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BDSM & Polyamorie
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NRE - New Relationship Energy

*******OfMe Frau
2.572 Beiträge
Themenersteller 
NRE - New Relationship Energy
Ich bin letztens in einem (englischen) Buch über eine Begriff gestolpert, der sehr schön beschreibt, was mich immer wieder beschäftigt: NEW RELATIONSHIP ENERGY, also die Energie, die entsteht, wenn man jemanden gerade kennengelernt hat; wenn alles neu und aufregend und man im besten Falle gerade total verliebt ist.

Nun ist es ja generell dann die Aufgabe eines jeden, den Verstand trotzdem nicht ganz auszuschalten, und für polyamor lebende Menschen gilt das wohl noch mehr. Wie geht Ihr damit um: Ihr seit frisch verliebt, total euphorisch, möchtet möglichst viel Zeit mit dem neuen Partner verbringen, jedem von ihm vorschwärmen - und gleichzeitig ist da die Verantwortung, "alten" Partnern weiterhin gerecht werden zu wollen, die anderen Verbindungen zu halten, dafür zu sorgen dass sich niemand vernachlässigt und im Hintertreffen fühlt.

Wie sind Eure Erfahrungen damit? Habt Ihr Tipps oder Grundsätze für diese Situation? Oder genießt Ihr es einfach und hofft auf das Verständnis Eurer anderen Partner und dass sich diese einfach für und mit Euch freuen können?
****e59 Frau
3.512 Beiträge
Diese Energie
tut in der Regel allen gut, überträgt sich auf alle Beziehungen, weil wir so viel Glück doch nicht für uns behalten können. So ist zumindest meine Erfahrung. Bei mir freuen sich alle mit, genau so wie ich mich freue, wenn es meinen Partnern so richtig gut geht
Super Thema, danke.
Da ich seit Jahrzehnten polyamor und beziehunganarchisch lebe, kenne ich die von Dir beschriebenen Phänomene ziemlich gut aus eigener Erfahrung und auch daraus, wie ich das Befinden meiner Liebsten und anderer Menschen in dieser Siuation wahrnehme.
Bei mir selbst stellt sich inzwischen trotz Begeisterung sehr schnell große Gelassenheit ein, so dass diese Zustände nur sehr schwach auftreten. Ich weiß um deren Vergänglichkeit und dass es darauf ankommt, einfach im Jetzt verantwortungsvoll zu genießen und zu sehen, ob und wie sich die Verbindung nachhaltig entwickeln darf.
Und es stellt sich in dieser Situation einfach ein großes warmes und dankbares, oft begeistertes Gefühl ein, eine weitere wertvolle Verbindung erleben zu dürfen. Ohne jedes Drama.
Wenn ich den Eindruck habe, dass diese Energie bei einer neuen Geliebten, oder auch bei anderen Menschen, zu dem Schluss führt, dass die bestehende Beziehung angesichts der neuen spannender erscheinenden Situation wertend in Frage gestellt wird, weise ich darauf hin, dass dies eine in der Regel ganz natürliche und vergängliche Reaktion ist und dadurch die bestehende Beziehung weder mehr noch weniger "wertvoll" ist. Und dass bei aller Freude eine gewisse Gelassenheit und Dankbarkeit für die bereits bestehenden Beziehungen und deren Freiheiten allen Beteilgten vielleicht gut tut. Natürlich sage ich das nicht in diesen Worten, sondern rein situativ. Und ich gehe nur Beziehungen mit polyamoren Menschen ein.
Ich danke Dir sehr herzlich für diesen Begriff, der es mir einfacher macht, dies überpersönlich zum Schutz besteheder Beziehungen zu vermitteln.
Und ich habe das große Glück, dass sich alle Beteiligten herzlich mit mir darüber freuen. Und umgekehrt ist das genauso. Ich habe den Eindruck, dass sie den Zustand neuer Verbindungen ähnlich erleben und entsprechen damit umgehen.
Sollte es dazu führen, dass weniger Zeit für bestehende Beziehungen bleibt, ist das zwar schade, aber die Mitfreude überwiegt ganz klar. Der Wunsch, dass es allen gut geht und wir uns alle entwickeln.
Liebe Grüße
Stefan
Energie
Die Energie die sich im laufe der ersten Beziehung bis heute entwickelt hat ist wundervoll, bereichernd und eine Quelle der Kraft. Seid einigen Wochen ist eine zweite Beziehung entstanden. Auch dort entwickelt sich diese Energie, Anziehung wie auch immer man sie bezeichnen möchte. Der Wunsch, Nähe zu fühlen und zu spüren, ist sicher sehr groß. Bewusst jedoch, all diese Energie und uns nicht zu verbrennen sind Abstände der treffen gezielt geplant. Spontan, einfach mal aus Lust sich zu sehen, sind wir dennoch.
Erfüllend, bereichernd und umhüllt von dieser Energie" Der Liebe", ist vieles einfacher.
****eva Frau
81 Beiträge
Wunderbar...
wie du das schreibst, Stefan!
Ich ahne schon lange, dass dies mein Weg sein muss...Ansätze gibt es schon, wunderbare Menschen in meiner Nähe, ganz nah...
Das Gegenseitige WISSEN um die anderen Menschen empfinde ich als große Bereicherung... mehr noch, sie helfen mir weiter in meiner Entwicklung.

Ich wünsch mir mehr dieser Menschen, die so frei leben und nicht nur davon reden...

Ich lese gespannt neue Beiträge hier, auch sie helfen mir weiter!
Danke an alle die diese wunderbaren Worte finden und danach leben!
***la Frau
369 Beiträge
Danke für diese tolle Frage
Ja, es ist tatsächlich so, dass diese neue Energie mich beflügeln kann und wenn ich diese Energie wie eine Quelle von Freue und Lebendigkeit erlebe, kann ich sie mit allen teilen, auch mit der Kassiererin bei REWE an der Kasse.

Und ja, Stefan, ich erlebe es auch so, dass es nicht mehr ganz so rosarot wie in einem verliebten Nebel bleibt, wie früher...sondern eine Klarheit da ist, dass ich meine "neue" Liebe und Freude gerade auch meinen "alten" Lieben mitbringe und sie daran Anteil haben lasse.
Im Gegenteil, ich finde es umso wichtiger, genau wahrzunehmen, was ist das Besondere an dem Neuen und was ist das Besondere an den "Alten", und dies wertschätzend wahrzunehmen und auszudrücken.
In dem Anderssein wird doch manchmal erst deutlich, was ich an jedem/r so besonders schätze.
Und was ich gerade erlebe, das finde ich auch gut: es macht mich wacher für das, was in der älteren Beziehung eingeschlafen ist und wo es gut wäre, einmal wieder die gemeinsame Aufmerksamkeit hinzulenken.
Da ich Tantrika bin, geht es auch immer wieder darum, den/die Andere als göttlich Weibliches oder Männliches Wesen zu ehren und danke zu sagen für das Geschenk, das wir füreinander sind! Das kann im Alltag schon mal verloren gehen.
Neue Lieben bringen es zurück ins Bewusstsein. So ist es bei mir und so sollte es auch sein, finde ich. *herz*
****ore Frau
242 Beiträge
Vorsichtig
Ich denke dass ich sehr vorsichtig bin. Diese Schmetterlingen in Bauch und so was mag ich nicht, die erwachen in mir der Flucht Instinkt (Ich mag auch nicht flirten).

Ich versuche das diese Energie bei mir wie ein Sonnige Tag bleibt... nicht wenig, nicht mehr

Bei meiner Frau, aber... sie wird selbst die Sonne! und dann... gebe ich Hexle recht.... sind wir alle Glücklich
*****uja Frau
2.468 Beiträge
darf ich nachfragen, @****ore, um vielleicht besser zu verstehen: warum lösen diese Schmetterlingsgefühle bei dir einen Fluchtinstimpuls aus? Wie kommt es, dass du diese Gefühle so gar nicht magst?
******ore Frau
4.519 Beiträge
Marbore, ich bin auch gespannt auf Deine Antwort, denn mir geht es genau so!

Es ist für mich etwas altes aus der Natur: eine - vermeintlich?- biologische Passung, die genetische Verbindung für gesunde Kinder verspricht, aber nicht zwangsläufig eine gute Beziehung...
Wir werden "blind vor Liebe", um die Defizite in der Beziehung nicht sofort zu bemerken, sondern erst 6 - 12 Monate später, wenn das Zusammensein schon Gewohnheit ist (und man sich nicht sofort wieder trennt, obwohl das manchmal vernünftig wäre.....) Ein Rausch, der verfliegt, eine (positive aber dennoch) Projektion von Eigenschaften auf einen Menschen.

Es ist eine Kunst, in der frischen Begegnung wach und klar zu bleiben. Bei den ersten Malen fühlte es sich etwas "lau" an, hat mich aber wiederholt vor vielen Schmerzen bewahrt und nun entdecke ich gerade eine "tiefere" spirituellere Qualität in neuen Begegnungen. Das ist aber ganz weit entfernt von Euphorie, Sehnsucht und Schwärmerei.....
****ore Frau
242 Beiträge
@Marakuja und Themisabeth
Themisabeth, ich kann jeder deine Wörter unterschreiben

Ich habe Nähe-Distanz Angst. Für mich, diese Schmetterlinge im Bauch, sind nur Ängste.

Aber vielleicht es ist nicht nur dass, sondern auch dass ich sehr rationell bin. Ich halte auch stark zu mein verstand, die so genannt „verliebt Phase“ verstehe und vertraue ich nicht. Ich finde auch die macht mich dumm und blind, man sieht nicht der Mensch sondern der Mensch die man sich wünscht oder die, die man fürchtet. Und dadurch ziehe ich genau diese Sorte von Mensch an die mir nicht gut tut.

Die Erfahrung in der Letzte Jahren und der zurück blicken hat mir gezeigt dass Liebe langsam, sanft und erfüllend kommt, ohne unbedingt durch diese euphorische Phase gehen zu müssen. Auch wenn alte Ängste dabei sein können, die gehören zu uns, sind Teil von uns, aber kommen in der langsame Beziehung, nicht zu Verstärkung, sonder zu Anerkennung als teil von uns und werden dadurch verstanden und integriert.
*******_sn Frau
36 Beiträge
Beziehungsanfangsenergie & Verliebtheit
Ich stecke gerade mitten drin in so einer Situation und freue mich gerade darüber, dass auch andere Menschen über das Thema nachdenken.

Ich bin seit 2-3 Monaten ganz schön verliebt und es gibt einen wundervollen Primärmenschen, der schon lange da ist. In diesen Wochen hat sich meine Verliebtheit verwandelt und wieder verwandelt, was sich sehr interessant anfühlt. Am Anfang war für mich ganz klar, dass ich für den neuen Menschen ein Ersatz für seine vorherige Beziehung bin und dass er für mich einfach eine wunderbar warme Erfrischung ist und wir uns nach kurzer oder mittlerer Zeit wieder auf unsere ziemlich entfernte FreundInnenschaft zurückziehen werden. Aber die zurückhaltende Vernunft und diese Klarheit sind mittlerweile weitgehend über Bord gegangen. Beides war/ist gut, fühlt sich wunderschön an.
Am Anfang war es leichter meinem Primärmenschen genug Aufmerksamkeit, Zeit und Liebe zu schenken, aber das ist schwieriger geworden. Vor allem merke ich, wie viel Zeit so eine neue Verliebtheits-Beziehung in Anspruch nimmt oder nehmen kann. Und dann will ich ja auch ich bleiben, leben und daneben muss ich noch irgendwelche Sachen erledigen. Puh, das ist schon ganz schön viel gerade. Die letzten ein, zwei Wochen haben wir es wohl auch etwas übertrieben mit den Treffen, sodass mein Primärmensch subjektiv, aber auch objektiv ziemlich wenig Aufmerksamkeit und Zeit abbekam. Das macht mir ein schlechtes Gewissen. Und wenn ich das schlechte Gewissen fühle merke ich auch, wie wichtig er für mich ist und wie viele tolle Sachen ich mit ihm teilen kann, die ich mit dem neuen Menschen nicht oder nicht so gut teilen kann. Das bringt mich dann wieder dazu, mehr Zeit mit meinem Primärmenschen verbringen zu wollen. Und das fühlt sich gut an, denn es gab auch Situationen, in denen ich eigentlich keine Lust auf ihn hatte, aber aus Gewohnheit und Verpflichtung ihn dann doch getroffen habe. Ich glaube, dass es wichtig ist, immer wieder zu reflektieren, was ich gerade mache und was ich noch wollen könnte. Wenn ich nicht nur spontan bin, sondern genau nachdenke, dann fallen mir nämlich tolle Sachen an meinem Primärmenschen ein und ich bekomme Lust, irgendwas mit ihm zu machen. Und das ist gut für unsere Beziehung, für mich und für ihn.
Schwierig ist für mich gerade, dass der neue Mensch sich sehr viel Aufmerksamkeit wünscht und im Moment jeden Tag ein Treffen vorschlägt. Ich denke ganz rational, dass das nicht gut sein kann, egal in welcher Beziehungsform und egal wie viele weitere PartnerInnen noch da sind. Und natürlich muss ich auch noch alle möglichen anderen Dinge tun, will das (teilweise) auch und dann gibt es eben auch noch diesen Primärmenschen. Hmm. Bei mir ist es glaube ich so (und vielleicht ja bei der ein oder dem anderen auch): Ein Teil von mir will ihn so oft treffen, weil es gerade neu und aufregend und wunderschön ist. Ein anderer Teil, weil ich mit ihm so viel Sex haben kann, wie ich will, was mit dem Primärmenschen nicht so ist (gut, dass ist vielleicht wirklich speziell). Ein weiterer Teil will ihn so oft treffen, weil er sich das wünscht und ich will, dass er glücklich ist. Und noch ein Teil will das, weil ich ein bisschen immer noch glaube, dass ich nur die Ersatzbeziehung bin und unsere jetzige Beziehung nicht sehr lange andauern wird und ich deswegen so viel Glück wie möglich auskosten will. Und dann gibt es noch einen Teil, der sich so oft mit ihm treffen will, weil ich mir wünsche, dass wir langfristig irgendeine stärkere Beziehung als vorher haben (wir sind seit 10 Jahren entfernte FreundInnen mit großer Bekanntenkreis-Überlappung) und dass das vielleicht nicht passiert, wenn wir jetzt diese Phase nicht ausleben.

Bei meinem Primärpartner, der schon 5 Jahre da ist, schwanken die Gefühle auch ganz schön. Eine Zeitlang waren wir beide ein bisschen von Ferne verknallt in den neuen Menschen. Dann hat sich zwischen mir und ihm diese neue Form von Beziehung (im Vergleich zur der vorherigen losen FreundInnenschaft) entwickelt und mein Primärpartner wollte die Regel aufstellen, dass wir machen können, was wir wollen, aber er den Austausch von Zärtlichkeiten oder Erotik zwischen uns nicht sehen will. Am gleichen Tag sind wir alle zusammen im Bett gelandet, was dann aber auch ok war. Dann gings ne Weile mit dieser Regel weiter, was ok war für alle Beteiligten. Als sich die neue Beziehung intensiviert hat und wir beide zufällig und aus verschiedenen Gründen für ne Woche in einer anderen Stadt waren, kam dann doch etwas mehr Eifersucht auf. Die hat sich dann weiterentwickelt, bis wir unser geplantes fröhliches Hippie-Triaden-Wochenende nicht feiern konnten, weil er nicht darauf klar kam. Er fühlt sich weit weg von mir, ich fühle mich für ihn fremd an. Das war wahrscheinlich ziemlich viel Mindfuck und Filmgeschiebe und selbsterfüllende Prophezeiung, weil ein längeres Gespräch ihm gezeigt hat, dass wir sehr wohl immer noch ganz vieles teilen und wir immer noch genauso toll miteinander reden können, wie eh und je.

Ich lerne gerade selber ganz viel. Etwas hab ich gelernt und ich glaube ich kann es Euch so ausdrücken: Um mich nicht allzusehr von meinen bestehenden Beziehungen zu entfernen muss ich für einen Moment "künstlich" eine gemeinschaftliche Situation schaffen (mich mit ihmIhr treffen, obwohl mein Impuls sagt, dass ich das nicht will und die ganze Zeit mit dem neuen Menschen verbringen will). Wenn ich dann mit demDer alten PartnerIn zusammen bin, verfliegt das Künstliche aber ganz schnell und ich merke, wie toll dieser Mensch doch ist und was ich alles an ihmIhr schätze. Dafür ist allerdings wichtig, dass der Mensch sich darauf einlassen kann und nicht unangenehm ist, weil erSie eifersüchtig / neidisch ist und das in Genervtheit, Frustration, Wut, Lethargie o.ä. umwandelt.
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
NRE...
..Ist ne tolle Sache, keine Frage.
Und ich finde , man darf (& sollte) diese "Verliebtheitsphase mit positiven Nebenwirkungen" ganz bewusst (!) mitnehmen.
Grad WEIL man (n/Frau) in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht hat, das dieser Zustand temporär befristet daher kommt.
Vllt rührt daher ja auch dieses "Rückzugsverhalten" einiger, die sozusagen im Vorwege "dem Braten nicht trauen", das diese Zeit der NRE Bestand hat...- hat sie nämlich nicht.
Aber wenn man das weiß das das so ist und sein wird, kann ich es als genau das annehmen, was es ist: eine wundervolle Zeit, die so lang dauert sie sie eben da ist.
Und das macht es für mich auch einfach es anzunehmen, wenn sie NICHT mehr da ist...Dann habe ich zumindest eine ganz tolle & positive Zeit erfahren & genossen.
Da kann ich mittlerweile ganz gelassen mit umgehen *g*

Und das heißt ja nicht zwingend, das danach wieder die " Grande Tristesse" Einzug hält...- eine NRE-Phase kann durchaus von einer Phase wachsender und stabilisierender Liebe untereinander abgelöst werden!
Leider "passiert" das eher selten...- aber WENN es passiert, wirds superschön! *zwinker*

*my2cents*
S11 ( der Er, G.)
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