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BDSM & Polyamorie
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Unterschiedliche gefühle in ähnlichen situationen

*****964 Frau
287 Beiträge
Themenersteller 
Unterschiedliche gefühle in ähnlichen situationen
Eine Frage, die mich schon länger beschäftigt. Kurz unsere situation. Seit ca.8 Monaten kenne ich meinen Freund. Ich wurde von seiner Frau hier im joy "gefunden". Die beiden sind verheiratet schon länger und leben offene Beziehung auch schln seit vielen jahren, allerdings auch mit ständigen erweiterungen. Ich bin die erste singlefrau in dieser beziehung, vorher waren es immer paare. Für mich ist polyamorie komplett neu. Fühle mich allerdings sehr wohl damit und habe mich entschieden so leben zu wollen. Es ist nicht immer einfach. Klar. Aber das ist auch nicht meine frage. Die geht in folgende Richtung.
Seine Frau trifft sich immer wieder mit losen Bekanntschaften. Hatte auch länger eine engere Beziehung zu einem anderen Paar. Ihr Mann (mein Freund), ist da so gut wie nie eifersüchtig. Ich bin auch kaum eifersüchtig auf seine Frau. ABER ich bin wahnsinnig eifersüchtig wenn er sich mit anderen Frauen beschäftigt. Er ist nicht auf der Suche nach noch jemandem. Im Gegenteil, er ist im moment zufrieden so wie es ist. Also habe ich "eigentlich keinen Grund zur Eifersucht. Auch anders rum ist er eifersüchtig auf die klntakte, die ich zu anderen Männern habe. Auch da ohne Grund. Also warum können wir beide jeweils mit seiner Frau eifersuchtsfrei leben? Aber mit anderen männern und Frauen klappt das nicht? Bin gespannt auf eure Antworten und ideen, die ihr dazu habt.

Lg
Pepe
****cts Paar
1.388 Beiträge
Dafür gibt es unserer Ansicht nach eine ganz einfache Erklährung.
Eifersuchtfrei sind die Beziehungen wo die "Fronten" geklährt sind und jeder Bescheid weiß. Dahingehend die "Fremde" bedrohung..... die Ängste oder Befürchtungen aufkommen lässt, ob real oder theoretisch. Man hat nur Angst vor dem, was man nicht kennt.
*********lebee Mann
1.298 Beiträge
. . . isses denn wirklich Eifersucht oder . . .
. . . Nur der Anflug davon, der mit der Zeit immer weniger wird ? Ähnlich wie das Lampenfieber vor dem Auftritt ?

Frage: Redet Ihr beide denn darüber ? Und wie oft ?

Ja, ich kenne das. Unterschiedliche Gefühle in unterschiedlichen Situationen. Das ist in Abhängigkeit von der Liebe, die ich zu den jeweiligen Partnerinnen erlebe. Da die ja wächst, ist sie eben auch unterschiedlich stark.

Und da seine Frau Dich schliesslich 'gefunden' hat und Dich ihm quasi 'zugeführt' hat . . . hast Du 'gefühlt' von ihrer Seite nichts zu 'befürchten'. Bei anderen Frauen ist das anders, da Du nicht weisst, wie Poly die drauf sind und welches ihre wirkliche Agenda ist.

Gute Übung, sich das anzuschauen. Reden. Schauen. Fühlen. Und nochmal reden . . . nur so meine Gedanken dazu . . .
Stimme Aspects zu
Solche Gedanken kenne ich auch und erkläre sie mir in genau der Weise, die aspects angebracht hat.

Wobei es bei mir ein Unterschied ist, ob ich eine emotionale Bindung zu jemandem eingehe oder lediglich den Kick und die Lust für den Moment auslebe, wie es die Frau deines Freundes anscheinend tut?!

Mit emotionalen Bestandteilen: unbekannte und ungeklärte Fronten nerven mich. Und lassen mich grübeln, ggfs. lassen sie mich auch dadurch komplett zurückziehen, weil ich so nicht leben möchte. Wenn sie sich nicht komplett klären (lassen).

Bei der ausschließlichen Lustauslebung ist mir das alles völlig egal. Auch, wenn man sich dann wiederholt sieht. Entweder es gefällt, oder ich lasse es einfach sein. Da bin ich eher gefühlskalt.

Bei meinem Mann und mir war das ein Prozess von vielen Monaten, bis wir eifersuchtsfrei gegenüber den anderen Kontakten waren. Wir hatten uns Monate zum Testen des Ganzen gesetzt, um einfach auszuprobieren, ob wir das für uns können. Die ersten Treffen waren für beide nicht einfach, da schwellgte Angst mit (eben wieder vor dem Umbekannten 😉). Wir waren durchweg ehrlich zueinander, auch wenn es manches Mal weh tat.
Und als wir dann über die Zeit gemerkt haben, dass diese Form der Beziehung oder der anderen Kontakte uns nicht schadet, wenn wir auf uns achten, da kehrte bei uns beiden Ruhe ein und wir freuen uns seitdem einfach für den anderen.

Es war, leider, kein Prozess von wenigen Wochen, Vertrauen und Ruhe kommt mit der Zeit. Soviel kann ich dir dazu sagen aus meinen Erfahrungen. Und bei neuen potentiellen Beziehungen geht es mir immer wieder wie am Anfang, weil sich das alles nochmal Abspielen und entwickeln muss.
*******enig Mann
8.382 Beiträge
hallo pepe1964,
dieses Paradoxon erkläre ich mir aus einem Konflikt von Ratio und Emotion in deinem Kopf. Da nützt es auch relativ wenig, wenn "die Fronten geklärt sind", wie hier schon angemerkt wurde. Jede andere Frau, mit der dein Freund rummacht, wird von dir als Bedrohung gefühlt mit den entsprechenden negativen Empfindungen. Bei seiner Ehefrau ist das anders, denn die hat dich ja überhaupt erst ins Boot geholt. Das nur zur Erklärung, warum euer Zusammensein zu dritt eifersuchtsfrei funktioniert. Oder funktionieren kann. Der Friede, die Freude und der Eierkuchen sind nämlich sofort vorbei, wenn dir von seiner Frau signalisiert würde, dass du nur 3. Rad am Motorrad oder temporäres Spielzeug bist. Dann würden sich glaub ich ziemlich bald Strukturen ausbilden, wo es heißt "mach du mal mit ihr rum, ich hab heute keine Zeit" oder "ich möchte aber nicht, dass sie von dem und dem erfährt" usw.

Von der Ratio her betrachtet ist es natürlich klar, dass Eifersuchtsgefühle gegenüber anderen Frauen deines Freundes absurd sind, denn du bist ja auch eine andere Frau. In dem Fall für seine Ehefrau. Sobald du aber die Erfahrung machen wirst, dass vom Interesse deines Freundes für andere Frauen keine Gefahr für deine Beziehung ausgeht, welche du mit deinem Freund führst, sollten sich deine Nerven ein wenig beruhigen. Stellt sich allerdings heraus, dass eure Beziehung unter seinem Interesse für andere Mädels leidet, sind deine Bedenken und deine Eifersucht gerechtfertigt.

Ich würde an deiner Stelle seinen Ambitionen erst mal eine Chance geben und sehen, ob daraus vielleicht sogar für dich Vorteile, neue Erfahrungen und schöne Gefühle resultieren. Falls es anders sein sollte, kannst du dich immer noch ärgern. Dann aber bitte hinterher.

Und noch was: Lenora hat das schon wunderbar auf den Punkt gebracht - ihr solltet euch jeweils für den anderen und seine positiven Erfahrungen, die hoffentlich aus einer neuen Bekanntschaft resultieren, vorbehaltlos FREUEN können. Diese Freude ist wesentlicher Bestandteil des Beziehungs-Konstruktes, das ohnehin schwer genug zu verstehen oder vermitteln ist.
*****ern Frau
983 Beiträge
Es wurde eigentlich schon perfekt zusammengefasst jeder hat wichtige Teile hinzugefügt.
Ich selbst lebe auch in einer Beziehung zu Zwei Männern. Und auch wir kennen das Gefühl zu gut:)
Mein Partner mit dem ich seit 9 Jahren zusammen bin ist mir vertraut und ich vertraue ihm bedingungslos.
Wir hatten aber auch lange Zeit uns zu entwickeln, zu reden in uns reinzuhorchen etc.dabei ist das Vertrauen gewachsen weil wir immer zueinander gestanden haben.
Smartkönig hat etwas wichtiges gesagt solange du ( die dritte Person die hinzukam) nicht als Spielzeug gesehen wirst kann Vertrauen wachsen.
Wir brauchen in unserem dreierkonstrukt jetzt auch wieder zeit zu wachsen und zu vertrauen.
Das kann aber nur funktionieren wenn ihr alle drei die selbe Einstellung im Grunde habt.sprich wenn du z.b nur eine triade wollen würdest die anderen aber noch weitere sexualparter müsst ihr euch auch ernsthaft hinterfragen wer für wen verzichtet oder entgegen kommt etc.
Dabei heißt das nicht das nur ein lebenskonzept funktioniert aber alle Beteiligten müssen dem anderen Zeit einräumen Vertrauen zu bekommen. Und jeder muss sich auch immer wieder selbst hinterfragen was ihm welche Situation wert ist.
Sprich man lernt viele interessante Kontakte kennen aber man muss nicht mit jedem eine Form von intensiven oder sexuellen Begegnungen pflegen.
Es gibt auch die Möglichkeit das man erst mal gemeinsame Kontakte aufbaut auch sowas schafft Vertrauen.
Diese Kontakte z.b zu pflegen in rein freundschaftlichen Interesse.
Gemeinsam schauen was sich gut anfühlt.
Wenn möglich zu dritt oder zumindest immer im Austausch miteinander was Gedanken und Gefühle angeht.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Was sind meine Ängste?
Sie sind die Brüder meiner Wünsche.

Das ist die Frage, die ich mir im Falle von Eifersucht stelle.

Herzlich
Tom
*****uja Frau
2.469 Beiträge
Ich habe Ähnliches auch schon erlebt... (wobei ich nicht direkt streng poly lebe, sondern nur offene Beziehung, teilweise mit längeren auch emotionalen Affären). Der Mann bezeichnete sich als poly.
Für mich erkläre ich es so, dass ich mich als "die Neue" irgendwie stets auch als eine "Besondere" fühlte. Er hatte sich ja "trotz" der zuvor bestehenden Liebe zu seiner Frau, für mich interessiert und begeistert. Als ich dann erfuhr, dass es da auf einmal noch eine weitere "Neue(re )" gab... war das wohl eine gefühlter Verlust des 'Besonderen-status', eine Entwertung meines "Ego", eine kleine narzisstische Kränkung. Das musste ich erstmal schlucken und verdauen (durch Gespräche und Austausch mit ihm). Ich habe eine recht rationale Art, über solche Dinge nachzudenken und kann damit meine Kränkungsgefuhle/-Gedanken korrigieren und relativieren. Dann, als ich mich sozusagen durchschaut hatte, sortierte ich mich innerlich neu.

In anderen Situationen, wo ich leichtere Anflüge von Eifersucht in mir entdecke, schmunzele ich auch schonmal gern über mich selbst. Ich kenne da eben meine
Schwachstelle, und kann sie dennoch liebevoll annehmen.
*****964 Frau
287 Beiträge
Themenersteller 
danke erstmal
Für eure antworten, die mir etlichen stoff zum nachdenken geben. In der Theorie und meinen idealvorstellungen gehe ich mit vielem d'accord, was ihr geschrieben habt. ( sich für den anderen freuen, zu vertrauen etc.). Wie jedoch kann ich in der praxis, wenn mich die gefühle einfach nur überrollen und ich ihnen machtlos gegenüberstehe damit umgehen? Sollte ich da auch geduldig und liebevoll mit mir sein? Ich will immer alles sofort perfekt können. Sprich ich darf eigentlich gar keine eifersucht empfinden, da ich mich ja entschlossen habe poly zu leben. Aber das ist wohl utopisch. Ich merke schon beim schreiben wo meine knackpunkte liegen. Aber es tut gut, sie dennoch mal auszusprechen.

Ja, wir reden immer wieder darüber.

@**m ich habe eine ungefähre vorstellung davon was du meinst. Welche wünsche könnten das sein?

Danke
Lg
Petra
****cts Paar
1.388 Beiträge
@ Pepe1964
Ich will immer alles sofort perfekt können. Sprich ich darf eigentlich gar keine eifersucht empfinden
Das wird wohl nicht funktionieren und soll´s auch gar nicht...denn ein Gefühl perfekt empfinden oder wie in deinem Fall, eben nicht...wie soll das gehen?
Damit machst du dir unnötig Druck. Alle diese Gefühle werden ja nicht konstruiert oder erdacht, sonder sie kommen, wollen gefühlt werden und dürfen sich wandeln.
Wichtig ist doch, dass ihr miteinander reden könnt (vielleicht auch mit den anderen Beteiligten).

Eine Sicherheit, dass Gefühle wie Eifersucht oder Verlustangst nie mehr auftauchen, nur weil man sich entschlossen hat, polyamor zu leben, wäre eine Illusion.
Es gibt immer wieder Situationen, die einem Angst machen können...aus unterschiedlichen Gründen. Auch abhängig von der jeweiligen eigenen Verfassung oder dem Gegenüber, der ´Neuen` usw....
Erstmal stimme ich hier allen Vorschreibern zu.

Man muss beachten, dass jeder neue Mensch im Beziehungsnetz viel Einfluss hat. Es werden sich Dinge ändern. Das ist erstmal eine Unbekannte.

Ich wäre auch erstmal eifersüchtig, zumal es für mich vermutlich bedeutet, dass ich weniger Zeit mit dem betreffenden Partner haben würde.

*****964:
Sprich ich darf eigentlich gar keine eifersucht empfinden, da ich mich ja entschlossen habe poly zu leben.

Wer sagt das? Es heißt doch nur, dass Du Ängste hast. Das ist doch nicht schlimm. Manchmal sogar notwendig, um Konflikte oder auch Bedürfnisse zu erkennen oder bewusst zu machen.

Die Eifersucht sollte Dich nur nicht lenken. Ich finde es einfacher, mit diesen Gefühlen umzugehen, wenn ich erstmal akzeptiere, dass sie da sind. Und dann ergründe ich, warum sie da sind. Und wenn es zu viel ist, red ich mit dem Partner drüber. Bisher konnten mir beide meine Ängste nehmen.

Ich brauche Verbindlichkeit und Verlässlichkeit. Dann bekomm ich es in den Griff.
**********ufler Mann
179 Beiträge
"Es ist schon alles gesagt,
nur noch nicht von jedem." (Karl Valentin). Ich wollte neben meiner Zustimmung nur noch hinzufügen, dass diese "ich darf nicht eifersüchtig sein" nicht geht. Wer sagt denn, was ich darf und was nicht? Ich finde es schwierig, ein Muster, eine Moral zu übernehmen, die von außen kommt, die nicht meine ist, die mir etwas verbietet. Selbst wenn es aus der Polyamor-Bibel ist. Wenn es nicht für dich passt, übernimm es nicht, wäre mein Rat. Wenn du eifersüchtig bist, bist du eben eifersüchtig. Ist doch gut. Denn dann kannst du dir das Gefühl anschauen und versuchen, rauszubekommen, woher es kommt, was es dir sagt, wie es sich anfühlt. Ich bin mir sicher, dass es sich damit schon verändert. Und mit deinen Liebsten darüber reden, finde ich wichtig ......
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