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BDSM & Polyamorie
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(Poly-) Lebenstraum

*******ster Mann
1.770 Beiträge
Wenn in den Lebensmodellen etwas zu oft der Pflegedienst und dann noch die Sexarbeiter vorkommen, habe ich gelegentlich den Verdacht, das Problematische wird an professionelle Kräfte ausgelagert und es geht gelegentlich darum, die bunte Party im Angesicht des Unvermeidlichen nicht enden zu lassen?
Die Party endet aber irgendwann. Dann besteht Liebe nur noch darin, über den Kopf zu streicheln und vorzulesen, während man neben dem Bett sitzt.
Ich habe mich öfter gefragt, ob ein Polygeflecht einen darauf ausreichend vorbereiten kann.

Grundsätzlich wünsche auch ich mir das Gute an dem zurück, was mit den Großfamilien unter einem Dach verlorenging und sich in den atomischen Kleinstfamilien in ihren Dreizimmerburgen nicht mehr finden läßt.
Ich glaube nur, die Maxime von den guten und den schlechten Tagen muß in jedem Beziehungsmodell gelten, das wirkliche Tiefe haben soll. Und natürlich meine ich nicht, man soll nicht professionelle Pflegedienste nutzen. Gott bewahre! Pflege eines Angehörigen ist eine extrem belastende Aufgabe. Da braucht man Hilfe.
Ich meine nur - auch und gerade in solchen schönen Utopien müssen die unschönen und belastenden Seiten des Alterns, des Krankens und des Sterbens von Anfang an und mit allen unschönen Einzelheiten ganz in der Mitte stehen. Denn da werden sie früher oder später stehen.
*******enig Mann
8.382 Beiträge
vor die unschönen Einzelheiten
in der Mitte stehen, wie du es beschreibst, lieber Katernoster, sollte man allerdings etwas tun, was viele von uns gern auf ihre Rente aufschieben: nämlich LEBEN. Wie untröstlich wäre es doch, wenn man sich eingestehen müsste, an diesem ominösen Tag X, an der Schwelle des Todes, dass man all die Jahre vorher nicht gelebt hat?
*******ster Mann
1.770 Beiträge
Selbstverständlich. Ich halte es sogar mit Fromm. Die meisten von uns brauchen ihr ganzes Leben um geboren zu werden und viele sterben hochbetagt, ohne geboren zu sein. Dazu gehört es aber auch, mit dem Sterben und der Pflege umzugehen. Zumal es ja nicht nur um den Tag X geht, wie Du schreibst, sondern eben um das Sitzen auf der Schwelle und das kann sehr, sehr lange dauern und braucht dann einen Platz im gemeinsamen (!) Leben.
Versteh mich nicht falsch.
Ich liebe Utopien!
Eine Utopie, an die ich glauben kann, muß nur eben auch von vornherein auf Krankheit, Alter, Pflege und Sterben eine andere Antwort haben, als den Plan, sich dann ne Fachkraft zu holen.
Die Wolken, auf die ich meinen Fuß setzen will, sollten mich und die meinen auch tragen.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Also brauchen solche Gemeinschaften Leute, die "ganz zufällig" 😉 aus dem Pflegeberuf kommen.

Natürlich ist es wichtig, dass das alles bedacht wird, besonders, wenn man in der zweiten Hälfte (wie das klingt) seines Lebens plant.

Ich verstehe allerdings die Kritik, die ich jetzt bei Katernoster bzgl vorheriger Post empfinde, nicht so ganz, denn genau das wurde doch bereits erwähnt, oder verstehe ich da was falsch? 🤔
*******ster Mann
1.770 Beiträge
Das war keine Kritik an konkreten Beiträgen. Dieser Aspekt kam ja tatsächlich in vielen Beiträgen vor.
****e59 Frau
3.516 Beiträge
Diese Wohnmodelle
haben doch überhaupt nichts mit polyamorer Denkweise, Fühlen und Lebenseinstellung zu tun...
Hier wird mehr die Großfamilie simuliert, die es tatsächlich leider nicht mehr gibt in unserer Zeit.

... und auch Pflegekräfte werden älter, können dann oft nicht mehr voll arbeiten. Sie wären vielleicht froh über eine Aufgabe, die der Gemeinschaft und ihnen selbst nutzt.

Viele Menschen machen sich keine Gedanken über Alter, Krankheit und die Endlichkeit unseres Lebens... zumindest nicht solange sie gesund und munter sind.

Polyamore Lebensgemeinschaften...
Ein wunderschöner Traum... aber eben nur ein Traum...
*******ius Mann
62 Beiträge
Realisieren
Ob diese Gedanken Träume bleiben hängt nur von uns Polis ab.
Wenn wir Diese Gebäude nicht selbst erbauen (lassen) dann wird uns die Mononormative Gesellschaft sie nicht hinstellen!

Erst wenn wir die Initiative zu solchen Gemeinschaftsmöglichkeiten für Polynetzwerke Erschaffen wird es sie geben und Immitatoren anlocken.

Nur wenn wir unserer eigenen Glücke Schmied werden ändern wir langfristig an der Perspektive aller Menschen auf Beziehungsformen.

Ich denke da Auch Poly Beziehungen Dynamisch sein können wäre es wünschenswert solche Konstrukte Modular zu gestalten, vielleicht auf einem Anpassungsfähigem Medium wie Wasser. . .

. . . Nicht das ich dazu schon ein Modell habe.
******ore Frau
4.526 Beiträge
Ich war in den letzten drei Jahren in einer Poly- Lebensgemeinschaft. Die ist jetzt zerbröselt, weil die Vorstellungen vom Wohnen zu unterschiedlich waren und einige wegen Veränderung ihrer Lebenspläne schon vorher abgesprungen waren.

1. waren wir nicht polyamor MITeinander verbandelt, sondern es gab einige Paare, die aber eher Verflechtungen im Außen hatten.

2. ist das Thema Polyamorie immer weiter in den Hintergrund geraten, weil der Umgang damit so selbstverständlich geworden ist, dass es für uns untereinander kein Thema mehr war.

Mein Polylebenstraum tickt in zwei Stufen:

1. Stufe: Lebensgemeinschaft mit Menschen, die polyaffin sind, d.h. für die poly mindestens normal ist (auch, wenn sie es selber nicht leben)

2. Stufe: eine echte Polylebensgemeinschaft mit 6-8 Menschen, die untereinander auch in Liebe (egal, ob mit oder ohne gelebter Erotik/ sexualität) verbunden sind. Das ist eher etwas für´s Alter (also ab 65, wenn die meisten wirtschaftlich unabhängig sind, denn die räumliche Unabhängigkeit ist nahezu Grundlage dafür und Gemeinschaftspflege auf dem Niveau kostet auch Zeit, das ist fast ein Halbtagsjob....)
*******ben Mann
3.280 Beiträge
hier soll gerade was Neues entstehen
Polyamory: (Poly-) WG-Gründung im Nord-Elsass
****bi Frau
291 Beiträge
mehr RAUM für Polys... polyRAUM
Ich finde es wichtig, dass wir uns vernetzen.
Das kann bei den PAN-Treffen geschehen, bei polyMehr, polyTreffs, polyRAUM und so weiter.

Erst die Vernetzung ermöglicht es uns, die Menschen kennenzulernen, mit denen sich weiterführende Gespräche zum Thema Gemeinschaft anbieten.

Erst mit Vernetzung wird die Welt ein Stückchen wärmer. Ich sehe die Welt sich in Krieg und Verschmutzung zerfleischen und kann doch NUR DAS tun, was in meiner Macht steht.

Ich trage ein kleines Sandkörnchen bei, um die Welt friedlicher und wärmer zu machen: das ist der polyRAUM.

Wer es noch nicht kennt: google nach dem Polytreff Gruenstadt und klicke dort auf polyRAUM.

09.-11.03.2018
04.-07.05.2018 (FR-MO)
20.-23.07.2018 (FR-MO)
14.-17.09.2018 (FR-MO)
09.-11.11.2018

An diesen fünf Wochenenden habe ich ein altes zweistöckiges Haus angemietet, das uns zur Alleinnutzung zur Verfügung steht. An diesen Tagen bilden wir eine "Gemeinschaft auf Zeit". Es ist ein Retreat-Wochenende, das auch auf den Montag ausgedehnt werden kann.

Wir beschenken uns gegenseitig mit unseren inneren Reichtümern. Lauschen, reden, chillen, Spazierengehen, sich kennenlernen, gemeinsam kochen - das ergibt ein familiäres Gefühl. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt durch die 5 Schlafräume à 5 Betten, aber meist sind wir nur ein knappes Dutzend Leute, und wir genießen es, reichlich Platz zu haben.

Es gibt dort (zwischen Kaiserslautern und Bad Kreuznach, bei Rockenhausen) einen großen leeren Raum für Seminare, ein gemütliches Wohnzimmer, eine geräumige Küche und einen extra Essraum. Seit 2014 hat der polyRAUM schon 28 Mal stattgefunden, und keiner war mit dem anderen vergleichbar - alles Unikate. Wir sorgen selbst dafür, dass es für alle schön wird, weil wir es schön haben wollen. Jede*r bringt sich ein.

Kosten: nur 85 Euro plus etwa 25 Euro Essensumlage pro Person und Wochenende.

Die wenigsten Anmeldungen kommen über den JoyClub. Deshalb wundert Euch nicht, wenn die Anmeldeliste leer aussieht. Ihr könnt Euch sowohl über den JC als auch über die obige gegoogelte Blog-Seite von mir anmelden.

Der Fokus liegt auf Gemeinschaft, Sharing von Wissen und Emotionen, Erweiterung der persönlichen Beziehungskompetenz und Kreativität. Wir machen Workshops (z.B. zum Thema Kommunikation und Missverständnisse) und reden über einvernehmlich nichtmonogam gelebte Herzensverbindungen und deren gesellschaftliche Relevanz.

Wenn Du Interesse hast, melde Dich gerne bei mir an.

LG Polybi
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