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Müssen alle in einer Polybeziehung voneinander wissen?

*****riq Mann
205 Beiträge
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, woher diese Unterstellungen von fehlender Verantwortung u.ä. herkommen. Jinsil sprach nie davon herum vögeln zu wollen, keine Verantwortung zu übernehmen, sich nicht zu schützen, keine Verbindlichkeit einzugehen oder ähnlich.

Auch sagte er nicht, dass er Konflikte scheuen würde oder sonst etwas. Es geht ihm eher um die freie Entscheidung, ohne die Notwendigkeit der Rechtfertigung, behaupte ich mal.

Aber genau solche Aussagen, wie sie hier getroffen werden, haben mich damals auch ernsthaft daran zweifeln lassen, dass ich wirklich polyamor bin.

Im Job bin ich absolut binär, stehe auf Regeln und diese umzusetzen. Gerne auch vollkommen kompromisslos, wenn gewünscht. Im Privatleben ist es das absolute Gegenteil. Und viele der hier getroffenen Aussagen würden auch mir Bauchschmerzen bereiten, wenn ich versuchen würde diese auf mich anzuwenden.


Frei nach Huna Wahr ist, was funktioniert! Und die Polyamorie kann auf einen Menschen mit Beziehungsanarchistischen Denkmustern offensichtlich noch bedrückender wirken als es die Polyamorie tut. (Vermutlich, weil man es bei letzterer einfach gewöhnt ist...) Auf mich hat sie (teilweise) diese Wirkung.


*****de2:
[…] ich bin doch nicht darauf angewiesen mich irgend etwas nennen zu können ...

Die Menschen sind so erzogen / es gewöhnt, dass alles eine Bezeichnung hat / braucht. Dein Ansatz geht eben auch klar in die Richtung der Relationship Anarchy, in der eben davon ausgegangen wird, dass man diese Bezeichnungen nun einmal nicht braucht... *zwinker*
Die Huna liegen schon richtig.

Deshalb ist das Etikett tatsächlich egal. Beziehungen bleiben Beziehungen mit allen schönen, anstrengenden und nervigen Aspekten.

Glaubst du wirklich, dass Beziehungsanarchie anders funktioniert als polyamore Beziehungen oder sogar monoamore, tyasaric?

Jeder nimmt sich mit. Mit allen Ängsten, Wünschen, Vorlieben und Abneigungen.

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Ich kann nicht ganz nachvollziehen, woher diese Unterstellungen von fehlender Verantwortung u.ä. herkommen.

Aus dem Titel bereits. Halte ich es nicht für nötig, alle Beteiligten zu informieren (voneinander wissen), mit denen ich intim bin, fehlt die Ehrlichkeit und der Respekt, der auch in der Beziehungsanarchie als Grundpfeiler verankert sind.

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*******_nw Frau
7.610 Beiträge
@*****riq
Ich brauche sie nicht - aber dennoch sind sie mir nützlich. Ich kann mich gedanklich daran abarbeiten, kann meinen Kopf klären und dabei feststellen wie ich zu was stehe - und sehe dann ob es zu meinen Gedanken und Gefühlen passt. Passt es nutze ich es gern weil ich es mag wenn ich etwas benennen kann und nicht 'dingsda' sagen muss ... ich kann dann, um es mal zu umschreiben, leichter ausmachen wo ich das finden könnte und muss nicht in jedes 'Geschäft' laufen und fragen, haben sie 'dingsda' ... Passt es nicht ist das für mich aber auch kein Weltuntergang, dann habe ich immerhin meine Gedanken sortiert, weiß was es nicht ist und schaue mal ob ich etwas anderes finde was das eher beschreibt ...
*****riq Mann
205 Beiträge
*********t6874:
[…] Glaubst du wirklich, dass Beziehungsanarchie anders funktioniert als polyamore Beziehungen oder sogar monoamore, tyasaric? […]

Ich glaube, dass jeder Kontakt zwischen zwei Individuen immer ein wenig anders funktioniert und sich auch dies jeden Tag verändert. Natürlich gibt es grobe Abläufe, Dinge die sich stark ähneln usw. Aber die Nuancen sind doch immer ein wenig anders.

Und ich weiß, dass Dinge wie eine monogame Beziehung für mich einfach nicht funktionieren. Und gefühlsmäßig ist eine polyamore Beziehung das gleiche, nur eben mehrfach. *zwinker*

Der Witz
Was ist die Strafe für Bigamie? - Zwei Frauen!
trifft es da vermutlich ganz gut.

Ich fühle mich auf einer Reise. (auch wenn das so schrecklich Esoterisch klingt... Bing -> Schubladendenken *zwinker*) Je mehr ich lese, lerne und erfahre, desto mehr habe ich das Gefühl nichts zu wissen und an alten Denkmustern und wahr geglaubten Sichtweisen nicht mehr festhalten zu können.

Auch tendiere ich inzwischen zum Minimalismus. Es ist nicht so, dass ich meine Sachen zähle, der Meinung bin max. 100 Gegenstände besitzen zu dürfen o.ä., aber wenn mir Freunde und Familie irgendwelche Möbel aufdrängen wollen, oder eine Frau in meinem Leben mit Einrichtungs- und Dekorationsideen kommt, wird mir regelrecht schlecht. Es hat inzwischen ernsthaft körperliche Auswirkungen, weil ich das Gefühl habe, dass mich diese Dinge erschlagen könnten.

Offensichtlich bin ich ein Mensch, der in mancher Hinsicht mehr Freiheit braucht als andere. Und die Gestaltung meines Privatlebens ist offensichtlich in mehrfacher Hinsicht betroffen.

*********t6874:
Ich kann nicht ganz nachvollziehen, woher diese Unterstellungen von fehlender Verantwortung u.ä. herkommen.

Aus dem Titel bereits. Halte ich es nicht für nötig, alle Beteiligten zu informieren (voneinander wissen), mit denen ich intim bin, fehlt die Ehrlichkeit und der Respekt, der auch in der Beziehungsanarchie als Grundpfeiler verankert sind. […]

Ich denke, dass hier einfach ein Missverständnis vorliegt bzw. diese Aussagen, auf Grund verschiedener Perspektiven, auf unterschiedliche Weise verstanden und gewertet wird. Ich sehe keine fehlende Ehrlichkeit oder mangelnden Respekt in dem Unterlassen dieser Information. Es geht ja um das Ausbleiben, nicht das Verschweigen.

Wenn Du Beziehungen nicht wertest, wen willst Du worüber informieren? Wenn Du zwei platonische Freunde hast, informierst Du doch auch nicht den einen, dass Du Dich mit dem anderen triffst. Auf Nachfrage oder im Gespräch würdest Du es aber ebenso auch nicht verschweigen.
Wenn es nun aber um deutlich mehr als zwei Personen geht, die Unterscheidung in platonisch, amor, sexuell usw. nicht getroffen wird und alle auf einer Stufe stehen... Mache ich eine Mailinglist und jeweils ein Rundschreiben?

Gut, ich schreibe zu diesem Zwecke Blog... Aber jeden Kontakt, per Elektronik, analoger Kommunikation oder auch Treffen zu notieren... *gruebel* Und wenn alle Beziehungen und Kontakte gleichwertig sind... Wo ist die Grenze, wer wann und worüber informiert wird? *nachdenk*


*****de2:
[…] Ich brauche sie nicht - aber dennoch sind sie mir nützlich. […]

Das freut mich sehr. Mir bereiten sie oft eher ein Gefühl von Unbehagen und Einschränkungen.
****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
Bei mir kann nicht jeden Tag jemand dazu kommen, das ist weit übertrieben dargestellt. Ich habe prinzipiell kein Problem damit mein Sexualverhalten auf Anfrage offen zu legen wenn ich dazu in Stimmung bin. Vielleicht auch spontan wo ich merke dass diese Gespräche förderlich sind. Ich würde sogar soweit gehen und neue Freunde früher oder später bestehenden Freunden vorstellen um eine objektivere Meinung zu bekommen. Aber die Gesundheit kannst Du ebensowenig einschätzen wie ich. Würdest Du mich fragen "und, ist er Gesund?" oder wie würdest Du es machen um zu wissen dass er ok ist und für Dich kein Risiko bedeutet? Was brauchst Du konkret über ihn zu erfahren, um Dein Einverständnis geben zu können?
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
*****riq:
Das freut mich sehr. Mir bereiten sie oft eher ein Gefühl von Unbehagen und Einschränkungen.

Das würde mir auch so gehen wenn es mir wichtig wäre dass ich zu den Begriffen passe ... aber so rum sehe ich das halt nicht. Ich schaue ob die Begriffe zu mir passen ... Es gibt keinen Begriff den ich unbedingt gern haben möchte und für den ich mich verbiegen würde ... was mir nicht passt muss ich mich nicht nennen. Insofern betrachte ich die Auseinandersetzung mit den Konzepten eher als Gewinn an Selbsterfahrung und nicht als Einschränkung meiner Person.
****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
Glaubst du wirklich, dass Beziehungsanarchie anders funktioniert als polyamore Beziehungen oder sogar monoamore, tyasaric?

Die Menschen funktionieren anders.

*********t6874:
Aus dem Titel bereits. Halte ich es nicht für nötig, alle Beteiligten zu informieren (voneinander wissen), mit denen ich intim bin, fehlt die Ehrlichkeit und der Respekt, der auch in der Beziehungsanarchie als Grundpfeiler verankert sind.

Der Titel wurde von der Mod geändert. Anfangs stand da quasi "müssen sie alles von und übereinander wissen" so nach dem Motto "ich will auch immer wissen mit wem Du gestern im Kino warst". Und da sehe ich eben ein übermaß an Eifersucht. Aber dazu gibts hier offenbar keinen Anlass, oder?

Es stimmt dass ich Konfliktscheu bin, oder sagen wir besser, ich hab schon genug Konflikte gehabt und einen Instinkt entwickelt um zu wissen wo lang ich gehen muss damit sie nicht wieder entstehen. Die Aussage das Konflikte und Streit zu einer guten Beziehung dazu gehören tu ich nicht markieren. Es geht auch anders, so wie ich meine mit Respekt eben.
******ore Frau
4.493 Beiträge
Konflikten aus dem Weg gehen ist aber auch irgendwie eine Form der Unehrlichkeit.....

Ich hatte jahrelang in meiner Ehe Pilzinfektionen und mein Ex hat mich ganz schön unter Druck gesetzt, weil das oft genug auch mit "nicht miteinander vögeln können" verbunden war.

Nach der Trennung habe ich herausbekommen, dass er häufig Sex mit anderen hatte -sicher nicht unsicher und TROTZDEM hat mein Körper reagiert.

Zum Ende der Ehe, als er alles durfte, ich ihn aber um unbedingte Ehrlichkeit gebeten habe, vögelte er heimlich herum und sagte als Begründung, dass er keinen Bock auf den Stress der Erklärung hatte.....
****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
Das sehe ich nicht so pauschal. Dein Ex ahnte einen Konflikt. Das ist ein Schritt. Er mied ihn indem er Dich nicht einweihte. Das ist ein zweiter schritt des meidens und ein dritter Schritt des nicht einweihens. Das eine ist nicht eine Form des anderen. Eure Beziehung war von Anfang an auf den falschen Grundannahmen aufgebaut, sonst wäre es ein Leichtes für euch beide darüber zu reden und Lösungen zu finden. Dazu gehören immer zwei, mindestens.

Ich meide Beziehungen in denen man nicht über sowas reden kann, oder sagen wir, ich gehe ihnen aus dem Weg und kläre das im Vorraus. Deswegen bin ich noch lange nicht unehrlich. Nein, ich finde mich erwachsen.
Was brauchst Du konkret über ihn zu erfahren, um Dein Einverständnis geben zu können?

Was ist so schwer daran zu verstehen, dass ich mein Einverständnis nicht gebe, sondern autonom und frei entscheiden möchte, welche gesundheitlichen Risiken ich eingehen möchte?

Mein Mann kann machen, was er will. Promiske Vögelei steht ihm selbstverständlich frei. Nur dann bin ich sexuell raus. Ich brauche keine unverantwortlichen Menschen in meinem intimen Leben.

Und ich möchte das selbst entscheiden und nicht von meinemn Partnern betrogen und belogen werden, damit sie immer kriegen was sie wollen oder so konfliktscheu sind, dass sie einfach weg sind, wenn ihnen etwas unbequem wird.

Wer glaubt, dass Beziehungsanarchie so funktioniert, dass jeder nach Laune andere über sein Treiben informiert, wird auch dort erleben, dass die Frauen ihnen eher ein Nein Danke entgegen bringen.

Das hat was von: wer zwei mal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment. Und diese Art der versuchten "freien Sexualität" der 60er Jahre war tatsächlich Frauenverachtung pur. Damals dachten Männer auch, sie können sich schön frei durch die Gegend vögeln ohne Beziehung und Nervereien durch Konflikte. Hat es funktioniert? Nein.

Konflikte aller Art passieren einfach. Männer können da übrigens genauso nervig sein wie Frauen. Das liegt in der Natur von Beziehungen. Irgendwann sitzt ein Pups quer und schon will etwas geklärt werden. Ganz normal zwischen Menschen. Abgesehen davon kann sich jeder Mensch gegen Beziehung entscheiden und sich so vor Konflikten drücken. Dann hat er nur noch seine Eigenen zu lösen. *ggg*

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Ich meide Beziehungen in denen man nicht über sowas reden kann, oder sagen wir, ich gehe ihnen aus dem Weg und kläre das im Vorraus. Deswegen bin ich noch lange nicht unehrlich. Nein, ich finde mich erwachsen.

Es steht dir frei dir Frauen zu suchen, die das ganz genauso sehen wie du.

Wenn sie sich dann was Fieses eingefangen hat bei einem ihrer vielen Freunde, von denen Du nichts weißt, muss sie dich nur informieren, wenn sie gerade in Stimmung ist. Du wirst ja irgendwann merken, dass du krank bist.

Das ist ganz gewiss konfliktfrei, denn du hast kein Recht ihr deshalb Stress zu machen, schließlich möchte sie Konflikte meiden und ist ein sehr freiheitsliebender Mensch. Und wenn es was Lebensbedrohliches ist, herrje, irgendwann sterben wir doch sowieso alle. Und ganz hundert Prozent sicher sein kann man sich nie.

Fühlt sich nicht gut an? Entschuldigung für den Spiegel. ^^

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****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
Ja, Du möchtest selbst entscheiden welche Risken Du eingehst. Soweit habe ich Dich verstanden. Aber woran würdest Du merken dass in einem konkreten Fall das Risko für Dich nicht vorhanden oder klein genug ist, um Dich für den neuen zu entscheiden? Was muss da erst geschehen sein? Willst Du vorher mit ihm reden oder soll Dir Dein schon bestehender Partner der den Neuen entdeckt hat erst möglichst viel über ihn erzählen? Er kann ja kaum dieses Gesundheitszeugnis von ihm verlangen meinte jemand (hm, wieso eigentlich nicht), aber Du auch nicht. Also was muss geschehen? Wodurch genau findest Du das Vertrauen? Hast Du ein Beispiel? Die Worte "einfach nur informiert sein wolllen" genügen mir nicht als Erklärung.
*****riq Mann
205 Beiträge
*********t6874:
[…] Wer glaubt, dass Beziehungsanarchie so funktioniert, dass jeder nach Laune andere über sein Treiben informiert, wird auch dort erleben, dass die Frauen ihnen eher ein Nein Danke entgegen bringen.

Das hat was von: wer zwei mal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment. Und diese Art der versuchten "freien Sexualität" der 60er Jahre war tatsächlich Frauenverachtung pur. Damals dachten Männer auch, sie können sich schön frei durch die Gegend vögeln ohne Beziehung und Nervereien durch Konflikte. Hat es funktioniert? Nein. […]

Ich bin ehrlich gesagt nicht sicher, ob wir den gleichen Themenstrang lesen...


Wenn es sich jetzt darauf beschränkt Beziehungsanarchie mit freier Liebe zu verwechseln, bin ich raus. Sry...
Offenheit und Ehrlichkeit in allen Bereichen. Das ist nicht immer einfach, aber im Resultat macht es das einfach.

Wenn er zum Andrologen geht, bekomme ich das Ergebnis gezeigt und umgekehrt. Das gilt für jeden meiner neuen Sexualpartner und es wäre sofort beendet, wenn ein Mann sich in seiner Freiheit deshalb beschnitten sieht.

Da ich mir grundsätzlich viel Zeit lasse einen Mann kennen zu lernen, was Monate bedeuten kann, bevor man intim wird, ist für die Klärung all dieser Fragen Zeit genug.

Ich brauche eh keine ONS und ähnlich. Weder für meine Befriedigung noch für mein Ego.

Und informieren ist so gemeint wie ich es schrieb. Der Zeitpunkt liegt natürlich irgendwo zwischen dem ersten Sex des Partners und vor dem mit mir.

Der Mann kann für sich frei entscheiden und ich für mich. Wenn du jetzt darüber nachdenkst, dass Intimität eh freiwillig und keine Standardleistung unter Sexpartnern sein kann, ist ein Rückzug einfach nur eine Entscheidung aufgrund neuer Variablen. Sprich die Zeit und sich gut zu kennen reicht aus. Dazu muss man natürlich langfristige Beziehungen anstreben und keine Eintagsfliegen.

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****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
Hm, das ist aber ein Zerrspiegel, kein glatter. Du baust nur meine Satzteile anders zusammen um mir zu unterstellen ich würde einen auf freie Liebe machen wollen. Das mache ich aber nicht. Aus Respekt würde ich mitteilen wenn ich krank wäre und das würde ich auch von ihr erwarten. Ich habe nirgends geschrieben dass ich so sehr auf Sex aus wäre. Im Zweifelsfall warte ich lieber damit, bis ich die Person besser kenne.
Wenn es sich jetzt darauf beschränkt Beziehungsanarchie mit freier Liebe zu verwechseln, bin ich raus. Sry...

Wenn ich von euch lese, es besteht eine Abscheu in Bezug auf Konflikte, man nur nach Laune informieren will und Freiheit wichtiger ist als alles andere, dann beschreibt das freie Liebe. *zwinker*
Jeder kann doch machen was er möchte.

Er muss nur die passenden Menschen finden, die das mit tragen.

Ganz einfach. *g*

Hier wurde gefragt und viele Frauen haben ihre Meinung dazu geschrieben. Mehr nicht.

Ich fahre mit unserem Beziehungsmodell seit Jahren gut. Nicht konfliktfrei, aber weitgehend entspannt.

Ihr müsst anscheinend eires noch finden und dabei wünsche ich euch viel Glück.

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****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
Es ist doch klar dass ich nicht jederzeit Bock habe über alles zu reden, das wäre ja schlimmer als Wattsapp. Sowas braucht eben viel Zeit, das schreibst Du ja selber. Ich hatte mal eine ferne Freundin mit der hat es sich eingebürgert immer nur am Mittwoch Abend zu telefonieren. Außerdem liefen diese Gespräche immer nach dem selben Schema ab und es wurden immer die selben Informationen in der selben Reihenfolge durchgegeben damit jeder up to date über den anderen war. Damals hat es mir sehr viel Freude gemacht aber wenn ich heute daran zurück denke dann kommt mir das total hirnlos vor was wir da geradet haben. Trotzdem war es eine Beziehung.
****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
Und informieren ist so gemeint wie ich es schrieb. Der Zeitpunkt liegt natürlich irgendwo zwischen dem ersten Sex des Partners und vor dem mit mir.

Achso, ich hatte es so aufgefasst Dass Du wünscht der neue soll erstmal zum Andrologen gehen bevor Dein Parnter mit ihm GV haben darf. Jetzt verstehe ich wenn Dein Partner mal Sex mit einem neuen hatte, dann willst Du es erfahren und einen Gang Deines Partners zum Andrologen bevor Du wieder mit ihm Sex hast. Stimmts so?
*******usy Mann
136 Beiträge
Konflikten aus dem Weg gehen ist aber auch irgendwie eine Form der Unehrlichkeit.....

Ja! Es ist unehrlich und vor allem: Es ist feige. Natürlich ist es schwer, sich das einzugestehen - deswegen liegt es nahe, sich eine Ausrede zu suchen. Wie zum Beispiel:

"Ich sag ihm/ihr das nicht weil ich sie schonen will" oder
"Man muss ja nicht alles wissen" oder
"nobody is perfect" oder (und das find ich ganz besonders schlimm):
"das fühlt sich für mich besser an"

Ja klar, der Weg des geringsten Widerstands fühlt sich für jeden von uns besser an - das bedeutet aber noch lange nicht, dass er besser IST.

Das ist eh einer der größten Irrtümer: Dass sich irgendetwas richtig anfühlt bedeutet noch lange nicht, dass es richtig IST!

Auch wenn wir uns das wünschen weil alles dann sooo viel einfacher wäre ....
*****riq Mann
205 Beiträge
*********t6874:
Wenn es sich jetzt darauf beschränkt Beziehungsanarchie mit freier Liebe zu verwechseln, bin ich raus. Sry...

Wenn ich von euch lese, es besteht eine Abscheu in Bezug auf Konflikte, man nur nach Laune informieren will und Freiheit wichtiger ist als alles andere, dann beschreibt das freie Liebe. ;)

Seltsam... Als konfliktscheu wurde ich noch von niemandem bezeichnet, der mich kennt. Ich würde mich eher als streitbar sehen. Auch wurde mir in den letzten Tag erst (wieder) vorgeworfen, dass ich alles ausdiskutieren und hinterfragen müsse.

Ich teile die Ansicht von Jinsil bezgl. der Informationspolitik und der Verweigerung alles zu bezeichnen. Ich schrieb nirgendwo, dass ich Konflikte scheuen würde. Eher stellte ich kritische bis sarkastische Fragen, wie denn diese Informationen aussehen sollten und wo die Grenzen sind, wenn man alle Beziehungen gleich wertet bzw. eben nicht wertet. Diese Fragen wurden jedoch übergangen.

Referenz:
Polyamory: Müssen alle in einer Polybeziehung voneinander wissen?
Polyamory: Müssen alle in einer Polybeziehung voneinander wissen?

Die Aussage von Jinsil, dass er konfliktscheu sei bzw. versuche diese zu vermeiden wurde später getroffen.

*******usy:
[…] Das ist eh einer der größten Irrtümer: Dass sich irgendetwas richtig anfühlt bedeutet noch lange nicht, dass es richtig IST! […]

Und hier möchte ich vehement widersprechen. Wahr ist, was funktioniert! Welchen anderen Maßstab gibt es sonst für die Richtigkeit eine Entscheidung? Gesetzte und Rechtsvorschriften sind hier einmal außen vor gelassen, obgleich diese ohnehin in jedem Land anders sind.

Ich muss bei diesen Diskussionen irgendwie wieder an die Six rules of Success von Arnold Schwarzenegger denken. Insbesondere Nummer 1 und Nummer 2.

**************enegger:
Trust yourself
**************enegger:
Break some rules

Achso, ich hatte es so aufgefasst Dass Du wünscht der neue soll erstmal zum Andrologen gehen bevor Dein Parnter mit ihm GV haben darf.

Ich weiß nicht, wer dir das so eingepflanzt hat mit der Erlaubnis. Mein Mann ist erwachsen und entscheidet selbst. So wie ich dann entscheide, dass ich dann so lange nicht mit ihm intim bin, bis ich mich mit der neuen Situation sicher fühle. Und ja, ich halte regelmäßige Besuche beim Männerarzt für ungemein wichtig. Als Frau gehe ich auch regelmäßig zum Gyn und erwarte dasselbe Verhalten von meinen Sexpartnern. Sonst ziehe ich mich zurück.

Ich mache anderen Menschen deshalb keine Vorwürfe. Es muss jeder selbst wissen und verantworten, was er tut und was nicht. Aber ich muss die Vorstellungen anderer Menschen nicht teilen. Liebe hin oder her. Geilheit hin oder her.

Und wenn mir mein Mann damit käme, dass er keine Lust hat mich zu informieren, darf er das. Sehr wahrscheinlich wäre unsere Beziehung schneller Geschichte als er gucken kann. Denn ein Partner, der für mich und mein Leben wichtige Informationen zurück hält, kann mir tatsächlich gestohlen bleiben. Da fehlt für mich die Basis. Und da hilft es auch nicht das Freund zu nennen, damit irgendwie Distanz und "geht dich nichts an" argumentiert werden kann. Auch wenn ich alle Beziehungen Freund nenne, würde ich auf meine Eigenverantwortung nicht verzichten.

Interessant finde ich diese extreme Abneigung gegen Offenheit und Ehrlichkeit. Was da hinter steckt. Ist es Narzissmus? Hedonismus? Feigheit? Bequemlichkeit? Ängste?

Bin ich selbstbewusst und ruhe in mir, sind Konflikte keine Last, keine Kontrolle, nichts Böses. Nur wenn ich mich schäme, unsicher bin und faul und feige, verhalte ich mich Menschen, die ich doch liebe und schätze, nicht wie Arsch von Zwirn gegenüber.

Und wer freie Liebe praktizieren will, braucht dafür keine anderen Begriffe, die schöner klingen. Der lebt seinen Egoismus einfach aus und sucht sich passende Partner. Oft habe ich den Eindruck, dass diese Menschen das lustig finden, wenn sie ihre "Freiheit" haben, aber wehe der andere nimmt es für sich in Anspruch, dann ist das schnell doof. Denn wenn Anna plötzlich den Jürgen kennengelernt hat und keine Zeit mehr für dich hat, wo du gerade sonst niemanden hast, wirst du sehr schnell merken, wie wenig Spaß es dir machen wird, plötzlich uninteressant zu sein. Und wenn Anna keine Lust hat, dir von ihrem Tripper zu erzählen, weil sie Konflikte scheut.

Mir ist dieses "Freiheitsdenken" einfach zu einseitig durchdacht. Es scheint mir nur ok zu sein, wenn du es für dich in Anspruch nehmen kannst. Wenn deine "Freundin" dasselbe tut, wäre wahrscheinlich ziemlich zügig ein Konflikt auf dem Tisch. Oder wenn sie keine Lust auf einen Partner hat, der rücksichtslos nur an sein Vergnügen denkt.

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Eher stellte ich kritische bis sarkastische Fragen, wie denn diese Informationen aussehen sollten und wo die Grenzen sind, wenn man alle Beziehungen gleich wertet bzw. eben nicht wertet.

Das wurde ganz ohne Sarkasmus beantwortet.

Man informiert alle, wenn jemand hinzukommt oder geht. Und gesundheitliche Aspekte doch sowieso. Ich möchte Menschen nicht schaden, die ich liebe. Dss ist die Motivation.

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*****riq Mann
205 Beiträge
*********t6874:
Eher stellte ich kritische bis sarkastische Fragen, wie denn diese Informationen aussehen sollten und wo die Grenzen sind, wenn man alle Beziehungen gleich wertet bzw. eben nicht wertet.

Das wurde ganz ohne Sarkasmus beantwortet.

Man informiert alle, wenn jemand hinzukommt oder geht. Und gesundheitliche Aspekte doch sowieso. Ich möchte Menschen nicht schaden, die ich liebe. Dss ist die Motivation.

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Ich bezog mich u.a. auf
*****riq:
[…] Wenn es nun aber um deutlich mehr als zwei Personen geht, die Unterscheidung in platonisch, amor, sexuell usw. nicht getroffen wird und alle auf einer Stufe stehen... Mache ich eine Mailinglist und jeweils ein Rundschreiben?

Gut, ich schreibe zu diesem Zwecke Blog... Aber jeden Kontakt, per Elektronik, analoger Kommunikation oder auch Treffen zu notieren... *gruebel* Und wenn alle Beziehungen und Kontakte gleichwertig sind... Wo ist die Grenze, wer wann und worüber informiert wird? *nachdenk* […]

Also wenn ich einen Menschen kennenlerne, für den sich Gefühle entwickeln, teile ich das jedem mit, mit dem ich (regelmäßigen) Kontakt pflege, inkl. dem Typen, mit dem ich mich alle zwei Wochen beim Gassi gehen 10 Minuten unterhalte, aber maximal weiß wie sein Hund heißt? Ebenso einem Menschen aus Schulzeiten, der hunderte Kilometer weg wohnt usw.?

Ich erinnere noch einmal an den Grundsatz, dass in der Beziehungsanarchie Beziehungen weder bezeichnet noch gewertet werden.
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