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Rückkehr zur Monoamorie/-gamie

****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Eine interessante Sichtweise, Soukie_3! Meine Ausgangsfrage bezog sich auf eine etwas andere Perspektive.

Ich hätte meine Monoehe nie als "Schublade" empfunden, und ich habe zeitlebens polyamor gefühlt, was für mich ebenso keine Schublade darstellt. Es handelt sich bei "mono" und "poly" in meinen Augen vielmehr um Beschreibungen von etwas Beobachtetem, also nicht umgekehrt Definitionen, in die jemand "gesteckt" wird..

Monoehe bedeutet nach meinem Erleben sehr wohl, dass Fremdlieben, rein seelisch!, auch Fremdgehen ist (man kennt es von Swingern: sexuelle Vergnügen mit anderen sind kein Fremdgehen, aber wehe, einer verliebt sich!). Etwas, das das Aus einer Ehe bedeuten kann. Und so war ich in meiner Ehe und in einer mehrjährigen Beziehung irgendwann später enorm unter Druck, weil ich diese Lieben nunmal empfinde. Zu Ehemaligen, zu Freunden etc. Und hat in beiden Fällen stark zum Ende der Beziehungen beigetragen.

*****e_3:
Ich habe aber auch vorher gar nicht so wesentlich anders gefühlt, denn es gab, schon bevor ich geheiratet habe, 2 Männer, die ich sehr liebte und das auch noch beim "Ja" im Standesamt.
Beziehungen hatte ich vor der Ehe mehr als zwei, aber diese beiden Männer liebte ich weiter, wobei ich mit dem Einen nie eine Beziehung hatte, denn der Mann, der die "erste große Liebe meines Lebens" war, ist schwul.

War meine Ehe, bevor sie 2006 durch eine weitere gelebte Liebe der Definition "polyamor" nahe kam, also nicht monogam? *oh2*

Nach der Definition, wie ich sie von meiner Umwelt kenne: Ganz klar nicht monogam. "Mono" nur im Sinne der aktuellen Anzahl von Liebesbeziehungen, nicht aber im eigentlichen Sinne.

*****e_3:
Ich fühlte mich aufgrund der schon beim "Ja" zur Ehe empfundenen Liebe zu Weiteren nie als "Ehebrecherin" und stellte wegen dieser früher begonnenen Lieben, die eben nie enden, weder meine Treue in den folgenden 14 Jahren Ehe infrage, noch würde ich diese Jahre als "polyamor" bezeichnen.

Meine Partnerinnen haben mich als Ehebrecher bzw. Fremdgeher bezeichnet. Dabei habe ich nur polyamor gefühlt, eben wie du auch. Was aber in einer monogamen Vereinbarung nicht geht.

*****e_3:
Gedanken und Gefühle sind frei - gehören mir - und so lange sie im Handeln keine Konsequenzen für meinen Partner haben, ist das absolut in Ordnung.
"Untreue" wird es - in meinen Augen - erst dann, wenn ich aufgrund meiner Gefühle etwas heimlich tue, was meinen Partner, würde er es wissen, verletzt.

Das aber ist eine polyamore Haltung, keine monogame. Es geht nicht ums Verletzen dabei, sondern um Verrat an der vereinbarten Exklusivität. Lateinisch excludere = auschließen... Exklusivität schließt Beziehungsfremde kategorisch aus dem Lieben aus.

*****e_3:
lernte ich 2014 meinen heutigen Partner kennen, für den Polyamorie anfangs sehr verunsichernd war und der sich Exklusivität wünschte.
Ich ging diese Beziehung ein und erntete dafür aus dem Kreis derer, die für sich selbst "nie wieder mono" wollten wenig Verständnis. Viele sahen darin einen "Rückschritt aus der Freiheit, die ich doch 8 Jahre gelebt hatte".

Die Frage ist, was für ihn Exklusivität bedeutet, und ob du ihm diese wirklich gibst. Wenn er dein polyamores Lieben zugesteht, ist die Exklusivität bereits zugunsten einer polyamoren Konstellation aufgebrochen.

Und unter diesem Aspekt ist Monogamie ein Rückschritt, denn er bedeutet im Allgemeinverständnis, dass beziehungsfremde Lieben nicht toleriert werden. Ein Rückschritt in die Enge der Gefühlseinschränkung.

Aber wie ist es, liebe Mitlesende, wenn ihr wieder "mongam" werdet, bleibt ihr dann im Herzen dennoch polyamor? Für mich wäre das keine Monogamie. Denn es kommt für mich auf die Liebe an - Beziehungen sind im Gegensatz zu ihr nachgeordnet. Beziehungen sind vereinbarte Partnerschaften mit Regeln, Liebe hingegen elementar.

Also: Ich finde es polyamorer, wenn ich viele liebe, als wenn ich nur eine liebe, aber viele Beziehungen führe.

Aber wer weiß, vielleicht bringt der Thread zutage, dass niemand wieder wirklich monogam geworden ist, nachdem er erst einmal das (in meinen Augen) menschengerechtere Viel-Lieben für sich erkannt hat. *nixweiss* Ich bin gespannt! *g*

*****sko:
Was heißt hier "werden"?
Was werden?
...
Ich "lebe" polyamor, "fühle" polyamor, das sind wohl die passenderen Verben für dieses Adjektiv, das so viel Bedeutung und Kraft hat.

Genau, ich meinte es synonym. "Werden" im Sinne von vor allem "fühlen".
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
In meiner, von mir und meinem Mann als monogam erlebten ersten 14 Jahren Ehe, gab es natürlich keine weiteren Partner, die mein Verhalten hätten kritisieren können.

Wie kann es bei dir, Trigon weitere "Partnerinnen" während der - als monogam beschriebenen - Ehe gegeben haben, wo du doch schon Liebe zu wem Weiteren als "nicht monogam" wertest - als "Untreue?
So ganz verstehe ich das jetzt nicht.

Monogamie ist auch was anderes, als Monoamorie und diesen Unterschied finde ich nicht unwesentlich.
****e59 Frau
3.510 Beiträge
*****sko:
Wie passt da... Ich "werde" poly...???

Ist polyamor ein Zustand? Ein Beruf? Ein Hobby?
Wenn ja, dann passt das "werden" und aber auch die Annahme des Erreichens eines anderen, höheren Zustands.... Das viel gepriesene "Weiterentwickeln".

Ich unterhalte mich öfter mal auf Stammtischen mit Menschen - zum Teil sehr jungen Menschen - über Polyamorie und ganz viele vertreten die Meinung, dass man das erlernen kann...

Ich persönlich denke ich bin so... ich fühle es... und das nicht erst seit ein paar Jahren... das war schon immer da, auch wenn ich monogam gelebt habe.

Erlernen kann man vielleicht den Umgang mit Gefühlen wie Eifersucht z. B... aber da kann ich nicht mitreden, kenne ich nicht...
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Soukie_3, das ist ein Missverständnis. Nicht weitere Partner (die ich eben nicht hatte) haben mich kritisiert, sondern meine monogamen Partnerinnen. Sie fühlten sich durch meine weiteren Lieben zutiefst verraten.

*****e_3:
Monogamie ist auch was anderes, als Monoamorie und diesen Unterschied finde ich nicht unwesentlich.

Ja, so sehe ich es auch, aber da es hier im Forum querbeet oft synonym gebraucht wird, habe ich den Thread beides umfassend als "Rückkehr zur Monoamorie/-gamie" betitelt. Ich weiß ja auch nicht recht, wohin diejenigen zurückgekehrt sind. Mir ist nur aufgefallen, dass diese Rückkehr in irgendwas mit "mono" behauptet wird.

Beides aber, Monogamie wie Monoamorie sehen auf keinen Fall vor, dass die Partner ihre Gefühle auf zusätzliche romantische Lieben richten. Nicht nur im Ausleben, sondern auch im Herzen. Und passiert es doch: Ehe/Beziehung zu Ende.... ooooder Öffnung Richtung Polyamorie.

****e59:
ganz viele vertreten die Meinung, dass man das erlernen kann...

Ich persönlich denke ich bin so... ich fühle es... und das nicht erst seit ein paar Jahren... das war schon immer da, auch wenn ich monogam gelebt habe.

Ich denke auch: Ich habe mein polyamores Fühlen nicht erlernt, es war halt da. Weshalb ich von Partnerinnen als "unfähig zu einer Monobeziehung" bezeichnet wurde. Was ich gelernt habe: Ich darf polyamor fühlen, ich bin kein Verräter, sondern nur nicht willens, monoamor und monogam zu leben.
******age Mann
3.117 Beiträge
Rückgekehrt
Also, ich bin zur Monoamorie zurückgekehrt,
nachdem ich vor Jahren einmal offene Beziehung gelebt habe.

Und ja, ich kenne den Unterschied zwischen offener Beziehung
und echter Polyamorie.

Bei einer offenen Beziehung besteht ja immer die Gefahr,
dass diese durch das "Bekanntgehen" nicht besser wird.

Ob ich Polyamorie mit der von mir gewünschten Intensität
der Monoamorie hinbekäme, weiß ich allerdings nicht.

Vielleicht ist gerade das eben nur ein Wunschtraum,
der sich nur sehr schwer leben lässt. Ebenso wie eine
Dreierbeziehung mit zwei Frauen.

In der Vergangenheit hatte ich oft schon genug damit zu tun,
eine Beziehung in der gewünschten Innigkeit aufzubauen.
*******Top Mann
1.035 Beiträge
****on:
Jetzt frage ich mich natürlich, warum Menschen ihre klar erkannte natürliche Freiheit aufgeben, um sich dem kirchlich propagierten Einehe-Dogma zu unterwerfen.

Warum könnte mensch nach einer bewusst gewollten Polyamorie-Zeit die grundsätzliche Beschränkung auf das Lieben nur eines einzigen Menschen wiederhaben wollen?

Nicht meine ich natürlich die Monozeiten, die sich aus der jeweiligen Situation ergeben. Nein, es geht hier um die bewusste Rückkehr in das alte Modell Monogamie.

Ich bin gespannt auf eure Gedanken dazu!

Meine Gedanken wirst Du wenig charmant finden…

Erstens: Was soll die Verknüpfung von „Aufgabe meiner Freiheit“ mit „kirchlich-propagiertem Einehe-Dogma“? Das sind für mich dümmliche Alt-68’er-Parolen à la „wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment“.

Wenn ich meine Freiheit –ganz oder teilweise– aufgebe, dann immer aus der Freiheit heraus, genau das zu tun können, wenn es und wie es mir beliebt.

Mich auf einen einzigen geliebten Menschen zu fokussieren bedeute nicht, mich zu beschränken. Wo, bitte, ist eine Einschränkung, wenn ich es gerade gar nicht anders will und mich nicht beschränkt fühle?

Vielleicht habe ich auch gerade nicht mehr Kapazität für mehr als eine Liebe in meinem Leben. Mehre zu haben, nur um des mehrere habens willen, damit ich als praktizierender Poly gelte? So ein Geltungsbedürfnis habe ich nicht. Es liefe auch meinem Grundgedanken von Liebe zuwider, wenn ich dem geliebten Menschen nur um eines Konzeptes willen nicht gerecht werde und das verwehre, was die gemeinsame Liebe braucht: Zeit, Raum und Zuwendung.

In einem einzigen Punkt stimme ich zu: Bei mir war es immer eine bewusste Entscheidung. Die traf ich stets, weil ich etwas so wertvolles von einem anderen Menschen geschenkt bekomme, dass mir diese Entscheidung sogar sehr leicht gefallen ist.

Machen Dogmen und Grundsätze in entgegengesetzter Richtung eine Liebe oder ein Liebesleben besser? Wohl kaum!

Zusammenfassend ist meine Antwort, dass meine klar erkannte natürliche Freiheit darin besteht, mich gar keinem Dogma zu unterwerfen, sondern so zu leben, wie ich gerade in und mit meinen (Liebes-) Beziehungen will.
*****sko Mann
197 Beiträge
****on:
Genau, ich meinte es synonym. "Werden" im Sinne von vor allem "fühlen".
Sorry, aber das ist doch mehr als schräg *hae*
Wer soll denn diese Metaphorik noch kapieren?
Schon seltsam, dass Du nicht das schreibst was Du meinst, sondern Synonyme benutzt, bei einfachen Verben... Warum?
Verwirrung stiften?

Das gehört meiner Meinung nach genau zu den Gründen, warum es hier immer öfter zu Missverständnissen kommt und User keine Lust mehr haben, hier zu schreiben und sich verabschieden . Immer dieses "um den Brei herum", Schreiben, selten auf Augenhöhe.

Naja, was soll's.... Ich beende mal das, ist ja eh *offtopic*...
*******Top Mann
1.035 Beiträge
****on:
.. ein Missverständnis. Nicht weitere Partner (die ich eben nicht hatte) haben mich kritisiert, sondern meine monogamen Partnerinnen. Sie fühlten sich durch meine weiteren Lieben zutiefst verraten.

Ich hätte es vermutlich eher weichgespült formuliert und geraten, sich Gedanken über die Kommunikation zu machen, wenn das immer wieder passiert.

Es könnte ja durchaus sein, dass für die monogam denkenden und fühlenden Partnerinnen nicht so recht erkennbar war, woran sie waren bzw. worauf sie sich einließen.

Auf den Punkt bringt es
*****sko:
Wer soll denn diese Metaphorik noch kapieren?
Schon seltsam, dass Du nicht das schreibst was Du meinst…

Meta-Kommunikation mag zwar beim literarischen Quartett für intellektuelles Publikum recht amüsant sein — wenn Beziehungen verhandelt werden, ist man aber auf dem Boden der Tatsachen, wo es um ganz Bodenständiges wie das Fundament, auf das sich eine Beziehung gründet, geht.

Wenn man in „höheren Sphären“ schwebt und Otto Normalverbraucher damit regelmäßig im „wahren Leben“ oder hier in der Gruppe abhängt, gibt es m.E. zwei Möglichkeiten: Sich Leute zu suchen, die auf gleichem Niveau unterwegs sind, oder sich die Mühe zu machen, empfängergerechter zu kommunizieren.

So viel können einem die Mitmenschen sogar wert sein, wenn man sie nicht liebt.

Falls einem die Liebe zu den eigenen Ideen so wichtig ist, ist es vergebene Liebesmüh, wenn es kaum einen anderen erreicht.

Um einer Ermahnung vorzubeugen: Ich habe bewusst etwas spitzzüngig formuliert — in der Übertreibung liegt manchmal die Deutlichkeit.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
OK, Trigon, ich hatte das mit "den Partnerinnen" unter meinem Zitat bzgl Ehe tatsächlich falsch verstanden.

Es ist und bleibt doch alles eine Frage klarer Absprachen und deutlicher Kommunikation.
Wenn ich eine Beziehung eingehe und in dieser Exklusivität der Gefühle verspreche (was m. E. utopisch ist) so muss ich mich nicht wundern, wenn's bei Nichteinhaltung des Versprechens kriselt.

Daher ist Ehrlichkeit ja so wichtig.

Ein ganz aktuelles Beispiel, damit wir mal diese ganze Theorie verlassen? *zwinker*

Wenn ich meinem Partner Exklusivität verspreche und doch weiß, dass es noch wen gibt, den ich liebe, dann REDE ich. Ich kann doch sagen :
"Ja, ich gebe das Versprechen, monogam zu leben, ABER, momoamor zu fühlen, dass kann ich nicht versprechen, weil...."

Dann SIEHT mein Partner mich und weiß, was möglich ist und was nicht. Ich bin authentisch und er kann entscheiden. Ich finde das fair.

WENN mir dann - zum Beispiel hier im JC - ein Austausch sehr bedeutsam wird und mich ggf etwas verunsichert, so REDE ich wieder...
Da ist für mich kein Unterschied, ob ich mono oder poly lebe, aber ich vermute mal, dass ich "in Poly-Zeiten" tatsächlich REDEN gelernt habe. Das ist bereichernd für das, was folgt.

Sicherer bin ich dadurch nicht wirklich, denn in JEDER Beziehung wird Kommunikation ganz neu entwickelt.
Vermutlich rede ich heute extrem schnell und zeitig, um meinen Partner in allem "mitzunehmen".

So wird für mich das, was ich mal "gelernt" habe, bereichernd und ich erlebe, dass absolute Transparenz Sicherheit geben kann.

Für uns ist DAS der Weg und... ich habe das tiefe Empfinden, dass er gut ist.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
*****e_3:
Wenn ich meinem Partner Exklusivität verspreche und doch weiß, dass es noch wen gibt, den ich liebe, dann REDE ich. Ich kann doch sagen :
"Ja, ich gebe das Versprechen, monogam zu leben, ABER, momoamor zu fühlen, dass kann ich nicht versprechen, weil...."

In meiner zweiten langjährigen Beziehung hatte ich von vornherein klargestellt, dass mir die Liebe zu Freunden und vor allem Freundinnen im Vordergrund steht. Zunächst ließ sie sich darauf ein, doch später hatte sie den Eindruck, dass zu einer monogamen Verbindung Liebesgefühle in äußere Richtungen nicht passten. Ich bekam ein Ultimatum, auf sie zu verzichten, andernfalls sei eine Trennung unausweichlich. Ich habe nicht verzichtet.

Das wiederum hatte mit der langjährigen Ehe zu tun, in der ich tatsächlich meiner Frau zuliebe alle amourösen Verbindungen und auch sonstigen Freundschaften auf Eis gelegt hatte. Ich dachte, ich sei es ihr schuldig, der Ehe wegen. Mit meinen Zwanzigundnochwas war mein Durchblick ziemlich begrenzt. Aber es war gleichzeitig eine wichtige Erfahrung. Die Ehe zerbrach auch wegen der Lieben im Außen - ich war überfordert mit meinem Gelübde und habe es aufgekündigt. Woraufhin meine Frau auszog. Ich hatte mir geschworen, nicht mehr auf Freunde und Lieben zu verzichten, weshalb ich bei der Beziehung im vorstehenden Absatz so klar war.

Ich habe im Grunde gar keine Beziehung mehr angestrebt, ich komme besonders gut auch als Single klar. Doch meine Liebe zu einer polyamoren Frau lässt mich anders denken und fühlen, und ich weiß: unsere Beziehung ist geradezu darauf angelegt, früher oder später in vollständigem gegenseitigen Vertrauen auch weitere Lieben auszuleben. Damit lasse ich die Erfahrungen aus den beiden vorstehenden Absätzen hinter mir.

Ich wusste es halt nicht besser, aber wäre mir klar gewesen, dass es neben dem Standardmodell auch ein polyamores gibt, ich hätte selbstverständlich von vornherein nur dieses gewählt. Das Standardmodell mit seelischem Treueversprechen halte ich nicht aus. Für meine genannten Partnerinnen war es kein Problem, es zu leben - sie hatten keine Liebe für andere Männer.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Und deine Frau konnte echt nicht damit leben, dass du Liebe zu weiteren Frauen GEFÜHLT hast, oder... war es so, dass du diese weitere Liebe auch ausleben wolltest, in Form körperlicher Nähe zu weiteren Frauen?

Den Begriff "Polyamorie" kenne ich - wie bereits erwähnt - erst seit 2006.
Vorher, als ich so um die 20 war, war im Bekanntenkreis ein Paar, die das Swingen für sich entdeckt hatten und darüber mal auf einer Feier sprach.
In meinen jungen Jahren - und meinem damaligen Weltbild - fand ich das absolut unfassbar, was "die Beiden da trieben". Wir haben zwar heute keinen Kontakt, aber von einem gemeinsamen Bekannten weiß ich, dass sie auch fast 30 Jahre später noch sehr glücklich zusammen sind.

OK, Swingen wäre überhaupt nicht meins, aber ich will mit dem Beispiel sagen, dass ich als junge Frau (wie wohl die Meisten) ein Bild von Beziehung hatte, in dem eine auf den Partner bezogene Exklusivität bzgl jeder körperlichen Nähe für mich einfach Fakt war.
Dass ich zwar Liebe zu weiteren Männern fühlte, ließ mich ans Ausleben dieser Gefühle nicht mal denken. Ich hatte also selbst dieses Bild absoluter körperlicher Treue als Idealvorstellung verinnerlicht.

Ich hätte somit, bevor ich eine weitere Liebe - mit dann inzwischen Mitte 30 - fühlte, die zum totalen Umwerfen dieser Einstellung führte, gar nicht ein anderes Beziehungs"modell" (blödes Wort *lol*) wählen KÖNNEN.

Will sagen :
Erst dann, wenn aus gefühlter Liebe eine wahnsinnige Sehnsucht nach Nähe zu wem Weiteren wurde, war ich überhaupt erst in der Lage, das mir Anerzogene zu hinterfragen.
Platonische Liebe hätte - so bedeutsam sie auch ist - nicht diese "Kraft" ausgelöst, aus der heraus der Mut entstand, sich aus etwas zu lösen, das ich vorher nie anzutasten gewagt hätte.

Mit der weiteren Liebe, war die, die bereits länger Bestand hatte (die zu dem Mann, mit dem ich verheiratet war) ja nicht weniger geworden und ich wollte diese Beziehung nicht verlieren. Von daher wäre für mich eine Trennung von meinem Mann, um dadurch die Freiheit zu bekommen, die weitere Liebe zu leben, nicht der Weg gewesen. Ich wollte gerade DAS nicht!
Für mich war absolut klar, dass in dem Moment, wo mein langjähriger Partner meine weitere Liebe nicht hätte akzeptieren - und befürworten - können, ich diese weitere Liebe nicht hätte leben können.

Ich denke gerade beim Schreiben, daß vermutlich genau DA der Unterschied liegt.
Ich bin nicht bereit eine bestehende Liebe "zu opfern".
Das wäre für mich nicht der Schritt in die Polyamorie gewesen, sondern wieder was Serielles, was ich ja eben NICHT mehr wollte.
Das, was ich leben kann, orientiert sich somit an denen, die der Auslöser dafür sind, was ich fühle und da hat die langjährige Liebe doch nicht weniger Bedeutung, als eine Neue - ganz sicher nicht. *nene*

Für mich ist von daher auch dieses ganze "Entwickeln" und "Eifersucht überwinden" etc so gar nicht im Fühlen.
Wenn es sich nicht gut anfühlt - und ich massive Gefühle erleben würde, die erstmal überwunden werden MÜSSTEN, oder, wenn eine Liebe die Trennung von einer Anderen bedeuten würde - dann ist für mich poly weder möglich, noch erstrebenswert.
ICH kann gelebte Polyamorie es somit nicht "lernen", sondern nur mit denen gemeinsam gucken, die es betrifft.

Für mich persönlich ist alleine das Denken, dass ich eventuell weitere Beziehungen haben wollen würde, so die Bestehende sich mal irgendwie "gefestigt hätte" unverständlich, denn... ICH kann doch nicht planen, mich zu verlieben *skeptisch*.

Egal, was ich im Leben beschließe, oder zu planen versuche... wenn wer in mein Leben tritt, der eine die Frage nach der Entscheidung, wie es weiter gehen kann, mitbringt, so muss ich doch DANN gucken und mit allen REDEN, die die Entscheidung auch mit mir gemeinsam tragen.

Dass ich mich nicht so schnell und so oft verliebe, dass es zu dieser Situation kommt, ist auch ein Unterschied zu denen, die hier am laufenden Band neue Lieben zu finden scheinen.
Einen Menschen an meiner Seite, der Liebe zu sooo vielen empfindet, dass es auf mich regelrecht "inflationär" wirkt, wollte ICH jedenfalls nicht.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
*****e_3:
Und deine Frau konnte echt nicht damit leben, dass du Liebe zu weiteren Frauen GEFÜHLT hast, oder... war es so, dass du diese weitere Liebe auch ausleben wolltest, in Form körperlicher Nähe zu weiteren Frauen?

Nein, ich wollte diese Lieben nicht ausleben. Mir genügte nur meine Liebe. Das war auch vollständig klar. Körperliche Treue war meiner Frau auch weniger wichtig als seelische. Aber natürlich war ich körperlich treu - sowas ist so gar kein Opfer für mich.

Aus Verliebtheit und auch aus Liebe erwächst bei mir nicht automatisch ein Beziehungswunsch.

Und meine platonischen Lieben liebe ich nicht weniger als meine Partnerinnen. Ich brauche schlicht keine Liebesbeziehung. Ich brauche auch niemanden, für den ich der "wichtigste" Mensch wäre. Ich bin Liebesbeziehungen dennoch gerne eingegangen, einfach weil ich mich gerne binde, und weil mir Nähe und Intimität wichtig sind.

Wenn ich eine Beziehung eingehe, dann, weil ich es für richtig halte. Weil ich erkenne, dass wir einen gemeinsamen Weg gehen sollten, weil wir ein geiles Team sind. Liebe ist für mich eine gute Voraussetzung für eine Partnerschaft, aber nicht ihr Grund.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Ich versuche mir vorzustellen, was in einem Menschen vorgeht, der einem anderen Menschen verbietet, zu lieben, bzw. aus der Beziehung zu einem Menschen das Recht ableitet, dies zu tun.

Alleine das Darübernachdenken führt bei mir zu ganz gruseligen Gefühlen. Ich kann mich in diese Gedankenwelt genauso wenig hineinversetzen, wie in die eines Homophoben, denn sie ist mir total fremd und absolut nicht greifbar.

Das von Trigon hier Angeführte hat in meinem Denken weder mit poly, noch mit mono zu tun, sondern... *nachdenk* ... - ich kann so lange darüber nachdenken... es erschließt sich mir überhaupt nicht.

Ich liebe einen Mann und kann mir mit ihm eine Beziehung vorstellen. Dann wünsche ich mir doch, diesen Menschen auf seinem Weg zu begleiten, ihm zur Seite zu stehen (und umgekehrt *zwinker* ) und hoffe, dass er gute Gefühle hat und ihm diese auch zahlreich im Leben entgegengebracht werden.
Mit Polyamorie hatte das in meinem Verständnis nie was zu tun, sondern damit, dass Liebe doch ein wunderschönes Gefühl ist und ich allen Menschen - und doch erst recht meinem Partner - davon ganz viel wünsche.

Selbst der monogamste Partner hatte nie ein Problem damit, dass ich immer ehrlich gesagt habe, dass ich meinen schwulen Freund liebe. Ich bin mit ihm in Urlaub gefahren und niemand hatte deswegen negative Gefühle, was vermutlich bei einem heterosexuellen Freund anders gewesen wäre.
Deshalb war in meiner bisherigen Vorstellung nicht annähernd der Gedanke, dass Liebe - und diese in Freundschaft (ohne sexuelle Absichten) gelebt - problematisch sein KÖNNTE.

Fast alle meine Partner hatten "beste Freundinnen" und nicht "beste Freunde" mit denen tiefe Gespräche geführt wurden und die ihnen menschlich extrem viel bedeuteten. Ich hingegen konnte, solange ich zurückdenken kann, viel besser mit "besten Freunden" reden, als mit Frauen. Das ist doch völlig in Ordnung und man ist doch froh, wenn der geliebte Mensch Ansprechpartner(innen) hat, denen er viel bedeutet.

Wenn der Wunsch nach körperlicher Nähe dazu kommt, ist es was anderes. DANN erst spielen für mich Absprachen, die in einer Beziehung getroffen wurden, eine Rolle. Und in meiner Definition verstand ich den Wunsch nach "polyamoren Verbindungen" auch tatsächlich immer so, dass im Einklang mit allen Beteiligten das Ausleben der Liebe durch körperliche Nähe zu Weiteren möglich ist.

Wenn ich von Trigon hier lese, dass Partnerinnen sich herausnahmen, sein reines Fühlen zu bewerten - und ihm Liebe zu verbieten - so kann ich dazu nur schreiben:
Ich lerne nie aus. Es gibt da Gegebenheiten, an dessen Existenz ich echt noch nie gedacht habe, so unvorstellbar sind sie für mich. *skeptisch*
*****gra Frau
5.014 Beiträge
Danke - Soukie
ich muss hier nichts doppelt posten: Du sprichst mir aus dem Herzen.
*knuddel2*
*******_nw Frau
7.610 Beiträge
Soukie, genau so sehe ich das auch. Ich kann mir, von vielleicht ernsthaft pathologischen Persönlichkeitsmustern mal abgesehen, auch niemanden vorstellen der tatsächlich Wert darauf legt dass sein Partner keine intensiven emotionalen Beziehungen zu anderen Menschen hat - mich persönlich würde das sehr verschrecken.

Da stellt sich dann die Frage ob Trigon diese Emotion in einer Form demonstriert hat, die für seine Partnerinnen schwer zu ertragen war. Für mich macht das in der polyamoren Denkweise eigentlich den grundsätzlichen Unterschied aus, die Gewissheit, dass es nicht 'entweder - oder' gibt. Dass die Tatsache, dass man auch andere Menschen in partnerschaftsähnlicher Form lieben kann nicht bedeutet, dass man den eigenen Partner nicht oder weniger liebt.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
*****de2:
Da stellt sich dann die Frage ob Trigon diese Emotion in einer Form demonstriert hat, die für seine Partnerinnen schwer zu ertragen war. Für mich macht das in der polyamoren Denkweise eigentlich den grundsätzlichen Unterschied aus, die Gewissheit, dass es nicht 'entweder - oder' gibt. Dass die Tatsache, dass man auch andere Menschen in partnerschaftsähnlicher Form lieben kann nicht bedeutet, dass man den eigenen Partner nicht oder weniger liebt.

Nein, andere Partnerinnen fanden meine Demonstration von Liebe zu Anderen auch unproblematisch. Ich hatte 2015 ein Jahr versucht, Liebesbeziehungen mit fünf, eigentlich sechs sehr guten Freundinnen zu leben. Das ging im Prinzip zunächst gut, für jede von ihnen war es kein prinzipielles Problem. Dennoch kam es nach Monaten zu ziemlich üblen Reibereien zwischen den Frauen, die ja auch untereinander (teilweise sehr gute) Freundinnen waren. Diese waren der Grund, warum ich das Ausleben meiner Lieben mit ihnen beendet habe - zum Glück, denn heute sind sie wieder sehr verträglich miteinander.

Entweder-oder gibt es bei mir in der Liebe nicht.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Sie hat es gestern eingestellt und ich finde, es passt schon irgendwie zum Thema.
Einen Satz, den sie sagt, als sie ihren ersten Kontakt mit dem Leben in einer Kommune beschreibt, finde ich sehr sehr beachtenswert, nämlich - sinngemäß - den:

Man ist da, es gibt keine verschlossenen Türen, ABER man wird nicht beobachtet.

DAS kommt meinem Traum recht nahe, in dem Menschen politisches Denken verbindet - der Wunsch nach politischer Veränderung - und in dem diese Menschen im Miteinander SEIN können und ihre Liebe absolut ohne neu auferlegte Normen leben - im Einklang, ehrlich und in Verantwortung für sich selbst und andere...

Außer nach politischer Veränderung nicht nach was "Höherem" streben, sondern leben, lieben und einander unterstützen, ohne irgendwen, der sein Denken dem Nächsten aufzuzwingen versucht.
Das heißt, dass Bio neben Dosen steht, mono neben poly möglich ist und man als der Mensch angenommen wird, der man ist.
Das geht natürlich nur, wenn was Verbindendes in dieser Gruppe ist und im besten Fall ist das wirkich freilassendes, liebevolles Miteinander, was nicht mit Unverbindlichkeit oder "freier Liebe" (so, wie sie oft definiert wird) zu verwechseln ist...

Da muss niemand "zurück" zu irgendwas, sondern... lebt, wie es sich gut und stimmig anfühlt.
Schöner Gedanke.

(Und neue Ideen für meinen Garten liefert sie gleich mit *g* )


****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
*****e_3:
Da muss niemand "zurück" zu irgendwas, sondern... lebt, wie es sich gut und stimmig anfühlt.

Mein Eingangsposting betrifft dich ja auch gar nicht, denn du hast nichts verändert. Hast immer polyamor gefühlt, und tust es auch weiter. Auch Polys leben häufig ganz allein, haben dann vielleicht gar keine Beziehung, oder auch eben eine einzige. Und sind dennoch polyamor fühlende Menschen.

Ich mag es, mit mehr als nur einer Frau eine schöne, tiefe und verbindliche Beziehung zu haben, ich habe ja auch gern einen großen Freundeskreis, der ebenfalls tief und verbindlich ist. Doch unbedingt haben muss ich das auch nicht. Es ist schön, optional, aber auch nur mittel-relevant.

Aber jemand wie ich (und ich weiß aus Rückmeldungen, dass ich bei weitem nicht der einzige bin), der in einem Umfeld gelebt hat, in dem jedem glasklar war, dass seelisches Fremdgehen viel schlimmer sei als körperliches, der möchte eben nicht wieder zurück zur konstitionellen Monoamorie. Würdest du an meiner Stelle auch nicht wollen, da bin ich sicher.

Und so habe ich es verstanden, wenn ich am Rande lese, dass der eine oder andere Poly nun doch wieder zur Monoamorie/-gamie zurückgekehrt sei. Wer sich (unausgelebte) romantische Liebe eh nie verboten hat, der war halt auch noch nie im Monokäfig. Nach außen vielleicht verheiratet, aber innerlich eben doch auf "Abwegen" (wie es eine meiner Frauen formuliert hat).

Es wäre spannend, eine Umfrage zu machen, ob diejenigen so extrem selten sind, die auch seelische Treue (im Sinne von: NUR den Partner zu lieben) als unabdingbare Voraussetzung für eine monogame Beziehung sehen.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Also... ICH bin, nach polyamoren Verbindungen, die ich von 2006-2014 lebte, 2014 ganz bewusst eine Beziehung eingegangen - und lebe diese auch heute noch - die nach meinem Verständnis und dem meines Partners monogam ist.

Als "zurück" empfinde ich das nicht, auch nicht als "vorwärts" 😉 und momoamor wäre genauso falsch, wie irgendwas in Stein zu meißeln...

Es ist, wie es ist und ob es so bleibt, weiß ich genauso wenig, wie jeder, der eine Beziehung lebt.
Ich plane keine Liebe und weiß auch, dass ich nicht wirklich beeinflussen kann, was passiert und wer uns begegnen wird.
Jetzt höre ich hier mal auf, denn ich wiederhole mich.

Ich wünsche mir tatsächlich, mit meinem Partner zusammen alt zu werden. Wünschen darf ich ja. 😉
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
*****e_3:
Also... ICH bin, nach polyamoren Verbindungen, die ich von 2006-2014 lebte, 2014 ganz bewusst eine Beziehung eingegangen - und lebe diese auch heute noch - die nach meinem Verständnis und dem meines Partners monogam ist.

Was ist denn an dieser Verbindung monogam? Und was an ihr ist monoamor?

Findest du, dass jeder Poly, der beschlossen hat, nur eine einzige Liebesbeziehung zugleich zu leben, monogam ist? Fühle ich abwechselnd poly und mono, weil ich mal eine, mal keine, mal mehrere Liebesbeziehungen geführt habe? In meinem Verständnis ist Polyamorie der Wunsch und die Fähigkeit, mehrere zur gleichen Zeit lieben zu können. Warum heißt es sonst polyamor und nicht polyrelational? Mehrere Beziehungen zugleich sind polyrelational, many relationships.

*****e_3:
Ich wünsche mir tatsächlich, mit meinem Partner zusammen alt zu werden. Wünschen darf ich ja. *zwinker*

Ich würde mir das auch mit polyamoren Partnern wünschen. Und viele, die entsprechende Wohnprojekte mit mehreren Polys ins Leben rufen, eben auch. Kein besonderes Merkmal der Monogamie, finde ich.

Mein Eingangsposting war:

****on:
Warum könnte mensch nach einer bewusst gewollten Polyamorie-Zeit die grundsätzliche Beschränkung auf das Lieben nur eines einzigen Menschen wiederhaben wollen?

Ich habe das Wort "Lieben" nachträglich fett geschrieben in diesem Zitat, um zu zeigen, dass ich es auf das polyamore Fühlen bezog. Mit nur einem einzigen Menschen eine Liebesbeziehung zu führen ist für mich noch keine Monogamie. Erst die Haltung macht es daraus - oder eben auch nicht. So mein Ansatz. Vielleicht ist er falsch? Wenn er falsch ist, wie ist er dann richtig?
*****sko Mann
197 Beiträge
****on:
Es wäre spannend, eine Umfrage zu machen, ob diejenigen so extrem selten sind, die auch seelische Treue (im Sinne von: NUR den Partner zu lieben) als unabdingbare Voraussetzung für eine monogame Beziehung sehen.

Warum wäre das "spannend"? Welche Erkenntnis versprichst Du Dir bzw. für uns davon?
Wenn ich Frage, möchte ich eine Antwort. Dann möchte ich auch von der Antwort etwas für mich haben, denn sonst bräuchte ich ja nicht zu fragen. Klar wäre das anonym, aber ich bin der Überzeugung, dass, wenn sich auch nur wenige melden sollten, es zu endlosen Diskussionen kommen würde und dass man diese Meinung nicht einfach stehen lassen kann.

Warum drängt sich mir immer wieder der Eindruck auf, dass immer wieder der "Therapeut", sei es professionell oder laienhaft ambitioniert, bei einigen hier durchbricht, wenn gegen die "Grundfesten der Polyamorie" - sofern es die überhaupt gibt - argumentiert wird, bzw dogmatisch anmutende Ansätze in Frage gestellt werden.
Warum tauchen immer wieder Begriffe wie "Rückschritt" etc auf, die zur Botschaft haben, dass derjenige etwas "falsch" gemacht hat.

Mich bringt ein Satz von Nelly Stockburger zum Nachdenken, wenn es um ihren Garten geht ...
"... hier darfst Du sein ..." Ich würde mir dieses Motto auch hier wünschen, denn hier DARF man nicht sein wie man ist, man MUSS immer öfter sein ... denn sonst hagelt es Kritik. Nein - das sind manchmal keine wertfreien offenen Diskussionen, es schwebt gelegentlich zwischen den Zeilen der Zwang mit, sich rechtfertigen zu müssen für seine Meinung.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Trigon, mal ehrlich...
du möchtest in dieser Gruppe, die "Polyamorie" heißt, fragen, ob irgendwer sich vorstellen kann, nur einen Menschen zu lieben? *skeptisch*

Dann mal los! *zwinker*
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Sorry, da waren noch 2 Fragen im Text.

Monogam ist an meiner Beziehung, dass weder ich, noch mein Partner zur Zeit weitere Lieben in weiteren Beziehungen leben.

Monoamor ist das nicht, aber... wäre ich momoamor, würde ich auch nicht in dieser Gruppe sein.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
*****e_3:
Monoamor ist das nicht, aber... wäre ich momoamor, würde ich auch nicht in dieser Gruppe sein.

Guckst du Überschrift: Polyamory: Rückkehr zur Monoamorie/-gamie

Es geht um Polyamorie und ihr Gegenteil - und das ist Monoamorie. Polygamie bezieht sich ja nicht auf den "amoren" Teil. Wie erläutert, habe ich das "-gamie" hinzugesetzt, weil es im Forum so oft synonym für "-amorie" verwendet wird, zumindest bei der Monoamorie. Das Gegenteil von Monogamie ist Polygamie.

*****e_3:
Trigon, mal ehrlich...
du möchtest in dieser Gruppe, die "Polyamorie" heißt, fragen, ob irgendwer sich vorstellen kann, nur einen Menschen zu lieben? *skeptisch*

Nein. Meine Frage würde lauten: Ist seelische Treue im Sinne von "ausschließlich den Partner lieben" für dich Voraussetzung in einer konventionellen monogamen Beziehung wie beispielsweise der Ehe?

*****sko:
Warum drängt sich mir immer wieder der Eindruck auf, dass immer wieder der "Therapeut", sei es professionell oder laienhaft ambitioniert, bei einigen hier durchbricht

Ich habe keine Ahnung. Wenn du diesen Eindruck bei mir bekommst, liegst du völlig falsch. Ich sehe mich lediglich als Suchender, nicht als Besserwisser. Ich will niemanden heilen, bessern oder sonstwie beeinflussen. Jeder soll es machen wie er will. Ich habe den Thread nicht gestartet, weil ich es "falsch" finde, wenn Menschen ausschließlich einen Partner wollen, denn es ist mir ja meist auch so gegangen. Ich brauche keine "mehreren Liebesbeziehungen", aber schon mal so gar nicht.

Meine Frage war lediglich, warum Menschen wieder in die Situation zurückwollen, in denen ihnen das Fühlen von Liebe für Andere verboten ist. So habe ich die Rückkehr zur Monoamorie/-gamie halt verstanden. Wie viele tatsächliche Liebesbeziehungen jemand hat, ist gar nicht mein Thema.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Die Begriffe sind hier sicher jedem bekannt.

Dann frag doch einfach mal. Ich bin gespannt.
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