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Umgang mit einem eher monogam-veranlagten Partner?

Eigentlich ist die Situation ja die: Ihr tut euch im Zusammensein nicht gut, und du leidest darunter. Löst du dich von ihm, so leidest du auch, weil du ihn liebst. Ihm geht es wahrscheinlich genauso, auch wenn er nach außen anders damit umgeht. Kommt mir sehr bekannt vor...

Das hat auch nichts mit einander (ver-)brauchen zu tun, denn das ist Liebe! Und es gibt sicher kein Patentrezept, das aufzulösen. Mein Impuls ist, dass jeder von euch einmal mit Abstand für sich betrachten sollte, was ihm wie gut tut miteinander und ohne einander, und was nicht. Also rein physisch betrachtet eine Auszeit - solange, wie es braucht. Jeder ist da anders, daher würde ich den Zeitraum auch nicht festlegen. Das schafft Raum für euch, und ihr könnt euch - in einem zu vereinbarenden Rahmen - weiter austauschen, denn Kommunikation ist sehr wichtig. Gut ist es, wenn man sich dabei von der "Ich-vermisse-dich"-Ebene löst; tiefer geht.

Liebe TE, auch wenn du wenig spirituell unterwegs bist ( wir schrieben darüber ), so finde ich diese Gedanken sehr passend: "Die Liebe gibt Allem, auch nachträglich, einen Sinn. Sie lässt uns Vieles verstehen und lehrt, heilsam loslassen. Gehe ins Urvertrauen und sei dir sicher: Alles geschieht nur wie du es zur Zeit brauchst und verkraften kannst." Dieses Verstehen und Loslassen ist der Kern wahrer Liebe. Gehen Wege auseinander, so war vielleicht der Zeitpunkt der Begegnung nicht der richtige. Bleiben Liebe und Mitfühlen erhalten, so werden sich die Wege zum richtigen Zeitpunkt wieder kreuzen.
*****_be Mann
271 Beiträge
Liebe TE,

ein paar Anmerkung zu Deinen Reflektionen (auch von mir übrigens Kompliment für Deine Offenheit).

1) Meines Erachtens ist das nicht nur eine Vokabelfrage. Es geht darum, was für eine Beziehungssituation man mit Vorwürfen zum Verhalten des Anderen implizit zeichnet. Bei einem echten Kompromiss geht es (frei nach Popper) darum "dass Du Dich irren kannst, dass ich mich irren kann und dass wir beide durch den Mittelweg unserem gemeinsamen Glück vielleicht ein stückweit näher kommen". D. h. beide sehen sich auf "Augenhöhe" in einer Position, wo sich was ändern muss und beide gestehen der eigenen Idee, wie das geschehen soll, nicht mehr Plausibilität zu als der anderen. Ferner geht es für beide um eine Frage des Handelns, des Umgangs mit dem gemeinsamen Problem und nicht um ein Infragestellen von grundlegenden Wesen, Werten und Auffassungen des Anderen (was nämlich das Gegenteil von Liebe wäre).
Beim Opfer ist dies grundsätzlich anders. Beim Opfer sieht sich einer in der unterlegenen Position. Beim Opfer geht es darum, dass der vermeintlich Überlegene einseitig ein Stück von seinem "Vorteil" abgeben soll, damit der andere auf Augenhöhe kommt. Und er soll etwas abgeben, was ihn fundamental als Mensch aus- und glücklich macht, einen Teil von sich, denn sonst wäre es ja kein Opfer. Opfer retten zweifelsohne Beziehungen, aber retten Sie auch die Liebe?
Welche Beschreibung für Eure Beziehungssituation zutreffender ist, weiß ich nicht, aber das Bild was Du hier mit Worten davon gezeichnet hast, passt eher zum "Hoffnung auf ein Opfer"-Schema, und nur darum habe ich Dich korrigiert. Damit wollte ich sicher nicht verallgemeinern, dass es bei Debatten zwischen Poly- und Monos immer um diesen Sachverhalt geht. Es gibt sicherlich Fälle, wo es um Probleme mit mangelnder Kompromissbereitschaft geht, aber das entspricht nicht dem, was Du hier über Euch dargestellt hast.

2) Du machst dann die spannende Figur auf von "jemanden, der sehr egozentrisch ist und über die Gefühle des anderen hinweg sehen kann.". Das scheint mir ein Knackpunkt der ganzen Problematik zu sein, die Dich und viele, die mit Poly experimentieren, umtreibt.
Folgt aus der Tatsache, dass ein von mir geliebter Mensch mit unserer Beziehung unglücklich ist, die ethische Verantwortung dass es meine Aufgabe ist, mich zu ändern, damit sich das ändert?
Ich glaube nein. Ich glaube auch nicht, das es egozentrisch oder egoistisch ist, das zu verneinen. Auch Monos lieben meist Ihre Eltern und fühlen mit Ihnen, wenn Sie z. B. im Alter an der Veränderung der Welt, die sie mal gekannt haben, leiden und darüber meckern. Spenden von Mitgefühl und Trost bedeutet aber in diesen Fällen auch nicht, dass ich "die Problemdefinition des Leidenden" übernehme (das die Welt ja so schlecht geworden ist) und entsprechend handele und fühle, als wäre ich ein Rentner. Trotzdem habe ich eine liebende Beziehung zu meinen Eltern. Oder noch zugespitzter: Wenn mein Vater ein Junkie auf Entzug ist, leide ich freilich empathisch mit ihm am Turkey, aber werde ihm sicher keinen Schuss besorgen (drastische Metapher vielleicht, aber das ist der Punkt, auf den ich hinaus will).
Mitgefühl und Hilfe bedeutet nicht die Übernahme der Weltsicht und Problemdefinition des anderen. Sondern auf die Emotionen des anderen komplementär zu reagieren, NICHT sie zu übernehmen.
Frag mal psychologisch ausgebildete Katastrophenhelfer. Die weinen (nach der grundsätzlich Anerkennung des Leids des anderen) nicht mit den traumatisierten Opfern, sondern überzeugen Sie davon, dass man die ganze Lage auch anders betrachten kann und muss, um weiterleben zu können.

Aber zurück zum Thema: Egoistisch oder egozentrisch wäre es, wenn mir egal wäre, ob der andere leidet. Wenn ich mich der anderen Person nicht zuwende um ihr zu helfen, wenn ich nichts unternehme. Wenn ich sehe, dass meine geliebte Partnerin irgendwie an meinem Verhalten leidet, werde ich selbstverständlich ihr Leiden anerkennen (wichtig!) und alles tun, um dies zu ändern. Aber eben im Rahmen meiner Sicht auf das Problem und nicht einfach weil sie sagt: das und das wäre die Lösung, damit ich glücklich wäre, ändere Dich entsprechend. Meine Sicht kann von ihrer ja total abweichen und gerade darum hilfreich sein. Sehr oft ist es so, dass man selbst in seiner Opferstilisierung "betriebsblind" für die eigenen Anteile am Problem oder andere mögliche Perspektiven zur Lösung wird.

Das Problem mit dem Vorwurf des Egozentrismus in der festen Partnerschaft besteht ferner darin, dass er impliziert, dass der andere Partner mit seinem Verhalten verantwortlich für Dein Beziehungsglück sei. Dies blendet aus, dass ALLE Menschen dazu neigen, alle möglichen Arten von inneren Konflikten auf den Partner zu projizieren. Das können Konflikte mit sich selbst sein, vielleicht zum Sinn des eigenen Lebens, aus dem Berufsleben, etc. Oft sind es auch ungelöste Konflikte und Dramen aus der Kindheit, die man ganz natürlich auf seine primäre Bezugsperson projiziert. Ich würde mir an Deiner Stelle mal die Frage stellen: Woher kenne ich dieses Opfer-Schema, dass ich also das Gefühl habe, dass der andere egoistisch ist, keine Rücksicht auf meine Bedürfnisse nimmt usw. Habe ich das selber schon erlebt in vergangenen Beziehungen, in meiner Kindheit, in der Beziehung meiner Eltern usw.

D. h., um zurück zum Punkt zu kommen, aus der Tatsache, dass mich etwas am Verhalten meines Partners ärgert, aufregt, verletzt, folgt in keinster Weise zwingend, dass er sich ändern muss oder überhaupt irgendwas falsch macht. Es folgt übrigens auch in keinster Weise daraus, das ich selbst mich ändern muss!! Zu erkennen, dass man etwas auf den Partner projiziert, heißt überhaupt nicht, "das man selber schuld ist und nur an sich arbeiten muss". Vielleicht geht es um Aspekte aus anderen Sphären meines Lebens (Job), an denen zu arbeiten wäre, vielleicht gehe ich grad einfach durch eine schwierige Phase meines Lebenswegs und in dieser Phase tut mir die konkrete Beziehungskonstellation einfach nicht gut. Vielleicht geht der andere ja auch durch eine solche Phase und das tut mir nicht gut. Auch dann ist er nicht "schuld" und es hilft niemandem, ihm dann zu sagen er muss sich ändern. Und natürlich ist es besonders leicht, eine Änderung des Anderen hin zu einem "gesellschaftlich erwünschten Verhalten"(=Monoamorie) zu fordern, da hat man ja gleich viele Freunde, Bekannte, Verwandte, etc. "im Boot", die das genau so sehen, also habe ich "recht", gell? Viel anspruchsvoller ist es andersrum, aus Überzeugung "gegen den Strom" seine Auffassung trotz breiter sozialer Sanktionierung zu halten, und darum ist poly-sein ja auch nicht leicht und wenn Du ihn liebst solltest Du auch das anerkennen, seine Position ist mutig.

Da sind wir aber nebenbei auch bei einer der Kernquellen für große Probleme in monoamoren Lebenspartnerschaften gelandet, dem Gedanken, dass es immer die Beziehung richten soll und die auch niemals in Frage gestellt wird und deren Funktionieren mit der Liebe zu der Person gleichgesetzt wird. Viele Polys glauben demgegenüber aber, das man sich gerade aus Liebe zu einer Person dafür entscheiden kann, die Beziehung zu beenden, weil sie gerade nicht der beste Umgang mit der Liebe in der Lebensphase der Beteiligten ist.
Ein weiterer, typisch heteronormativer Gedanke, der Quell vieler Probleme ist, ist eben auch, dass man immer die absolut gleiche Weltdefinition, also auch die gleichen Gefühle zu etwas haben soll, was den anderen umtreibt, eine Idee, die letztlich auf ein Verschmelzen der Identitäten hinausläuft. Diese Fiktion scheint mir auch gerade in der postmodernen digitalen Medienwelt noch schlimmer zu werden, wo wir ständig "Profile" anlegen die dann "matchen" sollen usw.. (aber ich komme vom Thema ab, sorry). Viele Polys glauben demgegenüber aber, dass es gerade darum bei Liebe nicht geht, sondern um "Einheit in Differenz", den anderen gerade in seiner Andersartigkeit als Ergänzung zu sich selbst zu empfinden. Und das eine Liebe die auf "Identitätsverschmelzung" hinausläuft eher sowas wie gemeinsames Masturbieren ist..

Und damit bin ich jetzt beim letzen Punkt, nämlich der Frage, was Liebe eigentlich ist und das man dazu eben unterschiedlich denken und fühlen kann. Liebst Du Deinen Partner wegen seines Wesens? Experimentiert er nur mit Poly? Verwendet er es als Label um "Freundschaft Plus" oder "Fremdgehen" zu erklären? Oder liebt er wahrhaft mehrer Menschen aufrichtig in ähnlicher Tiefe, glaubt an Liebe als "bedingungsloses Teilen zwischen vielen" und fühlt auch so?. Wenn letzteres wahr sein sollte, ganz ehrlich, wie empfindest Du das? Liebst Du ihn als ganzen Menschen, liebst Du auch wirklich diesen Aspekt von ihm, oder wäre es Dir ins geheim ganz recht, wenn es nicht so wäre? Siehst Du es vielleicht nur als "Marotte", die gar nicht seinem Wesen entspricht oder gibt es einen Teil von Dir, der erkennt, dass er wirklich "so drauf ist" und genau diese Erkenntnis nicht wahrhaben will und darum willst Du es "nicht sehen" und darum soll er sein Verhalten ändern? Das sind Fragen, die Du Dir tief und ehrlich stellen solltest, um zu einer guten Problemdefinition Eurer Situation in Bezug auf Liebe und Beziehung zu kommen, erst dann können überhaupt Kompromisse erdacht werden. Dazu jetzt nachfolgend noch ein paar philosophische Gedanken zur Liebe..
.
3) Was man aus Deiner Argumentation herauslesen kannst, ist die (westlich-christlich-heteronormative) Idee, das "Geben und Nehmen" im Sinne einer Herstellung der Gleichheit von Glück und Unglück im Alltag und Handlungen, die darauf abzielen sozusagen das Wesen von Beziehung und Liebe für Dich als oberstes Ziel ausmachen. Wenn es Dir bei der Debatte wirklich um Kompromisse geht, solltest Du aber in Betracht ziehen, dass man hierzu auch anders denken und leben kann. Man kann nämlich der Auffassung sein, dass Liebe nicht durch einen Tauschprozess fundiert wird, sondern durch den Akt des Teilens. Beim Tauschgedanke (der tief in der Alltagslogik unserer kapitalistischen Gesellschaft verwurzelt ist) geht es darum, dass jeder "gleich viel bekommt" bzw. "gleich viel leidet". Dann ist die Liebe für beide "ein gutes Geschäft". Beim Gedanke des Teilens von Liebe geht es demgegenüber darum, dass die Gemeinsamkeiten genossen werden, ob sie nun klein oder groß sind, ob sie nun zeitlich begrenzt oder dauerhaft sind. Beim Teilen muss der eine nichts weggeben, damit der andere etwas bekommt. Und nicht immer muss Liebe durch das öffentliche Erklären einer "Beziehung" mit "Regeln" längerfristig abgesichert und "geschützt werden". Natürlich organisiert man auch sein Miteinander, macht vielleicht auch "Regeln", aber wenn das nicht mehr klappt, werden die Ursachen eben nicht einzig beim Partner oder der Liebe verortet (siehe oben).

In diesem Zusammenhang möchte ich schließlich noch dafür werben, darüber nachzudenken, warum Dein Freund gerne mit anderen MDMA (darum geht es ja wohl) konsumiert und "kuschelt". Diese Substanz gehört zur Familie der Empathogene, das sind psychoaktive Substanzen, die einem temporär das Gefühl vermitteln können BEDINGUNGSLOS geliebt zu werden. Wenn er das mag und wiederholt tut, wird er es wie viele andere Menschen der letzten zwei Jahrzehnte wohl als eine Art Selbsttherapie benutzen, weil er sich genau danach sehnt und sein Alltag das nicht hergibt. Bringe diesen Sachverhalt mal zusammen mit Deinem Wunsch, dass er etwas für Dich als "Liebesbeweis" opfern soll und Du erkennst vielleicht etwas zentrales über den Knackpunkt, der Eure Beziehung gerade schwierig macht. Nur weil Du den Zustand, dieses Opfer nicht zu bekommen "erträgst", wir er dennoch sicher sehr gut Deinen latenten "Wunsch" bzw. die "Opfer-Forderung" spüren und wenn er Dich liebt, wird ihn das bedrücken...

4) die Tatsache, dass eine asymmetrische Beziehung, die Opfer-Logiken reproduziert dennoch lange Zeit "funktioniert", zeigt nur ein zutiefst menschliches Phänomen: Wir neigen dazu, immer wieder unsere inneren Beziehungsdramen, die wir seit der Kindheit mit uns schleppen und oft von unseren Eltern und deren Eltern schon geerbt haben, wieder re-inszenieren zu wollen und suchen uns dazu mit einem heimlichen Beuteschema solche Partner aus, mit denen das besonders gut klappt. Solche Beziehungen halten nicht deswegen lange, weil sie den Beteiligten gut tun, sondern weil sie ein "vertrautes Gefängnis" darstellen, an das man sich schon so gewöhnt, hat, das man sich gar nichts mehr anderes vorstellen kann. Das könnte für Euch beide gelten. Er bindet sich vielleicht chronisch an "Bedingungsleute", in der Hoffnung, dass die endlich mal zufrieden sind und keine Bedingungen mehr stellen, was für Ihn das "Heilsversprechen unendlicher Liebe" ist. Du bindest Dich vielleicht chronisch an Leute wie ihn und hoffst auf das "Opfer als Liebesbeweis", damit Du endlich glaubst vollendst geliebt zu werden. Gerade solche dauerhaft unerfüllten Hoffnungen können Beziehungen aufrechterhalten und machen sie stabil. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede *zwinker*

LG und Euch beiden von Herzen alles Gute,

Shabd
Huhu nur ganz kurz nochmal, da ich mich fürs Wochenende einwenig aus den weites des Internets lösen werde ^^

Wie im Eingangsthema schon beschrieben, bin ich durchaus der Ansicht, dass ich mich aus der Beziehung lösen sollte (mir dafür aber noch irgendwas fehlt.. sei es emotionale Kraft, Konsequenz, oder der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt).
MEINE Sicht ist mir zwar klar, wenn auch gerade nicht umsetzbar.

Drum wollte ich Gegenansichten bzw. Erfahrungsberichte abfragen, wie Menschen auf der anderen Seite der Situation handeln würden oder gehandelt hätten.
-Um die Sichtweisen, welche ich aus Gesprächen mit ihm schon erhalten habe , zu erweitern.


Drum wird es mir hier manchmal einfach zu theoretisch.. natürlich hift mir das im Allgemeinen über mich speziell und die Situation nachzudenken, aber den konkreten Punkt, welchen ich abfragen wollte, erleuchtet es nur marginal.



Wie mehrfach erwähnt, stelle ich eigentlich überhaupt noch keine Forderungen. Dränge nciht zu Veränderungen. Wir sagen einander was uns stört oder verletzt und zeigen Verständnis für die jeweils andere Seite.. an dem Punkt enden die Gespräche.
Allerdings (!) bin ich durchaus die Person, die ja jetzt schon "OPFER" bringt (ich greife die Vokalbel einfach mal auf) eben, weil ich hinnehme wie er ist und daran verzweifel und versuche vor meiner Haustüre zu kehren und damit zurecht zu kommen ... was aber einfach nicht mehr klappt.

Thema Drogenkonsum rede ich ihm genauso wenig rein, wie zum Thema andere "nähere Bekanntschaften".
Wo ich versuche stützend zu lenken ist, dass er seinen Alltag wieder in den Griff bekommt, wo er mir konkret gesagt hat, er wünscht sich einen Arschtritt, damit er z.B. wieder in die Uni geht.
Warum ihm berauschende Mittel ein gutes Gefühl vermitteln haben wir auch schon besprochen (weil ich weder die "Notwendigkeit" von normalem Rauchen noch Alkoholkonsum und natürlich auch sonstiger Drogen, nicht nachvollziehen kann).

NATÜRLICH hat jeder irgendwo auch seine psychologischen Prägungen und Probleme durchaus in frühen Jahren erlebt.
Zu dem was ich erfragt habe, wäre mir der Hintergrund aber egal und breite darum weder seinen noch meinen aus.. das Thema war nicht als Therapie und Kindheitsbewältigung gedacht, sondern bezog sich tatsächlich auf praktische Erfahrungen der Mitleserschaft. -Was aber keinen Beitrag abwerten soll, da mir nahezujeder einen Denkanstoß geben konnte.




Narf.. schön wie "kurz ich mich mal wieder halten konnte"... ich wünsche euch allen vorerst ein schönes Wochenende *ggg*
*****al4 Mann
795 Beiträge
... ich kann Deinen Standpunkt nachvollziehen...

Ich suche noch einmal nach Worten: Genau um diesen Standpunkt geht es aber nicht. Diskutiere ich über den, dann gibt es nur ein Akzeptieren und Annehmen oder ein Verneinen und Ablehnen. Oder irgendein Kompromiss, wo man einen Teil tolerieren kann, selbst einen Teil toleriert bekommt und irgendein entsprechendes Regelwerk abgesprochen wird, das eh nicht halten wird.
Wenn ich meinen Standpunkt nicht in den Vordergrund stelle und auch nicht um ihn ringen will, sondern dahinter schaue, was denn für Bedürfnisse ich habe, dann spreche ich zunächst mal nur von mir und meinem Innersten. Dann ist zum Beispiel vielleicht mein Bedürfnis, das ich angenommen werden möchte, ich Sicherheit in der Beziehung haben möchte, ich keine Angst haben will, die aber immer hoch kommt, wenn sie nicht da und vielleicht mit einem anderen Mann ist. Damit nehme ich mich ernst, ohne direkt zu werten oder eine Lösung zu erwarten. Die Bedürfnisse sind zunächst einmal einfach da, und sie werden gesehen - von mir selbst, im Gespräch auch von meinem Gegenüber.
Und dann, das ist der entscheidende Unterschied, dann kann ich mir überlegen, ob es nicht auch ganz etwas anderes sein könnte, was mir diese Bedürfnisse befriedigt. Muss es wirklich Exklusivität sein, die mir das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit gibt? Exklusivität war zunächst mal das vorgegebene Muster, das den Anschein hatte, mir das zu geben - das Muster, das wir eben so gelernt haben. Aber würde das wirklich nähren? Oder ist es vielleicht eine ganz andere Form von Miteinander, von Kommunikation und Sex und Zusammensein? Und wie deckt sich das mit meinem Gegenüber, mit seinen Bedürfnissen und seiner Wahrnehmung von mir, wenn ich mich so weit geöffnet habe? Wo gibt es da ein Miteinander? Und erst da, wirklich erst da suche ich nach einer Lösung, oder besser: entwickeln wir sie.
Und, sagte ich ja schon öfter: da begegne ich mir auch selbst, denn ich schaue mir an, was meine Bedürfnisse sind, wo sie herkommen, ob sie mich nicht vielleicht völlig einengen, weil ich irgendetwas bediene, was aus meiner Biografie kommt und einfach nur noch Muster, Ersatzbefriedigung oder Spiegelidentifikation ist. Und was so auch ganz toll ist: ich mache es nicht mehr allein und arbeite mich an dem ganzen Paket bis zum KannNichtMehr ab. Jeder kleinste Schritt ist dann Gewinn und Freude und einfach ein MichGrößerMachen, MichErweitern. Und jedes Fail darf ich meiner Liebsten mitteilen, und sie ist einfach nur da. Für nix verantwortlich, aber einfach da.
*********asel Frau
1.585 Beiträge
Bleib bei dir
Ich glaube auch, dass du für dich rausfinden musst, was zu dir gehört. Monogamie, Polygamie.

Ich finde es ziemlich hochnäsig, wenn ich lese, dass poly natürlich ist und monogamie etwas Falsches, aus ner Schublade, von uns kreiertes.
Mensch wie Tier lebt seit anbeginn beides. Störche, Delphine, Tauben, Schwäne... Sind schon mal monogam. Aber auch nicht alle!

In beiden Lebensweisen (poly, mono) gehen Partner fremd. (Kenne ich selbst auch 2 Herren die ach so offen poly leben und doch den Reiz des Verbotenen, verheimlichten, regelmässig hier im Joy ausleben und das ohne das es die Partnerinnen wissen)

Tolleranz gegenüber einer gewählten Lebensart ist das a und o.
Nur musst du für dich entscheiden ob du es kannst oder nicht.
Ich kann lustigerweise manchmal poly leben und geniessen und dann lerne ich jemanden kennen, mit dem ich das nicht leben möchte oder nicht poly sein will.
Jedes Mal muss man bei sich selber sein und sich fragen: stimmt es für mich?

Loslassen tut weh aber leiden weil man auf die Liebe einer Person wartet, ist noch viel schmerzvoller und hinterlässt tiefe narben.

Alles Gute dir
****ga Frau
17.263 Beiträge
liebe TE,
Mein konkreter Fall ist, dass ich seit 2 1/2 Jahren eine Freundschaft+/Romanze/Affäre habe mit jemandem, der eher polyamourös veranlagt ist und es zermürbt mich. -War ich früher recht promiskuitiv, stelle ich wohl fest nun tatsächlich eher monogam veranlagt zu sein.

Also ich hatte auch eine Affäre mit einem Mann, den ich über alles geliebt habe und er hat sich auch mit anderen Frauen getroffen und mir davon erzählt entweder davor oder danach. Es hat mir immer wehgetan, wenn er sich mit anderen Frauen traf. Aber es gab irgendwann einen Punkt (nach 6 Jahren) wo es mir nichts mehr ausgemacht hat, sondern ich damit normal umgehen konnte, ich es akzeptieren konnte. Das lag zum Einen daran, das ich mich selbst weiter entwickelt habe, ich bin mit mir selbst mehr ins Reine gekommen, ich mach mein Glück und Wohlbefinden nicht mehr von ihm abhängig, ich weiß ich bin glücklich mit ihm und ohne ihn (vielleicht ein wenig weniger glücklich *g*) aber es geht mir auch gut ohne ihn. Aber wie gesagt das hat Jahre gedauert. Jede Person hat ihren eigenen Entwicklungsweg vor sich und das eigene Tempo. Aber ich glaube wenn du an dir selbst arbeitest und immer bewusster deine Gefühle, deine Ängste aufrollst und diese hinterfragst und zulässt ohne sie zu bewerten, dann wirst du ein neuer Mensch, der nicht mehr abhängig ist das Glück im Außen zu finden sondern der in sich selbst ruhen kann. Und ich glaube erst dieser Bewußtseinszustand führt zu erfüllten, glücklichen Beziehungen, egal ob poly oder mono. Ich habe für mich gelernt, das erst wenn ich mit all meinen Schattenseiten im Reinen bin und mich so akzeptiere wie ich bin, mit all meinen Ängsten, Sorgen und Unperfektionen, dann können mich auch andere so lieben und akzeptieren wie ich bin und das gibt mir ein neues und großes Gefühl der Freiheit und des Glücks. Es ist die Erkenntnis, das ich selbst meines Glückes Schmied bin und meine nahe Umwelt spiegelt mir nur meine Selbstliebe. Ich bin SchöpferIn meines Lebens und nicht Opfer meines Schicksals. Ich glaube bei dir zu fühlen, das du dich als Opfer fühlst und das bringt dich in Ohnmacht, ich kenne dieses Gefühl selbst sehr genau. Sobald du verstehst das du es selbst bist, der dich mit deinen Gedanken und Gefühlen in diese Ohnmacht bringt und nicht dein Freund, fühlst du dich wieder stark und lebendig und unabhängig, denn nur du kannst deine Gedanken und Gefühle lenken und kontrollieren, niemand anderes, außer du willst es so und lässt es zu.
Guten Morgen ihr lieben,

@*********asel - da ich hier im Vorfeld schon einiges gelesen hatte, waren mir diese Rufe nach "lass den anderen wie er ist, DU MUSST dich ändern" durchaus geläufig.
In einem Vegetarier Forum würde ich auch nicht davon ausgehen, dass man mich als Fleischfresser sein lassen würde wie ich bin ^^

Wie du schon sagtest, muss jeder seinen eigenen Weg finden und auch im Tierreich gibt es durchaus monogame Lebensweisen.
Ich FÜHLE mich ja eher monogam und möchte da auch keine Gehirnwäsche betreiben ein anderer Mensch zu werden.
Liebes-Gefühle kann ich halt eben eher nur für jemanden entwickeln, wenn "mein Herz frei" ist.
Das muss man hier in der Gruppe auch eben nicht verstehen, aber darum ging es mir halt auch nicht ^^


@****ga - vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrung.
ich fürchte aber, dass die bisherigen 2 1/2 Jahre mir nun genug Schmerz bereitet haben und ich das nicht wesentlich länger durchziehen möchte.
Ja, ich sehe mich in der Beziehung mit ihm teilweise als Opfer, oder eher ausgenutzt; ich fühle mich auf abruf stehend und wenn ich keine Zeit habe ihm seine Einsamkeit zu nehmen, werde ich direkt ersetzt ohne Rücksicht auf meine Gefühle/Bedürfnisse.
der Umstand hat von sich aus erstmal nichts mit Polyamorie zu tun, aber ich möchte damit auch nicht weiter umgehen müssen und es auch nicht lernen hinzunehmen.


Da ich von anderen gebeten wurde, zu berichten, was sich mit meiner Affäre noch geben wird:
Ich werde mich nun erstmal noch eine Weile hinhalten lassen, abwarten ob die Versprechunge eingehalten werden und mich dafür etwas von ihm zurückziehen und mich versuchen anderweitig zu beschäftigen und mit mir selbst klar zu kommen.

Für die jenigen, welche nun schon wieder aufschreien wollen: keine Sorge, er wird euch nicht genommen und zu einem monogamen Leben gezwungen. ^^
Alle Versprechungen seinerseits beziehen sich darauf, den Kontakt mit mir von sich aus zu halten und zu intensivieren; dass ER sich mal von sich aus meldet; dass er auch mal bei mir vorbeikommt etc.

Welchen Zeitraum ich ihn und mir dafür gebe weiß ich noch nicht.. ich bin durchaus gewillt nochmal 2-3Monate zu warten.. sehe aber einige Gefahren mich in der Zeit wieder verletzen zu lassen und alles vorzeitig hinzuschmeißen.. man wird sehen.
Naja. Dann bleibt ja nur noch euch BEIDEN das Beste zu wünschen! *zwinker*
****ga Frau
17.263 Beiträge
liebe TE
Liebes-Gefühle kann ich halt eben eher nur für jemanden entwickeln, wenn "mein Herz frei" ist.
Das muss man hier in der Gruppe auch eben nicht verstehen, aber darum ging es mir halt auch nicht ^^

Heißt das jetzt das du ihn nicht liebst, weil dein Herz nicht frei ist ?
Oder heißt das das du ihn nicht lieben kannst, weil er noch andere Frauen liebt?
Oder heißt das du liebst ihn, weil dein Herz für ihn frei ist ? *gruebel*
Oder hießt das du hast ihn geliebt, aber hörst jetzt auf damit, weil du dich von ihm nicht geliebt fühlst ?
*gruebel*

Hmmm ich verstehe nicht was du damit sagen willst, hoffentlich verstehst du dich selbst wenigstens *g*
Sie meint vermutlich das sie sich nicht neu verlieben kann, weil dieser Platz in ihrem Herzen besetzt ist
*****uja Frau
2.464 Beiträge
genau! so denke ich auch, und dass sie ihn auch nicht so einfach aus ihrem Herzen herausreißen kann...
******_nw Frau
512 Beiträge
@TE: "Willkommen in der Lebens-Änderungsschneiderei" (danke Udo für diese Wortschöpfung) ist mein Gedanke, der mir beim Lesen deiner Geschichte in den Sinn kommt.

Sie meint vermutlich das sie sich nicht neu verlieben kann, weil dieser Platz in ihrem Herzen besetzt ist

genau! so denke ich auch, und dass sie ihn auch nicht so einfach aus ihrem Herzen herausreißen kann...
Das habe ich auch mal gedacht. Es sind Glaubenssätze, die sich irgendwann verfestigt haben und die bestens dazu taugen, in unguten Beziehungsstrukturen zu verharren. Ich weiß sehr gut, wovon ich da spreche. Im Unterschied zu @****ga, deren Gedanken ich in diesem Zusammenhang richtig klasse finde, habe ich kein "gutes Ende", bzw. Aufeinander zugehen erlebt. Sondern ich habe mich mit solchen Glaubenssätzen in eine Abhängigkeit begeben, in der ich mich psychisch und physisch fast zu Grunde gerichtet habe. Es hat lange gedauert, bis ich die Erkenntnis und den Mut bekam, mich zu trennen. Weil ich erkannte, dass ich nicht passend machen kann, was einfach nicht passt. Meine Anteile in diesem Geschehen zu erkennen, war dabei ausgesprochen hilfreich.
Und - oh Wunder - obwohl ich dachte, nie wieder eine solche Innigkeit und Verbundenheit erleben zu können, habe ich wunderbare Begegnungen erfahren, in denen Tiefe und Verbundenheit ebenfalls möglich waren/sind.

Im Übrigen: Auch er hat ein Recht auf seine Gefühle, auf sein Leben. Ich finde es fatal, dem anderen das nicht zuzugestehen sondern ihn als hilfsbedürftigen Menschen anzusehen, der "es einfach nur noch nicht kapiert hat". Einen anderen Menschen zu ändern wird nicht gelingen. Schon gar nicht durch gegenseitige Schuldzuweisungen. Das macht das Miteinander irgendwann nur noch schwer. Vor allem, wenn das "interne Überwachungsprogramm" gestartet wurde. Ein Entwicklungsprozess kann nur in einem selbst entstehen, in Freiheit. Das lässt atmen.

Es ist dein Leben und deine Entscheidung. Vielleicht entscheidest du dich ja für dich, für dein Glück. Wie immer das aussehen mag. Alles Gute dabei!
****ga Frau
17.263 Beiträge
Welchen Zeitraum ich ihn und mir dafür gebe weiß ich noch nicht.. ich bin durchaus gewillt nochmal 2-3Monate zu warten.. sehe aber einige Gefahren mich in der Zeit wieder verletzen zu lassen und alles vorzeitig hinzuschmeißen.. man wird sehen.

Meine Erkenntnis zu Verletzen lassen und verletzt werden ist die, das ich daran selbst mit beteiligt bin, indem ich dem Anderen eine gewissen Erwartungshaltung entgegenbringe und sobald dieser meinen Erwartungen nicht entspricht, fühle ich mich verletzt. Für mich hat diese Erwartungshaltung nichts mit Liebe zu tun. Liebe bedeutet für mich, den anderen so zu nehmen und zu verstehen und akzeptieren zu können wie er ist und ihn nicht verändern zu wollen. Für mich fühlt es sich bei dir nicht so an als ob du deinen Freund so liebst wie er ist, sondern du willst das er sich ändert, damit es dir besser geht. Das von ihm erwartet wird, das er sich ändert schränkt seine Freiheit ein und eine Freiheitsbegrenzung wird irgendwann immer mit einem Befreiungsschlag beantwortet werden, das kann sehr subtil sein oder sehr grob, je nach Typ.

Ich denke auch das das Gefühl des inneren Schmerzes ein Warnsignal ist, nämlich gegen die eigene innere Wahrheit zu leben. Entweder du kannst deine Wahrheit verändern in dem du akzeptieren kannst das er mehrere Frauen liebt oder wenn du es nicht kannst, dann denke ich auch das du dir selbst Verletzung und Schmerz zufügst, weil du gegen deine innere eigene Wahrheit lebst und das tut auf Dauer keinem von euch Beiden gut, ihm nicht und dir nicht. Liebe und Freiheit gehören meiner Meinung zusammen, Liebe kann nur in Freiheit und Vertrauen wachsen und gedeihen. (mMn) Die Frage ist wer den ersten Schritt macht von sich aus sich zu ändern oder die Beziehung zu beenden.
Hallöchen allerseits.

@****ga
"Ich FÜHLE mich ja eher monogam und möchte da auch keine Gehirnwäsche betreiben ein anderer Mensch zu werden.
Liebes-Gefühle kann ich halt eben eher nur für jemanden entwickeln, wenn "mein Herz frei" ist."
War in dem Kontext zu verstehen, dass ich mich eben eher monogam-veranlagt fühle und nicht gleichzeitig mehrere Personen auf eine romantische Art lieben oder eine Beziehung mit ihnen führen kann.
Da ist BEI MIR immer nur Platz für einen.



Den theoretischen Teil haben wir nun weit und räumig abgeklappert, das ich ihn nich tändern darf, dass ich mich ändern muss.. etc pp.
Vielen Dank an alle, die da ihre Gedanken mit haben einfließen lassen.

Wenn sich noch jemand melden mag, der praktisch mit so einem "Fall" selbst zu tun hatte und wie man damit umgegangen ist, würde es mich sehr freuen.




P.S. - zurückziehen und ihm die Chance geben, auf mich zu zukommen wirkt ja wunderbar *schiefguck*
Knapp eine Woche keinerlei Kontakt nun.
Das hält meine Libido nicht lang aus ... ... und da wundert er sich, dass ich bei 20min Begrüßungssex murrisch bin, wenn man sich längere Zeit nicht sieht ^^
Hallo xSukkubuSx !

Ja, ich hatte diesen Fall persönlich.

Allerdings gab es eine weitere feste Frau in seinem Leben. Und das vor mir.
Von dieser wusste ich allerdings nur teilweise. Er erzählte, es sei eine sexuelle Geschichte. Den eigentlichen Status 'Feste Beziehung' ließ er unter den Tisch fallen.

Auch hatten wir feste Zeiten, an denen wir uns sahen und dieses 'einfach nicht melden' gab es bei uns nicht.


Ich bin da dennoch durch ein ziemliches Chaos gewandert. Auf und ab... Höhenflüge, die mit Bodenstürzen endeten.

Auch ich empfinde so wie du... Ich kann viele Menschen lieben, das auch sehr intensiv. Ich denke das ist allen Menschen irgendwie gegeben, aber eine 'Beziehung-romantische-mit dem will ich zusammen sein-der ist mein Mann-Liebe', die empfinde ich nur für einen Mann.

Das Gefühl, zwei Menschen auf diese Art zu lieben, passierte auch mir, aber das war in den frühen 20ern mit einem Mann und einer Frau. Nicht mit zwei Männern gleichzeitig.

Da ich daher aber das Gefühl zumindest von früher ansatzweise kannte, habe ich auch immer versucht, ihn (den Mann, der polyamor leben wollte) zu verstehen. Das war in meinen späten 30ern.
Mich hier in der Gruppe angemeldet, weil ich begreifen wollte, was dahinter steckt, wie man damit umgeht, was helfen kann usw...


Meine Gedanken nach wochenlangem Lesen war: Das ist doch irgendwie komisch, hat doch nichts mit 'mehr' können gemeinsam, nur mit unterschiedlichen Wünschen.

Ich eröffnete einen Thread, gerne sende ich dir den Link per PM, wenn du ihn nachlesen willst, denn dort habe ich dann nach und nach alles geschrieben, auch über die Beziehung.
Allerdings machte ich einen Fehler, denn ich schrieb immer, ich sei monogam, das ist so aber nicht richtig, ich bin nicht unbedingt sexuell monogam, aber monoamor im Beziehungsleben.


Ich kann dir im Nachhinein sagen, dass ich ein Muster aus meiner Kindheit in der Beziehung zu meiner Mutter nachgespielt habe, das ich zu genau dem Zeitpunkt überwunden wähnte (so im Kopf), als der Mann in mein Leben trat.

Und das dann mit voller Kraft voraus doch noch einmal 'live' erleben 'durfte'/musste.


Danach war ich aber so etwas von geheilt.

Machte mein Ding, lebte mein Leben, kam so etwas von voran in allen Dingen und dann kam mein jetziger Mann, mit dem ich das erste mal in meinem Leben eine gänzlich erfüllende Partnerschaft habe.


Mir geht es dabei jetzt gar nicht darum, dass du keine erfüllende Beziehung zu einem polyamoren Menschen haben könntest.

Sondern ich denke, wenn dich diese Beziehung in so weiten Teilen unglücklich macht und so wenig von dem Mann in deiner Richtung passiert, dann ist er eben ein Mensch, an dem du lernst, aber keiner, mit dem du dauerhaft glücklich und erfüllend leben kannst.


Schau vielleicht einmal auf deine Muster. Evtl hilft dir das ja ebenfalls. Ich würde es dir wünschen.




Und eins noch: Das, was du schreibst liest sich nicht nach 'amor', denn wenn er dich lieben würde, würde er sich meiner Meinung nach um dich bemühen, gemeinsam Lösungen finden wollen, sich auch in deine Richtung bewegen.

Das macht er ja nicht einmal räumlich, da würde ich auf gedanklich kaum noch warten wollen.

Mein EX war auch nicht wirklich polyamor. Der wollte lediglich einen Harem und die Frauen absichtlich gegeneinander ausspielen.
Damals... mittlerweile hat er sich auch geändert. Ich bin ihm auch nicht böse. Ich habe mich sehr durch ihn gefunden.
Hallo allerseits,

ich wollte mich nur nochmals bei allen Schreibern für ihre Erfahrungen, Ratschläge und Meinungen bedanken.
Letztendlich war der Grundtenor ja "du musst dich ändern" oder "beende es".

Ersteres bekomme ich nicht hin und habe ich in den vergangenen 2 1/2Jahren "Beziehung" mit ihm auch nicht hinnehmen können.. wir haben vor einer Wochen nochmals darüber gesprochen.. es ist klar, dass wir da nicht zueinander kommen und die Gemeinschaft, die wir haben nur darauf baut, dass ich meine Gefühle und Schmerz unterdrücke. ich werde nun zusehen, dass die Beziehung beendet bleibt.

Derzeit ist das Thema damit nun also für mich abgeschlossen und ich wollte nicht sang und klanglos das Forum verlassen und undankbar erscheinen.

Danke nochmals und lebt wohl *zwinker*
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