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Polyamory - ein Märchen für Erwachsene

Polyamory - ein Märchen für Erwachsene
angelehnt an eine Kolumne zum Thema


Ein bisschen Woodstock, ein bisschen Sharing-Economy.... mag funktionieren für Menschen, die halbwegs jung, halbwegs schön, halbwegs kinderlos, halbwegs gesund und krisenfrei sind.

Ich glaube nämlich nicht nur, dass einer immer mehr leidet, je schwereloser der andere von Blüte zu Blüte hüpft. Ich frage mich vor allem, wie tragfähig so eine Mehrfachbeziehung wird, wenn's hart auf hart kommt. Wenn das luftige Liebes-Ideal auf dem Boden der Tatsachen landet. Kein Problem, so lange alle tiefenentspannt durch's Leben gehen.

Der Till wacht Samstag morgens um zehn in Julias Single-Appartement auf und frühstückt um elf bei der Geli Croissants mit Himbeermarmelade, abends geht er mit ihr im Techno-Keller tanzen; Sonntagmittag liegt er mit Nele auf der Badewiese am See. Alles ganz ohne Eifersucht und Heimlichkeiten.

Aber was ist, wenn Julia Freitag eine Wurzelbehandlung hat, Geli Lust auf eine Radtour mit Übernachtung im Romantik-Hotel? Wenn Nele ein Baby bekommt - schläft Till bei einer seiner Alternativ-Lieben, weil da die Nächte ruhiger sind?

Und wenn Till den Job verliert; machen dann die Frauen Schluss? Weil negative Vibes das gute Feeling ruinieren und von Hartz IV Hotel-Trips nicht zu bezahlen sind?
Oder legen Geli, Julia und Nele für's Viererzimmer zusammen?

Schwachsein ist nicht, jedenfalls nicht für länger.


Klar, auch in "gewöhnlichen" Zweierbeziehungen klappt das nicht immer mit den guten und den schlechten Zeiten.
Es kann der Liebe aber sogar gut tun, wenn sie kein allzu bequemes Schlupfloch hat. Wenn einen nicht nur luftiges Gefühl bindet, sondern auch ein Kind, die Eigentumswohnung, die gemeinsame Firma.
Dann ist man doch eher bereit zu bleiben, zu streiten, bestenfalls aneinander zu wachsen.
Das hat mit Abhängigkeit zu tun, das ist anstrengend.

Aber auch Mehrfach-Beziehungen sind ja bestimmt kein Ponyhof, sie zerren nur anders an den Nerven.
Liebe gerecht verteilen, Bedürfnisse abwägen: ein emotionaler Vollzeitjob.

Und es gibt Phasen im Leben, da möchte ich nicht dauernd verhandeln sondern mich fallen lassen; wissen, dass einer mich auch im Krankheitsfall liebt; zurückliebt, auch wenn ich nicht jeden Abend Energie für tiefe Talks habe.
Das ist wirklich ein Angebot, das ich nicht ablehnen kann.
****Alf Mann
8.445 Beiträge
wie du schriebst auch in zweierbeziehungen klappt es nicht immer in guten wie in schlechten Zeiten. Habe da genug in meinem Bekanntenkreis gerade wegen jobverlust, Krankheit oder zur sehr in den Job verliebt beziehungen in die Brüche gehen sehen.
Hm,

wenn einer "meiner" beiden Männer krank ist oder sonst Probleme hat, bin ich ebenso für sie da, wie sie für mich.

Erlebst du es so anders, liebe TE?

Schreibt Sie von BlueVelvet
********M100 Frau
111 Beiträge
Liebe
.... So wie ich sie verstehe, har nichts mit Deiner Schilderung zu tun. Ich möchte Deine Sicht damit ausdrücklich nicht abwerten.
Doch ist an Liebe nach meinem Verständnis an keiner Stelle etwas Negatives. Sie ist grundsätzlich und immer ein wunderbares Geschenk ... Das Leiden und das Übel erschaffen wir selbst indem wir Ansprüche und Bedingungen stellen, wie wer zu sein hat .... Wie Lebensumstände zu sein haben.

Und wenn der Till nach Deiner Schilderung handelt, wenn er das im Geist der Liebe tut, ist er da nicht ein überaus reich beschenkter Mann.
Ich nehme an, Du wirst antworten, dass Du genau das eben nicht glaubst. Doch machen wir damit nicht klein, was groß und unfassbar ist. Liebe ist kein Konsumgut ... Man kann sie nicht zählen .... auch nicht gerecht verteilen .... doch fühlen und liebevoll handeln, das geht! Immer und jederzeit.
Profilbild
********enzo Mann
853 Beiträge
Wenn Liebe Abhängigkeit bedeutet, dann ist es keine Liebe!
Es ist normal, dass wir uns permanent am Partner reiben, nur sind wir von unseren Erwartungen her nicht darauf vorbereitet mit Konflikten umzugehen. Unsere Erwartungen gehen oft an der Realität vorbei.
Kriesen in einer Partnerschaft sind Ausdruck der Entwicklung der Menschen in dieser Beziehung und der Beziehung selbst.

Zu glauben, dass Kinder, eine gemeinsame Firma, ein Haus oder eine monogame Ehe für eine glückliche Beziehung sorgen, ist weit ab von jeder Wirklichkeit. Niemand wird glücklich werden in einer Beziehung die nur durch eine Eigentumswohnung zusammen gehalten wird.

Ich habe durch Polyamorie erfahren, dass mehr in unserer Beziehung steckt, als das heile Weltbild der 50iger Jahre es erlaubt. Unsere Beziehung hat sich durch Differenzierung der Partner weiter entwickelt.
Differenzierung in der Partnerschaft bedeutet, dass man nicht um der Harmonie willen sich selbst und Stück für Stück aufgibt, sondern im Gegenteil sich selbst treu bleibt, Individualität weiterentwickelt und immer klarer charakterliche Konturen ausformt. Wenn alle beteiligeten Partner dies tun, entsteht machmal schmerzhafte reibung aneinander, aber auch die Grundlage für kreative neue und vor allem befriedigendere Lösungen.

Harmonischer Stillstand bedeutet immer das Ende einer Paarbeziehung.

Polyamorie bedeutet nicht zwanghafte sexuelle und emotionale Fokusierung auf eine Person, sondern die Freiheit zur emotionalen Erfüllung. Ich empfinde Liebe zu Menschen am intensivsten, wenn ich diese Menschen nicht zwingen muss, sich zu verstellen, oder ich mich verbiegen muss um geliebt zu werden.

Ich wünsche mir für die Frau die ich liebe nicht weniger als, dass sie glücklich ist, selbst wenn auch ein anderer Mensch Teil dieses Glückes ist!

Dieser Wunsch verdrängt oder überwindet nicht meine Eifersucht, sie macht Eifersucht überflüssig.

Liebe bedeutet nicht verhandeln zu müssen, sondern viel zu geben und nichts zu erwarten.
Liebe bedeutet nicht Abhänigkeit, sondern in jeder Minute sich immer wieder neu und von ganzem Herzen, für den Partner zu entscheiden.

Liebe @*********tschi, dein Text über Liebe ist ein Hilferuf, des Egoismus, der Verlustangst und des Besitzes, einer Liebe die fordert und immer mehr haben möchte als du selbst bereit bist zu geben.
Das Potenzial deiner Gefühle und deiner Beziehungen steckt noch in den Kinderschuhen,
stell du vor wie glücklich du werden könntest, wenn du um deiner selbst geliebt wirst und nicht weil ein Kind, die Eigentumswohnung, die gemeinsame Firma dich zur Beziehung zwingt.

LG
Brian
**********ufler Mann
179 Beiträge
Märchen
Es kann der Liebe aber sogar gut tun, wenn sie kein allzu bequemes Schlupfloch hat.

Ich habe das Gefühl, du meinst nicht Polyamorie, sondern unverbindliches Herumgehüpfe. Wie ich es erlebt habe, bietet grade die Polyamorie kein bequemes Schupfloch. Ganz im Gegenteil. Denn durch die geforderte Auseinandersetzung mit sich und den Liebsten, mit den eigenen Bedürfnissen und den der anderen ist man sehr gefordert.

Und wenn die Liebsten einem nicht helfen, wenn es einem nicht gut geht, wenn man krank ist, dann sind sie's wahrhaftig nicht wert.

Deswegen staune ich grade über diesen Anfangspost, der ein seltsames Bild entwirft.
****ef Mann
1.943 Beiträge
Für die Fragen von sursulapitschi
... bin ich vor einigen Jahren hier angefeindet worden ... was ich in der Polygruppe suche ... das würde alles funktionieren ... u.s.w.
Ja ... es kann für eine bestimmte Zeit funktionieren und ja ... es kann wohl auch bereichernd sein,
aber wenn Probleme welcher Art auch immer auftauchen, wird es ganz schnell eng ... so meine Erfahrung, wenn ich die Beiträge aufmerksam lese. Vielleicht sollte jeder für sich einmal die Definition von "Liebe" überdenken ... auch wenn es sicher keine allgemeingültige Definition dazu gibt .... aber doch eine grobe allgemein gesellschaftlich anerkannte Richtung (habe ich das gut ausgedrückt?) *lol*
Dann erkennen wir, dass Polyamory nur in sehr wenige Fällen wirklich funktioniert und ist fast keinem Fall über Jahre hinweg ... aber ich kann mich in diesem Punkt irren ... würde es den Betroffenen von ganzen Herzen wünschen!!!
Alles Liebe
*****al4 Mann
797 Beiträge
Brian, ich finde die Worte an die TE schlicht unverschämt. Ein völliger Übergriff, und ein geradezu hilfloser Versuch, deine Sichtweise über Darstellungen von anderen zu bestätigen.
*****s70 Frau
260 Beiträge
@Detlef
Was kann die Liebe dafür, wenn wir aufgrund von Verletzungen in uns nicht in der Lage sind, sie zu leben?
Wir sind alle Menschen in uns verletzte Kinder, die nach Liebe schreien, die haben wollen, die sich vernachlässigt fühlen, die Angst haben. Meine Erfahrung ist, dass Polyamorie sehr wohl funktioniert, wenn es in diesem Zusammenhang überhaupt ein "funktionieren" gibt.
Es geht letztendlich doch nur um Liebe, die funktioniert nicht, die ist einfach. Und kann nur frei fließen, wenn etwas in uns sie nicht behindert.
Aber all die Fragen die sich unsere verletzten Kinder stellen, die machen oft die Zweifel aus und die Angst und das manches nicht lebbar ist.
Es gilt, das zu akzeptieren und diese verletzten Kinder zu hören, sie auch anzuerkennen.
Aber der Polyamorie die "Schuld" zu geben, ist für mich der falsche Weg. Damit macht man sich zum Opfer. Und wenn man sich zum Opfer macht, ist man zwar seine Schuld los und muss sich nicht selber im Spiegel ansehen, aber man macht sich auch handlungsunfähig, was an seiner Situation zu ändern.
Sich auseinander zu setzen mit sich und den anderen bedeutet Entwicklung, das ist nicht immer schön, aber kann sehr heilsam sein und Polyamorie z.B. hat mir auch geholfen, mich selber zu sehen.
Profilbild
********enzo Mann
853 Beiträge
@Detlef
Dann erkennen wir, dass Polyamory nur in sehr wenige Fällen wirklich funktioniert und ist fast keinem Fall über Jahre hinweg ...

Also wir leben jetzt seit über 10 Jahren zusammen, in einer Wohung, mit einem Kühlschrank und in einem Bett.
Unser Leben zu Dritt ist so selbstverständlich, dass jeder, absolut jeder in unserem Umfeld dies nicht nur aktzeptiert, sondern direkte Nachfragen kommen, wenn wir mal nicht zu Dritt zum Grillen auftauchen.
Wenn ich sage, dass meine Frau zwei Männer liebt, dann begegnen uns grundsätzlich nur ernste Nachfragen und aufrichtiges Intressse.

Es müssen halt die richtigen Personen ein Leben mit mehr als einen Partner wollen.
Polyamorie lebt für uns nicht durch irgendwelche Definitionen oder esoterisch-teologische Konstrukte, Mehrfachliebe funktioniert bei uns durch echtes Zusammenleben.

@*****al4

Danke für deinen Beitrag, sorry dafür, dass ich deine Kritik einfach überlese. Wenn du der Meinung bist, dass ich unrecht habe, dann freut mich das und ich bin für neue Denkansätze oder andere Blickwinkel dankbar.
Hilfloses Rumgepöbel ohne echte Konsitenz, erzeugt bei mir nur ein müdes Lächeln.

LG
Brian
*******959 Mann
737 Beiträge
an die TE
polyamorie ist kein Märchen, poly ist echt aber nur bei wenigen Menschen. was du beschreibst ist auch kein Märchen kommt aber öffter vor wie polyamorie.
Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was Du jetzt diskutiert haben willst.

Du meinst, bei Polyamoren gibt es nur Schönwetterbeziehungen und bei Konflikten rennen alle weg, ja?

*********tschi:
mag funktionieren für Menschen, die halbwegs jung, halbwegs schön, halbwegs kinderlos, halbwegs gesund und krisenfrei sind.

Aha. Ich bin weder gesund, noch krisenfrei. Kinder gibt es in unserem Netzwerk und es sind auch welche geplant. Was jetzt "schön" damit zu tun hat, weiß ich nicht.

Ich weiß, was der harte Boden der Realität ist und weiß nur zu genau, wie wichtig dabei ein gut funktionierendes soziales Netzwerk ist. Bisher wurde ich aufgefangen.

Und bei der Anzahl an Scheidungen und Alleinerziehenden seh ich jetzt auch super toll funktionierendes System...
******rnd Paar
182 Beiträge
Ich versteh es auch nicht so ganz...
Wenn du mono leben willst und den Vorteil einer Gruppe von Liebenden nicht erkennst, nicht möchtest dass dir sogar mehrere Menschen bei deinen Hürden im Leben helfen könnten und die Last geteilt sogar leichter sein kann, dann zwingt dich doch niemand dazu! Aber bitte sprich doch anderen nicht ab anders zu leben als du. Sie sprechen dir doch hoffentlich auch nicht ab dein Leben in Zweisamkeit zu verbringen. ...aber bitte keine Kinder kriegen sonst ist es mit der Zweisamkeit nämlich auch schnell wieder vorbei *zwinker*
*****buh Mann
10 Beiträge
Das ist nicht Poly, sondern ganz banales rumgevögel
würde ich jedenfalls sagen. Solche unzuverlässige Bindungen hatte ich in meiner Jugend. Das waren Schönwetterunternehmungen und -ficks.

In Polyzeiten ist das ganz anders. Das ist ja der Witz an der Sache. Jetzt führe ich Beziehungen zu zwei Frauen und zwar Ernsthafte. Und wenn eine der Damen krank ist, dann stehen ich und die andere Dame auf der Matte mit Hühnersuppe, Kinderbetreuung und Hundeauslauf.
Und ja. Eine der Damen lebt auch Harz 4. Die wird dann halt finanziell einfach mitgezogen. Hat zwar wenig Geld, dafür mehr Zeit wobei wir wieder bei Kinderbetreuung und Hundeausläufe wären *g* Und so ergänzt man sich. Alle drei, besser als nur Zwei *g*
Und ganz ernst. Ich fühle mich dabei sicherer und weniger verletzlich als in früheren Zeiten. Den jetzt weiß ich aus Erfahrung das bei Problemen die Partner sich nicht gleich einen Anderen suchen und in die Ferne schweifen sondern fest an die Beziehung glauben und dafür arbeiten. Nix auf Schönwetter warten, eher sowas wie Wetter selber machen.

Es ist einfach ein Unterschied ob sich jemand bewusst auf eine Poly-Beziehung einlässt oder eine normale Single-Beziehung pflegt. Ersteres erfordert viel mehr Gewissheit, Selbsterkentnis und Sicherheit über die eigenen Gefühle und das eigene Denken , was der Stabilität durchaus gut tut.

Meine fünf Pfenninge dazu.

Gruß
Huibuh
na
Ich finde, der Mensch ist bunt und kann Deine Bedenken nach voll ziehen, wer nur schreibt, alles ist wunderbar, ist für mich kein Mensch, denn wo gehobelt wird fallen Späne, aber niemand wird wohl in Mehrfach Beziehungen leben, in denen nicht" gearbeitet" wird, das zeigt sich am ehesten, an den Bedenken, die hier im Forum oft diskutiert werden.Menschliche Eigenschaften sind nicht einfach ausradierbar.
im
Übrigen gibt es überhaupt Statistiken die belegen, das Polyamore Mehrfachbeziehungen, länger halten als monogam geführte Ehen?
*********asel Frau
1.604 Beiträge
Wie wahr
Danke für den Beitrag. Dachte nur ich zweifle an dieser Konstellation.
ich persönlich
Zweifel nicht daran, trotzdem finde ich es absolut legitim auch die Kehrseiten zu beleuchten und selbst im Paradies, gibt es "Stolpersteine" und diese dürfen und wollen " bearbeitet" werden.
********er75 Mann
6.722 Beiträge
Eine Garantie, dass Eine Beziehung auch schwerere Kriesen übersteht gibt es vorher nie, erst nach einer wirklichen Kriese weiß man, ob die Beziehung und vorallem der Partner/die Partnerin, aber auch man selbst, stark genug dafür ist.
Das ist meines Erachtens erst mal unabhängig von der Beziehungsform.
Menschen, die bei Problemen die Flucht ergreifen, gibt is in polyamoren, wie in monoamoren Beziehungen.
Ausschlaggebend für mich ist die individuelle Haltung zu, und das individuelle Verständnis Von Partnerschaft und Verantwortung der PartnerInn bzw. den ParnerInnen gegenüber.
Polyamor bedeutet für mich, dass ich eine sehr intensive und tiefe emotionale Bindung zu ALL meinen Partnerinnen aufbaue.
Natürlich ist Zeit und die Terminplanung mit mehreren PartnerInnen schwieriger, als mit nur einer Partnerin, aber auch das ist eine Frage der Organisation und der gemeinsamen Kommunikation.
Für mich war und ist es auch so, dass ich Polyamory nicht als ultimative, glückselig machende Lebensform sehe, die keine Schattenseiten und Probleme birgt.
Es ist eben nur für mich die momentan best mögliche Lebensform.
Ich bin mir aber immer bewusst, dass mehrere, gleichzeitige Beziehungen auch mehr Beziehungsarbeit, Kompromisse und gute terminliche Organisation bedeuten.
Für mich bedeutet Polyamory auch, dass ich offen und ehrlich mit allen Partnerinnen umgehe, und das von Anfang an. Somit weiß jeder/jede Beteiligte von vornherein, auf was er/sie sich ein lässt.

*P:
Der Till wacht Samstag morgens um zehn in Julias Single-Appartement auf und frühstückt um elf bei der Geli Croissants mit Himbeermarmelade, abends geht er mit ihr im Techno-Keller tanzen; Sonntagmittag liegt er mit Nele auf der Badewiese am See. Alles ganz ohne Eifersucht und Heimlichkeiten.

Aber was ist, wenn Julia Freitag eine Wurzelbehandlung hat, Geli Lust auf eine Radtour mit Übernachtung im Romantik-Hotel? Wenn Nele ein Baby bekommt - schläft Till bei einer seiner Alternativ-Lieben, weil da die Nächte ruhiger sind?

Und wenn Till den Job verliert; machen dann die Frauen Schluss? Weil negative Vibes das gute Feeling ruinieren und von Hartz IV Hotel-Trips nicht zu bezahlen sind?
Oder legen Geli, Julia und Nele für's Viererzimmer zusammen?

Schwachsein ist nicht, jedenfalls nicht für länger.

Klar, auch in "gewöhnlichen" Zweierbeziehungen klappt das nicht immer mit den guten und den schlechten Zeiten.
Es kann der Liebe aber sogar gut tun, wenn sie kein allzu bequemes Schlupfloch hat. Wenn einen nicht nur luftiges Gefühl bindet, sondern auch ein Kind, die Eigentumswohnung, die gemeinsame Firma.
Wie schon gesagt, hängt das "In guten, wie in schlechten Zeiten" für mich an den PartnerInnen, nicht ab Beziehungsmodell.
Für mich is Polyamorie auch kein "Schlupfloch" für meine Liebe. Denn ich liebe jede Partnerin individuell, so mit kann ich den Beziehungsproblemen einer Teilbeziehung des Geflechtes auch nicht entfliehen. Für mich ist eine Bindung in einer Beziehung auch nicht nur ein "luftiges Gefühl".
Für mich haben weder Kinder, und schon garnicht Eigentum, sei es in From von Wohnungseigentum oder Firmenanteilen, etwas mit dem Fortbestand der Liebe zu tun. Es ist so, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass man sich zwar dann vielleicht stärker für den Erhalt der Beziehung einsetzt, aber das bedeutet nicht, dass dann noch die Liebe existiert. Letztlich können weder Kinder noch Eigentum und Geld eine zerrüttete Liebe retten.

Das Hartz-IV Beispiel aus dem obigen Zitat des EP eignet sich auch sehr gut für die Disskussion der Eigentums-These.
Ein Partner, der den Partner verlässt, weil er plötzlich Hartz IV bezieht, würde das in einer monoamoren, wie in einer polyamoren Beziehung tun. Hier geht es eben um eine individuelle Einstellung zu Besitz und Wohlstand, die eine individuelle, charakterliche Eigenschaft ist und nichts mit der Beziehungsformen zu tun hat.
Im EP wird davon ausgegangen, dass die einzelnen, polyamoren Bindungen schwacher bzw. beliebiger austauschbar sind, als monoamoren Bindungen. Das kann ich definitiv nicht bestätigen.
Niemand wird gezwungen polyamor zu leben. Wenn ich dieses Lebensmodell wähle muss ich mit allen Facetten davon leben.

*P:
Der Till wacht Samstag morgens um zehn in Julias Single-Appartement auf und frühstückt um elf bei der Geli Croissants mit Himbeermarmelade, abends geht er mit ihr im Techno-Keller tanzen; Sonntagmittag liegt er mit Nele auf der Badewiese am See. Alles ganz ohne Eifersucht und Heimlichkeiten.

Aber was ist, wenn Julia Freitag eine Wurzelbehandlung hat, Geli Lust auf eine Radtour mit Übernachtung im Romantik-Hotel? Wenn Nele ein Baby bekommt - schläft Till bei einer seiner Alternativ-Lieben, weil da die Nächte ruhiger sind?

Und wenn Till den Job verliert; machen dann die Frauen Schluss? Weil negative Vibes das gute Feeling ruinieren und von Hartz IV Hotel-Trips nicht zu bezahlen sind?
Oder legen Geli, Julia und Nele für's Viererzimmer zusammen?

Schwachsein ist nicht, jedenfalls nicht für länger.

Ich kann hier nur für mich sprechen, aber für stellt das Zeitmanagement einen zentralen Punkt in einem polyamoren Geflecht da.
Ein gutes Beziehungsklima macht auch hier eine harmonische Lösung möglich.
Krankenpflege geht immer vor, das gilt ja auch wenn ein Kind Krank ist oder die Oma ins Krankenhaus kommt.
Und ob Mann zu seinen "Vaterpflichten" steht, ist auch unabhängig von der Lebensform. Wenn es nich Partnerin B oder C ist, dann ist der Grund die Arbeit. Dann muss er eben wegen dem frühen Aufstehen im Gästezimmer schlafen.

Polyamory macht für mich Beziehung intensiver, ich lebe sie noch bewusster. Warum? Weil durch die anderen Partnerschaften im Geflecht immer deutlich ist, dass die Liebe und die Beziehung etwas freiwilliges ist, ein großes Geschenk, dass man auch wieder verlieren kann. Gerade in langen, monoamoren Beziehungen geht gerne verloren, dass der Partner jederzeit gehen könnte, die Liebe und die Partnerschaft werden Teile des Alltags und selbstverständlich. Gerade wenn beide Partner einer Beziehung polyamor leben, der Partner ganz bewusst Zeit und Gefühle mit einem Teilt, eben weil er /sie auch anders, mit einem anderen Partner, seine Zeit verbringen könnte.

Im EP schwingt so etwas wie der Wunsch nach der Beziehungsgarantie mit, der Garantie für "in guten, wie in schlechten Tagen", die gibt es aber in keiner Beziehungsform. Das weiß ich nur zu gut aus eigener Erfahrung.
*****al4 Mann
797 Beiträge
Lustigerweise habe ich die Kolumne in der Brrr-Igitt-Ääh heute morgen beim Arzt lesen können; echt lustig.

Im Grunde genommen ist Sursulapitschis Beitrag nur Zitat; es ist (zumindest für mich) nicht erkennbar, ob Sursula überhaupt irgendeine persönliche Frage stellen oder die Kolumne nur zur Diskussion stellen wollte.

Klar ist mir aber, das in dem Text vollkommen undifferenziert rumgeschwafelt wurde und mit polyamoren Beziehungen nichts zu tun hat. Vielleicht irgendein persönliches Frustablassen, vielleicht auch ein Text, der die Zielgruppe der Zeitschrift irgendwie zufriedenstellen soll. Keine Ahnung, aber ehrlich gesagt nicht wert, überhaupt drüber zu diskutieren.

Liebe @*********tschi, dein Text über Liebe ist ein Hilferuf, des Egoismus, der Verlustangst und des Besitzes, einer Liebe die fordert und immer mehr haben möchte als du selbst bereit bist zu geben.
Das Potenzial deiner Gefühle und deiner Beziehungen steckt noch in den Kinderschuhen,
stell du vor wie glücklich du werden könntest, wenn du um deiner selbst geliebt wirst und nicht weil ein Kind, die Eigentumswohnung, die gemeinsame Firma dich zur Beziehung zwingt.

Brian, das geht für mich nicht; mehr wollte ich nicht sagen. Einerseits wie gesagt völlig am Empfänger vorbei, andrerseits einfach eine Wertung und Beurteilung der TE, die nicht zulässig ist. Ich habe grosse Achtung vor Menschen, die eine Triade leben (können), aber auch nicht weniger Achtung vor Menschen, die eine andere Beziehungsform leben. Hilferuf, Egoismus, Potential ihrer Gefühle steckt noch in den Kinderschuhen - das ist einfach übergriffig und wenig achtsam. Und wie gesagt, Chapeau für das, was du lebst (ihr lebt), aber du lebst es und kannst es nicht als Allheilmittel oder verbindliches Vorbild für andere darstellen. Mehr wollte ich nicht sagen, und auf keinen Fall deine Lebens- und Beziehungsweise in Frage stellen. Das steht mir nicht zu.
...deshalb habe ich es ja extra dazu geschrieben, dass es angelehnt an eine Kolumne ist, mit kleineren Änderungen.

Deine schon beleidigenden Ausführungen kann ich so nicht hinnehmen

Außerdem werden hier, wie ich gelesen habe , desöfteren Texte aus anderen Quellen veröffentlicht.
*****al4 Mann
797 Beiträge
Sursulapitschi, meine Kritik bezieht sich auf den Originaltext. Und den finde ich wirklich schlicht undifferenziert und schlecht.
Mir hingegen war der Text es wert, hier veröffentlicht zu werden, da er auch mal die Sicht eines Menschen darlegt, für den Polyamorie aus den beschriebenen Gründen nicht infrage kommt.

Oder darf man hier nur 'Loblieder' auf die Polyamory singen?
******Fox Mann
2.202 Beiträge
Nur Loblieder, jaaa *zwinker*

Quatsch. Aber wenn du dich für etwas erklärst, wofür wer anderes angesprochen wurde, dann hast du etwas vermischt. Und sich darüber zu Unterhalten führt nirgend wo hin.

Und ich gehe nicht in ein Autoforum und versuche darüber zu reden wie sinnlos die Karren sind...
Wozu das?
*********tschi:

Mir hingegen war der Text es wert, hier veröffentlicht zu werden, da er auch mal die Sicht eines Menschen darlegt, für den Polyamorie aus den beschriebenen Gründen nicht infrage kommt.

Oder darf man hier nur 'Loblieder' auf die Polyamory singen?

Ich finde, es kommt nicht richtig hervor, was an dem Eingangstext nun Deine Ansicht ist oder dass es eine rein fremde Ansicht ist. Diese Intention hab ich nicht verstanden und dann sollte am Besten die Quelle zitiert werden.

Davon abgesehen: ich denke, dass viele von uns diese stammtischhafte Sichtweise kennen. Poly ist nicht mehrheitsfähig. Schließlich muss man sich oft genug damit auseinandersetzen. Oder zumindest schlägt diese Art von Argumentation einem oft entgegen.

Mich nerven klischeehaft konstruierte Fälle. Das hat alles mit meinem Leben nix zu tun. Die Leute können ablehnen, was sie wollen. Ich muss mich doch aber in einem Poly-Forum nicht damit beschäftigen, dass andere Polyamorie für Unsinn halten. Warum denn? Dann kann ich auch ins Mono-Forum...

Das Poly-Forum ist super, um sich über die handfesten Realitäten einer solchen Lebensweise auszutauschen. Da werden nicht nur Loblieder gesungen. Ich respektiere es, wenn Menschen von ihre schlechten Erfahrungen erzählen und sie deswegen ablehnen. Das kann ich im Eingangstext nicht erkennen.
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