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eheähnliche Gemeinschaft zu dritt, viert

**e Mann
1.006 Beiträge
ich mag den begriff der polyfamilie von Cartamagna.
drückt für mich die gemeinsame verbindlichkeit, werte und den zusammenhalt gut aus.. und wird ja meist auch im örtlichen sinne gelebt.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Das trifft's gut und kürzer
T*wink*M
......
********enzo Mann
844 Beiträge
In der Zeit seit dem meine Frau einen zweiten Mann liebt, habe ich für mich herausgefunden, dass wir zwar polyamor leben, aber nicht unbedingt in die polyamoröse Gemeinschaft passen. Dabei bedeutet gerade die fehlende oder passende Definition für uns eine große Herausforderung.

Uns ist es im täglichen Leben egal, wie man unsere Beziehung nennen mag. Auch gibt es im direkten Kontakt mit anderen keine Schwierigkeiten unsere Konstellation zu erläutern, doch schwierig wird es, wenn dritte über uns reden und dann Definitionen verwenden, die zu ungenau oder nicht zutreffend sind.

Z.B. sind wir keine Poly-WG. Eine WG bezeichnet das Zusammenleben mehrerer unabhängiger, meist nicht verwandter Personen in einer Wohnung. Allgemeine Räume wie Badezimmer, Küche oder auch ein Wohnzimmer werden dabei gemeinsam genutzt. Wir sind jedoch nicht unabhängig, sondern leben als eine Familie zusammen, in der einer für den anderen deutlich mehr Zusammengehörigkeitsgefühl empfindet, als dies in einer WG üblich ist.

Polygam trifft wahrscheinlich unser Zusammenleben am besten. Und wenn man den altertümlichen Begriff der "wilden Ehe" mit hinzuzieht, dann würde "Wilde Polygamie" oder "Polygamie ohne Trauschein" noch genauer sein.


Abgrenzen möchten wir uns auf jeden Fall nicht nur von denen, die Polyamorie mit offener Beziehung oder Freundschaft+ verwechseln, sondern auch denen die verbindende und verbindliche Liebe mit "Ich liebe einfach alle" gleichsetzen. Ich empfinde den Schwellenwert von verbindender und verbindlicher Liebe als deutlich höher, als dieser oft in der Polyamorösen Gemeinde verwendet wird.

Wenn wir Begriffe wie Ehe, Beziehung, Partnerschaft und Liebe benutzen, so gehen wir im allgemeinen von einer für die Mehrheit der Menschen gleichbedeutenden Bedeutung aus. In der Argumentation vieler Polyamorösen Fan wird jedoch gerne die allgemein verständliche Bedeutung so weit durch Einzelfälle angereichert, dass alles mögliche, ja sogar meine ONS noch mit unter den Begriff Liebe mit fallen würde.
Genau von dieser Inflation der Werte von Liebe, Beziehung und Partnerschaft versuchen wir uns ein Stück weit abzugrenzen.

Kein Apfel gleich einem Anderen, so wie keine Beziehung einer Anderen gleicht. Aber nur weil mal eine Birne Ähnlichkeit mit einem Apfel aufweist, schmeckt sie immer noch nach Birne.

*smile*

Liebe Grüße
Brian
Gestern ist uns in dieser Gruppe ja in einem anderen Thread abgesprochen worden, dass wir polyamor sind.
Wenn man polyamor so versteht, dass jeder Beteiligte wiederum offen für einen anderen sein kann, dann sind wir in der Tat nicht polyamor.

Andererseits sind wir ja nicht monogam. Duogam klingt seltsam ...

Bei Wikipedia hab ich für unsere feste, geschlossene dreier Konstellation für den Mann mono-polyamor gelesen. Versteht in der Praxis aber auch keiner.

Feste Partnerschaft zu dritt würde ich es banal nennen.

Zwei Partnerschaften zu zwei unterschiedlichen Menschen wäre auch falsch, da ja beide anderen Beteiligten, hier die beiden Damen, als Partner auch füreinander einstehen.

Die Frage ist gibt es zu
Feste Partnerschaft zu dritt würde ich es banal nennen.
einen allgemeingültigen Fachbegriff, wenn es sich um eine feste geschlossene partnerschaftliche Gruppe handelt.


Dies ist nicht zu verwechseln mit mehreren paralellen Partnerschaften, also wo einer der beiden einer Basisbeziehung eine oder mehrere Partnerschaften zu anderen hat, wo sein erster Partner nicht daran beteiligt ist. Das ist wiederum was anderes. wie würde man dies nennen?

Ich find die Definition einfach. Aber für ein festes in sich geschlossenes Trio, welches in einer eheähnlichen Partnerschaft lebt und liebt unter einem Dach eine Begrifflichkeit zu finden schwer.
*********nchen Frau
5.052 Beiträge
Gruppen-Mod 
**********d_due:
Die Frage ist gibt es zu
Feste Partnerschaft zu dritt würde ich es banal nennen.
einen allgemeingültigen Fachbegriff, wenn es sich um eine feste geschlossene partnerschaftliche Gruppe handelt.


(geschlossene) Triade



**********d_due:
Dies ist nicht zu verwechseln mit mehreren paralellen Partnerschaften, also wo einer der beiden einer Basisbeziehung eine oder mehrere Partnerschaften zu anderen hat, wo sein erster Partner nicht daran beteiligt ist. Das ist wiederum was anderes. wie würde man dies nennen?


V-Beziehung



Ich kenne diese beiden Begriffe eigentlich als recht bekannt und anerkannt.
"(geschlossene) Triade"

Du meinst das versteht jemand ausserhalb der Leute, die sich mit Polyamorie beschäftigen?

Liesschen Müller aus der dörflichen Kirchengemeinde versteht das bestimmt nicht.

Dann eher "feste partnerschaftliche Lebensgemeinschaft zu Dritt" Klingt so schön unverfänglich.

Für die ganz grossen Moralisten und geistig verklemmten könnte man dann schroff sagen: "ich*pimper* zwei Frauen unter einem Dach". Dann ist man allerdings als sodom und gomorra im ganzen Dorf innerhalb einer Stunde bekannt *haumichwech*
*********nchen Frau
5.052 Beiträge
Gruppen-Mod 
Naja, weniger eingeweihten Menschen muss man schon ein paar mehr Worte zukommen lassen.
Das geht aber ja nun jedem bei jedem Thema so, in der das nicht involviert ist, oder von dem er noch nicht gehört hat.
Man kann natürlich auch einfach mit beiden Damen im Arm in der Dorfschänke aufschlagen. Dann ist das auch geklärt.

Nur aufpassen, wenn die Damen aufgebrezelt sind, dass man nicht bei den noch nicht entjungferten Jungmännern um 18 oder den frustrierten alten Ehemännern für einen Zuhälter gehalten wird.

Das möchte ich niemals beabsichtigen *nene*
**********_1985 Mann
44 Beiträge
Ich finde, polyamor trifft es doch total bei euch. Ihr seid drei Menschen, die sich lieben. Drei ist mehr als zwei, also poly. Triade ist für mich ein Konzept, das als Unterform durchgeht, also spezifischer ist und eine Beziehung von genau drei Leuten untereinander bezeichnet. Trifft auch zu und ist noch konkreter.

Frei sein
freie Liebe
Liebe ohne partnerschaftliche Bindung
Liebe ohne Verpflichtungen einzugehen

Das erste ist doch bestimmt auch ein Ideal von euch, oder? Mit den letzten beiden Punkten stimme ich so nicht überein. Kann sein, dass einige so leben und das als Polyamorie bezeichnen (ohne dass ich das abwerten will). Aber rein von der Idee her wird oft genau das Gegenteil betont: verantwortungsvolle, verbindliche Partner*innenschaften mit teils hohen moralischen/ethischen Ansprüchen.

Soweit zur Liebe. Alles weitere berührt auch andere Bereiche. Zum Beispiel kann die Heirat auch mit Romantik, Exklusivität, Dauer der Beziehung, Rechtlichem oder Religiösem zu tun haben. Zusammenwohnen ist eher ein organisatorischer Aspekt. Diese Sachen sind letztendlich dann die konkrete Ausgestaltung des ganzen.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
@sternenwind
feste partnerschaftliche Lebensgemeinschaft zu Dritt

Das ist eine sehr schöne Übersetzung für eine Triade in Polyfidelity. Oder eine polyfidele Triade (Polyfidelity kann auch eine sexuell nach außen geschlossene Gemeinschaft mehrerer Menschen sein).
https://en.wikipedia.org/wiki/Polyfidelity (leider nur in Englisch)

Noch kürzer: Lebenspartnerschaft zu Dritt.

Herzlich
Tom
*******ben Mann
3.268 Beiträge
Trio-Ehe für die drei, die in einer Wohnung/Haus gemeinsam liebend leben als "Gütergemeinschaft" mit gemeinsamen Kinder, Kasse, Altersversorgung etc. und nicht offen sind für weitere Liebesbeziehungen.

Trio-Lebenspartnerschaft für die drei, die keine gemeinsame Wohnung/Haus aber gemeinsamen Kinder, Kasse, Altersversorgung etc. haben und ihr Leben fest liebend miteinander teilen und begleiten und nicht offen sind für weitere Liebesbeziehungen.

Trio-Triade für die drei, die keine gemeinsame Wohnung/Haus & keine gemeinsamen Kinder, Kasse, Altersversorgung etc. haben und ihr Leben fest liebend miteinander teilen und begleiten und nicht offen sind für weitere Liebesbeziehungen.



Die Problematik ist eben bei der Polyamorie, dass es anscheinend viele Modelle gibt.
Das ist nicht die Problematik, sondern der Glücksfall. Sehr bewußt vor einigen Jahrzehnten so frei & groß (entsprechend der Natur des Menschen; ähnlich auch bei der Permakultur-Definition) gewählt worden. Damit viele verschiedenste Menschen hier unter ein Dach passen und sich gegenseitig befruchten bzw. "weiterentwickeln" können, ohne die (Heimat-)Szene verlassen zu müssen.
Wer unter diesem Dach wohnend seine "Wohnung" nun weiter einschränken/definieren mag, darf sich dann diese Arbeit auch machen. Dies aber bitte nicht als zu leistende Gemeinschaftsaufgabe aller unter diesem Dach sehen. Gerne aber freiwillige Mitarbeit.
*******erli Paar
4.342 Beiträge
Themenersteller 
Ich finde am zutreffendsten Polygamie.

Polyandrie (eine Frau plus X Männer) ist eher unbekannt.
Polygynie (ein Mann plus X Frauen) auch unbekannt und wird mit Polygamie gleichgesetzt.

Polygamie beinhaltet 2 Dinge, die für viele Menschen verständlich einen klaren Unterschied in Worte fassen.

Ehe (Rechte, Pflichten auf Dauer geplant mit einer gemeinsamen Zukunft)
mit mehr als einem Menschen.
Eine Ehe kann ich nur eingehen, wenn ich ungebunden bin und mindestens 2 Menschen gemeinsam beschliessen, diesen Bund einzugehen.

Kommt ein oder mehrere Mensch/en zu einem Ehebund hinzu, müssen alle Menschen die sich im Eheverbund befinden zustimmen, da nur ein Eheverbund (Partnerschaft) existiert in dem alle gemeinsam leben.

Im Prinzip kommt sogar ein wichtiger 3. Sach­ver­halt hinzu, wenn man es Polygamie nennt.
Nach außen hin offen, für alle Menschen, Familie und Kinder/n sicht- und erkennbar,zueinanderstehen.

Obwohl ich ehrlich gesagt so etwas nur Menschen empfehlen würde, die vorher vielfältige Erfahrungen in Ihrem Leben, ob nun partnerschaftlich und auch sexuell gemacht haben.

Von 0 auf 360 sollte niemand gehen, ohne sich vorher selber sehr gut zu kennen und zu wissen, was ihm / Ihr wichtig ist im Leben und ihn/sie glücklich macht.

Sich ausprobieren, um so genau wie möglich zu wissen, das ist meine Art zu leben und zu lieben.

Denn nur wer sich selber kennt, kann anderen Menschen
mitteilen ..... so bin Ich.
......
********enzo Mann
844 Beiträge
Sehr bewusst, vor einigen Jahrzehnten, so frei & groß... gewählt worden. Damit viele verschiedenste Menschen hier unter ein Dach passen...

Und genau das halte ich für einen großen Fehler. Man kann nicht einerseits etwas definieren wollen und auf der anderen Seite so viel wie möglich mit hineinstopfen. Eine Definition grenzt einen Begriff gleichem Inhalt und Umfang von anderen Begriffen mit anderen Inhalt und Umfang ab.
Möglichst viele Menschen mit den unterschiedlichsten Ideen, Ansichten und Auslegungen zusammen fassen zu vollen ist ein Sammelsurium und sorgt damit immer wieder für Chaos.

Bei keinem Thema das mir in meinem Leben über den Weg gelaufen ist, stimmt der Satz:

"Wenn zwei das Selbe sagen, bedeutet es nicht, dass sie auch vom Selben reden!"

so sehr wie in der Polyamorie.

LG
Brian
*****_be Mann
271 Beiträge
Ich werde nie kapieren, warum manchen Menschen Begriffe zur Selbst- und Außendefinition so wichtig sind...
Aber mir scheint, dieser Thread hat für diejenigen die es wollten tatsächlich mal zu einer Art Konsens geführt, das ist ja auch was Schönes *g*
......
********enzo Mann
844 Beiträge
Obwohl ich ehrlich gesagt so etwas nur Menschen empfehlen würde, die vorher vielfältige Erfahrungen in Ihrem Leben, ob nun partnerschaftlich und auch sexuell gemacht haben.

Ich glaube, dass niemand sich auf die Tücken der Polyamorie auch nur ansatzweise vorbereiten kann und niemand sich selbst so gut kennt, dass er weiß wie sich sein Leben auch nur im nächsten halben Jahr entwickeln wird.
*******erli Paar
4.342 Beiträge
Themenersteller 
Es geht nicht darum zum Wahrsager zu werden oder Dinge zu wissen, die niemand wissen kann.

http://www.amica.de/liebe-ps … r-gehen-fremd_aid_11685.html
Ich empfehle jedem Menschen, einmal in sich hinein zu forschen. Um festzustellen, welche Art von Beziehung er wirklich führen will. Außerdem sollte jede Frau meiner Meinung nach mindestens einen polyamourösen Lebensabschnitt erfahren.

Ich schliesse mich dem Zitat von Anette Meisl an.
Brian
Du sprichst mir aus dem Herzen mit Deinem Beitrag.

Polyamorie ist zu allumfassend. Kann ich ja fast gleich in einer Gruppe der Liebenden in welchen Beziehunggeflechten auch immer Mitglied sein.

Nicht falsch verstehen, ich finde die Gruppe Polyamory gut und interessant und gesellschaftlich gesehen wichtig !

Bei mir ist dennoch die Überlegung entstanden ob es sich lohnt eine eigene Gruppe "Polygamie" zu gründen. Mitglied kann nur der werden, der in einer (festen) Partnerschaft mit mehreren lebt und liebt oder dies sich wünscht ...

Himmel, hoffentlich sind da nicht dann noch Interpretationsspielräume ....., lach.

Aber die Überlegung der Gruppengründung ist von mir ernst gemeint. Hättet dazu jemand Lust? Dann PN an mich, da ich dies hier im Thread nicht vertiefen möchte.

So ich schreib hier nichts mehr das OT ist. Bin nun still.
*******erli Paar
4.342 Beiträge
Themenersteller 
Bei mir ist dennoch die Überlegung entstanden ob es sich lohnt eine eigene Gruppe "Polygamie" zu gründen.


So ich schreib hier nichts mehr das OT ist.

Ich liebe Themen, die abseits vom Thema entstehen.
So abseits ist es ja nun auch nicht *lach*

Das entscheidet in erster Linie der Joyclub, ob sie solch eine Gruppe zulassen und die Anzahl der Menschen die überhaupt Interesse haben einer Gruppe Polygamisten ( oder wie sie dann heißen soll) beizutreten.

Der Gruppe beitreten ist nicht das Problem.

Doch damit ist es nicht getan, eine Gruppe zu gründen erfordert viel persönlichen Einsatz und Mitstreiter.

Evtl. ist es leichter den Gründer dieser Gruppe zu fragen, ob eine Abteilung für Polygamisten erwünscht und möglich sei ?

Mitglied kann nur der werden, der in einer (festen) Partnerschaft mit mehreren lebt und liebt oder dies sich wünscht ...

Himmel, hoffentlich sind da nicht dann noch Interpretationsspielräume ....., lach.

und wie *engel* soll ich welche aufschreiben ? *zwinker*
NEIN, nicht aufschreiben.
*panik*
*******erli Paar
4.342 Beiträge
Themenersteller 
*lol* jawoll Sir .... ich lasse es
Polyamory .... Ein Oberbegriff für Menschen, die mehr als einen Menschen zur selben Zeit lieben möchten, können oder wollen.

Das war der erste Satz in diesem Thema und den unterschreibe ich. Alles was dann kommt sind Gestaltungsmöglichkeiten.
Polyamor heißt doch wörtlich übersetzt "Vielliebe "!
Da steht nichts von zusammen wohnen, leben und Gemeinschaften bilden. Da steht auch nichts davon Sex haben zu müssen!
Alles möglich, aber nichts davon ist Bedingung! Schon deshalb halte ich es für völlig abwegig einen Begriff zu suchen, der die Beschreibung einschränkt, sei denn es soll das Ziel sein irgendwelche Erscheinungsformen der Polyamorie auszuschließen.
Was die Verständlichkeit des Begriffes Polyamorie betrifft, kann ich die Erfahrung nicht teilen, dass es so schwierig ist verstanden zu werden. Viele haben davon schon gehört und den meisten Anderen, ist er mit wenigen Sätzen zu erklären.
Micha
......
********enzo Mann
844 Beiträge
Da steht nichts von zusammen wohnen, leben und Gemeinschaften bilden. Da steht auch nichts davon Sex haben zu müssen!

Bleibt die Frage was noch übrig bleibt, wenn allein ein "ich mag dich und dich mehr als andere" reicht um Poly zu sein.

Verschont mich bitte mit Einzelfällen und Super-sonder-extra-und-nur-als-Beispiel-konstruierten Fallstudien.


Meine einzig entscheidende Frage stellen jährige sich auf dem Schulhof:

"Bist du fest vergeben!"

Kein "zusammen wohnen, leben und Gemeinschaften bilden, Sex haben"!

Bei allen meinen ONS kann ich sagen, ja ich möchte diese Frauen (ich vögel mit niemanden den ich nicht mag), für diese Nacht, Woche oder auch 3 - 4 Treffen waren wir im Einklang. Fest aneinander vergeben waren wir jedoch nie. Und das ist der Punkt!

Aus einer anderen Disskusion:
Sympathie, sich mögen, zueinander hingezogen fühlen oder verliebt zu sein genügt völlig, um sich als Polyamory fühlend oder lebend zu definieren.

Und genau das sehe ich nicht so. Für mich bedeutet es einen bedeutenden Unterschied ob ich jemanden mag, oder ob ich ihn liebe. Wer diese Grenze verwischt, der wertet die Liebe als tiefe Emotion ab und damit auch jede polyamore Beziehung. (An diesem Punkt fühle ich mich dann angegriffen, da genau dieses "Ihr liebt Euch nicht wirklich!" der unterschwellige Ton vieler Menschen ist.)

Ich liebe heute diese, morgen diese und übermorgen noch ein paar andere. Sorry, aber wer so denkt, der hat bei allem esoterischen oder elitärem Geschwätz in meinen Augen "Liebe"nicht verstanden.
Und wer Liebe nicht wirklich fühlen kann, der kann auch nicht Mehrfachlieben.
Wenn die Polygemeinde selbst Liebe herabwürdigt und Symphatie mit echter Liebe gleich setzt, dann brauchen wir uns nicht wundern, wenn alle glauben wir führen offene Beziehungen und vögeln munter alles was bei drei nicht auf den Bäumen ist. 3

Liebe gibt es in Millionen Facetten, doch eine Sache bleibt immer gleich, dass "Ich liebe Dich!" mehr ist als "Ich mag dich sehr!".

LG
Brian
*******ben Mann
3.268 Beiträge
Sehr bewusst, vor einigen Jahrzehnten, so frei & groß... gewählt worden. Damit viele verschiedenste Menschen hier unter ein Dach passen...

Und genau das halte ich für einen großen Fehler. Man kann nicht einerseits etwas definieren wollen und auf der anderen Seite so viel wie möglich mit hineinstopfen. Eine Definition grenzt einen Begriff gleichem Inhalt und Umfang von anderen Begriffen mit anderen Inhalt und Umfang ab.

Die Vielliebe grenzt sich für mich schon genügend von der Monogamie sehr klar ab. Dann die "Vorgabe", das alle von einander wissen (dürfen) und das es dabei nicht rein um Sex-Bedürfniserfüllung geht, sondern Liebe mit im Spiel ist bzw. das tragende Element.
Sex mit mehr als einem Menschen normal ist und wir davon ausgehen, das Liebe zu mehr als einem Menschen in uns möglich/natürlich ist. Unser Liebesbild & -fähigkeiten hier sich dazu passend ständig weiter entwickeln werden. Ebenso, das Polyamorie potentiell ein Netzwerk, Gemeinschaft oder Dorf braucht, um sich gut entwickeln zu können.

Für mich persönlich auch, dass die Liebe & sorgsamer nachhaltiger Umgang auch zu den Mitgeschöpfen, der Natur und unserem Planeten dazu gehört.

Es ging dabei nicht um die Erweiterung, dem Kästchen geschlossene Ehe nur noch ein weitere Kästchen in Form dann der Duo-Ehe zu zufügen. Aber wenn dies dann die gewählte individuelle Form der Vielfachliebe ist, sei diese unter dem großen Dach der Polyamorie willkommen. (solange sie nicht dies als den einzigen wahrhaften Weg der Polyamorie erklärt oder andere missionieren mag). Ging darum die Liebe - wo die Partnerschaft eine Form ist, es aber auch viele weitere mögliche Liebe-Beziehungen gibt - in all ihren individuellen Ausformungen in sich zu finden und dann in die Welt zu holen.
Nicht um möglichst viel hineinzustopfen, sondern um den individuellen Entwicklungspotential des liebenden Menschen Rechnung zu tragen und keine typischen engen Konzeptgrenzen vorzugeben, wohin er sich zu entwickeln hat. Ebenso um auch den notwendigen Experimenten Raum & Unterstützung zu kommen zu lassen, von einander zu lernen, sich gegenseitig Spiegel zu sein; die Liebe statt die Ausgrenzung in die Welt zu holen.
Zumal wir weder damals noch heute wirklich wissen, wohin die Entwicklung uns führen wird, wenn wir das eher "typische Knotenknäuel" (von Liebe, Sex, Beziehung, Elternschaft, Partnerschaft, Eros, Heimat, Bedürfnisbefriedigung, Altersvorsorge, Sicherheit, Verantwortung & grenzenlos für den Anderen da sein etc.) auflösen und/oder nicht mehr auf ein einzelnes Gegenüber packen.


Und wir haben ja auch Begriffe für die "Ehe" zu mehreren, die diesen Menschen dann ihren Rahmen geben und mit denen Gleichgesinnte gefunden werden können.
**e Mann
1.006 Beiträge
ich stimme eigentlich überhaupt nicht zu, dass der begriff polyamory zu weit gefasst oder zu inflationär gebraucht wird. was schlussendlich persönlich darunter verstanden oder interpretiert wird ist unkontrollierbar, wie auch: wie der einzelne dies lebt. ich bin mir aber auch sicher, egal wie eng ein begriff gefasst wird, die realitäten des indiviuellen verstehen und leben werden immer sehr unterschiedlich sein! und das ist auch gut so. die individualität sollte wichtiger bleiben als die begriffliche eingrenzung oder legitimierung damit.

das wort liebe.. ist per se der wohl am inflationärsten gebrauchte begriff.. für etwas, das jeder mit anderen worten umschreiben würde. dennoch steht es nicht für willkür sondern für das höchste und schönste gut, dass man/frau empfinden und schenken kann.

es interessiert mich persönlich nur begrenzt, wie andere für sich liebe definieren oder leben, oder warum oder ob xy sich poly nennen. wichtig sind mir mein reales leben und wie ich es mit anderen mir wichtigen menschen im einklang in unserem gemeinsamen sinne leben kann. einen begriff dafür brauche ich nicht, nur wenn es uns hilfreich ist. wichtiger ist mir die kommunikation untereinander und die ist essentiell.. um hinter den begriffen die persönlichen bedürfnisse, gefühle und gedanken wahrnehmen und verstehen zu können.

gegenüber der institution ehe bin ich eh sehr kritisch eingestellt. sie ist für mich kein gradmesser oder garant für verlässlichkeit. und polygamie ist in meinen augen als begriff zu abgegriffen, negativ behaftet und mit einem gesetzlich verbotenen inhalt verknüft. warum oder wie ihr eine gruppe unter diesem namen kreieren wollt, bleibt mir eher unverständlich.

aber wenn man/frau sich in einer grossen gemeinschaft nicht mehr wohl fühlt, muss er/sie sich ein eigenes haus suchen.
das ist legitim, wird aber nur von einer sehr kleinen teilmenge gleich empfunden werden können.
add shabd
Hallo shabd,

danke fuer Deinen Hinweis auf Korzybski, habe selbst mal Philos,/Germ. studiert, den Namen aber wohl wieder vergessen.
Schoen, dass auch Doktoren hier in den joyclub finden:-).
Uebrings, was meinst du mit dem allgegenwaertigen panopticon im priv. bereich? schon klar der begriff, aber seine anwendung? (bin ich da etwa nicht einzige? aber moment, wie gesagt, was ist hier eigentlich gemeint?)

Nun ja, Phaenomen und Begriff halt. Ist ein Wechselspiel. Begriffsanwender bestimmen, was bzw. welche Phaenomene unter den Begriff fallen, andererseits tauchen staendig Phaenomene auf, ueber die sich selbst die kompetenten Begriffsanwender auch nicht im Klaren sind, d. h. worunter sie zu fassen sind, da spielt dann halt auch oft das Politische mit rein. Interessant z. B. in diesem Zusammenhang die Leute vom Ella Baker Center in den USA, die z. B. gegenueber den Europaern, bzw. im Mindesten gegenueber den Deutschen, den Begriff der Sicherheit umdeuten, naemlich weg von einem vom politischen Establishment gepraegten autoritaer-polizeistaatlichen hin zu einem humanen.
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