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Gefühls Chaos auf dem Weg zu Polyamory

@ KKMK
Es geht mir nicht im entferntesten um uns. Weder hier noch in anderen Gruppen. Das ist eine Art Kommunikation die mir widerstrebt. Ich schreibe aus meinen Erfahrungen und die bestanden auch vor dir schon.
Genau genommen geht es nicht mal ausschließlich um deinen Beitrag, sondern darum, das diese Diskussionen fast immer nur in eine Richtung beleuchtet werden.
Und zwar in die Richtung der vermeintlich einengenden Person. Die muss immer an sich, ihrer Selbstliebe, ihren Bedürfnissen, Ängsten und Gott weiß was rum doktrinieren.
Aber kaum einer fragt mal bei dem Freiheitsliebenden Gegenüber was denn da nun gerade getriggert wird. Das scheint völlig in Ordnung zu sein.
Und nachdem ich mich nun schon eine ganze Weile hier im Joy rumtreibe und mich mit entsprechender Literatur befasse finde ich das immer fragwürdiger.
Aber ich habe festgestellt das ich verdammt gut so bin wie ich bin und das ich das am Ende auch bleiben sollte.
@*****e_3: Du zitierst nur das, was deine Empfindung negativ berührt. Alles positive drumherum zählt da für dich nicht? Wie ist denn deine Wahrnehmung ausgerichtet, und worauf? Warum eine Beziehung? Deshalb: "Nein - dieser Mensch liebt mich wie ich bin, und ich ihn - und genau das ist wunderbar!"

@*******onne: Niemand verlangt doch, dass sich einer von beiden verändert. Und niemand kann beurteilen, was beim anderen hinter welcher Entscheidung steckt. Das können prägende Erlebnisse sein, genauso auch soziale Inkompetenz. Was ich allerdings nicht verstehen kann ist, dass sich irgendjemand anmaßt, es besser zu wissen als der, der seine Entscheidung für sich trifft und getroffen hat. Das empfinde ich als übergriffig. Reden hilft meist mehr, als einfach zu urteilen.
@**MK
Was ich allerdings nicht verstehen kann ist, dass sich irgendjemand anmaßt, es besser zu wissen als der, der seine Entscheidung für sich trifft und getroffen hat.
Wer hat das denn wo getan?
Ich schrieb bei deinem Zitat sogar das ich dich verstehe.

Es fällt mir nur hier, wie auch in anderen Themen sehr häufig auf, das eben die eine Seite meist sehr negativ dargestellt wird, während die andere Seite gar nicht erst erwähnt wird oder das non plus ultra ist.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Es ist hier oft "theoretisch" in vielen Beiträgen.
Für mich ist es ein großer Unterschied, ob ein Mensch ganz persönlich über sich selbst, seine Partnerschaft, seine Gefühle,... schreibt und das, was ich lese, die "Geschichte" des Schreibers ist
(Das ist z B beim TE der Fall), oder, ob wer allgemein schreibt.

Viele hier raten nicht mit Hilfe des eigenen Preisgebens persönlicher Erfahrungen, die zu ihren Erkenntnissen führen, sondern durch "Allgemeines", so als berühre sie persönlich die Thematik nicht in selbst erfahrener/erlebter Emotionalität.

Das führt dazu, immer wieder zu lesen, dass geschildertes Erleben und sehr Emotionales, was ein TE uns anvertraut, wie in einer Therapiesitzung beleuchtet wird (Beispiel : das in der Gruppe öfter erwähnte "innere Kind" oder die immer wieder bemühte "Selbstliebe") .
Die Wenigsten antworten mit Offenheit und persönlicher Schilderung von eigenen Erfahrungen.

Ich nehme zunehmend wahr, dass sich Beiträge wiederholen und bestimmte Ratschläge als für jeden Thread passend immer und immer wiederholt werden.

Ich frage mich bei diesen Beiträgen immer, ob die Schreiber wirklich in Beziehungen sind - lange, glücklich? - und ob man das jetzt einfach mal so stehen lässt 😉, ohne "lange, glücklich" zu zerlegen.

Bei so mancher "kluger These" würde mich mal interessieren, wie erfolgreich die, die sie aufstellen (ich gehe mal davon aus, dass ich "These" jetzt mal einfach so verwenden kann, weil klar sein dürfte, was ich in dem Zusammenhang meine 😉), ihre eigenen Beziehungen leben.

Warum ich das hier anführe?
Weil es in der Gruppe Leute gibt, die tolle polyamore Beziehungen tatsächlich LEBEN.
Sie leben sie ganz verbindlich und ich spüre im Gespräch die große Liebe, die sie für ihre Partner empfinden. So etwas macht Mut und keiner dieser mir bekannten Menschen, wo "es" super funktioniert, analysiert hier in der Gruppe ständig sich selbst bis ins Detail - kreist also immer weiter um sich selbst. Diese Leute schreiben leider inzwischen sehr selten oder überhaupt nicht mehr.

Leben, erleben, sich einlassen und lieben scheint ein guter Weg zu sein - egal, ob nun mono oder poly.
Dem Gefühl vertrauen beinhaltet auch ggf zu sehen, dass der Lebensplan einer geliebten Person nicht der eigenen Planung entspricht. Das muss ich dann nicht bis in die kleinste Faser zerlegen. Ist dann so.
Wie sieht das ganz alltägliche Liebe-leben wohl aus, wenn immer ALLES ergründet wird.
Es KANN auch zermürben, wo "in Liebe weitergehen" vielleicht mit der Zeit selbst eine Antwort zeigen wird, wenn man hingucken und sehen will.

Wie heißt es schon beim kleinen Prinzen 😉? "Man sieht nur mit dem Herzen gut...."

Was ist mit Intuition? 🤔
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
KKMK, was meinst du mit "nur das, was mich negativ berührt"?

Ich sehe das überhaupt nicht so, aber ich frage deshalb nach, weil ich im Schreiben in letzter Zeit oft missverstanden werde.
Es gelingt mir ab und zu nicht das, was ich wirklich ausdrücken will, im Schreiben genauso zu formulieren, wie ich es meine.

Bei emotionalen Themen ist das aber auch teilweise ganz schön schwer, finde ich.
*********ndame Frau
31 Beiträge
Da ihr beide unterschiedliche Erfahrungen gemacht habt, habe ich eine Frage an euch:

In wie fern habt ihr euch eingeschränkt bzw. schränkt euch aktuell ein?

Ich hoffe ich trete euch mit der Frage nicht zu nahe und akzeptiere natürlich auch keine Antwort von euch *g*
Ich hoffe es ist ok, wenn ich auch zu dieser Frage etwas schreibe, obwohl ich keine der beiden angesprochenen Personen bin.
Da von meinen VorrednerInnen geschrieben wurde, dass es hier mitunter an echten, persönlichen Erfahrungswerten fehlt, die über Allgemeinplätze hinaus gehen, möchte ich diese Frage aus meiner aktuellen Situation beantworten.

Mein Mann ist durch und durch mono und möchte für sich persönlich auch nichts anderes. Seit etwa drei Monaten versuchen wir nun gemeinsam einen Weg zu finden, wie wir beide damit leben können, dass ich noch einen anderen liebe. Und für mich gehen ganz klar (derzeit!) die Bedürfnisse und Ängste meines Mannes vor. Das bedeutet konkret, dass ich derzeit auf Körperkontakt zum anderen weitgehend verzichte. Dass ich immer wieder im Gespräch bin mit meinem Mann und dafür auch vieles anderes einschränken muss - Zeit ist eben keine unbegrenzte Ressource.
Ich erlebe das aber nicht als Einschränkung durchihn, sondern ich schränke mich selbst temporär ein. Ich fühle mich auch nicht verantwortlich für seine Gefühle, aber (!), und das ist für mich der springende Punkt, ich fühle mich dafür verantwortlich, seine Gefühle ernstzunehmen.
Es macht für mich einen himmelweiten Unterschied, ob man vom Partner emotional erpresst wird oder man ein Gespür dafür hat, wann es einfach rücksichts- und liebevoll ist, auf Zeit mit einem Partner zu verzichten, um für einen anderen da zu sein.

Und ich muss sagen, dass das momentan echt hart ist, weil ich bis über beide Ohren verknallt bin und am Liebsten wie ein siamesischer Zwilling meiner "neuen" Liebe wäre. Aber ich bin keine 14 mehr und daher hänge ich eben nicht den ganzen Tag mit ihm am Telefon oder rede pausenlos von ihm.
Auch da schränke ich mich übrigens ganz bewusst ein: wenn ich mit meinem Mann zusammen bin, dann versuche ich, dass die Zeit überwiegt, in der es nur um uns beide geht. Auch wenn ich innerlich oft die ganze Zeit davon schwärmen könnte, wie großartig doch der andere auch ist.

Ob man es nun polyamor, beziehungsanarchistisch oder sonstwie labelt, ist doch sowas von egal. Beziehungen sind für mich per se Verhandlungssache. Manchmal jeden Tag neu. Ich muss mit meinen Partnern im Kontakt sein, um zu erfahren, was sie sich wünschen und brauchen und dann kann ich doch ganz frei selbst entscheiden, inwieweit ich diesen Punkten entsprechen möchte.
******ore Frau
4.526 Beiträge
Das sehe ich auch so!

Ich bin damals zu schnell ins Polyleben gestartet, habe meinen Mono- Partner damit völlig überfordert, obwohl es noch nicht mal einen anderen konkreten Menschen gab!!! Lediglich den Wunsch "in Verbindung gehen zu wollen". Und an der Stelle möchte ich es nochmal ganz klar auf den Punkt bringen:

Verantwortung für einen anderen Menschen übernehmen führt nach meinen Erfahrungen sicher in abhängige und destruktive Beziehungsstrukturen.

Verantwortung für die Beziehung zu übernehmen (quasi für den Raum ZWISCHEN zwei Menschen) ist n.m. E. UNABDINGBAR für deren Gelingen!
**********ufler Mann
179 Beiträge
Ich misch mich auch mal ein,
damit es auch eine "männliche" Perspektive gibt. Denn es geht mir so ähnlich wie der Kameliendame (Chamaeleondame) und Themisabeth. Ich habe Poly für mich entdeckt und begleitete meine Liebste langsam auf dem Weg dorthin. Ich schränkte und schränke mich für sie ein, wenn es eine andere gibt, obwohl ich das eher als Rücksichtnahme bezeichnen würde. Und dafür übernehme ich auch die Verantwortung. So ist die Beziehung, dass wir versuchen, uns gegenseitig nicht zu verletzen. Denn ich bin nicht so egoistisch und nicht so unreif /hoffentlich/, dass ich meine ältere Liebste einfach so zur Seite schiebe, als wenn nichts gewesen wäre, nur weil meine Hormone tanzen. Wenn ich bei einer Liebsten bin, bin ich bei ihr. Auch das ist ein Weg für mich gewesen.

Damit habe ich keine Verantwortung für sie übernommen, ich konnte ihr auch ihre Schmerzen, ihre Verlustängste, ihre Eifersucht nicht nehmen, denn die kamen nicht von mir. So wie sie meine nicht abnehmen kann. Ich konnte und kann ihr aber beistehen. Denn auch das macht eine Beziehung aus: dass man für den anderen da ist.

Ich weiß, ich weiß, alles schon gesagt, aber eben noch nicht von jedem (Karl Valentin).
@*******onne: übergriffig ist für mich, wenn mir jemand - auf welche Weise auch immer - vermittelt, was ich zu fühlen oder zu tun habe, damit es IHM besser geht. Entweder, ich tue das intrinsisch motiviert, oder ich lasse das. Das mag dem einen oder anderen nicht passen, jedoch IST das dann so. Das bedeutet natürlich nicht, dass derjenige nicht seine Befindlichkeit oder sein Bedürfnis äußern darf. Nur nicht als Imperativ oder Erwartung - da geht der Erfüllungsgrad meinerseits gegen Null. Wenn ich mich dagegen frei und liebevoll entscheiden darf, wie ich auf die Befindlichkeit, das Bedürfnis reagiere, dann bin ich der letzte, der immer nur rücksichtslos seinen Willen verfolgt. Natürlich weiß ich auch, dass die subjektive Perspektive oft anders aussieht. Diese Erfahrung habe ich auf beiden Seiten bereits erlebt, und durfte daran wachsen.

@*****e_3: Du ziehst den Teilabschnitt "will und braucht" völlig aus dem Kontext gerissen in eine andere Aussage. Zwei Postings weiter habe ich das doch erläutert. Was ist daran speziell noch unklar? Mein Ziel ist es, unabhängige Beziehungen zu leben; keine abhängigen, oder co-abhängigen. Darauf bezieht sich meine Aussage. Ich "will" nichts von meinen Partnerinnen, sondern ich bin frei, Wünsche zu haben, die nicht erfüllt werden MÜSSEN. Und ich "brauche" auch nichts von ihnen im Sinne von Bedürftigkeit. Natürlich "brauche" ich Liebe, Zärtlichkeit, Nähe, Verbindlichkeit etc. im Sinne von "ich wünsche mir das". Aber immer ohne den Anspruch, das einfordern zu dürfen. Nach meiner Erfahrung ist eine Verbindung je tiefer und fester, je freiwilliger und bewusster der Umgang miteinander ist.
Da sich das ganze scheinbar nicht auf Postings bezieht, verstehe ich nicht was du mir vermitteln möchtest und fühle mich auch nicht weiter angesprochen.
*****al4 Mann
797 Beiträge
KKMK, für mich stimmt da etwas nicht; für mich. Und ich fürchte ich kann es nicht wirklich ausdrücken. Ich versuche es mal.

Wenn ich mich öffne und ausziehe, dann bin ich verletzlich. Und dann brauche ich von meinem Gegenüber schon auch Achtsamkeit und ja auch Schutz. Und ja, ich brauche dann. Ich sterbe nicht, wenn ich es nicht bekomme, aber es verletzt mich vielleicht, oder ich werde so unsicher, das ich Angst bekomme.

Das heißt jetzt nicht, das sich bitte mein Gegenüber so verhalten muss, das ich keine Angst bekomme; ja ich weiß, meine Gefühle. Aber ich brauche da Einfühlsamkeit und Nähe. Das ist etwas anderes als Befindlichkeit und Bedürfnis. Diese Offenheit ist in einem gemeinsamen Raum entstanden, und da alle Verantwortung von sich zu weisen finde ich - ja irgendwie weit weg von aller Liebe. Und ehrlich gesagt habe ich so sehr mit meinen Ängsten in Berührung gehen können, weil ich nicht allein war, sondern meine Partnerin da. Danke.

Um dieses „Brauchen“ zu verhindern, kann ich mir nur vorstellen, mich nicht wirklich auszuziehen; mich nicht wirklich zu öffnen. Oder Begegnungen da zu leben, wo durch Riten oder Übereinkünften ein für alle sicherer und abgesteckter Raum gebildet wird, zum Beispiel bei Tantra.

Klar, wenn ich mir immer selbst reiche, dann bin ich einfach offen für das was kommt. Und werde alles tun, um nicht in die Situation zu kommen, das ich mir selbst nicht reiche. Denn dann würde ich ja brauchen.
******ore Frau
4.526 Beiträge
Ich hatte gerade eine durchaus tiefergehende Erkenntnis, an der ich Euch - bewusst hier in diesem Rahmen- teilhaben lassen möchte:

Meine Geschichte kennen ja einige: mein Ex-Mann und ich haben die Ehe auf seinen Wunsch geöffnet, um mehr sexuelle Freiheiten zu haben. Bei mir kam dann - ein Jahr später- ein intensives spirituelles Erlebnis dazu, was den "Wunsch nach Verbindung" weckte. Unsere Ehe ist daran zerbrochen und ich bekomme seitdem überwiegend Partner präsentiert, die ihren Wunsch nach Freiheit in der Beziehung umsetzen.

Gerade hatte ich das erste Mal die Idee, dass es sich - nach 5 Jahren!!!- immer noch um Spiegel für meinen Ex- Mann handelt! Und wir sind IMMER NOCH in Auseinandersetzung darüber. Mittlerweile über unseren Sohn, den wir im Wechselmodell betreuen.

Und ich möchte an dieser Stelle mal eine Lanze brechen für dieses "sich auf den Weg machen". Polyamorie gehört da für mich essentiell dazu.

Das "leiden unter" wird weiter dazu gehören, aber die "Schuldfrage" (die immer einher geht mit richtig oder falsch, was es eigentlich gar nicht gibt!) wird an Bedeutung verlieren können.

Unsere Liebesfähigkeit wird immer wieder auf den Prüfstand gestellt, herausgefordert, in Frage gestellt. Und es gibt da kein richtig oder falsch! Kein gut oder böse, kein verbindlich oder unverbindlich, kein promiskuitiv oder intim, kein Wünschen oder Brauchen!

Es sind alles Formen von.....

etwas über sich herausfinden

sich "erleben"

Lebendigkeit

Sehnsucht nach.....

Wenn es mehr gelebte Fülle gäbe, die Gesellschaft bereits offener wäre, alles seine Berechtigung hätte, dann würden nicht so viele Leidensgeschichten hier gepostet!

Ist aber noch nicht der Fall!

Und mein Wunsch wäre, hier damit anzufangen, die Bewertungen wegzulassen, das Mitgefühl auch für die Menschen zu kultivieren, die mich gerade vor die größten Herausforderungen stellen!
@*****al4:

Gerade WEIL ich dazu neige, mich mit voller Authentizität in jeder Begegnung im Rahmen einer Beziehung zu zeigen, mich dadurch verletzlich zu zeigen und zu machen, ist das für BEIDE Seiten eine Herausforderung, Grenzen zu spüren, zu beachten. Für mich gehe ich dieses "Risiko" zutiefst bewusst ein. Weil ich mich nicht von erfahrenen Verletzungen in meinen Empfindungen und meinem Sein einschränken lassen mag. Warum soll eine Partnerin ein eingeschränktes Miteinander mit mir erleben müssen, weil mich zuvor jemand verletzt hat?

Natürlich hat das, habe ich Grenzen. Meine Verletzungen haben auch ihren Anteil daran, wer ich geworden bin. Jedoch sorge ich mittlerweile so gut für mich, dass ich es mir freiwillig leiste, so weit wie möglich zu sein, so berührbar, so sensitiv, wie es mir möglich ist. So möchte ICH mich spüren, und so möchte ICH Berührungsmöglichkeit anbieten für meine Liebsten.

Ich gebe da von meiner Seite aus einen Vertrauensvorschuss, um den von dir benannten Raum zu öffnen. Und in diesem Raum möchte ich auch geliebt, gebraucht, angenommen sein, und vieles mehr. Jedoch "braucht" es eben zwei, die diesen Raum öffnen, halten, stabilisieren. Und für mich gelingt das eben nur dann, wenn Ansprüche und Abhängigkeiten draußen bleiben.

Das ist für mich die Crux: BEIDE sind für diesen Raum verantwortlich. Vielleicht nicht genau paarig; jedoch nie unbalanciert über einen gewissen Grad hinaus. Denn einer allein kann das nicht halten, nicht stemmen. Also nochmal klar formuliert: Ich WILL in diesem Raum sein, weil ich nur dort meine Liebste und mich authentisch erfahren kann; nackt und verletzbar. Nur um diesen Raum aufzuspannen und zu halten "braucht" es eben mehr als einen - nämlich zwei...
****on Mann
16.112 Beiträge
*******beth:
Gerade hatte ich das erste Mal die Idee, dass es sich - nach 5 Jahren!!!- immer noch um Spiegel für meinen Ex- Mann handelt! Und wir sind IMMER NOCH in Auseinandersetzung darüber.

Das haut hin. Also auch für mich. Jede Beziehung "litt" darunter, dass ich noch schattenboxte mit dem Thema der vorangegangenen.

Denke jetzt nach, welches Thema es bei meiner letzten war. *gruebel*
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Das Wissen das Sie sich für mich einschränkt ist allerdings doch ein Gegensatz dazu, das ich will das Sie glücklich ist, oder?

2 Antworten

Mein Mann sagt : ja.
Wenn ich einen Menschen, in seinen Kontakt zu außenstehenden Menschen einschränke, dann kann er sich nicht frei entfalten.
Vor allem wenn ich weiß, dass Sie diese Möglichkeit der freien Entfaltung haben will.

Ich sage : Jein

Ja, weil gleicher Grund, wie oben.
Nein, weil eine Beziehung / Partnerschaft ohne irgendwelche persönlichen Einschränkungen und Kompromisse nicht möglich ist.
Des Weiteren haben nicht alle Menschen dieselben Bedürfnisse, gerade in einer Partnerschaft finden oft
zwei mehr oder weniger gegensätzliche Persönlichkeiten (Yin und Yang ) zusammen, die sich ergänzen.

Da wir jedoch keine gleichberechtigte Beziehung führen, ist unsere Antwort weniger hilfreich für Dich.
**********ufler Mann
179 Beiträge
Aber
darum geht es ja: Nicht ich schränke den Liebsten ein, sondern die Liebste schränkt sich freiwillig für mich ein. Das ist ein riesengroßer Unterschied.
****on Mann
16.112 Beiträge
*******erli:
Nein, weil eine Beziehung / Partnerschaft ohne irgendwelche persönlichen Einschränkungen und Kompromisse nicht möglich ist.

Das ist nach meinem Erleben nicht wahr. Beziehungen sind ohne Weiteres möglich ohne gegenseitige Einschränkungen. Was soll dies prinzipiell unmöglich machen?
******ore Frau
4.526 Beiträge
Wenn man Veränderungen als Einschränkungen oder Kompromiss sieht.......

Geht es vielleicht um die Freiwilligkeit????
**********ufler Mann
179 Beiträge
Sag ich ja.
Es geht um die Freiwilligkeit. Aber vielleicht sträuben sich euch nur die Haare bei dem Wort "Einschränkungen". Wie wär's, ihr nehmtet ein anderes? Freiwilliger Verzicht, Kompromiss, aus Liebe etwas tun - was auch immer.

Wenn ich in einer Beziehung bin, mache ich ja automatisch Sachen, die ich sonst nicht machen würde. Ich schlafe woanders (das schränkt mich in meiner Freiheit ein, in meinem eigenen Bett zu schlafen), ich lasse jemanden in meinem Bett schlafen (das schränkt mich in meiner Bewegungsfreiheit ein), ich frühstücke mit jemandem (das schränkt mich beim Zeitunglesen ein), die Liebste will mit mir am Samstag auf den Markt gehen (das schränkt mich in meiner Samstagsmorgenfreiheit ein) - ich weiß, das sind absurde Beispiele. Aber ich mach diese Sachen eben gern, wenn ich sie machen will.

Wir sollten differenzieren zwischen freiwilligem Verzicht auf etwas und Eingeschränktwerden durch jemand anderen.
****on Mann
16.112 Beiträge
**********ufler:
Ich schlafe woanders (das schränkt mich in meiner Freiheit ein, in meinem eigenen Bett zu schlafen)

Wenn DAS schon Verzicht und freiwillige Einschränkung sind, haben wir keine Bedeutung mehr für diese Begriffe. Denn in meinem eigenen Bett zu schlafen, schränkt mich in meiner Freiheit ein, in einem wunderschönen Ferienhaus zu schlafen, und so weiter.

Ist wie mit dem Egoismusbegriff, der auch ausgedehnt wird auf schlicht alles, was ein Mensch zum eigenen Wohl tut. Anderen helfen z.B. (egoistisch, weil man sich damit wohlfühlt).
******ore Frau
4.526 Beiträge
Och, das kann ich schon verstehen.... ich schlafe auch 1000x lieber in meinem Bett (und besser meistens auch....) Kommt auf das andere Bett an....

Alternative: Zusammenziehen, gemeinsames Bett....

Die Bereitschaft DAZU sehe ich bei Polys allerdings SEHR eingeschränkt. Sorry für die Verallgemeinerung... es ist tatsächlich meine Erfahrung.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Sich immer einig zu sein, keine Kompromisse zu brauchen, sich nie zu reiben und immer tun können, was man will, weil tiefe Einigkeit besteht... - ist ganz schön langweilig, oder?

In jungen Jahren - so mit Anfang 20 - hatte ich mal eine Beziehung mit einem damaligen Kollegen. Wir hatten den gleichen Arbeitsplatz, den gleichen Freundeskreis, interessierten uns für die gleichen Filme, waren uns politisch absolut einig, teilten sehr intensiv unser Hobby, ich verstand mich extrem gut mit seiner Familie, wir hatten absolut identische Zukunftspläne und ich erlebte mit diesem Mann auch Sexualität zum erstenmal so, dass ich nun wusste, was alle daran so toll fanden 😉...
Die Beziehung hielt nicht.
Sie war super harmonisch, aber... es fehlte irgendwas.

Eine Beziehung, wo eine verbindende Basis besteht, die Partner aber doch unterschiedlich sind, fordert uns und wenn wir durch Phasen, die auch mal echt kompliziert sein können, immer wieder auf das Gemeinsame stoßen, so ist das vielleicht anstrengender, aber letztendlich auch spannender, oder?

Will Liebe sich nicht auch in einer Beziehung ab und zu "beweisen" können, OHNE gleich das Gefühl von "Selbstaufgabe" oder "Einschränkungen" hervorzurufen?
Ist es nicht gerade DIESES Vertrauen, das wir in Liebe SEIN KÖNNEN?

Dass sich in polyamoren Beziehungen die eigene Persönlichkeit zu jedem Partner anders auszudrücken vermag, finde ich nur logisch, weil die Chemie, die zwischen zwei Individuen wirkt, natürlich - ganz automatisch - eine gewisse Exklusivität hervorbringt.
Im besten Fall ist es doch genau das, was das Bereichernde ausmachen KANN. Das widerspricht nämlich der Theorie von vorhandenen Defiziten, die gerade monoamore Menschen oft als Ursache für weitere Lieben vermuten.

Es ist eben NICHT (jedenfalls im für mich besten Fall) der Weg "Defizite" auszugleichen, sondern der Vielfalt des im zwischenmenschlichen Kontakt Möglichen Raum zu geben - im Anerkennen des eigenen Seins, das nunmal viele (auch unterschiedliche) Seiten beinhalten kann.
Alles "nur Chemie" 😉.
****on Mann
16.112 Beiträge
*****e_3:
sich nie zu reiben und immer tun können, was man will, ... - ist ganz schön langweilig, oder?

Nein?! *g* Ich als Single reibe mich mit niemandem - und finde es genial. Ich ziehe die Spannung in meinem Leben nicht aus Konflikten, sondern aus Eindrücken.

*****e_3:
Die Beziehung hielt nicht.
Sie war super harmonisch, aber... es fehlte irgendwas.

Oft liegt es nicht an der Harmonie an sich, dass eine Beziehung leidet, sondern an der selbstauferlegten Pflicht zur Harmonie. Auch eine von diesen überflüssigen Einschränkungen.
**********ufler Mann
179 Beiträge
Das ist,
lieber Trigon, von dir wieder negativ formuliert:die
****on:
selbstauferlegte Pflicht zur Harmonie. Auch eine von diesen überflüssigen Einschränkungen.
. Das meinte ich ja: Dass wir uns darüber klar sein sollten, was wir mit unseren Wörtern meinen. Andere sehen es positiv als freien Willen. Und für die ist es eben keine Einschränkung, sondern ein Kompromiss, eine Entscheidung für den anderen, für die Beziehung...

Was du schreibst, klingt schnell abwertend, im Sinn von "Ihr legt euch eine Pflicht zur Harmonie auf" - ich weiß nicht, ob du das so meinst. Man könnte kontern: "Du legst dir die Pflicht zur absoluten Freiheit auf, du bist bindungsunfähig und egoistisch." Versteh mich richtig, ich werfe dir das nicht vor, ich kenn dich ja gar nicht. Ich mach nur darauf aufmerksam, wie Wörter verstanden werden können, wenn man nicht differenziert. Und auch das ist kein Vorwurf an dich, kein Angriff. Es ist halt so bei Gesprächen, dass man sich gegenseitig (und hoffentlich auch sich selber) hinterfragt.

Und
Oft liegt es nicht an der Harmonie an sich, dass eine Beziehung leidet, sondern
... ist natürlich zu allgemein gesprochen, als dass man das weiter verfolgen möchte. Oft ist es so, oft ist es anders .....
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Was soll dies prinzipiell unmöglich machen?

Wenn 2 Menschen zusammen leben geht es ohne Einschränkungen und Verzicht nicht, weil es keine Menschen gibt die alle zur gleichen Zeit dieselben Bedürfnisse und Wünsche haben.
Wie man das nennt ..... aus Liebe, aus Rücksicht oder sonst wie ..... ist völlig egal.
Es sind Einschränkungen, die sich zwangsläufig ergeben wenn man nicht allein wohnt und nicht nur für sich allein Entscheidungen trifft.
Verzichten muss man auch auf vieles und sei es *lach* der Fick auf dem Küchentisch, mit welchen Partner auch immer, weil Besuch kommt, den man selber gar nicht eingeladen hat oder sehen möchte.

Viele Menschen hier leben mit Einschränkung .....

alles nur außerhalb des partnerschaftlichen Zuhause
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