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Polyamorie - wie Kindern erklären?

Polyamorie - wie Kindern erklären?
Hallo liebe Gruppe!

Wir sind neu hier in der Gruppe und wollten euch mal um Hilfe und Anregung bitten. Wir leben seit knapp einem halben Jahr eine Polyamorie mit einem Pärchen. Wir haben bereits viele Unternehmungen zusammen und alleine gemacht, haben aber oft bemerkt das vor allem unser älterer Sohn mit 11Jahren viel mitbekommt.

Das zweite Pärchen hat kein Kind aber liebt unsere Kinder 3/11J. alt sehr und verbringt auch gerne Zeit mit den Jungs. Nach dem wir nun auch mal alle 4 gesprochen haben und eine feste Beziehung leben wollen, möchten wir natürlich auch unseren Sohn mit ins Boot holen.

Wie würdet ihr Vorgehen? Da wir die Kinder nicht immer bei Oma und Opa unterbringen möchten und können, gibt es natürlich auch MF Unternehmungen mit dem anderen Part alleine. Aber wie kann man Kindern erklären, dass man nicht nur den Partner/in liebt sondern noch jemanden anders und das kein Problem für die Partnerschaft bzw. Ehe darstellt.

Danke für eure hoffentlich offenen Worte
********rz28 Paar
158 Beiträge
So ähnlich gab es schon einmal die Frage.
Ich persönlich bin für ein offenes Gespräch in eurem letzten Abschnitt habt ihr das wichtigste geschrieben. Es wird keine Auswirkung auf die Liebe zwischen Mama und Papa geben. Und es wird uns als Familie weiterhin geben.

Seit ehrlich und offen. Gerade mit 11 kann er das verstehen und man kann mit ihm reden ohne um irgendetwas herum zu reden. Ist meine Meinung.

Ich wünsche euch gutes gelingen und alles gute.

Liebe Grüße
Sie von Rosenquarz
Wir haben unsere Kinder von Anfang an erklärt, dass man nicht nur einen Menschen lieben kann. Wir lieben ka auch unsere Familie. Scheidungen verstehen wir nicht und das wird es bei uns auch nicht geben. Die Kinder sind mit 2 Papas auch quasi aufgewachsen. Dennoch bedarf es immer wieder Konversationen mit den Kids.

In eurer Situation würde ich es ähnlich machen. Keine Heimlichkeiten, klare Aussagen, nicht behüten wollen, sondern offen damit umgehen und ihnen Zeit geben sich sicher zu fühlen. Immer wieder reden und nie als unnormal oder ungewöhnlich aussehen lassen. Es ist wie es ist und es ist wichtig, dass man glücklich ist. Denn Glücklichsein ist wichtiger als veraltete Dogmen/ veraltetes Denken. Wir leben zusammen, arbeiten, erziehen die Kinder, wir sind eine Familie und das seit 7 Jahren.
Es ist völlig normal. Eine Zeit waren wir ne Kommune mit 8 Leuten. War auch super und wurde akzeptiert.

Wenn man offen mit den Kindern umgeht und ihnen Sicherheit gibt, dann erfahren sie schnell die Bereicherung.

LG
****nna Frau
211 Beiträge
Kinder haben ja ihre eigenen Erfahrungen damit. Sie lieben beide Elternteile, darüberhinaus zum Teil noch Großeltern, Geschwister, beste Freunde, Haustiere...

Und da sie - auch mit 11 noch nicht unbedingt - unterscheiden, welche Art von Liebe es ist, kennen sie das vermutlich noch besser als Erwachsene.

Vielleicht könnt Ihr da anknüpfen.

Alles Liebe,
Z.
Ich denke, da muss garnicht so viel erklärt werden. Eigentlich reicht doch ein Satz: Wir haben uns alle sehr lieb!
Dann kommen die Fragen von ganz alleine und die sollten dann auch beantwortet werden und zwar so einfach wie möglich.
Dann bekommt das ganze eine Selbstverständlichkeit und die Kinder können hineinwachsen.
Micha
*****rsa Frau
8 Beiträge
?
Es hört sich jetzt etwas provokativ an und soll es auch sein.
Wie erklärt ihr euren Kindern Monoamorie?
Es ist zwar eher Teil gelebter Gesellschaft, dennoch ist es für Kinder doch auch eher 'seltsam'. Ob es nun Freunde, Tiere oder gar Spielzeug ist, sie mögen und lieben sie alle und Menschen als Partner, da darf es nur noch einer sein?
Wir leben unseren Kindern unsere Lebensphilosophie vor und erklären ihnen alle Themen, Lebensweisen etc.
Wir sind doch zuvorderst ihre Vor-(lebner)bilder und unsere Kinder nehmen es als selbstverständlich wahr, wenn auch wir damit selbstverständlich umgehen.
Wenn ich die Frage lese, beschleicht mich oft die Annahme, wir machen etwas Verbotenes. Das ist aber nicht so. Es ist höchstens ungewöhnlich.

Liv Yrsa
****nLo Mann
3.557 Beiträge
rosenquarz28
Es wird keine Auswirkung auf die Liebe zwischen Mama und Papa geben. Und es wird uns als Familie weiterhin geben.
Scheint mir unsinnig.
Es HAT Auswirkungen und kann weitere zeitigen.
Und "Familie" ist ohnehin relativ.

Für mich persönlich ist ein "Familien"konstrukt, von Anfang an mehr als Mutter -Vater-Kind umfassend, relevant und erstrebenswert.
Auch weil es längst keinen Grund für die Zahl zwei gibt.
Insofern vier Menschen schon recht nah am "Ideal" - mit Option auch weitere Menschen aufzunehmen.

Einem 11jährigen.
Müsste ich sehen um etwas dazu sagen zu können; mir fehlt das Gefühl für die Fähigkeit eines Kindes dieses Alters Zusammenhänge zu begreifen.
Insofern könnte obige Art sinnvoll sein.
Ich sagte einem Kind immer, dass nichts im leben sicher ist, irgendwann sollte ein Kind bspw. auch wissen, dass auch Eltern das zeitliche segnen können - was wäre dann.
Gute, zusätzliche Menschen sind ein Gewinn, kein Verlust.


https://www.joyclub.de/my/3951097.nahimana_maka.html
Die Kinder sind mit 2 Papas auch quasi aufgewachsen.
Natürlich perfekt, falls das funktioniert.

https://www.joyclub.de/my/3648656.seehund_58.html
Wir haben uns alle sehr lieb!
Bezweifle, dass da genügt.
gerade mit zunehmender Zeit werden Kinder auch da Unterschiede sehen, werden ja auch von außen hinein getragen.
****nLo Mann
3.557 Beiträge
Wie erklärt ihr euren Kindern Monoamorie?
Es ist zwar eher Teil gelebter Gesellschaft, dennoch ist es für Kinder doch auch eher 'seltsam'. Ob es nun Freunde, Tiere oder gar Spielzeug ist, sie mögen und lieben sie alle und Menschen als Partner, da darf es nur noch einer sein?
Erklärt man das ernsthaft?
Mir wurde nichts "erklärt", da waren einfach zwei da, bei den Anderen War das ebenso.
Und ich hatte genug mit mir selbst und der Umwelt zu tun, mir Gedanken zu machen, ob da anderes oder mehr sein könnte.

Wird man mit einer Sache nicht konfrontiert, interessiert man sich kaum dafür.
Läuft in den meisten Fällen ähnlich.

Spielzeug, etc. War da auch nicht relevant.

Uns theoretisch ist radikale Form der Lebensphilosophie unmöglich:
Ein Kind kann eben NICHT zwei Väter oder Mütter aufweisen.
Nicht einmal Leihmutterschaft,etc . Wird sinnvoll diskutiert.
In meinem (!) Ideal wären alle männlichen Menschen "Väter" des/der Kinder.
Genau wie Frauen umgekehrt.
Rechtlich natürlich nicht möglich, da biologische vor soziale Elternschaft.
Weniger im Sinne des Kindes als des Staates und der Gesellschaft.
********rz28 Paar
158 Beiträge
@******ull
Ich verstehe unter Familie auch nicht nur das Konstrukt aus Mutter Vater Kind, sondern aus allen Verwandten.
Dennoch haben Kinder oft die Angst, dass ihre Familie "kaputt" geht.
Ich wollte damit nur sagen, dass ich ein Stück Sicherheit mit auf den Weg geben würde.
Dieses Thema beschäftigt mich auch seit Beginn... meine sind 3 und 5... wobei ich mir weniger Sorgen mache wie die Kids reagieren, weil für sie ist das wachsend und relativ natürlich weil sie in dem Alter ja noch nicht so auf Monogamie trainiert werden und unsere zusätzlichen Partner sehr mögen.
Aber wir halten uns dennoch mit Zärtlichkeiten zurück weil was wenn sie es jemandem erzählen. Oma, Opa, Tante, Kindergarten.... davor habe ich Angst.

Erst kürzlich hat mir meine Schwiegermutter erzählt dass ihr der Große erzählt hat: „bis daher sind wir mit Simone (zweite Partnerin meines Mannes) gewandert. Die ist nämlich immer da wenn Mama arbeiten ist. Weil ohne Frau im Haus gehts einfach nicht.“
Ich glaube sie wollte mich da etwas aushorchen. Ich hab nur gesagt: ja. Eh.

Habt ihr Erfahrungen mit solchen Situationen?
Wissen eure Verwandten das denn eigentlich? Das Problem war um einiges schwieriger zu lösen. Wir haben es aber wie bei unseren Kindern gemacht und sind inzwischen dankbar, dass die Verwandschaft nun viel kleiner geworden ist. Wir werden auch nicht mehr zu diesen furchtbaren Familienfesten eingeladen.
Es hat alles bisher nur Vorteile gehabt. Die Kids haben einen Papa mehr, einen großen Bruder mehr und mehr Sicherheit, Leute die mit ihnen spielen und weniger Pflichtveranstaltungen.

Wir war es bei euch oder wie plant ihr das?

LG
*****end Mann
66 Beiträge
Das allerwichtigste ist den Zwergen klar zu machen, und es auch leben, dass das völlig normal ist und die Liebe zu den Kindern nicht ändert oder verringert. Dann ist das in dem Alter ziemlich entspannt...
Just my 2 Cents
Standbild
*******1802 Mann
607 Beiträge
Etwas Grundsätzliches dazu:
Kinder belügen ist immer falsch!!! Denn Kinder haben sowieso das Gespür von "Wünschelrutengängern nach der Wahrheit".
Wahrheit sagen heißt natürlich nicht, die Wahrheit dem Anderen quasi mit der "nassen Levis um die Ohren hauen" - es geht, wie bei Kleinkindern, in kleinen Häppchen...
Meine 11jährige Tochter weiß zum Beispiel, dass ich eine andere Frau genau so liebe wie meine Frau/ihre Mama; da diese jedoch sehr weit weg von uns wohnt und ich sie nur ein- oder zweimal im Jahr besuche, kommen da nicht allzu viele Fragen. Wenn diese Fragen direkter kämen, würde ich das meiner Tochter erklären; aber den wesentlichsten Teil davon weiß sie schon jetzt (und sie ist mit deren jüngster Tochter - wenn auch nur "über die Ferne" - sehr innig befreundet; sie "whats-appen" regelmäßig und sind sowohl über die Ferne als auch im direkten Zusammensein "ein Herz und einen Seele").
Vielen lieben Dank für eure zahlreichen tips und Meinungen ihr lieben 🙏wir haben gestern mit dem großen gesprochen und ihm gesagt das er sicherlich merkt wie wichtig uns die beiden geworden sind und das sie Teil unserer Familie sind. Auch das er keine Angst haben muss das er Mama oder Papa verliert sondern er im Gegenteil zwei wundervolle Menschen dazu gewonnen hat. Er hat es eigenlich ganz toll aufgefasst und findet es nicht schlimm oder bedenkenswert. Wir werden sehen was für fragen kommen wenn er dann doch mal sieht wie wir den anderen Partner küssen oder Hand in Hand laufen. Wir sind glücklich und erleichtert das es raus ist und alles andere wird sich zeigen. Wichtig ist und das haben wir vorher gemacht und werden es weiter führen das wir in jeglicher Hinsicht alle ehrlich und offen miteinander sind.
Ganz liebe Grüße und vielen Dank 🙏🌹j+s Erde und Feuer
Im übrigen die engsten Freunde wissen Bescheid und finden es ein wenig verrückt aber nicht schlimm. Verwandte sind noch weit weg. Unsere Eltern hingegen merken auch wie der große das es eine sehr enge Freundschaft ist und kennen die beiden auch schon nur halt noch nicht in dem Umfang das wird der nächste Schritt sein. Drückt mal die Daumen das das auch so gut aufgefasst wird 🙏
********rz28 Paar
158 Beiträge
Daumen sind gedrückt. Ich finde es schön, dass ihr den Mut habt, es allen zu sagen. Seid herzlich gedrückt und viel Glück
Ich srücke euch die Daumen. Bei uns war das ein wenig schwierig alles. Aber inzwischen akzeptieren sie es...
Ich finde es sehr schön die Entwicklung hier mitlesen zu dürfen.
Finde es toll was und wie ihr es schon geschafft habt. Insbesondere der Beitrag....wie erklären wir Monogamie *zwinker*
Im Moment habe ich zwar keine Beziehung, aber das Thema ist trotzdem im Raum....mit den Kindern. Wenn auch unausgesprochen. Denn Polyamorie ist für mich auch....mehrere liebevolle , innige freundschaftliche Beziehungen zu haben die nicht zwangsläufig Sex beinhalten müssen. Ihr macht auf jeden Fall Mut......danke dafür!
Früh krümmt sich, was ein Häkchen werden will...
Als Live-in-Partner von Liv_Yrsa muß ich über den Beitrag "Wie erkläre ich Monoamorie?" auch grinsen.
Denn Liv_Yrsa ist mittlerweile quasi Mutter meiner beiden Kinder (m10 + w12), die aus meiner Ehe stammen - ihre biologische Mutter lebt aber mittlerweile mit einem monoamoren Partner zusammen.
Und tja: Die Kinder blieben bei den Polys!
Um die Geschichte noch komplizierter zu machen, als die Kinder 8 und 10 waren, haben wir noch zu dritt in einer Triade gelebt.
Wie waren diese Anfänge?
Komplette Transparenz von Anfang an - auch und gerade gegenüber den Kindern.
Wenn Transparenz/Ehrlichkeit einer der Grundwerte der Polyamorie ist, den ich Partnern gegenüber aufbringe - dann haben meine Kinder mindestens das gleiche Recht darauf.
Teile meines Lebens, die ich nicht offen vor meinen eigenen Kindern leben kann... - da stelle ich oft fest, daß ich mir da dann wohl meiner Sache selbst noch nicht ganz sicher bin, bzw. daß es da Dinge gibt, die ich selbst noch nicht so ganz integriert habe...
Die Kinder also:
Sie haben die Sache sehr gelassen aufgenommen und von dem MEHR an Bezugsmenschen profitiert. Ist doch auch genial für die Kids - zwei offene Ohren und sorgende Hände mehr.

Was an dieser Stelle herauszulesen ist: Wer eine Beziehung mit einem Elternteil eingeht, sollte sich GANZ bewußt sein, daß da Kinder dazugehören. Bei uns käme kein Mensch ins Polykül hinein, der mit unseren Kindern nichts anfangen könnte - das wäre ein Kurs, der früher als später in den Konflikt führen würde.
Also werden neue Partner*innen auch von unseren Kindern gleich gewissermaßen "eingekuschelt".
Überhaupt ist die Kontaktschwelle bei unseren Kindern sehr gering. Wie sie mal selber sagten: "Das sind doch (langweilige) Erwachsene. So besonders sind die nicht..."
Aber es sind auch immer wieder "interessante" Erwachsene mit neuen Geschichten oder Spielvorschlägen dabei - und kleine Beziehungen entstehen.

"Wir Erwachsene" halten oft die Kinder vor uns, wie einen goldenen Schutzschild - aber eigentlich aus dem Grund, um uns selbst zu schütze, wenn es mal wieder "...aber denkt doch an die Kinder...!" heißt.
WIR Erwachsenen sind es, die von einem Schuld- und Schamgefühl an zugelegten Glaubenssätzen gehemmt werden. WIR wollen uns davor schützen, bestimmte Fragen nicht zu beantworten, weil wir für uns selbst die Antwort noch nicht gefunden haben. Und dann Kindermund...

Unsere Kinder sind es gewohnt uns alles zu fragen - und ALLES fragen zu dürfen. Neulich fragte mein Sohn beim Frühstück um 6.25Uhr: "Papa..., was ist eigentlich Weißfluß...?" (Die Lieben hatten gerade Sexualkundeunterricht...) Nun denn. Die neue Generation will ja klüger werden....

Als ich mit einer Schulsozialarbeiterin über unsere familiäre Situation sprach, weil ich mir einmal Sorgen machte, daß die Kinder vielleicht gehemmt wären, irgendetwas aus ihrem Alltag zu teilen, da sagte die kluge Frau: "Wissen sie was, Herr XXX? Kinder haben ein sehr ausgeprägtes Gefühl für ihr eigenes Stück 'Normalität'. Und in diesem bewegen sie sich auch völlig natürlich - gehen in Kontakt mit der übrigen Welt und mit Ihresgleichen."

Fazit: Immer heraus damit. Alle Fragen mit persönlicher Echtheit beantworten. Dabei auch zu eigenen Lücken stehen. Auch mal bekennen: "Du, das weiß ich nicht / noch nicht."
Diese seltsame verstellte Angst vor den Nachbarn, dem Schützenverein, den anderen Eltern oder der geschwätzigen Frau am Dorfbrunnen ablegen.
Unsere Kinder sind sicher in gewisser Hinsicht unsere "Visitenkarten".
Wenn ich meine Exemplare betrachte, dann sind sie recht gut gelungen - nicht trotz ihrer Altvorderen, sondern auch WEGEN diesen.
Denn liebende, zugewandte Menschen in ihrem Umfeld sind da maßgebend.
Alles andere ist für die Kinder "ihre Normalität" und für den Rest der Welt? Pfffft... Makulatur.
(Glen von Glen_Ilme)
Danke für den Beitrag !!! *top*
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Ehrlichkeit immer wichtig ist - natürlich auch gegenüber den Kindern.
Das Wie beim Vermitteln hängt vom Alter ab.
Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie erleichtert meine beiden älteren Kinder (damals 12 und fast 14)waren. Sie hatten nämlich viel mehr mitbekommen, als wir dachten und sich große Sorgen gemacht. Das Reden war somit längst überfällig. Wir hätten viel zeitiger reden müssen.
Mein Jüngster (damals 5) nahm die Dinge dagegen einfach so an, wie sie waren. Mein weiterer Partner hatte ihn - da dieser bereits viele Jahre ein guter Freund der Familie war - schon als Baby auf dem Arm gehabt und so gab es für meinen Jüngsten irgendwie eine Normalität. Er hinterfragte auch nicht, bzw sehr sehr wenig und auf andere Art.
Kleine Kinder sind noch nicht so von gesellschaftlichen Normen geprägt, als dass sie sich sorgen, wenn sie einen liebevollen Umgang zwischen Erwachsenen sehen.
Vielleicht spiegeln unsere Kleinen damit auf ganz tolle Art, wie unbefangen man mit Polyamorie umgehen kann, wenn sich "das Normale" noch gar nicht eingebrannt hat?
Somit gibt es wohl dieses "Normale" gar nicht, wenn vom Anerziehen dessen abgesehen wird und... ggf entwickeln diese Kinder ein gesundes Hinterfragen durch Vielfalt, die sie wahrnehmen.
Polyamor und Kinder
Eltern sollen Vorbild sein ffür Kinder.
Kinder lernen vom verhalten der Eltern.
Somit ist Ehrlichkeit gegenüber Kindern absolut nötig und richtig.
Wenn man in allem sagt wie es sein soll, jedoch ausgerechnet in der Zuneigung,
Liebe, den Gefühlen und Emotionen , lügt.
Wie sollen Kinder da zu vertrauen lernen?
Wie soll vertrauen entstehen zwischen den Partnern einer Beziehung ?
******ore Frau
4.526 Beiträge
Vielleicht wäre es sinnvoll, in guten Zeiten mal offen über andere Zeiten zu reden......

Nicht mit den Kindern, aber Polygeflechte, so dicht sie auch sein mögen, erleben meiner Erfahrung nach häufiger Veränderungen, bis hin zu ausgeprägter Dynamik. Das muss nicht schlecht sein, lernen die lieben Kleinen doch, dass es nicht immer und ewig passen muss, sondern auch wichtig ist, in authentischen Beziehungen zu leben und nicht nur ihretwegen "zusammenzubleiben".

Aber da könnte so eine kleine Absprache sinnvoll sein im Sinne von: "wie gehen wir den Kindern gegenüber damit um, wenn Veränderungen anstehen?"

Viele wollen raus aus den abhängigen Beziehungen, aber Kinder schaffen zwangsläufig Abhängigkeiten (an Wohnorte, Schulen, Elternbeziehungen, Platzbedarf etc.). Und sie können altersabhängig nicht alles mitentscheiden.

Als Kind würde ich mir Verantwortungsbewusstsein mit dieser Problematik wünschen.

Ich bin mit meinem Kind im Laufe der 5 Jahre Polyleben deutlich zurückhaltender geworden. Partner lernen mein Kind später kennen, als vor einiger Zeit noch. Das liegt auch am Mono- Ex- Mann, Vater meines Kindes...... Er ist sogar auf die Männer in meiner Lebensgemeinschaft eifersüchtig, obwohl ich mit denen eine Freundschaft und keine Paarbeziehung habe......
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
themisabeths Beitrag ist bei mir gerade Auslöser für einen weiteren Gedanken - einen nicht Guten - den ich in der letzten Zeit durch den Austausch mit Polyamorie lebenden Menschen immer wieder denke.

Wie "haltbar" sind polyamore Beziehungen tatsächlich?

Was lernen Kinder durch die unter Polys immer wieder hochgehaltene "Eigenliebe" und die Kritik an "abhängigen Beziehungsmustern"?

"Abhängige Beziehungsmuster" sind in der Psychiatrie/Psychotherapie klar definierte Verbindungen, die selbstverständlich nicht gesund sind.

Fällt aber tatsächlich in diese Definition hinein, was ich von Polys häufig lese?

Führt die als "Eigenverantwortung" und als "Selbstliebe", oder das "bei sich Bleiben" - und was immer wieder hier thematisiert wird - nicht dazu, dass gleichberechtigte Beziehungen auf Augenhöhe und in Verantwortung für den Partner /die Partnerin gar nicht möglich sind?

Wer ständig mit großer Achtsamkeit darauf bedacht ist, dass er "ganz bei sich" ist, geht doch mit einer gewissen Distanziertheit auf den Anderen zu, so dass ein wirkliches Öffnen und Sich-verbindlich-Einlassen auf mich befremdlich bis unmöglich wirkt.

Wie wirkt dieses "Bäumchen-Wechsel-dich" - die Austauschbarkeit von Menschen, bei denen immer wieder (von mir empfunden extrem schnell) von Liebe gesprochen wird - auf Kinder?

Ich bin wohl eher die, die für Poly-Verbindungen genau die gleiche Verbindlichkeit wünschen würde, wie sie in der monoamoren Liebe angenommen wird.
Meine Sicht wird wahrscheinlich von vielen anderen polyamor Fühlenden als "konservativ", oder sogar "spießig" gesehen. (?)
Vielleicht ist diese Erfahrung - diese Beobachtung - für mich auch der Grund dafür, heute lieber in Geborgenheit monogam zu leben.

Um die Kurve zum Thema zu kriegen :

Wenn "Liebe" zur Selbstfindung dient, wie ist dann Liebe von Kindern in ihrer Bedeutsamkeit erkennbar?

Wenn Polyamorie von Kindern als "unverbindlich" wahrgenommen wird, weil die Partner immer wieder wechseln... wo ist ihre Sicherheit im in Kontakt Gehen?

Ich erlebte selbst nach langjähriger Beziehung zu einem Mann, der Polyamorie als einzig wahres Beziehungsleben hoch hielt und mit meinen Kindern viele Jahre lebte, dass keine nachhaltige Verbindung zu meinen Kindern möglich war - nicht nach dem Ende der Beziehung zu mir.

Sind Polys also für Kinder genauso wenig verlässlich, weil sie sich selbst als Mittelpunkt sehen und "alles im Fluss", den sie so leben, schnell untergeht?

Ich wünsche mir in Verbindungen viel mehr - auch für die Kinder.
Was nehmen sie sonst bezüglich Vertrauen in andere - und auf die Liebe - mit? *nachdenk*
******ore Frau
4.526 Beiträge
Ich kann es im Moment nur an allen Ecken und Enden schreiben: ich glaube, viele sind in einer "Umbauphase" von mono auf poly. Da gibt es viel trial and error, sowohl was Verhalten, als auch was Partnerwahl angeht.
Und ich habe auch ausnahmslos (!) erlebt, dass Partner, die meinem Kind zugewandt waren, nach Ende der Beziehung keinen Gedanken mehr an mein Kind verschwendet haben (und erlebe alte Freunde ungleich dauerhafter aber auch immer nur "über mich"... im Kontakt!).

Kinder nehmen genau das mit, was wir ihnen vorleben. Vielleicht weniger Verbindlichkeit, dafür mehr innere und äußere Auseinandersetzung. Und damit meine ich nicht Konflikt, sondern Lebendigkeit, mehr Spiegel. Anpassungsfähigkeit ist viel erforderlicher, als früher, aber das zeichnet die ganze Generation eh aus.....
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