer noch offen, wofür ich mich entscheide und welchen Schritt ich gehe. Denn in dem Fall bin ich in diesem Beziehungsgeflecht nicht wichtig genug. Egal ob im Part von Priority oder Sekundär. Beziehung heisst für mich Verantwortung, gegenüber mir und auch meinem Partner/Partnern gegenüber.
Viele gehen blauäugig in eine Polyamorösen-Beziehung und denken nur dabei an sein Glück. Aber nicht an das Glück des Anderen. Dies finde ich falsch. Denn wenn ich mich auf ein Beziehungsgeflecht einlasse, dann lasse ich mich auf alle Beteiligten ein und stehe denen auch bei. Respekt gegenüber den anderen Partnern ist wichtig, denn ohne das funktioniert es nicht. Jedenfalls nicht für mich.
Ich spreche nur von mir aus und was ich als Polyamory sehe und wie es für mich lebbar ist.
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
Lieber TE, warum siehst du denn das Ende deiner Verantwortung für deine Partnerin gekommen, wenn sie dich deiner Primary-Stellung entheben will, um mit noch einem geliebten Menschen noch glücklicher zu werden? Warum darfst du da egoistisch sein und deine Wünsche über ihre stellen?
Wo fängt das an, wo hört es auf?


Es kommt letztlich nur darauf an, wo man seine eigenen Grenzen zieht, bis wo man mitgehen will. Und das ist individuell verschieden.
***xy Frau
4.595 Beiträge
Lieber TE,

vielleicht bist Du bei den Beziehungsanarchisten doch besser aufgehoben.
Mir jedenfalls sind die Polys mit ihren 1000 Regeln, mit primär, sekundär, mit ihrem starken Bedürfnis, alles zu definieren und in Kategorien einzuteilen, sehr fremd.

Trixy
*******1956 Paar
36 Beiträge
Polys sind auch Menschen...
...und machen auch in Beziehungen viele Fehler, aber es sind immer die eigenen. Lass dir nie ein Dogma einer Gemeinschaft überstülpen die behaupten es gäbe ein "Richtig" und ein "Falsch", denn das ist immer individuell. Lebe so wie es DIR gut tut. Sowas würde jetzt für einen Menschen alleine oder absolute Egoisten schon reichen, aber in einer Partnerschaft gehört, zu mindest für mich, in gleicher Priorität dazu, dass es meiner Partnerin auch gut geht. In einer 1:1 Partnerschaft kann das für viele sogar schon problematisch werden weil die sensible Sicht (quasi von außen) auf die Partnerschaft nicht jedem gegeben ist...

In einem, wie auch immer gearteten, Polygeflecht ist das nun nicht weniger wichtig aber letzlich eben doch auch komplizierter (bis hin zu fast unlösbar, einem gordischen Knoten gleich).
Wir hier leben prinzipiel das von dir benannte Primary-Secondary-Modell aber doch schon eher modifiziert, denn für Sie bin ich zwar emotional und historisch der Primary, aber real wird die Zeit 50:50 geteilt, worunter dann auch Urlaub, Weihnachten etc häufig fallen (was aber ihr, mir und uns definitiv gut tut). Das ich derzeit gerade mono lebe liegt letzlich nur an mir selbst und mangelnder Zeit, aber wenn dann bin ich wohl eher polygam als polyamor, denn mir würden problemlos auch (BDSM)-Spielbeziehungen reichen, denn sie ist meine 100% Primary. Aber da niemand in die Zukunft schauen kann, weiß man auch nicht wissen, was mit den eigenen Gefühlen und auch denen der Partnerin passiert.
Dauerhafte Sicherheit egal in welcher Partnerschaftsform kann es nie geben.

Und hiermit zu einer deiner Fragen:
wie viel Verantwortung jeder der beiden für das Funktionieren dieser Beziehung hat, oder macht in ein einer Polybziehung jeder was er will und der andere muss sehen, wie er damit klar kommt
Für mich JEDER zu 100%, wenn für ihn das Bestehen der Partnerschaft (noch) im Focus steht. Wenn es die von dir beschriebenen Egoisten sind, dann brauchen sie beide die Partnerschaft vermutlich auch nicht, und können dadurch auch gut mit dem Verhalten des jeweils Anderen leben (ich persönlich hab aber noch kein solches Modell gesehen - zumindest nicht für lange).

Wenn ich merke das mein eigenes Handeln, also etwas was MIR gut tut und wichtig ist, einem anderen aber Leid zufügt, dann liegt es NATÜRLICH in meiner Verantwortung an dieser Situation etwas zu ändern. Das WAS kann jetzt aber natürlich sehr vielschichtig sein und sogar das Beenden der Beziehung mit einschließen, aber einfach ignorieren ist ein NoGo wenn ich es im entferntesten "Beziehung" nenne (das wäre ja sogar schon ohne Beziehung moralisch und manchmal sogar strafrechtich zweifelhaft ... wie unterlassene Hilfeleistung ... OK zugegeben ist jetzt etwas übertrieben *zwinker* )

Im Großen und Ganzen kann ich Deinen Ausführungen zustimmen (nur, warum schließt du dein Posting eigentlich so negativ ??? keine Antwort / Ausschluß *panik* ), will aber noch eines ansprechen, was ich bei dir so zwischen den Zeilen spüre...
Wenn problematische Situationen vorliegen und gemeinsame Gespräche nichts gebracht haben, dann muß jeder für sich selber entscheiden wie für ihn selber die Waagschale zwischen Leid und Beziehung ausschlägt. Was nicht geht, ist vom anderen zu erwarten dass er sein Verhalten korrigiert um die Beziehung zu retten (und da die Verantworlichkeit vorschieben ... man kann es erhoffen, aber die Prioritäten des Anderen können ja auch anders liegen, bzw. sich verändert haben). Wenn der Partner, trotz Hinweisen und Gesprächen, immer noch so handelt, dass man es selber nicht ertragen kann, dann ist es an der Zeit in Selbstverantwortung eine Beziehung zu beenden. Denn man selber kann das Verhalten von Anderen nicht ändern, man kann nur das eigene Verhalten darauf abstimmen.

FAZIT: Eine Beziehung funktioniert letzlich nur dann wenn es (fast) immer ein Gleichgewicht gibt zwischen "Ich tue nur das, was mir gut tut!" und "Ich achte daruf, dass es allen mir wichtigen Menschen, auch gut geht!". Daran muß man (bzw. alle Beteiligten) dauerhaft arbeiten, und dazu ist Kommunikation und Selbstreflektion das Mittel der ersten Wahl.

RR
PS: man möge mir jetzt die sprachlich männliche Sichtweise verzeihen, aber geschlechtsneutral wäre es noch unübersichlicher geworden...
********a_76 Frau
1.836 Beiträge
@Trixy214
vielleicht bist Du bei den Beziehungsanarchisten doch besser aufgehoben.
Mir jedenfalls sind die Polys mit ihren 1000 Regeln, mit primär, sekundär, mit ihrem starken Bedürfnis, alles zu definieren und in Kategorien einzuteilen, sehr fremd.

Genau das sollte es doch nicht sein. Warum wäre er besser dort aufgehoben? Sind wir Polys denn nicht offen? Und ja, es gibt auch Polys, die brauchen Regeln in der Beziehung. Es ist nicht falsches daran. Poly zu sein heisst nicht, einfach darauf zu leben, ohne Rücksicht.
******nia Frau
278 Beiträge
Ach Leute,

die einen nennen es Poly, die anderen Anarchie und noch andere Sinnvoll. Die Übergänge sind fließend und veränderbar. Ich hoffe nicht, dass aus Poly eine Religion wird. Das wäre furchtbar schade.
Lieber TE, warum siehst du denn das Ende deiner Verantwortung für deine Partnerin gekommen, wenn sie dich deiner Primary-Stellung entheben will, um mit noch einem geliebten Menschen noch glücklicher zu werden? Warum darfst du da egoistisch sein und deine Wünsche über ihre stellen?
Wo fängt das an, wo hört es auf?

die gegenfrage wäre dann ja wohl, warum darf sie ihre wünsche über meine stellen?

aber darum geht es ja eigentlich gar nicht, da würde man sich doch nur im kreis drehen. eine beziehung, sei es nun poly oder nicht, lebt doch davon, dass die menschen verantwortungsvoll miteinander umgehen. das heisst, dass man auch einmal auf etwas verzichten können muss, ohne sich gleich in seiner persönlichen freiheit eingeschränkt zu fühlen, gerade bei polybeziehungen. ja ja, ich weiss, in polybeziehungen verzichtet man ja nicht, man freut sich für den partner, dass er diese schönen erfahrungen für sich machen kann und/oder obwohl man dann vielleicht leidet.

ich weiss nicht wie oft ich im laufe meiner jetzigen beziehung schon gehört habe: "wenn es dir nicht passt, kannst du ja gehen!" meistens dann, wenn irgendetwas auf den tisch gekommen ist, was halt nicht so in die träume und wunschvorstellungen zu gerade diesem zeitpunkt gepasst hat. trotzdem sind wir noch immer zusammen und ich glaube, dass unsere beziehung funktioniert, ohne dass einer von uns sich irgendwie eingeengt oder in seiner entwicklung behindert fühlt. eine der regeln, die wir aufgestellt haben, ist, dass dieses totschlagargument verboten ist.

mit "wo fängt das an, wo hört das auf?" ist es meiner meinung nach ähnlich. für einen, der seine grenzen gerade in die eine oder andere richtung verschieben will, ist das eine willkommene phrase, tatsächlich sollten alle beteiligten genau diese grenze für- und miteinander bestimmen und was meiner meinung nach noch viel wichtiger ist, sie sollten sich dann auch daran halten. wenn einer seine grenzen in irgendeine richtung verändern will, sind wieder alle beteiligten gefragt und ich bin nicht der meinung, dass dann die einfache mitteilung, dass die grenze verschobenen wurde genügt.

und ja, es kommt immer darauf an, wo man seine grenzen zieht, wie weit man mitgehen will, das ist individuell für einen. in einer beziehung sollte das aber gemeinsam festgelegt werden, denn wenn die grenzen von vorherein so weit auseinander liegen und jeder auf seine individuellen grenzen besteht, wird wohl nix daraus werden. mit der dauer einer beziehung verschieben sich die grenzen ohnehin von alleine in die eine oder andere richtung, solange man sie im auge hat ist das sicher förderlich.
Bei uns gibt der Schwächere das Tempo an. Es wurde nicht plump entschieden und nun musste klar kommen, sondern es war eine Tatsache, dass ich aus meiner Haut nicht heraus kann und es lag an uns zu lernen damit umzugehen. Ich machte keine Aktionen die den anderen überfordert hätten oder verletzt hätten. Wir redeten sehr viel und Stück f. Stück kamen wir damit besser zurecht. Er vertraute mir immer mehr und konnte mehr zulassen und jetzt, nach 6 Jahren lebt mein 2 Mann bei und mit uns. Alles baut auf Entwicklung auf und gerade als Poly hat man eine enorme Verantwortung. Mein zweiter Mann möchte mich nicht mit einem dritten Mann teilen. Das akzeptiere ich und f. mehr als zwei Ehemänner habe ich eh keine Zeit und f. Secundary-Beziehungen fehlt in meiner Welt das Verständnis. Ich empfinde diese Art der Beziehung nicht als befriedigende Art. Ich habe gelernt, dass man sich verlieben kann ohne etwas Weitergehendes mit dem/der Neuen anzufangen. Ich habe lieber zwei glückliche Männer und dadurch, dass sie wissen wie ich fühle, kann ich auch frei lieben und leben, als ein immer währendes Chaos was auf die Durchsetzung meiner Bedürfnisse beruht, andere wiederum verletzt und traurig macht. Ich verzichte auch auf ein näheres Kennenlernen oder Zeit verbringen, weil ich lieber f. mich alleine liebe als andere und insbesondere die potentielle neue Partnerin mit Schmerzen im Regen stehen zu lassen. Auch wenn ich Wünsche habe, diese stehen hinten an, wenn von vornherein eine gemeinsame, glückliche Zukunft nicht möglich ist.
Wenn ich so darüber schreibe, zeigt sich, dass meine Art zu leben und zu lieben in vielen Momenten an Masochismus grenzt. Aber so kam und komme ich gut weiter und so lernte ich mich kennen. Es zwiebelt manchmal schon sehr, aber f. mich ist dies besser als meinen geliebten Menschen weh zu tun. Wir reden sehr viel, sodass man auch eigentlich immer weiß was in allen vorgeht.
Poly ist sehr vielschichtig und jeder muss seinen Weg finden.
*****s70 Frau
260 Beiträge
Schmerzen
Vielen Dank erstmal allen, die so offen über ihre Beziehungsmodelle berichten und es freut mich immer wieder zu sehen, dass jeder Mensch mit seinen eigenen Erfahrungen und Lebensformen dazu beiträgt, dass diese Welt bunt ist und voller wertvoller Gedanken und Gefühle.
Ich selber fühle polyamor, lebe freiseuxell und beziehungsanarchisch, dh, für mich gibt ein kein Primary-Secondary Modell, dass ich lebe und leben möchte. Da bin ich wohl ziemlich auf der "anderen " Seite des TE anzusiedeln.
Was mir in all dem Geschriebenen aufgefallen ist, ist dass oft von Geben und Nehmen in einer Beziehung gesprochen wird. Da muss ich immer schlucken, mir ist bewusst, was die , die das schreiben damit meinen, allerdings möchte ich einfach mal zu bedenken geben, dass das Begrifflichkeiten sind, die in einer marktwirtschaftlichen monogamen Gesellschaft geprägt sind, und für mich nicht der Grund sind, eine Beziehung zu einem Menschen einzugehen. Gut, auch ich beachte, wie der andere mich behandelt, ob ich von mir gefühlte Wertschätzung und Akzeptanz erhalte, und wenn ich das nicht empfinden kann, würde ich eine Beziehung so auch nicht weiterführen wollen. Aber der Ausgangspunkt einer Beziehung ist für mich immer Liebe in unterschiedlichster Form und Liebe hat für mich so gar nichts mit Nehmen und Geben zu tun, sondern immer mit freilassen und Freude und leben lassen. Anders kann Liebe nicht existieren für mich und wenn ich dann in einer Beziehung bin überprüfe ich diese sozusagen immer an meinem Liebesbegirff. Ich möchte auch die Beziehung so führen wie ich liebe. Und ich möchte den anderen nicht ein bestimmtes Verhalten oder eine bestimmte Funktion zuteilen, nur weil ich mich nicht genug im Gegebenwerden fühle. Ich denke, die die von nehmen und geben sprechen, sind meist die, die sich jahrenlang eben für eine Beziehung selbst geopfert haben und dann unter dem Strich das Gefühl haben, nicht genug "bekommen" zu haben. Denn wenn ich das Gefühl habe, für mich ausreichend geliebt zu werden, brauch ich das nicht erwähnen, dann fühle mich mich glücklich und in Liebe und brauche nicht über Geben und Nehmen diskutieren.
Da klingt mir - ich hoffe ich trete dir nicht zu nahe -liebe Felix bei dir so eine Art "Frust" durch.
ja ja, ich weiss, in polybeziehungen verzichtet man ja nicht, man freut sich für den partner, dass er diese schönen erfahrungen für sich machen kann und/oder obwohl man dann vielleicht leidet.
Das klingt mir ein bisschen nach Ironie aus Leid heraus.
Und auch da denke ich jeder Mensch ist in der Verantwortung für sein Leben und dafür, wie es ihm mit etwas geht. Ja, manchmal ist es schwer, jemanden zu verlassen ,auch wenn man sich sehr leidend fühlt, aber niemals hat meiner Meinung nach ein anderer Mensch die Verantwortung dafür, wenn ich unter etwas leide, was ich theoretisch verändern könnte.
Dazu finde ich kann man sich auch überlegen, was Leid und Schmerz eigentlich bedeutet: Will ich das in meinem Leben überhaupt immer verhindern? Gute Frage, natürlich sagen alle: Klar ich will doch glücklich sein! Für mich gehören Leid und Schmerz, Trauer, Wut , Ärger , Verzweiflung und Hilflosigkeit zum Leben dazu, ohne sie würde es das andere nicht geben und nur dadurch dass wir wissen, wie es uns auf der einen Seite geht, wissen wir die andere zu schätzen. Das Leben besteht aus beidem und ich schätze beides, wohl wissend, dass ich Leid und Schmerz auch verändern kann, das bleibt ja nicht immer in meinem Leben und ich bin in vielen Situationen an Leid und Schmerz unglaublich gewachsen udn froh, dass ich diese Situationen durchlebt habe. Das Leid und der Schmerz zeigt mir immer, an welchen Stellen ich in mir noch nicht gesund bin und wenn ich vom Partner z.B. verlange, ein Leid abzustellen, dass er mit zufügt, nehme ich mir auch die Möglichkeit der Eigenverantwortung und der Bearbeitung von wunden Punkten.
Ich kann übrigens sehr gut verstehen, dass viele hier um ihre Partnerschaft kämpfen, auch wenn mono/poly der Konflikt zwischen beiden ist. Dem anderen Zeit zu lassen, sich zu entwickeln und die Schritte zu mehr Offenheit zu gehen, finde ich lobenswert und für mache ist das der richtige Weg. Ich habe lange auch in so einer mono/poly Konstellation gelebt und kann für mich sagen, dass ich nicht nochmal den Weg der Rücksichtnahme gehen wollen würde, denn meine Erfahrung ist, dass es für den Part der monogam leben möchte, nie genug ist, egal wie viel Rücksicht man nimmt, weil dieser Teil immer ein Modell leben soll, was eigentlich nicht seins ist. Ich finde es im Nachhinein gut dass wir uns getrennt haben, auch wenn uns das beiden sehr weh getan hat, aber wir hätten miteinander nie Frieden gefunden.
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Über 20 Jahre
Beziehung begann mit dem Wissen .... Ich ( der weibl. Part) strebe mehr als eine Partnerschaft zu zweit, plus Kinder an.


Wenn 2 Menschen eine Partnerschaft führen, in der nur ein Partner den Wunsch nach mehr als einem Partner/in (Liebespart., Sexpart. , Lebenspart, Beziehung oder welche Form auch immer) hat, dann ergeben sich zwangsläufig Konflikte der anderen Art, wenn die Rücksicht auf den mongam liebenden Partner fehlt.

So sehe ich das persönlich auch

Wenn ich merke das mein eigenes Handeln, also etwas was MIR gut tut und wichtig ist, einem anderen aber Leid zufügt, dann liegt es NATÜRLICH in meiner Verantwortung an dieser Situation etwas zu ändern.

das wie, wird dann jedoch sehr unterschiedlich ausfallen, je nach Mensch und Persönlichkeit

Das WAS kann jetzt aber natürlich sehr vielschichtig sein und sogar das Beenden der Beziehung mit einschließen, aber einfach ignorieren ist ein No Go wenn ich es im entferntesten "Beziehung" nenne

Ich versuche das mal zu erklären, ohne den Anspruch es für die Gefühlswelt des TE korrekt dazustellen, da ich ja selber diejenige bin welche und es nur aus der Sicht und Gefühlswelt meines Mannes kenne.

das Ende deiner Verantwortung für deine Partnerin gekommen, wenn sie dich deiner Primary-Stellung entheben will, um mit noch einem geliebten Menschen noch glücklicher zu werden?


Es gibt Vereinbarungen

in dem Fall z.B.

Auch wird vorerst keine Erweiterung des Paares in Richtung einer gleichwertigen Mehrfach-Beziehung angestrebt.

die man innerhalb einer Partnerschaft trifft, werden die einseitig gebrochen oder verändert, ohne den monogam liebenden Partner einzubeziehen ....

Was denkst Du wenn ?
Was fühlst Du wenn ?
Wie empfindest Du es wenn ?

dann fühlt sich der Partner/in entmündigt, missachtet und entwertet.
Denn die Nr. 1 zu sein, ist eine Wertung die man vornimmt, oft begründet durch langjährige gemeinsame Hoch und Tiefs innerhalb des Lebens und der Partnerschaft.

Wer wird dann gerne degradiert, ohne überhaupt befragt und gefragt zu werden, ob es in Ordnung sei, die vorher vereinbarte Partnerschafts Rangordnung zu verändern.

Warum darfst du da egoistisch sein und deine Wünsche über ihre stellen?

Weil Sie Ihre Wünsche auch nicht einfach über seine Wünsche, Grenzen und ihre gemeinsam getroffene Vereinbarung stellen darf.

Wo fängt das an, wo hört es auf?


Es fängt da an, wo gemeinsam vereinbarte Vereinbarungen verändert werden oder die Gefühle und Grenzen des Partners verletzt werden.

Es hört auf, wenn 2 Menschen keine Liebe mehr zueinander empfinden, nicht mehr sie Selbst sein können, sich beide oder einer verbiegen muss um die Partnerschaft aufrechtzuerhalten.


besteht eine funktionierende polybeziehung aus zwei egoisten die ihren weg gehen, ohne rücksicht auf den anderen, dann frage ich mich, warum sollten die beiden überhaupt zusammen sein?


z.B. weil sich Egomanen, freiheitsliebende Menschen, Menschen mit dem Wunsch nach 2 x Ich statt 1 x Wir und viele mögliche Variationen mehr, wunderbar miteinander verstehen und harmonieren.

Manche bevorzugen gleich und gleich

http://www.welt.de/gesundhei … llt-sich-gern-Von-wegen.html
Je ähnlicher die Persönlichkeit, desto besser passt man zusammen. Das glaubten lange Zeit alle

und andere schwören auf die Unterschiede, die sich ergänzen

http://www.huffingtonpost.de … erganzen-sich_b_5576885.html
Es lebe der kleine Unterschied! Erfolgreiche Paare ergänzen sich

Und so versucht jeder Mensch seinen / ihren passenden Platz in den vielen möglichen Variationen der Liebe, Partnerschaft und Beziehungsformen zu finden.

Manch einer / eine bevorzugt dann evtl. auch die Version, lieber allein zu leben und vielfältig zu lieben ohne eine Partnerschaft oder Beziehung einzugehen.

Das A und O bleibt, zu wissen, wie man liebt und das dem anderen Menschen offen und ehrlich mitzuteilen.
Wenn nicht sofort dann spätestens dann, wenn die Erkenntnis da ist.
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
*******erli:
Es gibt Vereinbarungen [...] die man innerhalb einer Partnerschaft trifft, werden die einseitig gebrochen oder verändert, ohne den monogam liebenden Partner einzubeziehen ....

Natürlich nicht, ohne den Partner mit einzubeziehen. Das wäre ja Betrug^^
Aber das Problem des TE oder das, was er beschreibt, tritt ja in genau dem Moment ein, in dem die Partnerin ihn miteinbezieht: "Schatz, ich habe mich verliebt, mein Wunsch ist, XY als gleichwertigen Partner neben dir in mein Leben einzubinden."

Was der TE "dem egoistischen Poly" vorwirft, ist ja quasi, ohne Mitleid über Leichen zu gehen. Bzw so interpretiert er die Aussage "man kann nur Verantwortung für sich selbst übernehmen."
Was er sich hingegen wünscht, wäre (mehr) Rücksichtnahme und Verzicht.
Aber DAS kann man prima auf beiden Seiten fordern:
Dann verzichtet der Mono eben darauf, Primärpartner zu sein. Dann muss er davon eben zurücktreten, um seiner polyamoren Partnerin keinen Schmerz zuzufügen.

Das ist das gleiche in grün und genauso abwegig, wie der Polypartnerin abzuverlangen, dass sie ihre Gefühle beschneidet und den potentiellen neuen Partner am besten noch verlässt, weil sie ja Verantwortung in der Beziehung trägt. (Was ist dann übrigens mit der Verantwortung dem neuen Partner gegenüber? Der schaut dann in die Röhre, weil er nicht die längeren Ansprüche hat?)

Ich will damit gar nicht sagen, wer da auf jeden Fall in der Pflicht ist. Im Gegenteil: Ich will sagen, dass man niemanden in die Pflicht nehmen kann, weil ich denke, das lässt sich gar nicht gegeneinander abwägen.
Und damit sind wir wieder dabei, dass jeder nur für sich selbst die Verantwortung übernehmen kann. Für seine Gefühle, für seine Wünsche, für seine Konsequenzen.
Natürlich muss ich auch mit mir selbst ausmachen können, wie sehr ich dabei in Kauf nehme, jemanden zu verletzen, und wen.

Dialog? Ja, natürlich.
Aber ergebnisoffen und frei.
Immer wieder.
Und dazu gehört auch, dass ich (jedes Mal aufs Neue) offen dafür bin, dass mein Partner nicht bereit ist, mir zu Liebe auf etwas zu verzichten, auch wenn ich das selbst gerne so hätte.
Wie ich damit umgehe, liegt dann ganz alleine bei mir, in meiner eigenen Verantwortung.
irgendwie scheine ich mich nicht klar ausgedrückt zu haben. was ich eigentlich sagen wollte ist, dass es in der partnerschaft nicht nur dieses von euch ständig zitierte "ICH" gibt, dass jeder mit sich "SELBST" klar kommen muss.

eine partnerschaft besteht aus zwei oder bei poly halt aus noch mehr personen und da gibt es dann auch ein "WIR", aber eben das scheint kein teil von polyamory zu sein, wenn sich immer jeder mit sich selbst auseinander setzen muss und jeder nur für sich die verantwortung hat.

das in solchen konstellationen zuallererst jeder für sich klar kommen muss stelle ich gar nicht in frage. wäre ich in meinem fall schon grundsätzlich dagegen, dann hätte ich mich weder auf freundschaft+ noch auf eine offene beziehung und schon gar nicht auf eine polyamore eingelassen. was ich aber hier immer mehr vermisse, ist, dass man auch einmal für die beziehung zurücktreten kann. alleine, wenn ich mir die entstehungsgeschichte meiner momentanen beziehung ansehe, dann wäre es nie zu dem gekommen, was es jetzt ist, wenn nicht beide auf den anderen und auf die beziehung rücksicht genommen hätten. das leben in einer beziehung, egal in welcher art, muss doch auf gegenseitigkeit aufbauen. ich hätte bei manchen ihrer männer genügend einwände vorzubringen, mach es aber nicht und wenn, dann nur, wenn ich der meinung bin, dass etwas überhaupt nicht geht. dann reden wir darüber und letztendlich entscheidet sie, was sie macht. manchmal setzt sie ihren kopf dann auch durch, was mich nicht freut und was ich ihr auch sage und manchmal eben nicht.

ich war erst zwei mal bei dem punkt, dass ich die beziehung beendet hätte, wenn sie ihren kopf durchgesetzt hätte. das habe ich ihr so gesagt und beide male ist sie zurückgetreten weil es eben nicht nur um sie, sondern auch um die beziehung geht. deswegen ist jetzt aber kein grosses wehklagen ausgebrochen und sie macht mir auch keine vorwürfe.

aber vielleicht sehe ich das ja auch alles falsch, weil wir nicht nur uns selber sondern auch unserer beziehung einen stellenwert zugestehen.

LG Felix
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
Lange Rede, gar kein Sinn:

Es ist letztlich keine Poly-Frage.
Es gibt überall Menschen, die gehen bis zur Selbstaufgabe über ihre eigenen Grenzen hinweg und es gibt Menschen, die lassen sich auf null Komma null gar keine Kompromisse ein.
Und die allermeisten von uns bewegen sich irgendwo irgendwie in dem sehr großen Feld dazwischen.
Es gibt nicht den egoistischen Poly, der beziehungsunfähig nur nach dem Motto "Friss oder stirb!" lebt.
Gleichwohl gibt es sicher überall Menschen, die so sind. Auch Monos.


Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und nicht für den anderen, bedeutet aber eben nicht dieses "Friss oder stirb!", auch wenn es sich für Menschen, die eher sich selbst als den anderen beschneiden, sicher oft so anfühlen mag.
Denn wenn der andere für sich selbst Verantwortung übernimmt, gibt er mir selbst automatisch auch meine Verantwortung zurück. Und das kann sich belastend anfühlen, denn damit kann ich dem anderen nicht mehr anlasten, sich nicht genug für die Beziehung einzusetzen, sondern ich muss ihn und seine Entscheidungen akzeptieren und für mich selbst dann beackern, wie ich damit umgehen will.
Und wenn es mein Ziel ist, die Beziehung um (fast) jeden Preis zu erhalten, dann stehe ich mit dem Rücken ziemlich nah an der Wand und das fühlt sich nicht gut an.
Das darf ich auch scheiße finden.
Aber ich kann es nicht meinem Partner anlasten. Denn ich selbst habe immer die Wahl.


Natürlich gibt es ein Wir.
Aber dieses Wir entsteht ja auch wieder nur aus mir heraus und stützt sich darauf, wie ich entscheide, mich in die Beziehung mit einzubringen.

Verantwortung bei sich selbst zu lassen, heißt ja nicht, nur seinen eigenen Kopf duchzusetzen.
Es bedeutet "nur", dass ich nicht vom anderen erwarte, so zu handeln, dass es in meinem Sinne ist, selbst wenn ich das hinter dem Wir verstecke.
Denn letztlich ist der Wunsch, das Wir zu berücksichtigen, ja auch nur ein egoistischer: Der Partner soll bitte so agieren, dass das Wir überhaupt bestehen bleiben kann. Er soll mich bitte nicht zwingen, Entscheidungen treffen zu müssen, die das Wir zerstören.

Oder anders: Wenn deine Partnerin eine Entscheidung trifft, mit der du nicht leben könntest, dann beendet nicht sie das Wir, sondern du wirst in deiner Selbstverantwortung ggf dazu gezwungen sein, die Beziehung zu beenden, weil du sie so nicht führen willst.
Und das willst du nicht. Sicher ist das menschlich verständlich.
Aber eben kein Grund, von ihr unter dem Deckmantel des Wir zu erwarten, dass sie dich nicht in so eine Situation bringt...


Und noch mal zur Betonung: Das ist kein Aufruf, immer nur die eigenen Ziele durchsetzen zu wollen!
Darum geht es nicht.
Denn auch deine Partnerin müsste ja abwägen, ob ihre Wünsche das Risiko, dich zu verlieren, wert sind.
********_fun Frau
287 Beiträge
Ganz gleich wie man liebt sehe ich es so: ein Vereinbarung die gemeinsam getroffen wurde gilt, bis sie einvernehmlich gemeinsam geändert wird. Wenn man eine Änderung wünscht und kann die Zustimmung aber nicht erreichen...bleibt die vorherige Vereinbarung bindend.

Es scheint hier ja in erster Linie darum zu gehen, wer derjenige ist, der dann eine Entscheidung treffen "muss", wenn eine Einigung unmöglich erscheint.
Mir erscheint es als wäre das Treffen einer schweren Entscheidung etwas, dass schlecht ist und auf jedem Fall dem anderen zugeschoben werden soll... *zwinker* Dieses Gefühl habe ich bei Diskussionen in und um Polyamorie öfftern mal...warum nur scheint es so wünschenswert die Verantwortung für schwere Entscheidungen von uns zu schieben..sind Poly-Menschen doch einfach mehr als andere Menschen, die Versuchen sich vor soetwas zu drücken, macht das einen Teil der Anziehungskraft des Konzeptes aus?! Ich weiß es nicht.
Aber ich habe für mich diese oben genannte Regelung definiert...und damit ist der "Schwarze Peter" klar zu geordnet *zwinker*
Gerade auch, weil ich zu oft das Gefühl hatte mein "Poly-Partner" tut genau das: er drückt sich gerne und schiebt mir die Verantwortung zu und beruft sich auf irgendwelche Ideen von Freiheit...naja. Deshalb finde ich auch den häufig gemachten (Stichwort: Polyratgeber) Vorschlag "Regeln" anfangs ruhig schriftlich zu fixieren gut...Auch wenn das etwas förmlich und wenig "frei" wirkt! Dann, wenn man schriftlich ausformulieren muss, bekommen die Absprachen etwas mehr "Gewicht" und man nimmt das Ganze ernster...jedenfalls geht es mir so.
Davon abgesehen erspart es regelmäßig wiederkehrende Gespräche die so laufen: "Du hast aber mal gesagt, dass dies und jenes ok für Dich ist...Antwort: "ja aber das ist in einer ganz anderen Situation gewesen!" Ich weiß es klingt wenig liebevoll und soweiter - aber in Beziehungskommunikation finde ich klare Absprachen einfach lebenserleichternd *zwinker*
@Tinchenbinchen
Ich bin beeindruckt. Du hast es aus meiner Sicht bestmöglichst auf den Punkt gebracht.
Egal auf welches Thema bezogen, führt an der Selbstreflektion und der daraus resultierenden Selbstverantwortung kein Weg vorbei.
Und das hat eben nichts mit Kälte oder Egoismus zu tun, sondern ist vielmehr auch eine ganz wichtige Voraussetzung für unsere Entwicklung. Und wer denn soll das leisten außer wir selbst ...
Und es führt auch zu nichts, aus Definitionen irgendwelche Erwartungen oder Forderungen abzuleiten. Es geht ja letztendlich nicht um Worte und Begriffe.
Wir können unser Leben und insbesondere das unserer Mitmenschen doch nicht aushandeln.
Verbale Kommunikation ist sehr wichtig, ja. Aber sie sollte dem Verständnis dienen, nicht dem Kampf und Krampf.
Liebe Grüße
Stefan
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
********_fun:
ein Vereinbarung die gemeinsam getroffen wurde gilt, bis sie einvernehmlich gemeinsam geändert wird.


Ein Problem entsteht ja auch erst, wenn die Vereinbarung geändert werden soll, bzw nicht einvernehmlich geändert werden kann *zwinker*


********_fun:
Wenn man eine Änderung wünscht und kann die Zustimmung aber nicht erreichen...bleibt die vorherige Vereinbarung bindend.

Logisch.
Oder man entscheidet sich eben, dass man die Beziehung auf Grundlage der früheren Vereinbarung nicht mehr führen kann oder will.
Das bedeutet aber nicht, dass ich meinem Partner den schwarzen Peter zuschiebe.
Es bedeutet nur, dass ich eine Entscheidung getroffen habe. In Verantwortung für mich selbst und auch die Beziehung, weil ich sie eben so, wie sie ist, nicht aufrecht erhalten kann.
********_fun Frau
287 Beiträge
@*********nchen
Genau das ist mir schon klar *zwinker* Aber ich finde hier oft so Töne und Diskussionen, die sich genau darum drehen: wer muss die (unangenehme) Entscheidung treffen? Und da entwickeln sich diese Endlos-schleifen in denen hin- und her geschoben wird Vielleicht bin ich die Einzige, der dieses "gefühlt häufige" Auftreten diese Endlos-schleife bemerkt...vielleicht bin ich da betroffen ? *zwinker*
Und so war ja das Beispiel: sinngemäß ging es um "wenn sie Dich deines Primary-status entheben will, weil sie vielleicht den neuen Partner gleichwertig"...und soweiter. Und solche Diskussionen irritieren mich genau wie den TE (vermute ich), denn da greift meine Feststellung von oben und Du hast das ja als nachvollziehbar und klar bezeichnet. Also in dem Fall: es ist ein Primary-modell vereinbart - sie will es ändern, er gibt sein Einverständnis nicht -> das Modell bleibt unverändert bestehen! Oder eben: sie entscheidet zu gehen...und aus die Maus!
Aber es gibt doch in dieser Diskussion immer wieder stimmen, die sagen: Du kannst von ihr aber nicht verlangen, dass sie sich einschränkt etc.
Doch! Genau das könnte ich verlangen, wenn es so vereinbart war. Ich kann mich grundsätzlich darauf verlassen und das tue ich auch: das Absprachen gelten. Genau das sagt meiner Meinung auch der Zusatz:
"...mit dem Wissen und Einverständnis" ohne Einverständnis - keine Polyamorie, gelle? Wenn an solchen Stellen immer wieder rumgeeiert wird - wirft das bei mir ernste Zweifel auf!
Und solche Zweifel an der Integrität von Menschen im Zusammenhang mit "Poly-sein" lese ich auch aus den Zeilen des TE.
Aber vielleicht eben nur eigene Betroffenheit, die mich so denken lässt *zwinker*
Gefühle kann man nicht vereinbaren. Den Umgang damit schon ...
Aber nur insoweit als keiner seine Gefühle dann unterdrücken "muss".
******dee Paar
97 Beiträge
Verantwortung
@*********nchen
Oder man entscheidet sich eben, dass man die Beziehung auf Grundlage der früheren Vereinbarung nicht mehr führen kann oder will.
(...) Es bedeutet nur, dass ich eine Entscheidung getroffen habe. In Verantwortung für mich selbst und auch die Beziehung, weil ich sie eben so, wie sie ist, nicht aufrecht erhalten kann.
Deine Auffassung von Verantwortung empfinde ich als ziemlich gnadenlos.
Natürlich ist jeder Partner für seine eigenen Gefühle zuständig und trägt die Verantwortung für seine Handlungen (und Unterlassungen) selbst. Aber es gibt auch eine gemeinsame Verantwortung für die Beziehung. Und wenn meine Partnerin sagen würde, so empfinde ich und soundso will ich damit umgehen, weil ich das für mein Seelenheil brauche, und wenn du das nicht aushalten kannst und die Beziehung deswegen beendest, ist das allein dein Bier, würde ich daraus schließen, dass ihr nicht sonderlich viel an der Beziehung liegt.

Das gilt übrigens nicht nur für Poly-Konstellationen, sondern für jede Art von Beziehung, also z.B. die klassische Ehe oder Freundschaften.

LG Faufaudee
******_nw Frau
512 Beiträge
@******dee: Und wo bleibt dein Versuch, verstehen zu wollen, wie sie das meint?

Oder geht´s irgendwann nur noch darum, sich die eigenen Sichtweisen um die Ohren zu schlagen und den Anderen als egoistisch und unverantwortlich abzustempeln? So wie das manchmal in Beziehungen auch geschieht, in denen "harte Verhandlungen" geführt werden? Das habe ich als so ermüdend, erstickend erlebt. Wer gewinnt? Wer verliert? Wenn´s darum geht - und manchmal ist uns noch nicht mal bewusst, dass es (auch) darum geht - hat die Beziehung schon verloren.
****ora Frau
39 Beiträge
Hallo,
ich muss zugeben, jetzt nicht alles gelesen zu haben, aber da ich nur ein bisschen meine kleine Polywelt beschreiben mag, finde ich das nicht so wichtig.

Ich lebe im Moment mit meinem Partner ein sehr inniges Verhältnis, wir lieben einander, verbringen viel Zeit zusammen und planen auch schon eine Zukunft mit zusammen ziehen und auch Kindererziehung ist manchmal spaßeshalber Thema. Trotzdem haben wir eine Egalitäre(?) Polyamorie fast komplett ohne Regeln. Das einzige was gilt ist safer Sex. Er ist auch gerade wieder furchtbar verliebt in jemand anders. Und das ist schön, ich freu mich mit ihm.

Warum man immer für alles Regeln braucht verstehe ich nicht so richtig. Ich hab den Polygdanken damals aufgeworfen ohne konkret jemand im Auge zu haben und er war so eine Weile theoretisch und dann sehr schnell praktisch unsere Wahl. Dass ich dabei über irgendwem stehen soll fühlt sich für mich schon immer fremd an. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht auf einander achten, wir reden viel und ich habe ihn auch schon gebeten langsamer zu machen, wenn mir etwas zu schnell geht. "Wie fühlst du dich dabei?" ist eine Frage, die man sich nicht häufig genug stellen kann. Beziehung heißt für mich immer auch ein bisschen zusammen arbeiten, aber das kann auch Spaß machen.

Ich finde Polyamorie geht auch gut ohne Regeln, man darf nur das Reden und die Gegenüber nicht vergessen *zwinker*
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