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"Ich brauche dich nicht mehr"

"Ich brauche dich nicht mehr"
Ein Mensch sagt über Monate, er braucht dich. Will dich nicht verlieren, hat, gibt und investiert Zeit und Gefühle in dich, ebenso wie du. Ihr habt tolle Momente zusammen und könnt einfach genießen. Du vergeben, stabil und offen, der andere Mensch Single, ist sich deinem Poly-Denken aber bewusst und gibt sich offen dem gegenüber.

Der Mensch lernt einen anderen Menschen kennen, der/die auf Monogamie besteht. Dein Herzensmensch trennt sich daraufhin von dir mit Worten in die Richtung, die gesagten Äußerungen zu euch beiden seien unrealistisches Wunschdenken seinerseits gewesen:

"Ich brauche dich nicht mehr."

Wie sehr "brauche" ich einen Menschen in meinem Leben? Geht der Gebrauch dieser Aussage bei Polys und Monos im Inhalt wohl auseinander? Trifft diese ein polydenkender Mensch überhaupt in so einem Zusammenhang, oder ist das eventuell sogar eine Kernaussagen des Themas Poly a la, "ich brauche dich nicht (mehr), denn ich habe auch andere" (überspitzt)?

Mich interessieren eure Gedanken dazu, meine eigenen lassen sich dazu grad schwer ordnen 😉
*********suns Mann
41 Beiträge
Wenn mich jemand nicht braucht aber dennoch bleibt, dann vielleicht aus Sympathie. Wenn brauchen eine Abhängigkeit ausdrückt finde ich das wenig schmeichelhaft. Für jemand anderen etwas besonderes zu sein und unersetzlich ist da vielleicht etwas anderes...
*******er69 Mann
55 Beiträge
Abhängigkeit?
In der Aussage, jemanden oder auch etwas zu brauchen, steckt , aus meiner Sicht immer eine Form der Abhängigkeit. Doch Abhängigkeit macht unfrei.
Abhängigkeit ersetzt keine Liebe. Weder in Poly Beziehungen , noch in monogamen.
****e59 Frau
3.515 Beiträge
Brauchen
Ist das der richtige Ansatz für eine Beziehung? Ich denke nicht.

Brauchen heißt:
ich bin abgängig von jemand anderem ...
suche Bestätigung in der Beziehung...
bin mir selbst nicht genug...

Kein Mensch kann mich auf Dauer glücklich machen. Dafür ist er aber auch nicht zuständig...
*****t78 Frau
1.394 Beiträge
Das tut mir sehr Leid für Dich !

Ich war immer monogam und hatte erst nach der dritten Affäre bemerkt das ich mehrfach liebe, liebe mit vollem Herzen und dabei meinen Mann gegenüber kein schlechtes Gewissen empfinde und ihn genau so schätze und liebe wie davor auch.

Daher kann ich den Gedanken eines Monogam liebenden Menschen nachvollziehen .

Da er singel war, war alles offen für ihn und musste sich niemanden fügen.
Ihm machte es nichts aus das du vergeben bist und er genießen kann ohne Beziehungstress.
Doch wusste er auch das es keine feste Zukunft geben kann.

Nun ergab sich für ihn die Möglichkeit eine für sich aufbauende Beziehung zu genießen !
Daher ist meistens der Partner der poly ist der der verlassen wird .

Wie wo und mit welchen Worten er es beendet ist Charaktersache !
Natürlich sehr hart seine Worte, in deinem Fall.

Es vergeht und fühle Dich umarmt .
Mit dieser Art der Trennung weist du das es nicht DER war.

LG
*********lebee Mann
1.298 Beiträge
Menschen wollen gebraucht werden . . .
. . . mein erster Gedanke dazu.

Wenn ihnen gesagt wird 'ich brauche Dich nicht mehr', dann ist das für mich die brutalstmögliche Aussage. Respektlos, null Zuneigung. Ein nasser, kalter Lappen mit voller Wucht ins Gesicht gehauen.

Sagt von daher viel über den Sender aus. Lass' es mich auch anders formulieren . . .

Letzten Winter hatte ich eine wundervolle Liebesbeziehung . . . aus Gründen von 'scores equal' hat sie nach einem zweiten Mann für sich gesucht . . . und gefunden. Monogam, sehr erfolgreich, gleiche Hobbies . . . Zukunft in bekannten Mustern. Unseres war quasi eine Amour Fou.

Daraufhin hat sie mir mit der grösstmöglichen Einfühlung eröffnet . . . 'unsere Liebesbeziehung wird nach und nach auslaufen' . . .

Im Grunde genommen war das ein 'ich werde Dich immer weniger brauchen'.

Daraufhin habe ich die Liebesbeziehung beendet. Weil sie ja auch gegenüber dem monogamen neuen Mann nicht offen kommuniziert hat und das auch nicht konnte.

Tat weh. Aber: Liebe tut weh. Oder tut es Dir momentan nicht weh ? Das Gute daran . . . Du wirst weiter wachsen . . .

(War übrigens seinerzeit mein Anlass, mich mit dem Thema Poly stärker auseinanderzusetzen).
****nia Frau
141 Beiträge
Möchte ich wirklich gebraucht werden??
Ich werde doch viel lieber gewollt , statt gebraucht.

Schließlich möchte ich ja als ganzer Mensch wahr- und angenommen werden und nicht nur meinen Nutzen.
*********tery Paar
63 Beiträge
Wir alle unterliegen viel zu oft der Illusion (egal ob Monos oder Polys), daß alles in Stein gemeißelt sein soll, daß Beziehungen stets einen "glücklichen" Ausgang haben sollen, daß wir in Beziehungen ein stückweit einen Besitzanspruch an dem Gegenüber haben...

Doch m.E. weit gefehlt. Beziehungen ändern sich wie alles andere auch der Veränderung unterliegt. Beziehungen sind wichtig, um daran zu reifen und die Zeit des gemeinsamen Glücks zu genießen und nicht krampfhaft daran festzuhalten. Es lässt sich in einer Partnerschaft schwerlich etwas konservieren.
Und ganz wichtig: Ich gehöre dem anderen nicht und er gehört mir nicht. Damit tun sich Polys vielleicht etwas leichter als Monos.

Wie sagte doch mal ein römischer Philosoph: "Liebe und tu, was du willst!"
**********ucher Mann
4.828 Beiträge
Das ist mir ...
... mal ähnlich gegangen vor zwei Jahren. Sie lebt in einer offenen Beziehung und hatte daneben mehrere Liebhaber, u.a. mich.

Unsere Beziehung war sehr eng. Wir sahen uns zwar nur etwa in monatlichem Abstand wegen der großen räumlichen Entfernung, standen aber sonst in täglichem Kontakt zueinander.

Plötzlich ihr Entschluss, sich zugunsten eines sehr jungen Liebhabers, der ihr gegenüber monogam war, nur für ihn zu entscheiden und mit allen anderen Schluss zu machen, auch mit mir, allein ausgenommen ihr Ehemann.

Da war ich auch geschockt, verletzt, erschüttert.

Dann bin ich in mich gegangen und konnte nach einer Zeit feststellen: Meine Liebe bleibt.

Loslassen ist das Zauberwort, glaube ich. Ohne Groll, denn es ist sein Leben(sweg). Darüber muss er entscheiden. Was zusammen geht, ist schön, was nicht oder nicht mehr, kann man nicht erzwingen.
*****gra Frau
5.039 Beiträge
Mitgefühl
... möchte ich für die TE aussprechen. Mir kommt diese Aussage („ich brauche Dich nicht mehr“) sehr brutal und lieblos vor.
Und ja, ich habe so eine Situation auch erlebt , allerdings verbal nicht so schneidend, abrupt und auch aus heiterem Hinmel aber schon.
Ich fühlte mich lange ausgemustert.
Damals habe ich mühsam verstanden, dass fast nichts beständig ist.
Mir half, dass ich bis heute diese Liebe noch intensiv in mir spüre. Also bleibt Dich was ...
*knuddel2*
********er75 Mann
6.722 Beiträge
Meines Erachtens geht es hier sehr stark um die Frage:
Brauche ich einen ganz bestimmten Menschen, oder brauche ich einen Menschen, an meiner Seite.
Oder anders ausgedrückt, brauche ich die Liebe, Zuneigung, Aufmerksamkeit und Nähe einer bestimmten Person oder geht es darum Diese Zuwendungen von einer „beliebigen“ Person zubekommen.
Im EP wird ja ein klassischer Fall beschrieben:
*P:
Du vergeben, stabil und offen, der andere Mensch Single, ist sich deinem Poly-Denken aber bewusst und gibt sich offen dem gegenüber.
Aus der Formulierung
gibt sich offen dem gegenüber
schließe ich, dass der Mann die Polyamorie der TE zwar akzeptiert hat, aber selbst nie polyamor war. Somit lebte er, aus seiner Sicht, in einer monoamoren, (einseitig?)offenen Beziehung mit der TE.
Nun lernt dieser Mann, der laut EP vor der Beziehung zur TE Single war und nur mit ihr in dieser Zeit eine Beziehung hatte (?), eine monoamore Siglefrau kennen und verliebt sich.
Hier trifft er dann die Entscheidung, ab jetzt ganz monoamor zu leben.
Warum?
Das kann Dir, liebe TE, außer ihm, niemand beantworten.
Aus meiner eigenen Erfahrung heraus liegt es bei der artigen Konstellationen, unabhängig von der Geschlechterverteilung, daran, dass der „Single-Part“ zwar die Polyamorie als „notwendiges Übel“ akzeptiert hat, ja so gar darin einige Vorteile sah, aber letztlich eben doch eher monoamor veranlagt ist und dann die feste, monoamore Beziehung wählt, da sie ihm das gibt, was er in der Polybeziehung nicht fand bzw. weil er dort nicht mit der Eifersucht, der Hierarchie und der Konkurrenz leben muss, die er in der Polybeziehung empfand.

Die Aussage aus dem EP
"Ich brauche dich nicht mehr."
ist aber von der Beziehung losgelöst zubetrachten.
Auch in der Polyamorie kann Liebe erlöschen. Es heißt ja poly und nicht omni.
Auch wenn ich jemanden noch so liebe, kann es passieren, dass die Liebe durch bestimmte Entwicklungen in der Beziehung schwindet oder ganz erlischt.
Und hier kommt dann gut heraus, dass ich den Menschen zwar brauche, solange ich ihn liebe, aber es kann passieren, dass der Mensch diese Bedeutung auch wieder verliert.
Als Polyamore haben wir die Fähigkeit mehr als einen Menschen gleichzeitig so intensiv zu lieben und auch in den Beziehungen so sehr zu benötigen, dass wir alle unsere Partner „brauchen“.
Wir können alle unsere Partner gleichzeitig lieben und können das auch für uns so akzeptieren, ja wir brauchen das auch um glücklich zu sein. Aber genau so wie es uns passieren kann, dass wir nach Jahren in einer festen Konstellation einen neuen Menschen treffen, in den wir uns verlieben, so kann das natürlich auch Monoamoren passieren. Hier ist nur der Unterschied, dass wir, wenn es passiert diesen Menschen, wenn er es denn auch möchte, in unser Polygeflecht aufnehmen und integrieren können.
Aber genauso wie Monoamore treffen wir hier auch an unsere Grenzen, sollte der neue Mensch in unserem Leben auf Monoamorie bestehen. Dann müssen wir uns alle entscheiden wen bzw. was wir wollen.
Dies Entscheidung wird dann auf emotionaler Ebene (lach lasse hier bewusst die materiellen und familären Aspekte weg) dadurch geprägt, dass wir abwägen, in welcher Beziehung wir mehr an Liebe, Zuneigung, Aufmerksamkeit und Nähe bekommen und uns in unserem Sinne entfalten können.
Einen wichtigen Aspekt aus dem Bereich Familie möchte ich aber auch noch zu bedenken geben: Kinder.
Auch hier kann ich aus Erfahrungen im persönlichen Umfeld sagen, dass viele, wenn sie Kinder wollten, zumindest zeitweise dann monoamor wurden um ihre Familie zu gründen, weil sie das in ihrem Polygeflecht als nicht verwirklichbar sahen.
Standbild
*******1802 Mann
607 Beiträge
Gehe ich das thema mal ein wenig philosophisch an...

Irrtümlicherweise wird als das Gegenteil von GEBEN immer das NEHMEN angesehen. Aber das ist falsch! Das Gegenteil von GEBEN ist EMPFANGEN

Eine Beziehung, in der "GEBEN und NEHMEN" die zwei Seiten sind, existiert eine Schieflage, eine Abhängigkeit, die auch wechselseitig bestehen kann. Man "nimmt sich", was man braucht, und man meint noch, dass einem das "zusteht"... Wenn ich stattdessen empfange, kann ich auch nicht enttäuscht werden.

Ich habe es nie in einer Beziehung als gut empfunden, wenn ich gesagt bekam: "Ich brauche Dich!" Was wäre, wenn ich die Erwartung (z.B. wegen Krankheit) einmal nicht mehr erfüllen kann? Folgt dann nicht irgendwann, die Aussage: "Ich kann Dich nicht mehr gebrauchen?"...
********M100 Frau
111 Beiträge
Eigenverantwortung
Ob nun poly oder nicht. Die Formulierung "ich brauche Dich" ist in meinem Verständnis nichts Positives. Es bedeutet, ich mache mein Gegenüber für mein Wohl verantwortlich. Das ist in jedem Fall falsch. Niemand ist für das eigene Wohlergehen zuständig außer man selbst. Sich jemandem auf diese Weise zuzumuten, ist anmaßend und hat mit Liebe rein gar nichts zu tun. Jede Form der Liebe fängt zunächst damit an sich selbst anzunehmen. Wir sind nicht vollkommen. Streben wir danach?! Dann aus eigenem Tun und mit eigener Energie.
Das Ideal ist niemanden "als Krücke" zu brauchen, sich selbst anzunehmen und seine Liebe zu verschenken.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Sich nicht zu brauchen, sondern zu wollen, ist die die Basis für ein angstfreies Miteinander in Verbundenheit und Freiheit.

t*herz*m
*********lebee Mann
1.298 Beiträge
4. Stufe Maslow . . .
. . . 'gebraucht werden'. Menschliches Grundbedürfnis. Hat mit 'Wollen' erstmal gar nix zu tun und verläuft auf anderer Ebene.

Die meisten Ehen scheitern daran, dass sich der eine vom anderen nicht mehr 'gebraucht fühlt'.

Mit 'Wollen' fängt alles an und das darf und soll auch weiterhin dabei sein . . . nur, wenn es auf eine Liebesbeziehung hinausläuft, und davon reden wir bei Poly wenn ich mich nicht täusche, dann hat diese Beziehung ein Ziel.

Genau wie der Tempel mit zwei Säulen (Beteiligte) über denen das Giebeldach ist (gemeinsames Ziel). Fällt eine Säule weg, fällt das Dach. Ergo: Braucht's die Säule.

Der Körper will gebraucht werden, sonst verfällt er.
Die Arbeitskraft will gebraucht werden, siehe was mit all den (dauerhaft) Jobsuchenden passiert.

Im Alltag findet man's häufig in Ausdrücken, wie . . . "Schatz, ich brauch' Dich mal ganz kurz" . . .

Es wird vielleicht nicht in dieser Ausdrücklichkeit immer formuliert, doch das Gefühl, wenn man (noch) gebraucht wird, ist - zumindest bei mir - gut.

Deswegen ist ja die konkrete Aussage 'ich brauche Dich nicht mehr' so brutal.

Macht mal die Augen auf. Wie gesagt . . . 'Wollen' is' 'ne andere Baustelle. Und im Eingangsthread ging's um 'ich . . . brauche . . . Dich nicht mehr'.
**********ullus Mann
187 Beiträge
Wenn du etwas festhalten möchtest, ...
... hast du es schon verloren.

Dieser Satz bezeichnet die Gradwanderung der Emotionen.

Man kann jemanden abgöttisch lieben. Aber man darf ihn nicht brauchen, um existieren zu können. Man darf ihn nicht besitzen und ihn nicht festhalten.

Denn dadurch kommt eine Beziehung ins Ungleichgewicht. Einer nimmt mehr, als er gibt. Gut enden tut das nie.
*****a72 Frau
444 Beiträge
Wenn mir jemand in der Beziehung schon sagt dass er mich braucht. Fühle ich mich schon unter druck. Ich möchte nicht gebraucht werden, sondern geliebt.
Die Liebe bleibt das brauchen nicht.

Selbst wenn es auseinandergeht bleibt die Liebe.
****nna Frau
211 Beiträge
Hallo liebe Lenora,

ich kann gut nachfühlen, wie sehr diese Worte geschmerzt haben müssen.

BlackBumbleBees Ausführungen über das Gebrauchtwerden entsprechen dem, was ich selbst auch empfinde.

Für mich geht es dabei vor allem um das Gefühl, für den anderen von Bedeutung zu sein. Um Zugehörigkeit.

Die Aussage "ich brauche Dich nicht mehr" trennt augenblicklich die Verbindung. Und lässt rückwirkend Zweifel über die Art der Verbindung aufkommen. Das heißt, nicht nur Gegenwart und Zukunft werden beeinträchtigt sondern auch das was schön war - also die Vergangenheit - werden in dem Moment von einem selbst in Frage gestellt. Man bekommt vielleicht Zweifel an der eigenen Wahrnehmung. Das Vertrauen ist erschüttert.

Ich habe so ähnliche Situationen auch schon erlebt. Und es hat mir sehr geholfen, mir klar zu machen, dass es viele Gründe geben kann, warum der andere sich so stark abgrenzen muss. Und dass mein Erleben und meine Wahrheit unabhängig von dem/der des Partners ist und bleibt.

Eine liebevolle Umarmung *bussi*
****nia Frau
141 Beiträge
@*********eBee:

Natürlich habe ich verstanden, dass es im Eingangsthread um "gebraucht werden" geht, sonst hätte ich mich nicht darauf bezogen.
Ich sehe nur grade dieses gebraucht werden wollen etwas kritisch. Um bei deinem Vergleich mit den Säulen zu bleiben, würde das bedeuten, dass ich für mich alleine nicht Standfest genug bin und zwangsläufig ohne meinen Gegenpart falle.
Ich sehe das Ziel, wie Du es nennst eher als gewünschte und "gewollte" gemeinsame Gestaltung ähnlich einem Wald. Zur Erklärung: Ein Baum alleine, macht noch lange keinen Wald und doch braucht er keine anderen Bäume um zu stehen, zu wachsen und zu gedeihen.

Dennoch gebe ich Dir natürlich recht, dass die Formulierung "Ich brauche Dich nicht mehr" hart und schmerzhaft ist, alleine schon, weil sie einen bewussten Cut darstellt.
*********lebee Mann
1.298 Beiträge
Falsch, sagt der Architekt . . .
. . . Zitat: Um bei deinem Vergleich mit den Säulen zu bleiben, würde das bedeuten, dass ich für mich alleine nicht Standfest genug bin und zwangsläufig ohne meinen Gegenpart falle. Zitat Ende.

Armunia, die, die umfallen, sind die, die einen anderen als Ergänzung für eine einzige Säule brauchen. Da gebe ich Dir Recht, sobald eine Hälfte der Säule wegbricht, fällt die andere in sich zusammen. Gibt's in der Realität häufig bei Menschen, die sich selbst nicht lieben und nicht alleine sein können.

Davon redet das Tempelmodell allerdings nicht. In dem Fall gibt es zwei Säulen, die jede für sich alleine sein könnten. Aber sich gefunden haben, miteinander wollen und nun an dem Sinn und Ziel (Dach) ihrer Beziehung arbeiten. Fällt eine Säule weg, stürzt das Dach ein, die andere Säule, da komplett, bleibt dennoch stehen. Sucht sich halt 'ne andere Säule, neues Dach . . . sieht vorüber gehend vielleicht mal grade nich' so hübsch aus und tut (dem Auge) weh.

Gerade bei Polys scheint es mir doch so, dass erst Menschen, die sich alleine zu lieben in der Lage sind . . . poly können.

Das 'Wollen' in Deinem 'gebraucht werden wollen' ist von mir eher unterbewusst als natürliches Bedürnis des Menschen gemeint. Kritisch - auch da gebe ich Dir Recht - wird es, wenn ein Mensch sein Handeln auf das Wollen in 'gebraucht werden wollen' bewusst ausrichtet. Aber das war/ist hier meiner Meinung nach nicht das Thema.

Zatanna hat's nochmal schön anders ausgedrückt. Gefühl. Zugehörigkeit. Bedeutung. Vielleicht auch Respekt, Zuneigung, Gesehenwerden.

Was die Vergangenheit und meine eigene Verunsicherung angeht . . . die wische ich schnellst möglich weg mit dem Fakt . . . Liebe tut weh.

In dem Sinne auch 'ne Umarmung von mir an die Themenerstellerin . . . *g*
******age Mann
3.120 Beiträge
Brauchen oder lieben?
Es ist ja in anderen Antworten schon angeklungen: Was hat "brauchen" denn mit "lieben" zu tun? Gerade in Poly-Beziehungen? In falsch verstandener Polyarmorie hole mir bei Anderen das, was mir mein Partner nicht geben kann, brauche also etwas.

Liebe ist bedingungslos: Ich liebe den anderen im Sinne der Beziehungsanarchie, gebe ihn frei und freue mich, wenn er glücklich ist - ganz gleich ob er für sich entscheidet monogam oder polyamor zu leben - ich entscheide es nur für mich.
***xy Frau
4.597 Beiträge
Gebraucht werde ich an meinem Arbeitsplatz auch.

Aber von meiner Liebsten wünsche ich mir gewollt zu werden.

Das ist eine tiefe Sehnsucht, die mit genau diesem Menschen zu tun hat und mit mir... Das DU und ICH.

Trixy
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Wie sehr "brauche" ich einen Menschen in meinem Leben?

Das kommt sehr auf die eigene Einstellung des betreffenden Menschen an.

Wie man lesen kann, reagieren viele Menschen allein auf das Wort .....

brauchen
gebraucht werden
Ich brauche Dich

.... negativ.

Die Kehrseite von gebraucht zu werden, ist für viele Menschen dann auch ....

Dinge tun oder erfüllen zu müssen
Verantwortung zu übernehmen
eine Last tragen
nicht frei handeln und entscheiden zu können
abhängig zu sein

Andere Menschen wiederum empfinden es von einem Menschen gebraucht zu werden positiv.

Wie sehr "brauche" ich einen Menschen in meinem Leben?

Provokativ könnte man antworten

So sehr ich bereit bin mich auf einen Menschen einzulassen mit allen Vor- und Nachteilen und ich mir der Abhängigkeit, in die ich mich freiwillig begebe, bewusst bin.
Denn spätestens, wenn dieser Mensch stirbt, zerbricht man.
**********light Frau
4.184 Beiträge
Liebe TE,

fühle dich von mir gedrückt. Es ist schmerzhaft, so etwas gesagt zu bekommen und es wurde ja schon gemutmasst, warum der Mann so gehandelt haben könnte.

Aus verständlichen Gründen hat es dich sehr getroffen. Hast du dir auch schon Gedanken darüber gemacht, warum du so reagierst? Was bedeutet es für dich, gebraucht zu werden? Hattest du z.B. schon mal das Gefühl nicht gebraucht zu sein?

Ich hatte vor einigen Wochen ein Gespräch mit einem guten Freund. Beim verabschieden sagte er zu mir: Pass auf dich auf, ich brauche dich noch.
Bei diesen Worten wurde mir der Brustkorb eng und ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Und ich habe mich gefragt, warum ich darauf so heftig reagiere. Und ein Punkt war, dass ich brauchen mit Abhängigkeit assoziere und dass ist ein etwas, dass ich gar nicht mag.
******ore Frau
4.526 Beiträge
Gerade bei Polys scheint es mir doch so, dass erst Menschen, die sich alleine zu lieben in der Lage sind . . . poly können

Das ist so wahr!!!

Deshalb ist für mich klar: keine Beziehung mehr mit Polyanfängern.

Und wenn etwas sich nicht gut anfühlt, kann es uns da hinführen, wo wir noch im Mangel sind, Defizite haben, die wir dann anschauen und auflösen können.

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