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Polyamorie - wie Kindern erklären?

@*****e_3:

Sicher gibt es da keine Möglichkeit, pauschal etwas zu polyamoren Beziehungen auszusagen.

So halte ich das jeweilige Lebensmodell für stark prägend: wer sich als zusammen lebendes Paar gemeinsam in die Polyamorie hinein entwickelt hat, hat sicher einen anderen "Alltagskitt" in der Beziehung als die Menschen, die eine Fernbeziehung führen. Wer Montags in 300 KM Entfernung seiner Arbeit nachgeht, bringt weder Mittwochs den Müll raus, noch hütet er Donnerstags das kranke Kind seines Partners.

Ich kenne für beides Beispiele, die "funktionieren"; und auch Beispiele für das Scheitern. Die jeweiligen Voraussetzungen sind jedoch immer individuell. Je mehr gemeinsamen Alltag ich mir schaffen kann, umso größer ist sicherlich die Chance für die Langfristigkeit der Beziehung. Dazu gehört auch der Grad der überhaupt gewünschten Nähe, die man teilt. Der wiederum kann auch zwischen Partnern unterschiedlich sein - was zu Spannungen und Verwerfungen führt.

Da landen wir dann bei den Wünschen und Zielen beider Protagonisten, wenn wir das auf die Zweier-Beziehungsebene runterbrechen. Je mehr Kongruenz da vorhanden ist, umso haltbarer ist sicherlich die Beziehung; da sehe ich keinen Unterschied zu monoamoren Beziehungen.

Was vielleicht den Anschein geringerer "Haltbarkeit" polyamorer Bezierhungen erweckt ist mMn schlicht der Fakt, dass Poly's sich einfach kühnere Beziehungskonstrukte zutrauen; mehr in Sachen Beziehung wagen und ausprobieren. Und genau dort ist auch das für sich selbst sorgen können absolut richtig und notwendig!
******ore Frau
4.526 Beiträge
Was vielleicht den Anschein geringerer "Haltbarkeit" polyamorer Bezierhungen erweckt ist mMn schlicht der Fakt, dass Poly's sich einfach kühnere Beziehungskonstrukte zutrauen; mehr in Sachen Beziehung wagen und ausprobieren.

Grundsätzlich ja, weil alles über zwei automatisch kühner ist, als zwei.....

Aber für mich ganz persönlich immer weniger! Polyamorie für mich ganz persönlich heißt auch verantwortungsbewusst sein und das kann mit zunehmender Partnerwahl nur aufgeteilt werden, da kann die Liebe sich noch so vermehren......
Und um die philosophische Frage nach der Liebesfähigkeit von Menschen ging es den TE nicht, sondern um das gelebte Alltagsleben.
Das kommt mir hier im Forum manchmal zu kurz, also danke dafür!
@*******beth:

Da bin ich sehr bei dir, und den TE! Auch, wenn ich nicht annähernd in vergleichbarer Lage war und bin; dank' der "Gnade der früheren Elternschaft" *zwinker*
Dennoch war es auch bei mir schwierig genug, seinerzeit meinem Kind zu erklären, warum es mehr als einen Menschen in meinem Herzen gibt.

In großen Teilen war mein Beitrag ja auch an Soukie_3 gerichtet, ohne zu sehr off topic abdriften zu wollen.

Also gerne *zumthema*
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Wenn ich die Frage lese, beschleicht mich oft die Annahme, wir machen etwas Verbotenes.

Nein, aber eine Art der Beziehung / Partnerschaft leben, die nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht und die Kinder benötigen daher Unterstützung und Stärke um auch dem Gegenwind (Kita, Schule, Freunde usw.) standhalten zu können, ohne sich schlecht zu fühlen.

Der Part ist der schwerste bei der Umsetzung und Erklärung, denn Kinder möchten oftmals lieber der gesellschaftlichen Norm entsprechen.
**********vence Frau
430 Beiträge
Wenn ihr euch in dieser Beziehungskonstelllation komisch, ungewöhnlich, abnorm, ... fühlt, werden eure präpubertären Kinder das auch tun. Wenn ihr das aus euch heraus lebt und euch (wirklich! tatsächlich! echt jetzt!) nicht um darum schert was andere darüber denken, wird es ihnen auch egal sein.

Pubertiere können da sehr unberechenbar sein, aber das hat nur sekundär mit euch zu tun ... sie würden ebenso gegen "stockkonservative Normalos" rebellieren.

Ändert sich dann wieder.

Kinder können ein ganz wunderbares Barometer sein ... man muss sie nur ernst nehmen!

Würzige Grüße
die Herbe
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Wenn ihr das aus euch heraus lebt und euch (wirklich! tatsächlich! echt jetzt!) nicht um darum schert was andere darüber denken, wird es ihnen auch egal sein.

Wer es glaubt wird seelig oder auch nicht.

Die Kinder sind Urteilen und Reaktionen ausgesetzt, die mit dem Denken der Eltern nichts zutun haben.
Nicht die Eltern entscheiden, was die gesellschaftliche Norm ist, sondern die Gesellschaft selbst.

Da Kinder nicht nur in der Lebenswelt und den Werten der Eltern leben, ist die Meinung von Freunden und Co viel wichtiger, als das was die Eltern denken, meinen und für der Norm entsprechend halten.

Ändert sich dann wieder.

Dann warten wir mal weiter *lol* bis unsere 5 Kinder unsere Meinung und Ansichten teilen.
Sie verstehen heute vieles, aber sind völlig anderer Meinung in vielen Dingen, wie ihre Eltern und das ist auch in Ordnung so *dafuer* denn es ist Ihr Leben.




Hier kommen Kinder zu Wort von Eltern die sehr überzeugt waren von dem, was Sie taten.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Der Beitrag zeigt doch eher, dass diese Kinder sich früher alleine gelassen fühlten, weil die Eltern auf der Suche nach irgendwas waren und die Kinder zurück ließen.
Im Beitrag fand ich jetzt nichts dazu, dass sie sich grundsätzlich nicht gut gefühlt hätten, weil die Eltern sexuell offener waren. Die Kinder reden von Freundschaften und waren wohl eher keine Einzelgänger.
Außerdem wurden sie zu sehr sympathischen Erwachsenen, wie es aussieht.

Im Bericht geht es um die Macht eines Gurus, bzw darum, was die Suche nach was Spirituellem mit Verbindungen machen kann.
Ich persönlich sehe da nicht, wo Polyamorie den Kindern geschadet hätte. Das, was sie vermissten, war wohl der Halt, aber den nahm nicht die Polyamorie, sondern... eine Sekte, oder? 😉
******ore Frau
4.526 Beiträge
Da ich gerade parallel von Nelly Stockburger (Alt - 68er Polyfrau mit 4 Kindern) "Briefe von draussen" lese: die damaligen Freie- Liebe- Anhänger (die keineswegs alle Sannyasins waren oder einer anderen Sekte angehörten!) hatten das dringende Bedürfnis, Folgen von Nachkriegskindheiten, Schäden durch den Kapitalismus und tiefe Verklemmtheit in ihren Leben aufzulösen. Kinder wollten sie unbedingt, aber ihr eigenes Leben so radikal (und aus ihrer Sicht gesellschaftlich notwendig) umzugestalten, beanspruchte sie sehr, dass die Kinder teilweise zu wenig Fürsorge erfuhren.

Dass Kinder einen ziemlichen Gegenentwurf zum Leben ihrer Eltern leben, das kennt man schon.... Auch andersrum: je konservativer die Eltern, desto revolutionärer der Lebensentwurf der Kinder....

Je heterogner das soziale Leben eines Kindes ist, desto weniger die Gefahr, dass ein Kind zu einseitig geformt wird, zu unreflektiert ins Leben geht. Eltern sind sehr wohl die ersten, die ein Kind intensiv formen, da sind sie wichtig, aber später fächert sich das idealerweise auf.
**********vence Frau
430 Beiträge
Wenn ihr das aus euch heraus lebt und euch (wirklich! tatsächlich! echt jetzt!) nicht um darum schert was andere darüber denken, wird es ihnen auch egal sein.

Wer es glaubt wird seelig oder auch nicht.

Egal vielleicht nicht, aber sie können damit umgehen. Geht mit anderen "Besonderheiten"* ja auch. Womit niemand gut umgehen kann - Geheimnisse um lebensentscheidende Dinge.

*"mein Papa ist Banker, meine Mutter vegan"

Die Kinder sind Urteilen und Reaktionen ausgesetzt, die mit dem Denken der Eltern nichts zutun haben.
Nicht die Eltern entscheiden, was die gesellschaftliche Norm ist, sondern die Gesellschaft selbst. Da Kinder nicht nur in der Lebenswelt und den Werten der Eltern leben, ist die Meinung von Freunden und Co viel wichtiger, als das was die Eltern denken, meinen und für der Norm entsprechend halten.

Ach und das ist ein Grund meine zutiefsten Überzeugungen über die Art wie ich leben und lieben will irgendwo zu vergraben bis die armen Kleinen "groß genug" sind oder wie sollte man dann damit umgehen? Verbiegen um einer Norm willen, die eine solche schon lange nicht mehr ist?

Ändert sich dann wieder.

Dann warten wir mal weiter *lol* bis unsere 5 Kinder unsere Meinung und Ansichten teilen.

Schön aus dem Zusammenhang gerissen - die Rebellion um der Rebellion willen gibt sich wieder. Eigene Ansichten haben sie hoffentlich die ganze Zeit.

Ich lebe übrigens offen nichtmonogam, auf dem Land, bayerische Provinz und ich habe Kinder die schon erwachsen sind. Und selbstverständlich immer wussten und wissen, wie ich lebe und liebe.

würzigen Gruß
die Herbe
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Ich lebe übrigens offen nichtmonogam, auf dem Land, bayerische Provinz und ich habe Kinder die schon erwachsen sind. Und selbstverständlich immer wussten und wissen, wie ich lebe und liebe.

Das wussten unsere Kinder auch immer, es wäre auch ziemlich komisch gewesen die Partner/innen auf Dauer im Keller zu verwahren, statt in der Wohnung.

Nein niemand sollte etwas verheimlichen oder seine Kinder belügen.
Aber zu glauben, nur weil die Eltern offen und ehrlich sind und die Art der Beziehung gut finden, würde diese Meinung und viele Meinungen mehr (über Homosexualität, Transgender, sexuelle Vielfalt uvm.) auch automatisch von den Kindern akzeptiert und für gut befunden werden, der irrt gewaltig.

Kinder leben oft das Gegenteil von dem, was Ihre Eltern für gut befunden haben.
Kinder bilden sich eine eigene Meinung völlig unabhängig von der Meinung ihrer Eltern.

Nein, aber eine Art der Beziehung / Partnerschaft leben, die nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht und die Kinder benötigen daher Unterstützung und Stärke um auch dem Gegenwind (Kita, Schule, Freunde usw.) standhalten zu können, ohne sich schlecht zu fühlen.

Der Part ist der schwerste bei der Umsetzung und Erklärung, denn Kinder möchten oftmals lieber der gesellschaftlichen Norm entsprechen.

Wir persönlich fanden und finden die Beziehungsart und auch sexuelle Vielfalt völlig normal.
Aber die Lehrer, Freunde der Kinder und deren Eltern und viele andere Menschen mehr ..... betrachten die Sachlage anders.
Daher brauchen Kinder Unterstützung, um den gegensätzlichen Meinungen und Ansichten außenstehender Menschen etwas entgegnen zu können.

Das war und ist das Thema
Polyamorie - wie Kindern erklären?

und alles nur positiv und der Norm entsprechend darzustellen genügt einfach nicht.

und das klingt

Egal vielleicht nicht, aber sie können damit umgehen.

realistisch.

Doch das

Wenn ihr das aus euch heraus lebt und euch (wirklich! tatsächlich! echt jetzt!) nicht um darum schert was andere darüber denken, wird es ihnen auch egal sein.

ist Humbug.

Wenn das zuträfe, *stammtisch* würden wir nicht auch heutzutage noch, von den mittlerweile Erwachsenen Kindern Meinungen und Ansichten hören, die wir persönlich niemals so vertreten würden, geschweige denn ihnen vorgelebt haben.
*******agon Paar
21 Beiträge
Ergänzungsfrage
Ich hab jetzt schon ganz viel darüber hier gelesen, was ich wie dem Kind erklären soll, wenn es denn Fragen stellt. Auch einige Modelle - andere Partner wohnen weit weg/sind Single/man trifft sich ohne Kinder usw. - sind aufgetaucht. Mit bleibt trotzdem eine Frage übrig:
Wie leben?
Als Kleinkind ahmt man die Eltern nach. Bei diversen Treffen (Camping mit befreundeten Familien/Paaren/Single) kann es schon mal vorkommen, dass nicht nur Mama und Papa sich küssen. Und das Kind meint dann, man könne alle Leute küssen. Sie weiß ja nicht, wie aussortiert die Menschen sind. Es geht nicht um Orgien, sondern tatsächlich nur ums küssen. Ich möchte aber, dass mein Kind lernt, dass auch Küssen eine wohl überlegte Entscheidung ist. Gefragt, warum jetzt wer anders geküsst wurde, hat das Kind bisher nicht. Nun, was meint ihr?
******ore Frau
4.526 Beiträge
Küsst das Kind denn wahllos?
*******ben Mann
3.280 Beiträge
Und das Kind meint dann, man könne alle Leute küssen.
na wenn das Kind mit solch einem "Spruch" kommt, ist das doch die ideale Stelle, um einzusteigen. Es zuerst nach seiner Meinung fragen: würdest du jeden küssen wollen?, magst du von jedem geküsst werden? etc. so wird der Raum offen dafür, dass es da Unterschiede gibt und menschen sich nur dann küssen, wenn beide dies so wollen (sofern auftauchend: das Kind dies auch von der "Tante" nicht ertragen muss wenn es dies nicht mag, aber hinterher halt es oft "Süßes" von der Person gibt)
*******agon Paar
21 Beiträge
@*******beth

Noch nicht. Aber ich fürchte eben, dass das noch kommt. *panik* Kinder machen ja gern alles nach, was die Eltern machen. Egal ob Süßkram essen oder Spülmaschine ausräumen. Alles fürchterlich spannend. Es will sich ja auch ausprobieren.

@*********uelle
Naja, und wie lange soll ich auf den Spruch warten? Es fragt ja auch kein Kind nach, warum man jedem zur Begrüßung die Hand gibt. Das macht man halt so. Eltern vor, Kinder nach. (Ich küsse nicht jedem, dem ich die Hand gebe, so wahllos bin ich da nicht, aber es passiert halt, dass ich mal nicht den Papa küsse, sondern wen anders.)
*******ben Mann
3.280 Beiträge
Naja, und wie lange soll ich auf den Spruch warten
der Spruch stammt ja aus deiner Erzählung, also ging ich davon aus, dass dies so geschehen wart.
Dann vielleicht von dir aus das Thema "öffnen" wenn du z.B. merkst, dass er interessiert zuschaut, wenn sich jemand küsst oder in irgendeiner Form dazu sich äußert.
Wenn ich "wach" bin, merke ich wann mein Kind von sich aus damit beschäftigt oder eben offen/wissbegierig ist und ich von mir aus was teilen kann (z.B. wie es mir damit geht, wenn ich gerne küsse ...).
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Kinder machen ja gern alles nach, was die Eltern machen.

und Kinder besitzen auch eine Persönlichkeit und Intelligenz, sodass Sie aus eigenen Erfahrungen lernen und sich spätestens in der Pubertät sowieso von den Eltern abgrenzen, loslösen und alles sein wollen .... nur nicht wie die Eltern.

Ich möchte aber, dass mein Kind lernt, dass auch Küssen eine wohl überlegte Entscheidung ist.

Das gehört zur Sexualerziehung und Aufklärung

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das Kind sollte eben nicht, wahllos jedem Menschen die Hand geben müssen und schon frühzeitig ein Selbstbewusstsein für den eigenen Körper und das Bauchgefühl (hier stimmt was nicht) entwickeln.
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