Sehr bewusst, vor einigen Jahrzehnten, so frei & groß... gewählt worden. Damit viele verschiedenste Menschen hier unter ein Dach passen...
Und genau das halte ich für einen großen Fehler. Man kann nicht einerseits etwas definieren wollen und auf der anderen Seite so viel wie möglich mit hineinstopfen. Eine Definition grenzt einen Begriff gleichem Inhalt und Umfang von anderen Begriffen mit anderen Inhalt und Umfang ab.
Die Vielliebe grenzt sich für mich schon genügend von der Monogamie sehr klar ab. Dann die "Vorgabe", das alle von einander wissen (dürfen) und das es dabei nicht rein um Sex-Bedürfniserfüllung geht, sondern Liebe mit im Spiel ist bzw. das tragende Element.
Sex mit mehr als einem Menschen normal ist und wir davon ausgehen, das Liebe zu mehr als einem Menschen in uns möglich/natürlich ist. Unser Liebesbild & -fähigkeiten hier sich dazu passend ständig weiter entwickeln werden. Ebenso, das Polyamorie potentiell ein Netzwerk, Gemeinschaft oder Dorf braucht, um sich gut entwickeln zu können.
Für mich persönlich auch, dass die Liebe & sorgsamer nachhaltiger Umgang auch zu den Mitgeschöpfen, der Natur und unserem Planeten dazu gehört.
Es ging dabei nicht um die Erweiterung, dem Kästchen geschlossene Ehe nur noch ein weitere Kästchen in Form dann der Duo-Ehe zu zufügen. Aber wenn dies dann die gewählte individuelle Form der Vielfachliebe ist, sei diese unter dem großen Dach der Polyamorie willkommen. (solange sie nicht dies als den einzigen wahrhaften Weg der Polyamorie erklärt oder andere missionieren mag). Ging darum die Liebe - wo die Partnerschaft eine Form ist, es aber auch viele weitere mögliche Liebe-Beziehungen gibt - in all ihren individuellen Ausformungen in sich zu finden und dann in die Welt zu holen.
Nicht um möglichst viel hineinzustopfen, sondern um den individuellen Entwicklungspotential des liebenden Menschen Rechnung zu tragen und keine typischen engen Konzeptgrenzen vorzugeben, wohin er sich zu entwickeln hat. Ebenso um auch den notwendigen Experimenten Raum & Unterstützung zu kommen zu lassen, von einander zu lernen, sich gegenseitig Spiegel zu sein; die Liebe statt die Ausgrenzung in die Welt zu holen.
Zumal wir weder damals noch heute wirklich wissen, wohin die Entwicklung uns führen wird, wenn wir das eher "typische Knotenknäuel" (von Liebe, Sex, Beziehung, Elternschaft, Partnerschaft, Eros, Heimat, Bedürfnisbefriedigung, Altersvorsorge, Sicherheit, Verantwortung & grenzenlos für den Anderen da sein etc.) auflösen und/oder nicht mehr auf ein einzelnes Gegenüber packen.
Und wir haben ja auch Begriffe für die "Ehe" zu mehreren, die diesen Menschen dann ihren Rahmen geben und mit denen Gleichgesinnte gefunden werden können.