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Platonische Liebe

Platonische Liebe
Auch an diese Gruppe möchte ich die Frage stellen:

Ist die Platonische (Poly)Liebe, im Sinne Platon's Verständnis, weniger wertvoll als die gelebte Polyamory?
Was meint ihr?

Liebe Grüße
Hanna
Kein Widerspruch in sich
Polyamorie bietet ja gerade demisexuellen und asexuellen Menschen auch eine Heimat.
Aus unserer Sicht ist darum dort auch Platz für platonische Freundschaft.
Die Gretchenfrage ist da ein wenig, ob egalitäre oder hierarchische Polyamorie gelebt wird.
Egalitäre Polyamorie ist schon sehr nah an der Beziehungsanarchie, weil ja nicht mehr zwischen verschiedenen "Rängen" der einzelnen Beziehungen unterschieden wird.
Da insgesamt in Polyamorie die Kategorien "Liebste", "Freunde", "nur Bekannt" im Gegensatz zur Beziehungsanarchie bestehen bleiben, ist es in hierarchischer Polyanmorie schon eine Frage, ob jemand "nur (platonisch) ein/e Freund*in" oder Liebste/r ist. Da ist dann durchaus ein Unterschied in der gewährten "Nähe".
Als Poly kann ich aber in jedem Fall beides unterhalten:
Platonische Freundschaften UND Liebste.
Und ich kann ja auch neben Polyamorie weitere Beziehungsmodelle, wie z.B. Freundschaft Plus oder Offene Beziehung leben.
Ich kann ja auch passionierter Bergsteiger sein und trotzdem ab und zu Segeln gehen.
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Platz hat sie, ja.

Ob ich das so für mich leben wollte? Nein.

Aber das muss ja jeder für sich entscheiden *g*

Lg, G.
In unserer Lesart ist es auch die Frage, ob man das unselige monoamore "Friendzoning" unkritisch mit in die Polayamorie übernehmen möchte, nach dessen Auffassung jemand "bloß ein Freund" ist, wenn es eben "nur" platonisch ist.
Dadurch geschieht dann Wertung, dadurch werden Kästchen und Hierarchien erschaffen.
Für mich ganz klar ja
Warum?
Weil es erstmal um den Begriff "Liebe" geht.
Und hierbei wird ja nicht unterschieden, ob eine körperliche "Erweiterung" erfolgt oder nicht. Habe auch eine Freundin, mit der ist es aktuell rein platonisch. Wir lieben uns immer noch und werden immer für uns da sein.
Liebe eben...
Aus eigener Erfahrung...
kann ich sagen, dass ich eine langjährige Freundin liebe; sie und ihren Sohn. Sex oder ähnliche Intimitäten habe ich mit der besagten Freundin nicht, doch ich würde keinesfalls sagen, dass eine Liebesbeziehung zu einem anderen Menschen mehr wert sei. Es gibt verschiedene Formen der Liebe und die beiden sind mir mehr als unheimlich wichtig. Innerhalb der wirklich engen Beziehungen zu meinen Liebsten, stelle ich keine Hierarchie auf. Ich widme jedem Zeit und Liebe... so, dass es sich für alle Beteiligten gut anfühlt. Und natürlich wendet man sich phasenweise mal mehr dem zu und dann später einem anderen, aber das hat für mich nichts mit Hierarchie zu tun.

Liebe ist Liebe... egal unter welchem Deckmantel sie sich verbirgt! Liebe ist wundervoll!
*********mind Mann
121 Beiträge
Für mich ein klares nein...
Für mich sind beide "Formen" der Liebe gleich wertvoll. Ich habe schon seit 12-13 Jahren eine "beste Freundin"(nennen wir sie mal "M"), die mir ganz genauso wichtig ist, als wäre ich mit ihr in einer Liebesbeziehung.

Ich bin mit ihr deutlich länger befreundet, als wie ich das polyamore Lebensmodell für mich entdeckt und eingeführt habe.

Schon früher, als meine langjährige Beziehung noch monogam war, führten wir eine sehr "intensive" Freundschaft. Zu Beginn war das auch nicht einfach für meine Partnerin(ab jetzt "F"), damit um zu gehen und das zu akzeptieren. Mit M unternehme ich gerne und viel alles mögliche, wenn wir feiern waren, übernachten wir auch mal im selben Bett und kuscheln auch gern. Eines Tages (vor vielleicht 8 Jahren?!), ich wohnte noch bei meinen Eltern, kam morgens F ins Zimmer, als ich und M zusammengekuschelt unter einer Decke schlummerten. Da war natürlich erstmal ordentlich was los. Aber weder M noch ich haben irgendein Bedürfnis nach Intimitäten miteinander, obwohl sie eine sehr attraktive Frau ist und wir auch noch einen sehr ähnlichen Geschmack hätten, was Sex betrifft. Sie ist für mich einfach wie ein Familienmitglied abgespeichert, meine "Wahl-Schwester". Das hat mit der Zeit auch F voll und ganz begriffen und M und F haben sich auch bald gut befreundet.

Da hat sich auch nichts geändert, als ich mit F unser Beziehungsmodell auf poly umkrempelte, auch wenn ne Zeit lang F dachte, ab jetzt könnte mit M mehr passieren. Gut, es wäre mit M, mir und einem anderen Pärchen mal fast zu einem Vierer gekommen. Da hätten wir auch kein Problem damit, bzw. wären auch mit Spaß dabei. Aber nur zu zweit passiert da nichts, es ist einfach kein Verlangen nach "mehr" da. Trotzdem ist die Liebe, die ich für M empfinde nicht weniger wertvoll oder intensiv (manchmal sogar intensiver als die zu F). Wir wissen beide, dass der andere, egal wann oder wo, für einen da ist, wenn man irgendwie Hilfe braucht. Und das ist was wirklich tolles!

Nur haben in der Vergangenheit leider immer wieder Partner von uns ein Problem damit gehabt. Aber bisher hat da noch jede/r früher oder später begriffen, dass beim Versuch eine Entscheidung gegen unsere Freundschaft erzwingen zu wollen, der/die aktuelle Partner/in den kürzeren zöge. Schon allein, weil wir einander niemals versuchen würden, die Freiheit des anderen einschränken zu wollen.
Ist die Platonische Liebe nicht auch eine Liebesbeziehung? Für mich schon.

Und warum sollte diese Liebe nicht sexuelles Verlangen beinhalten?

Vielleicht ist Sex aus bestimmten Gründen nicht möglich.
*******lci Paar
692 Beiträge
Ist die Platonische Liebe nicht auch eine Liebesbeziehung? Für mich schon.

Und warum sollte diese Liebe nicht sexuelles Verlangen beinhalten?

Vielleicht ist Sex aus bestimmten Gründen nicht möglich.
Danke

Also Liebe und Beziehung haben nicht unmittelbar immer etwas miteinander zu tun.
Liebe kann einseitig sein und ohne eine aktive beidseitige Beziehung mit jemandem zu führen.
Der/diejenige kann z.B. schon verstorben sein, trotzdem ist noch Liebe da.
Platonische Liebe beinhaltet wie der Name es sagt eben kein sexuelles Verlangen sonst wäre es ja nicht platonisch. (mMn)
Die Sie
"Platonische Beziehungen" haben grundsätzlich nur wegen der Unwissendheit was mit "ohne Sex" zu tun - vom Sinn her ist es aber falsch.

Wenn man nach Platon geht, so ist das platonische Verständnis der Eroslehre so aufgebaut, dass sie in Stufen vollzogen wird:

Die Leidenschaft zum körperlich Schönen

Die Leidenschaft zu allem Schönen

Das Erkennen des Schönen der Seele

Die schönen Wissenschaften

Das höchste Wissen

Also, da haben wir es nun ja! Wer von "platonischer Freundschaft" spricht, sagt an sich aus, dass es früher mal Sex mit der anderen Person gab, man nun aber auf einer höheren geistigen Ebene angekommen ist.

Danke Circulus *blume*
*********mind Mann
121 Beiträge
Die Leidenschaft zum körperlich Schönen

Wo siehst du hier, dass es bereits zum Sex gekommen sein muss?

Wenn ich in einen Menschen verliebt bin und mir schöne Gedanken mache, wie der Sex wohl wäre, mich dieser Sehnsucht hingebe und voller Enthusiasmus die Verfolgung dieses Ziels im Tagtraum ausmale, bin ich voll und ganz dabei das subjektiv körperlich Schöne mit Leidenschaft zu genießen.

Ich kann mich also der Leidenschaft hingeben obwohl ich keinen Sex mit demjenigen Menschen habe und trotzdem auf die nächsten Bewusstseinebenen gelangen.

Wieso es letztendlich nicht zum Sex kam ist dabei zweitrangig.
Gnothi seauton! (Er-kenne Dich selbst)
Dann müssen wir warnen, weil Platon mit seiner Lehre, der erweiteren Sokratischen Philosophie, sowohl Politiker als auch Philosoph war.
Er teilte mehrere Teile seiner Lehre in aufeinander aufbauende Stufen ein - und schuf so ganz bewußt und beabsichtigt seinerseits Hierarchien und Rangfolgen.
Da nach Platon der "perfekte Staatslenker" selbstverständlich nur ein Philosoph sein konnte, setzte er logischerweise auch die Wissenschaften und die reine Erkenntnisgewinnung mit dem Ziel des "höchsten Wissens" an die oberste Stelle dieser aufsteigenden Entwicklungslehre.
Wenn Du, Hanna_40 Deine Liebsten nach diesen Parametern betrachtest, wirst Du nach Platon natürlich auch die "platonische Freundschaft" an die oberste Stelle setzen (müssen *zwinker*), weil nur auf dieser Stufe körperbefreite und leidenschaftslose "Erkenntnis des Anderen" möglich ist.

Neee - so sehen wir es im Jahr 2017 nun wirklich nicht. Das klingt uns zu sehr nach edler Selbstverleugnung und altbackschem Dualismus (= Geist supergut / Körper bedürftigschlecht).
@Glen_Ilme
Meine, inzwischen, platonische Freundschaft/Liebe hat tatsächlich die von Platon genannten Stufen durchlebt. Selbstverständlich gehören dazu zwei Menschen mit dem gleichen Verständnis.

Ich sehe die beidseitige platonische Liebe als eine Variante der Liebe, die für mich - und da muss ich Pkaton Recht geben - eine Stufe hoher Erkenntnis erreicht hat.
***67 Mann
89 Beiträge
Poly-Amor
Hallo an alle,

für mich ist der Schwerpunkt bei "Amory" - also dem Liebe leben und verteilen zu können.
In klassischen Beziehungen ist oftmals der reine Gedanken schon ein Frevel* - dabei haben wir Liebe für alle im Herzen ... Wie dies konkret aussieht, was dies beinhaltet und wie weit es geht (sexuell oder nicht) ist in jeder Begegnung anders.

In meiner frühen Jugend (50 ist die Mitte meines Lebens) lebte Ich 7 Jahre lang mit einer Frau zusammen und wir hatten eine tiefe Liebe für einander. Absichtslos und bedingungslos (quasi tantrisch ohne es zu wissen) - aber dennoch nie Sex miteinander. Wir vermieden dies wohl eher unbewusst, um die Liebe nicht zu zerstören. Sex hatte jeder von uns mit einer außen Beziehung gelebt. Dennoch ist diese Zeit - in Sachen LIEBE - als eine der tiefsten und glücklichsten in meiner Erinnerung. Und es war ein Zustand voll von Glück ...

lg Alex

PS: Diesem Zustand an Glück komme ich gerade in veränderter Form wieder näher ...

*korrigiert mich, wenn Ihr es anders seht ...
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