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Wo ist die Moral geblieben?

*********o1977 Frau
487 Beiträge
Themenersteller 
Wo ist die Moral geblieben?
Ihr Lieben.. ich befinde mich gerade in einer sehr anstrengenden Situation. Auf der einen Seite als Vermittlerin zwischen diversen betroffenen Personen.. auf der anderen Seite selbst durch die eine oder andere Situation getriggert.

Ich selbst würde von mir behaupten, dass ich ein sehr hohes Moralempfinden habe. Lebe seit über 15 Jahren offen Polyamor.. was nicht immer einfach war und ist und im Freundeskreis oftmals leicht belächelt wurde. Insbesondere seitens meiner besten Freundin.. meiner Vertrauten.. die meine "Lebensart" zwar seit Jahren toleriert.. sie aber weder versteht noch gut heißt.

Nun flog vor einer Woche das komplette Schein-Pseudo-Monogame Leben selbiger besten Freundin uns allen um die Ohren. Sie hatte eine Partnerin... Liebe ihres Lebens.. diese betrog sie erst mit ihrer Ex.. dann hatte sie 4 Monate parallel eine andere Frau (A.), der sie Hoffnungen machte. Am letzten Wochenende war ich mit A. beim Zelten, nachdem besagte beste Freundin sich von A. getrennt hatte. Da kam das alles raus. Ich sitze nun mitten drin.. obwohl ich mit der ganzen Sache gar nichts zu tun habe. Ich hatte mich beim bereits ersten gemeinsamen Treffen im November direkt in A. verliebt.. jedoch Abstand davon genommen, da es sich nicht richtig anfühlte. Heute weiß ich, dass ich zu diesem Zeitpunkt bereits das Verhältnis der Beiden gespürt hatte.

Für mich das Ganze hin und her... das Ganze betrügen moralisch nicht tragbar. Aber es geht hier um meine beste Freundin.. seit 20 Jahren. Wir hatten vor 20 Jahren genau dieselbe Geschichte am laufen.. für mich der Beginn einer lange Reise weg von all diesen Dramen.

Nun ist die größte Sorge meiner besten Freundin, dass ich mich meinen Gefühlen zu A hingeben könnte. Und wirft mir moralisches Fehlverhalten vor. Ex der Freundin und so.

Und ich frage mich: Wo ist die Moral geblieben? Gibt es sie noch.. die Menschen, die nicht nach ihrer eigenen Doppelmoral leben? Die sich selbst.. und anderen treu sein können? Mich kotzt das so an.. ständig wird gelogen und betrogen.. aber meine Lebensart.. oh wei.. mehrere Partner.. das geht gar nicht. Wer richtig liebt, kann sowas nicht.

Ich glaub ich geh ins Kloster!
****on Mann
16.112 Beiträge
Vielleicht ist die Zeit reif, diese beste Freundschaft mal etwas ruhen zu lassen. Sie verhält sich offenbar niemandem gegenüber freundschaftlich. Es klingt danach, dass sie eine Spur der emotionalen Verwüstung hinterlässt.

Wo bleibt die Ethik bei IHR, ist vielleicht eher die Frage, als nach Moral ganz allgemein. Natürlich gibt es viele, viele Menschen, die nicht so destruktiv mit den Gefühlen anderer umgehen. Danach kannst du ja gut im Joy Ausschau halten.
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
Verzeihung, aber das, was du da von deiner besten Freundin schreibst, wirkt auf mich höchst egozentrisch.
Ich hoffe, sie ist es wert!


Ich bewerte Menschen nach ihren Taten.
Und wer da nicht zu mir passt, den lasse ich ziehen.
****Alf Mann
8.402 Beiträge
wenn du die ex deiner Freundin liebst dann steh dazu wenn sie eine wahre freundin ist wird es sie akzeptieren lasse dir nicht von deinem Umfeld vorschreiben wenn du lieben darfst denn das ist etwas was allein dir vorbehalten ist
*******enig Mann
8.356 Beiträge
Tinchenbienchen bringt es auf den Punkt:
lasst Taten sprechen, dem kann ich nichts hinzufügen. Und Doppelmoral: jo mei, die gibt es seit Christi Geburt, vielleicht auch seit ein paar Jahren länger. Handle selbst so, wie du es aus deiner Sicht als moralisch einwandfrei empfindest und halte dich von Leuten fern, die sich aus deiner Sicht moralisch nicht einwandfrei verhalten und schon bist du das Problem mit der Moral los. Als Nebenwirkung könnte allerdings eintreten, dass du dich eine ganze Weile lang allein wiederfinden wirst. Das gibt sich aber mit der Zeit, denn du bist nicht alleine. Es gibt viele Menschen, die sich nach moralisch einwandfreien Lebensumständen sehnen. Die musst du bloß finden und schon wird alles gut.

Die Gefühle übrigens, denen du dich hingibst oder nicht, sind ganz alleine deine Sache. Und ob du ihnen nachgibst, ebenso. Finde heraus was du willst und TUE es dann auch, natürlich nur, wenn es nicht zum Schaden eines/r Außenstehenden bzw. Unbeteiligten ist. Damit sollten die Chancen recht groß sein, dass du glücklich wirst.
********ngel Frau
65 Beiträge
Ich kenne das leider auch nur zu gut....
..... das sind leider auch meine Erfahrungen...
Wir leben seid 14 Jahren Poly, werden immer belächelt und in unserem Freundeskreis belügen und betrügen sich alle munter.... das ist hart und ich fühle mit Dir!
Meine Vorredner haben darüber in meinen Augen schon alles gesagt, ich wünsche Dir ganz viel Kraft 💟
Moral?
Oha, gesagt ist ja schon alles, dennoch.............geht es mir ähnlich. Meine beste Freundin findet meine polyamore Lebensweise ganz schlimm und versteht das auch nicht. Sie toleriert das aber, will unsere Freundschaft nicht aufgeben. ( traut sich lediglich mit meinem Mann in die Therme und sie gehen ins Museum und fröhnen sich zusammen an Kunst und Kultur- sonst läuft da (leider) nichts ) Andere reden von wilder oder durcheinander Fickerei. Ist mir alles wurschtpiepegal. Ich lebe und liebe nach meiner Facon und muss immer laut lachen, wenn mal wieder im Bekanntenkreis eine Beziehung in die Brüche geht, weil alle sich heimlich verarschen und Vertrauen mißbrauchen und hoffen, das nichts raus kommt. UUUUUh, was für eine Moral *aua*
und A ist auch "eigentlich" monogam, geht aber eine heimliche Affäre mit einer gebundenen Frau ein?

In dem Umfeld weißt du ja was dich erwartet und du kannst dich entscheiden was du erleben willst....meine Meinung.

Ich sag mir dann immer wieder "Ich gehe jetzt lieber schaukeln"

lg
*********lett Frau
39 Beiträge
Ach, Moral...
Ich würde mir wünschen, dass die Menschen versuchen zu verstehen, warum ihre Liebsten so handeln wie sie es tun, anstatt ihnen Unmoralität oder Doppelmoral vorzuwerfen. Oft hilft es ja auch uns selbst, wenn wir das nicht mehr als gegen uns gerichtet empfinden. Und Beziehungen kann es auch erhalten.
Und vielleicht entspannt sich deine beste Freundin durch dein Verständnis schon so weit, dass sie zulassen kann, dass du deine Gefühle für A auslebst.
*****ane Frau
116 Beiträge
Ich muss zugeben, so in Gänze durchdrungen habe ich das Szenario gerade noch nicht *g*

Was ich aber (hoffentlich korrekt) rauslese, ist dass du dich in eine Frau verliebt hast, die durch ein "Veto" deiner besten Freundin quasi tabu ist, richtig?


Aus eigener Erfahrung lassen sich solche Situationen nicht in diesem Moment "richtig" lösen. Meine Mitbewohnerin sagt zu solchen Gelegenheiten immer ganz gerne, "einen Tod müsse man halt sterben".

Ich füge dann immer ganz gerne hinzu, dass mich keiner zum Sterben zwingen kann, wenn ich noch nicht bereit bin *zwinker*

Du schreibst, du hast dich schon vor langer Zeit auf dem Weg gemacht, das Drama hinter dir zu lassen. Vertraue dir in dieser Entscheidung und sei mutig, das auch in diesem Fall zu tun.

Ich an deiner Stelle könnte mich nämlich jetzt überhaupt nicht entscheiden. Es kann ja nach aktuellem Informationsstand beides genau nach hinten losgehen.

Und solange du kein eindeutiges Gefühl für diese Entscheidung hast- musst du wirklich eine treffen?

Ich kann mir vorstellen (und gut verstehen!), dass die Vorstellung, jetzt eine Entscheidung zu treffen, dir das Gefühl in Aussicht stellt, diese unerträglichen inneren Spannungen loszuwerden, die in dieser Situation stecken.

Aus meinem eigenen Erfahrungstopf heraus gesprochen, ist das aber eigentlich nie bis superselten der Fall.

Die inneren Spannungen, der Druck, die Hilflosigkeit, die Wut und der Trotz gehen in der Regel dann weg, wenn du dir selber die Zeit lässt, die du brauchst, bis du eine stimmige, ruhige, kurz deine Entscheidung treffen kannst.

Und dich solange so weit wie möglich von der Einladung zu diesem aufgewühlten emotionalen Drama fernhältst: )

Weil, auch wenn es sich gerade (vor allem für deine beste Freundin) sicher alles wirklich und ernsthaft sehr dringlich und tragisch anfühlen mag- diese Art der Realität zumindest zu hinterfragen ist in meinen Augen nicht automatisch ein Loyalitäts-Fauxpas.

Und kurz zur Praxis: das heißt in meinen Augen nicht, dass du dich jetzt von beiden fernhalten musst, im Gegenteil.

Aber du bist in eine Situation geworfen worden, für die du nicht verantwortlich bist.

Da ist es dein gutes Recht zu sagen, dass du diese Art emotionaler Dringlichkeit nicht willst. Und dass du dir den Raum nehmen möchtest, darüber nachzudenken, was du tun wollen wirst in Zukunft.


Alles Gute für dich!
*******usy Mann
136 Beiträge
Wessen Moral?
Hallo Scoobeedoo

ich habe Dein Posting gerad etwas auf mich wirken lassen .... und jetzt sitz ich da und frag mich: "Wessen Moral?" Über wessen Moral denkst Du nach? Über Deine oder über die von anderen?
****on Mann
16.112 Beiträge
*****ane:
Was ich aber (hoffentlich korrekt) rauslese, ist dass du dich in eine Frau verliebt hast, die durch ein "Veto" deiner besten Freundin quasi tabu ist, richtig?
...
Ich an deiner Stelle könnte mich nämlich jetzt überhaupt nicht entscheiden. Es kann ja nach aktuellem Informationsstand beides genau nach hinten losgehen.

Eigentlich kann die Freundin kein Veto einlegen. Sie kann nicht bestimmen, wie Dritte miteinander umgehen. Das ist allein deren Sache. Ich erinnere mich, dass meine langjährige Partnerin nach der Trennung von mir forderte, nicht mehr mit "ihren" Freunden Umgang zu pflegen. Das geht sie ja nichts an - es sind nicht "ihre" Menschen.

"Nach hinten losgehen" wäre im schlimmsten Fall, dass die beste Freundin das Ende ihrer Kontroll-Fahnenstange erkennt und sich zurückzieht. Nein, es wäre einer der besten Fälle, in meinen Augen. Was will mensch mit Freunden, die einen kontrollieren und rumschubsen wollen, die sie belügen und nerven? Das sind Freunde, die einen runterziehen. Der Erhalt der Freundschaft ist für nichts gut.
*****ane Frau
116 Beiträge
Trigon:
Der Erhalt der Freundschaft ist für nichts gut.

Steile These, mit Verlaub ^^

Klar "kann" die Freundin kein Bestimmungsrecht einfordern. Klar, dass niemand andere besitzt und alleine entscheiden kann, wie wer mit wem umgeht.

Aber: Menschen sind nicht perfekt. Menschen, auch geliebte Menschen, haben Schmerzen, Baustellen, Illusionen, Vorstellungen, Machtbedürfnisse, Ängste, naive Vorstellungen und Kummer.

Verhalten sich "falsch" oder unlogisch oder empörend.


Aber Menschen brauchen bei Fehlern Korrekturmöglichkeiten, nicht Bestrafung.


Und Menschen, die ich liebe, haben mein absolutes Zugeständnis, dass sie Fehler machen dürfen. Weil ich auch Fehler machen wollen darf, ohne um Freundschaften oder Beziehungen per se zu fürchten.


Das berührt nicht zwingend mein Recht, mich auch gegen die Fortführung von Freundschaften oder Beziehungen zu entscheiden, weil uns der Weg fehlt, beider Seiten Bedürfnisse hinreichend zu berücksichtigen.

Aber das ist so selten- und immer das Ergebnis von langen Verhandlungszeiten, aufrichtigem Bemühen und am Ende einem mehr oder weniger gemeinsamen Beschluss.
**********ufler Mann
179 Beiträge
Ich
habe das auch nicht als Bestrafung verstanden:
Aber Menschen brauchen bei Fehlern Korrekturmöglichkeiten, nicht Bestrafung.
Denn sie kann sich ja auch wieder umentscheiden.

Ich würde mir aber auch Zeit lassen und das Beziehungsgeflecht auf mich wirken lassen. Reden hilft oft, wenn auch nicht immer. Ich würde auch versuchen, den Druck aus mir rauszunehmen.
*********enzer Mann
270 Beiträge
Verstanden!
... habe ich den Post der TE.

Habe aber nicht alle nachfolgenden Einträge gelesen.

Lasst die Sachverhalte und die Gefühle jeweils bei den Personen, die dafür die Verantwortung tragen. Bitte nichts projezieren und/oder delegieren. Das wird dann für alle schmerzhaft.

Jeder muss die Verantwortung tragen, für den verzapften Mist und kein anderer.

Beispiel: Ich kann mit einem anderen Menschen, der in einer vertrackten Situation lebt, inklusive krasser Lügen- und Abhängigkeitsstorys, sehr gut und gerne umgehen, indem ich mich Abgrenze, meine Grenzen wahre.

Das verrückte daran ist zusätzlich dass damit ein Raum aufgespannt wird, indem der andere sich bewegen kann, wei er will und wie er möchte.
Vergleiche Stefan Hiene:

******ore Frau
4.513 Beiträge
Aber Menschen brauchen bei Fehlern Korrekturmöglichkeiten, nicht Bestrafung.

Aber sie müssen es auch wollen.

Meine Erfahrung ist meistens, dass sich Menschen in ihre Haltung verstricken und die Auflösung abwehren.

Mein Ex- Mann hat im Unterhaltsstreit (nachehelich, kein Kindesunterhalt) irgendwann den Trumpf "polyamores Verhalten" gezogen, was er als eheschädigend und damit unterhaltsverwirkend darstellte.

Er durfte damals die Regeln aufstellen, nach denen ich meinen Freiraum gestalten durfte. Die Regeln waren sehr eng (Kuscheln und Küssen war erlaubt, alle erotischen Handlungen nicht). Er ist in der Phase fleißig fremdgegangen und hat sich als Opfer gesehen ("Ich musste das tun, weil......")

Ich distanziere mich so weit es irgend geht, nachdem ich Korrekturbereitschaft großzügig ausgelotet habe. Das ist im Falle gemeinsamer Elternschaft leider sehr schwer möglich, worunter ich sehr viel weniger leide, als mein Kind, aber nicht anders möglich.

Drama mache ich wenn es irgendwie geht nicht mehr mit. Es zieht Energie ohne Ende.
*********ueck Frau
10 Beiträge
Aber Menschen brauchen bei Fehlern Korrekturmöglichkeiten, n
*danke* Danke für diesen klugen Satz! Den werde ich in passenden Momenten gerne zitieren.
*******one Mann
862 Beiträge
Alles möglich
*********o1977:
ständig wird gelogen und betrogen.. aber meine Lebensart.. oh wei.. mehrere Partner.. das geht gar nicht. Wer richtig liebt, kann sowas nicht.
Du kannst der Liebe nicht entgehen.
wenn "man" liebt geht alles - die Moral spielt sich im Kopf ab, die Liebe im Herzen.
Lügen und Betrügen entsteht aus Angst.
Angst ist das Gegenteil von Liebe.
Wer liebt kann offen sein.
Wer offen ist, kann sich glücklich schätzen.
Verletzt werden ist menschlich. Das Ego will keinen anderen neben sich und die erste Geige spielen.
Freundschaften können sich ändern.

Ein schönes Wochenende
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