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Freundschaft plus und einseitige Gefühle

****ixi Frau
71 Beiträge
Themenersteller 
Freundschaft plus und einseitige Gefühle
Meine Situation ist folgende...
Ich habe einen Bekannten, den ich schon länger attraktiv finde. Vor ein paar Wochen ist dann mehr daraus geworden, wir haben Sex und es entwickelt sich eine richtige Freundschaft. Nun ist es so, dass ich mich ziemlich heftig in ihn verliebt habe, er aber nicht so empfindet. Allerdings war er noch nie verliebt und hatte noch nie eine Beziehung, weil Intimität ihm generell schwer fällt. Darum bedeutet es mir besonders viel, dass er mir so viel persönliches anvertraut *love4* Er meinte aber auch, dass er sich für die Zukunft nur eine monogame Beziehung vorstellen kann.

Jedenfalls ist es "offiziell" eine F+, da meine Gefühle ja einseitig sind... Ich habe viel nachgedacht und erkannt (und ihm mitgeteilt), dass auch die jetzige Situation schön ist und es ok für mich wäre, wenn unsere Beziehung auf diesem Level bleibt. Oder spielt mir die Verliebtheit da einen Streich?
Manchmal bin ich schon sehr traurig, dass er mich zB nicht vermisst oder es irgendwann vorbei sein wird, wenn er sich in jemand anders verliebt und monogam leben will. Zum Glück unterstützt mich mein Lebenspartner so toll, er tröstet mich und redet mir gut zu es mit dem anderen weiter zu versuchen.

Also... Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist es gut oder schlimm ausgegangen?
******age Mann
3.120 Beiträge
Dazu fällt mir zuerst eines ein:
Du kannst Dich sehr glücklich
schätzen mit Deinem Lebenspartner!

Ich würde mir keine Gedanken machen,
ob sich der zweite verliebt oder nicht,
das liegt nicht in Deiner Hand und auch
nicht, ob Du ihn verlierst oder nicht -
sehe es mal andersherum:

Du hast eine zweite Liebe gewonnen!

Viele wären hier froh, erstmal eine
Liebe zu finden!
****are Frau
239 Beiträge
Solange du dich damit gut fühlst und diese Verbindung dir mehr Freude als Schmerzen bringt, würde ich sagen, dass du das einfach genießen kannst und mitnehmen solltest. Wenn das kippt, dann lass es lieber.
Sorg da einfach für dich und schau, womit es dir am besten geht. Wichtig ist, dass du aber nicht darauf hoffst, dass es irgendwann mehr wird oder ähnliches. Gehe von dem Informationsstand aus, den du jetzt hast.

Ich finde es auch nicht hilfreich oder sinnvoll, in Betracht zu ziehen, dass andere sich freuen würden, überhaupt was zu bekommen. Es muss dir damit gut gehen, du musst dich wohl fühlen und damit glücklich sein. Wenn das nicht ist, dann lass es auch. Ansonsten: genieß es, solange das für dich geht.
********sque Frau
240 Beiträge
Von Verliebtheit mag ich in meinem Fall jetzt nicht sprechen, aber ich kenne zumindest das Gefühl, Feuer und Flamme von jemandem zu sein, während diese Person mir selbst gegenüber zwar positiv, aber bei weitem nicht so stark/intensiv eingestellt ist. Das kann auf Dauer irritierend, frustrierend und vor allem unbefriedigend sein. Wenn Du aber sagst, dass die Situation in diesem Moment schön für Dich ist und Du die meiste Zeit mit dem Status Quo zurecht kommst, dann sehe ich wenig Sinn darin, potentielle Probleme in der Zukunft durchzudenken. Ich finde es aber auch wichtig, dass Du Deine negativen bzw. unangenehmen Gefühle (z.B. die Trauer darüber, dass er Dich nicht vermisst) immer ernst nimmst und aufmerksam dafür bleibst, wann diese Konstellation für Dich zu anstrengend, nervenzerreißend oder schlicht ungenügend wird. Dann wäre es an der Zeit, nochmal zu überlegen, ob die F+ auf längere Sicht das Richtige für Dich ist.

Auch wenn ich Sätze dieser Art nicht so gern mag, fällt mir gerade kein anderer ein: Koste Dein wertvolles, schönes Gefühl der Verliebtheit aus und sieh es als unglaublich bereicherndes Geschenk, das Du diesem Menschen machst – und nicht als Handelsware.
kenne ich
und nachdem, sich die Verliebtheit gelegt hatte, dessen Kraft ich in dieser Zeit sehr gebraucht und genossen habe, konnte ich den Rest auch wieder vollkommen genießen, der Rest war zwar Sex, aber der ist immer sehr intensiv.
Tue das, was Dir gut tut und lasse weg, was Dir Schmerzen bereitet.Gutes Gelingen.
***gy Frau
2.037 Beiträge
Irgendwann ..
Es gibt auch in der Liebe keine Garantien.
Bestes Zeichen dafür sind die Scheidungszahlen - obwohl man sich doch 'ewige Treue und Liebe' vor dem Altar versprach.

Die Sicht eines Verliebten/Liebenden ist ... *liebguck*

Ich hab es einmal erlebt die 'Angehimmelte' zu sein. ER sprach/schrieb immer wieder davon wie verliebt er doch in mich sei. Und ich erwiderte immer wieder dass ich seine Gefühle in keinster Weise erwidere.
Bei aller Freundschaft ... es wurde unangenehm - um nicht zu sagen lästig.

Für mich ist es der bessere Weg zufrieden zu sein mit dem Jetzt.
Die Freundschaft / Beziehung ist Jetzt. Ob das Jetzt Wochen, Monate oder gar Jahrzehnte anhält ... wer weiß das heute?
****ixi Frau
71 Beiträge
Themenersteller 
Danke
Für die vielen lieben Beiträge *g*
Ich habe das Thema extra nicht im allgemeinen Forum angesprochen, weil da die Antworten ganz anders ausgefallen wären...

Als Single oder mit einem weniger unterstützenden Partner wäre ich mit der Situation wahrscheinlich überfordert. Aber so bekomme ich genug Liebe und muss sie nicht von jemandem fordern, der sie mir nicht geben kann.

Ich weiß, wie anstrengend Verliebte sein können... Deswegen versuche ich ihm möglichst wenig damit auf die Nerven zu gehen. Allerdings meinte er schon, dass es unsere gemeinsamen Bekannten bestimmt merken, wenn ich ihn ständig so verliebt anschaue *gg*

Dann werde ich einfach versuchen die schöne Zeit zu genießen, wie lang sie auch dauern mag.
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Als Single oder mit einem weniger unterstützenden Partner wäre ich mit der Situation wahrscheinlich überfordert.

und genau danach, sollte man die Beziehung zu Mensch X bewerten.


Oder spielt mir die Verliebtheit da einen Streich?

so ist es


Der Wunsch ist der Vater des Gedankens.
William Shakespeare

Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Hängt davon ab
****ixi:
Ist es gut oder schlimm ausgegangen?

wie Du ein Geschehen bewertest. Wenn Du einen Menschen in Liebe frei sein lässt, Dich freust, wenn es ihm gut geht, dann geht es immer gut aus - auch für Dich.

T*herz*M
Wow
Vulpixi, ich kann Dich beglückwünschen zu
so einem Partner!

Das er Dich unterstützt,und Dir halt gibt!

Ich würde Mal nachdenken,ob der andere
nur das Neue ist.!
Und mehr nicht!
Mach Dich frei ,du kannst niemandem helfen der
keine Empathie besitzt.

Schætze Deinen Partner

Liebe Grüsse
**********w_s24 Frau
248 Beiträge
Realismus bitte...
Du hast einen Lebenspartner, der die die neue "Liebe" oder deine Verliebtheit gönnt. Warum brauchst du das Gefühl, dass dich dein neues Glück auch liebt oder in dich verliebt ist? Wenn er dir ja offensichtlich einiges anvertraut und ihr eine gute Verbindung habt, er dich respektvoll und wertschätzend behandelt, was willst du denn noch mehr, zumal es ja offensichtlich auch für dich nur eine ZweitBeziehung ist, und dein Lebenspartner deine Nr.1, und wohl auch bleibt....?
Und da der "neue" mit Polyamorie für sich selber kein Lebenskonzept verbindet, musst du die Gegebenheiten so akzeptieren und das schätzen lernen, was ihr eben für eine Weile lebt, bis er sich dann entweder dafür oder eben für jemand anderen für eine Monogamie Beziehung entscheidet. In jedem Fall genießen und wenig Druck ausüben... Mit letzterem vertreibt du ihn garantiert, und Gefühle kann man nicht erzwingen!
Alles gute! *wink*
Hmmm; ich denke ich verstehe das Falsch....oder vielleicht aus denn kontext gerissen...aber ist nicht einer der Grundpfeiler der Polyamorie das man Beziehungen unabhängig voneinander betrachten kann...?

Ergo; Ob ihr Mann Sie nun Liebt oder nicht, steht völlig unabhängig von der Variante da dass Sie sich nunmal mehr Gefühle vom anderen wünscht.

Das fiel mir jetzt nur so auf der „Gefühlsebene“ dazu ein

.....

Dennoch hege ich gerade ein wenig Bewunderung für deinen Partner, und find es wirklich Klasse das er es schafft sie doch dahingehend so sehr zu Unterstützen! 👍🏻

Selber würde ich mich wohl eher nicht darauf einlassen...Mein Gefühl der Verliebtheit jedesmal „unterdrücken“ zu müssen um ihn nicht unter Druck zu setzen *nachdenk*
Mir würde das die Freude nehmen, ein zuviel an Zweifel, ein zuviel an Angst in dieser (noch frühen) Fase der Verliebtheit....
Das ist aber bloß meine Meinung (!)
Und natürlich schaut man durch die Brille der Verliebtheit; und man sieht was man sehen „möchte“.
Im Grunde ist es ja auch die „richtige Einstellung“ um alles positiv zu betrachten, aber nicht wenn man sich (seine Wünsche/Bedürfnisse) dafür völlig beiseite schieben muss....

Wenn du wirklich imstande bist um nur den Moment zu genießen, und das annehmen kannst an Gefühlen was gerade ist; dann genieße es in vollen Zügen 😀!

Liebe Grüße
W24
******_nw Frau
512 Beiträge
Ich möchte mich den Gedanken einiger Vorschreiber anschließen und dich zu deinem Partner beglückwünschen, der diesen Weg mit dir geht, dich bestärkt und Vertrauen in eurer Miteinander hat. Das ist ein großer Schatz, finde ich und möglicherweise hilft diese Haltung auch beim Sortieren deiner Gefühle dem anderen, neuen Menschen gegenüber. Denn da ist bereits jemand, der verlässlich an deiner Seite ist.

Den anderen, neuen Menschen kann ich übrigens in dem Zusammenhang gut verstehen. Wenn mein Herzenswunsch ist, eine monoamore Partnerschaft einzugehen, würde ich mich z.B. schützen und gut auf mich aufpassen, bevor mein Herz sich möglicherweise in einem Miteinander verliert, das mir nicht wirklich entspricht.

Und noch ein Gedanke zu deiner Frage, ob "es gut oder schlimm ausgeht":
Václav Havel hat mal geschrieben "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht."
Dem schließe ich mich ebenfalls an. Vielleicht ist diese Erfahrung ein gutes "Lernfeld" auf dem Hintergrund einer tragenden Beziehung.
*******See Frau
1.072 Beiträge
****w24:
Hmmm; ich denke ich verstehe das Falsch....oder vielleicht aus denn kontext gerissen...aber ist nicht einer der Grundpfeiler der Polyamorie das man Beziehungen unabhängig voneinander betrachten kann...?

Ist soetwas überhaupt möglich?

Das ist doch ein steter Energieaustausch in alle Richtungen. Alles im Fluss, alles im gegenseitigen Einfluss, und wenn oft (scheinbar) nur indirekt.

Meiner Meinung nach lassen sich Beziehungen überhaupt nur im Gesamtkontext betrachten.

Und wenn die "Basis-Beziehung" ausreichend gesunde Nahrung bietet, ist die F+ nicht in der Position, eine vollwertige Grundlage liefern zu müssen. Da reicht es, sie als "leckeren wenn vielleicht auch ein wenig ungesunden Nachtisch" zu betrachten. Und da wir alle wissen, wie wichtig Nachtisch ist, darf man diesen Vergleich nicht abwertend interpretieren.

Gäbe es die Basis-Beziehung wiederum nicht, wär der Nachtisch allein aus gesamt-Gesundheitlicher Betrachtung vielleicht keine gute Wahl für die Ernährung.

Aber in der Kombination? Wenns unter'm Strich allen gut tut? Why not?
Ja ist es, Aber eigentlich auch wieder nicht 😉 Je nachdem welche Situation man betrachtet oder sogar über die Chaos Theorie nachdenkt 😁

Grundsätzlich beeinflusst uns jede Beziehung egal zu wem, ob zu Mutter/Nachbarin/Liebhaber....
Jedoch kann ich dennoch unabhängig von diesen „Ansprüche/Wünsche zu den jeweiligen Beziehungenmenschen haben. Parallel Zeitgleich neben einander.

Bedeutet ; nur weil ich Mittag‘s schon ein Steak zuhause hatte, bedeutet das nicht das wenn ich Abends in ein Restaurant gehe ich dort nur Nachtisch Essen möchte; und bin evtl Entäuscht darüber das nur die „Salatbar“ geöffnet hat...

Wenn ich jedoch Essen gehe weil ich den Nachtisch dort so super finde, ist alles in Ordnung 😁

Ich hab jetzt versucht auf die Schnelle (bin Unterwegs)auf dein Beispiel einzugehen , ich hoffe es ist jetzt Verständlicher geworden wie ich es meine? 😊
****4me Frau
6.062 Beiträge
Kenne ich, hatte ich anderthalb Jahre und ist blöd ausgegangen mit vielen Tränen und Schmerz meinerseits, deswegen gibt es das in der Form bei mir nicht mehr.

F+ ok, aber sobald Gefühle nur einseitig auftreten, wäre es für mich zukünftig gleich vorbei.
Lieber nen Schlussstrich ziehen, wenn es noch nicht so weh tut.
**********ldcat Frau
10 Beiträge
Zeitpunkt für den Absprung...
Wenn ich verliebt bin und die andere "nur" eine Freundschaft Plus will, ist das für mich voll okay. Ist mir sogar lieber als umgekehrt, weil ich stressfrei und absolut nicht anhänglich bin. Meistens hält das dann nicht für die Ewigkeit, aber das ist ohnehin so eine Sache, mit der Ewigkeit *zwinker*

Für mich ist es viel schwieriger, den Absprung zu schaffen, wenn es so ein bisschen knistert, aber noch nicht klar ist, was es wird. Oder beide irgendwie Lust auf Sex miteinander hätten, das dann aber nicht stattfindet, warum auch immer. Dann entsteht so ein Begehren, der Wunsch, die andere doch zu überzeugen und das nervt eigentlich total *lach* (vor allem mich selbst)

Wenn hingegen eine ganz offene, schöne Geschichte eine Weile läuft und sie dann irgendwann vorbei ist, habe ich das Gefühl, meine Zeit mit dieser Person gehabt zu haben. Machmal bin ich dann auch noch Jahre später mit dieser befreundet
*******ster Mann
1.770 Beiträge
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist es gut oder schlimm ausgegangen?

Wenn wir mal den Luxus ausklammern, daß Du noch einen Partner hast, der Dich unterstützt, dann bleibt nur die äußerst banale und hundert mal gesehene Konstellation, daß zwei regelmäßig miteinander schlafen, von denen der Eine den Anderen liebt und der Andere den Einen nur nett findet.
Das ist in der Tat sattsam bekannt.
So was ist eine Affaire mit einem faktischen Machtgefälle. Der nicht liebende hat es in dieser Konstellation äußerst bequem. Besonders, wenn er noch einen sachlichen Grund findet, der auch grundsätzlich jede tiefgehende Liebesbeziehung mit dem Liebenden ausschließt. In Deinem Fall, daß er zwar prima mit einer Poly vögeln kann, aber niemals mit einer eine Liebesbeziehung haben könnte. Auf die Weise kann er jederzeit sagen, daß er ja offen zu Dir gewesen sei und noch nicht mal was dafür könnte.
"... wenn sie verbrennen, ja dafür kann ich nichts".

Ich muß sagen, daß ich es nie besonders liebenswert gefunden habe, wenn Leute für sich eine solche Sexquelle erschlossen und gepflegt haben.

Ich weiß, das liest sich jetzt nicht sehr sympathisch, aber Du hast ja nach persönlichen Erfahrungen und irgendwie auch nach deren Bewertung gefragt.
****ixi Frau
71 Beiträge
Themenersteller 
Das Machtgefälle stört mich dabei auch sehr. Tatsächlich ist es ja bei vielen Beziehungen so, dass einer den anderen mehr liebt oder mehr braucht. Ich sehe hier für mich aber einen großen Unterschied zwischen meiner Situation und der, dass ich Mono mäßig in eine Person verliebt bin und eventuell auch Sex habe und das nicht erwidert wird. Kenne ich von früher.
Wie manche schon geschrieben haben, kann ich durch meine wichtigste Bezugsperson, meinen Partner, emotional "satt" werden und bin dementsprechend nicht von der Liebe des anderen abhängig. Dadurch fällt es mir auch leichter ihm nicht so sehr unter Druck zu setzen.

@***er: Wenn ich den Eindruck hätte oder bekomme, dass es ihm nur um Sex geht, würde ich das beenden. So lasse ich mich auch verliebt nicht ausnutzen. Auch ohne romantische Gefühle, kann einem ein Mensch viel bedeuten.

Und mein Partner ist wirklich toll... Er ist vor allem ehrlich nicht eifersüchtig, das habe ich so noch nicht erlebt.
****4me Frau
6.062 Beiträge
*******ster:
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist es gut oder schlimm ausgegangen?

Wenn wir mal den Luxus ausklammern, daß Du noch einen Partner hast, der Dich unterstützt, dann bleibt nur die äußerst banale und hundert mal gesehene Konstellation, daß zwei regelmäßig miteinander schlafen, von denen der Eine den Anderen liebt und der Andere den Einen nur nett findet.

Ich denke, dass aber zum Teil gerade der Partner der Grund sein könnte, warum das Gegenüber keine Gefühle zulassen will.

Zumindest hab ich diese Erfahrungen gemacht.

Viele Menschen können nunmal nicht damit umgehen einen Menschen den sie lieben zu teilen.
Ihm körperlich zu teilen geht da vielleicht noch, aber auf Gefühlsebene ist für die Meisten einfach eine Grenze erreicht.

Meine Ex-Affäre hat mir jetzt nach Jahren gesagt, dass er sich nicht erlaubt hat mich zu lieben, weil er wusste, dass ich verheiratet bin. Für ihn war dieser Fakt so vordergründig, dass die Tatsache, dass ich ihn wirklich liebte und Polyamor bin nicht an ihn ran gekommen ist.

Heute bereut er Vieles rückblickend, aber in der Situation war er gefangen in sich selbst.
*******ster Mann
1.770 Beiträge
@****ixi
Naja, ich wollte jetzt kein Bild zeichnen, von einem sinisteren Finsterling, der sich in seiner Hexenküche die Hände reibt und dabei diabolisch kichert, weil er sich freut, ein dummes Opfer für seinen fühllosen Sexualtrieb gefunden zu haben.
Keinesfalls!
Und Du hast schon Recht. In allen Beziehungen sind die unterschiedlichen Verlangen immer asymmetrisch. Was die Dynamik ja erst möglich macht.
Aber ich finde schon, daß man es in einem solchen Fall mit einer ziemlich ausgeprägten Asymmetrie zu tun hat, die man sich auch mal anschauen darf. Was Du ja tust.

@****4me
Auch richtig. Ergänzend fällt mir noch ein, daß es ja durchaus auch Beziehungen gibt, deren grundlegende Dynamik darin besteht, daß sich Einer auf den Liebesbezeugungen des Anderen ausruhen und den Luxus erlauben kann, seine eigene Verletzlichkeit mit erklärter Unverbindlichkeit zu schützen.
Also "weil Du mir sagst, daß Du mich liebst, muß ich mich nicht entblößen, indem ich sagte, daß ich Dich liebe".
Aber es wäre Spekulation, anzunehmen, daß hier eine solche Haltung vorliegt.
******_nw Frau
512 Beiträge
@*******ster: Und was an der Haltung dieses Mannes ist nun unredlich?
Dass er von Anfang an gesagt hat, dass er sich nicht verliebt hat und sich dennoch sexuell mit ihr einlässt? Ja, die TE wusste worauf sie sich einlässt und es ist ihre Entscheidung gewesen, diesen Menschen so an sich heranzulassen. Ob er dieses "Machtgefälle" ausnutzt, ist an keiner Stelle beschrieben worden. Außerdem sind die Machverhältbisse bei solchen "Konstellationen" nicht immer eindeutig, und nicht Immer ist der "Schwächere" wirklich schwächer.
Und Machtgefälle hin oder her: Liebe lässt sich nicht erzwingrn oder verordnen.
Ich kann allerdings für MICH schauen, ob mir eine solche Beziehung gut tut und wenn nicht, die Konsequenzen ziehen.
*******ster Mann
1.770 Beiträge
@******_nw
Natürlich weiß ich nicht, was an der Haltung dieses einen Mannes unredlich ist, ich kenne seine Haltung ja nicht wirklich.
Aber grundsätzlich ist man nicht schon alleine deshalb nicht unredlich, weil man vorher ansagt, was man tun und lassen wird.
Und ein Verhalten ist auch nicht allein deshalb nicht unredlich, weil einem jemand in diesem Verhalten entgegen kommt.
Und ebenso, wie jemand, der verliebt ist, darauf achten kann, was ihm selbst gut tut, kann auch jemand, der nicht verliebt ist, darauf achten, was ihm selbst und dem Anderen gut tut. Denn so wenig, wie man sich Liebe verordnen kann (da hast Du natürlich Recht), so sehr kann man sich selbst Achtsamkeit verordnen.

Ich gebe Dir allerdings Recht, daß die Dinge selten so einfach sind, wie man sie sich zuerst vorstellt.
****are Frau
239 Beiträge
*******ster:
Und ebenso, wie jemand, der verliebt ist, darauf achten kann, was ihm selbst gut tut, kann auch jemand, der nicht verliebt ist, darauf achten, was ihm selbst und dem Anderen gut tut. Denn so wenig, wie man sich Liebe verordnen kann (da hast Du natürlich Recht), so sehr kann man sich selbst Achtsamkeit verordnen.

Achtsamkeit, ja.
Aber wenn jemand anfängt, über meinen Kopf hinweg für mich bestimmen zu wollen, was mir gut tut, und mir dann meine Entscheidung nimmt, weil er meint, mir damit etwas Gutes zu tun, macht er mir effektiv deutlich, dass er nicht glaubt, dass ich für mich sorgen kann. Macht mich klein, stellt sich über mich und verhält sich arschig und abwertend. Sorry.
Es ist richtig, darauf zu achten. Aber das sollte sich in Nachfragen belaufen und honorieren und respektieren, wie ich mich entscheide. Und wenn ich entscheide, dass ich diese Art von Verbindung gern haben möchte zu ihm, dann sollte er nicht für mich entscheiden, dass es für mich besser wäre, es nicht zu haben. Er kann gern für sich entscheiden, dass er sich damit nicht wohl fühlt - aber zur Hölle nochmal nicht, dass es nicht gut für mich ist. Was gut für mich ist oder nicht entscheide ich ganz allein. Ich bin nämlich erwachsen und kenne mich gut genug, das selbst tun zu können, ich brauche keinen Vormund.
*******ster Mann
1.770 Beiträge
@amadare
Da hast Du vollkommen Recht: jeder entscheidet für sich alleine.
Anders würde ich es auch nicht verstanden wissen wollen.
Es wäre, nach meinem Verständnis, auch in der tat alles Andere, als achtsam, wenn man versuchen würde, dem Anderen seine Entscheidung abzunehmen.
"Arschig und abwertend" ist in dem Zusammenhang mal eine erfrischende Abwechslung zum inflationär gebrauchten "übergriffig", das in Deinem Beispiel auch passen würde.
Weiter schreibst Du, daß dieses Prinzip der Eigenverantwortung natürlich auch bedeutet, daß jener, der geliebt wird, aber selbst nicht liebt, für sich selbst entscheiden könne, daß er eine solche Beziehung nicht wolle.
Und hier, finde ich, entfaltet sich Achtsamkeit. Nehme ich, als der Nichtliebende, nur meine isolierte Position wahr oder erlaubt mir meine Empathie die Vogelperspektive auf das Ganze.
Ich bin ein großer Freund von dem, was Du schreibst: jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Aber ich bin ein großer Feind von: wenn jeder für sich selbst sorgt, ist für jeden gesorgt.
Die erste Position ist achtsam und wohlmeinend.
Die zweite ist verlogen und rücksichtslos.
Aber ich denke, da sind wir gar nicht so weit voneinander entfernt?
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