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Die Sache mit der Kontrolle...

*******a_3 Frau
28 Beiträge
Themenersteller 
Die Sache mit der Kontrolle...
Hallo Ihr Alle,
Im Moment bin ich mal wieder sehr sehr verzweifelt. Meine Gefühle schwanken zwischen totaler Leere, Einsamkeit und der irrsinnigen Angst die Kontrolle über mein Leben zu verlieren.
Anmerkung: ich habe eine ziemlich heftige Vergangenheit und Sicherheit, Stabilität, Verlässlichkeit und ja auch Kontrolle über mich und mein Leben sind mir sehr wichtig. Ich weiß auch dass das Problem ist...wahrscheinlich. 😩🤔
Meine PolyGeschichte habe ich an anderer Stelle bereits aisführlich beschrieben.
Nach einer sehr stabilen Zeit in der ich mich echt gut mit der ganzen Sache gefühlt habe. Mich sicher gefühlt habe und gespürt habe, dass alle davon profitieren können, geht es mir seit einer Woche wieder sehr schlecht.
Da gibt es auch nicht "den" Auslöser sondern es sind eher viele kleine (teilweise) echte, teilweise basieren sie auf uralten Verletzungen, teilweise sind Sie sicher sich eingebildet - wie das eben so ist wenn man im Paniklevel ist 😢)
Meine Frage ist nun wie kommt ihr aus diesen Tiefs wieder raus? Gibt es hier auch Menschen, die dann alles anfangen in Frage zu stellen? Wie kommt ihr wieder dahin zurück, dass ihr doch wieder an die Sache glauben könnt? Hat hier noch jemand immer wieder diese irrsinnige Angst die Kontrolle zu verlieren?
Mein Mann sagt mir zwar, dass wenn ich die Kontrolle abgeben, merken werde, dass nichts schlimmes passiert, im Gegenteil ich spüren kann wie sehr ich getragen werde ohne mich anzustrengen. Aber es gelingt mir einfach nicht! Ich habe solche Angst davor verletzt zu werden, dass ich entweder in totale Starre verfalle oder so massiv werde, dass ich ihn total in Angst und Schrecken versetze. An diesen Tagen gibt es echt abgrundtiefen Hass in mir gegen alles und jeden...insbesondere gegen seine Freundin, aber vor allem auch immer gegen mich. Ich hasse mich dann für meine Schwäche und mein Unvermögen.
Manchmal denk ich, ich schaffe das einfach nicht. Dann will ich aufgeben und nur noch weg.
***vy Frau
224 Beiträge
aufgelöstes Wesen
Du greifst Dich selbst ganz schön doll an...polysein sollte keine strenge Disziplin sein, die man bestehen MUSS sondern eine Lebensart, gewählt, weil sie bereicht...und abgewählt, wenn sie nicht mehr bereichert...guck doch im Netz nach dem Konzept 'self-compassion'...Mitgefühl mit sich selbst. und: Wir sind Menschen und nie perfekt. Auch nicht als Polys. All the best from luvvy
*******a_3 Frau
28 Beiträge
Themenersteller 
Aufgelöstes Leistungstier
Wenn sich alles schlimm anfühlt werde ich extrem...leider in alle Richtungen - auch gegen mich selbst.
Danke für den Hinweis. Werd ich mir auf jeden Fall anschauen. Hat mir sogar glaub ich schon mal jemand empfohlen.
Das nicht mehr zu leben, sehe ich im Moment leider nicht als Option. Mein Mann liebt uns beide. Es würde also nur gehen, wenn ich ihn unglücklich mache oder selbst gehe. Beides radikale Wege, die mir noch mehr Angst machen. Und ich auch gar nicht weiß ob ich einen von beiden gehen will 😪
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Ich lebe heute nicht mehr poly, kenne das Gefühl (in ... ich vermute etwas abgeschwächter Form) auch aus 7 Jahren poly...
Ob nun "berechtigt", oder nicht, es gilt ja, sein Fühlen immer ernst- und anzunehmen. Im Verträgen, oder im Verachten der eigenen Gefühle, lässt sich bestimmt keine Besserung herbeiführen. Ich selbst kenne diese Stimmungen - annähernd - wenn ich eine Art Ungleichgewicht wahrnahm.

Zum Beispiel vermisste ich meinen Partner, weil er mit der anderen Liebe mehrere Wochen unterwegs war.
Oder... ich fühlte mich aus bestimmten Bereichen, die er mit wem Weiteren teilte, ausgeschlossen, welche mir mit ihm zu teilen auch wichtig gewesen wären.
Genauso gut konnte diese Tatsache dann andererseits entlasten, wenn ich eben einen Bereich gar nicht teilen wollte, mich aber freute, wenn er ihn - durch sie - dennoch hatte.

Wie du schreibst, liegen die Probleme oft in Erfahrungen, die man z.T. schon aus Kindertagen mitbringt - Verlustängste, Neid (wie früher vielleicht auf Geschwister?) etc.
Das kommt aus Zeiten, in denen wir wirklich abhängig waren.
Es hilft vielleicht, zum Einen zu hinterfragen, woher schlechte Gefühle kommen könnten und - zum Anderen - nicht alles auf die Beziehung zum Partner "zu werfen", sondern sich weitere Verbindungen möglich zu machen, die den Partner und dich entlasten.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Das "Verträgen" sollte "Verdrängen" werden *haumichwech*
SORRY!
*******ben Mann
3.280 Beiträge
Hilfe holen?
wenn es unter anderem Verletzungen aus Kindheitstagen sind und diese so stark auf dein Leben einwirken, du "extrem" wirst, ... könnte es vielleicht sinnvoll sein dir hier professionelle Hilfe an die Seite zu holen. Einen Begleiter/Coach/Therapeuten oder eine "Selbsthilfegruppe" könnten dir Halt, Finden, Unterstützung & Auflösung geben.
Wir lernen nun mal nicht in der Schule, wie mensch mit solchen "Dingen" gut umgehen kann und so wie ich es mir erlaube einen Fliesenleger fürs Bad zu holen (weil ich dies nicht selber kann) ist es mir mein Innenleben und dem daraus resoltierenden Außenerleben es allemal wert, hier Zeit und Geld zu investieren.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
@ paradiesquelle
Stimmt.
In einer therapeutischen Begleitung die Wurzeln zu betrachten, ist nicht immer leicht, ABER... man erfährt Vieles, was im Dunkel lag und sich durch extreme Emotionen immer mal wieder zur Oberfäche kämpfte.
Es hilft, wenn der Prozess auch langwierig sein kann. *ja*
*******n_M Mann
1.571 Beiträge
Kontrolle
Ist das Hauptproblem...
Kontrolle ist nichts, wenn du nicht auch konsequent bist.
Kontrolle ist nichts, wenn die die Antworten nicht gefallen die du bekommst.
Kontrolle wird immer von Angst, Selbstzweifeln und Unvertrauen begleitet.
Es zerstört im privatem fast alles.

Lerne in dich zu gehen( klingt nach Jogischeiss) und sich auf dich zu konzentrieren. Die Entscheidungen anderer zu akzeptieren und dein Glück nicht auf andere zu basieren.
Du wirst nur Glücklich mit anderen sein,
Wenn du im reinen mit dir bist. Was du willst, deine Ziele, dein Art zu Leben. Und dann lebst du so und bist dankbar was dein Besitz ist, und freust dich über die Menschen die dich begleiten wollen.
Durch Kontrolle bleibt keiner freiwillig.
Je ausgeglichener und selbstzufriedener du bist, umso mehr strahlst du das aus. Und dann wollen die Menschen die du magst eh bei dir sein.
*******a_3 Frau
28 Beiträge
Themenersteller 
Professionelle Hilfe
anzunehmen ist gar nicht mein Problem. Die habe ich auch und die wirkt sehr gut.
Dennoch bin ich natürlich immer auf der Suche nach "Alltagswerkzeug" und im Moment auch (vielleicht) nach ein paar lieben Worten, die einfach mal Kraft geben und mich wieder glauben lassen, dass ich nicht in den nächsten Tagen alles verliere was mir lieb und teuer ist.
Der Mythos der Kontrolle besteht darin, dass es eine Illusion ist.

Je heftiger der Mensch versucht, sich oder andere oder anderes zu kontrollieren, desto heftiger wird das Erwachen, dass er, der Mensch, das was er kontrollieren versucht, überhaupt nicht kontrollieren kann.

Jeder Spirituelle und Meditierende weiß, dass es höhere Zusammenhänge, ein größeres Bild, mächtigere Wesen gibt und wir, die Menschlein, mit unserem begrenzten Horizont wohl kaum echte Kontrolle ausüben können.

Zumal diese Macht und Machensart von Kontrolle im ganzen Universum überhaupt nicht notwendig ist. Nichts im Universum wird tatsächlich kontrolliert.

Vielmehr sind es einfache Gesetze, welche das Chaos verhindern und eine in sich balancierte Entwicklung stetig voran treiben und geschehen lassen.

Alles kommt, alles geht, alles ist im Fluss.

Soviel zur Theorie *grins*

Was hilft dir das jetzt konkret?

Werde dir bewusst, dass sich dir innere Themen zeigen. Ob die sich nun auf Arbeitsebene, Gesundheitsebene oder Beziehungsmodell-Ebene zeigen, ist völlig wurscht. Du suchst dir das ja insgeheim, wenn auch unbewusst aus.

Diese Themen möchten von dir gesehen werden und dir eher weniger Schmerzen und Leid zufügen. Innere Themen kennen kein gut/böse, richtig/falsch sondern sie zeigen sich so, wie du am ehesten darauf reagierst.

Das Gewohnheits- & Verdrängungsweltmeister-Tier Mensch bestimmt selbst, wie viel Druck, Schmerz, Leid und Kontrollverlust es braucht, um auf die Signale der inneren Themen zu reagieren.

Sieh dich um ... Menschen beginnen erst dann ihr Leben, ihre Glaubenssätze und ihre Gewohnheiten zu überdecken, wenn sie Schmerzen haben, wenn sie leiden, wenn sie aus der Bahn geworfen werden.

Vorher kriegen sie ihren Arsch nicht hoch, wozu auch ... läuft ja alles toll ... bis es knallt *g*

Das was dir fehlt, ist das klassische Handwerkszeug ... genau das Werkzeug, was wir von Geburt an nicht gelernt bekommen haben ... aber unseren Kindern mitgeben können, damit es irgendwann völlig normal wird, im Inneren zu reflektieren und dort die Veränderungen/Transformationen vorzunehmen.

In Berlin gibt es viel Knaller aber auch wenige gute Energiearbeiter, bei welchen du meditieren, reflektieren und energetisch arbeiten erlernen kannst.

Dann hast du Handwerkszeug, mit welchem du vorher deine inneren Themen beleuchten kannst, bevor es schmerzt ... du dich aus den tiefsten Löchern wieder hervor holen kannst und gestärkt aus der Erfahrung heraus gehst.

Viel Erfolg und Liebe

*g*

danny
****e59 Frau
3.510 Beiträge
Ich verweise hier
mal auf eine wertvolle Lektüre

"wahre Liebe lässt frei" von Robert Betz

Schon in den ersten Kapiteln (ich gebe zu, etwas schwer zu lesen) werden genau diese Probleme der Selbstliebe behandelt.

Für mich haben sich ganz viele Fragen beim Lesen in Luft aufgelöst bzw. geklärt.
Kontrolle
Gefühle die tief und rein sind , aus innere Tiefe kommen , ob nun gut oder ablehnend , sie lassen sich kaum unter Kontrolle bringen. Akzeptieren das sie da sind. Du darfst mich gerne privat anschreiben.
*******a_3 Frau
28 Beiträge
Themenersteller 
Im Moment
Bin ich einfach nur völlig ausgelaugt.
Vielleicht (hoffentlich) kommt danach die Gleichgültigkeit. Vielleicht liegt in Gleichgültigkeit die Chance den Dingen ihren Lauf zu lassen ohne sich jedesmal bis zur völligen Erschöpfung den Kopf (und das Herz) zu zermartern.
Vielleicht ist es dann irgendwann leichter.
Ich weiß auch dass das was mir grade um die Ohren fliegt gar nicht wirklich was mit dieser Polysache zu tun hat. Das sind schon meine eigenen Dämonen mit denen ich da kämpfe und die wären auch da ohne dass mein Mann noch eine andere Frau liebt. So zeigt es sich nur eher und deutlicher. Das Gute daran ist, dass frau sich so damit auseinandersetzen kann (muss) und nicht in alten Schemata stecken bleibt. Alles gut in der Theorie. In der Praxis leider nur sch*** anstrengend und zum verzweifeln.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Weißt du, was dich hält, wenn es in der Praxis SO schei...schwer ist?
Natürlich kann es schwere Zeiten geben, aber... man sollte doch immer einen Arm haben, der einen festhält, oder?
Nur für mich selbst gesprochen:
Hey... *g*
Meine Vergangenheit ist auch sehr schwierig gewesen (Misshandlung und Missbrauch), fing früh an und hat sich dann in der Pubertät richtig hoch geschaukelt.
Ich kann dazu nur sagen, dass ich immer wieder in Therapie gegangen bin. Immer wieder habe ich Neues ausprobiert und andere Hilfe gesucht und sehr viel an mir gearbeitet. Den Durchbruch hatte ich mit energetischer Psychotherapie, bzw. einer Therapie die auch mit Hypnose arbeitet. Klingt eso, ist es aber eigentlich nicht. Es geht viel direkter an die emotionalen Probleme. Angst kann man schlecht mit Argumenten beikommen, habe ich feststellen müssen.Und es hat mir auch nichts genützt zu wissen, wo der Scheiß her kommt.

Wenn es mich heute nochmal packt, dann besinne ich mich auf mich selbst und meine Stärken. Wenn ich meine Partner einfach mal aussen vor lasse und mich allein betrachte, dann stelle ich immer wieder fest, dass ich auch mit mir allein glücklich sein könnte. Dann werde ich ruhiger. Doch das ist das Ergebnis eines langen Weges, der sich absolut lohnt, wenn man die Mühe auf sich nimmt, ihn zu gehen. *zwinker*

Alles Gute! drück
Kontrolle
Für vieles wird der Grundstein in Kinder - Jugendzeiten gelegt. Spätere Erfahrungen die Scherzhaft und verletzend sind kommen hinzu zu einem Gesamtpaket das schier unüberwindbare Folgen hat.
Misshandlung, Missbrauch in der Familie, selber erfahren, Benutzt worden und lassen, bis hin zum Burnout in Verbindung mit Gedanken an erweiterten Suizid. Ja hartes Brod. Der Wille zu wissen wer ich wirklich bin, dazu der Wille , ich will Leben. 7 Jahre hat es gedauert, jeder Tag hat sich gelohnt für das Leben das ich heute Leben darf. Keine Geister , keine Alpträume mehr. Alles was ein Mensch fühlen, empfinden und spüren kann in reiner Form wieder zum Leben erwacht.
Hab Mut, Zeit und Geduld mit dir selber.
Geh deinen Weg, unabhängig von dem was andere sagen. Finde dich in dir selber.
*******tern Mann
10 Beiträge
Hallo Karenina,
wenn du denkst du wirst gleichgültig, kannst du die Gleichgültigkeit ersetzen durch Annehmen. Die Dinge annehmen wie sie sind. Sie sind ja so. Wenn du es annimst und respektierst, nicht mehr kontrollieren willst, was von außen kommt, kannst du eine Haltung dazu einnehmen und darauf antworten und reagieren. Das ist dann deine Macht. In Wirklichkeit bist du selbst der Herr über dich. Kein anderer kann dir befehlen was du denkst und was du sagst und was du fühlst.
Und manchmal hilft es einfach auch Sport zu machen und was gutes zu essen ;-))
******que Frau
8 Beiträge
ich kenne das Gefühl..
Ich war vor kurzem in einer ähnlichen emotionalen Krise und habe ein paar wertvolle Tipps bekommen.
Du denkst sehr negativ über dich selbst. Man sollte immer beachten, dass man selbst auch seinen eigenen Gedanken zuhört.
Daher habe ich angefangen, mit einige Dinge sehr bewusst immer wieder zu sagen. Damit habe ich Anfang der Woche erst begonnen, fühle mich aber emotional schon sehr viel besser und stabiler.
Ich bin kein Therapeut oder ähnliches, aber ich möchte dir trotzdem dazu raten, deine Gedanken in andere Bahnen zu lenken zu versuchen, auch wenn es erstmal albern klingen mag.
Ich sage mir regelmäßig zum Beispiel folgende Dinge:

~ ich liebe mich
~ ich bin liebenswert
~ ich bin ein guter Mensch
~ ich bin stark
~ ich schaffe das
~ ich verdiene es, glücklich zu sein

Für mich ist es auch immer sehr schwer gewesen, nicht alles kontrollieren zu können.
Ich habe mich in meiner Beziehung zu meinem Partner völlig verloren, mich nur auf uns konzentriert und mich dabei vernachlässigt. So sehr, dass mich allein der Gedanke daran, dass er Gefühle für eine andere Frau hat, in tiefste Verzweiflung und Verlustängste gestürzt hat.

Ich sage mir nun, dass die Beziehungen und der Sex, die mein Partner mit anderen hat, die Verbindung von uns beiden nicht beeinflusst. Schließlich entscheidet er sich bewusst für mich. Und selbst wenn er mich irgendwann nicht mehr lieben sollte, liebe ich mich. Ich werde nie ungeliebt sein.
Man kann nur kontrollieren, was in sich selbst vor geht und was man selbst tut. Deshalb, denke ich, muss man in erster Linie sich selbst stärken, annehmen und lieben.
Gib dich nicht auf.
Ich wünsche dir alles Liebe und Gute.
*********carne Paar
129 Beiträge
Lass dich mal drücken und Herzen.
Poly hat sich richtig angefühlt für Dich. Und es ist Dir gelungen es mit der Vorbelastung, die Dir mitgegeben wurde zu vereinbaren.
Toll!!! Ich finde, da darfst Du stolz drauf sein.
Es muss deswegen nicht jederzeit leicht sein.

Es klingt so, als wärt Ihr zu dritt. Auch Du kannst Dir weitere Partner suchen. Die können ausgleichen und stabilisieren.
Hab heute einen etwas längeren Artikel gefunden - bestimmt sehr lesenswert für alle mit "Polyverständnis".
Vielleicht bringt es ja auch Karenina ein Stück weiter?

http://jungle-world.com/artikel/2007/35/20264.html
Hallo Karenina.

Wenn sich alles schlimm anfühlt werde ich extrem...leider in alle Richtungen - auch gegen mich selbst.

Bin ich einfach nur völlig ausgelaugt.
Vielleicht (hoffentlich) kommt danach die Gleichgültigkeit. Vielleicht liegt in Gleichgültigkeit die Chance den Dingen ihren Lauf zu lassen ohne sich jedesmal bis zur völligen Erschöpfung den Kopf (und das Herz) zu zermartern.
Vielleicht ist es dann irgendwann leichter.

Ich kenne deine Geschichte nicht, aber diese Zeilen könnten direkt von mir stammen...

Was mir hilft ist erstaunlicherweise die Erkenntnis, dass das Leben prinzipiell keine Fairness kennt und bei genauem Hinsehen auch nicht schön, sondern oft Scheiße ist.

Meine Weltanschauung beinhaltet die simple Tatsache, dass mein Leben völlig "belanglos" ist.

Ich selbst gebe meinem Leben, meinen Taten, Gedanken und Gefühlen erst Belang, Wert und Bedeutung.

Wenn du an so einem Punkt bist, dann halte inne und frage dich: Wie will ICH leben?
Und dann ändere, was nicht passt.
Gefällt dir die Änderung nicht? Willst du diese nicht?
Zurück auf Anfang: Wie WILL ICH leben?

Und dann ändere, was nicht passt.

Gefällt dir nicht?
Zurück auf Anfang...
WIE WILL ICH LEBEN?

*g*

Verstehst du?

Gleichgültigkeit kommt nur, wenn man einem Auslöser kein Gefühl entgegenbringt.
Ist Gefühl da, dann geht es nicht.

Man kann akzeptieren, weil man die (notwendigen) Änderungen nicht möchte.
Und wenn man das eingesehen hat, dann kommt nach der Akzeptanz ("Ist Scheiße, aber ich will die Alternativen nicht."), die Annahme.


So wie du schreibst, bist du genauso kopflastig wie ich - drehen, wenden, Hirn zermatern.

Manchmal ist jede Lösung Scheiße.
Und dann sollte man genauer hinschauen.

Gefühlen ist man nicht hilflos ausgeliefert. Rauskramen, analysieren.
Und vieles geht dann leichter.
Aber das Hinschauen ist schwer.

Ich mag meine Situation grad auch nicht, aber ich mag die Alternativen nicht oder kann sie nicht herbeiführen.
Da kommt IMMER mehr mit hoch.
Nimm es an, schau es dir an.

Gleichgültigkeit wirkt verführerisch - auch für mich, ganz oft.
Ich will auch gerne eine "Leck mich am A***"-Haltung in bestimmten Dingen, eine "mir doch tatsächlich völlig egal"-Stimmung.

Aber, ehrlich, das bin ich nicht.
Und das will ich dann wirklich nicht sein.
Ich will kein Mensch sein, dem diese Dinge egal sind, ich will nicht gleichgültig=gefühllos sein.

Lieber schlecht fühlen, als gar nicht fühlen!

Wenn du magst, können wir gerne (privat) detaillierter) Reden.
Bezüglich dem Beziehungsding stehen wir an gegensätzlichen Punkten - ist vielleicht von Vorteil?
Guter Beitrag
Hallo Diffeomorph,

ein schoener Beitrag moechte ich an dieser Stelle sagen, besonders Deine Frage Wie will ich leben?
Danke.
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