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Polyamorie – ein diffuser Oberbegriff ?

Hallo Brian.

Im Wissen aller Beteiligten ist für mich bei Polyamorie unglaublich essentiell. Denn wie kann ich behaupten jemanden aufrichtig zu lieben - und ihn dann belügen und hintergehen?

Was natürlich geht, ist, im Wesen nicht monogam zu sein und dann allerhand "Mist" zu bauen. Aber so ein Verhalten wäre ganz wohlwollend formuliert sehr unreif.

Schreibt Sie von BlueVelvet
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********enzo Mann
853 Beiträge
Theorie und Praxis
Im Wissen aller Beteiligten ist für mich bei Polyamorie unglaublich essentiell. Denn wie kann ich behaupten jemanden aufrichtig zu lieben - und ihn dann belügen und hintergehen?

Wenn das Leben so einfach wäre...

Man legt in Worten fest: "Wer aufrichtig liebt, der ist absolut offen zum Partner und sagt diesem einfach alles!" und schon ist es mit dem Partner zu reden das Leichteste auf der Welt.
Auf einmal gibt es keine Eifersucht mehr und jeder Partner freut sich darüber, dass die geliebte Person romantische Gefühle für einen weiteren Menschen empfindet.

Probleme, Unsicherheit, Zweifel - all das gibt es nicht- wenn man nur aufrichtig liebt!

Und jeder der nicht offen mit seinem Partner reden kann, der liebt einfach nicht aufrichtig genug und ist damit nicht ausreichend qualifiziert genug für Polyamorie?

Genau das bedeutet die Aussage "unglaublich essentiell Polyamorie"

Sorry, das hat so gar nichts mit der Realität und dem waren Leben zu tun, nicht mit der Welt die ich kenne.

Die Menschen die ich treffe, die leben in einer Welt in der Monogamie der Standard ist, die mit Eifersucht der Partner zu kämpfen. Für die bedeutet die Offenbarung polyamorös zu sein eventuell eine gesellschaftliche Ächtung, den Verlust der Familie, ein Glaubenskonflikt und und und.
Auch diese Menschen fühlen und sind Polyamor.

Ich für meinen Teil sehe es als wichtiger an, diesen Menschen zu helfen und zu sagen, ja du darfst so fühlen, als das die Polyamorie sich selbst für ihre ach so essentielen, weltverbessernden, politischem Gegenentwurf zum Kapitalismus oder spirituellen Overkill feiern.

LG
Brian
Richtig Brian,

jeder, der nicht fähig ist, mit dem Menschen, den er aufrichtig liebt, offen reden zu können, der ist zumindest sehr unreif. So sehe ich es.

Es bedeutet nicht, dass jemand nicht polyamor fühlen darf. Aber eben - unreif und unausgegoren, wenn der angeblich geliebte Partner seiner Eigenverantwortung und Entscheidungsfähigkeit durch Lügen beraubt wird.

Und wenn ich liebe, bin ich zumindest bemüht klare Verhältnisse zu schaffen, mich weiter zu entwickeln und das beinhaltet auch Ehrlichkeit sich selbst und den Partnern gegenüber.

Und ja, so leben wir es.

Nicht perfekt, denn perfekt ist niemand, aber die Idee, freimütig sexuelle Beziehungen hinter dem Rücken des angeblich geliebten Partners einzugehen, ist für mich ein falsches Spiel. Und auch Selbstbetrug. Auch ist Polyamorie kein Freifahrtschein für Betrug am Partner.

"Probleme, Unsicherheit, Zweifel - all das gibt es nicht- wenn man nur aufrichtig liebt!"

Da schrieb ich nicht! Das kommt aus deiner Feder, es sind dann dazu deine Gedanken.

Selbstverständlich ist es harte Arbeit an sich selbst, die eigenen Unsicherheiten und Ängste und nicht zuletzt den eigenen Narzissmus zu besiegen, die Gier alles irgendwie leben zu können, auch sexuell, wonach einem gerade ist. Und natürlich gehört auch Beziehungsarbeit dazu. Manche können das, andere haben entweder kein Interesse daran oder reden sich Polyamorie schön, indem dann nämlich die eigenen Bedürfnisse über alles andere gestellt und Polyamorie somit zu einem Freifahrtschein glorifiziert wird. "Ich lebe Polyamor, darum habe ich das Recht dazu, es so zu leben, wie ich will."

Nö, da bekommt jeder, der es so sieht, ein Veto von mir eingelegt.

Und ich persönlich kämpfe da gar nicht, sondern suche mir Menschen, die ähnlich funktionieren wie ich/wir. Ich bin auch im Job geoutet und habe nirgends irgendwelche Nachteile dadurch gehabt in den letzten Jahren. Offensichtlich hat die innere Einstellung durchaus etwas mit den Reaktionen des Umfeldes zu tun, oder wie kann es sein, dass ich die Probleme, die Du heraufbeschwörst, nicht habe?

Und Leute, die Lust auf frei gelebte Sexualität haben, dürfen das auch in der heutigen Gesellschaft bei uns ausleben, gerade Männern wird das doch leichtfertig zugestanden. Und nur, weil es offen gelebt und ohne Lügen dann schwieriger ist, geeignete Sexualpartner zu finden, sind Lügen und Heimlichtuerei gerechtfertigt? Weil man Angst hat zu den eigenen Bedürfnissen zu stehen? Weil man beides haben will? Die sichere monogame Ehe und die Familie nicht gefährdet sehen will, aber sich freimütig ausleben will?

Ich finde, Menschen, die sich nicht mit einer monogamen Lebensführung arrangieren können oder wollen, sollte dabei geholfen werden, sich nicht in Lügensümfen zu verstricken und ihnen auch noch einzureden, es sei gut und richtig, wenn sie die Menschen, die sie lieben, durch ihr Verhalten verletzen.

Eine Welt mit weniger Lügen, Betrug und Heimlichtuerei halte ich in der Tat für eine bessere Welt.

Schreibt Sie von BlueVelvet
******ore Frau
4.526 Beiträge
Danke Brian für die Klarstellung.

Und Brian und BlueVelvet: so weit seid ihr für mich nicht auseinander, außer vielleicht in denen , die ihr trefft und Brian lebt vielleicht (noch) in einem konservativerem Umfeld und BlueVelvet nicht (mehr)?????

Der Übergang zwischen den Liebeskulturen (die ja auch nicht klar voneinander abgegrenzt sind, was dieser Thread ja genau spiegelt!) ist nicht einfach: er ist mit Unsicherheit, Fehlern, Verletzungen gespickt und es gibt wenig Möglichkeit, sich die Erfahrungen anderer zunutze zu machen, denn die sind rar gesäht.....
Hallo themisabeth,

mein Umfeld ist erzkonservativ, sei es die Nachbarn oder im Job, die Familie meines Mannes hat freilich mit unserem Lebensstil gehadert, aber sie haben es verdaut. Einzelne Leute nicht, aber das ist dann so, die dürfen sich gerne abwenden, wenn es ihnen ein Bedürfnis ist.

Vielleicht liegt es schlicht an der Authentizität, wie etwas rübergebracht wird. Kann das sein?

Es grüßt
Sie von BlueVelvet
Profilbild
********enzo Mann
853 Beiträge
Und Brian und BlueVelvet: so weit seid ihr für mich nicht auseinander, außer vielleicht in denen , die ihr trefft und Brian lebt vielleicht (noch) in einem konservativerem Umfeld und BlueVelvet nicht (mehr)?????

Wir leben seit 10 Jahren offen unsere Beziehung...
Danke der Nachfrage. *zwinker*

Und jeder der nicht offen mit seinem Partner reden kann...

Ich meine tatsächlich die Menschen, die nicht offen mit ihrem Partner reden können.
Sollte ich statt dessen meinen: "Ich kann nicht offen mit meiner Partnerin und ihrem Partner reden." dann würde ich tatsächlich: "Ich kann nicht offen mit meiner Partnerin und ihrem Partner reden." schreiben.

Aber wenn ich schon so etwas lese wie:

Richtig Brian, jeder, der nicht fähig ist, mit dem Menschen, den er aufrichtig liebt, offen reden zu können, der ist zumindest sehr unreif.

Offensichtlich hat die innere Einstellung durchaus etwas mit den Reaktionen des Umfeldes zu tun, oder wie kann es sein, dass ich die Probleme, die Du heraufbeschwörst, nicht habe?

dann bekomme ich, sorry, das blanke Kotzen. Was sagte ich nochmal zur Selbstverliebtheit, Selbstbeweihräucherung und der Überhöhung der Polyamorie?

Ich weiß nicht wie es bei Euch ist, aber zu einer Partnerschaft gehören 2+x Personen und zur Beziehungsarbeit und auch zur Kommunikation innerhalb einer Beziehung gehören ebenso 2+x Beteiligte.

Wenn der Gegenüber nicht zuhören, verstehen oder akzeptieren möchte, dann kann man so reif sein wie man möchte, es bringt nichts. Trotzdem liebt man diesen Menschen und schon kommt man mit der schöngefärbeten: "Wer richtig liebt und reif ist, der kann auch...!" nicht weiter.

Liebe @*********t6874, ich freue mich aufrichtig, dass bei Euch alles passt und alles stimmt. Zum Glück gibt es auch noch andere Beziehungen und andere Menschen, eventuell in euren Augen etwas unreif und noch nicht das Nonplusultra der Polyamoren, aber naja, bestimmt menschlich schon so gereift, dass sie andere nicht werten und als unreif zu bezeichnen müssen.

Aber Danke für Eure Beitrag, er hat mich in meiner Ansicht wieder einmal deutlich bestätigt, das "Liebe deinen Nächsten!" also Emphatie und Mitgefühl, nicht unbedingt etwas mit Polyamorie zu tun hat.

LG

Brian
********olic Frau
65 Beiträge
BlueVelvet
ich glaube es liegt ausschließlich an der Authentizität, wie etwas rübergebracht wird.
Wenn jemand mit seinem Leben/ Umfeld und mit sich selbst zu frieden ist, strahlt er das auch aus!
Auch ich habe mich von Menschen abgewendet, weil sie mir nicht gut tun bzw. mir zu viel Lebensenergie genommen haben und dieses Recht haben auch andere, wenn sie meinen mit meinem Lebensstil nicht klar zu kommen.
Eigentlich müsste man denjenigen auch danken, sie waren ehrlich! Zumindest zu mir, ob zu sich selbst kann man nur vermuten!
Ich bin da sehr bei Brian - es gilt doch nicht, Schublade, Rahmen oder System zu feiern, weil wir uns daran festhalten können.

Es geht für mich immer um Liebe, und die Menschen, die die Liebe in Interaktion betrifft. Und die sind so individuell, dass nie ein Setting vergleichbar ist.

Allenfalls Erfahrungen und Tendenzen, Prägungen sind als Muster bzw. Fallbeispiel als Grundlage eines Gespräches hilfreich; jedoch nie als pauschales Korsett für die betroffenen Protagonisten akzeptabel...
Danke Brian. Und ja, Lügen und Hintenrum ist bei uns überflüssig. Ich wünsche jedem Menschen Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit ggü sich selbst und den Menschen, die er behauptet zu lieben. *g*

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