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BDSM & Polyamorie
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Treffen für "ängstliche" Polies in Berlin

Schau mir in die Augen, Kleines (202311)Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Themenersteller 
Treffen für "ängstliche" Polies in Berlin
Soeben fand ich das:

http://tochterkampfstrumpf.b … -polys-stammtisch-in-berlin/

und dazu den auslösenden Post:

http://tochterkampfstrumpf.b … 6/01/28/anxious-polys-unite/


Vlt können wir etwas daraus lernen?

Herzlich
T*wink*M
*****_be Mann
271 Beiträge
Die Debatte ist ja sicher vielen bekannt. Ich glaube, dass die hier sehr polar dargestellten, vermeintlichen Oppositionen auf einem typisch westlich-christlich-intellektualistischem Missverständnis beruhen. Nämlich der Vermischung von Verantwortung und "Schuld" auf der einen Seite und dem sprachlich-biographischen Selbstkonzept und dem fühlend-handelndem Körper auf der anderen. Unsere Sprache und die in unserer Kultur etablierte Sprachpragmatik befördern diese Verwechslungen leider. Das in Kombination mit den inneren Dramen, die so jeder mit sich trägt, macht es nicht einfach diese Polarität für sich und mit anderen zu transzendieren. Schade eigentlich, dass es darum nun zu Aufspaltungen zu kommen scheint.
*****al4 Mann
795 Beiträge
Shabd, kannst Du das bitte noch einmal in Deutsch und in IchSchreibeSoDasMichJemandVerstehenKann?
Danke *g*
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Themenersteller 
Spaltung
Schade eigentlich, dass es darum nun zu Aufspaltungen zu kommen scheint.
Danke

Ist das nicht das Schicksal aller größeren Bewegungen gewesen?
Es ist noch ein weiter Weg bis zur Bewusstheit über die Einheit von Allem. Das ist die Voraussetzung einer anderen Welt im Handeln.

Tom
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Themenersteller 
Selbst- vs. Mitverantwortung
Was ich sehen und aus dem Text mitfühlen kann:

Eine Mitverantwortung, die einen Menschen nicht mitzunehmen oder zu begleiten versucht, sondern ausschließlich seiner Selbstverantwortung überlässt, ist am Ende leer, lieb- und herzlos.

Eine Gratwanderung, glaubt mir.

Tom
*****_be Mann
271 Beiträge
@****ral:

Ich kann es versuchen, aber das geht hier natürlich wieder nur im Medium der geschriebenen Sprache. und es wird nicht gerade kurz werden können.

Also, nehmen wir an, in einer Begegnung kommt es dazu, dass ein Mensch A einen Mensch B berührt. Diese Berührung kann durch Sprache erfolgen, durch Blicke, Gesten, oder auch durch eine körperliche Berührung.
Nehmen wir an Mensch B, der berührt wurde, empfindet dadurch Emotionen. Vielleicht angenehme, vielleicht unangenehme. Diese Emotionen sind zwangsläufig das Produkt der ganz persönlichen Biographie dieses Menschen, der in einem ganz spezifischen Milieu in einer ganz spezifischen Kultur aufgewachsen ist. Und das gleiche gilt auch seine Reaktion auf die empfundenen Emotionen, die wiederum für A sichtbar werden, in dem Sie mit Blicken, Gesten, Sprache oder durch eine körperliche Berührung ausgedrückt werden.
Aber A's Verständnis dieses Ausdrucks ist natürlich wieder begrenzt durch seine persönliche Biographie, Milieu, Kultur. Usw. usf.

Durch diese Gemengelage ist zwischenmenschliche Interaktion / Kommunikation immer in gewissen Sinne "brüchig" und was wirklich "verstanden" wurde und was zwischen zwei Personen wirklich "geschehen" ist, bleibt immer zweifelhaft. Das gilt auch, wenn wir das Ganze mit einer technischen Apparatur wie mit einer Kamera aufzeichnen und uns die Interaktion später anschauen. Weil diese Apparatur nicht die Gefühle und die Gedanken der Beteiligten erfassen kann und die ungeschrieben Regeln der Milieus und Herkunftskultur mitgedacht werden müssen, aber nicht sichtbar sind.
Wir können folglich zwar Mindeststandards der Höflichkeit und des Miteinanders vereinbaren, auf die sich alle miteinander beziehen können, sollen und müssen (zumindest innerhalb einer Kultur) aber selbst diese können sich maximal auf das äußerlich sichtbare Verhalten von Menschen beziehen. Und darum kann sich persönliche Verantwortung anderen gegenüber auch nur ausschließlich darauf beziehen. Der gesamte restliche Bereich ethischen Handelns gegenüber anderen und sich selbst obliegt der Selbstverantwortung. Es ist offensichtlich leichter, ein paar einfache bekannte Regeln zu befolgen, als sich der Mühe zu unterziehen, mit der angesprochenen Brüchigkeit menschlicher Interaktionen selbstverantwortlich umzugehen, was Selbstverantwortung im Kern bedeutet. Daher klagen insbesondere Menschen, die mit jener Brüchigkeit ein grundsätzliches Problem mit sich herumtragen, regelmäßig das Befolgen von Regeln ein (oder verlegen sich auf BDSM um dies zu bearbeiten), aber das ist halt am Thema vorbei, weil Selbstverantwortung sich auf einen GANZ ANDEREN BEREICH DES HANDELNS bezieht als die normale Verantwortung. Man kann diese beiden Dinge also überhaupt nicht "gegeneinander ausspielen". Die verbreitete Illusion, man könne dies, kommt dadurch zustande, dass wir Menschen erstens unsere Gefühle in Kommunikation und Interaktion selbst zum Thema machen können und zweitens dadurch, dass wir gelernt haben diese Fähigkeit auch "taktisch" zu benutzen (im Guten wie im Schlechten) und drittens, dass das (partnerschaftlich, familiär, milieutechnisch, und kulturell leider positiv sanktionierte) Überlernen jener "Ausdrucks-Taktiken" dazu führen kann, dass wir unsere eigentlich Gefühle gar nicht mehr spüren (und noch weniger zum Ausdruck bringen) können, sondern die Karte "Sprache" mit dem Territorium "Körper" verwechseln. Dann wird plötzlich wichtiger, was wir für eine Identität konstruieren und wie wir uns deswegen bezeichen und einordnen können und müssen, als was wir tatsächlich tun und erleben. Sprache mutiert von einem Werkzeug der Verständigung über ver-körperte Erfahrungen dann zu einem Werkzeug des Seins in Kommunikation mit einem davon abgetrennten Körper. Am liebsten würden wir den ganz loswerden und uns irgendwo hochladen usw. usf.

Ich möchte das Problem im Folgenden an einem Beispiel illustrieren.

Nehmen wir nun an, B erlebt negative Emotionen durch die Berührung von A (z. B. Scham), obwohl diese im Rahmen der vereinbarten Verhaltensregeln war. Er könnte dann vielleicht denken: A hat mir weh getan, darum ist A ein Arschloch. A bringt dies aber nicht zum Ausdruck, denn er weiß ja, dass A sich an die Regeln gehalten hat. Das wäre ein Beispiel mangelnder Selbstverantwortung.

Nehmen wir nun an, B erlebt negative Emotionen durch die Berührung von A (z. B. Scham), obwohl diese im Rahmen der vereinbarten Verhaltensregeln war . Er könnte dann vielleicht denken: A hat mir weh getan, darum ist A ein Arschloch. A bringt dies zum Ausdruck, er nennt B ein Arschloch, obwohl der sich an die Regeln gehalten hat. Das wäre ein Beispiel mangelnder Selbstverantwortung.

Die einzig selbstverantwortliche Reaktion wäre selbstverständlich zu sagen: Du hast mir weh getan A, obwohl Du Dich an die Regeln gehalten hast. Ich weiß, dass Du es somit nicht beabsichtigt hast, aber bitte versuch diesen Typ Handlung in Zukunft zu vermeiden. Für Menschen, die ein Problem mit Selbstverantwortung haben, scheint es aber nur die beiden obigen Möglichkeiten zu geben, oder diese dritte ist zwar prinzipiell verfügbar, aber zu angstbesetzt.

Nehmen wir nun an, B handelt selbstverantwortlich im Sinne der dritten Option und A erlebt dadurch plötzlich eine negative Emotion (z. B. Schuld). Er könnte dann vielleicht denken: Was wirft B mir das jetzt vor, ich habe mich doch an die Regeln gehalten, er hat kein Recht dazu. Er gibt dem aber keinen Ausdruck. Das wäre ein Beispiel mangelnder Selbstverantwortung.

Nehmen wir nun an, B handelt selbstverantwortlich im Sinne der dritten Option und A erlebt dadurch plötzlich eine negative Emotion (z. B. Schuld). Er könnte dann vielleicht denken: Was wirft B mir das jetzt vor, ich habe mich doch an die Regeln gehalten, er hat kein Recht dazu. Er gibt dem Ausdruck und sagt zu B: "Immer wirfst Du mir sowas vor, obwohl ich mich nur an die Regeln halte". Das wäre ein Beispiel mangelnder Selbstverantwortung.


Die einzig selbstverantwortliche Reaktion wäre selbstverständlich zu sagen: Deine Reaktion hat bei mir Schuldgefühle ausgelöst, obwohl Du eigentlich sehr selbstverantwortlich gehandelt hast, indem Du mir Deine Emotionen kommuniziert hast und das ich daran eigentlich keinen Anteil habe. Bitte verstehe, dass es mir trotzdem schwerfällt, weil Deine Gefühle für mich mir sehr wichtig sind. Für Menschen, die ein Problem mit Selbstverantwortung haben, scheint es aber nur die beiden obigen Möglichkeiten zu geben, oder diese dritte ist zwar prinzipiell verfügbar, aber zu angstbesetzt.

Das waren jetzt ein paar typusche Beispiele für mangelnde Selbstverantwortung. Beispiele für mangelnde Verantwortung normaler Art brauche ich nicht geben, Sie liegen auf der Hand und sind trivial und darum einfach zu vermeiden: Nicht die allgemeinen Regeln des Miteinanders brechen, niemandem weh tun, der sagt, das ihm was weh tut. Aber das ist wie gesagt auch in unser Gesellschaft meines Erachtens nicht das Problem, auch wenn regelmäßig anderes behauptet wird. (Ich könnte jetzt mit einem Exkurs anfangen, der das Thema auch auf Swingerclubs, "Köln", etc. bezieht, aber es würde ausfufern)

Selbstverantwortung ist etwas, was man mühsam lernen muss, wenn man es nicht durch liebevolle Erziehung gelernt hat. Selbstverantwortung ist besonders schwierig zu erlernen wenn man Opfer familiären Mißbrauchs ist, ob dieser nun sexuell, gewalttätig, oder eine andere Form von Lieblosigkeit war.
Menschen, die das erlebt haben, haben Schwierigkeiten, zwischen ihrem fragilen Selbstkonstrukt und der (nun einmal unumgänglichen) Brüchigkeit menschlicher Interaktion zu vermitteln. Die Folge sind oft "schuldgenerierende Grenzüberschreitungen" (wie in obigen Beispielen), meist wird mehr oder weniger pauschal sich selbst oder jemandem anders die "Schuld" für die eigenen erlebten Gefühle zugeschrieben. Das liegt daran, dass Mißbrauch im Kern darauf beruht, dem kindlichen Opfer ein eigenen Selbst mit eigenen Gefühlen unabhängig vom Gegenüber abzusprechen und dies im Prozess des Erlernens von Kommunikation und Gefühlsausdruck in der Kindheitsphase. Dies wird auch gern damit gepaart, dass dem Opfer Schuldgefühle eingeredet werden. Dadurch werden nicht nur jene erzeugt, sondern eben auch das Prinzip "Schuldlogik" (aus dem Christentum), d.h. leidet jemand, muss auch immer jemand "Schuld" haben, Leid ohne direkten Verantwortlichen wird somit undenkbar. Oft wird dabei auch gelernt, den eigenen Körper nicht mehr wahrnehmen zu können, oder die eigenen (insbesondere negative) Gefühle zu negieren und ein rein sprachliches körperloses Selbst zu kreiieren dass den Idealen der Bezugspersonen entspricht.
Selbst bei Menschen die keinen Missbrauch im engeren Sinne erlebt haben, ist dieses Entkörperlichungs- und Schuldgenerierungsprogramm in unserer Gesellschaft latent vorhanden. Als Erbes des Christentums, der Descartschen Leib-Seele-Trennung, als Erbe überkommener Genderrollen, als Erbe der intergenerationalen Traumata der zwei Weltkriege und des Holocausts. Es kann auch im späteren Leben durch Traumata (Gewalterfahrungen, Operationen, Schwere Krankheiten) überhaupt erst geweckt werden.


Niemand der also mit Selbstverantwortung ein Problem hat, ist von daher "selbst schuld". Niemand sollte damit alleingelassen werden oder sich so fühlen.
Aber diejenigen, die jemanden in einer Diskussion darauf hinweisen, dass er ein Problem mit Selbstverantwortung hat, handeln sowohl verantwortlich als auch selbstverantwortlich. Es ist nämlich nicht nur ein berechtigter Hinweis darauf, dass alles, was über die allgemeinen Regeln hinausgeht, nicht "verregelt" werden kann, sondern kommunikativ ausgehandelt wird. Sondern es ist auch im besten Falle eine empathische Form von Anerkennung von Leid. Leider verstehen dass die Betroffenen in der Regel falsch und verstehen es als Nicht-Anerkennung der von Ihnen erlebten "Welt", als Ausgrenzung eben.
Da man nie wissen kann, was bei Menschen in dieser Weise "triggert" kann es auch keinen verantwortlichen Umgang damit geben, außer eben den, sehr gut und empathisch seine Mitmenschen und deren Reaktionen zu beobachten und einfach mal zu fragen, wenn man den Eindruck hat, jemand leidet aber schafft es nicht, dies zum Ausdruck zu bringen. Das wäre dann auch meine Antwort auf das von Tom geforderte "Mitnehmen". Ich kann jemandem die Hand reichen und Mut zusprechen, zu seinen Gefühlen und Empfinden zu stehen und ihnen Ausdruck zu verleihen. Aber tun müssen Sie es am Ende des Tages selbst, und Schuldzuweisungs-/Verantwortungsabweisungs-Spiele mitzuspielen hilft den Betroffenen überhaupt nicht.

Das mag alles klingen, als habe es wenig mit Ängsten innerhalb von Polybeziehungen zu tun, dem Thema dieses Threads. Aber da es bei allen Beziehungen, die wir führen in Wirklichkeit um diese Fragen von Verletzungen und Verletzwerden geht, wenn Missverständnisse aufkommen, und da Poly ein Raum ist, "wo die Regeln zu fehlen scheinen", sollte der Bezug klar sein. Man kann sich auch nochmal das Blog genauer anschauen, aus dem der Beitrag stammt und versteht dann vielleicht noch ein bisschen mehr.
@***bd,

ich bin bei dir, dass deine Beschreibung auf alle zwischenmenschlichen Beziehungen passt.
Etwas laienhafter formuliert ist das Thema Selbstverantwortung ja für jeden Menschen ein Thema.

Die Selbstverantwortung wiederum hängt primär von der Ausgangssituation ab - wie nehme ich mich selbst, und wie nehme ich andere wahr? Dies Wahr-nehmung bringt jeden zu seiner eigenen Wahr-heit. Jede Situation und jedes Erlebnis wird individuell wahr-genommen. Daher gibt es auch keine gemeinsame Wahrheit, und die wird es auch nie geben.

Kommunikation schafft Brücken, bzw. bildet Kongruenz zwischen verschiedenen Wahrheiten. Abhängig von Sender, Empfänger und Frequenz. Art und Inhalt der Kommunikation verändern die individuelle Wahrheit, die wiederum nie ihre Individualität verliert. Somit ist ja nie absolute Kongruenz möglich.

Ab jetzt mag ich das subjektiv(er) formulieren. Der Weg zu mehr Selbstverantwortung ist der Weg persönlichen Wachstums. Diesen Weg sehe ich nur in Verbindung mit anderen Menschen, die mich mir spiegeln. Aus diesem gespiegelten Bild kann ich meine Entwicklung Schritt für Schritt und Spiegelung für Spiegelung vorantreiben - als Prozess.

Zu diesem Prozess gehören auch Verletzungen und Konflikte. Und natürlich auch die prägenden Erlebnisse, die uns zu dem gemacht haben, der wir sind. Die Gemengelage aus Erlebtem, Erlittenem, und den individuellen Voraussetzungen bestimmt, wo wir stehen, und auch die aktuelle Fähigkeit und Möglichkeit zur Entwicklung. Das ist eindeutig individuell.

Polaritäten wie Verantwortung ( für mich, mein Handeln, und für andere ) und Schuld, oder auch Spannungsfelder wie Freiheit und Liebe mag ich für mich in Kopf- und Herzebene aufspalten, um mir selbst besser gerecht werden zu können. Das ermöglicht mir, klarer zwischen Denken, Fühlen und Handeln trennen zu können. So kann ich mich selbst besser wahrnehmen, und auch den anderen, und nach Abwägung zwischen Herz und Kopf entscheiden und handeln.

Selbst bin ich gerade durch einen solchen Konflikt in Bezug auf Freiheit versus Verbindlichkeit hindurch. Letztendlich haben Reflexion und eine unaufgeregte Klärung im Dialog bei mir alte Trigger und aktuelle Blockaden lösen können - für dieses persönliche und gemeinsame Wachstum bin ich meiner Partnerin sehr dankbar!
*****_be Mann
271 Beiträge
@**MK

ich glaube, was Du beschreibst, ist eine gute Strategie der Bewusstwerdung, die damit zu tun hat, die Differenz zwischen Karte und Territorium anzufangen wahrzunehmen und mit ihr selbstverantwortlich umgehen zu lernen.. und langfristig authentischer in Bezug auf das Territorium zu kommunizieren, dann gibt es langfristig auch keine Differenz mehr zwischen "Kopf" und "Herz". Ich freue mich total für Dich, dass Dich das so weitergebracht hat, etwas ähnliches habe ich in letzter Zeit auch erfahren dürfen.

@***er:

@**m hat zurecht darauf hingewiesen, dass ich bei dem Scham-Beispiel zweimal aus Versehen die Buchstaben vertauscht habe, das lässt sich aber aus dem Kontext auch erschließen. Trotzdem, zur Genauigkeit, es sollte heißen:

"A bringt dies aber nicht zum Ausdruck, denn er weiß ja, dass A sich an die Regeln gehalten hat."
--> das erste A im Satz sollte ein B sein.

" A bringt dies zum Ausdruck, er nennt B ein Arschloch, obwohl der sich an die Regeln gehalten hat."
--> hier sind A und B vertauscht.

Sorry für die eventuelle Verwirrung dadurch, aber wie gesagt, ich glaube, es erschließt sich auch aus dem Kontext!
@***bd:

da verbindet uns die Freude für einander!

Du hast vollkommen recht, dass die Aufspaltung strategischen Charakter hat. Dies hat mit meinem inneren "Reichtum" zu tun - ich bin hochsensitiv einerseits, und hochgradig rational-logisch veranlagt andererseits. Allein dadurch bedarf es eines Rasters, um die Fülle des Inputs überhaupt kanalisieren zu können.

Mein Weltbild basiert dabei auf dem tiefen Vertrauen, dass alles Eins ist, alles verbunden ist, und dass Liebe die stärkste Kraft ist. Sicher ist das keine rational parametrierbare Basis - jedenfalls nicht für die zur Verfügung stehenden Messmethoden. Für "meine Wahrheit" genügt das allerdings.

So nähere ich mich mir selbst und meiner Umwelt mehrgleisig. Aus meinem tantrischen Umfeld stammt die Unterscheidung zwischen Kopf, Herz und Schoß, die ich für mich persönlich für sehr hilfreich halte. Und natürlich mag ich diese Art der Wahrnehmung zusammenführen und integrieren in mir, wie in einem anderen Thread bereits beschrieben. Da ist das Thema Mann-Sein im Fokus; und damit auch die Polarität zwischen Mann und Frau in Beziehung.

Ich bin völlig bei dir, dass der Fehlgebrauch des Werkzeugs Kommunikation wie auch der Fehlgebrauch des Werkzeugs Verstand die Menschen von sich selbst und vom Fühlen ihrer selbst abtrennt. Bereits da versagt die Selbstverantwortung. Alle weiteren Folgen dieser Abtrennung sind künstliche Polaritäten, die in niemandes wirklicher Verantwortung mehr liegen...
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Themenersteller 
Aufrichtig danke
für die in bestem Sinne erhellenden Beiträge, die imho auch das Thema "Frieden" betreffen.

Mein Lern-Fazit soweit:
In Selbstverantwortung bin ich, wenn ich meine negativen Gefühle sprachlich so ausdrücke, dass ich sie "zu mir nehme", indem ich keine Zuweisungen an das Gegenüber durchführe.

Die Rhetorik allein genügt nur scheinbar, wenn sie sie lediglich dazu dient, eine Aggression zu maskieren; die emotionale Kongruenz zwischen Gefühl und sprachlichem Ausdruck ist wichtig, weil sonst neue Themen aufploppen können: Double-Bind, passive Aggression, Verdrängung.

*herz*lich
t*wink*m
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Themenersteller 
Aufrichtigen Dank
für die in bestem Sinne erhellenden Beiträge, die imho auch das Thema "Frieden" betreffen.

Mein Lern-Fazit soweit:
In Selbstverantwortung bin ich, wenn ich meine Gefühle sprachlich so ausdrücke, dass ich sie "zu mir nehme", indem ich keine Zuweisungen an das Gegenüber durchführe.

Die Rhetorik allein genügt nur scheinbar, wenn sie sie lediglich dazu dient, eine Aggression zu maskieren; die emotionale Kongruenz zwischen Gefühl und sprachlichem Ausdruck ist wichtig, weil sonst neue Themen aufploppen können: Double-Bind, passive Aggression, Verdrängung.

*herz*lich
t*wink*m
*****_be Mann
271 Beiträge
In Selbstverantwortung bin ich, wenn ich meine Gefühle sprachlich so ausdrücke, dass ich sie "zu mir nehme", indem ich keine Zuweisungen an das Gegenüber durchführe.

Ja, aber auch nur als das was sie sind, nämlich einfach meine Gefühle in diesem Moment, jenseits von Ratio oder "Recht haben" - und auch nicht als "meine Schuld" und auch nicht als die des Anderen. Sondern einfach als Produkt meines Gewordenseins in dieser Welt. Das keiner Entschuldigung oder Rechtfertigung bedarf, sondern einfach sein darf, ohne dass daraus zunächst irgendetwas folgt oder irgendetwas damit "gemacht werden muss".
*****_be Mann
271 Beiträge
ein Plädoyer, das Thema Traumata und Verletzungen der Kindheit nicht als Randgruppenphänomen zu betrachten:



(Deutsche Untertitel per Menü einschaltbar)
*******GAR Paar
254 Beiträge
Ich bin mir
nicht ganz sicher, ob wir dasselbe lesen, aber meiner Meinung nach geht es in den Posts der Tochter Kampfstrumpf vor allem darum, dass Gefühle - auch die niedrigen - ernst genommen und achtsam respektiert werden. Dass Gefühle wie Eifersucht, Unsicherheit etc. einfach sein dürfen, ohne dass man schief oder - noch schlimmer - leicht mitleidig betrachtet wird. Ohne, dass einem der Wille, poly oder beziehungsanarchisch leben zu wollen, abgesprochen wird. Auch oder gerade von der Polyszene. Ich finde, jede und jeder, der/die den Mut hat, sich zu öffnen, neue Wege zu gehen, hat das Recht, diesen Weg wieder und wieder zu beleuchten, darf in sich hineinfühlen, ob es immer noch passt, hat das Recht, sich mit dem gelebten Konzept auseinanderzusetzen, hat das Recht, dieses zu hinterfragen, hat das Recht, intensiv zu fühlen, traurig oder neidisch oder verlustängstlich zu sein.
Laraley
*****_be Mann
271 Beiträge
meiner Meinung nach geht es in den Posts der Tochter Kampfstrumpf vor allem darum, dass Gefühle - auch die niedrigen - ernst genommen und achtsam respektiert werden.

Ja, das denke ich auch. Genau so, wie es den meisten Anhängern der Israeli Defense Forces wahrscheinlich ernsthaft und berechtigt um das Existenzrecht Israels gehen wird (analog den Anhängern der Fatah um das Palästinas).
Nur: Mit pauschaler Abwertung der jeweiligen Gegenposition lassen sich keine zwischenmenschlichen Konflikte lösen. Auch nicht mit achtsamer Anerkennung der "Rechtmäßigkeit" des Leids oder der "berechtigten Ansprüche" aller beteiligten Seiten.
Dies geht am Ende des Tages nur mit handelnder Selbstverantwortung bzgl. des Umgangs mit dem eigenen Leid und verantwortlichem Umgang mit dem anderer. Ersteres ist aber Menschen und Minderheiten und Völkern, die sehr stark leiden (mussten) oft nicht ohne weiteres möglich und Opfer/Täter-Polarisierungen nehmen dann zu und die Konflikte eben auch.

Jeder sollte selbstverständlich das Recht haben alles zu tun, auszudrücken, zu sagen, zu empfinden, etc.

Die Frage, der wir uns jedoch alle aus ethischer Perspektive irgendwann stellen müssen ist halt, wie man bestehende zwischenmenschliche Konflikte konstruktiv durch ein ANDERES HANDELN UND ANDERE KOMMUNIKATION löst, so dass es zu einem wirklichen MITEINANDER kommt, jenseits persönlicher Dramen. Oder ob es einem nur darum geht, mit Handeln und Kommunikation einem persönlichen Drama oder Schmerz Ausdruck zu verleihen (und solche Dramen tragen eben die meisten mit sich rum, daher geht das Problem jeden an). Schmerzausdruck soll und darf auch sein, sollte man aber nicht mit konstruktiver Problemlösung verwechseln. Grad wenn solch ein Ausdruck sprachlich-medial zementiert wird, kann diese Verwechslung auch für die Betroffenen schnell nach hinten losgehen, weil dann die Karte mit dem Territorium verwechselt zu werden droht..
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Themenersteller 
Die Diskussion inspiriert mich
zur Anregung für einen neuen Thread: "Wann darf Liebe NEIN! sagen"? Wann ist ein *Nein", eine Abgrenzung vlt sogar Ausdruck von Liebe?
Wann möchte ich mich nicht mehr vom Leid meiner PartnerInnen beeinflussen lassen, diesem Leid, das sehr massiv Energie und Lebensfreude absaugen kann?
Ab wann gebraucht mein/e PartnerIn eine verständliche, emotionale Situation als Machtmittel in der Beziehung, um seine/ihre Ängste nicht anschauen zu müssen?

Das betrifft die Gratwanderung zwischen Liebe und Selbstliebe, zwischen Verantwortung und Mitverantwortung für die Beziehung und dendie PartnerIn, die ich schon einmal kurz erwähnte.

Im Moment wäre es mir zu viel, noch ein Thema zu begleiten.
Vlt möchte es ja jemand aufgreifen, weil weil er/sie in Resonanz zu den aufgeworfenen Fragen gehen kann?

*herz*lich
T*zaunpfahl*M
***xy Frau
4.568 Beiträge
Ist mir alles viel zu theoretisch. Ich werde bei nächster Gelegenheit zu so einem Treffen gehen und schauen, ob ich mich dort wohlfühle. Denn DAS ist für mich das einzige Kriterium. Alles andere ist mir sowas von egal.

Mir sind diese ganzen Diskusionen um des Kaisers Bart so sehr fremd und machen mir auch die Menschen, denen sowas wichtig ist, fremd, so daß ich wenig Lust verspüre, diesen zu begegnen.

Trixy
******olf Mann
76 Beiträge
fragen
@*******hote seit hier noch in Gange? Finde immer noch statt?

und ich habe solche Probleme nicht, oder nicht wirklich z.B. ich weiß das ich poly bin und wurde gerne ein Stammi finden der nicht in der Woche liegt, aber bin ich bei euch richtig?

BW
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Themenersteller 
Hallo Wolf
ich bin kein Teilnehmer irgendeines Treffs mehr.

Mehr Infos, als in den Links steht, kann ich Dir auch nicht geben.
Ich kenne keinen Polytreff, der am WE stattfindet. Das bedeutet nicht unbedingt, dass es keinen gibt.

Bitte verfolge die Links, nimm Kontakt zu den Leuten auf, die sie ins Web gesetzt haben.

tom
******olf Mann
76 Beiträge
Danke tom
*mrgreen*

BW
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