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Beziehungen zu Nicht-Polys

*******OfMe Frau
2.575 Beiträge
Themenersteller 
Beziehungen zu Nicht-Polys
Ich möchte mal einen neuen Threat aufmachen und meine Erfahrungen zur Diskussion stellen bzw von Euren Erfahrungen und Eure Meinungen hören. Es gibt schon mehrere Threats, die sich damit beschäftigen, bestehende oder gerade beginnende Beziehungen für Polyamory zu öffnen. Darum geht es bei mir nicht. Ich lebe seit über vier Jahren in einer glücklichen Hauptbeziehung. Mit meinem Partner teile ich meinen Alltag und plane eine gemeinsame Zukunft. Polyamory war von Anfang an Teil unserer Beziehung, wobei es uns jedoch nicht um den Aufbau eines Poly-Geflechts geht, sondern einfach darum dass jeder von uns sich frei entfalten kann in seinen Gefühlen und Möglichkeiten. Das schließt Treffen zu mehreren nicht aus, dies steht jedoch nicht im Vordergrund und ist auch nicht Bedingung.

Ich hatte in den letzten Jahren zwei weitere längere Beziehungen. Die erste mit jemandem, dessen Frau nicht von mir wusste. Ja, ich weiß, dass ist nicht polyamor! Ich habe das aber als seine Sache betrachtet und mich auf mich und mein Erleben in dieser Beziehung konzentriert. In den ersten Monate lief es wunderbar, doch dann kamen mehr und mehr Mißtöne hinzu, ich fühlte mich zu häufig zurückgesetzt, wir konnten schlecht kommunizieren, und irgendwann lief die Spirale nur noch abwärts. Nach einem Kontaktabbruch von mehreren Monaten sind wir jetzt wieder befreundet, als Beziehung würde ich es jedoch nicht mehr bezeichnen.

Seit einem knappen Jahr führe ich eine (Zweit-)Beziehung mit einem Single, und auch dies gestaltet sich schwieriger als erwartet. Er ist sehr anhänglich und in seinem Denken mono und schwankt hin und her zwischen "warum hast du nicht mehr Zeit für mich, ich bin so einsam" und "aber wir haben doch nur eine Spielbeziehung". Für mich eine emotionale Achterbahnfahrt, die mich häufig an meine Grenzen bringt.

In beiden Fällen fühlte ich mich stellenweise weder als Gegenüber und erst recht nicht als Beziehungspartner ernst genommen. Beide Beziehungen schwanken gefühlsmässig zwischen Affäre und Verbindlichkeit. Dabei habe ich das Gefühl, nicht zur Ruhe kommen zu können, sondern ständig die emotionalen Unsicherheiten meines Gegenübers zu ertragen und auszugleichen und zugleich mit den Unsicherheiten zu kämpfen, die das bei mir auslöst. Mein Partner wird nicht angenommen als Teil meines Lebens, sondern toleriert bis ignoriert.

Im Moment bin ich emotional erschöpft. Ich frage mich ob ich zu tolerant war (und bin), was die emotionalen und tatsächlichen Ausweichmanöver meiner Gegenüber angeht. Sollte ich in Zukunft darauf bestehen, dass sich jemand mit Polyamory auseinandergesetzt hat und wirlich bereit ist diese zu leben, bevor ich mich überhaupt emotional einlasse?
*******n_M Mann
1.576 Beiträge
Ich habe...
... festgestellt, dass oft einer immer der aktivere ist in einer Polybeziehung. Derjenige muss sich im klaren sein auch aktiv diese zu organisieren.
Ich führe sein 24 Jahren eine tolle Ehe und seit 3 Jahren mit meiner Freundin und Spielpartnerin eine Polybeziehung. Ansage 1 , das meine Ehe mit Kids immer Nr1 ist und Vorrang vor allem hat. Das heißt meine Freundin muss das von Anfang an akzeptieren. Auch die Absprache nach der Häufigkeit unserer Treffen uuuund !! Die Perspektiven.
So weiß jeder wo er dran ist, und das muss auch so gelebt werden.
Wenn du in diesem Fall der Polyaktive Part bist, wäre es vielleicht an dir , das zu Regeln.
DAs könnte vielleicht helfen..
😊
****e59 Frau
3.516 Beiträge
Für mich ist das Voraussetzung, dass der andere sich mit diesem Thema auseinander setzt und es akzeptieren kann. Ich könnte mit Besitzansprüchen, Eifersucht und Vorwürfen einfach nicht mehr umgehen.

Sehr schnell habe ich festgestellt, dass das einfach nicht möglich ist mit monogam fühlenden. Ich kann Ihnen meist meine Denkweise und Gefühlswelt schon nicht erklären... und die Vorurteile sind auch oft die, dass mir nur einer sexuell nicht reicht.
Ich kann sehr gut nachvollziehen, was Du erlebt hast bzw. erlebst.
Ich bin glücklich verheiratet, wir leben und fühlen poly, meine Frau hat eine glückliche Liebesbeziehung neben mir. Ich habe eigentlich zwei Beziehungen außerhalb unserer Zweierbeziehung. Die eine ist, obwohl emotional immer noch dicht bei mir, inzwischen eher platonisch, die andere ist mir sehr nahe, aber sie sucht eigentlich eine monogame Zweierbeziehung. Ich liebe sie von ganzem Herzen, aber ich würde meine Frau nie für sie verlassen! Die beiden verstehen sich wirklich sehr gut und nichts ist heimlich. Sie weiß, wie wir ticken, aber letztlich will sie einen Mann, der für sie exklusiv ist. Ich hoffe immer noch darauf, dass die Zeit dazu führt, dass eine wirkliche Liebesbeziehung entsteht, obwohl emotional schon viel erreicht ist.
Es ist und bleibt eine vertrackte Situation. Ich liebe sie, ohne wenn und aber und sie will körperliche Liebe nicht, weil die Exklusivität nicht möglich ist.
Eine Lösung habe ich auch nicht, außer zu hoffen, dass die Zeit für mich arbeitet.
******iel Mann
1.596 Beiträge
@Seehund_58
Eine Lösung habe ich auch nicht, außer zu hoffen, dass die Zeit für mich arbeitet.
vielleicht liegt in dem "für mich" ein Teil Deines Problems
*******raje Frau
89 Beiträge
Ich habe auch öfter die Erfahrung gemacht, dass Menschen die sich nicht intensiver mit der Thematik beschäftigt haben, häufig Probleme haben und/oder verursachen. Ich hab keine Lust mehr auf Dates mit monogam denkenden, fühlenden Menschen.
Wenn ich meine Auster öffne, und sie ausrichte, empfange ich wundervolle Musik in 7.1 - Qualtität.

Dem gegenüber hole ich aus alten Schubladen nur altes heraus. Vertraut, aber bekannt; mit etwas Glück Stereo.

Das muss nicht schlecht sein. Wie aber erweitere ich meinen Horizont, wenn ich meinen Blick auf ihn durch Ausschluss einschränke?

Mich betrübt das Werten. Wenn ich beginne, aus meinen Erfahrungen Einschränkung zu etablieren, begrenze ich mich, meinen Weg und meine Möglichkeiten selbst.

Jede neue Begegnung mit jedem neuen Menschen ist einzigartig. Es gilt, neue Erfahrungen zu sammeln. Ich kann damit sowohl Referenzen festigen, wie alte Erfahrungen auflösen und heilen.

Dogmen sind da gefährliches Terrain. Mit dieser Pseudo-Sicherheit behindere ich nur den natürlichen Fluss des Lebens, der uns auch Stromschnellen erleben lässt, uns aber immer sicher vorwärts trägt.

Für mich ist immer die Liebe, die ich in mir fühle, das wichtigste. Wie dieser Mensch lebt, und nach welchem Lebens- oder Beziehungsprinzip, interessiert mich genauso wenig wie seine Religion oder Hautfarbe.

Wichtig ist für mich da ganz klar: Was löst dieser Mensch in mir aus; welche Gefühle, und was mag und kann ich mit ihm teilen?

Was ich daraus mache ist meine Entscheidung, und was dieser Mensch daraus macht, und wie er das mit seiner Lebensphilosophie vereint, ist ganz klar und eindeutig seine Sache!
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
**MK:
Was ich daraus mache ist meine Entscheidung, und was dieser Mensch daraus macht, und wie er das mit seiner Lebensphilosophie vereint, ist ganz klar und eindeutig seine Sache!

Das ist ja auch ein Dogma. Es stimmt auch nicht. Erst recht, wenn die Geflechte komplexer werden, ist solch eine buddhistische Einstellung Gift.

Jeder Mensch in einem Geflecht hat Einfluss auf alle anderen. Besonders Monos nehmen hier sehr schnell sehr viel Raum ein. Sie destabilisieren ein Geflecht deutlich nachhaltiger und heftiger als ein neuer Poly-Mensch.

Gerade der monogame Besitzanspruch ist das absolute Gegenteil davon, keine Ansprüche an andere zu stellen und nur bei sich zu bleiben. All meine Erfahrungen mit Monos sind in diesem Punkt auch gleich gelaufen. Sie sind mit der Situation vollkommen überfordert. Anfangs über schätzen sie sich noch selbst und glauben in ihrer Verliebtheit damit klar zu kommen. Aber nach und nach beginnt die mangelnde Exklusivität an ihrem Selbstverständnis zu nagen. Jetzt gibt es unterschiedliche Arten von ihnen damit umzugehen. Immer jedoch bedeutet es für das Geflecht die dadurch ausgelösten Erschütterungen zu begleiten. Das fällt selten leicht, vor allem wenn der oder die Metamor wenige Kontakte in das restliche Geflecht hat und wünscht.

Und genau da habe ich für mein Geflecht Verantwortung. Hier muss ich entscheiden, ob dass nur die rosarote Brille der neuen Liebe ist, oder ob sie oder er sich wirklich damit auseinandersetzt und bereit ist zu wachsen. Da kann ich nicht sagen, dass das doch die Befindlichkeiten der anderen sind.
**********w_s24 Frau
248 Beiträge
Da schließe ich mich meinem Vorschreiber an, es kann nicht nur die Befindlichkeit des anderen sein, wenn man mit Verantwortung Verbindungen trägt und pflegt! Sonst wäre es purer Egoismus und zwar der von der ekelhaftesten und verabscheuungswürdigsten Sorte! Für die Gefühle der jeweiligen "Partner"(?) gleichgültig und unempathisch zu sein, ist nicht mein Verständnis für Polyamorie....
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
*********_kiss:
Für die Gefühle der jeweiligen "Partner"(?) gleichgültig und unempathisch zu sein, ist nicht mein Verständnis für Polyamorie....

Das wollte ich @**MK auch nicht unterstellen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er das so gemeint hat. Ich kann ja auch mit dem anderen mitfühlen und die Verantwortung für seine Entscheidungen bei ihr oder ihm belassen. In gewisser Weise halte auch ich das für richtig und grundsätzlich wünschenswert. Wunsch und Realität klaffen aber meist weit auseinander. Ich wollte also darauf hinweisen, dass dieses Maß an Selbstreflexion nicht vorausgesetzt werden kann. Weder bei dem hinzukommenden Mono, noch bei den Mitgliedern des bestehenden Geflechts. Hier sehe ich eben nicht nur die Eigenverantwortung, sondern Verantwortung für alle verbundenen Mitmenschen. Das beschränkt meine Freiheit und Unabhängigkeit, aber das ist die Natur aller unvollkommenen menschlichen Beziehungen.
Mit klaren Ansagen und ohne rumgehühner vielleicht möglich.
Ich sehe es mehr als kritisch.
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Von selbsterfüllten und anderen Menschen
*******OfMe:
Beziehungen zu Nicht-Polys
Sollte ich in Zukunft darauf bestehen, dass sich jemand mit Polyamory auseinandergesetzt hat und wirlich bereit ist diese zu leben, bevor ich mich überhaupt emotional einlasse?

Das wichtigste Kriterium ist imho, dass ein Mensch zu dem steht, was er tut, und dass er ein gutes Verhältnis zu sich selbst hat, ohne dass er von irgendeiner Seite bedürftig ist. Ein solcher Mensch kann Dich als bereicherndes Ein-und-Alles empfinden.

Dieses Ideal findet sich nicht überall, also zweitwichtig:
Dass beide zu dem stehen, was sie tun und vereinbart haben, klar kommunizieren, wenn etwas für jmd nicht mehr stimmig ist. Möglichst gemeinsam mutig Konsequenzen aus neuen Situationen ziehen, ohne sich selbst zu belügen.
Die Versuchung des Selbstbetrugs ist am schwierigsten zu erkennen, die Versuchung, als unangenehm Erkanntes zu verdrängen, ist immens.
Darin sehe ich den Grund für Beziehungen, die sich noch lange schmerzhaft und mit großem Energieverlust hinziehen, obwohl sie eigentlich mit rechtzeitiger Kommunikation hätten gerettet werden können oder nie zu retten waren oder jetzt nicht mehr zu retten sind.
Vlt ist genau das Dir begegnet, liebe Aspects.
******ore Frau
4.526 Beiträge
Bisher waren in meinem Erleben "mono" und "ich will mir bestimmte Gefühle nicht ansehen" noch immer eins....

Aber das heißt nicht, dass es nicht Monos gibt, die das nicht können. Wäre mal interessant, zu erfahren, ob schon mal jemand einen kennen gelernt hat..........

Und ich kenne die Wandlung zwischen "oh, poly, wie toll, wie aufregend, genau das will ich auch!"

zu

"ach, ich will Dich doch für mich allein und mir geht es sooo schlecht, wenn Du Dich mit jemand anderem triffst. Ich gebe Dir doch alles, was vermisst Du denn bei xy?"

zur Genüge! Selbst erlebt, von anderen Polys immer wieder berichtet bekommen.....
Liebe Kopfmenschen!
Schön, dass es Euch gibt! Ihr könnt die Welt erklären, Eure Gefühle berechnen und natürlich kontrollieren und kalkulieren ob eine Beziehung gut ist oder nicht.
Das kann ich wohl nicht so gut! Ich verliebe mich einfach ohne Sinn und Verstand und prüfe nicht erst ab, ob der Mensch der mein Herz gewinnt auch die"richtige" Einstellung hat.
Die Erfahrung, dass es schlecht für mein sonstiges Beziehungsleben ist, musste ich auch noch nicht machen.
Micha
****e59 Frau
3.516 Beiträge
@Micha
Ich denke nicht, dass wir kontrollieren können in wen wir uns verlieben oder wann daraus tiefe Gefühle werden... Wir können aber entscheiden, ob wir dann auch eine Beziehung eingehen oder diese beenden, wenn sie einem der beiden nicht gut tut...
Das lieber Micha haben wir getan, was unsere Gefühle in kleinster Weise verändert hat...

Und diese Entscheidung sollte jeder bereit sein zu treffen...
(meine ganz eigene Meinung)
******ore Frau
4.526 Beiträge
Hey, hey, ich bin sowas von kein Kopfmensch.....

Bei mir ist - laut Aussagen meiner Mitmenschen- beides ausgeprägt: analytische Fähigkeit, auch Fähigkeit zur Selbstreflektion, als auch Herz.

Ich bin wohl gefühlt 10 x in einen Beziehungsversuch mit Monos gegangen, anfangs mangels besseren Wissens, später wider besseren Wissens......

Es kann mir immer noch passieren, aber mittlerweile höre und sehe ich besonders am Anfang einer jeden Annäherung genau hin: gibt es etwas, was sich als schwierig erweist (mit Monos war es der Wunsch nach Exklusivität, mit Polys ist es eher die Frage der Verbindlichkeit), und wenn es mir nicht gut tut, kann ich sagen: "mein Herz ist weit offen für Dich, aber die Beziehung ist schwierig." Und warte die Reaktionen ab.

Auf´s Verlieben gebe ich nicht mehr so viel, wie früher. Die Natur möchte Bindung machen, um gesunde Nachfahren zu ermöglichen, deshalb gibt es Hormonausschüttung- toll! Fühlt sich super an, macht aber keinen Sinn, wenn ich mit jemand vor lauter Unterschiedlichkeit keine entspannte Zeit verbringen kann.

Und mit Monos ist die Unterschiedlchkeit nach meiner Erfahrung signifikant höher. Mein Herz darf darüber traurig sein......
***vy Frau
224 Beiträge
Thread or threat?
Das erste ist das übliche Wort für einen (Gesprächs-) faden. Das zweite bedeutet Bedrohung. Bin sicher du meintest das erstere.....mit britischem Gruß luvvy
*******enig Mann
8.383 Beiträge
hallo Aspectsofme,
es ist zwar prinzipiell möglich, auch eine Beziehung mit einem/r nicht-Poly zu führen, allerdings wird im größten Teil dieser Beziehungen einfach ausgeblendet, dass einer der Partner poly ist. Das führt dann mit Regelmäßigkeit zu dem Gefühl des ausgesaugt-seins, von dem du geschrieben hast. Außerdem ist es natürlich ungerecht und führt zu Schuldgefühlen, die du dir auch noch selber angezogen hast.

Aus meiner Sicht hilft da nur eine ganz konkrete Abgrenzung: Leute, die nur gnadenhalber mit dir zusammen sind, obwohl du so ein komische/r Poly bist - gnadenlos aussortieren! Leute, die sich nicht mit den Zusammenhängen deines Beziehungskonstrukts auseinander setzen wollen - auch aussortieren! Wer dich nicht annehmen will, so wie du bist, am besten noch dich ummodeln zu was auch immer oder sich nicht klar definieren möchte, was die Beziehung eigentlich sein -> Richtung, wo der Pfeffer wächst...
**********w_s24 Frau
248 Beiträge
@ seehund
Einfach verlieben ohne Sinn und Verstand? Das klingt erstmal romantisch....für mich läuft ne Verbindung schon lange nicht mehr über das herkömmliche Gefühl der Verliebtheit, sondern ich gucke mir einen Menschen sowieso nur genauer an, wenn ich merke, irgendwas ist da schon, ein besonderes Gefühl oder Interesse, wenn es auf beiden Seiten so ist, ergibt es sich ja meistens sowieso von alleine, allerdings sehe ich auch mit sehr analytischen Gesichtspunkten auf ne mögliche Beziehung. Wenn unterschiedliche Wahrnehmung oder Lebensweisen, Einstellungen oder eben Erwartungen nicht zusammenpassen und echt verdammt schwierig wird, sehe ich da lieber von näherer Bekanntschaft ab, da es mir zuviel Energie raubt, um da ne im besten Fall ja doch nur "in etwa" Lsg zu führen, was auf Dauer für keinen von beiden sehr befriedigend sein wird.
Da kann man mir den Kopfmenschen verwerfen, ich sehe es als Selbstschutz mittlerweile, da es mich vor Enttäuschungen oder Energieverlust bewahrt. Und ist meistens auch, realistisch betrachtet, sehr richtig gewesen, wenn auch manchmal sehr bedauerlich.
******iel Mann
1.596 Beiträge
ich verliebe mich leicht, schnell und immer wieder ... setze ich mich in die Bahn, dann verliebe ich vielleicht in die Frau, die sich mir gegenübersetzt, bereits ein paar Minuten, nachdem sie ausgestiegen ist, ist sie vergessen ... damit in mir das Interesse an mehr erwächst, an Ernsthaftigkeit, an Konstanz und Dauer, gehört auch ihr Interesse an mir dazu, an meinem Wesen, an meinem Lebensstil ... andersherum natürlich auch ... dabei gibt es Dinge, in denen sich die Menschen gleichen, ebenso Dinge, in denen sie sich unterscheiden. .. manche Unterschiede sind belebend für eine Verbindung, manche kann man respektieren und akzeptieren ... und andere sind einfach unüberwindliche Unterschiede. ..
nun entstand mein Interesse an der Polyamorie unter anderem daraus, dass ich meine vielfältigen Interessen nicht auf einen einzigen Menschen konzentrieren aufgeben muss, sondern der bleiben darf, der ich bin, mit allen Facetten, die mich zu mir machen ... ja ... ich schrieb hier von Menschen und nicht Frau, da auch ich mich selber als Teil meines Lebens sehe, ebenso wie die alten Freunde, mit denen ein Mann in der Kneipe quatschen und ein Bier trinken will

warum schreibe ich das jetzt alles ... weil ich herausheben möchte, daß ich mich von der Welt der Monoamorie entferne, weil zu dieser Welt eine derart hohe Konzentration aufeinander gehört, dass diese zum Klammern werden kann und zum Klammern gehört der starke Wunsch, einen Menschen nur für sich zu haben und ihn dafür zu ändern, an die eigenen Wünsche und Vorstellungen anzupassen ...

ist jetzt der Wunsch, einen monogam empfindenden Menschen zur Polyamorie zu drängen, nicht auch eine Art der Veränderung, um besitzen zu können? sollte nicht gerade die Polyamorie die Andersartigkeit der Menschen akzeptieren und die Beziehung zu diesem Menschen dem anpassen?

aus eigener leidvoller Erfahrung weiß ich, ändere einen Menschen gegen seine Natur und er ist am Ende nicht mehr der, der er sein sollte ...

so sollte man niemals einen monogamen Menschen zur Polyamorie drängen wollen ... darin liegt dieser Egoismus, den ich in einer monoamoren Beziehung erfahren haben und hinter mir lassen will
*****284 Frau
34 Beiträge
Das Problem ist meiner ...
Meinung nach nicht die Mono-Denkweise an sich, sondern das Gefühl hinten an zu stehen, die zweite Geige zu spielen, nicht wichtig genug zu sein für den anderen.

Das kenne ich als poly aber genauso.
Wenn mein Herzensmensch seine knappe Zeit lieber mit dem Rumschrauben am Auto verbingt oder an Gaby, oder Uschi oder beiden.. und ich grad nen schwachen, menschlichen Moment hab, dann gerät die ganze Geschichte schneller in ne Schieflage als ich gucken kann. Da kann der arme Kerl mir am Anfang der Beziehung auch noch so klar kommuniziert haben, dass der alte Ford in seiner Garage so viel wichtiger ist oder dass er springen wird, sobald der Gaby 'n Fürzchen quer sitzt. Wenn er dann springt und ich allein auf meinem Sofa mit den frisch rasierten Beinen und der Bridget Jones DVD zurückbleibe, dann werde ich ranzig und unentspannt.

Es ist wichtig die eigenen Bedürfnisse klar zu kommunizieren, keine Frage, aber ich glaube und das ist ganz allgmein gesprochen, dass wir oft vergessen, dass es damit nicht getan ist.
Ich denke oft, wir müssen noch viel genauer hinschauen, hinhören und ganz wichtig, die Fürzchen von all unseren Bezeihungs-Partnern wahrnehmen, ansprechen und aus der Welt schaffen. Amen und so;)
*******OfMe Frau
2.575 Beiträge
Themenersteller 
ist jetzt der Wunsch, einen monogam empfindenden Menschen zur Polyamorie zu drängen

Darum geht es mir nicht. Ich habe mal eine Beziehung mit jemandem geführt, bei dem immer klar war dass er diese Beziehung beenden würde, sobald er eine Frau für eine monogame Beziehung kennenlernt. Damit konnte ich leben - weil wir klar komminiziert haben und uns voll auf das konzentrierten was wir jetzt gerade zusammen leben. Ich fühlte mich trotzdem als Ganzes angenommen, mit meiner Polyamory und den anderen Dingen, die eine dauerhafte Beziehung zwischen uns unmöglich machten. Und ich habe bis heute sehr liebevolle Erinnerungen an ihn.
Bisher waren in meinem Erleben "mono" und "ich will mir bestimmte Gefühle nicht ansehen" noch immer eins....

Aber das heißt nicht, dass es nicht Monos gibt, die das nicht können. Wäre mal interessant, zu erfahren, ob schon mal jemand einen kennen gelernt hat..........

HIER!!! ICH!!! Deshalb bin ich hier angemeldet. Deshalb lese ich hier stundenlang teilweise uralte Threads durch. Und tausend andere Webseiten. Seit Monaten.

Die Krux an der Sache: ich bin in der Triade die Einzige, die das macht. Wir sind da aus ner Swinger-Einstellung des Paares reingeschliddert. Aus der Tatsache, daß er rumvögeln durfte, damit sie nicht so oft ran muß. Und dann verliebt er sich in mich. Für die beiden ist alles chic. Nur ich komm jetzt nicht mehr klar. Und stoße auf Unverständnis, weil es für mich ja lange OK war und jetzt plötzlich nicht mehr. Aber wirklich auseinandersetzen mit meinen Gefühlen und Problemen und nicht-monogamen Gefühlen, Strukturen, Denkweisen tu nur ich mich.

"ach, ich will Dich doch für mich allein und mir geht es sooo schlecht, wenn Du Dich mit jemand anderem triffst. Ich gebe Dir doch alles, was vermisst Du denn bei xy?"

Auch genau ich *snief2*
******ore Frau
4.526 Beiträge
Was meinst Du denn dann genau mit "nicht monogamen Gefühlen"???
Daß er uns beide liebt. Uns beide begehrt. Daß mir diese Tatsache so entsetzlich weh tut. Weil ich es einfach nicht verstehen kann, warum er diese Gefühle Ihr gegenüber immernoch mit allem was er hat verteidigt, obwohl er mir gegenüber so oft äußert, wieviel ich ihm gebe, was sie nicht kann, niemals konnte und auch niemals können wird. Und was er mit ihr auch niemals leben will. Und damit meine ich emotionale Tiefe. Sich ihr gegenüber zu öffnen. Kann er nicht, will er nicht, macht er nicht. Die plätschern in angenehmer Gemütlichkeit an der Oberfläche im seichten, warmen Wasser.

Ja, ich verstehe, daß man zwei Menschen (oder auch mehr) lieben kann. Ist mir auch schon begegnet, als ich noch ganz jung war. Und später auch nochmal. In beiden Fällen war das aber so, daß niemand auf die Idee gekommen wäre, das parallel zu leben. Leben zu können. Leben zu dürfen.

Ich habe von ihm so oft gehört, daß ich alles und mehr bin, als er jemals zu träumen gewagt hat. Mehr als er jemals gedacht hätte, in einer Person vereinigt finden zu können. Und er kann auch nicht benennen, was sie ihm gibt, was ich nicht gebe. Und aus dieser Tatsache ist eben dieses Mono-Anspruchsdenken und die Eifersucht hochgekommen. Daher kommt das sie-oder-ich-Denken. Das war da lange Zeit nicht. Als ich ihre Ehe noch als wertvoll ansehen könnte. Mit seinen Worten, über mehrere Monate hinweg, hat er das entwertet. Und seit ich das ausgesprochen hab, beläßt er es beim "Ich liebe Dich" und läßt das "über alles", was früher so oft kam, weg.

Ich verstehe halt durchaus, daß man mehrere Lieben kann. Es auch eine Entlastung ist, wenn der Partner nicht alles erfüllen muß. Nur wenn halt jemand da ist, der eben alles erfüllt, dann festzuhalten an was-auch-immer will nicht in meinen Kopf. Da bin ich wieder bei den Mono-Strukturen des hop oder top. Und komm nicht raus.
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