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"Hand aufs Herz: mir genügt das nicht" ?!

*****ane Frau
116 Beiträge
Themenersteller 
Danke auch noch für die letzten Beiträge- ich genieße den Austausch gerade sehr! (:

Und er bringt mich auch an ziemlich tiefe Punkte im Schatten meinerselbst.

Das Schlagwort "Sammeln" hat einiges in mir losgetreten. Und ich finde eine ganz tiefe (Ur-?)Angst, ganz verlassen zu sein irgendwann, wenn ich jetzt Verbindungen so "pingelig" und selbstbezogen loszulassen beginne.

Für mich als jemand, die über lange Zeiten des bisherigen Lebens massiven sozialen Ausschluss und streckenweise tiefe, nicht selbstgewählte Einsamkeit erlebt hat, fühlt sich das an wie ein unvorstellbarer Frevel.

Beziehungen, Verbindungen aufzugeben, "nur weil sie mir nicht genügen".
Ein Teil in mir ist zutiefst entsetzt und skandiert gerade sehr intensiv, ich solle doch "gefälligst froh sein", dass es Freunde und Menschen gibt, die da sind.


Harter Tobak, ey.


Eine so lange versagte Ressource einfach selber auszuschlagen, weil sie im übertragenen Sinne ein paar Druckstellen hat, fühlt sich unverschämt und undankbar an und macht mir ziemlich Angst vor "der Quittung".

Huch. Wie bin ich jetzt hierher gekommen?

(Und habe ich schon "Danke!" gesagt?)
@Asha
Du sprichst mir aus der Seele!!!
*danke*
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Das...
...riecht jetzt ein wenig nach Auto-Kompensation, find ich.

Auf der einen Seite hast du den Ausschluß und unfreiwillige Einsamkeit erlebt...und sowas prägt natürlich.
Und diese gemachte Prägung steht dir in deiner jetzigen Situation diametral gegenüber, und verhindert ( oder hindert dich) die nötige Selbstliebe angemessenen Raum zuzugestehen.

Joar, die Wege zu einem Selbst sind verschlungenen *happy*

Und btw.:
Liebe ist...! Liebe ist keine Verpflichtung, kein Erwartungserfüllungsfeld. Dem anderen gegenüber nicht. Und sich selbst gegenüber nicht.

Ich denke, wenn man nicht spürt, das irgendetwas oder irgendjemand ( inklusive man selbst!) an einem "zieht" oder zerrt...is man auf einem guten Weg. *g*
****ta Frau
256 Beiträge
Hättest Du nur noch...
...zwei Jahre zu leben, was tätest Du dann mit Deiner Zeit, Deiner Liebe?
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Beziehungsgarten
Nach meinem ersten *senf* habe ich alle Beiträge zum Thema gelesen, teilweise quer.

Was mir immer wieder begegnete, ist Neugier, Sammeln etc - ein Gefühl, das in mir den Eindruck von Unrast erweckt. Das sagt nur etwas über mich aus; ich kenne das aus früheren Zeiten. Es kann für Menschen in dieser Situation genauso gut ein beständiger Antrieb und Ausdruck eines grundsätzlichen Naturells sein, das sich bis ins hohe Alter erhalten kann. Ohne Neugier und Entdeckergeist würden wir heute als kleine Spezies in Afrika ums Überleben ringen. Was - global-ökologisch gesehen - seinen Sinn hätte.

Für mich gab es eine intensiv-vielfältige Phase des Kennenlernens von Leben, Lust und Lieben, aber hauptsächlich meiner selbst, wie ich später feststellte. Auf meinem Weg entwickelte sich in mir das Bild eines Beziehungsgartens:
Für einen Kontakt repräsentiere ich bildlich zunächst den Boden, der ganz grundsätzliche Parameter für ein Gedeihen mit sich bringt.
Ein Kontakt/Beziehung/Liebe/ ist wie ein lebendiges Wesen, das auf diesem Boden keimen, wachsen, blühen, gedeihen, verwelken und auch sterben kann, wenn der Wunsch vorhanden ist.
Aber nicht nur ich bin Boden für meine Partnerin, sondern ebenso sie für mich. Nicht nur sie ist Blume auf meinem Boden, sondern ich gleichermaßen in ihrem.
Manchmal ist es gut, wenn wir den Gärtner in uns um Unterstützung bitten beim Gießen, düngen, jäten und evtl strukturellen Bodenveränderungen.

Manchmal weht der Wind Samen auf meine Erde, und ich schaue, was daraus wachsen mag...

Früher war ich ein unkundiger, rastloser Gärtner und säte manchmal Pflanzen, die auf seinem Boden gar nicht gedeihen können. Heute bin ich Freund davon, es der Natur zu überlassen, was in meiner Nähe Wurzeln schlagen mag.

Dieses Bild, diese gelebte Haltung schenkt mir Ruhe und Gelassenheit - und dennoch bleibe ich offen für neue Kontakte - wobei die vorhandenen Gegebenheiten die Parameter für die Entfaltungsmöglichkeiten bestimmen.

Herzlich
t*wink*m
@**m: Was immer das Leben in unseren Garten sät ist nützlich; es gibt kein "Unkraut" *zwinker*
*********Limit Mann
313 Beiträge
Was übersehe ich in dieser Gleichung?

Im Idealfall sind beide Partner erwartungslos und gleich attraktiv, und die Beziehung pendelt sich selbständig-dynamisch auf dem gemeinsamen Nenner ein.


In der Realität scheinen Deine Gegenüber aber nicht ganz so erwartungslos-entspannt zu sein wie Du.
Und Deinen Ansprüchen weniger zu genügen als umgekehrt.


Das Attraktivitätsgleichgewicht scheint etwas in Deine Richtung verschoben.

Wie schon Hildegard Knef sang:
Männer umschwirr'n mich
Wie Motten um das Licht.
Und wenn sie verbrennen,
Ja dafür kann ich nicht.


Vor dem Hintergrund Deiner Einsamkeitsphase genießt Du das vermutlich auch.
Und Du kannst Dir die "besten" aussuchen - passend zu Deinen hohen Ansprüchen.


So ein Ungleichgewicht scheint naturgegeben.

(Einschub: Wobei eine interessante Frage sein könnte, ob Du Dich möglicherweise lieber mit Menschen umgibst, die Dich spannender finden als Du sie - statt Dich ohne Fangnetz für jemanden zu interessieren, denn DU möglicherweise spannender findest als er Dich?)



Bleibt die Frage, wie Du mit diesem Attraktivitätsungleichgewicht umgehst.


Deine Herangehensweise/Einstellung beschreibst Du einerseits so:
"lass uns gemeinsam schauen, was wir zusammen leben wollen"

Das hört sich gut an.


Andererseits schriebst Du auch "B zu sagen, weil ich A gesagt habe", "falsch, auf einem weiterhin hohen Niveau zu investieren", und davon, dass Du Beziehungen wegen "Druckstellen" beendest.

Das hört sich so an, als ob Du irgendwann (zu spät!) erkennst, dass Dir der Mensch nicht genügt, und Dein "Investment" zu hoch war (und somit doch auch von Erwartungen geleitet?).

Und schließlich beendest Du das Commitment "gemeinsam schauen, was ist" einseitig.


=> Vielleicht noch wählerischer werden, und den Ball länger flach halten?
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Folgendes:
Täusche ich vielleicht wirklich etwas vor? Gerne diese Sicherheit und Beständigkeit zu schenken und zu teilen, während mein Lernlust-Herz ziemlich in Bewegung ist? Ist das, was ich gerne wäre, vielleicht gar nicht das, was ich wirklich bin?
Und liegt somit hier ein -berechtigter!- Grund, sich von mir "ausgehebelt" zu fühlen? )

Zuerst die Frage nach dem "wem" ( täuscht du etwas vor).
Dem/n Anderen?
Oder Dir?

Das ist schon ein Unterschied!

Und abgesehen davon: ist es ja kein Widerspruch, Sicherheit & Beständigkeit zu schenken & zu teilen und auf der anderen Seite deinem LernLust-Herzen ("suchend" zu sein in meiner Terminologie) zu folgen!

Das eine schließt das andere ja nicht aus!

Es sei denn natürlich, du suggeriert dem/den Anderen was anderes ...oder das was dich ausmacht wird vom anderen so interpretiert .

Dann gehört das aufgeklärt *g*

Ist mir selbst auch so gegangen, hab da ziemlich " unklare" (<-- also das, was beim Partner angekommen ist...und auch für mich schien das lange Zeit widersprüchlich) Signale gesendet.

Bis bei mir der Groschen mal gefallen ist und ich gelernt hatte mich als polyamoren Menschen anzunehmen.

Dabei wollte ich schier unmögliches:
Die Stabilität, Loyalität und Beständigkeit einer "richtigen" Beziehung UND meiner Neugier & Seelensuche nachgehen!

Meine Liebste hatte mich dann irgendwann mal soweit, das ich das für Sie (UND für mich!) auch genau so aussprechen und annehmen kann.
Denn Sie hat einfach nicht locker gelassen!
( Frauen können sowas 1000x besser als Männer, behaupte ich mal^^...die legen den Finger immer wieder auf die Wunde/ den Zwiespalt, bis da Klarheit herrscht *zwinker* )

Im Grunde genommen läuft es auf das eine hinaus:
Das man (/Frau) sich erstmal selbst erkennt, sich selbst Bewußt wird ( das Wort Selbstbewusstsein bedeutet für mich sehr viel mehr als nur Mut zu haben), das dann LEBT...und genau dafür was man IST angenommen und geliebt wird *g*

Und wohl dem, der solche Menschen um sich hat !

Findet,
Der Schatten (G.)
******ore Frau
4.526 Beiträge
Das mit dem Unkraut finde ich einen guten Gedanken!
Wir könnten nochmal auf die Bienen und die Blümchen eingehen.....

Im Ernst: wenn Nutzen nur dadurch definiert wird, dass es nach vorne und weiter und höher geht, dann kann Nutzen langfristig nur schaden.

Wenn Nutzen auch auf Erfahrungen, Scheitern, Lernen, Schatten entdecken, sich entwickeln, alte Erfahrungen neu machen ausgelegt ist, dann hat jede Verbindung ihren Sinn zu jeder Zeit.

Wenn Dir etwas immer wieder begegnet, dann wohl, weil da noch mehr Erfahrungen zu machen sind.

Für mich ist die Ehrlichkeit und auch die Zugewandtheit im Schmerz, in der Trennung wichtig.

Es geht nicht darum, Trennungen zu vermeiden, sondern aus ihnen bestmöglichen Nutzen zu ziehen.

Von einem Freund habe ich übrigens die Karte bekommen:

"Wer mich nicht so mag, wie ich bin, muss halt noch an sich arbeiten"

(Und dass ich an mir arbeite, das wissen die, die mich genau beachten sehr wohl. Jeder gibt immer das Beste, was er kann!)
**********derHB Mann
2.630 Beiträge
*******beth:
"Wer mich nicht so mag, wie ich bin, muss halt noch an sich arbeiten"

*genau*
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
(seine) Schatten entdecken (& daran arbeiten) find ich gut! *lach*

Aber auch das Abschlußzitat
"Wer mich nicht mag wie ich bin muss halt noch an sich arbeiten" hat viel schönes *ja*
******ore Frau
4.526 Beiträge
So sein, wie ich bin, das ist doch das Leben...... nur, dass die anderen es eben auch tun *zwinker*

Was gut ist, wenn man daraus resultierende Entscheidungen im Konsenz oder Konsent treffen kann.

Gibt es einen Dissens, zieht die Entscheidung Aufmerksamkeit an. Gibt es bzgl. einer Entscheidung immer wieder Dissens, regt es im besten Fall eigene Entwicklungen an.

Würden wir Entscheidungen immer im Konsenz treffen, gäbe es keine eigene innere und keine äußere Entwicklung.
Keiner sagt, dass das nicht auch mal sehr schmerzhaft sein kann..... für einen selber oder eben für den anderen....... oder für beide und bei Poly eben auch für mehrere bis viele.
****ore Frau
242 Beiträge
Beim queer lesen kommt mir das aus den Kopf:
Ich musste diese Woche sagen:
-"Du planst mich zu treffen nicht weil du den Lust hast, sondern weil du denkst ich erwarte oder ich wünsche mir es, Stimmt?"
• "Ja", war die Antwort

... und ich könnte, endlich, los lasen und mich dankbar und in innere ruhe verabschieden
*******ben Mann
3.280 Beiträge
die Grundgedanken der letzten Beiträge finde ich unterstützenswert und hilfreich für ein zufriedenes Leben. Vorallem, dass jede Begegnung/Beziehung das Potential für Geschenke (für mich) beinhaltet (ich die finden/annehmen kann).

Allerdings
"Wer mich nicht so mag, wie ich bin, muss halt noch an sich arbeiten"
finde ich ziemlich daneben. Denn es inpliziert, dass jeder Mensch jeden anderen Menschen mögen muss und er hier nur etwas "hingepackt" hat bzw. sich nicht weit genug entwickelt hat, um dort zu sein.
Braucht den eine "Trennung" bzw. ein nicht zusammen passen den Grund, dass der Andere hier noch was zu tun hat oder kann ich die nicht auch einfach als Geschenk und Lernraum annehmen bzw. als Natürlichkeit des Lebens?!

Ich hätte noch nicht einmal den Anspruch, wenn wir alle erleuchtet wären, jeden Menschen hier auf dem Erdenball zu mögen. In den eher kindlichen, egoistischen, emotionalen Zuständen in denen wir (noch) sind; schlicht eine Unmöglichkeit.
*my2cents*
hihi
ich besitze einen Pullover, auf dem genau dieser Spruch steht und letztendlich ist es doch so, es gibt einem einfach ein " gutes Gefühl" hi Du magst mich nicht, aber das liegt eher an Dir, wie an mir😊. Sehr praktisch😊
Ein Wohlfühl Pullover.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Ein anderer Spruch
Ich halte es lieber mit dem Spruch: "Ich bin ok, du bist OK".

t*wink*m
******ore Frau
4.526 Beiträge
Das war natürlich als Scherz gemeint.

Wobei ich es zunehmend entspannt finde, so sein zu dürfen, wie ich bin. Das darf der andere eben auch. Und wenn es nicht passt, dann kann man sich im größtmöglichen Frieden aus dem Weg gehen (Freunde von früher), die Sachen radikal auflösen (d.h. die Projektionen daran herausfiltern und auflösen- in Beziehungen nahezu unumgänglich) oder sich so weit irgendmöglich auf die Sachebene verlagern (Vorgesetzte, Kollegen oder Geschäftspartner).

Den genannten Satz (wer mich nicht mag.....) könnte man höchstens für Beziehungen gelten lassen, in denen einer fleißig projiziert, aber nicht bereit ist, sich SEINE Sachen daran anzuschauen (Beispiel gefällig? Könnt Ihr haben: Ex- Mann= Vater meines Kindes...........................................................)
****ual Mann
4 Beiträge
Ich wünsche Dir Kraft
... Deinen Weg zu gehen.

Wenn ich das aus der Sicht der "Betroffenen" betrachte: ich denke, dass wir alle Angst davor haben, abgelehnt zu werden. Und wenn das geschieht, sind wir verletzt. Wie wir dann damit umgehen, hängt von unserer persönlichen Biographie ab. Aber tief gehende Beziehungen deshalb zu vermeiden, hilft uns nicht wirklich weiter.

Und den Begriff "Nutzen" im Zusammenhang mit Beziehung finde ich nicht negativ. Die Welt muss im Gleichgewicht sein. Wenn es Dir nicht möglich ist, die Waage der Beziehung im Gleichgewicht zu halten, ist es auf lange Sicht für alle Beteiligten besser, diese Beziehung zu beenden.
*******ben Mann
3.280 Beiträge
Das war natürlich als Scherz gemeint.

oder vielleicht auch, wenn es so viele anspricht eben ein "kindliches" inneres Bedürfnis?! Was mir sagt ich bin völlig okay (yepp finde ich auch klasse) aber eben mit der gesellschaftlich eingeführten Schuld (die es real ja gar nicht gibt), dass dann der andere "falsch" sein muss, sich zu verändern zu hat.

Und wenn es ein Bedürfnis ist, ist es wert angeschaut (was an Werten dahinter, was braucht es hier) und gefühlt zu werden, um dann eine passende Form der Erfüllung zu finden.
*my2cents*
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