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Nicht genug bekommen?

Nicht genug bekommen?
Guten Morgen

Wie geht ihr damit um, wenn in relativ kurzer Zeit immer mehr Veränderungen auftreten?
Habt ihr Regeln, wenn ja welche?
Habt ihr Begrenzungen was eine gewisse Anzahl an Personen angeht?
Wie geht ihr damit um, wenn sich gerade viel neues entwickelt?
Gebt ihr dem ganzen Ruhe, damit es sich entwickeln und wachsen kann?

In meinem Fall gerate ich immer wieder an Männer, die schönen/energetischen Begegnungen nicht widerstehen können/wollen.
Zwar werden auch immer mögliche Begegnungen ziehen gelassen, aber vor allem auch viele immer wieder zugelassen. Mal schauen was sich so ergibt, die Zeit so bringt.
Nein sagen kann man ja immer noch.
Das für mich gefühlte Totschlagargument "die eigene Freiheit"

Was sind eure Handlungsmotive für solch ein Verhalten?
Ich würde es wirklich gerne verstehen, aber es ist mir so verdammt fern.
Ich frage mich, ob man nicht auch einfach mal glücklich und zufrieden sein kann mit dem was ist, statt immer neue Pforten zu öffnen.
Bin ich in meiner Angst dann schon so enorm einnehmend, das ich den anderen so sehr in seiner Freiheit beschneide?

Ich bin gespannt auf vielfältige Antworten

Zaubersonne
ProfilbildProfilbild
****fan
2.280 Beiträge
Hallo Zaubersonne....
.... ich lasse vieles einfach laufen und bin neugierig auf das, was passiert. Eine Begrenzung durch meinen Verstand nach dem Motto, bei 5 Begegnungen ist Schluss, tue ich mir nicht an. Dazu finde ich dieses Begegnen lassen, Energien fließen lassen viel zu spannend. Und meine Erfahrung wie auch die meiner Partnerin, die ebenfalls polyamor lebt, ist, so manche Begegnung verläuft auch im Sande und bleibt eine einmalige. Was Bestand hat, als eine entweder nur geistige oder dazu auch sexuelle Beziehung, wird sich entwickeln und muss wachsen. Und dafür lasse ich mir und den Anderen Zeit und Freiraum. Denn ich möchte diesen Prozess der allmählichen Annäherung erleben und genießen.....

Liebe Grüße yogafan
**********_2017 Paar
152 Beiträge
Liebe Zaubersonne
du beschreibst den Spannungsbogen den eine polyamore Persönlichkeit immer hat.
Es gibt viele, nennen wir sie Versuchungen, die gerade im erotischen Bereich sich immer wieder auftun.
Das ist wie mit allem im Leben. Nachgeben oder nicht?
Und wenn, welche Konsequenz hat es, entweder ihr nachzugehen oder nicht.
Im amourösen Umfeld heißt das dann:
- passt das zu meinen bisherigen Beziehungen
- tut es mir weh, oder anderen
- ist es wichtig und nährend oder nur der Reiz der Sekunde und schnell schal
Ich denke, dass es immer auf die jeweils eigene Befindlichkeit ankommt ob man mit dem Augenblick zufrieden ist, oder mehr braucht.
Das ist ja der Spannungsbogen, in dem wir uns bewegen.
Manchmal passt es so, manchmal so.
Ich wünsche Dir die Kraft und Weisheit die für dich jeweils passenden Entscheidungen zu treffen.
Eins solltest du auf gar keinem Fall, sog. verpassten Chancen hinterhertrauern.

LG
H. (Er des Paares)
Ich denke schon...
dass man(n)/frau sehr gut aufpassen sollte, wann die Tür für neue Kontakte... zumindest vorläufig... geschlossen werden sollte.

Insofern kann ich den Beitrag der TE sehr gut verstehen!
Zumal meine Frau (Primary) und ich da die selben Erfahrungen machen.

Im Gegensatz zu rein sexbezogenen Dates investiert unsereiner ja gerne und gewollt Emotionen und echte Gefühle... wenn denn die gegenseitige Anziehung da ist.
Es kann regelrecht süchtig machen, wenn investierte Wärme und Empathie ein Echo finden.
Und wenn die Lage dann plötzlich unübersichtlich wird, gehen die Gefühle möglicherweise mit uns durch. Bestimmt keine wünschenswerte Situation!

Aber ein Thema über das diskutiert werden sollte...

*knutsch* Holger
*******ben Mann
3.268 Beiträge
Inneres kreiert Äußeres
Ich gehe von einer Welt aus, wo mein Inneres magnetisch die passenden Begegnungen im Außen anzieht. Wenn ich also immer wieder Gegenüber anziehe/einlade, welche es lieben viele möglichen Begegnungen zu suchen/nutzen, würde ich schauen, was hat dies mit mir zu tun?
Welche mir vielleicht unbewußten Anteilen haben einen Gewinn davon mit solchen Menschen zusammen sein (bzw. wie ich vermute dann dadurch auch oft die zeitnahe Trennung?)?
Geht es darum, dass ich hier mehr Klarheit bekomme, was ich will und was nicht? (Dies auch klar kommuniziere und damit dann entsprechende Gegenüber bekomme; dies diszipliniert in meinen Leben jenseits von Hormonen umsetze)
Was sind meine wahrhaftigen Bedürfnisse in Beziehungen?
Gibt es Anteile in mir, die auch mehr Lust haben auf fremde Haut/das Neue/die Jagd/viele Möglichkeiten zu nutzen?
Meine Angst/Selbstzweifel anzuschauen oder was der Vorteil ist, wenn es nicht zur langfristigen Beziehung wird?
Was sucht mein kleinen Kind hier?
Welcher Anteil von mir ist am Ruder, wenn ich hier solch ein Gegenüber wähle?
...
******age Mann
3.117 Beiträge
Danke für das Thema ...
... es liegt mir selbst auch auf dem Herzen. Vor Jahrzehnten habe ich einmal über mehrere Jahre eine offene Beziehung geführt - Hauptbeziehung mit Kuschelsex, Geliebte für harten Sex und SM-Spielbeziehung, die ich in den Jahren einmal gewechselt habe.

Mit drei Frauen ging es mir super gut, da wäre ich nicht auf die Idee gekommen, eine vierte anzugraben. Auch war ich mir bewusst, dass die Hauptbeziehung dabei nicht besser wird, so dass ich danach wieder monogam gelebt habe, mir aber heute sehr wohl eine zweite möglichst gleichwertige Beziehung vorstellen kann, die sich dann gerne untereinander kennen dürfen, falls ich mein breites Spektrum der Sexualität nicht mit einer Frau leben kann.

Auch wenn ich eifersuchtsfrei bin, würde es mich stören, wenn meine Partnerin oder auch mehrere Partnerinnen dann ihrerseits viele Partner haben, es muss übersichtlich bleiben, sonst ginge es mir nicht gut dabei, da ich eher monogam als polygam fühle.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Veränderungen - meine Versuche
*******onne:
Wie geht ihr damit um, wenn in relativ kurzer Zeit immer mehr Veränderungen auftreten?...Wie geht ihr damit um, wenn sich gerade viel neues entwickelt?
Ich mache mir bewusst, dass
• alles im Leben nur JETZT geschehen kann und es, so sehr ich es mir auch wünschen würde,
• keine garantierte Zukunft gibt,
• Sicherheit eine gefühlsbesetzte Erwartung ist, aber keine Tatsache,
• ich Gefühle und Wünsche habe, und nicht umgekehrt. D.h. ich versuche mich nicht von ihnen beherrschen zu lassen,
• Leben fließt. Panta rhei.
• Festhalten schmerzt. Sein lassen in Liebe stärkt die Liebe. Das bezieht sich in erster Linie auf meine Wünsche, erst in zweiter Linie auf eine Partnerin.

Habt ihr Regeln, wenn ja welche?
Regeln will ich nur noch mit mir ausmachen.

Habt ihr Begrenzungen was eine gewisse Anzahl an Personen angeht?
Nein. Für mich gibt es aber eine sinnvolle Obergrenze an Kontakten, die ich auch angemessen pflegen kann.

Gebt ihr dem ganzen Ruhe, damit es sich entwickeln und wachsen kann?
In erster Linie versuche ich, mir Ruhe zum Entwickeln und Wachsen zu geben, wenn es in meinem Umfeld sehr abwechslungsreich zugeht.
Wenn ich z.B. frustriert oder irritiert bin, ziehe ich mich eine Weile ins Alleinsein zurück. Wenn ich glaube, etwas aus einer Situation gelernt zu haben, gehe ich wieder auf mein Gegenüber zu.

Last not least: Leichter gesagt, als getan - natürlich auch für mich. Das Leben anzunehmen, wie es ist, bleibt ein lebenslänglicher Lernprozess.

Herzlich
T*wink*M
**********inz16 Mann
62 Beiträge
Liebe Zaubersonne,
Das sind Fragen die ich mir auch stelle, bloß aus der anderen Perspektive.
Für mich ist Polyamory relativ neu. Lebe es erst, seit ca. einem Jahr.

Ich habe schon das Glück gefunden, zwei Frauen die eine polyamoröse Beziehung mit mir eingegangen sind.
Wieso treibt es mich immer weiter?
Das ist doch soviel mehr, als sich so viele Andere erträumen.
Das Gefühl, nicht den Beiden gerecht zu werden, ist sowieso schon da.

Trotzdem möchte ich weiter flirten ohne ein schlechtes Gewissen.
In Deiner Männerbeschreibung finde ich mich also auch wieder.
Der Antrieb ist bei mir: Jagdlust.
Mal schauen was sich ergibt.

Dieses hat nichts damit zu tun, dass ich in meinen anderen Beziehungen unzufrieden bin.

Es hat, einzig und allein, nur mit mir zu tun.

Das ist auch die Kurcz an der Sache.

Es gibt mir ein gutes Gefühl, also warum darauf verzichten?



Die einzige Regel die wir in unsrer Konstellation haben, ist immer ehrlich über seine Gefühle und Bedürfnisse zu reden.
(Da ich der Mann bin, fällt mir das am schwersten. Brauche meine Zeit bis ich mir darüber überhaupt selber im klaren bin).

Bis lang hat sich daraus nie etwas längeres ergeben.
Aber wir sind Ergebnisoffen.
Die Grundmauern dürfen halt nicht zum Einsturz gebracht werden.
Langsam ein Stein auf den nächsten.

Wie schön das Märchenschloss ist, siehst Du, wenn Du Dich am Schluss umdrehst *zwinker* .

Hochachtungsvoll

Der Märchenprinz *koenig*
*******enig Mann
8.278 Beiträge
ich bin mir nicht so ganz sicher,
ob ich das Eröffnungsposting der TE richtig verstanden habe, aber ich glaube, dass jede/r Mensch/in eine individuelle Grenze haben wird, ab der ihm oder ihr sein Leben als unübersichtlich erscheinen mag. In soweit meine ich nicht, dass man da jetzt konkrete Zahlen nennen könnte. Das mit dem Totschlagargument der eigenen Freiheit verstehe ich nicht.

Was soulsexpartner zum besten gibt, erscheint mir persönlich doch sehr doppelmoralig, aber er findet sich da in einer sehr langen Tradition wieder, von daher kann man es verstehen, dass viele Leute so denken. Aber trotzdem: selber mehrere Frauen haben und sich als eifersuchtsfrei bezeichnen und dann zu sagen, es würde als störend empfunden, wenn die Frauen ihrerseits auch mehrere Partner hätten, da man eher monogam als polygam fühlen würde, ist an Bigotterie kaum zu überbieten. Völlig unlogisch ist es obendrein.

Vielleicht bin ich ja schon zu alt und verkalkt, aber in meiner Welt unterhalten monogam denkende Leute Zweierbeziehungen und gehen nicht fremd. Und polygam denkende Leute sollten kein Problem damit haben, wenn andere Menschen auch polygam denken und handeln, selbst wenn es die sein sollten, in die man aktuell grad seinen Dödel versenkt.

Wie gesagt: kein Vorwurf an soulsexpartner, denn er vertritt nur eine über viele Jahrhunderte bestens gepflegte männliche Doppelmoral, aber trotzdem meine ich, dass man solche Ansichten im Jahr 2017 auch als Mann nicht widerspruchslos hinnehmen muss.
******age Mann
3.117 Beiträge
@smartkönig
Nur der Richtigstellung halber: Gleiches Recht für alle, ich für mich fühle monogam und bin eifersuchtsfrei was meine Partnerin angeht, also genau umgekehrt - nur würde es mich dann stören, wenn meine Partnerin dann jeden Monat einen anderen ins Bett zerrt - das ist der Punkt. Anders ausgedrückt: Meine letzte Beziehung hat sieben Jahre angedauert, war komplett eifersuchtsfrei und ohne fremdvögeln beiderseits - das ist für mich das Ideal! Treue kann ich nur geben - nicht fordern - und dennoch entscheiden, wann es mir persönlich zu bunt wird. Nicht falsch verstehen, aber Dein Verständnis meiner Moral zeigt eher Deine Moral.
*******erli Paar
4.342 Beiträge
Das für mich gefühlte Totschlagargument "die eigene Freiheit"

Diese Aussage sagt alles aus, was man wissen muss und sollte daher ernst genommen werden.
Das, was gesagt wird, entspricht doch dem Handeln.
Warum glauben viele oftmals nicht einer ehrlichen Ansage ?
*******wers Frau
78 Beiträge
Ich kann gut nachvollziehen, dass das für dich stressig und anstrengend ist. Auch ich brauche ein gewisses Maß an Stabilität, um mich wirklich wohlzufühlen. Der Typ Mensch, den du beschreibst, finde ich für ein unverbindliches Vergnügen (sehr) reizvoll, würde da mittlerweile aber tendenziell nichts langfristiges mehr anstreben/entstehen lassen.
Für neue Verbindungen bin ich in der Regel erst so richtig offen, wenn alle anderen Verbindungen eine gewisse gefühlte Stabilität (erreicht) haben, vorher weiß ich dann nicht mehr, wo mir der Kopf steht und vorher ist oft zu viel in Bewegung und Veränderung, um überhaupt zu wissen, wieviel Freiraum in meinem Leben für eine weitere Person oder eine spezifische Dynamik bleibt. Und wenn der Freiraum nicht da ist... dann ist er eben nicht da.

Um deine Fragen direkt zu beantworten:

Wie geht ihr damit um, wenn in relativ kurzer Zeit immer mehr Veränderungen auftreten?
Habe ich bisher nicht erlebt (das heißt viele Veränderungen in kurzer Zeit bei einem meiner Lieben).

Habt ihr Regeln, wenn ja welche?
Habt ihr Begrenzungen was eine gewisse Anzahl an Personen angeht?
Beides nein. Ich würde aber (hoffentlich) durchaus äußern, wie es mir damit geht und damit Raum für einen Dialog schaffen.

Wie geht ihr damit um, wenn sich gerade viel neues entwickelt?
Gebt ihr dem ganzen Ruhe, damit es sich entwickeln und wachsen kann?
(Wenn sich bei mir viel neues entwickelt:) Ich schaue, dass ich es so begrenze, wie es für mich gut funktioniert (die Bewegung, die es bei meinen Lieben auslöst, mit einbegriffen) und ja, ich versuche, dem ganzen Ruhe und Zeit zu gönnen. Alles andere ist doof und kraftzehrend für mich.
Persönlich kann ich sagen:
Ich möchte nicht x-Anzahl an Partnern. Meine Zeit ist endlich und ich möchte intensive Zeiten ohne großartigen Streß genießen und einbauen können.

Regeln habe ich für mich selber, durch erlebte Erfahrungen. Vielleicht passt eher „Eigene Ansprüche“ dazu. Die ein oder andere Regel gibt es mit meinem Mann schon, die empfinde ich aber nicht als belastend, eher geben sie uns als Paar einen Grundsatzrahmen. Aber auch mit meinem weiteren Partner gibt es einzelne Regeln, die ihm, mir oder uns wichtig sind. Ich finde das nicht schlimm, sondern eher ehrlich miteinander und Regeln sind auch nicht auf ewig in Stein gemeisselt.

Ich habe schon die Meinung, dass speziell Männer Jagdinstinkt intus haben und dieser früher oder später intensiv ausgelebt werden will. Manche Frauen mögen ihn auch haben, oder es gibt generell solche Phasen, alles möglich.

Wenn ich das einzige Argument „Freiheit“ hören würde, käme ich mir glaub ich ein Stück weit wertlos vor. Ein Unverbindliches Puzzlestück. Man möge mich gerade in dieser Gruppe steinigen, aber so wären wahrscheinlich einfach meine Gefühle, wenn mein Partner sehr hopp-und ex-mäßig unterwegs sein würde. Er müsste sehr viel in mich und uns investieren und mir aktiv das Gefühl geben, dass ich doch eher von Verbindlichkeit und Vertrauen bei ihm ausgehen könnte, bezogen auf uns. Aber das braucht eben Zeit, die am Besten am Anfang einer Beziehung intensiv aufgebaut, und noch regelmäßiger während der Partnerschaft gepflegt werden muss. Bei mir scheiterte es meist am letzten Teil.
*********nchen Frau
5.052 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich differenziere für mich:

Es gibt Leute, die empfinde ich als 'getrieben'. Es müssen immer neue Leute/sexuelle Erlebnisse/Möglichkeiten geschaffen werden.
Solche Leute liegen mir nicht.

Dann gibt es Menschen, denen 'passiert' das einfach. Sie stolpern sozusagen ständig über neue Leute/sexuelle Erlebnisse/Möglichkeiten, sie strahlen das aus und gehen diesen Dingen dann auch gerne nach.


Ich selbst würde mir von niemandem Grenzen vorschreiben lassen wollen, wie viele, wie oft, wie gerne ich Möglichkeiten zulassen darf.
Und ja, auch für mich gilt da das Argument 'persönliche Freiheit'.

Ich bin gerne bereit, über Dinge zu sprechen, mir die Gefühle und Gedanken des Gegenübers anzuhören.
Aber ob und inwieweit ich dann bereit bin, mich ggf einzuschränken, das entscheide nur ich.
So wie der andere entscheidet, wie er damit umgeht.

Letztlich ist das aber noch mein 'Lebensrahmen'.
Mit Kindern, Job, zeitintensiven Hobbies und einem guten Sozialleben bleiben keine großartigen Kapazitäten für alle möglichen Beziehungen.
Deshalb bleibe ich da zahlenmäßig sehr reduziert, mehr würde ich gar nicht schaffen *zwinker*
Aber auch das ist eben hauptsächlich meine eigene Entscheidung.
Vielen Dank
euch allen erstmal für eure Antworten, persönlichen Nachreichten und einige "Likes"
Es ist irgendwie doch immer wieder beruhigend, die Sichtweisen von zumeist unbekannten zu lesen.

*danke*
Die Begrenzung liegt für mich in einer einfachen Gleichung.
Wenn ich intensiv lieben will,und für meine Partnerinnen wirklich da sein will, stellt mir schon mein Zeitfundus Grenzen. Wenn ich "nur" die schönen Seiten einer Beziehung an mich ran lassen wollte, hätte ich mehr Zeit für viele Beziehungen.
Aber ist das denn wirklich Poly - Amorie oder Freundschaft+ oder offene Beziehung? Diese Frage kann wohl jeder nur für sich beantworten.
Je nach dem, wie ich Polyamorie verstehe kann die Antwort also sehr unterschiedlich sein.
Micha
******ore Frau
4.493 Beiträge
Für mich stellten sich in dem Zusammenhang zwei Fragen:

warum ist der andere so?

ist er (mir damit zu ) unverbindlich?

lebt er noch nicht lange poly und tobt sich gerade noch aus?

braucht er eine Menge Spiegel, weil er gerade in intensiven inneren Veränderungen ist?

sieht sein Modell grundsätzlich so aus?

wie fühle ich mich dabei?

tut es mir gut?

will ich das dauerhaft so erleben?

wann war/bin ich selber so und warum?

Ich ganz persönlich habe mich eine Weile ausgelebt, um meinen Selbstwert nachzunähren und hatte dann Lust auf mehr Verbindlichkeit. Die hat sich deutlich intensiviert.
Für mich kann der andere machen, was er will, solange es möglich ist, ein Agreement zu treffen, mit dem ich nicht nur zufrieden bin, sondern es mir genau so wünsche und er es trotz aller Veränderung im Außen beständig hält. Ich brauche (noch) Sicherheit und Beständigkeit auch als Poly und habe gelernt, gut für mich zu sorgen. Monomänner gehen für mich nicht mehr, weil sie meine innere Autonomie nicht tolerieren. Polymänner sind mir oft zu flatterhaft.
Die Konsequenz: ich sorge gut für mich, was auch bedeuten kann, ohne Beziehung zu sein. Und DAS ist - im Gegensatz zu früher- kein Problem mehr für mich!
*********eeker Mann
1.502 Beiträge
Konservativ vs explorativ
Jeder von uns trägt den Wunsch nach Veränderung und auch den Wunsch des Bewahren in sich. Verbindlichkeit kann in beidem bestehen und fehlen.

Ob es die Gier nach dem Kribbeln der neuen Liebe ist, die Weiterentwicklung einer bestehenden Beziehung oder das Bedürfnis nach neuen Impulsen auf anderen Gebieten ist, ich finde dass diese Offenheit für Veränderung für mich lebenswichtig ist. Ich bin nur dann ein Getriebener, wenn ich selber darunter leide.

Damit das nicht passiert, brauche ich aber genauso Konstanten in meinem Leben. Sei es mein Frühstücksritual, ein Ort, den ich zuhause nennen kann, Menschen, die für mich da sind, wenn ich strauchle.
Ich habe jedoch gelernt, dass je enger die Grenzen, je unflexibler die Erwartungen, je fester das Klammern daran werden, desto schneller brechen diese Konstanten weg. Und ich verbittere auf dem Weg.

Ich brauche diese bejahende Einstellung zur Veränderung. Nur dann kann ich auch für andere Konstante und Ruhepol sein. Ich finde das Achtsamkeit für mich und meine Bezugspersonen weit besser funktionieren als Regeln.
****are Frau
239 Beiträge
Wie geht ihr damit um, wenn in relativ kurzer Zeit immer mehr Veränderungen auftreten?
In meinem Leben treten gerade enorm viele Veränderungen auf. Ich gehe zur Zeit auch unheimlich viele neue Verbindungen ein, und das bedeutet, dass sich unheimlich viel ändert und sich neu darauf eingestellt werden muss. Sowohl für mich, als auch für die Menschen, die bereits Teil meines Lebens sind.

Habt ihr Regeln, wenn ja welche?
Nein. Keine Regeln. Ich empfinde Regeln als unnötig einschränkend und nicht hilfreich. Entweder ich mache etwas, weil ich es für richtig halte - dann brauche ich keine Regeln. Oder ich mache es nicht, dann helfen aber auch keine Regeln, um mich dazu zu bringen.
Ich bin da eher bei Vertrauen, Ehrlichkeit und dem, was sich gerade richtig anfühlt.

Habt ihr Begrenzungen was eine gewisse Anzahl an Personen angeht?
Nein.
Ich setze mir keine künstlichen Rahmen, und lasse sie mir vor allem auch nicht setzen. Es gibt Limits an Zeit und Möglichkeiten, und eben davon, wie weit man sich einlassen kann und will, wie weit das passt und sich richtig anfühlt. Das balanicert sich in der Regel von allein aus, auch weil wir unterschiedliche commitments haben, eingehen können und wollen.

Wie geht ihr damit um, wenn sich gerade viel neues entwickelt?
Gebt ihr dem ganzen Ruhe, damit es sich entwickeln und wachsen kann?
Ich gehe so damit um, wie es sich in dem Moment richtig anfühlt. Momentan umarme ich die Veränderung, spreche viel mit den Menschen, die mir nah sind, und eben auch mit denen, denen ich nun nah komme.
Es ist den Menschen, die mir nah sind, momentan manchmal zu viel. Aber ich habe mich mein ganzes Leben eingeschränkt und will das nicht mehr tun. Ich schaue aber, dass die Menschen in meinem Umfeld sich noch geliebt fühlen und glücklich sind.

In meinem Fall gerate ich immer wieder an Männer, die schönen/energetischen Begegnungen nicht widerstehen können/wollen.
Zwar werden auch immer mögliche Begegnungen ziehen gelassen, aber vor allem auch viele immer wieder zugelassen. Mal schauen was sich so ergibt, die Zeit so bringt.
Nein sagen kann man ja immer noch.
Das für mich gefühlte Totschlagargument "die eigene Freiheit"
Ich denke, dass du da dann einfach ein klassisches Problem mit der Partnerwahl hast, wenn das für dich ein Problem ist.
Und ja, das ist definitiv die eigene Freiheit. Ich lasse mich nicht einschränken, aber ich bin bereit, Rücksicht zu nehmen. Nicht zum Preis meiner eigenen Persönlichkeit, meiner eigenen Freiheit und meines eigenen Seins jedoch. Es ist die Verantwortung meines Gegenübers, für sich selbst zu sorgen und zu sehen, ob er damit umgehen kann und sich wohl fühlt. So wie es meine Verantwortung ist, dass es mir gut geht und ich mich wohl fühle.
Wenn das für dich nicht passt, halte dich von diesen Menschen fern und sieh, warum du es so anziehend findest. Dann kannst du etwas an deiner Partnerwahl ändern und dir mehr Menschen suchen, die zu dir passen. Es ist nicht grundsätzlich falsch oder problematisch, dass Menschen sich gern auf neue Menschen einlassen wollen.

Was sind eure Handlungsmotive für solch ein Verhalten?
Ich würde es wirklich gerne verstehen, aber es ist mir so verdammt fern.
Ich frage mich, ob man nicht auch einfach mal glücklich und zufrieden sein kann mit dem was ist, statt immer neue Pforten zu öffnen.
Meine Handlungsmotive sind Interesse, Neugier, und das Gefühl von Nähe. Ich bin ein Mensch, der erst mit Varianz wirklich glücklich ist, und der darin aufgeht. Menschen faszinieren mich und bringen mir neue Blickwinkel. Da ich gern wachse, sind neue Perspektiven wundervoll und bereichernd für mich. Es geht mir um Freiheit und Autonomie. Ich sehe nicht, warum ich an Menschen vorbei gehen soll, nur weil da andere tolle Menschen einfach schon das Glück hatten, vorher in mein Leben zu treten. Aber für mich bedeutet das halt auch nicht, die Menschen zu vernachlässigen oder aus dem Blick zu verlieren, die schon da sind - es bedeutet nur, dass sie nicht mehr Anrecht oder Privilegien haben, nur weil sie früher da waren.
Und ganz ehrlich: Ich bin sehr glücklich, wie es gerade ist. Mit jedem einzelnen Menschen in meinem Leben, und dankbar für jeden einzelnen. Aber nur, weil mein Vorgarten unheimlich hübsch ist und mich glücklich macht, heißt das nicht, dass ich die Schönheit der Natur außerhalb davon nicht mehr wahrnehme bzw. nicht auch gern einfach mal spazieren gehe. Davon ist mein Vorgarten nicht weniger wert, oder weniger schön. Er ist halt einfach anders, und ich mag eben Abwechslung.

Bin ich in meiner Angst dann schon so enorm einnehmend, das ich den anderen so sehr in seiner Freiheit beschneide?
Das hängt sicherlich von deinem Gegenüber ab. Für einige ist das unheimlich einschneidend, für andere nicht.
Was aber zu bedenken bleibt: Deine Angst ist deine eigene, und nicht die Verantwortung deines Gegenübers. Es wird nicht besser, wenn du ihr nur ausweichst. Wie du aber für dich sinnvoll damit umgehen kannst oder solltest, das kannst nur du allein entscheiden.
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