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"Stellvertrende Eifersucht"

****hia Frau
478 Beiträge
Themenersteller 
"Stellvertrende Eifersucht"
Hallo Ihr Lieben,

ich bin hier ja eher die stille Mitleserin, aber im Moment beschäftigt mich etwas, dass ich mal als "stellvertretende Eifersucht" bezeichne.
Um euch kurz zu erklären, was das sein soll, hier die Situation:
Mein Partner A (mit dem ich fast 3,5 Jahre zusammen bin) hatte sich in eine (platonische) Freundin B von mir (die ich jetzt etwas über ein Jahr kenne) verliebt und nach anfänglichen Gehversuchen haben die beiden das ganze erstmal beendet, weil sie keinen gemeisamen Weg fanden. So weit, so doof, fand ich das ganze doch eigentlich total super. Es hat von daher auch einige Gespräche mit beiden gedauert, bis ich die neue Situation gut annehmen konnte.
Letztens haben wir (ohne meinen Partner) uns dann mit ein paar Freunden getroffen und sie begrüßte einen anderen Mann sehr innig und vertraut - und ich wurde unglaublich eifersüchtig. So im Sinne von "Wieso ist sie jetzt mit C zusammen, aber meinen A will sie nicht" (was das Verhältnis von A + B auch verkürzt und falsch zusammenfasst).
Ich habe die Eifersucht in der Situation selbst relativ gut weggelenkt bekommen, weil ich mich ja bei der Begrüßung eh mit anderen im Gespräch war.
Aber es beschäftigt mich, weil es ein Gefühl ist, das mir so rational nicht einleuchten will. Ich war auch anfangs der Meinung, dass ich so was zum ersten Mal fühle, bis mir im Gespräch mit einer Freundin aufging, dass ich schon mal so "stellvertretend" eifersüchtig war, wenn auch die Grundsituation etwas anders war (die betroffenen Personen waren mir nicht so nah damals und das Gefühl war nicht so stark).

Kennt das jemand von euch auch? Hat jemand ne Idee, ich welche Richtung ich "forschen" kann?

Normalerweise habe ich schnell raus, was ich eigentlich meine, wenn ich eifersüchtig bin. Meistens hat es was mit Unsicherheit zu tun oder es ist Neid. Aber dieses stellvertredende Ding ist irgendwie verzwickter.


Euch einen sonnigen Sonntag.
****cts Paar
1.388 Beiträge
Die Suche nach dem Wort....
Nur ganz kurz, erste spontane Gedanken.
Ich glaube gar nicht an ein "stellvertretend"....,ist es nicht eher so,dass durch eine Verbindung zu einer vierten Person (fremde), du "befürchtest", dass deine Freundin aus deinem Bereich ausschert, sich von dir entfernt?
....wärend sie, bei einer Verbindung zu deinem Partner, die Bindung zu dir stabil bleiben könnte. Quasi familiär....
Wie gesagt, nur so ein erstes Gefühl dazu....
*******enig Mann
8.383 Beiträge
ich glaube,
jemanden "innig und vertraut grüßen" oder mit ihm zusammen zu sein sind zwei verschiedene Dinge. Insofern solltest du vielleicht erst einmal erforschen, ob die zwei überhaupt zusammen sind, bevor du dich in eine Eifersucht hinein stürzt...;) Ich meine, eine "berechtigte" Eifersucht kann man ja noch irgendwie verstehen, aber unberechtigte Eifersucht wirkt rasch... naja, unberechtigt halt. Vielleicht sogar lächerlich.

Vielleicht sehe ich das ja auch falsch, aber in meinen Augen sollte der polyamouröse bzw. offene Beziehungs-Entwurf immer auch die Möglichkeit beinhalten, dass einer der Beteiligten sich mit jemandem einlässt, den man zumindest auf den ersten Blick nicht sympathisch findet. So wie die Meinungsfreiheit ja auch erst dann eine Freiheit ist, wenn der andere die Freiheit hat, eine andere Meinung zu haben. Du verstehst?

Ansonsten bleibt nur der gemeinsame Traum von Friede, Freude, Eierkuchen. Und der wird halt oft genug unterschiedlich geträumt.
****cts Paar
1.388 Beiträge
"berechtigt" oder "unberechtigt"....
fühlt sich nicht beides gleich an? Das Spannende ist doch eher, was passiert in mir, dass es sich so anfühlt und da sind die Nachforschungen durchaus berechtigt.
Ich denke mal, das war auch nicht die Frage. Eifersucht bezieht sich ja nicht nur auf körperliche, sexuelle Kontakte.
Solche Gefühle tauchen doch genauso bei freundschaftlichen Verbindungen auf, in Eltern- Kindbeziehungen, in Geschäftsbeziehungen und, und, und...ja auch in Beziehung zu Tieren (Hund freut sich, wenn xy kommt...)
...sonst wär´s ja zu einfach *zwinker*
*******ben Mann
3.280 Beiträge
Eifersucht ist für mich - da Emotion und nicht aktuelles neu entstehendes Gefühl - eigentlich immer was stellvertretendes. Polyamory: "Grenzwarnmelder";)?, meist für etwas aus der Kindheit (oft in Bezug auf die Eltern).

Um genau schauen zu können, welche Energie hier reinspielt, hast du mir noch nicht genügend relevante Informationen über die deine innere Gefühlslage geschrieben.
Was möglich wäre, ist ein Selbstwert-Thema (wenn du mit A zusammen bist, der für B nicht atraktive genug) oder was hier an Bedürfnissen/Wünschen du hier an B hast oder kindliche ähnliche Situationen in deiner Familie oder ...

= Innenreise
So wie du es beschreibst, geht es nicht um A sondern um B. Sie entfernt sich von dir, weil sie einen C hat. Vielleicht werden dadurch Sehnsüchte oder Wünsche zu platzenden Seifenblasen.
Ich kenne es auch, aber wie gesagt, bei mir ging es nie um A, auch wenn mir das durchaus lieber gewesen wären, weil es einfacher zu handhaben ist. Meist spielt die Enttäuschung eine große Rolle. Vielleicht ist es weniger die Eifersucht als die Enttäuschung. Eine angenehme Idee oder Seifenblase, die dann doch platzt obwohl man doch eigentlich alles richtig gemacht hat.

Du kennst das mit Sicherheit: Ich würde mir eher die Person ansehen um die es geht und die das bei mir auslöst und gucken was das mit mir sein könnte, warum es das mit mir macht.

*blume*
***vy Frau
224 Beiträge
kenne stellvertretende
gefühle. Weniger Eifersucht als zB Wut wenn jemand einen mir nahe stehenden Menschen verletzt. bei mir ist es daran geknüpft, die, die ich liebe, schützen zu wollen.
****hia Frau
478 Beiträge
Themenersteller 
Hallo Ihr Lieben,

danke für den bisherigen Input.
Zunächst möchte ich euch noch eine private Nachricht anonym veröffentlichen, was der Absender explizit erlaubt hat:

Hallo Boethia

Sorry, wenn ich mich persönlich zu deinem Forenbeitrag äussere. Du darfst ihn auch gerne posten, anonym.

Ich kenne das Gefühl der "Stellvertretenden Eiversucht". Bei mir war es so, dass ich mich persönlich angegriffen fühle, wenn man MEINEN Mann ablehnt. Wenn mir also eine Frau sagt, nö dein Mann gefällt mir nicht. so ist das für mich als würde ich eine Absage bekommen und hinterlässt bei mir ein ungutes Gefühl. Ein Gefühl von ICH bin nicht genügend, weil er ja ein Teil von mir ist.
Mein Mann sieht das lockerer, er schaut die Dinge meist mit dem Verstand an und weiss, nicht jeder passt jeder. Und ich versueche dann meinem Gefühl auch mit dem Verstand zu erklären, dass alles ok ist. Geht manchmal etwas länger, aber klappt dann.

Eine Antwort von mir ist dann jetzt in Arbeit.
****hia Frau
478 Beiträge
Themenersteller 
Zunächst einmal Danke euch für die verschiedenen Denkanstöße. Ich habe bei einigen gleich gemerkt, dass es genau die richtigen Ansätze sind.

Aber eins nach dem Anderen:

Zunächst bin ich froh, dass es hier Menschen gibt, die solch ein Gefühlserleben kennen. Danke dafür, da fühl ich mich schon gleich nicht mehr so ganz durchgeknallt *blume*

Im Grunde hat es wohl zwei Ebenen, das ist dann schon mal mein erster Schritt zum Verständnis:

Warum und was macht es mit meinem Selbstwert, wenn jemand, denn ich toll finde (hier mein Partner) von jemanden, den ich auch mag, abgelehnt wird.
(wenn ich zu der ablehnenden Person keine emotionale Verbindung habe lässt mich das relativ kalt, es sei denn, die Ablehnung/Zurückweisung fand sehr verletztend statt - dann passt das gut, was luvvy beschrieben hat)

Und die zweite Ebene ist wahrscheinlich tatsächlich die, was will ich eigentlich von der Freundschaft zu b und bin ich evtl. tatsächlich direkt eifersüchtig. Tatsächlich neige ich eher bei Freundschaften als bei Beziehungen zur Eifersucht, da ich mir einer freundschaftlichen Verbindung oft weniger sicher bin.
Danke https://www.joyclub.de/my/3951097.nahimana_maka.html und Aspects für den Input.

Diese beide Punkte werde ich mir auf jeden Fall genauer anschauen, es ist ja auch das, was Naturleben als mögliche Ideen auf dem Schirm hat.
Ich möchte allerdings meine komplette Gefühlswelt hier nicht preis geben, ich habe jetzt mittlerweile so einen Verdacht, in welche Richtung das gehen könnte, und werde es mit mir vertrauten Menschen bearbeiten.

Smartkoenig hat leider etwas an meinem Thema vorbei geschaut, was aber bei den knappen Angaben leicht passieren kann. Wie hier auch schon erwähnt wurde, ist es für mich erstmal irrelevant, ob b und c jetzt tatsächlich eine romantische Beziehung oder nur eine innige Freundschaft verbindet, das Gefühl war ja nun mal in dem Moment da. Und da stürze ich mich nicht rein, sondern versuche zu verstehen, wo es her kommt.
Im übrigen find ich c ganz und gar nicht unsympathisch, ich mag den.

Einen schönen Abend euch.
*****uja Frau
2.469 Beiträge
Bei mir kam auch spontan so ein Gedanke, der vielleicht in eine ähnliche Richtung geht, wie das von dem anonym abgegebenen Post:

Ich kenne ein ähnliches Gefühl, das ich aber eher Kränkung statt Eifersucht bezeichnen würde, in Bezug auf meine Kinder: Wenn ich z.B. wusste, dass meine damals noch kleine Tochter gern mit einem bestimmten anderen Kind befreundet sein wollte oder es zeitweise war, und diese Person sich dann irgendwie von meiner Tochter abwandte, und mehr mit anderen spielte, sie nicht zum Geburtstag einlud, oder sich "fies" meiner Tochter gegenüber verhielt, dann empfand ich ein Gefühl der "Kränkung", welches ich auch mir damit erkläre, dass ich meine Kinder in dem Kontext als eine gefühlsmäßig Erweiterung meines Ichs, wie einen Teil von mir, ansah. Insofern wurde "ein Teil von mir, jemand, der mir wichtig ist und zu mir gehört" abgelehnt, im Stich gelassen, fies behandelt o.ä. Das kränkte mein Ego, meinen Wunsch, dass ich und "die Meinen" gemocht, wertgeschätzt und nicht mies behandelt werden.... und das zu dem Satz von dir passt >>"Wieso ist sie jetzt mit C zusammen, aber meinen A will sie nicht" <<
****hia Frau
478 Beiträge
Themenersteller 
Hallo ihr Lieben,

noch einmal danke an alle für euren Input.

Ein paar Tage drüber nachdenken, in mich rein fühlen und wirken lassen hat mein eigentliches Problem zu Tage gefördert, an dem ich jetzt arbeiten kann.

Für Leute, denen es ähnlich geht wie mir, möchte ich als Input nur erwähnen, dass es dabei besonders Unsicherheit in meinen Beziehungen geht, die ich vorher gut vor mir selbst verstecken konnte.
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