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BDSM & Polyamorie
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Polybeziehungen und Kinder

*******ben Mann
3.280 Beiträge
Themenersteller 
Polybeziehungen und Kinder
hier einen informativen Artikel im Netz gefunden
http://offenlieben.de/sorge-um-kinder
super artikel
Vielen dank. Der artikel beantwortet meine herzensfrage. Sehr gut geschrieben.
*****ane Frau
116 Beiträge
Sehr angenehmer Blog, danke *g*
Wichtiger Artikel
Toller Bericht für all jene die aus Angst oder Sorge um ihre Kinder, eventuell einen Rückzieher aus dem Wunsch Polyamor zu Leben machen könnten.

Die Sorgen sind nun mal berechtigt.
****_Ju Paar
35 Beiträge
Da haben wir instinktiv in einigen Punkten richtig gehandelt, aber die Sorgen blieben bei mir dennoch.
Der Artikel hat mir insoweit geholfen, dass ich die Sorgen, die noch kein Problem darstellen auch nicht dramatisieren sollte.
Danke für den Link!

LG Ju
******nia Frau
278 Beiträge
Eine wissenschaftliche Arbeit zu Poly und Kindern ist mir nicht bekannt. Wahrscheinlich wird bei Poly Beziehungen immer eine "normale" Zweierbeziehung nach außen präsentiert.
In Deutschland gibt es ja auch keinen legalen Rahmen dafür. In der Community gibt es politische Anstrengungen in Bezug auf Zugehörigkeit, diese wird aber Hauptsächlich von der Lesbisch Schwülen Bewegung getragen.

In diesem Umfeld gibt es seriöse wissenschaftliche Untersuchungen, die keine relevanten Unterschiede bei Kindern mit hetero Eltern und homo Eltern feststellen konnten. Sogar ein staatlich bayerisches Institut hat das so ermittelt.

Es gibt auch ein Buch "Was sagen die Kinder dazu" in dem Kinder selbst zu Wort kommen.

Mir ist klar, dass diese Untersuchungen natürlich nur bedingt auf Poly Familien anwendbar sind, aber immerhin geben sie eine Richtung vor.

Persönlich kenne ich einen Fall bei dem beide Elternteile neue Partner_innen haben aber immer noch in einer inzwischen nichtsexuellen Polybeziehung verbunden sind. Die Kinder haben völlig freien Zugang zu beiden und die Eltern kümmern sich nach wie vor um die Kinder.
Auf jeden Fall halte ich das für besser als die klassischen Scheidungsdramen.

Völlig unbegründet ist die Furcht, dass Männer aus nichtkonventionellen Familienmodellen vermehrt zum Mißbrauch neigten. Das Gegenteil ist der Fall. Die weitaus meisten Kinderschänder stammen aus "intakten" konventionellen Hetero Beziehungen.

Unterm Strich besteht für uns keinerlei Anlass uns Sorgen zu machen. Wenn wir die Kinder in unseren Poly Beziehungen mit denken kann ich mir kaum etwas gesünderes vorstellen.

Kopf hoch und mit erhobenem Haupt Anerkennung für Zugehörigkeit einfordern, das bedeutet, dass auch nichtvermählte im Falle von Krankheit usw. einbezogen werden dürfen wie bei Eheleuten.

Hier haben wir eine große Baustelle vor uns.
Super
Ein super Beitrag.
Denn Kinder sehn das wirklich viel gelassener als wir Erwachsenen. Hab das schon selbst erlebt. Klar geht man mit diesem Thema vorsichtig um. Aber solange die Kinder, Kinder sein dürfen und die "polybeziehung " ein Freund/in ist mit dem/der man Spaß haben kann ist alles gut... solange Mama und Papa die Kinder weiterhin als wichtigstes ansehn, ist es den Kindern egal was Mama/ Papa Nachts machen. Unsere Kinder gehn mit küssen und kuscheln mit der einer anderen Person ganz normal um.

Der Beitrag ist wirklich empfehlenswert... *top* *bravo*
So ist es!
Aus meiner ersten Ehe, 24 Jahre, vor allem von der Mutter aus dogmatisch monogam und moralisierend, gibt es drei Kinder zwischen 16 und 29, von denen die zwei Ältesten (Jungs) sich mit dem Thema Partnerschaft, Verantwortung, Sexualität, Bezeihungsvielfalt sehr schwer tun. Meine Tochter, die Jüngste, hat sich inzwischen freigeschwommen und ist die Einzige, mit der entspannt zu reden ist. Klar. Themen wie Transsexualität, Bisexualität und polyamore- oder offene Beziehungen waren ein Tabu, schwulsein ging garnicht u.s.w.

Bei den Kindern von Blue, 13 und 15, ist das seit den sechs Jahren in denen wir uns kennen immer ein lockerer, offener Schnack gewesen. Sie begleiten Blues Transition, meinen Genderflow und die zunächst erst einmal theoretische Öffnung zur Polyamorie ganz entspannt. Blue, Ihre Mutter, ist jetzt Mam-Paps, meine eher weibliche Rolle im Haushalt wird akzeptiert und das man mehrere Menschen lieben kann, wie es der Artikel sagt, ist nie auch nur mit einem Stirnrunzeln bedacht gewesen. Beide sind hochintelligent und stark reflektierend, da kommt also sogar viel konsruktiver Feedback. Wir haben von Anfang alle Themen dem Alter entsprechend besprochen, sie über Veränderungen, Pläne, Gedanken informiert und auch nach Ihrer Meinung gefragt. je komplizierter ein Thema für uns erschien, desto einfacher, knapper und klarer kahm die Rückmeldung. Null Probelm, ist doch logisch, cool.

Fast alle Probleme mit Kindern resultieren aus der Unfähigkeit der Erwachsenen, sie ernst zu nehmen, ihnen keine Geschichten aufzutischen, sie nicht zu belügen oder mit halbgaren Aussagen abzuspeisen. Denken wir zurück an unsere Kindheit, dann wissen wir doch, wie oft wir uns nicht ernst genommen gefühlt haben oder froh gewesen wären, hätte man uns die Sachen einfach mal gesagt.

Ein toller Artikel, der nicht nur Mut macht mit Kindern offen umzugehen, sondern auh innerhalb unserer erwachsenen Beziehungen auf Informationsarmut, Mauscheleien und falsch verstandene "Rücksichtname" völlig zu verzichten.

Persönlich freue ich mich schon auf den Moment, wo wir von der Theorie in die Praxis übergehne und eine weitere Person dazukommt. Weil ich weiß, dass es eine Bereicherung sein wird und die Kinder diese Person offen aufnehmen werden. Kinder sind TEIL des polyamoren Beziehungsnetzwerkes, nicht Anhängels aus einer monogamen Vergangenheit. Wenn sie deutliche Signale setzen, mit einer neuen Person nicht klarzukommen, oder die neue Person die Kinder ignoriert oder sie als störend empfindet, dann war es das dann. Und zwar nicht für die Kinder.

Lieben Gruß

Baltic
****_Ju Paar
35 Beiträge
@****ic Danke für Deine offenen Worte. Diese geben mir wirklich die Hoffnung, dass unser Leben mit unsere/r/m weiteren festen Partner/in, in das ingesamt 5 Kinder zum Teil intensiv die zwischenmenschlichen Beziehungen miterleben, zu offenen und toleranten Menschen heran wachsen können.
Ich wünsche mir, dass sie selbst die Wahl treffen, in welcher Beziehungsform sie irgendwann leben werden. Ohne schlechtes Gewissen und ohne sich aus gesellschaftlichen Zwängen befreien zu müssen.
Die Sorge die Kinder mit der Situation zu überfordern hat der Artikel relativiert.
Die Bestätigung, dass es in Zukunft funktionieren kann, dass meine Wünsche für die Kinder nicht utopisch sind, lese ich in Deinem Beitrag.

LG Ju
*******n_M Mann
1.576 Beiträge
Insgesamt ...
...ein guter Bericht... Aber ich glaube es ist immer auch abhängig ob Kinder in eine Poly Beziehung geboren werden, oder sich die Polybeziehung erst entwickelt, wenn die Kinder schon da sind.
Ich lebe meine Polybeziehung nicht so offen vor den Kindern. Sie sehen meine Zweite Frau als meine gute Freundin. Sollten sie das hinterfragen werde ich ehrlich antworten, aber ich würde keine tiefen Zärtlichkeiten mit Ihr vor den Kindern austauschen.
Es gibt dazu keine fassbare Begründung, aber mein Bauchgefühl sagt mit , daß meine Kids noch was Zeit brauchen
*******ben Mann
3.280 Beiträge
Themenersteller 
meine Erfahrungen
aus meinem persönlichen Netzwerk, Gespräche bei den PAN-Treffen und meine Begleitarbeit sind ziemlich identisch was Kinder bis ca 12 Jahre betrifft mit
Die Angst der Erwachsenen sind nicht die Ängste der Kinder
Es ist ebenfalls wichtig zu verstehen, dass Kinder ganz andere Dinge haben, die ihnen wichtig sind, als die Erwachsenen. Bei den doofen Erwachsenen geht eigentlich erst mal alles immer um Sex. Kinder vor der Pubertät interessieren sich für Sex aber in etwa so viel wie für Tiere oder Essen. Es ist nicht irgendwie total außerhalb ihres Fassungsvermögen. Im Gegenteil, es ist sogar sehr interessant sich damit zu beschäftigen. Aber eben nur als ein weiteres Spiel. Es gibt nicht diese ganze Mystifizierung von Sex und es gibt auch keinen „Wert“ der besagt, dass man nur mit einem Menschen Sex haben darf.
Was Kinder beschäftigt, ist eher ob sie Bezugspersonen haben. Und in welchem Rahmen sie sich an diese wenden können und dürfen. Es geht also mehr darum, wer welche Rolle hat und wie diese Rolle zu dem Kind steht. Wenn man das ganze Thema also mit der entsprechenden Dramatik vorträgt, weil man einfach selber wahnsinnig Schiss hat, ist das auch das erste was Kinder beschäftigt. Ändert sich etwas an „Mama und Papa“? Bleiben Mama und Papa meine Mama und mein Papa?
Wer ist diese neue Person die da dazu gekommen ist? Warum ist sie anders, als die anderen Personen die meine Eltern sonst so als Freunde haben? Kann ich mit dieser Person spielen? Darf sie mir Dinge verbieten oder erlauben?
Das sind Dinge, die dein Kind vielleicht beschäftigen könnten. Die Frage, mit wem Mama oder Papa Nachts ihren Spaß haben interessiert sie dagegen wahrscheinlich nur am Rande.

****50 Mann
657 Beiträge
Gruppen-Mod 
Erwachsene Kinder...
...vielleicht etwas off-topic, aber auch nicht ganz daneben. Erst einmal, dem Artikel könnte ich mich voll anschließen, wenn wir noch Kinder im jüngeren Alter hätten. Wir haben aber mittlerweile erwachsene Töchter, die Jüngeren (28 und 34) fanden das ganz cool, als wir ihnen vor ca. 3 Jahren eröffneten, dass wir beide jeweils einen weiteren Liebespartner/in haben.

Die älteste Tochter (38) hat vor 9 Jahren ihre Liebe in Mexiko gefunden, sie ist eine selbstbewusste Frau, hat sich aber doch in das übliche, etwas patriarchalische Beziehungsmodell in Mexiko integriert. Sie wusste davon nichts, bis zu dem Moment, als sie den Anruf einer Freundin aus Deutschland bekam. Diese hatte 2014 in der Erstausstrahlung im MDR die Reportage "Warum nur Einen lieben?" gesehen, in der wir eins der Protagonisten-Paare waren und hatte nichts Schnelleres zu tun, darüber in Mexiko unsere Tochter zu informieren, dass sie ihre Eltern im Fernsehen gesehen habe und oh Gott.... und man könne dem Film übers Internet in der Mediathek abrufen. Zu bemerken ist noch, dass damals die Eltern der Freundin, die wir auch kannten, zu den Ehepaaren gehörten, die auf der Straße auf mindestens 10 m Distanz zueinander spazierten.

Unsere Tochter hat sich darauf hin natürlich den Film angesehen und uns völlig entsetzt angerufen. Das gänge doch gar nicht und ob und wann wir uns trennen würden. Sie hatte den Film, "vorbereitet" durch ihre Freundin, völlig fehlinterpretiert und es wurde eine etwas lange FaceTime-Unterhaltung. Beruhigend waren wohl weniger unsere Worte sondern das Bild, wie glücklich wir vorm Tablet saßen und mit ihr sprachen.

Das Fazit, je älter die "Kinder" sind, desto schwieriger kann es werden, eine polyamore Beziehung zu vermitteln.
******ore Frau
4.526 Beiträge
Super Beitrag, der sich sowas von haargenau mit meinen Erfahrungen mit meinem Sohn (fast 9) deckt!!!

ich hatte mich bisher nicht getraut, unsere Erfahrungen zu verallgemeinern, mangels Referenzerfahrungen anderer Eltern.......

Was hilfreich ist: klare Ansagen, wie: "ich schlafe heute in meinem Bett (allein) oder mit xy in der Lounge"

"Du kannst jederzeit kommen, wenn Du ein ernstes Problem hast"

"wir möchten wenn es geht abends ungestört sein, nachts kannst Du kommen und auch bei uns schlafen"

"xy, kommt uns dann und dann wieder besuchen, yz eine Woche danach" (das gilt übrigens für ALLE Menschen, auch platonische Besuche!)

Ich habe im Moment eine eher serielle Polyamorie *zwinker* d.h. es gibt keine Besuche von zwei oder mehr Partnern gleichzeitig.
Die Zeiten mit der Lebensgemeinschaft, in der es auch durchaus kuschelig- körperlich zugeht, werden genauso transparent gehandhabt.

Alles ganz normal!!!
*****ern Frau
983 Beiträge
Ich hoffe ich mische das Thema jetzt nicht zu arg.... Aber da es gerade um das Thema Kinder geht... Was ich jetzt nicht erlesen konnte ist ob es auch Paare gibt die bewusst mit zwei oder mehreren Partnern Kinder haben.
Nicht aus früheren Beziehungen Ehen sondern in einer bestehenden poly Beziehung?
Ich weiß darauf zielt das Thema nicht ab und wahrscheinlich gibt es mehr als genug Themen hier im forum dazu (die ich bis jetzt nicht gesehen habe)
Ich nehme auch gerne verweise zu bestehenden Artikeln
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Vielleicht hast du Angst, dass deine Kinder sich verplappern. Die Gefahr dazu ist aber ebenfalls sehr gering. Vor allem, wenn du ihnen erklärst, dass sie über bestimmte Dinge „draußen“ besser nicht zu viel erzählen.


Absolut daneben *flop* sowas

Wenn erwachsene Menschen es nicht schaffen, offen und frei zu Leben und zu Lieben, dann sollte man seine Kinder damit nicht belasten .... *schweig* und Ihnen Redeverbot erteilen.

Entweder stehe ich zu dem, was und wie Ich lebe oder eben nicht.

Man kann auch zu dritt oder viert am Elternabend teilnehmen.
Man kann auch zu dritt oder viert mit den Kindern im Bett kuscheln und toben *kissenschlacht*
Bei der Kindererziehung und der Begleitung von Kindern beim Erwachsen werden, schaden auch mehr als 2 Menschen nicht, die sie begleiten und lieben.

Aber Eltern die hinter der Art, wie sie lieben, sexuell empfinden und agieren, ihre Beziehungen / Partnerschaften leben nicht stehen, die schaden Ihren Kinder sehr wohl.
Vor allem wenn diese Kinder über Tatsache X schweigen sollen.

Das A und O wenn man nicht nach der Norm der Gesellschaft lieben oder leben will, ist es mit seiner eigenen sexuellen Orientierung oder Neigung
der eigenen Lebensweise
der eigenen Art zu Lieben
im Reinen zu sein.
Was man selber nicht nach außen Dritten gegenüber vertreten kann, sollte man lieber erst einmal für sich ganz alleine klären, bevor man angeblich ... offen liebt oder sonstige Beziehungsarten oder Beziehungsformen leben will.

http://www.irmelawiemann.de/seiten/Leseprobe-Wahrheit-Kind.htm
Wenn die Erwachsenen mit bestimmten Konflikten, Ängsten, Affekten selbst nicht im Reinen sind, dann kann die Art, wie die Wahrheit ausgesprochen wird, für ein Kind belastend sein.
Ob und wie Kinder die Wahrheit «vertragen» und damit leben lernen, hängt davon ab, ob die Erwachsenen mit dem Schmerz und den Konflikten umgehen können, die mit dieser Wahrheit verbunden sind.
Zugleich sollten wir uns fragen, inwieweit wir den Schutzgedanken vielleicht benutzen, um uns selbst zu schützen, um vor einem eigenen Schmerz zu flüchten oder um einem Kind Harmonie und heile Welt vorzuspiegeln.
Die Sehnsucht, Kindern eine «normale» Familie zu präsentieren, ist bei manchen Eltern sehr stark.

auch interessant

http://gentledom.de/schlagwo … -die-kinder-bescheid-wissen/

Kinder, Familie und Freunde wissen über die Sache mit dem Sadomasochismus seit Jahren Bescheid.
SM ist bei uns Alltag und wird dadurch auch für sie etwas Alltägliches, dem man nicht mit Misstrauen begegnen muss.


Stehe ich als Vater oder Mutter 100% hinter dem, was und wie ich lebe, kann ich das auch zu 100 % meinen Kindern, dem / der Partner/innen und außenstehenden Menschen gegenüber vertreten.

Bin ich jedoch der Meinung falsche, schmutzige, verbotene oder sonstige Dinge zutun, dann kann ich nicht von anderen Menschen erwarten, dass sie akzeptieren oder tolerieren, was ich selber für falsch oder nicht korrekt beurteile.
*********uende Mann
47 Beiträge
*****ern:
Was ich jetzt nicht erlesen konnte ist ob es auch Paare gibt die bewusst mit zwei oder mehreren Partnern Kinder haben

Nicht, dass es schon soweit wäre, aber ich habe es ins Auge gefasst. Meine Frau möchte keine Kinder mehr bekommen, meine Freundin vielleicht eins haben, und ich bin der Idee nicht abgeneigt. Ich brauche nicht unbedingt noch eins, aber ich mag Kinder, und meine Tochter hat bereits entschieden, dass es ein Mädchen werden muss. *zwinker*
******nia Frau
278 Beiträge
Mein Netzwerk wäre dem sehr zugeneigt aber auch bei uns hat es sich noch nicht so ergeben. Ich kann dich sehr gut verstehen.
LG, Tania
Ich habe den Artikel des Autors vor einigen Tagen gelesen, wirken lassen und diese Thematik einmal in meinem Wirkungskreis näher beleuchtet.

Ich glaube dem Autor, dass er bei sich und den eigenen Kindern und jene, die ihm begegnet sein mögen, keinerlei Ablehnung, Zurückzucken, Erstaunen oder Ähnliches wahrgenommen hat.

Daraus aber zu schliessen, dass alle Kinder, angehende Jugendliche, Jugendliche und erwachsene Kinder mit dem polyamoren Lebensstil ihrer Eltern niemals Probleme hätten/haben, ist gewagt und geht völlig ander Realität vorbei.

Wenn dem so wäre, müsste Polyamorie längst ein in der Gesellschaft vielfältig etabliertes Lebensmuster sein, was es nicht ist.

Tatsache jedoch ist, dass der Großteil der Deutschen/Europäer noch die alten, dogmatischen Glaubenssätze leben und verinnerlicht haben. Dazu gehört: Vater/Mutter/Kind Bindung. Die Folgen sehen wir bei den Kinder bei nahezu jeder Scheidung. Wo Kinder einen "Schuldigen" suchen, glauben sich für einen der Elternteile entscheiden zu müssen und all die vielfältigen Re-Aktionen im Gefühlsleben der Kinder.

Es ist nunmal so, dass die meisten Kinder die fixe Bindung zu Vater und Mutter als etwas Heiliges fühlen und für selbstverständlich halten. Die bedingungslose Liebe gehört beiden, in Vereinigung.

Und dann wollen all diese vielen, sprich die meisten Kinder, dann keinerlei innere Konflikte haben, wenn weitere Personen, ob Männlein oder Weiblein im Leben der Eltern auftauchen? Dann entsteht nicht der Konflikt im Gefühlsleben der Kinder, dass hier eine "Gefahr" wäre? Dann nehmen die Kinder nicht die Konflikte bei sich selbst auf, die Mutter oder Vater in der polyamoren Entwicklungsphase in sich selbst tragen?

Das menschliche Säugetier ist eines der wenigen, was relativ viel ab Geburt erlernen muss. Andere Säugetiere können instinktiv gewisse Prozesse von alleine ohne es erlernen zu müssen. Der Mensch lernt dann durch kopieren, ausprobieren, Erfolgs- & Misserfolgswerte abspeichern usw.

Deshalb kopieren Babys und Kleinkinder in der hypnoiden Phase auch die Problemthemen der Eltern, in der irrigen Annahme, wenn sie das Problem zu sich ziehen, dass die Eltern dann ja nicht leiden müssten. 99% erfolgt in der hypnoiden Phase unbewusst, auf "energetischer Ebene". Zusätzlich zu den nennen wir es "Ahnen-Themen" die schon bei Geburt gespeichert sind. Und noch zusätzlich zu den eigenen Lebensthemen, weswegen sie überhaupt dieses Leben leben wollen.

Den Glaubenssatz der heiligen Ehe mit Kinder aus dem kollektiven Bewusstsein oben drauf gepackt, glaube ich wohl dem Autor, halte aber diese Sichtweise für maßlos überzogen und für bedenklich. Natürlich ist es wünschenswert, dass Kinder sehr leichtfüßig mit den Entscheidungen der Eltern umgehen und sich trotz neuer Lebensweise sich immer rund herum geliebt fühlen.

Aber bis dahin, dass alle Kinder oder die meisten Kinder so fühlen und unbelastet damit umgehen, ist es noch ein langer Weg ... im kollektiv Bewusstsein und damit in der Gesellschaft.

Vielleicht kuckt der Autor auch nur mit den Augen, statt im energetischen System der Kinder einmal tiefer rein zu sehen ... eine systemtische Aufstellung würde so einiges klar erkennbar verdeutlichen.

In meinem Wirkungskreis haben alle, restlos alle Kinder in der ersten Mikromimik, als auch in der inneren Gefühlswelt heftig zusammen gezuckt, auch wenn die äußere Reaktion je nach Alter ein "mir egal" oder "müsst ihr wissen" oder "hauptsache sie sind glücklich" aber auch ein "find ich komisch" oder "geht gar nicht" war.

Gezielte Fragen, die man auch bei einer syst. Aufstellung hätte verwenden können, brachte dann in allen Fällen genau die benannten Punkte hervor:

Angst vor Veränderungen, Angst ausgegrenzt zu werden, Angst das am Elternmodell gerüttelt wird, Angst vor Störfaktoren und und und ...

Ich finde es gut, wenn solche wichtigen Themen beleuchtet werden, dagegen jedoch schlecht, wenn alles in rosa Watte gepackt wird.

*herz*

lg danny
*********asel Frau
1.604 Beiträge
Sorgen haben ihre Berechtigung
Als Kind einer Poly-Beziehung sage ich:
Es hat absolut seine Begründung da 10 mal zu überlegen wie man lebt und was man lebt.

Insgesammt waren 5 Kinder und 6 Erwachsene betroffen und fast alle von uns Kindern sind seit Jahren in Therapie und ohne Beziehung, in welcher Form auch immer

Danke an alle Diejenigen, die zuerst ans Kind, an das Alter des Kindes, an dessen Umwelt, an seine Situation im Freundeskreis und an die Folgen genken.

So wie Homo-Paare, sollten auch Poly-Gemeinschaften über die Nase hinaus denken und das Verlangen nach einem Kind in dieser Konstellation bedenken.


Ich bin nicht gegen Poly, nicht gegen Homosexualität oder gegen irgendjemanden in diesem Forum. Danke das dieses Thema eröffnet wurde.
******ore Frau
4.526 Beiträge
@DaheimInBasel
könntest du ein wenig genauer definieren, was Deine/ Eure Kindheit so schwierig gemacht hat?
Welches konkrete Verhalten der Erwachsenen hat Euch so tangiert, dass Ihr in Therapie/ohne Beziehung seid?
Danke DaheimInBasel!

Ich schließe mich themisabeth an.

Magst Du etwas erzählen, was Euch als Kindern gefehlt hat? Ich denke, dass das für diejenigen, die überlegen, sehr hilfreich sein kann.
******nia Frau
278 Beiträge
Ich ebenfalls. Die Analyse dieses Falles wäre sehr hilfreich, da er sich sich so krass von zahlreichen problemlosen Fällen von Kindern homosexueller Eltern unterscheidet. Wenn klar wird wo sich dieser Fall von den anderen unterscheidet, gewinnen wir ein wichtiges Kriterium.
wichtiges Thema
Auch für mich stellt sich die Frage, ob Kinder insgeheim nicht doch ein Problem haben, wenn Die Eltern polyamor leben.

Unsere Tochter wird jetzt 9. Wir erziehen sie sehr weltoffen und bringen ihr so Respekt, Toleranz und ein Wir-Gefühl bei. Das ist bei ihr auch gar nicht schwierig, weil sie wie ich ein altruistischer Mensch ist.

Sie weiß auch, dass wir andere Menschen ebenso lieben können wie das andere Elternteil. Wir halten es aber so, dass wir sie erst nach "festen" Bindungen mit einbeziehen. An sonsten leben wir das in ihrem Wissen, aber Nicht in ihrer Anwesenheit aus.
Für Kinder ist es wichtig, dass sie wissen wo ihre Wurzeln sind und somit ein festes Muster haben sollten, in dem sie behutsam aufwachsen können...

Vielleicht gibt es auch Kinder die damit gut umgehen können... Aber unsere Tochter hatte anfangs wirklich Angst, dass sie ein Elternteil verliert... (Kinder brauchen Bindungen) und somit mussten wir ihr vieles erklären und vor allem zeigen das dem nicht so ist.
Vor allem wenn man bedenkt, das der Großteil der Gesellschaft leider immernoch an alte Gepflogenheiten festhält und Neues abstoßend und verurtrilend findet...

Danke das das Thema eröffnet wurde
**********derHB Mann
2.629 Beiträge
*********asel:
Kindern sind seit Jahren in Therapie und ohne Beziehung, in welcher Form auch immer

Das war ich in meiner ersten Lebenshälfte auch - ohne, dass meine Eltern auch nur Freunde gehabt hätten.
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Die Folgen sehen wir bei den Kinder bei nahezu jeder Scheidung. Wo Kinder einen "Schuldigen" suchen, glauben sich für einen der Elternteile entscheiden zu müssen und all die vielfältigen Re-Aktionen im Gefühlsleben der Kinder.

Den Schuldigen suchen und benennen doch wohl zuerst, die Erwachsenen (z.B. Eltern, Verwandtschaft)
Jeder weitere Konflikt ( Besuchsrecht, freier Umgang, Unterhalt, Entscheidungen für Vater oder Mutter, Oma , Opa u.v.m. ) hat auch seinen Ursprung und Beginn bei den Erwachsenen (Eltern,Verwandten, Jugendamt, Familiengerichten, Psychologen)

Wichtig ist es auch, Kindern verständlich zu erklären und erlebbar zu machen, dass Eltern auch nur Menschen sind, mit positiven aber eben auch negativen Eigenschaften.

Eltern sind keine Heiligen
Eltern machen Fehler
Eltern treffen Entscheidungen, die falsch sein können.
Eltern sind auch Mann/Frau und Menschen mit persönlichen und sexuellen Bedürfnissen, die nicht 20 Jahre und länger warten, um verwirklicht zu werden.

Spätestens im erwachsenen Alter, sollte jeder Mensch wissen ...... ich kann meinen Eltern nicht für alles, was mich persönlich betrifft, verantwortlich machen.


Denn ich bin jetzt erwachsenen und kann mein Leben selber so leben, wie Ich es selbst für gut und richtig empfinde.
Nicht einmal Gott ( egal welchen Namen er trägt) ist unfehlbar.


Verzeihen und verstehen ..... hilft einem Selbst frei zu sein.
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