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BDSM & Polyamorie
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Durch den Exkurs im Thread angeregt, verleiten mich Mails dazu, das…
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Müssen alle in einer Polybeziehung voneinander wissen?

Die Worte die ich für zwei Personen hier noch finden würde, würden mich des Threads verweisen.
Habe das ganze hier noch mal durchgekaut. Und alles was ihr negativ auf euch bezieht, kam ursprünglich aus eurer Feder.
Es hat euch niemand von Beginn an etwas unterstellt, sondern ihr habt es daraus heraus definiert.
Ich würde mich an eurer Stelle so langsam mal fragen, warum ihr so vehement darauf aus seid, das andere euch etwas unterstellen. In den meisten Fällen steckt eine Menge Wahrheit und Selbsterkenntnis dahinter. Und die tut manchmal weh.

Und da diese Diskussion mit der Ursprungsfrage nichts mehr zu tun hat, sondern nur noch mit persönlichen Empfindlichkeiten und der nicht vorhandenen Akzeptanz anderer Meinungen verabschiede ich mich.
******ore Frau
4.519 Beiträge
@ Zaubersonne: das kann ich nachvollziehen, habe mich hier auch schon zurückgezogen, mangels konstruktiver Threadführung.

Ich bitte deutlich darum, hier keine Bereiche der Beziehungsanarchie auszuweiten. Die hat sicher Schnittmengen mit Polyamorie, aber dafür gibt es das BA- Forum!

Eine Polybeziehung muss nicht beziehungsanarchistisch sein und davon hängt die Frage, ob alle voneinander wissen müssen auch wesentlich ab. In der BA sind die Grenzen - so verstehe ich es- wesentlich fließender, das Konzept ist ich- bezogener und da würde ich die Frage ganz anders beantworten, als im Polyforum. Für mich sind in der Polyamorie Transparenz und Ehrlichkeit immer noch die existenziellen Eckpfeiler!

Es macht übrigens Sinn, Thesen mit Beispielen zu begleiten, dann werden sie gleich sehr viel nachvollziehbarer und die Diskussion fruchtbarer, es geht hier ja nicht um theoretische Hirnwichserei, sondern um das lebbare Miteinander (ich hoffe, dass wenigstens DAS konsensfähig ist!)
****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
@*********t6874

Ich habe keine Abneigung gegen Offenheit und Ehrlichkeit. Wenn ich weiß, wen was interessiert kann ich da sehr gesprächig sein. Ich wollte nur mal abklären in wieweit Leute die sich hier zur Polyamory zählen einen Kontrollwahn haben und wie eifersüchtig sie sind. Habe ja schon geschrieben dass der Titel geändert wurde und ich da ursprünglich meinte "alles voneinander wissen", quasi auch ob man noch mit jemand anderem kuschelt. Denn in vielen monogamen Beziehungen kann das schon zum Problem werden. Dass es sich am GV aufgehängt hat liegt am Verlauf der Diskussion.

Das mit dem Gang zum Arzt ist ein Punkt der mir noch nicht bewusst war aber wenn ichs mir so überlege wie Du da schreibst dann ist das etwas was ich mir auch von meinen Partnern wünschen würde. Blos habe ich noch nie Angst vor Geschlechtskrankheiten bei meinen Partnern gehabt. Würde gerne mal wissen wie viele das wirklich so strikt durchziehen wie Du und bereit sind der eigenen Gesundheit zuliebe einen geliebten Menschen auf zu geben wenn da mal was nicht klappt.

Letztlich ist es aber auch die Art - wie - ich etwas gefragt werde, die darüber entscheidet ob ich den Menschen mag, denn jemand der sehr eifersüchtig ist klingt anders als jemand der großherzig ist und sich mit mir freut wenn ein neuer Partner da ist.

ps: Ich finde die Diskussion übrigens noch konstruktiv und nicht als einen Konflikt um den ich einen Bogen machen würde. Ich konnte hier wertvolle Einblicke gewinnen. Leute die am rande des Rades tanzen und runtergewirbelt werden gibt es überall in Foren.
****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
Mal ganz konkret gefragt so wie ich mir dem Thead im ganzen ursprünglich dachte: Du, poly, siehst Dein einer Partner kuschelt innig mir jemand anderem. Ist das für Dich ein Grund zu Freude oder garnix von Bedetung oder würdest Du dich missachtet fühlen oder anders leiden dann?
******ore Frau
4.519 Beiträge
Wenn ich mich innerlich gut mit ihm (und mir selbst) verbunden fühle: Mitfreude!

Sonst: Traurigkeit, Angst oder Wut.
****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
Verbunden mit Deinem Partner oder mit dem neuen? Ich weiß nicht, ich habe so ein gespür im Bauch-Brust-Raum und kann auch aus der ferne empfinden was der neue für ein Mensch ist, schon nach wenigen Momenten des Dabeiseins. Da war ich auch schon nicht immer erfreut. Man kann sehen wie jemand jemanden berührt oder einfach nur anfasst, das ist was anderes.
******ore Frau
4.519 Beiträge
Mitfreude meistens mit allen.....
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
****il:
Verbunden mit Deinem Partner oder mit dem neuen? Ich weiß nicht, ich habe so ein gespür im Bauch-Brust-Raum und kann auch aus der ferne empfinden was der neue für ein Mensch ist, schon nach wenigen Momenten des Dabeiseins. Da war ich auch schon nicht immer erfreut. Man kann sehen wie jemand jemanden berührt oder einfach nur anfasst, das ist was anderes.

Und was machst du dann mit diesem Gefühl? Wenn deine Partnerin den nun mal toll findet und wiedersehen möchte?
****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
Als es passierte war es so dass der neue ihr wirklich geschadet hat so wie ich erspürte und sie ihn zwei Tage später 'gekündigt' hat. Die Dynamik von Beziehungen in meinem Umfeld schätze ich nicht so ein dass allzugroße unangenehme Überrauschungen passieren können. Man könnte sagen ich kenne mein Karma. Gesetzt dem Fall ich würde mitbeobachten dass es zu mehr und mehr Schaden kommt würde ich sie sicherlich darauf ansprechen und konkret formulieren welchen Schaden und Zusammenhang ich sehe. Vielleicht kommt es zu einer Diskussion, vielleicht zu Verständnis, vielleicht zu Streit oder auch zu garnix. Wenn es für mich untragbar wird würde ich mich wohl von ihr zurückziehen. Aber das sind Zukunftsprognosen über vielleichts von vielleichts. Ich habe die Erfahrung gemacht dass Menschen die einen lieben auch irgendwann wieder von sich aus zurück kommen. Man muss Menschen (nicht nur Kindern) erlauben Fehler zu machen.
*******usy Mann
136 Beiträge
@*****riq

Ich hatte geschrieben: "Das ist eh einer der größten Irrtümer: Dass sich irgendetwas richtig anfühlt bedeutet noch lange nicht, dass es richtig IST!"

Du schreibst: "Und hier möchte ich vehement widersprechen. Wahr ist, was funktioniert!"

??? Wenn ich stattdessen sage: "Dass sich irgendetwas richtig anfühlt bedeutet noch lange nicht, dass es funktioniert" - kannst Du dann zustimmen? "Funktionieren" und "richtig sein" sind doch in diesem Fall Synonyme - was soll also der Widerspruch?
*****riq Mann
205 Beiträge
*******usy:
@*****riq

Ich hatte geschrieben: "Das ist eh einer der größten Irrtümer: Dass sich irgendetwas richtig anfühlt bedeutet noch lange nicht, dass es richtig IST!"

Du schreibst: "Und hier möchte ich vehement widersprechen. Wahr ist, was funktioniert!"

??? Wenn ich stattdessen sage: "Dass sich irgendetwas richtig anfühlt bedeutet noch lange nicht, dass es funktioniert" - kannst Du dann zustimmen? "Funktionieren" und "richtig sein" sind doch in diesem Fall Synonyme - was soll also der Widerspruch?

*****riq:
[…]
*******usy:
[…] Das ist eh einer der größten Irrtümer: Dass sich irgendetwas richtig anfühlt bedeutet noch lange nicht, dass es richtig IST! […]

Und hier möchte ich vehement widersprechen. Wahr ist, was funktioniert! Welchen anderen Maßstab gibt es sonst für die Richtigkeit eine Entscheidung? Gesetzte und Rechtsvorschriften sind hier einmal außen vor gelassen, obgleich diese ohnehin in jedem Land anders sind. […]

Ich behaupte mal, dass es bereits helfen würde die folgenden, offensichtlich dazu gehörigen Sätze zu lesen...
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
@*****riq

Ich kann dem Satz 'wahr ist was funktioniert' irgendwie keine tiefere Weisheit entnehmen ...

Was bedeutet funktionieren? Wer beurteilt das? Nehmen wir mal eine Beziehung in einer Krise. Heißt das dass jeder Kompromiss in dem Falle richtig wäre weil ja dann die Beziehung weiter besteht und eine Trennung falsch wäre weil sie ja dann nicht mehr funktioniert?

Oder bedeutet funktionieren dass es nur dann richtig wäre wenn alles genau so läuft wie ich mir das vorstelle, also vermutlich nie?
*****riq Mann
205 Beiträge
*****de2:
@*****riq

Ich kann dem Satz 'wahr ist was funktioniert' irgendwie keine tiefere Weisheit entnehmen ... […]

Es ist ein Zitat aus Begegnung mit dem verborgenen Ich und beschreibt eine Sichtweise des Huna.

Aber faszinierend wie man sich an einem einzelnen Satz hochziehen kann, während die Fragen danach komplett ignoriert werden. Da stellt sich mir allerdings die Frage, was das noch mit dem eigentlichen Thema zu tun hat. *nachdenk*
@TE und hier zuletzt diskutierende:

Ich wittere hier wieder das Thema Angst...

Hinter vielen Dogmen, Wertungen und Emotionen lauert Angst in verschiedenen Formen. Verlustangst, und die Angst vor Veränderung empfinde ich im Beziehungsraum - gerade im Polykontext - als die stärksten Kräfte dahinter.

Hilfreich ist es klar, erstmal bei sich selbst zu bleiben. Das löst Abhängigkeiten. Annehmen, was ist - auch Gefühle. Die schlechten Gefühle / Emotionen betrachten und transformieren, anstatt sie zu füttern. Die eigenen Grenzen er-kennen, und unter ständiger Prüfung beachten. Loslassen, was nicht gut tut. Veränderung annehmen; gar lieben lernen! Und danach die eigenen Grenzen und Werte dem Jetzt angleichen - eigenes Wachstum fördern...

Es ist eben NICHT hilfreich, seine eigenen Grenzen zu mißachten, um geliebt zu werden. Besser: Loslassen! Und verlangt jemand von dir Beziehungsgarantien, Zukunftsperspektive, Hierarchie als Persilschein, um die eigenen Ängste zu beruhigen: LOSLASSEN! Forderungen trennen, Freilassen verbindet, Vertrauen schafft Verbindlichkeit.

Beim Thema Gesundheitsschutz bin ich eher konservativ. Null bis eine Person im ungeschützten Verkehr, und regelmäßige Selbstüberprüfung helfen zumindest mir, Ängste garnicht mal entstehen zu lassen.

Und für den Umgang miteinander: Schaut nicht auf das, was euch trennt - freut euch an dem, was euch verbindet, was ihr teilen könnt!!!
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
Also Kondom-Regeln und -Erwartungen sind ok, aber Erwartungen und Regeln für eine Beziehung sind angstbasiert und nicht vertrauensfördernd?
Ich wollte nur mal abklären in wieweit Leute die sich hier zur Polyamory zählen einen Kontrollwahn haben und wie eifersüchtig sie sind.

Es sind Menschen. Falls du dir erhoffst, dass polyamore Menschen anders funktionieren, wirst du sehr enttäuscht sein.

Unabhängig von der Beziehungsnamensgebung wird das gesamte Spektrum zwischenmenschlicher Konflikte auch hier jederzeit eintreten können.

Wer also glaubt, polyamore Menschen ticken vollständig anders als monoamore Menschen, irrt.

Wenn ein Mensch mit einem Trauma hinsichtlich der Beziehungsführung in sich trägt, zb Angst vor Kontrolliertwerden oder meinen, man wäre frei von Verbindlichkeiten und Verantwortlichkeiten, wird sehr wahrscheinlich eine Bruchlandung erleben.

Das hin und wieder "Narzissten" egoistisch und rücksichtslos durch die Polyszene vögeln, kommt vor. Auch in spirituellen Esogruppen gibt es solche Menschen, die als Guru einen verpflichtungsfreien Freifahrtschein wollen. Dieses Verhalten ist jedoch nur genau das: egoistisch und feige.

Der Querschnitt aller möglichen Begegnungen zwischen Mensche hnast du auch hier in der Polyamorie.

Also bleibt dir zunächst an dir selbst und deinen Sorgen und Nöten zu arbeiten. Was Polyamorie eh "macht", denn wo mehr als eine Beziehung geführt wird, wird es schwieriger seine eigenen Marotten und Traumata zu verstecken. Es ist, so empfinde ich es, sehr viel herausfordernder polyamor mehrere Beziehungen zu führen als nur monogam zu leben.

(Beziehungen führen meint natürlich nicht die Begegnung mit dem Elektriker auf dem Hausflur, tyasarik, denn auch wenn ich jede Begegnung Freund nenne, bleiben die Begegnungsqualitäten dieselben, als würde ich es unterschiedlich benamsen. Wahr ist, was funktioniert. Deshalb ist die Bezeichnung irrelevant für den Inhalt. Aber das wird jeder, der sich jenseits der normalen Monogamie bewegt, sehr schnell selbst herausfinden.)

Schreibt Sie
****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
Also gut. Jetzt habe ich ein genaues Bild davon was Polyamorie ist und womit ich zu rechnen habe, dort und auch anderswo. Und ich bin mir sicher dass ich nicht polyamor fühle sondern kindlich, weil ich meine Gefühle als frei, vielschichtig und dynamisch wandelbar wahrnehme. Freude, Liebe, Zuneigung, Geborgenheit, Spass, Zärtlichkeit, das alles kann bei mir in der selben Beziehung in unterschiedlichen Schichten und Zeiten oder auch gleichzeitig entstehen, vergehen oder wiederauferstehen. Demnach funktioniere ich zumindest da jetzt nicht so wie vermutlich so manche andere Menschen.
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Mein Gefühl dazu wäre dass es zumindest derzeit für dich nicht das passende Konzept ist. So wie ich deine Beiträge verstehe verbindest du Beziehungen in erster Linie mit negativen Assoziationen. Kontrolle, Beschränkung deiner Freiheiten, lästige Pflichten. Da ist ein Konzept dass sich damit beschäftigt dass man mehrere innig verbundene Beziehungen zur gleichen Zeit führen kann vermutlich aktuell nicht das Deinige. Aber das ist ja nichts schlimmes. Es bedeute nicht dass das was du möchtest schlechter wäre oder dass du nicht an einen Punkt kommen könntest an dem dir Beziehungen wieder reizvoller erscheinen.
Und ich bin mir sicher dass ich nicht polyamor fühle sondern kindlich

Für mich sehr stimmig. Kinder sind offen narzisstisch und lernen ersten mit der Zeit, dass die Erde sich nicht um sie dreht. Manch erwachsener Mensch flieht zurück ins ich. Spiritualität nimmt den Weg in die andere Richtung.

Schreibt Sie
*********asel Frau
1.604 Beiträge
Freifahrtschein zum vögeln
Müssen alle voneinander wissen?
Da geht mir der Hut hoch echt...

Was ist poly für dich? Freifahrtschein zu sex ohne gewissen??

Gegenfrage: wie soll das sonst gehen ausser zu lügen???
Wie erklärst du sonst, wo du bist?

Entweder bin ich Single, habe meine affären und wenn ich kein Feigling bin, wissen die voneinander
Aber bin Single und keinem verpflichtet.

Oder

Ich bin in einer polyamoren konstellation und dann is das nicht rumvögeln, es ist kein ONST den man wiederholt, es sind zwischenmenschliche Beziehung die man pflegt. In denen man ehrlich, transparent und vertrauenswürdig ist.
********1968 Mann
94 Beiträge
Ach...
...wenn die Welt mal so schön wäre. Du beschreibst einen idealen Zustand. Und wir wissen allle das es den nur in der Theorie und nicht in der Praxis gibt.

Warum anderen Vorschreiben was sie zu tun und zu lassen haben? Wer gibt Dir das Recht dazu?

Es gibt Schlimmeres als polyamor... Kriege, Hunger, Vertreibung. Kämpfst du gegen diese Zustände auch so vehement?
****il Mann
349 Beiträge
Themenersteller 
Projektion
Natürlich sind es Beziehungen die man pflegt, ehrlich, vertrauenswürdig. Das trifft auch für mich und die Beziehungsanarchie zu. Denn das Gegenteil von "wissen müssen" ist "nicht wissen müssen" (Betonung auf müssen) und nicht "lügen" wie DaheimInBasel meint. Es ist ganz einfach eine weitere Freiheit, die ein "wissen dürfen" nicht ausschließt. Ich sehe keinerlei Grund auf eine ernste und wichtige Frage "wo gehts Du hin" mit "das geht Dich nix an" zu antworten, das wäre unfreundlich. Aber wenn keiner fragt? Will mein Partner dass ich eine Mitteilungspflicht habe? Außerdem war die Frage ursprünglich nicht auf Sex ausgerichtet sondern beschäftigte sich mit der Frage inwieweit hier Polyamorie als besitzergreifendes Überwachen gesehen wird, nach dem Motto eine Beziehung sei nur gut wenn darin alles geteilt wird was man übereinander wissen kann, oder ob es darin Personen geben darf die etwas davon schlicht nicht interessiert, und wenn es auch die Frage ist ob jemand mit einer nichtgenannten Person sexuell geworden ist. Es muss ja noch nicht einmal Geschlechtsverkehr gewesen sein. Aus den Reaktionen der User die am lautesten schreiben schließe ich, dass es auch unter Polys Menschen zu geben scheint, die ihre Beziehung gerne so dicht wie möglich nach einer unbekannten, fremden, bedrohlichen Außenwelt abdämmen (und vermutlich eifersüchtig bewachen). Bleibt noch zu klären inwieweit da Projektion beteiligt ist. Letztlich interessiert mich wo auf der Skala der Erleuchtung man eine polyamoröse Lebensweise einordnen könnte, wenn überhaupt. Als ich zum ersten Mal davon las war mir klar, ja, das ist ja schon was nah an der Natur dran und irgendwie besser als serielle Monogamie, also auch fortschrittlicher, will ich damit sagen.

Mal ein extremes Beispiel: Gesetzt den Fall eine Freundin würde als Prostituierte arbeiten, will ich dann von jedem ihrer Freier wissen? Oder passen Prostituierte nicht ins Design von ehrlichen, transparenten und vertrauenswürdigen Beziehungen?
******ore Frau
4.519 Beiträge
Wenn ich mich als Mann in eine Prostituierte verliebe und eine Beziehung beginne, weiß ich, worauf ich mich einlasse.
Wenn ich als Mensch eine polyamore Beziehung eingehe, ist Transparenz und Einvernehmen für mich die absolute Grundlage. Das hat für mich etwas mit Vertrauen und liebevoller Beziehung auf Augenhöhe zu tun.

Und ich kämpfe dafür durchaus vehement, weil es MEIN Leben betrifft.

Wenn ich persönlichen Kontakt zu jemandem hätte, der Hunger hat, würde ich genauso vehement für sein Sattwerden kämpfen.

Meine Intuition sagt mir eh, wenn was unterm Radar läuft, meine Antennen sind zu fein und jede Mogelei wird für meine Partner zum Bumerang. Ich bin in Beziehung so unabhängig, dass ich lieber auf Beziehung verzichte, als Bedingungen zu akzeptieren, mit denen es mir nicht gut geht.

Es gibt Menschen, die an der Stelle gelassener sind: wunderbar!

Ich bin es nicht und das hat mit meiner Liebesgeschichte zu tun.

Ich bin ein ausgesprochen eifersuchtsfreier Mensch, aber ohne Grundvertrauen keine Chance.
Mal ein extremes Beispiel: Gesetzt den Fall eine Freundin würde als Prostituierte arbeiten, will ich dann von jedem ihrer Freier wissen? Oder passen Prostituierte nicht ins Design von ehrlichen, transparenten und vertrauenswürdigen Beziehungen?

Dss bedeutet, dass du ein Problem damit hast diese Informationen zu bekommen.

Und klar möchte ich wissen, wie promisk mein weiterer Partner unterwegs ist. Schon, damit ich selbst entscheiden kann, ob ich gewisse gesundheitliche Risiken eingehen möchte oder nicht.

Also wir wissen voneinander, wer mit wem und wie oft intim geworden ist, ich erwarte umgehend zu erfahren,wenn ein Gummi geplatzt ist und so weiter.

Ich finde das alles unproblematisch. Aber ich fühle auch polyamor und brauche mich nicht davor zu fürchten; dass einer meiner Männer mir abhaut, weil dem mein Lebensstil missfällt und ich einen Stich verpassen könnte. *zwinker*

Darum geht es doch, wenn man Informationen zurück hält: sich keine Chancen verbauen. Sich vor Reaktionen des anderen Sexpartners drücken. Also egoistische Motive. Und damit missbraucht man den Begriff Polyamorie, weil er dem möglichst freien F... nicht im Wege stehen darf. Wie eine Werbetafel soll er suggerieren, dass der Mensch, der viel unbeschwerten Sex sucht, ein beziehungs- und liebensfähiger Mensch sein soll. Und die (meist) Frauen denken, dass er schon sagt wo er sich rum treibt, weil jeder, der nach Polyamorie googelt, auf die Worte offen und ehrlich stößt.

Und solange das nicht aufgeklärt wird, lebt und sexelt es sich ganz wunderbar durch die Gegend. ^^

Schreibt Sie
Aus den Reaktionen der User die am lautesten schreiben schließe ich, dass es auch unter Polys Menschen zu geben scheint, die ihre Beziehung gerne so dicht wie möglich nach einer unbekannten, fremden, bedrohlichen Außenwelt abdämmen (und vermutlich eifersüchtig bewachen).

Ich glaube hier spricht eher deine Furcht vertrauensvolle liebevolle Bindungen einzugehen.

Du findest es schlimm deinen Sexpartnern zu sagen, was du sonst noch so treibst. Du fühlst dich kontrolliert und bewacht. Du verteidigst deine "Freiheit".

Das brauchen wir zum Beispiel alles nicht. Bei uns ist es selbstverständlich den Menschen, die man liebt gegenüber transparent und aufrichtig zu sein. Dass es im Zusammenleben bestimmte Pflichten gibt, wo jeder seinen Anteil übernimmt ist ganz normal und sperrt niemanden ein.

Das hast du noch nie erlebt, kann das sein?

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