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BDSM & Polyamorie
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Unterschiedliche Bedürfnisse nach Sexualität

*******e_he Mann
2 Beiträge
Themenersteller 
Unterschiedliche Bedürfnisse nach Sexualität
Hallo ihr Lieben,
meine Hauptpartnerin und ich haben schon seit langem ein Problem, welches wir auf unterschiedlichste Weise versuchen zu lösen. Auf Polystammtische gehe ich inzwischen ungerne hin, weil ich selten das Gefühl habe, dass noch offen über solche Probleme gesprochen werden kann. Außerdem hoffe ich, dass ein paar von euch dieses Phänomen kennen und Erfahrungen teilen können. Mir ist diese Beziehung so unglaublich wichtig und wir lieben uns so unglaublich stark und ich bin noch nicht bereit, diese aufzugeben.
Außerdem reden wir über alles offen und ehrlich und ja auch darüber haben wir schon sehr intensiv geredet und ausprobiert.
Also zum Problem:
Vor ca. 3 Jahren hat sich aus unser Freundschaft eine Beziehung entwickelt und das ziemlich explosiv. Wir haben angefangen miteinander zu schlafen und kurz darauf kamen auch Gefühle auf. Wir haben uns verliebt und das tun wir auch immer noch. Wir haben von Anfang an die Beziehung poly gehalten, weil wir beide wussten, dass wir andere Lieben und mit ihnen Sex haben können, ohne dass sich bei uns was ändert.
Aber es hat sich was geändert, bzw. hat sie festgestellt, dass ihre sexuelle Lust mit der Länge der Beziehung abnimmt. Klassiker. Aber es ist nicht von 5 mal in der Woche auf 1 mal in der Woche gesunken, sondern auf vllt wenn es hochkommt, einmal im Monat. Der Punkt ist, dass ich damit klarkommen könnte, wenn das Bedürfnis von ihrer Seite aus mit anderen zu schlafen nicht da wäre.
Das ist der Punkt, wo viele Poly als die Lösung für Menschen ist, die selbst asexuell sind, aber dem Partner dies nicht verweigern wollen. Aber ihre Lust hat sich nur mir gegenüber vermindert, dh ich bin jetzt seit einiger Zeit in einer Beziehung, in der sie eher mit anderen Menschen schlafen möchte und es auch tut, als mit mir.
Bitte sagt mir jetzt nicht, ich müsse nur die Art der Beziehung umstellen und das Bedürfnis auslagern. Das Sex in unserer Gesellschaft in eine Liebesbeziehung, grade durch die Monogamie, reingedichtet wird und diese miteinander verbindet, weiß ich selbst und auch das es Liebe ohne Sex gibt. Ich führe auch eine Liebesbeziehung mit einer anderen wunderbaren Person, die allgemein Sexualität eher wenig auslebt. Und es ist wunderschön.
Aber zurück zu meiner Hauptpartnerin, ich liebe diese Frau und habe das Bedürfnis mit ihr zu schlafen und nicht einfach "nur" Sex haben, auch grade weil ich das nicht kann. Mir ist auch bewusst, dass die "gute alte Zeit" wie zu Anfang der Beziehung nicht wiederkommen wird, den Anspruch hab ich auch nicht. Ich verstehe nur nicht, warum mir dass oft gesagt wurde und ja, ich versuche jetzt das Bedürfnis auszulagern, aber kann das die Lösung sein?
Als Grund für ihr Befinden sei noch gesagt, dass sie ab einer bestimmten Zeit den Reiz verliert, das frische sexuelle Kennenlernen ist vorbei und ab einem bestimmten Punkt "kennt man sich halt." Auch wenn wir bei Weitem noch nicht alles ausprobiert haben, was wir eigentlich ausprobieren wollten, sie hat schlicht weg keine Lust mehr. Es ist einfach nicht mehr spannend/reizvoll genug.
Und ja es ist ein Problem für mich, ich kam damit klar und komme damit auch noch klar, wenn sie mit anderen Menschen schläft, der Gedanke an sich ist nicht schlimm, schlimm ist für mich das Gefühl, dies nicht mehr mit ihr zu können und es aber praktisch wöchentlich visualisiert zu bekommen. Und das macht für mich dann die Situation schwierig und mich unglücklich in vielen Momenten, wo sie dem nun mal nach geht.
Ich war so gut in allem, das anfänglich wibbelig sein und die Eifersucht hab ich überstanden, viele Diskussion und Gespräche, Absprachen, Grenzen erweitern und sich zu allem öffnen. Es gab einen Punkt, an dem wir glücklich waren und dachten, jetzt geht es richtig los, wir sind fit für die Polywelt. Und dann kommt sowas, wo ich das Gefühl habe, wir kommen an eine Grenze, an der wir nicht weiterkommen.
LG Lukas
***la Frau
369 Beiträge
Das ist wirklich herausfordernd
Ich führe eine Polybeziehung seit fast 10 Jahren und ich kann mich erinnern, dass ich auch gelitten habe, wie Hulle, als eine wichtige Art, zusammen zu kommen, in tantrischen Ritualen mit Meditation und Massage nicht mehr mit ihm möglich war.

Als er mit neuen Frauen wieder praktiziert hat, hat mich das richtig sauer gemacht. Das habe ich kommuniziert. Nun, es hat dazu geführt, dass wir auch wieder solche Rituale miteinander feiern, ab und zu jedenfalls.
Darüber bin ich froh.

Lieber Lukas,
ich kann dich und deinen Frust sehr gut verstehen.
Es ist wirklich schade, wenn euch der Sex abhanden kommt, weil sie nicht mehr mag, bzw. lieber mit neuen Partnern möchte, "weil das Vertraute langweilig geworden ist, keinen Reiz mehr hat."
Wenn dein Bedürfnis aber ein anderes ist, dann finde ich, braucht es für eure Liebe die Bereitschaft, da neu miteinander zu schauen.

Sexualität ist ein Universum, es ganz viele Möglichkeiten, die ihr noch gar nicht ausprobiert habt.
Vielleicht geht da ein neuer Zugang?
Ihr könntet eure Art miteinander intim zu sein, neu erfinden! *zwinker*
Ich möchte dich ermutigen, für deinen Wunsch zu gehen und sie einzuladen, sich auf eine neue Art der intimen Begegnung mit dir einzulassen.

Meine Erfahrung als Tantrika ist, dass es sehr gut sein kann, sich für so eine "intime Begegnung" zu verabreden, bei der es eben nicht einfach darum geht, Sex zu haben, sondern sich nah zu kommen und tief zu berühren ( eben auch vereinigt. ) da bietet Tantra tolle Möglichkeiten.
Da ist Slow Sex eine Möglichkeit, oder - was wir praktizieren, - ist die "orgasmische Meditation".
Das ist eine Form von ganz zarter ritualisierter genitaler Berührung, die tief wirkt und den Raum öffnet für eine feinere Ebene miteinander... Der Sex danach ist besonders!
Liebe Grüße
****eva Frau
81 Beiträge
Sex und Liebe...
in langjährigen Beziehungen verändert sich dich immer... diesen Idealzustand den wir am Anfang zu haben glauben sollte sich dich im besten Fall in eine körperliche und auch geistige Nähe verwandeln.... in meiner ersten offenen Beziehung war ich eines Tages, als mir mein Partner seine Liebe gestand schon entfernt von ihm... musste gehen....wenn diese Balance in den Wünschen und Gedanken nicht mehr da ist...muss man gehen.... ich habe dann plötzlich die Möglichkeit gehabt einen mir sehr nahen Menschen näher kommen zu lassen... und spüre wieder diese Balance nach der ich mich so lange gesehnt habe... und trotzdem waren die Gespräche mit meinem Partner von einer Einmaligkeit die ich vielleicht niemals wieder erlange...
wenn wir so wollen sind wir Polys doch in der Lage einen Menschen ziehen zu lassen ohne ihn ganz zu verlieren... Nöhe und Distanz ist Fischbein großes Thema... auch beim Sex einfach loszulassen sich anderen Menschen zu öffnen... ein Versuch der es Wert ist... wenn die geistige Verbindung groß genug ist wird auch die körperliche Verbindung nicht abreißen...
Alles Liebe für euch alle hier!
eroteva
******rnd Paar
182 Beiträge
Mein Mitgefühl!
Ich kann mir vorstellen wie sehr das an dir nagt und möchte dir mein Mitgefühl aussprechen. Mein erster Gedanke war ähnlich wie bei Skala ob du bzw ihr wohl schon mal versucht habt andere 'Wege' zugegehen. Habt ihr z.b. schon mal Rollenspiele, SM oder Bondage ausprobiert? Ich würde glaube ich würde versuchen herauszufinden was die Anderen Sexpartner außer dem neuen vielleicht noch anders machen als du, auch wenn ich mir durchaus vorstellen kann wie hart das sein muss.
******rnd Paar
182 Beiträge
...ich hoffe du entschuldigst meinen offensichtlichen Knoten im Kopf *rotwerd* Scheint mich mehr zu beschäftigen als ich dachte *g*
*****uja Frau
2.468 Beiträge
Ich kenne sowas - mir geht es genau so wie der beschriebenen Frau: in längeren Beziehungen verliere ich das Begehren des Partners parallel zur wachsenden Vertrautheit. Er fühlt sich dann einfach zu "familiär" an, und mir fehlt die erotische Spannung, die durch eine gewisse Fremdheit gegeben ist. Sie hat nichts mit anderen "Praktiken" zu tun. So wie ich auch nicht sexuelle Lust auf meinen Bruder habe. Ich habe das in früheren längeren Beziehungen auch schon so erlebt bei mir. Und ich fand Ähnliches beschrieben in einem Buch:
Die versteckte Lust der Frauen: Ein Forschungsbericht, von Daniel Bergner

Die längste Spannung hatte ich bisher in einer "Nebenbeziehung", in der es keinen gemeinsamen Alltag gab. Diese lässt sich (bei mir, bisher) auch nicht durch Rollenspiele oder Ähnliches wieder erzeugen...

Eine Lösung habe ich auch nicht anzubieten. Nur dass wir der Sexualität innerhalb unserer Ehe nicht mehr diese große Wichtigkeit geben, jedenfalls nicht die entscheidende darüber, ob wir zusammen bleiben. In unserem über 35jährigen Zusammenleben gibt es viele andere Dinge, die wir für wertvoll für die Fortsetzung und Aufrechterhaltung der Beziehung finden.
Übrigens, mein Mann bedauert das auch, mehr als ich darunter leide.
*******e_he Mann
2 Beiträge
Themenersteller 
Hat sich erledigt
Hey ihr Lieben,
danke für die vielen lieben Nachrichten. Gestern Nacht ist was ziemlich krasses passiert, der uns den letzten Schubs gegeben hat. Sie hat gleich zwei meiner Grenzen gleichzeitig überschritten.
Die Geschichte ist soweit erstmal vorbei. Ja ich weiß, im Zusammenhang klingt das jetzt ein wenig komisch, aber glaubt mir, dass, was passiert ist, hat uns den Rest gegeben. Wir lieben uns immer noch, aber eine Beziehung ist grade schlicht weg nicht mehr möglich *snief* Denke, ich darf mich jetzt dem thread hier
Polyamory: Wenn Polybeziehungen enden …
zuwenden. Danke für die schnellen und schönen Nachrichten
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Es braucht beide
Hall*wink* Lukas,

für mich hören sich Deine Worte so an, als sei Deiner Partnerin nicht nur die sexuelle Lust abhanden gekommen, sondern dass sie auch keine Lust hat, mit Dir etwas ändern zu wollen. Ist das so?

Wenn ja, sind auch die Götter gegen den freien Willen eines Menschen machtlos. Es sei denn, Du verlässt die Augenhöhe und beginnst mehr oder weniger subtil zu manipulieren (falls das überhaupt greifen könnte).

Ich sehe hier das Thema, frei- und loszulassen, was Du nicht haben kannst (das hat auch nichts mit Liebe zu tun) und dem Wert zu geben, was da ist.

Wenn Deine Partnerin aber bereit ist, mitzuarbeiten, schaut mal da hin, ob professionelle Hilfe angezeigt ist. Denn eine Haltung, die sexuell stets nur auf neue Kicks fokussiert erscheint mir entwicklungsfähig im Sinne von Tiefe und Bindung auch im körperlichen Miteinander.

T*herz*M
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Mails überschnitten
Deinen letzten Post kannte ich nicht, bevor ich antwortete.
*******enig Mann
8.356 Beiträge
auch wenn sich die Sache für den TE inzwischen erledigt hat,
hätte ich heute auch nichts anderes geantwortet: die Sache ist schon längere Zeit durch und wird (bzw. seit vorgestern wurde) nur noch von Erinnerungen an eine bessere Zeit am Leben erhalten. Es ist okay, wenn man eine Zeit lang die Zähne zusammenbeißt, wenn mal was nicht so glatt läuft. Es ist aber nicht okay, wenn der Partner / die Partnerin von einem erwartet, dass man die Zähne zusammenbeißt, einfach weil Partner das so tun. Am Arsch, kann ich dazu nur sagen...
*****oph Mann
110 Beiträge
Was nicht gelöst ist, kommt wieder!
Hallo Lukas,

auch wenn das Thema bei Dir jetzt durch ist, dennoch ein paar kleine Hinweise:

Die Dinge, die Dir passieren, passieren Dir um daraus zu lernen und Dich weiterzuentwickeln. Also auch diese Beziehung und wie sie sich entwickelt hat.

Wenn eine Beziehung zuende ist, haben auch beide Partner ~50:50 beigetragen, daß es so ist, wie es ist. (Manchmal ist das nicht so klar zu erkennen, aber es gehören immer 2 dazu, daß es so weit gekommen ist, wie es eben gekommen ist.)

Also ist es wichtig, sich für sich selbst anzusehen, was man selbst dazu beigesteuert hat, damit es so weit gekommen ist. Denn nur wenn Du (emotional) verstanden hast, wofür diese Beziehung für Dich da war, was es für Dich daraus zu lernen/fühlen gab, was Deine Anteile daran waren, kannst Du dies in einer neuen Beziehung ändern/weglassen/bewußt damit umgehen/...


Empfehlen kann ich Dir da, je nachdem was Dir liegt, bspw. eines der Bücher zu lesen (unten). Einfach das, was Dich anspricht ist dann schon genau das Richtige! *zwinker*

Auch zu der Situation mal eine Familienaufstellung zu machen ist sehr hilfreich. (Halte ich persönlich für eines der mächtigsten und effizientesten Werkzeuge um sich seiner Verstrickungen und Muster usw. bewußt zu werden. Im Polykontext ist das vielleicht nicht ganz so einfach, die klassische Lehre geht auch dabei in Richtung "ideales Paar". Aber es geht auch anders. So Du am PAN-Treffen sein solltest, ich werde da "Polystellen" *ggg* anbieten. Ich bin seit über 10 Jahren systemischer Coach.)

"Ich vergebe: Der radikale Abschied vom Opferdasein" - Colin C. Tipping
https://www.amazon.de/Ich-ve … ed-Opferdasein/dp/3933496802

"BeziehungsDynamit" - Ursula Maria Auktor
https://www.amazon.de/Bezieh … -Maria-Auktor/dp/3931560449/

"Das System Beziehung: Illusion & Sucht" - Ursula Maria Auktor
https://www.amazon.de/Das-Sy … llusion-Sucht/dp/3931560481/

"Heilung braucht Wahrheit - Was du nicht lebst, lässt dich nicht leben" - Klaus Konstantin
https://www.amazon.de/Heilun … t-nicht-lebst/dp/3931560422/

"Unschuldig: Die Ungewissheit hat ein Ende" - Klaus Konstantin
https://www.amazon.de/Unschu … heit-hat-Ende/dp/3931560473/

"Grausam und wahr: Das Radikale wahrer Liebe" - Ursula Maria Akutor & Klaus Konstantin
https://www.amazon.de/Grausa … -wahrer-Liebe/dp/3945952859/

In diesem Sinne viel Erfolg bei Deinem weiteren Weg.
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