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Rückkehr zur Monoamorie/-gamie

****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Rückkehr zur Monoamorie/-gamie
Beim Lesen der Beiträge im Polyforum blitzen mir zuweilen nebenbei eingestreute Andeutungen ins Auge, der oder die BeitragsschreiberIn sei auf dem grundsätzlichem Weg zurück in die Monogamie.

Ich fühle mich dann beklommen und habe das Bild eines freigelassenen Vogels, der ohne Not in seinen Vogelkäfig zurückgeflattert ist, vor Augen. Und der die Käfigtür selbst schließt.

Jetzt frage ich mich natürlich, warum Menschen ihre klar erkannte natürliche Freiheit aufgeben, um sich dem kirchlich propagierten Einehe-Dogma zu unterwerfen.

Warum könnte mensch nach einer bewusst gewollten Polyamorie-Zeit die grundsätzliche Beschränkung auf das Lieben nur eines einzigen Menschen wiederhaben wollen?

Nicht meine ich natürlich die Monozeiten, die sich aus der jeweiligen Situation ergeben. Nein, es geht hier um die bewusste Rückkehr in das alte Modell Monogamie.

Ich bin gespannt auf eure Gedanken dazu!
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Ein schönes Bild was du da verwendest, jedenfalls im Sinne der Sinnhaftigkeit. So selten ist das gar nicht dass man die Sicherheit der Gefangenschaft den Unwägbarkeiten der Freiheit vorzieht ... Freiheit kann Ängste hervorrufen. Sich immer und immer wieder aufs Neue entscheiden zu müssen ist nicht immer nur ein Geschenk ...

Ich sehe das aber nicht zwangsläufig an die aktuell gelebte Beziehungsform gekoppelt. Polyamor bedeutet für mich ein darf , kein muss . Ich kontere mit einem anderen Bild, das von einem, der hinter sich alle Brücken abbricht und das Haus anzündet, damit er nur ja nicht in Versuchung kommt, zurückkehren zu können ...
*********l_94 Frau
12 Beiträge
Vielleicht ist man ja so überwältigt vom Gegenüber, dass man auf seinen/ihren Wunsch eingeht, monogam zu leben?

Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass so eine monogame "Phase" von großer Dauer ist. Vielleicht schafft man es ja, die poly Gefühle zu unterdrücken; doch ich bin der Meinung, dass früher oder später der Drang so stark ist, dass man zum Poly-sein zurück kehrt.

Warum sich Poly-Menschen der Monogamie zuwenden wollen? Es ist um vieles einfacher. Von der Gesellschaft akzeptiert. Zudem ist das Zeitmanagement einfacher und eventuelle Eifersucht kommt weniger auf.
Ich kenne beispielsweise das Gefühl, nirgendwo richtig angekommen zu sein. Man liebt doch die Menschen, mit denen man in Beziehung lebt. Aber oftmals sind die Beziehungen von kurzer Dauer. Und diesem Liebes-Schmerz möchte sich nicht jeder andauernd aussetzen.
Hier dürfen mir gerne alle Polys, die auch Langzeit-Beziehungen führen widersprechen.

Menschen, besonders solche, die sich gerade in einer schwierigen Lebenssituation befinden, wollen Beständigkeit in ihrem Leben. Und diese finden sie nur in der Monogamie. Aber spätestens, wenn sich die Situation wieder gefestigt hat, möchte der kleine Vogel Polyamorie wieder fliegen (um in deinem Bild zu sprechen).
*****gra Frau
5.020 Beiträge
Oha
da habt ihr ja krasse Bilder gewählt....
Das macht mich natürlich nachdenklich.
Zum einen stört mich der wertende Ausdruck: kirchlich propagiertes Einehe-Dogma.
Für mich gehört es zur Toleranz, dass Menschen mit Kirchenbezug ( bewusst oder tradiert) das so auch sehen und leben dürfen. Ich möchte sie dafür nicht beurteilen.

Ich finde, dass der Käfig mir und meinem Mann Schutz gibt und lasse selbst die Tür und das Herz offen. Meine Erfahrung gerade kürzlich in sehr schweren Krankheitszeiten: stabil und mittragend da war mein Mann - andere Beziehungspartner fragen allenfalls freundlich nach.
Das Leben und Lieben mit mehreren lässt in der Tat auch mal ein Haus brennen, oft gar nicht mal das eigene. Das finde ich immer wieder richtig schwer zu ertragen.
Im Zweifelsfall breche ich aktiv die Brücken ab - auch zum Schutz der Menschen, denen ich mit Liebe begegnet bin und begegne.

Es kommt mir in der Polyamorie schon so vor wie ein Tanz auf dem Vulkan 🌋.
Damit haben wir das nächste Bild.
*******ild Frau
21 Beiträge
Immer diese Worte...
Ihr Lieben,
so richtig verstehe ich nicht, warum ihr euch so quält. Wenn ich mich ganz auf einen Menschen konzentrieren möchte, oder gerade soviel andere Dinge an der Backe habe, dass ich eine Zeitlang ganz alleine leben möchte, bin ich doch nicht weniger so, wie ich bin... Jedenfalls für mich gilt das so.
Genau darum mag ich den Begriff der Beziehungsanarchie viel lieber. Für mich sagt der aus: Es steht mir (natürlich immer in liebevoller Kommunikation mit meinen Mitmenschen) frei, so zu leben, wie es gerade richtig erscheint. Ich kann monogam leben, aber grundsätzlich wissen, dass ich andere Menschen lieben könnte. Für mich ist das alles, immer offen und fließend. Irgendeine Form des Empfindens würde ich heute niemandem mehr versprechen wollen (das ist ja eigentlich, was man in der Monogamie so macht - und zwar im klassischen Sinn bis ans Lebensende!), egal, welche das auch ist.
Also: Manchmal findet es euer Vogel vielleicht behaglich in seinem Käfig. Aber die Türe sollte immer offen stehen. Darauf kommt es an!
**********n2014 Paar
78 Beiträge
Durcheinander
Also für mich (sie) ist poly fühlen und poly leben völlig unabhängig voneinander.

Ob nun in einer oder in mehreren Beziehungen geht es doch um die Gefühle aller Beteiligten, nicht nur meiner eigenen. Ich kann meine Gefühle nicht kontrollieren und die sind nun mal poly, aber ich MUSS nicht diesen Gefühlen entsprechend handeln.
Was ist die Freiheit denn wert, wenn sie 'um jeden Preis' gelebt werden muss?
****e59 Frau
3.511 Beiträge
Freier Wille
Ich kann mehrfach lieben, das ist meine Natur... natürlich tue ich es auch... aber deshalb lebe ich nicht mit allen, die ich liebe auch in einer Beziehung oder gehe die auf Entfernung ein...
Das ist mein freier Wille

Ich habe bewußt auf ein Geflecht verzichtet, weil ich ganz selten Menschen treffen, die meine Gefühle nicht nur verstehen sondern ähnlich denken... und dann sind es meistens Frauen...

Auch wissen die wenigsten von meinen Gefühlen... warum auch? In meiner Altersklasse sind die meisten so tief verletzt worden und desillusioniert, dass sie gar nicht mehr bereit sind sich auf tiefe Gefühle einzulassen... Warum soll ich sie dann mit dem Wissen um meine Liebe belasten?

Anfangs habe ich es noch getan... aber sehr schnell merkte ich, dass sie sich dann zurück zogen... das will ich keinem mehr antun...

Meine Wahl ist zwar nicht Monogamie... könnte es aber werden, wenn mir einer begegnen sollte, der den Mut hat zu lieben...
Meine Meinung: Die Tür, die man beim Betreten der Polyamorie öffnet, hat von der polyamoren Seite aus keine Klinke; Rückkehr unmöglich.

Selbst, wenn ich dauerhaft nur eine Beziehung führe, so habe ich zumindest mehr Verständnis für polamores Fühlen als früher.

Gründe für eine freiwillige Einschränkung können zB sein:

- Verlustangst; ich möchte den aktuellen ( Mono- ) Partner nicht verlieren
- Ich möchte EINE tiefe und verbindliche Beziehung führen

Entscheidend für die angesprochene Rückkehr in den Käfig ist für mich: ICH habe den Schlüssel, kann jederzeit raus; im Gegensatz zu früher. Kann also in Freiheit selbstbestimmt handeln, und unterwerfe mich keinem erlernten Dogma mehr.
*******usy Mann
136 Beiträge
@****on

Die Antwort auf Deine Frage ist sehr einfach: Der Vogel war nie wirklich raus aus dem Käfig .... meine Frau hat gerade gesagt: "Der hing immer mit einem Fuß auf der Stange" Und: Dauerspagat ist anstrengend ... *zwinker*
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Danke für eure ersten Beiträge, die mir schon eins klar machen: Mit Rückkehr zur Monoamorie oder -gamie ist gar nicht gemeint, dass einem Polyamorie zuwider geworden ist, sondern dass man sehr wohl weiter andere lieben mag - nur ohne praktische Liebesbeziehung. Oder dass man sich auf einen Partner fokussiert, um einander beizustehen oder intensiver zu fühlen.

Rückkehr zur Monogamie ist nicht das Bild, dass der Vögel den Käfig von innen abschließt und den Schlüssel weit weg durch die Gitterstäbe schleudert. Vielmehr hebt der Vogel den Schlüssel sorgfältig im Nestchen auf. Er ist nur scheinbar gefangen. Es geht anders als in der Vorstellung traditioneller Ehe um Monogamie auf Widerruf. Zumindest potentiell.

Richtig verstanden?
Ich kenne beispielsweise das Gefühl, nirgendwo richtig angekommen zu sein. Man liebt doch die Menschen, mit denen man in Beziehung lebt. Aber oftmals sind die Beziehungen von kurzer Dauer. Und diesem Liebes-Schmerz möchte sich nicht jeder andauernd aussetzen.

Das wäre für mich tatsächlich einer der Hauptgründe wieder Mono zu leben.
Zusätzlich zu der Tatsache das ich Poly glaube ich, nicht unbedingt brauche.
Ich bin mir zwar ziemlich sicher Poly fühlen zu können, aber wenn eine Person alle Facetten meiner Persönlichkeit erfüllen oder bedienen könnte, brauche ich sie glaube ich nicht.
Zudem habe ich tatsächlich sehr mit Verlustängsten zu tun und war in den Beziehungen meinerseits immer Mono.
Mag auch an der Kürze der Beziehungen gelegen habe. Die Intensität die ich suche kommt nicht ständig um jede Ecke.
Ich mag Stabilität, nicht weil ich Wandel nicht mag, sondern weil ich glaube, das Poly für mich definitiv nur mit stabilen Gerüst funktioniert.

Womit für mich Beziehungsanarchie komplett weg fällt. Mit dem Konzept kann ich weniger als nichts anfangen.
Und auch dieses alles ist im Fluss blabla ist für mich eher die Ausrede sich ja nie auch nur ansatzweise festlegen zu müssen.
Und das meine ich jetzt absolut nicht böse. Ganz im Gegenteil manchmal bewundere ich es, das Leben so sehen zu können.
Mein Horizont reicht nur nicht aus um das verstehen zu können. Und es sind am Ende schlicht keine Menschen die auf Beziehungsebene, wie ich sie für mich definiere, zu mir passen.
**********n2014 Paar
78 Beiträge
Ich bin mir zwar ziemlich sicher Poly fühlen zu können, aber wenn eine Person alle Facetten meiner Persönlichkeit erfüllen oder bedienen könnte, brauche ich sie glaube ich nicht.

Das klingt für mich, als hätte. mein Partner die Aufgabe, mich zufrieden zu stellen und wenn der das nicht schafft, such ich mir halt Ergänzung(en).

Die Grundidee fühlt sich schrecklich nach einer Abwertung jeder vorkommenden Liebesbeziehung an.
*******usy Mann
136 Beiträge
@****on
Mit Rückkehr zur Monoamorie oder -gamie ist gar nicht gemeint, dass einem Polyamorie zuwider geworden ist, sondern dass man sehr wohl weiter andere lieben mag - nur ohne praktische Liebesbeziehung.
Aber das war doch vorher auch schon so, oder?
Ich erlebe es bei uns seit geraumer Zeit so, daß das Beziehungsmodell Polyamorie als Option in Partnerschaft/en möglichst nicht dogmatisiert werden sollte, wenn alle Beteiligten in diesen Partnerschaften glücklich werden sollen.

Wenn der Imperativ darin bestünde, daß jederzeit jede Form von neuer/weiterer Beziehung in Partnerschaften akzeptiert werden müßte (bzw eine Abwertung stattfände, wenn dies nicht rückhaltlos zugesprochen würde), ganz ehrlich - dann wäre ich weg, dann wären auch meine Liebsten raus.

De facto gibt es Lebensphasen, die viel Konzentration und Tiefe erfordern. In denen es alle Kraft braucht, auch nur eine Beziehung gut und sicher zu halten. In solchen Zeiten sollte genauso eine Phase des Nichtöffnens gegenüber Neuen möglich sein und ein solcher Wunsch ehrlich kommuniziert werden dürfen, wie in Phasen des Öffnungsdrangs ebendieser kommuniziert und gelebt werden durfte.

Ich persönlich (aber das muß nicht für jeden gelten) kann mir keine Beziehung vorstellen, in der nicht situativ entschieden wird, welches Lebensmodell gerade angebracht ist - sondern in der die Öffnung gegenüber neuen Personen als Grundrecht erlebt wird, ggf auch auf Kosten eines darunter leidenden Partners.
Meiner Ansicht nach ist man als Mensch in Beziehungen, die die Qualität von Lebenspartnerschaften besitzen sollen, auch gut damit beraten, keine Türen offenstehen zu lassen, die dem anderen vielleicht qualvollen Durchzugsschmerz verursachen. Sprich: In erster Linie erlebe ich mich als sicher und loyal gebundene Person; alles andere, was manchmal an Neuem/Zusätzlichem möglich ist, ist ein unendlich großes Geschenk meiner Partner und ein sehr sensibler Aushandlungsprozeß, jedes Mal aufs Neue. Nichts, was ich einklagen oder fordern könnte, sondern etwas, das als dauerhaft funktionales Konstrukt freiwillig von allen Mitwirkenden getragen werden muß und wird - und das ist eine menschliche Leistung, die tiefsten Respekt verlangt.
Wenn das aber mal nicht mehr geleistet werden kann oder geschenkt wird, dann ist das eben so. Ich sitze dann ganz sicher in keinem Käfig, sondern ich nehme mir die Freiheit, mich fokussiert für ein geschlosseneres Beziehungsmodell zu entscheiden - um das Wichtigste zu erhalten: Eine wundervolle Beziehung zu Mensch X, der auch durch 19373466 andere Leute nicht zu ersetzen wäre. Denn ganz ehrlich: Ohne neue Ergänzungsbeziehungen kann ich leben. Ohne meine wichtigsten Beziehungen, die bereits bestehen, nicht.

Quintessenz - in meinem Fall würde ich sogar (für viele kontraintuitiv ^^) sagen: Wenn mir ein poly-Partner nicht theoretisch gutgelaunt das Recht zugestehen wollen würde, für mich mit mir unbegrenzt monogam zu leben, wenn ich es in wackligen Phasen brauche - was ich auf Dauer allerdings zzt gar nicht real einfordern wollen würde, beware! - dann würde ich mich fragen, welche anderen meiner Bedürfnisse in eventuellen Zeiten der Instabilität noch ignoriert würden. Und dann wäre das kein denkbarer Partner für mich. Die Bedürfnisse der Beziehung (ja, die hat meiner Ansicht nach quasi ein Eigenleben und verdient Fürsorge und hat eigene Rechte ^^) und der einzelnen Beziehungspartner müssen im Einklang lebbar sein, und wenn poly nicht mehr paßt, dann wird's halt über Bord geschmissen. Völlig unsentimental.
*********lebee Mann
1.291 Beiträge
Überforderung in der Kommunikation ?
Zitat einer Freundin von neulich . . .

"POLYARMORIE lese ich gerade bei Dir. Bist Du nun unter die Schwerenöter gegangen? *zwinker*
Natürlich bist Du hier der Berater, ....aber.... mit meiner bescheidenen Lebenserfahrung wage ich zu behaupten, dass Dich das mehr Energie kostet, als es bringt."


. . . Zitat Ende.

Gefühlt ist die Polyamorie vielen schlichtweg zu anstrengend, eine zu grosse Herausforderung in Sachen (radikal offene) Kommunikation, Zeitmanagement, Ent-Wicklung, um nur wenige Parameter aufzuzählen . . .

Ich vergleiche das ein wenig mit dem Yoga . . . anfänglich wirkt es spürbar im Makro-Bereich (entspannter, beweglicher, juhuuu) . . . gleichzeitig öffnet sich aber auf Dauer - zunächst unmerklich - die Büchse der Pandora im Mikro-Bereich . . . und leitet Veränderungen ein, öffnet Zugang zu Energien, die manche dann nicht einzufangen wissen, noch, wie man damit umgeht. Manche/r driftet dann komplett ab, wird 'lebensuntauglich' . . .

Und da kommt der 'Flow' in's Spiel . . . 'Loslassen können' . . . 'im Fluss sein' . . .

Oder, um mit der Freundin zu reden . . . 'Energie' . . . die Flamme . . .

Eine kleine Flamme lässt sich besser kontrollieren. Und wer hat schon den Mut, zu seiner Passion zu stehen, dafür zu stehen, wofür man brennt ? Die grosse Flamme ? Zu entwickeln ?
. . . welche Flamme hätten's denn gern, Gnä' Frau ? . . .
@*******chen
Das klingt für mich, als hätte. mein Partner die Aufgabe, mich zufrieden zu stellen und wenn der das nicht schafft, such ich mir halt Ergänzung(en).

So ist es im Leben nicht gemeint.

Ich wünsche mir einfach eine Partnerschaft die das Teilfeld Tantra abdeckt und eine Partnerschaft die das Teilfeld BDSM abdeckt. Um es sehr verkürzt darzustellen.
Das zusammen ist eher selten der Fall, aber wenn es so käme, bräuchte ich Poly nicht.
Im übrigen glaube ich auch nicht, das es dann einfacher wäre, es ist nur anders.
Zudem sind beide Bereiche, Bereiche in denen ich auch unabhängig von Poly, in intensivem Kontakt zu anderen Menschen bin.
Ich kann es aber, weil ich gerade auch drei Männer liebe, habe nur zu keinem eine Partnerschaftliche Beziehung.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
*******usy:
@****on
Mit Rückkehr zur Monoamorie oder -gamie ist gar nicht gemeint, dass einem Polyamorie zuwider geworden ist, sondern dass man sehr wohl weiter andere lieben mag - nur ohne praktische Liebesbeziehung.
Aber das war doch vorher auch schon so, oder?

"Vorher" mochte man weiter andere lieben ohne praktische Liebesbeziehung?

Vor was genau? Vor der Rückkehr in die Monoamorie? Vor dem Konzept der Polyamorie? Vor dem Stellen meiner Frage, also für mich?

Monogamie und Monoamorie heißen für mich: Andere zu lieben (auch ohne Sex oder Nebenbeziehung) ist Fremdgehen, und damit Ehebruch, jedenfalls irgendwie sanktionierbar.

Andere heimlich oder offen zu lieben ist in diesem Konstrukt Verrat.
*******illi Frau
51 Beiträge
Ich denke das ein Grund sein könnte,das Polygamie/-amorie unterschiedlich definiert wird. So definieren manche die Polyamorie nicht als Gefühle für mehrere Menschen,sondern als Beziehungsform...für mich sind Polygamie und Polyamorie nicht das Gleiche,sondern Polygamie die Beziehungsform (die man offen oder geschlossen lebt wie es individuell sich richtig und gut anfühlt) und Polyamorie die definition dafür das man in der Lage ist für mehr als nur einen Menschen tiefere Gefühle empfinden zu können.

Polygam leben ist mir zur Zeit auch nix...da ich Depp nach der Entscheidung eknes anderen Menschen gleich doppelten Kummer hatte und so blindlinks in den Käfig geflogen bin das ich den Schlüssel verlegt habe 😂🙈
Ich weiß zwar ich könnte jederzeit...doch kann ich momentan einfach nicht...oder möchte vielleicht auch irgendwie nicht...zumal man jemanden für den man tiefere Gefühle empfindet und mit dem man mehr als bloß Spaß möchte ja auch nicht gerade an jeder Ecke findet...
Doch die Polygamie...für mich ja das fühlen für mehrere das war immer so und bleibt auch...da gab es bei mir nie eine Tür die ich öffnen oder schließen könnte... ich habe lediglich mit der zeit eine definition für mein empfinden gefunden,die es mir zum einen ermöglicht anderen mein Fühlen zu erklären und für mich die Möglichkeit meine Gefühle zu verstehen...

Keine Ahnung was die Zukunft bringt...daher kann ich nur sagen wie es jetzt ist...um Hier und Jetzt lebe ich monogam und fühle wie ich immer Gefühlt habe (Polyamor)...die Beständigkeit tut mir einfach gerade sooo gut...

Ich kann mir vorstellen das es denen die sich für Monogamie da sicher ähnlich gehen wird...es tut ihnen im hier und jetzt einfach gut und daher entscheiden sie sich im Hier und Jetzt für genau das...vermutlich fühle diese auch weiterhin polyamor,definieren es bloß anders...haben jetzt vielleicht das Gefühl eine entgültige entscheidjng getroffen zu haben und handeln daher so wie sie es nun mal gerade tun...doch jeder kann und macht es jeden Tag...Entscheidungen treffen und das immer wieder neu auch wenn man sich einmal meint entgültig entschieden zu haben...so kann es morgen schon wieder komplett anders aussehen...denn so ist das Leben immer wieder neu und immer wieder spannend mit neuen Herausforderungen 😄
****4me Frau
6.054 Beiträge
Für mich ist es so, dass ich nur, weil ich u. U. Polyamor fühle nicht auf Teufel komm raus in einem Polyamoren Beziehungsgeflecht leben muss.

Für mich heißt Polyamor zu sein fühlen zu dürfen / lieben zu können wie es für mich passt und mir nicht von irgendwem diktieren zu lassen wie ich zu leben habe - auch mit von anderen Polys.

Ich für mich möchte kein Polybeziehungsgeflecht. Das passt für mich nicht, ist für mich nicht stimmig und trotzdem kann ich Lieben wie ich will.
*******ild Frau
21 Beiträge
Vom Fluss und so...
@*******onne: Das ist ja wirklich nicht sehr nett „dieses alles ist im Fluss blabla“. So finde ich, sollte hier keine Diskussion geführt werden. Niemand, der schon mal eine Beziehung scheitern gesehen hat, sollte sich auf diese Weise (respektlos wirkt das auf mich!) äußern, wenn er offen und (selbst-)kritisch ist.
Natürlich bewegt sich das Leben immer, auch Beziehungen. Mein Mann ist gestorben, meine Kinder gehen aus dem Haus. Auch das ist Bewegung. Nicht immer traurig, aber immer in Bewegung, und ganz sicher kein blabla. Und für mich auch keine Ausrede, mich nicht festzulegen. Ich lege mich sehr fest, und freue mich über kostbare Momente mit anderen Menschen, mono oder poly oder pupsegal. So fest sie sein können, so lange sie dauern, möglichst lange. Aber eben auch in dem Wissen, dass nichts ewig währt. (Und DIES hat letztlich nicht mal etwas mit der Mono/Poly-Frage zu tun. Aber ich finde, dass es trotzdem hierhergehört. Weil im monogamen Denken verdrängen wir oft leider, dass wir Sachen, Menschen oder Situationen nicht besser halten können, wenn wir fester danach greifen…)
******age Mann
3.119 Beiträge
Mono oder Poly
Meine Rückkehr zur Monoamorie entstammt der Erfahrung einer offnen Beziehung vor Jahrzehnten, dass die Hauptbeziehung nicht besser wird. Nun liebäugle ich zwar mit "echter" Polyamorie zweier gleichwertiger Partnerschaften, bezweifle aber dass mir ein tiefes Einlassen dann noch möglich ist - und genau darum geht es mir, also bin ich im Grunde weder poly noch mono, sondern möchte einfach (mindestens) eine tiefe Beziehung eingehen.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Ich will nur eine Liebesbeziehung führen, weil mehrere meine persönlichen Kapazitäten übersteigen. Ich will aber mehrere lieben, ich will flirten, und ggf. mit mehreren Sex haben. Transparent, liebevoll, achtsam allen gegenüber. Rücksicht auf die Frau meiner Liebesbeziehung nehmend, indem ich Flirt und Sex dort weglasse, wo es ihr Unbehagen bereitet. Lieben kann ich allerdings nicht weglassen. Meine Partnerin soll alle Freiheiten bzgl. Liebe, Sex, Verliebtheit und Flirt wahrnehmen dürfen.

Bin ich nun monogam? Monoamor? Eher nicht, oder?
****4me Frau
6.054 Beiträge
****on:
Ich will nur eine Liebesbeziehung führen, weil mehrere meine persönlichen Kapazitäten übersteigen. Ich will aber mehrere lieben, ich will flirten, und ggf. mit mehreren Sex haben. Transparent, liebevoll, achtsam allen gegenüber. Rücksicht auf die Frau meiner Liebesbeziehung nehmend, indem ich Flirt und Sex dort weglasse, wo es ihr Unbehagen bereitet. Lieben kann ich allerdings nicht weglassen. Meine Partnerin soll alle Freiheiten bzgl. Liebe, Sex, Verliebtheit und Flirt wahrnehmen dürfen.

Bin ich nun monogam? Monoamor? Eher nicht, oder?

Wie weit gehen diese "Zweitkontakte" für dich denn? Denn Liebe muss meiner Meinung nach wachsen und das kann sie nur indem man, auf welcher Ebene auch immer, eine längerfristige Beziehung mit jemandem eingeht. Das kann auch freundschaftlich sein, aber wenn Sex hinzu kommt, wie in einer Affäre und da auch Liebe mit dabei ist, dann ist es eine Liebesbeziehung - vielleicht eine Nebenbeziehung, aber Beziehung.

Wenn du aber nur hin und wieder mit Jemandem poppst, auch mit kribbeln vielleicht, aber sonst keinen engeren Kontakt pflegst, wie soll dann Liebe entstehen? Verliebtheit vielleicht.
Aber das hat ja nix mit wirklicher Liebe zu tun. Dann bist du meiner Meinung nach aber in ner offenen Beziehung, aber nicht Polyamor.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
****4me:
Liebe muss meiner Meinung nach wachsen und das kann sie nur indem man, auf welcher Ebene auch immer, eine längerfristige Beziehung mit jemandem eingeht.

Stimmt immer wieder mal für mich, aber nicht grundsätzlich. Ich kann spontan dauerhafte Liebe empfinden. Eine nähere Beziehung wie Freundschaft etc. braucht's da nicht unbedingt.

****4me:
Wenn du aber nur hin und wieder mit Jemandem poppst, auch mit kribbeln vielleicht, aber sonst keinen engeren Kontakt pflegst, wie soll dann Liebe entstehen? Verliebtheit vielleicht.
Aber das hat ja nix mit wirklicher Liebe zu tun.

Poppen ist für mich auch nicht unbedingt der Weg zur Liebe. Die kommt davon unabhängig.

Ich unterscheide bei mir zwischen Liebe (ruhige, tiefe und dauerhafte Maximal-Zuneigung) und Verliebtsein (sprudelnde Begeisterung für einen Menschen). Das eine ist nicht besser als das andere. Einfach ganz verschiedene Gefühle.
*******one Mann
862 Beiträge
wir sind (wie) Tiere...
****on:
Rückkehr zur Monoamorie/-gamie

Ich fühle mich dann beklommen und habe das Bild eines freigelassenen Vogels, der ohne Not in seinen Vogelkäfig zurückgeflattert ist, vor Augen. Und der die Käfigtür selbst schließt.

Jetzt frage ich mich natürlich, warum Menschen ihre klar erkannte natürliche Freiheit aufgeben, um sich dem kirchlich propagierten Einehe-Dogma zu unterwerfen.

Warum könnte mensch nach einer bewusst gewollten Polyamorie-Zeit die grundsätzliche Beschränkung auf das Lieben nur eines einzigen Menschen wiederhaben wollen?
Ich würde mir nicht soviel Gedanken machen um die anderen - kennst du keine Wildtiere, die beim Menschen aufwachsen und die man auswildern kann?
Manche kann man nicht mehr auswildern , weil sie in der Freiheit zu Grunde gehen würden - also bleiben sie in ihren Stationen.
Schwäne leben monogam - Delphine polyamor.
Ich kann verstehen, dass es Tiere gibt, die das wissen und aus der Sicherheit heraus, lieber in einem geschlossenen Behältnis leben mit der gewissen Grundsicherheit und andere, die lieber das Risiko suchen.
deswegen sollten wir uns davon nicht beklemmen lassen
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