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BDSM & Polyamorie
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Mehr Schein als Sein in der Poly Welt!?

*******rts Paar
37 Beiträge
Themenersteller 
@****na

Keine Sorge, klar lesen wir das noch! *zwinker*

Deine Argumente können wir im gewissen Maße nachvollziehen. Wie wir selbst schon gesagt haben, wäre es wahrscheinlich auch einfach gewesen, wenn wir bei der ersten Veranstaltung schon dabei gewesen wären.

Was unser verspätetes Eintreffen angeht, so hatte dies berufliche Gründe (leider kein Brückentag), deswegen war es uns nicht möglich 19 Uhr da zu sein.
Zudem dachten wir, dass dies bei dieser Veranstaltung eher unproblematisch ist, da laut Mitteilung hier im Forum angegeben war:

19 Uhr: Wir starten mit dem gewohnten PolyMeetup: ungezwungen, unmoderiert. Lernt neue interessante Leute kennen, bringt euch ggf. gegenseitig auf den neuesten Stand, trinkt Bier, Tee – oder was auch immer ihr wollt. Berliner Luft Shots gehen auf uns, so lang der Vorrat reicht.
22 Uhr: Party! Die Musik wird etwas lauter und schneller! Es darf getanzt werden. DJ und Künstler werden wir noch bekannt geben.

Dies bestätigte sich eigentlich auch vor Ort, da nach uns einige Gäste kamen.

Hätte, wäre, wenn nützt im Nachgang aber leider nix mehr, aber wir werden wie gesagt einiges daraus, sowie aus den Argumenten hier im Forum mitnehmen.
Soll heißen, wir werden versuchen unseren Teil in gewissen Situationen (anders) einzubringen, immer aber mit der Maßgabe, dabei nicht zu vergessen wer man selbst ist.

Eines hat uns aber der Post hier im Forum auch gezeigt....ganz allein mit der Auffassung sind wir nicht, da sich hier auch viele Mitglieder gemeldet haben, denen es scheinbar ähnlich ergangen ist. Ob dies nun mehr oder weniger mit Polys an sich zu tun hat, sei mal dahin gestellt, da solche Verhaltensweisen auch im "normalen" Leben leider nicht unüblich sind. Allerdings waren sie für uns gerade im Polybereich signifikant, teilweise sogar erschreckend!

Vielleicht, so unsere Hoffnung, hat dies ähnlichen Menschen wie uns gezeigt, dass es auch anders gehen kann und geben selbst die Hoffnung nicht auf.

Genauso hoffen wir, dass dies und gewisse Reaktionen hier manche Menschen zum Überdenken der eigenen Verhaltensweisen anregt (wie uns selbst!).

Das ist unsere Hoffnung....keine Erwartung... *top*
*******erli Paar
4.342 Beiträge
Die da blieben alle unter sich. Kein Mensch war so lieb und rollte den roten Teppich für uns aus und wollte uns unbedingt kennen lernen. Wie frech und respektlos aber auch! 


 Klar, die haben erwartet, dass man sie aktiv anspricht und unterhalten soll.

Ja genau das erwarte ich und pflege ich auch selber zutun, wenn ich zu einer Veranstaltung gehe oder selber einen Stammtisch oder eine Veranstaltung leite.

Auch später hinzugekommene Gäste würde ich versuchen zu integrieren oder Menschen vorzustellen, die ich persönlich schon gut kenne und einschätzen kann.

Das ist doch meine Aufgabe als Veranstalterin oder Gastgeberin ..... Menschen zusammen zu bringen.

in dem diese "Wesen von einem anderen Stern" explizit nicht erwünscht sind

Wenn ich Menschen ausschließe (außer wegen einem unhöflichem Verhalten oder Vollrausch) wäre ich keinen Deut besser.

Ist es wirklich so, dass polyamor Fühlende angeblich toleranter sein sollen?

Nein nicht sollen.

Aber ob Polyamory, Homosexualität, BDSM oder sonstige Menschen, die an die Toleranz und vor allem Akzeptanz von Menschen appellieren, sollten selber doch auch möglichst offen auf Menschen zugehen können.

Aber es stimmt ......
das beste Gegenmittel für Enttäuschungen ist es, selber aktiv zu werden und eine eigene Gruppe, Gesprächskreis oder Veranstaltung ins Leben zu rufen und zu organisieren.

Erst viel später kommen dann die wirklichen Erkenntnisse
Ist es wirklich so, dass polyamor Fühlende angeblich toleranter sein sollen?

Nein nicht sollen.

Aber ob Polyamory, Homosexualität, BDSM oder sonstige Menschen, die an die Toleranz und vor allem Akzeptanz von Menschen appellieren, sollten selber doch auch möglichst offen auf Menschen zugehen können.

*genau*, ich empfinde "Toleranz" als ein saublödes, überflüssiges Mode- und Kampfwort:

Wer so wenig Einfühlungsvermögen in andere Menschen hat, sie nicht in ihrer Andersartigkeit genau so respektieren und genau so sein lassen kann wie sie sind, braucht von Toleranz gar nicht zu reden.

Respekt bedeutet ausschließlich, den Anderen so zu lassen, wie er ist. Und gemeinsam nach Wegen zu schauen, ob und wie man mit diesen Unterschieden umgehen kann. Natürlich nur, so lange es keine Missionierungs- und Zerstöungsversuche gibt. Notwehr ist immer erlaubt.
****on Mann
16.042 Beiträge
*ja* Toleranz sollte in einem bestimmten Fall intolerant sein: Gegenüber Intoleranz. Das ist ihr Schutz vor ihrem Verschwinden.
So...
... kann man es auch ausdrücken, @****on *g*
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Der Begriff "Toleranz" wird m. E. zu oft missbraucht.
Dinge nicht gut zu heißen, ist mein gutes Recht.
Wenn alle immer "tolerant" sind, wird auch Dingen Raum gegeben, die nicht gut sind.... Es gäbe keinen Widerstand - hätte ihn auch in gruseligen Zeiten nicht gegeben.
*nachdenk*
****ken Mann
45 Beiträge
Toleranz...
Ich empfinde das Konzept Toleranz in vielerlei Hinsicht als problematisch ja sogar als falsch...

Dabei glaube ich eigentlich, dass unsere Gesellschaft mehr Toleranz gut tun würde.

Wie komme ich zu diesem Spagat?

1) Toleranz impliziert bzw. wird nach meiner Beobachtung oft so verstanden, dass es eine "Norm" gibt, von der abgewichen werden kann, so dass dann die (mächtigere) Gruppe der Abweichlern gegenüber Toleranz zeigen kann. In dieser Auffassung schwingt ein Machtgefüge mit... Was ist, wenn die mächtigere Gruppe plötzlich "keinen Bock" mehr darauf hat, tolerant zu sein? Toleranz hat in dieser Konnotation primär wenig mit geschätzter Vielfalt zu tun. Es geht nicht um die Freude an einer offenen Gesellschaft, nicht um das Ziel einer gelebten Pluralität, nicht um Respekt oder Akzeptanz. So verstandene "Toleranz" ist für mich nicht erstrebenswert. Ich wünsche mir, dass Menschen in ihrem individuellen "Mensch-Sein" akzeptiert werden, ja sogar geschätzt werden. Sie "nur" zu tolerieren, d.h. ihr Anders-Sein nur zu ertragen bzw. zu erdulden ist mir viel zu wenig.

2) Ein weitere Aspekt, der bei diesem Verständnis der Toleranz mitschwingt, ist die Konnotation der (toleranten) Gönner, denn sie schenken Toleranz, und der "Empfänger" dieser Toleranz, die dankbar dafür sein sollten, nicht ausgegrenzt zu werden. Ein, meiner Ansicht nach, für eine (sich liberal nennende) Gesellschaft sehr ungünstiges Machtgefüge.

3) Desweiteren leben meines Erachtens gerade auch liberale Kreise (denen ich mich prinzipiell zugehörig fühle) in letzter Zeit Toleranz sehr einseitig: Sie zeigen und fordern "Toleranz" für ... so vieles ... haben aber annähernd null Toleranz für die Ängste, Wünsche und Einstellungen von "Konservativen" oder generell Anders-Denkenden.

Ich lasse es mal bei diesen drei Aspekten. Ich glaube zusammen mit Soukie , dass der Begriff Toleranz missbraucht zumindest aber missverständlich benutzt wird!

Für mich gilt, dass ich Menschen generell mit Respekt begegne möchte und sie selbstverständlich in ihrem Anderssein akzeptieren (annehmen) und nicht nur tolerieren (ertragen) möchte. Ich bin neugierig auf eine offenen, wertschätzende, pluralistische Gesellschaft. Und alle Strömungen, die dieser Utopie entgegenlaufen kann und will ich nicht mit Toleranz begegnen, die will ich nicht erdulden, die lehne ich ab ...

aber ich möchte trotzdem den Menschen, die diese Utopie bekämpfen oder vor ihr Angst haben mit Offenheit begegnen ...
einfach um herauszufinden, warum sie so denken:
1) Angst ... das kann ich tolerieren und t.w. sogar akzeptieren
2) Gruselige Vorstellungen (um Soukies Begriff aufzugreifen) ... das will ich nicht tolerieren und schon gar nicht akzeptieren ... da will ich opponieren.

*my2cents*
Annaken
Hallo PolyHearts !


Zwei Dinge zu eurem Eingangsposting, die mir aufgefallen sind.

*******rts:
Zudem hatten die meisten Gäste Namensschilder, ausgegeben von Gastgeber mit Klebeband. Warum hatte er uns keine gegeben?

Am besten ist es in so einer Situation einfach zu fragen.
Ihr habt euch ausgegrenzt gefühlt und daher passte die Begebenheit 'kein Namensschild' in euer Fühlen.
Eine Assoziation die menschlich ist. Aber nicht zweifelsfrei richtig.
Vielleicht gab es gar keinen böswilligen Grund.
Und hätte ganz einfach gelöst werden können durch euer aktives Handeln.


Was mich zu Punkt zwei führt:

Aktives Handeln.


*******rts:
Nach einer gewissen Zeit traf ein sehr junges Paar ein. Der männliche Part fühlte sich sichtlich unwohl. In der Situation hätte sie eigentlich auf ihn eingehen sollen. Stattdessen versuchte sie krampfhaft an einem vollen Außentisch Fuß zu fassen und ließ ihn quasi stehen. Allerdings hatte sie kein Erfolg. Ihr ging es genau wie uns, denn sie wurde komplett ignoriert! Verzweifelt setzen sie sich kurzzeitig auf eine einzelne Bank, bis schließlich ein paar Leute den Tisch verlassen hatten. Daraufhin stürzte sie sich mit ihrem Freund im Schlepptau auf die freien Plätze. Geholfen hat es ihnen trotzdem nichts, denn sie wurden weiterhin einfach ignoriert und unterhielten sich nur zu zweit.
Dies war für uns eine Bestätigung und wir verließen die Veranstaltung nach nicht mal 1,5h.

Warum habt ihr das lediglich still beobachtet?

Warum seid ihr nicht auf ihn zugegangen, als er alleine 'da' stand?

Warum seid ihr später nicht auf die beiden zugegangen, als sie gemeinsam am Tisch saßen und offensichtlich 'ignoriert' wurden?

Ihr wolltet Menschen kennenlernen, die beiden wollten offensichtlich Menschen kennenlernen.

Warum habt ihr euch also nichts weiter als eine Bestätigung geholt?
Statt den Grund eures Besuchs der Veranstaltung umzusetzen?

Weil sie jung und dementsprechend 'zu jung' waren? Dann hättet ihr auch 'ausgegrenzt'. (Keine Aussage oder Mutmaßung, lediglich ein Denkanstoß.)


Ich finde, es haben sich für euch Chancen aufgetan, die ihr nicht genutzt habt.

Und wer weiß, vielleicht hättet ihr als 'kleine Gruppe zu viert' auf andere auch schon wieder ganz anders gewirkt.
*****al4 Mann
795 Beiträge
Also, nur mal so nebenbei und völlig OT:

Toleranz kommt von tolerare=ertragen.
Es hat nichts, aber auch gar nichts mit Respekt oder Akzeptanz zu tun.
*******enus Paar
253 Beiträge
Ich setze mich übrigens studienbedingt gerade mit Genderreflektierter Arbeit auseinander vor allem im Berreich Diversity.
Es geht in meiner derzeitigen machtkritischen Reflektion über die sogenannte "Ambiguitätstoleranz " könnt ihr googlen.
Ich erkläre kurz:

Es geht darum Unterschiede auszuhalten und eventuelle Gegensätze nicht sofort absolut positiv oder negativ zu bewerten. Es geht auch darum sich NICHT in der Mitte treffen zu müssen da die Tendenz zusammenzukommen ja die unterschiedlichkeit konterkariert.

Warum schreibe ich das hier?

Ich bin von meiner Person ein überzeugter Anhänger von Diversity. Vielfalt Normal als Norm

Im Bereich SoGI (Sexual orientation and gender identity) kommt man schnell auf das Thema Kategorien.
Kategorien wie Männlichn, weiblich , inter

Aber eben auch Kategorien wie Bi, Homo, Cis oder eben Poly.

Ich denke im Sinne von Diversity ist es vollkommen ok zu akzeptieren nicht nach der "wahren" identität zu streben wie eine Sexualität sein muss damit sie als diese definiert wird.

Ich denke nicht das man darum kämpfen soll wer jetzt "wahrer" Poly ist.
Ob er es aus einer Bindungsstörung oder Überzeugung, aus Lust und Laune oder langer Reflektion ist.

Diversity meint, dass viele Perspektiven gleichrranig nebeneinander stehen können.

Marginalisierung, also jemand an den Rand drängen heißt: meine Polyamorie ist "richtiger als deine" ; höherwertiger, besser. Der "andere" wird stigmatisiert.

KategorieN sind natürlich sinnvoll um Dinge zu beweisen, zu benennen, sichtbar zu machen

Ohne das Wort Poly würde es in der Gesellschaft wohl unsichtbar sein

Aber ich sehe eine Gefahr darin das die Menschen, die eh schon an den Rand gedrängt sind, nun untereinander neu aushandeln wollen wer besser oder wahrer ist.

Darum schlafe ich für diese Situation, um die Frage ob Schein als Sein Ambiguitätstoleranz vor.

Aushalten das es viele Möglichkeiten von Poly gibt. Das ist antidiskriminierende diversityorientierte Haltung zu Vielfalt.

Wer versteht was ich sage?
*******enig Mann
8.278 Beiträge
also
ich nicht...:(
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Spontan habe ich das Gefühl, das sehr wohl zu verstehen. Es widerspricht dem Wunsch nach einer gewissen stärkenden Gemeinsamkeit, die vermutlich eh nur ein Wunsch bleiben wird.
Der Wunsch, nicht alleine zu stehen, fördert die Sehnsucht nach "dem Verbindenden".

Je länger ich mich hier austausche, umso deutlicher wird :
Gibt es nicht. Das Warum hast du treffend formuliert, MarsEtVenus.
*******enus Paar
253 Beiträge
Gut ok ich bin tief ....
In der Materie drin
Ich stelle an dieser Stelle mal mein "Essay" zur Verfügung. Wenn ihr es lest dann habt im Hinterkopf das Polyamorie eine dieser "Kategorien" ist.
Vieleicht kann ich euch dann ja erleuchten, warum ich es nicht für gut finden zu fragen, wer "wahrer" Poly ist und wer nicht. Ich zitiere mich selbst:

"
Das Gleiten zwischen den Perspektiven – Chancen und Herausforderung von Differenzkategorien in der genderreflektierten Sozialen Arbeit.
Die Heteronormative entsteht aus der Annahme der binären heterosexuellen Geschlechterordnung. Dafür benötigt sie die Genderkategorien Mann und Frau. Jedoch werden beim Ausbrechen aus den Identitätszwängen bereits neue Kategorien eröffnet und neue Hierarchisierungen aus neuen Subkategorien hervorgebracht. Stellen Kategorien eine Gefahr oder eine Chance in der genderreflektierten Sozialen Arbeit dar? Benötigen wir Kategorien als Dimensionen diskriminierungskritischer Arbeit oder erschaffen sie lediglich Gräben dort, wo sich Feminismus und Queerfeminismus einander die Legitimität entziehen wollen? Kategorien erschaffen normative Schemata. Von diesen ausgehend gibt es die etikettierten Menschen, die gespiegelt aus der geschaffenen Normative gelabelt und marginalisiert werden. Die normale Kategorie stigmatisiert „den Anderen.“ Systematische Machtverhältnisse herrschen zwischen diesen Kategorien. Kategorien befähigen uns jedoch zum Definieren eines Zustandes/Missstandes/Mechanismus. Diversity selbst geht von einer Normalität der Vielfalt aus, bedient sich jedoch der Benennung von Kategorien für die Sichtbarkeit dieser. Dieses Essay soll dazu dienen sich mit der Diversitydimension des SOGI (Sexual Orientation and Gender Identity), sowie dessen Sinn und Unsinn von Kategorien für eine genderreflektierte Arbeit auseinander zu setzen.

Wenn von Geschlecht und Sexualität gesprochen wird, dann bleibt das Wort „Kategorie“ selten aus. Um eine Machtstruktur sichtbar zu machen, werden Definitionen genutzt und gebraucht (z.b. im Feminismus oder dem Streit um LGBTQI Rechte). Die Folge dieser Konstruktion und Dekonstruktion der Machtverhältnisse ist das eröffnen weiterer Kategorien zur Herstellung von Vielfaltsnormalität. So wird seit Jahren zu weiblich und männlich das 3. Geschlecht inter* gefordert. Neue Kategorien wie Femme, Butch, Cis-Frau, Genderfluid oder Cis-Man, trans* und Queer kommen hinzu. Gleichzeitig werden Stimmen der Theorie zum genderspectrum, wider der binären Geschlechterordnung, laut. Auch Hetero, Homo oder Bisexuell reichen in einer Welt von Demi-Multi-Objekt-A- oder Pansexualität längst nicht mehr aus! Auch wird sich bereits sehr lang in der Rainbow Szene darüber gestritten, ob nun die Bezeichnung LGBT, LSBTTIQ oder LGBT+ die „richtige“ Aufzählung der Kategorien rund um die sexuelle Orientierung ist, damit sich keiner benachteiligt, (un-)erwähnt und affirmativ-different benannt fühlt. (Vgl. Hartmann; o.J. : 10) Wo liegent Funktion und Ziel in diesen und weiteren Kategorien sowie Subkategorien für diversity-orientierte genderreflektierte Soziale Arbeit, welche geschlechtliche/sexuelle „Vielfalt als nNormal“ anerkennen? Gibt es Chancen oder Gefahren, welche durch die Entkategorisierung, Veruneindeutigung und dem Eeröffnen neuer
(Sub-)Kategorien im Handlungsfeld der genderreflektierten Sozialen Arbeit entstehen? In der politischen Tagespresse kommt es hierbei sogar um ein Ringen der Positionshoheit. So ist verfolgbar, wie Alice Schwarzer, die sich als Vertreterin des Feminismus und damit der Geschlechtergerechtigkeit ihrer Zeit sieht, einen offenen Graben zwischen dem Feminismus der 2. Welle, den Gender Studies und dem Queerfeminismus eröffnet. Mit der Abschaffung der Geschlechtlichkeit und deren Kategorie würde man das Bestreben des Feminismus für mehr Gerechtigkeit der Frau (auch in Bezug auf den gefährlichen patriarchalen Islam) konterkarieren und relativieren, so Schwarzer sinngemäß in der politischen Tagepresse. (Vgl. Taz; 2017: o.S.) Es gibt, trotz immer neuer differenter Sprache, affirmativen Benennung und Ausdifferenzierung weiter das Ringen darum, wer wichtiger und „Normaler“, zugehörig oder nicht „zugehörig“ ist, in der Welt der „Schachteln“ .Und dies von den Gruppen, die vorher als einheitliches Organ wahrgenommen und marginalisiert wurden (siehe Forumsdiskussion 9.6.-Gender als Perspektive). So erlebte ich die sichtbargemachte Diskriminierung der Kampagne „Diskriminierung hat viele Gesichter“ mit dem Bild „… zu transgeschlechtlich für die Anrede Frau“ (Vgl. Hartmann, Köbsell, Schäuble; 2017: 7) nicht etwa nur beim weißen hetero Mann, sondern in der feministischen oder LGBT Szene selbst. Innerhalb der neuen (Sub-) Kategorien entstehen also auf der einen Seite Hierarchien, die vorher so nicht sichtbar vorhanden waren, auf der anderen Seite entsteht immer mehr Substanz und Sichtbarkeit des Facettenreichtums dort, wo vorher ein marginalisiertes Organ in der Gesellschaft war. Nämlich „Die nicht Heteronormativen“. Benötigt die Arbeit der /des SozialarbeiterIn für die diversityorientierte Profession jetzt immer neue Kategorien und ist sie dienlich für antidiskriminierende Arbeit? Ist es sinnvoll, im Sinne nach gerechtigkeitsstrebener divsersityorientierten Sozialen Arbeit immer weitere Kategorien im SpecKtrum des Gender und der Genderidentität sowie der sexuellen Orientierung zu eröffnen oder schaffen diese Kategorien neue Konstruktionen? Bei aktuellen aber restriktiven politischen Bewegungen ist eine starke Tendenz zur Feindlichkeit gegenüber diversity-orientierten und geschlechtergerechtigkeitsherstellenden Gruppierungen, Forschungsfeldern, und damit dem vermeintlichen Angriff auf die heteronormative Ordnung, durch rechts-konservative Kräfte festzustellenscharf. Die binäre Geschlechterordnung wird von reaktionären Kräften ebenso verteidigt, wie die hHeteronormative. Trotz der „Ehe für Alle“ soll das Familienbild der heteronormativen Ehe und deren davon abgeleiteten Geschlechterstereotypen von diesen politischen Kräften gestärkt werden. (Vgl. Zeit; 2015: o.S.) Mit dem Positionspunkt „17. PEGIDA ist GEGEN dieses wahnwitzige "Gender Mainstreaming", auch oft "Genderisierung" genannt, die nahezu schon zwanghafte, politisch korrekte Geschlechtsneutralisierung unserer Sprache!“, hat es der Begriff „Gender“ sogar in eine eigene erklärte Feindeskultur der Pegida Bewegung geschafft. Denn man möchte die Kategorie Frau (und damit die völkisch- nationale Vorstellung von Mutter) nicht „abschaffen“(Vgl. Pegida;2014: o.S.). Gegenpole zu dieser Heteronormativität und der patriarchalen Dominanzkultur finden sich neben genderreflektierter Sozialer Arbeit im Feminismus oder den Konzepten um die Queer Theory (Queerfeminismus). Im Kreis derer, die für die Normalität der Vielfalt und Geschlechtergerechtigkeit eintreten, gibt es jedoch Unstimmigkeiten über zukunftsweisende Ansätze für Gerechtigkeit. Ist es sinnvoll, im Zuge der Denormalisierung der Heteronormativität und starrer Geschlechterrollen weitere Kategorien (Bisexualität, Genderfluid, Inter*, CiS-Frau) zu eröffnen, um für Diversifizierung in der Kategorie Gender zu sorgen oder ist es sinnvoll das Erstellen weiterer Kategorien kritisch zu reflektieren und über einen Gerechtigkeitsansatzansatz nachzudenken, der von einer postgegenderten Gesellschaft ausgeht?
Queere Ansätze wollten die Kategorien abschaffen, währenddessen hierfür zuerst die Kategorie Queer erschaffen werden musste.
Während der ersten Diskussion im Forum zu O9.6 wurde bereits das Kernthema dieses Essays im Beitrag „Paradoxon Queer – Das erschaffen von Kategorien mit dem Zweck diese abzuschaffen“ zu einer Diskussion zur Verfügung gestellt und setzte sich thematisch in den verschiedenen weiteren Forumsdiskussionen fort. Dabei entwickelten sich sowohl innerhalb der Lernplattform als auch im Kontext des Basistextes von von Jutta Hartmann Verschiedene Perspektiven, welche von Judith Lorber als „Gender-Paradoxie“ bezeichnet wird (Vgl. Hartman; o.J. : 28)
Perspektiven, die den Erhalt von Kategorien bekräftigen
Standpunkt Um sich gegen eine erwartete Norm sichtbar machen zu können, dienen Geschlechtskategorien zur Erreichung eines Zustandes der Echtheit. Namen und Definitionen haben hier eine enorme Wirkung die dazu nutzen können die Existenz von Dingen zu beweisen. (Gewalt an Frauen)
Standpunkt. Kategorien helfen dabei schädliche Elemente, wie etwa die Benachteiligung aufgrund der Heteronormative, zu identifizieren (Gender PayGap)
Perspektiven zur Auflösung von Kategorien
Standpunkt Wird auf Kategorien verzichtet, dann verzichten wir auf die Möglichkeit einen Menschen aufgrund seiner „Andersartigkeit“ zu bestrafen und innerhalb der Differenzlinie Gender bewusst oder unbewusst in einer niederen hierarchischen Position zu markieren
Standpunkt Beim Verzicht auf Kategorien als SozialarbeiterIn vermeidet man reproduzierende Gräben zwischen Identitäten und unterstellte Hegemoniebestrebungen (Alle Männer gegen Frauen, Hetero vs. Bi). Zusätzlich erwirkt man mit der Auflösung von Kategorien (z.B. Mann/Frau/Inter*; Homo/Bi/Hetero) mehr Binnendifferenzierung und vermeidet so Schablonen innerhalb einer Genderidentität (Wie ein_e FeministIn zu sein hat, Wie ein_e Bisexuelle_r ist) (Vgl. Wizorek;2014: 21)
Eine postgegenderte Welt ohne Geschlechter konterkariert die Forderung nach Quoten durch die Auflösung der Kategorie Mann und Frau. Dies zu erreichen kann aber am Ende erst dann sinnvoll sein, wenn Gleichstellung herrscht. (Wizorek; 2014: 33 ff.) Inwiefern es sinnvoll ist, innerhalb der derzeitigen Kategorisierung noch weitere Differenzierungen zu eröffnen, bleibt dabei fraglich. Denn es ist nicht unbekannt, dass zwischen Mann und Frau oder zwischen Homo und Hetero „das dazwischen“, in dem Fall Inter* und Bi, trotzdem eine Sonderlingsrolle einnimmt. Dieser Prozess lässt sich trotz weiterer Ausdifferenzierung beobachten. Es ist also durchaus als Dilemma auffassbar, dass gesellschaftliche Unterschiede mit neuen Kategorien immer wieder neu konstruiert werden, aber man ohne diese die Ungerechtigkeiten gar nicht erst feststellen und bekämpfen kann. Ein Dilemma ist auch der gefühlte Kampf zwischen FeminstInnen und Gender Studies, denn treten sie doch beide gegen systematische Benachteiligung und ungerechtigkeitsschaffende Strukturen in Bezug auf Gender und Orientierung ein.

Zusammenfassend und nach dem Abwägen der Polaritäten kann man evaluieren, dass durch das reflexive Aufzeigen (affirmativ- rechtlicher Ansatz) von Vielfältigkeit der (und innerhalb der) Kategorie Gender diese Kategorien/ Subkategorien erst langsam als normal etabliert werden. Schlussfolgernd könnte man sagen, dass Kategorien erst dann abgeschafft werden können, wenn sie vorher zur maximalen Sichtbarkeit geführt haben. Selbe Systematik träfe auf den Feminismus zu, der seinen Sinn neben dem Queerfeminismus genau dort erfüllt, aber diesen gleichzeitig (noch) blockiert. Die Chance für die genderreflektierende Soziale Arbeit liegt darin, Identitätszwänge zu überwinden und damit ein diskriminierungsfreies Handlungsfeld auf der Differenzlinie Gender zu schaffen. Aufgrund der eben beleuchteten Gender Paradoxie besteht jedoch die Gefahr einer „Veruneindeutigung“, die typische Problemlagen von Jungen und Mädchen, spezifische Reaktionsweisen und strukturelle Phänomene unsichtbar werden lassen. (Vgl. Hartmann; o.J. : 28) Postgender ist also vielleicht das Ideal nach dem Ziel. Aber Differenzierung lässt sich vermutlich niemals vollständig überwinden. Sie kann aber im ständigen Prozess hinterfragt werden. Die Herausforderung könnte hierbei nicht in den Kategorien liegen, sondern vielmehr mit den Zuschreibungen und deren Hierarchisierung, die diese mit sich bringen.


"
*******enus Paar
253 Beiträge
So....
Jetzt habt ihr es gelesen.

Fazit: eine Hierarchisierung innerhalb von Polyamorie ist wenig wertschätzend. Vielleicht kann Ambiguitätstoleranz aushalten, das alle Polys auf ihre Art echt sind weil Vielfalt normal ist.
******ore Frau
4.493 Beiträge
Too much! *rotfl*
No way!
Bin ein wenig im Thema, auch nicht ganz blöd, aber ich WILL diesen Text nicht verstehen müssen.

Beim Überfliegen denke ich, das hat mit dem Leben nicht mehr viel zu tun....

Kennst Du "Elevator pitch"? Das wär´s für mich!
@MarsEtVenus
Aushalten das es viele Möglichkeiten von Poly gibt. Das ist antidiskriminierende diversityorientierte Haltung zu Vielfalt.

So viele Worte und Kompliziertheiten für etwas, was es schon seit ewig gibt und ganz natürlich gelebt werden kann, im Tantra. Wobei es dort nicht "Aushalten " heißt, sondern erwartungsfreie, vorurteilsfreie, aus dem Herzen kommende Wertschätzung und das bedingungslose Annehmen jedes Menschen, unabhängig davon, wie er u.a. sein Beziehungsleben gestaltet und lebt.
*******rts Paar
37 Beiträge
Themenersteller 
@ DeaDevine

Warum seid ihr später nicht auf die beiden zugegangen, als sie gemeinsam am Tisch saßen und offensichtlich 'ignoriert' wurden?

Ganz einfach...da wir dem jungen Paar bereits zuvor die zwei Plätze an unserem Tisch angeboten hatten, welche sie leider ohne große Worte ablehnten und sich weiter damit beschäftigten, wie sie an den anderen Tisch gelangen können.

Bei dem Punkt mit dem Gastgeber bzw. den Namensschilder geben wir dir Recht. In der Sache hätten wir aktiver sein können bzw. müssen....das haben wir ja bereits schon erwähnt. *top*


Was das Thema Toleranz, Respekt etc. angeht:

Wozu muss man Wörter immer unbedingt komplett in ihrer Bedeutung zerpflücken?
Jeder Mensch hat doch seine eigene Vorstellung, Meinung oder Auslegung dieser Wörter und damit schlussendlich wie er sie im wahren Leben zum Einsatz bringt.

Wäre es nicht vielleicht ratsamer sich Gedanken zu machen, was man selbst dazu beitragen kann, damit unsere Gesellschaft (welche leider in Zeiten von Pegida und Co. *headcrash* in Schieflage geraten ist!) ein kleines Stück besser wird!?
Sei es z.B. simpel durch Verschenken eines kleinen Lächelns an den genervten oder traurig wirkenden Nachbarn in den Öffis, der vielleicht einfach einen miesen Tag hatte? Reagiert er darauf ebenso mit einem Lächeln, dann hat man doch schon gewonnen!
Das zeigt Mitgefühl und hilft Demjenigen in diesem Moment vielleicht ein wenig um den Kopf nicht ganz so hängen zu lassen.

Was Protest betrifft... selbstverständlich ist Protest wichtig um nicht hinnehmbare Missstände (der eigenen Meinung nach!) aufzuzeigen und diese am Ende dadurch vielleicht zu minimieren oder sogar abstellen zu können.
Dumm nur, dass es für gewisse Leute in unserer Gesellschaft zur Normalität geworden ist, sich über alles und jeden aufzuregen und irgendwann durch ihre ganze Aufregung an sich überhaupt nicht mehr wissen, worüber sie sich eigentlich aufregen.... *skeptisch*
*********ampyr Frau
956 Beiträge
nicht alles gelesen...
... ich bin ja eingefleischte BDSM-erin. Und habe einen Stammtisch aufgebaut und auch jahrelang in einem dreier-Team mit geleitet. In meiner jetzigen Heimat (nach Umzug) bin ich mit in die Leitung eingestiegen, weil die Leiterin und ich uns mochten und sie Unterstützung suchte.

Bei beiden Stammtischen war es folgendermaßen:
Es gab eine Nummer, die man anrufen konnte und man konnte Fragen stellen. Wer wollte konnte sich voab treffen zum kennen lernen. Oder direkt zum Stammtisch kommen. Obwohl beide Stammtische recht groß waren, fiel uns auch ohne Anmeldung auf, welches Gesicht wir nicht kennen und haben uns den oder die Neuen gewidmet...

Wir haben ein paar Fragen gestellt und auch von uns erzählt und haben dabei "gecheckt", zu welchen bereits vorhandenen Menschen/Gruppierung innerhalb des Stammtisches der oder die neuen passen könnte... (So ein ich sag mal spontanes Gefühl.) Dann sind wr mit dem oder den neuen zu den entsprechenden Gruppierungen gegangen und haben ganz klar gesagt: Guckt mal, das ist der und der, hat uns so gefunden (Internet oder Kontaktanzeigen, Profile) und dann haben wir die Runde, des näheren Umkreises vorgestellt. und es kamen immer Gespräche auf...

Stand jemand bei späteren Besuchen alleine da, haben wir das immer wiederholt und vermittelt. (War aber eher selten so.)

Es gab bei uns auch Abende mit Themen in einem Extra-Raum und unsere Vorstellungsrunde haben wir immer mit Namen und evtl. 1-2 Sätzen gemacht und damit es nicht langweilig wurde haben wir immer noch eine Persönliche Frage an alle gerichtet, die man in der Runde beantworten konnte oder eben auch nicht.

Ersteres geht auch bei einer Großveranstaltung. Man kann versuchen eine Gruppierung zu finden, die passen könnte, wenn man sich ein paar Minuten Zeit nimmt.


Das ist für mich selbstverständlich als Veranstalter/Leitung. (Unabhängig davon, welches Grundthema herrscht: BDSM oder Poly oder sonst was). Zu solchen Veranstaltungen gehe ich dann auch,... und wenn man nicht ein wenig nett begrüßt und integriert wird, bzw. von Gruppenmitgliedern auf die man zu geht, dann eine Resonanz bekommt, dann ist es der falsche Stammtisch. Dann bin nicht ich falsch, sondern die Gruppe, die ja eigentlich zum Austausch da ist und ein natürliches Interesse oder Neugierde haben sollte... so ist das bei mir... ich bin neugierig auf Menschen... mit etlichen habe ich noch heute privaten Kontakt. Mit anderen kam es nicht dazu,. weil die besser zu anderen Menschen passten...

So meine Erfahrungen (nicht polyamore Gruppen). Ich weiß gar nicht, ob ich auf Stammtische gehen möchte. Ich habe festgestellt, in meiner Umgebung gibt es polyamore Menschen, die ich in anderem Kontext kennenlernte und da ist der Draht da, einfach fragen und sich austauschen zu können.

Zumal ich ja bis Februar diesen Jahres Polyamore für mich ausgeschlossen hatte.
****ken Mann
45 Beiträge
Warum man Wörter in ihrer Bedeutung zerpflücken sollte...
@*******rts:
Wozu muss man Wörter immer unbedingt komplett in ihrer Bedeutung zerpflücken?
Weil es hilft, nicht aneinander vorbei zu reden, bzw. sicher zu stellen, dass man das Gleiche meint. Und dass man trotzdem auch daran mitwirkt, die Welt lebensfroher zu gestalten, schließt sich ja keinesfalls aus. *zwinker*

@*****al4
Die wörtliche (ursprüngliche) Bedeutung von "Toleranz" und "Akzeptanz" ist mir bekannt. Allerdings ändern sich die Konzepte von Wörtern im Laufe der Zeit ja...

Und das Konzept der Toleranz ist m.E. ein recht gutes Beispiel dafür.

Z.B. ist es recht verlogen, das "Erdulden" sprich tolerieren von Polis auf die Stufe der "Akzeptanz" dieser Lebensweise anzuheben und sich durch diese moralische (Höchst-)Leistung aufzuwerten...
*****al4 Mann
795 Beiträge
Nein, so empfinde ich das nicht.
Wenn ich etwas ertrage, dann halte ich das sozusagen aus. Ich setze mich nicht wirklich mit dem Thema oder gar dem Menschen auseinander und versuche in meinen Möglichkeiten zu verstehen. Und es kann kein Respekt entstehen.
Ich finde es total und unabdingbar wichtig, sich die Bedeutung und damit Zusammenhang dieser Wörter deutlich zu machen. Denn gerade in unserer Zeit von Populismus mit Ab- und Ausgrenzung ist es total wichtig, wach zu bleiben.
****ken Mann
45 Beiträge
Dann sind wir uns doch einig, oder...
Du findest es wichtig, sich mit der Bedeutung der Worte auseinanderzusetzen - insbesondere in Zeiten von Populismus.

Ich stimme Dir zu und weise darauf hin, dass insbesondere von populistischen Kreisen gelebte Toleranz im Sinne der Erduldens als Akzeptanz einer Andersartigkeit umgedeutet wird. Damit streben diese Kreise die Akzeptanz oder gar den Respekt vor dem Anderen aber gar nicht mehr an und werten "ihr" tolerante Verhalten sozusagen moralisch auf. Und das prangere ich an.

Ich verstehe die Begriffe scheinbar ganz genau so wie Du.
****on Mann
16.042 Beiträge
Für mich ist das Aushaltenwollen Andersdenkender, Andersfühlender und Andersseiender ein Zeichen von Respekt und Akzeptanz. Toleranz IST selbst noch keine Akzeptanz und kein Respekt, doch zeigt sich im Willen, etwas auszuhalten, diese annehmende Haltung.
*******ster Mann
1.770 Beiträge
@MarsEtVenus
"Aushalten" trifft es schon ganz gut. Am Aushalten scheitert zur Zeit reichlich viel.
Und auch das Verweigern einer Notwendigkeit zum Kompromiss ist clever.
Vielheit und Vieldeutigkeit ertragen. Kompromisse dienen nur dazu, Unterschiede anzugleichen.
Dazu fällt mir auch David Schnarch ein, der ja für Konflikte in Beziehungen Kompromisse ablehnt und darauf besteht, daß viel mehr jeder bei sich bleiben und lernen solle, den Partner und seine Abweichung von der Erwartung, die man an ihn hat auszuhalten und sich stattdessen stärker selbst regulieren solle. Differenzieren und sich selbst stützen, nennt er das.
Da kommen verwandte Gedanken zusammen.
Den Anderen "aushalten" ?
Hört sich an wie Schmerztoleranz. Igitt. Zahnarzt&Co.

Paßt nicht auf unser Thema. Ich muß niemanden "aushalten". Nicht alles mit mir machen lassen. Und wenn sie zu aufdringlich werden, greift die Gegen-/Notwehr.

Falscher Begriff für das Thema. Warum ? Quibono/Wem nutzt es ?

Ich sag's mal aus der Sicht eines einfachen Landesbewohners:

Es sollte zur Grund-Haltung eines jeden Menschen gehören, Andere ohne eigene Vor-Ab-Urteile zu sehen (Re-spekt, Avatar "Ich sehe Dich"), ihm einen gewissen Vertrauensvorschuss zu gewähren und sich offen mit ihm zusammen zu setzen (nicht auseinander). Natürlich gilt das auch für Beziehungsvorlieben.

Dem zuzustimmen, dem man zustimmen kann, das klar und ohne Emotionen zu artikulieren, bei dem man anderer Meinung ist.

Das heißt, darin übereinzustimmen, daß und wo man anders ist. Und ob man was draus macht, vielleicht sogar gemeinsam. Oder auch nicht. = Freiheit.

Die Begriffe "Toleranz", "Populismus" (egal ob Rechts- oder Links-, wie wäre es treffender mit Opportunismus ?) werden hier im falschen Zusammenhang gebraucht und sind unzutreffend.

Thema verfehlt.
*******enus Paar
253 Beiträge
Diversity
Bedeutet Vielfalt gedacht aus der Vielfalt heraus.

Es bedeutet Queerversity leben und indentitätszwänge zu unterwandern.
Randständigkeiten aufzulösen.

Hierachien und Stigma zu beseitigen


Jeder darf gleichrangig sein
Wir müssen uns nicht in der Mitte Treffen und einigen

Einer sagt er sieht es als blau der andere als ROT- DA kann man sich schlecht in der Mitte treffen


Aushalten, also Ambiguitätstoleranz bedeutet in dem Moment nicht unbedingt den anderen ertragen sondern eher ertragen, das er/sie/es mir gleichrangig steht.

Das eine Sichtweise von Poly nicht wahrhaftiger/besser/mehr wert ist wie eine andere ist.
Das nur weil ich recht habe nicht der andere unrecht haben muss.

Das ist eine Ambiguität /eine Ambivalenz /ein Paradox der eigenen Werte von Poly.

Darum habe nicht ich das Thema verfehlt sondern du erkennst meinen Zugang dazu nur nicht, der ein anderer als deiner ist.
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