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BDSM & Polyamorie
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Manchmal ist Poly nicht...

Manchmal ist Poly nicht...
Da ich in einer Facebook- Gruppe ja schon den Text geteilt habe, wollte ich ihn aber hier auch gleich mit Übersetzung reinsetzen... Falls das okay ist *g*

Der Text hat mich sehr berührt, und ich wollte ihn einfach auch hier teilen, da vielleicht der ein oder andere ja nicht in der Gruppe ist... Und auch so hätte ich ihn heute geteilt *g*

https://xcbdsm.com/2017/05/12/spd/

[ Übersetzung ist SEHR frei, denn ich bin k.o. *g* Ich hoffe, ich treff den Nerv heut noch *zwinker* ]

Manchmal ist poly nicht...

Poly fühlt sich nicht immer toll an.

Manchmal... Bedeutet Poly sein mit anzusehen, wie der eigene Partner seine Bedürfnisse, die mit deinen übereinstimmen, mit anderen erfüllt bekommt.

Manchmal ist poly weniger zu akzeptieren, statt mehr.

Manchmal ist poly: Ich hasse das, aber du brauchst nicht meine Zustimmung um das zu tun.

Manchmal bedeutet poly zu sein, zu brennen. Im eigenen Zimmer zu sitzen, im eigenen Haus, alleine, brennend mit all den emotionen und es gibt niemanden, der es löscht ausser dir. Und manchmal ist man nicht gut genug im löschen.

Manchmal ist poly langweilig.

Manchmal bedeutet Poly alleine Netflix zu sehen, sich zu entspannen – die eigene Hand in der Pyjama- Hose.

Manchmal bedeutet poly Wut. Gemeines, heisses, geschmolzenes Gold, welches dir die Speiseröhre runterfliesst – dich erstickt, dich verbrennt – dich einen langsamen Tod köcheln lässt.

Manchmal ist es: Das ist nicht genug, aber besser als gar nichts.

Manchmal bedeutet es Schmerz, blendend, glühend weiss, schneidet dir in den tiefsten Kern. Zersplittert dich in tausend, millionen Stücke.

Manchmal bedeutet es: Ich weiss nicht, wie ich das überleben kann.

Manchmal bedeutet poly die Akzeptanz des "nicht so ganz guten", weil es keine Alternativen gibt.

Manchmal ist poly ein abfälliges Lachen – ein Tritt in die Magengegend, ein Schlag ins Gesicht.

Manchmal bedeutet poly ein gebrochenes Herz zu haben.

Manchmal bedeutet poly, dass man sich nie wieder "sicher" fühlt.

Manchmal ist es einfach... Überdenken, Überanalysieren, Überhandeln. Übermütig planen, zu viel reden. Über – einfach alles.

Manchmal bedeutet poly... Kann ich nicht einfach zurückgehen?


Aber was Poly wirklich ist?

Poly bedeutet: Ich kann nicht. Ich kann nicht zurück. Weil zurückgehen bedeuten würde, so viel zu opfern. So viel aufzugeben von (für?) Menschen, dass ich es nicht mal erarbeiten kann wie sehr ich sie liebe. So viele schöne, wundervolle, schreckliche Entdeckung des Selbst, was ich nie wieder bekomme. Ich will nicht meine Liebhaber und Freunde und wunderbare Menschen, welche alle meine Grenzen und Linien verschwinden lassen mit ihren beeindruckenden Wesensarten. Ich kann nicht zum Zweck eines generellen Gefühls des "Komforts" (von dem ich weiss, dass es falsch ist) alle aufgeben. Ihre Intimität, ihre Verletzlichkeit, ihre Nacktheit. Wie sie aussehen, wenn sie lächeln, kommen und weinen. Versionen von ihnen, welche ich nicht in den Grenzen der Monogamie (wie ich sie kenne) sehen würde. Ich habe so viel geopfert, so viel um hier zu sein, in Unbequemlichkeit, heute.

Ich kann nicht...

Ich fühle mich so wach, mit all des Unbehagens, welches mit dem Aufwachen einhergeht. Aber ich kann mich nicht wieder schlafen legen. Manchmal ist es richtig scheisse, wach zu sein. Die Sonne ist zu hell, der Lärm ist zu stark. Es ist leicht, wenn ich meinen Kopf in Träumen senke. Aber es ist nicht die Wahrheit, weisst du? Es ist eine Illusion, ein Konstrukt. Es funktioniert für einige, aber ich habe die rote Pille geschluckt [Anm. d. Übers. : Matrix- Referenz in Bezug auf Aufwachen aus einer "Traumwelt"]. Ich habe mein Leben so wahrgenommen, wie es ist – mein Denken darüber, wie es ist. Ich kann das nicht mehr ignorieren. Ich bin was ich bin, ich mache was ich mache und die Art, wie ich es mache. Manchmal tut es weh. Fuck ja es tut weh. Glaube niemals jemandem, der dir auch nur ansatzweise etwas anderes erzählt. Und weisst du was?

Es ist ok.

Durch das wachsen wir.

Wir werden jemand anderes. Wir werden besser, stärker. Wir wissen mehr über uns selbst. Wir wissen mehr Wörter um uns für uns einzusetzen, und das ist verdammt toll. Ohne diesen Schmerz, ohne diese Feuerprobe und geschmolzenem Metall, wären wir nicht fähig zu dem, was wir können. Und zu wissen, dass wir dazu fähig sind ist ein wunderbares, unglaubliches Gefühl. Es ist das, was dich ausmacht. Es ist das, was dich zu verdammt tollen Dingen inspiriert. Auch wenn der Weg dahin schrecklich ist.
***ox Mann
1.708 Beiträge
schön beschrieben *danke*
Gedanken
Gedanken die in Worte gefasst wurden. Gefühle und Emotionen, Momente die so tief gehend sind und einen aufrufen, sich mit dem eigenen Sein zu befassen.
*********under Frau
4.373 Beiträge
Manchmal ... fehlt auch nur einfach Kommunikation, sich mitteilen ...
******Fox Mann
2.193 Beiträge
Ich könnte mir vorstellen daß das sich mitteilen öfter als manchmal fehlt *zwinker*

Wobei sich zu zeigen, also sich mit seinem inneren statt dem Denken, eine weitere Lernaufgabe über der überhaupt Kommunikation ist.
****ais Frau
143 Beiträge
*g* Wie treffend - Ich hab sowas Ääähnliches gerade in einem anderen Thread geschrieben. Viel kürzer, viel weniger treffend - und ich liebe diesen Text, danke fürs Teilen *herz*
*********asmus Mann
2.156 Beiträge
Der Text könnte von einer Frau sein...
*********asel Frau
1.604 Beiträge
Leiden Polys gerne?
Die Frage kommt bei mir gerade auf.... hört sich nach viel Leid an.

Ist das der bittere Beigeschmack?
Ist es das was man dabei erreichen will? oder ist das doch eher die Ausnahme?

Sind die Aussagen: das "Normalos" Egoisten sind weil sie einen Partner "absolut" wollen, im Grunde dann nicht was gutes? So leidet man nicht, weil man teilen muss...
*******ben Mann
3.280 Beiträge
wir sind geprägt
so lange wir (fast) alle eine Kindheit hatten, indem wir unsere kindlichen Bedürfnisse nach Nähe, Geborgenheit, gehalten werden, Sicherheit, Heimat, Sinnlichkeit, Vertrautheit, nährenden Körperkontakt, Stabilität, sicheren Wachstumsraum, ... nicht in ausreichendem Menge bekommen haben, werden diese immer wieder unsere Partnerwahl (unbewußt) bestimmen. Oft genug dann Partner, die dies wiederum uns nicht vollständig geben können, weil dies ja dann wieder das Gleiche erfüllt (was wir dann innerlich mit Liebe/Nähe verbinden auch das "Leid") was uns in der Kindheit vertraut war. Völlig egal ob einen oder mehrere Partner.
Und wir fragen für unsere Bedürfnisse oft nicht mehr bzw. gehen davon aus, sie eh nicht erfüllt zu bekommen oder spüren sie gar nicht mehr (so gut versteckt). Weil durchschnittlich in der Kindheit auf Fragen danach mehr als das Zwanzigfache an NEIN kommt auf eine Erfüllung. Lernen eher Strategien wie wir die uns "erschleichen" können oder glauben ohne diese auskommen zu können.
Ebenso wenig Abnabelung/Rituale/Vorbilder, wie es ohne "Mama ist immer für mich da" gehen kann.

Und es ist nie zu spät auch heute noch eine gute "Kindheit" zu haben; sich die Bedürfnisse so gut und reichhaltig zu erfüllen, das diese "Löcher" nicht mehr da sind. Dazu hilft unser Partnerschafts-Bild-Knäuel (egal ob poly oder mono) etwas zu entlasten von den vielen "Aufladungen" (Liebe, Erotik, Partnerschaft, für einander da zu sein, immer ein Ohr und Aufmerksamkeit zu haben, alles gemeinsam, gemeinsamer Hausstand, Auto teilen, Elterschaft, Kinder, Versorgung, Sexualität, Geborgenheit, Papa-/Mamaersatz, Körperkontakt, Freundschaft, gefühle, Emotionen, ...) und nur das gemeinsam zu haben ,was auch für beide aus dem Herzen heraus stimmt. Für die anderen Bedürfnisse Menschen finden und mit denen dafür nüchterne liebende "Kooperationspartnerschaften" für Wachsen eingehen. (Mit der Weisheit, dass weil auch der Partner hier "Löcher hat, dies durchaus Triggermöglichkeiten beinhaltet, was entsprechene Kommunikation und passenden Rhtymus braucht.)
******Fox Mann
2.193 Beiträge
Ich glaube früher in meinen monogamen Zeiten mehr 'gelitten' zu haben. Stiller, mehr so in mich hinein und vor mich hin. Die vielen kleinen Problemchen unter'n Teppich gekehrt und vergessen. Nach aussen pseudoglücklich grinsend in manchen Situationen, der Umwelt und mir was vor machend.
Ich war ⅓ meiner Lebenszeit lieber Singele und allein, statt diesen für mich faulen Kompromiss zu leben. Da litt ich am meisten.


Das funktioniert heute alles nicht mehr, ich kann den Themen nicht mehr ausweichen, sie kommen unweigerlich auf den Tisch. Und heute wachse ich an ihnen statt zu leiden. Heute gehe ich aus ihnen als etwas strahlendes hervor, Probleme von gestern sind heute keine mehr. Im großen und Ganzen!

Das bedeutet für mich die Formulierung "im Prozess sein". Natürlich funktioniert das mit Fallstricken und Stolperfallen und wird auch immer wieder anstrengend.

Aber Leiden ist was anderes. Damit war ich früher alleine, das war das schlimmste daran. Und ich hatte davon ne richtige Rückzugsmacke weg gekriegt, aus der ich mich heute erst freischwimme...

Am Teilen ist für mich nichts zu Leiden, aber am Alleinsein in früheren Beziehungen, weil ich dort nicht teilen durfte was in mir ist.
*********asmus Mann
2.156 Beiträge
das Leiden der Monogamie...
Also ich habe bzw leide immernoch unter Beziehungsmonogamie...denn einer hat immer mehr Verluste als der andere...vorallem je länger die Beziehung existiert.
Ich wurde dadurch polyamor...und denke und lebe auch seitdem ganz anders...ohne Verantwortung und Liebe groß einzubüsen...sondern nur im Freiheitsgefühl stärker geworden zu sein.
Monogamie hat auch viel mit Egoismus und Selbstbestimmung oder Unterwerfung zu tun finde ich...genau das lässt Differenzen wachsen und bringt irgendwann Probleme mit sich...
Für mich...
War das alles einfach ein Teil des Wegs zur Polyamory. Die Einsicht alleine ist ja erst mal das eine, das reinfinden das zweite.

Mich hat der Text eben einfach berührt, da diese Ohrfeigen des Schicksals mit heute viel helfen, mich zu einem anderen Menschen machen. Es "zwang" nich zum Umdenken (aus der Prägung der Monogamie).

Ach da könnt ich noch so weit ausholen. Ich bin froh darum... *g*
*******_sn Frau
36 Beiträge
Manchmal ist Monoamorie nicht so toll
Ich finde mich in diesem Text nicht sehr wieder, worüber ich echt froh bin. Ich finde wirklich nicht, dass Polyamorie besonders mit Leid assoziiert werden sollte. Der Witz dabei ist doch nur, dass die Beziehung ehrlicher ist. In einer monoamoren Beziehung hat mein*e Partner*in auch Sex mit anderen Leuten, irgendwann geht die Person wohl fremd oder wie mensch das nennt. Oder verliebt sich in wen anders und dann steht unsere Beziehung auf dem Spiel. Na toll. Und dann bin ich meine geliebte Person auf einmal los, weg, einfach vorbei. Das ist doch viel schlimmer, oder nicht?
Also ich kenn die Erfahrung nicht, weil ich nie in einer monoamoren Beziehung gelebt habe. Aber so sind doch die Regeln. Da fühl ich mich als polyamor lebender Mensch doch sehr viel sicherer und geborgener.
Und das ganze Leid aus dem Text. Also ich weiß nicht, wo soll denn das herkommen? Was passiert denn so schlimmes, dass ich so leiden müsste?
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
****nen:
Was passiert denn so schlimmes, dass ich so leiden müsste?

Nichts.
"Es sind nicht die Dinge an sich, die uns beunruhigen, sondern wie wir über sie denken" (Epiktet, Stoischer Philosoph 50 - 138 n. Chr.). Wie wir sehen, wurden auch damals schon Menschen so alt wie heute.
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