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BDSM & Polyamorie
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Polyamorie als Problem für die Ehe - habt ihr Erfahrungen?749
Folgendes Problem - ich bin polyamor, kann Gefühle mehreren Männern…
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Mein Problem mit Polyamor

*****t23 Mann
38 Beiträge
Themenersteller 
Mein Problem mit Polyamor
Hallo zusammen,

meine Deutschlehrerin hat mir damals gesagt, mit einer Provokanten Überschrift bekomme ich zwar aufmerksamkeit, aber der Leser ist dann oft schon auf Abwehr gestellt und es wird schwere eine Ebene mit diesem zu schaffen. Ich hoffe mal das sie nur im ersten Teil recht behält.

Mein Problem mit Polyamor ist das Wort selbst.

Es ist schwammig und für mich völlig ungeeignet um das zu beschreiben, was es oft beschreibt.
Poly bedeutet viel, soweit sogut. Amor Liebe oder Leidenschaft. Das es eine mischung aus griechischem und latainischen Wörtern ist, finde ich lustig, aber für den Inhalt nicht interessant.

Viel, was beschreibt viel. Die Menge an Personen oder die Menge an Gefühlen, die häufigkeit?
Amor, was beschreibt amor? Den Zustand den man erlebt, den Zustand den man öffentlich bekundet? ein Gefühl, viele Gefühle? Oder beschreibt es die Situation mit bestimmten Handlunsgweisen?

Ich habe jetzt einige Monate hier in der Gruppe fleissig mitgelesen. Auch andere Mediale Berichterstattung gelesen, zwei Stammtische besucht, und ich merke das eine sachliche Auseinandersetzung mit Polyamor sehr schwierig ist.


Warum es für mich schwer ist, mich sachlich mit dem Thema auseinander zu setzen.

Polyamor wird oft als Beziehungsform bezeichnet und beschrieben. Aber als Bezeichung für eine Beziehungsform halte ich es für unzureichend und überflüssig.

Beziehungsform beschreibt doch das Verhalten einer Person in einer Beziehung. Was derjenige dabei fühlt ist für die Form selbst unerheblich. Die Meisten Menschen in Deutschland scheinen dies über das sexuelle Verhalten zu definieren. Es werden die Bezeichungen
Monogam und Polygam genutzt. Mono in dem Fall eins, Poly viele oder mehrere. Gam ist gar nicht so leicht zu übersetzen wie es den Anschein hat. Meist wird es mit Ehe übersetzt, und die Menschen denken an die jüdisch-christliche Ehe der letzten 2.000 Jahre in Europa.
Gam als Wort beschreibt also eine Vereinbarung zwischen Griechen, welche dem Mann und der Frau bestimmte Rechte und Pflichten zueinander und der Öffentlichkeit auferlegt.
Monogam wäre also dieser Logik folgend: Die Rechte und Pflichten nur einer Person gegenüber eingehend.
Polygam Die Rechte und Pflichten mit mehreren Personen eingehen.

So sind Poly- und Mono also erstmal nur eine Beschreibung mit wie vielen Menschen ich die Rechte & Pflichten eingehe, die als "Partnerschaft" zum Zwecke der Gewinnsteigerung und Nachwuchszeugung dient. Mit Gefühlen und Liebe hat das erstmal nichts zu tun. Natürlich ist so ein Konstrukt schöner wenn man wenigstens Sympathien zueinander hegt.
Betrachte ich dann die Erweitung der Begriffe, das gam für Ehe steht, und Ehe im christlich-jüdischen Sinne betrachte, so erschließen sich die Rechte & Pflichten für die Teilnehmer. Und die sexuelle Monotonie wird festgeschrieben. Betrachte ich gam aber im muslimischen Sinne, oder auch bei anderen Relegionen, so wird die sexualität nicht zwingend monoton. Es ist also möglich die Rechte & Pflichten mit mehrenen Menschen einzugehen.

Zusammenfassend kann ich also feststellen, gam bezeichnet also die Rechte & Pflichten die man sich selbst auferlegt wenn man mit einem Menschen eine langfristige Bindung eingeht. Mono und Poly bezeichnen ob dies mit einem oder mehreren Menschen funktioniert.

Ich finde das reicht völlig um die meisten Beziehungsformen konkret und sachlich zu bezeichnen, unter der Vorraussetzung, das die in gam bezeichneten Vereinabrungen bekannt sind.
Hier geht es los, den auch diese Vereinbarungen sind nicht mehr so schön klar und fest definiert wie vor 150 Jahren. Schlimmer noch, viele Menschen nehmen Gefühle in diese Vereinbarungen mit auf.

Dieser ganze Textschwall, nur um Grundlegende Worte zu definieren, eine Gesprächsgrundlage zu schaffen. In vielen Texten die ich las wurde darauf verzichtet, das ergebniss war, das jeder mit seinen Vorstellungen der Worte, sich einbrachte, was zu einem riesigen durcheinander wurde.

Hier ein Lob an die Gruppe, es gibt eine recht konsitente Definition von Polyamor hier.

Aber sie ist trotzdem für mich unzureichend, denn:
Was ist Liebe?Und was hat die mit der Beziehungsform zu tun? Oder ist Polyamor dann doch die Beschreibung eines Gefühlszustandes? Wenn ich frage was ist Liebe, möchte ich gerne eine Defintion die das Phänomen umfassend beschreibt und allgemein eine hohe Gültigkeit hat. Ich möchte nicht bei jedem Gespräch die individuelle wahrgenohmene Liebe erörtern müssen, die oft eher wage wahrgenohmen wird und mehr eine Beschreibung von Handlunsgbedürfnissen umfasst.

Ich unterscheide zwischen dem was ich fühle und dem was ich ausführe.

Ttl:DR: Beschreibt Polyamor nun das was ich fühle, oder beschreibt es was ich ausführe? Beschreibt es eine einseitige oder eine Zweiseitige Beziehungsform? Beschreibt es das exklusiv?

Warum ist mir das wichtig?
Für die Fragen:
  • Kann man Polyamor lernen?
  • Ist jeder Mensch Polyamor?
  • Kann man Polyamor sein und Monogam leben ? (Je nach Definition ja oder nein?)
  • Können Polyamore Menschen fliegen? *zwinker* (zum auflockern)

*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
Kurz, knapp und spontan:
Ich verstehe den Wunsch nach möglichst einheitlichen Definitionen, weil sie die Verständigung erleichtern.
Ich finde auch, dass Begriffe in einem groben Rahmen einheitlich mit Inhalt gefüllt sein sollten.

Aaaaber ich denke, dass das gerade bei Begriffen wie Liebe, Gefühle, Beziehung, Ansprüche, Wünsche, Bedürfnisse seine Grenzen findet, weil sie individuell sehr verschieden er- und gelebt werden und das finde ich auch gut und richtig und wichtig.
Für mich geht Individualität vor Begrifflichkeit und Einheitlichkeit.
Dann ist es mir lieber, mich mit jedem Gegenüber erneut und individuell zu verständigen, wenn ich mich darüber unterhalte.
******age Mann
3.119 Beiträge
Meine Empfindung dazu
Kann man Polyamor lernen?
Mein Gedanke dazu ist: Ja, und zwar dann, wenn man sich in einen zweiten Menschen verliebt. Ich könnte polyamor starten, mag aber eine Beziehung nicht so gerne öffnen. Letzteres halte ich für schwierig, wenn ein Partner monogam fühlt.

Ist jeder Mensch Polyamor?
Also ich fühle monogam und kann mir das mittlerweile trotzdem vorstellen, zwei Frauen zu lieben, auch wenn ich eine innige Beziehung mit einer Frau bevorzuge. Damals konnte ich mir das nicht vorstellen. Mag sein, dass sich jeder Mensch dahingehend entwicklen kann, aber eben nicht muss.

Kann man Polyamor sein und Monogam leben ?
Für mich ist es umgekehrt, ich fühle eher monogam und kann notfalls polyamor leben. Ob das andersherum geht, weiß ich nicht einzuschätzen. Für mich ist der Ansatz der Beziehungsanarchie interessant (siehe Gruppe "Beziehungsanarchie" im Joy), so stellen sich mir diese Fragen nicht.

Es heißt übrigens monogam und polyamor, da die Vielehe in Deutschland nicht zulässig ist.
******_68 Frau
170 Beiträge
ok.. viel Text
Das ist ja wirklich viel was du da nun geschrieben hast. Als ich fertig war, viel mir ein Satz dazu ein...sorry

Wer war eher da, das Huhn oder das Ei?

Mir erschließt nicht, so richtig worauf du hinaus willst. Einen Begriff auseinander nehmen? Es wird niemals das gleiche sein, nur weil einige das gleiche tun. *zwinker*
Niemand würde wirklich einen Erfahrungsaustausch in irgendeiner Gruppe suchen, der sich mit dem was er fühlt und was er lebt nicht auseinandersetzen möchte. Gerade wenn er fühl anders zu sein, oft sogar nicht zum Rest passend, fragt er sich doch, was unterscheidet mich von anderen?

Es liegt in der menschlichen Natur neugierig das Umfeld zu durchforsten, ob es Gemeinsamkeiten gibt. Wenn man sich an einem Tisch setzt, oder einen Beitrag schreibt, kommt man an Definitionen nicht immer vorbei. Also benutzt man eben welche, ob die immer zu 100 Prozent von jedem das gleiche bedeuten? Wohl nicht, aber sie machen eine Diskussion erst möglich.

Auch wenn du noch 100 Leute fragst, bekommst doch wieder 100 andere Ansichten. Jeder ist in seiner Art einzigartig. Am Ende bleibt es für mich gleich, man kommuniziert oft aus dem Grund heraus, selbst einige Dinge für sich zu hinterfragen. Egal erst einmal was da für ein Beweggrund dahinter stecken mag.

Manchmal denke ich mir.. es sei mir verziehen... es wäre besser ..mehr zu zu leben,....als es deuten und erklären zu wollen, müssen...was auch immer.

Nur meine Meinung dazu..
*********Limit Mann
312 Beiträge
Ein einzelnes Wort kann nie die Realität vieler Menschen beschreiben.


Ich persönlich finde "poly" auch missverständlich. Meist sind es ja nur "ausgewählte wenige" und nicht "viele".

Oligoamor (griech. "wenig") klingt aber auch nicht wirklich besser.

Insofern bleibt eigentlich nur die Verneinung "nicht-monogam", oder ein umständliches "seine Gefühle nicht nur auf einen Menschen beschränkend".
****e59 Frau
3.513 Beiträge
  • Kann man polyamor lernen?
    Nein (meine Meinung)

  • Kann jeder Mensch polyamor?
    Ich denke ja

  • Kann man polyamor sein und monogam leben?
    Definitiv ja

... und nein, fliegen können wir nicht *zwinker*
*********ueen Frau
410 Beiträge
gutes thema!
auch ich liebe es begriffe zu sezieren, einfach um meinen horizont zu erweitern... danach geht das real life mit tausendundeiner idee vom thema weiter...

*****t23:
Kann man Polyamor lernen?

bei mir war es eher so, dass ich die monogamie verlernt habe und noch später die begriffe dazu kennengelernt habe. aber auf dem wege kann man mit sicherheit auch erst den begriff kennenlernen und dann hineinwachsen.

*****t23:
Ist jeder Mensch Polyamor?

aus meiner sicht nein. zuviele eigentumsansprüche, verlustängste, exclusivitätswünsche.meiner meinung nach sogar zunehmend.

*****t23:
Kann man Polyamor sein und Monogam leben ? (Je nach Definition ja oder nein?)

man kann poly fühlen und single sein, man kann also auch poly sein und gerade nur einen partner haben, also monogam leben, womöglich auch bis ans ende seiner tage *zwinker* ... die wünsche oder die offenheit nach einer weiteren beziehung werden aber wohl bestehen bleiben

Können Polyamore Menschen fliegen? *zwinker* (zum auflockern)

selbstverständlich, wie alle anderen auch, und ebenso hart landen *zwinker*
*****ami Mann
35 Beiträge
In einem Wort betrachtet bin ich polyamor, aber das beschreibt noch lange nicht meine Realität.

"Poly" klingt für Unwissende im ersten Zug nach "Masse/viel/mehr". "Amor" ist ebenfalls schwer belegt. Ich bin eher "offen" für mehrere Lieben, intensive Freundschaften zu mir wichtigen Personen, auf unterschiedlichen Ebenen - unbeschränkt, was da kommen könnte, sich entwickeln kann. Ich finde für meine Lebens passt "offene Beziehung" besser als "polyamor". Andere reduzieren Begriff wiederum auf sexuelle Beziehungen.

Aber so ist es eben:
Mit einzelnen Begriffen ist es nicht einfach.
Sie sollen vereinfachen, tun es aber oft nicht.
*********lebee Mann
1.292 Beiträge
Wenn Du den Schmetterling lange genug . . .
. . . übst, wirst Du irgendwann auch fliegen können, ob poly oder nich' . . . *zwinker*

Soweit als Antwort zu Deiner letzten Frage.

Warum ist mir das wichtig? Für die Fragen:
• Kann man Polyamor lernen? - Ja. Ich habe es gelernt, bzw. 'entwickelt' . . . habe mir die Eifersucht, Offenheit, etc. 'angeschaut' . . . bin nicht erschrocken umgekehrt in den verlockenden Hort der anerzogenen und gesellschaftlich zum Grossteil akzeptierten monogamen 9-to-5-Beziehung. Bin einfach immer weiter gegangen . . . und neue Türen öffneten sich . . . ich begegnete neuen Menschen, denen ich vorher nicht hätte begegnen können (Wenn Du nach gelben Autos Ausschau hältst, begegne Dir verstärkt gelbe Autos)
• Ist jeder Mensch Polyamor? - Hat zumindest die Fähigkeit dazu ?
• Kann man Polyamor sein und Monogam leben ? (Je nach Definition ja oder nein?) - Ja. Wenn Dich der eine Lieblingsmensch soooo aus- und erfüllt ? Da fand ich die Top-Rezension auf Amazon zu 'Schlampen mit Moral' super gut. Zitat/sinngemäss: Ich habe mich dann bewusst für den Weg der 'langweiligen monogamen Beziehung' entschieden. Aber jetzt weiss ich, warum.
• Können Polyamore Menschen fliegen? *zwinker* (zum auflockern)
Siehe oben - siehe Yoga.

Ich mag zu Deinem Thema 'Liebe' noch etwas näher eingehen . . . für die Tantriker* ist Liebe alles und alles Liebe. Ohne Liebe ist alles nichts. Von daher gibt es Liebe in den höchst unterschiedlichen Ausprägungen. Was dem Tantriker fremd ist . . . meaningless sex. Das heisst . . . auch wenn eine sexuelle Beziehung nur von kurzer Dauer sein mag, so ist sie für den Tantriker stets auch Liebe.

Extrembeispiel: Das Maithuna-Ritual.

Im Übrigen würde ich die Polyamorie auch dem Begriff der . . . ethisch-non-monogamen Beziehung (enm) zuordnen. Und in dem Begriff 'ethisch' versteckt sich schon sehr, sehr viel. Siehe auch . . . 'The ethical Slut'.

*Einer meiner personlichen Aspekte von Tantra(Yoga), wie ich es verstehe.
********er75 Mann
6.718 Beiträge
*P:
Aber sie ist trotzdem für mich unzureichend, denn:
Was ist Liebe?Und was hat die mit der Beziehungsform zu tun? Oder ist Polyamor dann doch die Beschreibung eines Gefühlszustandes?
FÜR MICH, ist Polyamorie weder eine Beziehungsform, noch ein Gefühlszustand.
Für mich ist Polyamorie die Fähigkeit/Neigung mehrere Liebesbeziehungen gleichzeitig, offen und ehrlich leben und führen zu können. Dabei ist es unerheblich, ob die Beziehungen sexuell oder platonisch sind.
Für mich ist demnach Polyamor genau das, was das Wort bedeutet: Die Fähigkeit mehrere Menschen gleichzeitig in einer Beziehung zu lieben. Nicht weniger, aber auch eben nicht mehr.
Dies schließt nicht aus, dass ich auch monogam leben kann, solang keine weitere, passende Partnerin in mein Leben tritt, in die ich mich verliebe. Ich bin auch polyamor, wenn ich ich Single bin. Es ist für mich eine grundsätzliche Fähigkeit, die ich nur auslebe, wenn die passenden Menschen in meinem Leben vorhanden sind.

*P:
  • Ist jeder Mensch Polyamor?
  • Kann man Polyamor sein und Monogam leben ? (Je nach Definition ja oder nein?)

Ich glaube nicht, dass jeder Mensch polyamor veranlagt ist oder polyamor leben kann.
Es geht primär darum welche Ansprüche und welche Erwartungen ich mit in eine Beziehung bringe. Eder Lebensweg, und somit jeder Mensch ist individuell, und so sind auch Ansprüche, Bedürfnisse und Vorstellungen individuell. Und wenn nun polyamore Lebensmodelle nicht dazu passen, wird dieser Mensch in eine Poly-Konstellation nicht glücklich werden.
Sicher kann man jetzt darüber diskutieren, was genau jetzt Polyamorie ist, ob man sie erlernen kann, ob Poly- und Monoamorie durch unser soziales Umfeld geprägt und manifestiert werden.
Für mich ist aber die Frage wichtiger, warum soll ich meine Neigung/Einstellung/Lebensphilosophie ändern?
Wenn ich damit glücklich und zufrieden leben kann, brauche ich nichts zu ändern, das gilt für Polyamore wie für Monoamore.
Für mich ist Polyamorie nicht die bessere Lebensphilosophie/Neigung/ Lebensweise, es ist für mich meine Lebensweise und ich fühle mich mit ihr am wohlsten und ausgeglichensten.
*******eck Paar
77 Beiträge
Meine Antworten... (Peter)
Kann man Polyamor lernen?
Polyamor nicht, aber Kommunikation (und Ehrlichkeit/Offenheit) und die ist aus meiner Erfahrung zwingend notwendig um Polyamor zu leben (siehe auch Antwort zwei).

Ist jeder Mensch Polyamor?
Ich glaube schon, weil die meisten Hund, Kinder und Partner lieben können. Mehrfachlieben also nicht das "Problem" sind...
Schwierig wird es erst (für die meisten) wenn es um Sexualität, Exklusivität oder Verlustangst geht...
Und das ist aus meiner Sicht ein gesellschaftlich "übergestülptes" Denk/Verhaltensmuster...
Was mensch "antrainiert" bekommt, kann er auch wieder "umlernen"

Kann man Polyamor sein und Monogam leben ?
Ja, Zeitweise oder auch auf Dauer, warum nicht? Vor allem wenn mensch Polyamor auf Gefühle und Monogam auf Sex bezieht.

Können Polyamore Menschen fliegen?
Ja, (zumindest mit Schmetterlinge im Bauch) *zwinker*
*****t23 Mann
38 Beiträge
Themenersteller 
Danke für die Beiträge. In diesen zeigt sich sehr deutlich, wie unterschiedlich die Antworten auf die Fragen ausfallen. Ich persönlich denke, diese Unterschiede beruhen auf den unterschiedlichen Definitionen. Deshalb würde ich mich freuen eure Gründe für die Meinungen zu lesen, um dies besser nachvollziehen zu können.
*****ami Mann
35 Beiträge
Kann man Polyamor lernen?
Man kann es "kennen lernen" und sich ggf. bewusst dafür entscheiden. Vielleicht hat man die ganze Zeit nicht wahrgenommen, nicht gemerkt, dass man im Grunde etwas vermisst, dass es anders sein kann. Vielleicht hat man es auch unterdrückt. Dann öffnet einem etwas die Augen: erkennen/kennen lernen/leben/verinnerlichen. Wie bei allen großen Dingen im Leben funktioniert das nur ohne Zwang. Von daher: lernen im Sinn von "sich anpassen" - nein.

Ist jeder Mensch Polyamor?
Ja, aber da wird ja strikt getrennt: Im familiären Umfeld würden wir uns diese Frage niemals stellen. Kinder sind manchmal eifersüchtig aufeinander und die Eltern versichern ihnen dann, dass da genug Liebe für alle ist.
Nun kommt Polyamorie aber aus der Ecke Partnerschaft und in dieser geben wir der Liebe eine Form, eine Definition, knüpfen Bedingungen an sie. Da hat jeder andere Vorstellungen wie das Ideal aussieht, einen Lebensentwurf, den man bewusst wählt. Für einige passt das: Die sagen da ist genug für alle. Andere haben vielleicht Angst, die Liebe würde doch weniger, wenn man sie teilt.

Kann man Polyamor sein und Monogam leben ?
Natürlich. Aber ausschließlich meinetwegen und nicht weil es jemand von mir erwartet. Das wäre wohl eine sehr unglückliche Monogamie.
********rz28 Paar
158 Beiträge
Poly/ Monogam
Einer der Schreibenden schrieb folgendes:

"Für mich ist es umgekehrt, ich fühle eher monogam und kann notfalls polyamor leben. Ob das andersherum geht, weiß ich nicht."

Das verstehe ich nicht. Wie kann man mehrere lieben (polyamor), wenn man nur für einen Menschen Liebe empfindet (monogam)? Dass ist für mich unheimlich wiedersprüchlich.

Kann man Polyamor lernen?

Ja oder auch nein. Ich habe mich ungeplant und unvorbereitet in einen zweiten Mann verliebt. Ich habe von ihm vorher gehört, dass er polygam lebt, wusste aber zu diesem Zeitpunkt nicht was das bedeutet.
Erst nach unserer zweiten Begegnung und den Schmetterlingen in meinem Bauch habe ich mich mit diesem Thema beschäftigt. Und ja mittlerweile fühle ich polyamor. Sprich ich liebe zwei Menschen. Doch lebe ich poly wirklich, wenn wir uns nur aller 4 Wochen für drei Tage sehen? Ich bin mir nicht so richtig sicher. Er gehört zu mir und beide Männer wissen von einander und kennen sich. Wir Frauen kennen uns auch. Aber ist das ein Polyleben? Ich glaube nicht ganz.



Ist jeder Mensch Polyamor?

Es kann so glaube ich jeder eine Polyseite in sich finden. Denn wenn man Polygamie nicht auf eine Liebespartnerschaft beschränkt, haben wir alle Polybeziehungen. Zum Beispiel Zu unseren Kindern, zu unseren Eltern, zu Freunden..... Diese Menschen lieben wir auch alle.
Und in Bezug auf die Liebesbeziehung kann es jedem so ergehen wie mir und das Polyamore in sich finden. Aber bestimmt gibt es Menschen, die sich das nicht vorstellen können.


Kann man Polyamor sein und Monogam leben ?

Ja wenn man gerade in einer festen Beziehung ist und keine weitere Beziehung besteht. Zu einer anderen Zeit hat man dann aber mehrere Beziehungen und lebt auch Polyamor.
So ist man zur gegebenen Zeit polyamor, lebt aber Monogam.

Wobei ich ja denke, dass ein Polymensch in einer festen Beziehung, wie in einem Käfig lebt und nie seine Flügel richtig ausbreiten kann. Und nicht richtig Luft bekommt.

Aber zum Glück gibt es da ja noch die offene Beziehung. *grins*

So jetzt weiß ich nicht ob mein Text wirklich verständlich ist.

Ich wünsche euch eine schöne Winterzeit.

Es schrieb sie von Rosenquarz
*******959 Mann
737 Beiträge
Nein man kann es nicht lernen der mensch ist zwar nicht monogam geboren, aber zwischenzeitlich wurde uns und wird immer noch versucht uns was anderes beizubringen.
********M100 Frau
111 Beiträge
Worte sind immer ein Käfig.
Der Versuch einer Definition zur Herstellung einer einheitlichen Kommunikationsbasis ist immer nur ein Versuch. Wenn es Dir hilft, dann ist es gut für Dich. Doch alleine das Nennen der Farbe "Blau" wird in Dir ein anderes Blau aufleuchten lassen als in mir, mit sehr großer Wahrscheinlichkeit.
Es mag Dir helfen, dass jetzt viele ihre Definition des Wortes Polyamorie in den Topf werfen. Das Teilen von Wissen ist ein Kleinod menschlichen Miteinanders. Doch letztlich wirst Du die letzte Wahrheit nur in Dir finden.
Es mag sich sehr esoterisch anhören, doch höre doch auf Dich, auf Dein intuitives Verstehen.
Es gibt nicht den einen Weg ....
*****al4 Mann
797 Beiträge
Komisch. Ich habe mich nie gefragt ob ich fliegen kann. Aber ich hatte den total Riesen tiefen Wunsch zu fliegen. Und mir war klar, das ich keine Flügel habe, also irgendein Teil brauche, mit dem ich fliegen können könnte. Und habe dann Fliegen gelernt. Und kann jetzt fliegen.
Und so war das ehrlich gesagt auch mit der Liebe. Ich habe nie nachgedacht, was denn jetzt wie möglich und richtig wäre an Liebe und Beziehung. Ich habe mich verliebt, und dann war ich in einer total schönen Verbindung, und dann habe ich mich trotzdem verliebt in eine andere. Und dann wollte ich aber garnicht Schluss machen mit der einen, weil ich in die andere verliebt war.
Und das Wort polyamor habe ich ehrlich gesagt das erste Mal vor etwa 6 Jahren gehört - wie und warum habe ich ja schon mal erzählt. Und dann habe ich unter anderem ganz viele Bücher gelesen - und die gingen komischerweise von denselben Voraussetzungen aus, oder begannen mit ähnlicher Motivation wie die meines Fliegens: die erzählten alle von Menschen, die lieben und leben und neugierig sind und ausprobieren - weil sie so gern möchten. Ob Felix’ Buch, der von unterschiedlichsten Menschen erzählt, die unterschiedlichstes an Liebe und Beziehung leben. Oder Ethical Slut - ganz viel Lebendigkeit. Oder oder oder...
Und in irgendeinem Buch, ich habe immer wieder gesucht und einfach nicht mehr gefunden wo und in welchem, stand im Vorwort genau sowas von Vielfalt und Unmöglichkeit, das irgendwie einzugrenzen, und das in dem Buch schlicht mit dem Begriff “Offene Beziehungen” gesprochen wird, weil es am wenigsten einengt und irgendwie alles da rein passt. Fand ich super gut, und deswegen ist mein Beziehungsstatus “Offene Beziehung”.
Ich habe nirgends diese Begriffe so eng erklärt bekommen wie hier in diesem Forum, nirgends sonst wo solche Ausgrenzungen gehört, was auf jeden Fall poly sei und was auf gar keinen Fall überhaupt nicht. Also, wenn ich von Poly gehört hätte und in dieser Gruppe Antworten hätte gesucht, wie das denn jetzt geht - ähm, nein.
Ich habe ehrlich gesagt aber auch noch nie auch nur eine Erektion bekommen, weil jetzt irgendeine Definition von Liebe und achsoschlimmer Gesellschaft und ichweissnichtwas gelesen habe und dachte, ja verdammt das ist jetzt ja richtig und poly und ja genau so geht das - ginge bei mir nie; ich wüsste auch nicht warum das gehen sollte. Ich habe geliebt und habe mich verliebt und wollte das sooo gern leben...
Also: was soll Definition? Und warum sollten wir wissen, worüber wir reden? Warum reden wir nicht einfach über uns; über das, was jeder fühlt und wünscht oder möchte aber nicht weiss wie, oder gemacht hat und seine Erfahrung teilt?
Also - ich wollte fliegen. Du auch? Und - wie hast du es hinbekommen?
Genau darum geht es mir auch - ich lebe immer mehr das, was ich wirklich wirklich spüre und empfinde. Und ich teile das. Mit wundervollen Liebsten, die nicht fragen, ob ich/wir etwas nach Lehrbuch oder Schema tun SOLLEN. Wir leben unsere Gefühle, unsere Empfindungen im JETZT; immer wieder neu, und immer wieder authentisch WIR!!!

Danke Lateral4
*******mcat Mann
3.228 Beiträge
warum assoziiert man eigentlich so oft -----
Es heißt übrigens monogam und polyamor, da die Vielehe in Deutschland nicht zulässig ist.


----- die EHE ?
Und warum schränkt man die Sichtweise auf Deutschland ein ?

Zu lieben ist das eine. Zu heiraten das andere.

Selbst die Bibel-Experten werden mir nicht die Stelle zeigen können, in welcher Gott zu Adam gesagt hat: "Gehe hin und HEIRATE dieses Weib da drüben, dem ich den Namen Eva gegeben habe. Und schaffe dafür einen Ort, den Du KIRCHE nennst, und einen zweiten, den du STANDESAMT nennst."

Was in Deutschland erlaubt ist und was nicht, hat doch wahrlich nichts mit dem Seelenleben der Menschen zu tun !
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das ist keine Assoziation, sondern Polygamie meint nun mal Vielehe.
Vielleicht noch 'eheähnliche Beziehung'.

Dabei geht es nicht ums Seelenleben, sondern um Wortbedeutung.
*******mcat Mann
3.228 Beiträge
im Zitat steht "polyamor" und ----
--- nicht "Polygamie".

Der Unterschied ist doch elementar !

Genau darum gehts doch.
****ko Frau
831 Beiträge
Also für mich
ist Polyamorie eine Lebenseinstellung, die nicht unbedingt etwas mit Beziehung oder gelebter Liebe und Partnerschaft zu tun haben muss. Geht bei mir gar nicht, da ich Single bin und meine Liebe nicht erwidert wird. Aber es fängt ja schon damit an, wie man Liebe definiert. Monoamor lebende Menschen definieren "die Liebe" meistens über Sex, deswegen gelten in ihren Augen die Varianten der Liebe zu Freunden, Verwandten, Kindern, Haustieren usw. nicht. Für mich ist Polyamorie eben auch die Fähigkeit, Liebe von Sex zu trennen und der Liebe eine Wertigkeit zu geben, auch wenn sie nicht erwidert wird. Das unterscheidet mich persönlich von monoamor denkenden Personen. Ich persönlich habe den Eindruck, dass sich viele monoamor lebende Menschen Polyamorie nicht mal vorstellen können und das alles so konsequent ablehnen, dass sie sich nicht mal mit dem Thema befassen und somit auch gar nicht verstehen können, was Polyamorie überhaupt bedeuten kann. Ob man es lernen kann? Vielleicht, aber nur wenn man offen ist. Ob wir fliegen können? Ja, wenn wir die Mittel dazu haben! *zwinker* Ob wir monoamor leben können? Ja, weil wir mehr als einen Menschen gleichzeitig lieben können, es aber nicht müssen und weil Liebe nicht immer ausgelebt werden muss. Aus meiner Sicht, kann man Polyamorie losgelöst sehen von Beziehung, Sex und Partnerschaft. Ich bin nicht polyamor, weil ich es lebe, sondern weil ich es als Grundwerte anerkannt habe, weil es mein denken und fühlen bestimmt.
Kann man Polyamor lernen?

Das hängt jetzt von der Definition ab. Man kann lernen, Beziehungen zu führen, mit Menschen und den eigenen Gefühlen umzugehen

Ist jeder Mensch Polyamor?

Keine Ahnung. Da sind Meinungen unerheblich. Das müsste man wissenschaftlich beleuchten.

Kann man Polyamor sein und Monogam leben ? (Je nach Definition ja oder nein?)

Also erstmal kann man, wenn man mehrere Menschen liebt, natürlich auch nur mit einer Person eine verbindliche Beziehungen eingehen oder auch nur mit einer Person Sex haben.

Amor: die Griechen, selbst die Kirche kennt verschiedene Liebesarten. Eros, Agape, Philia, Storgä.

Für mich steht das Amor für die Verbindung aus Agape, Philia und Eros.

Aber es bleibt für mich dabei nicht stehen. Ausleben kann ich es nur in einer entsprechenden Beziehung, die alles drei beinhaltet. Liebe für sich allein bleibt sonst eigentlich Projektion. Ein Gefühl in mir, das aber eigentlich nicht so viel mit dem Geliebten zu tun hat. Also ja, mehrere Beziehungen mit allen drei Anteilen. Monogamie kann sich trotzdem ergeben.

Nun weiß ich, dass das einige anders sehen, die dürfen sich ja aber trotzdem polyamor fühlen.

Können Polyamore Menschen fliegen?
Noch schließen die Fluggesellschaften Polys nicht aus.
Was du willst!
Polyamorie - es ist nur ein Wort, und wie viele andere Wörter auch (so wie zum Beispiel Liebe, Kalt, Warm) kann man es manigfallig interpretieren.
Es ist ne coole Sache sich zum Thema Polyamorie auszutauschen, sich die Geschichten von anderen Menschen anzuhören, und was für Begriffe es da alles gibt.
Am Ende muss man sich immer selber Fragen wie man diese Wörter und Definitionen für sich selber interpretiert.
Kleine Randbemerkung, ohne zusammenhang: der weiße Text auf schwarzem hintergrund geht mir grad voll auf die Augen, autsch!
*******enig Mann
8.359 Beiträge
tach Kismet23,
keine Ahnung, wie du das siehst, aber ich habe das Gefühl, du solltest weniger nachdenken, weniger schreiben und mehr unter Menschen gehen. Dein ganzes Geschwurbel und die Wortzerlegungen sagen mir herzlich wenig, weshalb ich mir auch mit einer Antwort schwer tue.

Mach also, was dir dein Herz sagt, sieh zu, dass du dabei niemand weh tust und teile deine Freude mit denen, die du liebst. Aber auf eine Definition des Wortes Polyamor kannst du dabei getrost verzichten.
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