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Partner plötzlich Polyamor

*******enus Paar
253 Beiträge
Themenersteller 
Der plötzlich Polyamoröse
muss dann auch noch etwas zu schreiben *g*

Erstmal vielen Dank @**l für die aufschlußreichen Beiträge und Eure Beteiligung.

Mir ist gerade ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, als wir die passende Schublade für das, was mir immer so passiert, gefunden haben. Es erklärt mir selber zumindest erstmal vieles.

Für mich ist immer klar gewesen, ich habe eine Partnerin. Und wenn sich eine Affäre ergeben sollte, hey, dann finde ich das echt Klasse und bereichernd. Die Umgebungsvariablen müssen aber stimmen und alle Beteiligten müssen Wissen, worauf sie sich einlassen. Alle Beteiligten müssen damit auch glücklich sein. Ist das nicht der Fall, dann gibt es das auch nicht. Punkt!

Gleichzeitig fällt es mir aber auch sehr leicht, meiner Partnerin alle Freiheiten zu geben. Ob Affäre, One-Night-Stand, Dates mit Frauen oder Männern... Oder auch etwas festeres, wenn sie dann doch mal eine Beziehung zu einer Frau haben will. Dabei finde ich dann höchstens gruselig, wenn jemand "aufrechnen" will.

Warum ich damit so gar kein Problem habe, kann ich auch einfach erklären:
• Partner hält man nicht dadurch, dass man sie einschränkt, sondern dadurch, dass sie sich wohl fühlen
• Wenn meine Partnerin glücklich ist, dann bin ich auch glücklich
• Nunja, und unserem Sexualleben haben die Freizügigkeiten ja auch nicht gerade geschadet... ist dann wohl der zusätzliche Profit *g*

Das Einzige, was ich nicht kann, ist Sex so ganz ohne Emotion... haut eben nicht so richtig hin bei mir. Nennt es dann "Liebe für eine Nacht... oder auch einen Monat", Verknalltheit, Hormonwallungen, oder was auch immer. Und meine Gefühlswelt ist da auch sehr differenziert...

Wie bereits beschrieben, will ich aber auch keine Affäre, wenn dadurch Probleme in meiner Beziehung zu meiner Partnerin entstehen. Da kann ich herzlich drauf verzichten. Und schon gar nicht unter dem Motto, die Probleme hören dann schon irgendwann auf... Der Gewöhnungseffekt tritt dann schon ein... oder so ähnlich...

Für mich ist mein Selbstbewußtsein seit der Erkenntnis erstmal gestärkt. Jetzt kann ich auch besser mit mir selber umgehen. Eine Affäre will ich unter den Umständen aber nicht. Und für mich ist alles fein, super und in Ordnung. Ich verspüre auch keinen Drang, dass ich jetzt unbedingt Sex mit einer/einem Anderen haben muss.

Nur, wie bringe ich jetzt meiner Freundin bei, dass sie gerne alle Freiheiten haben kann und die Freiheiten, die sie auch gerne hat, keiner Gegenleistung bedürfen? Und das ist hier gerade das echte Problem!
****on Mann
16.043 Beiträge
*******enus:
Nur, wie bringe ich jetzt meiner Freundin bei, dass sie gerne alle Freiheiten haben kann und die Freiheiten, die sie auch gerne hat, keiner Gegenleistung bedürfen? Und das ist hier gerade das echte Problem!

Lass sie das Angebot real austesten, damit sie es richtig erlebt. Vielleicht fällt es ihr dann leichter, das Unglaubliche dennoch zu glauben. *g*
********chen Frau
260 Beiträge
Liebe Venus,
von mir ganz unsortiert ein paar Gedanken zu deinem Anliegen:

• du bist nicht komisch! Auch bei mir ist Eifersucht meistens ein Ausdruck von "ich will dazugehören und nicht ausgeschlossen sein!"
• vielleicht hilft dir das Buch "Schlampen mit Moral" oder "Drei ist keiner zuviel". Oder aber auch die Broschüre "Gedanken zu einer Ethik für (bisexuelle) Menschen in Liebesbeziehungen". (Zu beziehen über z-bi.de)
• In Berlin gibt es einen Polystammtisch speziell für eifersüchtige Menschen. Gegründet von einer (hab ich mal gelesen; ich selber war leider noch nicht da), die damit der in Polykreisen häufigen Maxime "Polyamory ist nur was für nicht-Einfersüchtige!" entgegen treten wollte. https://www.facebook.com/groups/1627839930851074
• Hier noch eine Stimme für: Dinge schaffen, die du und dein Partner exclusiv teilen wollen. Für mich waren das zB immer bestimmte Serien, die ich mit ihm zusammen schauen wollte und er mit keiner anderen gucken sollte.
• Du schreibst, dass es dir weh tut, wenn er mit einer anderen lacht und Spaß hat. Da gehen meine Gedanken in 2 Richtungen: 1.) Ja, kann ich nachvollziehen, kenne ich. Ich brauche dann für eine Zeit die Regel "triff dich mit ihr, aber ich möchte euch NICHT zusammen sehen, so weit bin ich noch nicht." 2.) Mir würde helfen mir klar zu machen, dass es keine scharfe Grenze gibt, wann "Spaß haben" anfängt und dass zum einen mein Partner auch bei "nur Sex" Spaß hat, und zum anderen ich auch mit anderen lache.

Alles Gute!
********chen Frau
260 Beiträge
Nachtrag: (ich weiß nicht, wie man editieren kann, sorry...)
Der Berliner FLTI*-PolyStammtisch ist ganz toll und vielleicht eine gute Anlaufstelle für dich! Wenn dich das interessiert, kannst du mir gerne eine Mail schreiben.
*******ben Mann
3.268 Beiträge
Nachtrag: (ich weiß nicht, wie man editieren kann, sorry...)
So lange noch niemand nach dir einen Beitrag im Thema geschrieben hat, auf das kleine Zeichen rechts neben dem Datum auf deinem Beitrag gehen. Dann klappt eine Liste auf, wo du dies auswählen kannst.
*******enus:
Nur, wie bringe ich jetzt meiner Freundin bei, dass sie gerne alle Freiheiten haben kann und die Freiheiten, die sie auch gerne hat, keiner Gegenleistung bedürfen?

Lieber Mars, das kannst Du ihr nicht beibringen, so gern du das auch möchtest. Ihr könnt höchstens gemeinsam an dieser Frage arbeiten, sie kann das aber nur selbst für sich klären.

Mir sind in Deinen Beiträgen, liebe Venus, ein paar Sätze aufgefallen, die ich aufgreifen will. Auch deshalb, weil sie mich selbst in der Vergangenheit und immer wieder bewegen:

*******enus:
Ich kann mir vorstellen das wir beide zusammen in einen anderen Menschen verliebt sein könnten WEIL (und jetzt kommt der knack) und das wieder ein verbindendes Element hat.

Das ist sehr verständlich, denn Du bist ja glücklich IN Eurer Verbindung.

*******enus:
Wir sind auf Partys als "Bruder und Schwester " gegangen damit man uns nicht als Paar wahrnimmt. Damit wir Baggern können. Wir hatten vierer und alles. Es war wunderbar. Ich war niemals Ausgeschlosse

Eben. IN Euer Verbindung ist bisher so vieles möglich. Weil - wie Du schreibst - Ihr es zusammen tut, und sei es nur als Vereinbarung. Die Grenze, an die du stößt, liegt in der Erkenntnis, dass dein Partner neben eurer Verbindung ein einzelnes, autonomes Individuum ist. Er kann Gefühle zu jemand anderem haben, unabhängig von Eurer Euch verbindenden Liebe.

Ich möchte damit sagen, dass Verlustangst etwas viel Generelleres sein kann als nur die Angst, eine Liebesbeziehung zu verlieren. Sie kann darüber hinaus die Angst sein, sich und den Partner als grundsätzlich von einander getrennte Individuen erkennen zu müssen.

Denn das sind wir Menschen nun einmal: Einzelwesen, die seit der Geburt ihr individuelles Leben gestalten und entfalten müssen. Und wir bleiben auch dann Einzelwesen, wenn das Wunder der Liebe uns erfahren lässt, dass wir uns dennoch ganz unglaublich intensiv mit einem anderen Menschen verbinden können.

Wenn jedoch die liebevolle Verbindung uns den Blick darauf verstellt, dass wir dabei zugleich einzelne Individuen bleiben, dann stößt uns das Leben manchmal sehr schmerzhaft auf diese Realität. maracuja hat weiter oben sehr richtig geschrieben, dass es dann um Lernprozesse geht. Wir sind diesem Schmerz nicht hilflos ausgeliefert, sondern können glücklicherweise mit und aus unseren Erfahrungen lernen, wie wir mit dieser Realität besser umgehen können.

Und das gelingt wohl dann besonders gut, wenn beide Partner zu diesem Lernprozess bereit sind und sich miteinander auf diesen schwierigen, aber ungeheuer fruchtbaren Weg begeben.

Ich drücke Euch die Daumen
Joshi
*****uja Frau
2.464 Beiträge
Vielleicht ein hilfreicher Gedanke - vielleicht auch nicht?

wie sieht es denn aus mit anderen FREUNDSCHAFTEN? Gibt es da nicht auch gute Freunde oder Freundinnen, die mit anderen Personen ebenfalls gut befreundet sind, und mit denen manchmal Dinge und Gemeinsamkeiten erleben, die du, @***us, nicht mit ihnen teilst. Löst(e) das auch Eifersuchtsgefühle in dir aus? Wenn nicht (was ich jetzt mal vermuten würde) versuche doch zu schauen, ob es da eventuell Parallelen und Ansatzpunkte gibt, wie du dieses "Phänomen" dort betrachtest und empfindest - und ob sich das auf diese aktuelle Situation übertragen lässt?

Ich komme darauf, weil ich mich auch da noch erinnern kann, dass ich als Kind da manchmal eifersüchtig auf Freundinnen war, wenn ich entdecken musste, dass ich vielleicht nicht die einzige gute oder "beste" Freundin war.... und später habe ich gelernt zu verstehen, dass das eben UNSERER FREUNDSCHAFT keinen Abbruch tun muss.... Heute habe ich diese Eifersucht nicht mehr.

Ich denke dass Ganze hat mit einer "narzisstischen Kränkung" zu tun. Vielleicht haben wir (oder einige von uns) diesen Wunsch etwas so BESONDERES zu sein, dass wir EINZIGARTIG sind und kein anderer ebenso einzigartig und besonders für den Geliebten sein soll. Es erinnert mich an die Situation des Erstgeborenen Kindes, das sich vom Thron gestoßen fühlt, wenn ein Geschwisterchen geboren wird, das nun auch die Aufmerksamkeit der Eltern bekommt und nicht mehr nur das einzige Kind. Während einer glücklichen Verliebtheit hat man das Gefühl eines "geschlossenen, ganz auf das einzige Gegenüber bezogenen Systems" - und irgendwann kommt die Phase wo man wieder gewahr wird, dass wir als Paar keine geschlossene Blase sind, sondern uns in einer Welt bewegen, wo es eben auch andere "Besondere", "Einzigartige" gibt.

Bei einem guten Selbstwertgefühl , wenn ich in mir ruhe.... kann ich gut andere "Besondere" ertragen oder gelten lassen, ohne ein Verlustgefühl zu haben.
(Behaupte nicht, dass mir das IMMER und in jeder Situation gelingt. Aber so ist mein für mich hilfreicher Denkansatz)
*********asmus Mann
2.142 Beiträge
Die schwierigste Hürde in der Liebe...
...ist doch die eigene Denkweise entgegen der Eifersucht um diese zur Vernunft zu bringen...zumindest sehe ich das so...

Wer grundsätzlich positiv eingestellt ist, der würde auch viel lockerer verstehen, dass das Leben nicht dazu da ist, um einen Menschen nur für sich zu vereinnahmen...egal ob materiell,sexuell oder sonstige Bereiche, was das Gefühl der Eifersucht ja z.B.auch wiederspiegelt...
Darum erst einmal bei sich anfangen, wie die Gefühlslage sich ändert/ändern würde bei gleicher Lebenserfahrung...

Ich liebe einen Menschen in erster Linie dass es ihm gut geht...und da zählt jede Zustimmung zu seinen Wünschen und auch möglichst viel Unterstützung dabei, denn ich tue es aus Liebe zu ihm freiwillig und vom Herzen gerne...!!!
Gerade um zu erleben dass/ob es dem Menschen gut tut seinen Wunsch zu erleben....
Genau darauf muss ich stolz sein...und auch Stolz entwickeln...egal ob ich live miterleben kann/darf oder nicht...die Gefühlslage danach verrät alles von den Beteiligten!!!
UND...
Fühle ich mich dann negativ/scheiße...dann stehe ich vor dieser Hürde welche ich Anfangs meine...
Und wenn mein Wunschdenken (sind immer positiv) sich in der Realität anders anfühlt, dann lieber an sich ARBEITEN als an anderen!!!

Ich liebe die Polyamorie...denn sie ist genauso eine Entwicklung wie die Entstehung von Liebe in einem Menschen, wenn nicht sogar die richtige gesunde Weiterentwicklung dazu...

💋💋💋💕💕💕 ...
****on Mann
16.043 Beiträge
*********asmus:
Die schwierigste Hürde in der Liebe......
ist doch die eigene Denkweise entgegen der Eifersucht um diese zur Vernunft zu bringen...zumindest sehe ich das so...

Wer grundsätzlich positiv eingestellt ist, der würde auch viel lockerer verstehen, dass das Leben nicht dazu da ist, um einen Menschen nur für sich zu vereinnahmen...

Ich stimme zu: Menschen vereinnahmen wollen ist nicht nett.

Ich frage mich aber, ob Eifersucht negativ ist, oder zumindest negativ sein muss.

Eifersucht ist zunächst nur das Gefühl, AUCH dazugehören zu wollen. Bis hin zum Wunsch, gefühlte "Störer" herausdrängen zu wollen.

Doch muss das Gefühl ja keine Folgen haben. Ich fühle durchaus hin und wieder Eifersucht, aber ich lass sie einfach sein wie sie ist. Geb ihr kein Steuer in die Hand, wozu auch.

Ich selbst empfinde Eifersucht nicht als negativ. Sie zeigt, dass ich lebe, fühle, Bedürfnisse habe, dass ich ein biologisches Tier bin (denke gerade an die Eifersucht meiner damaligen Hunde und Katzen). Nicht alles, was unangenehm ist, bewerte ich als negativ.

Statt mir also mühsam Eifersucht abzutrainieren, lasse ich sie gelassen leben. Ihr Geschrei ist das Gebell der Hunde - die dürfen auch mal Krach machen. Ohne mich in Aktionismus zu treiben.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Es liest sich für mich in vielen Beiträgen so, dass schmerzhafte Gefühle unterdrückt - mit sich alleine ausgemacht - nicht zugelassen - als "störend" empfunden werden.

Klar *zwinker*, sind schöne Gefühle angenehmer, aber... *nachdenk* könnte ein Gefühl wie Eifersucht nicht wirklich ein Warnsignal sein.

Eine der tollsten Erfahrungen der polyamoren Beziehung war wirklich diese Mitfreude, statt Eifersucht (die ich - ganz ehrlich - erwartet hatte). Nicht"bekämpfen" oder "wegatmen" *schiefguck*, sondern einfach gar nichts Schmerzhaftes fühlen.

Wenn ich Schmerzhaftes fühle, ist doch irgendwas nicht richtig - es gibt "Baustellen" und die verhindern - bei mir wenigstens - sowieso Weiteres.

Was ich so gar nicht verstehe ist, warum ist körperliche Nähe für die TE - und für andere ja auch - weniger "bedrohlich", als Liebe?
Liebe wird doch wirklich nicht weniger, wenn sie "geteilt" wird. Bei körperlicher Nähe gibt es sie in dem Moment ausschließlich in irgendeiner Form nur einmal, selbst, wenn man dabei sein sollte, wie es die TE beschreibt.
Will man dann nicht doch viel mehr Kontrolle haben, weil das Vertrauen - was m. E. doch Grundvoraussetzung für JEDE weitere Beziehungen ist, doch nicht wirklich da ist?
*nixweiss*

Bis DAS nicht wirklich IST - ganz leicht und total geborgen - ist für mich persönlich Poly jedenfalls nicht denkbar. *nachdenk*
Eifersucht ist ein Warnsignal
*****e_3:


Klar *zwinker*, sind schöne Gefühle angenehmer, aber... *nachdenk* könnte ein Gefühl wie Eifersucht nicht wirklich ein Warnsignal sein.


JA, *genau* das ist es so habe ich es noch nicht gesehen: Ein Warnsignal, wie jeder andere Schmerz auch. Und da sollten alle 3+ hellwach werden und etwas tun. Vielleicht sogar gemeinsam.
**********ufler Mann
179 Beiträge
Soukie:
Was ich so gar nicht verstehe ist, warum ist körperliche Nähe für die TE - und für andere ja auch - weniger "bedrohlich", als Liebe?

Wahrscheinlich, weil viele Menschen ihren Körper und ihre Gefühle trennen. Da kann dann der Körper ficken, aber weil kein Gefühl dabei ist (überspitzt ausgedrückt), ist es nicht bedrohlich, weil es eben "rein körperlich" ist. Der Körper könnte auch radfahren gehen, das ist ja auch nicht bedrohlich.

Erst wenn ein Gefühl dabei ist oder überhaupt ein Gefühl ins Spiel kommt (auch ohne körperliches Agieren), haben die Menschen Angst, dass ihnen was weggenommen wird. Wegen der Prägung: "Das ist meiner / meine. Ausschließlich." Und wenn er sich jemand anderem zuwendet, nimmt er mir was weg.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
OK, da muss ich mich einfach damit abfinden, Wolkenschaufler, dass ich diesbezüglich anders empfinde.

Körperliche Nähe ohne tiefe Gefühle, finde ich persönlich nicht erstrebenswert.
Liebe ist ein so schönes Gefühl, dass daran nichts Falsches sein kann - die Menschheit braucht viel mehr davon.
WENN Liebe körperliche Nähe ersehnt, muss geguckt werden, ob Beziehung im Einklang möglich ist, was davon abhängig ist, dass Liebe ohne Leiden eine Chance für alle darstellt...
Alles Andere wäre mir viel zu stressig.

Es gibt genug zu schultern im Leben. Da sollte doch Beziehung im besten Fall "Oase" sein.
Wie viele Menschen diese Oase sind, liegt an Begegnungen, Miteinander REDEN, wenn weitere Gefühle ins "Spiel" kommen SOLLTEN, und einfach daran, wofür die Zeit gerade reif ist - oder eben nicht...

Ein Kriterium ist, was für alle Beteiligten irgendwie BEREICHERND ist und NICHT Verbiegen. Sonst ist "traute Zweisamkeit 😉 auch nicht weniger, sondern ganz einfach... gerade passender, selbst dann, wenn man, wenn man Poly jahrelang erleben durfte, eine Sehnsucht in sich fühlt, die schwer in Worte zu fassen ist... *nachdenk*
**********ufler Mann
179 Beiträge
Soukie
OK, da muss ich mich einfach damit abfinden, Wolkenschaufler, dass ich diesbezüglich anders empfinde.

Ja, ich fürchte auch. Mach dir nichts draus, wir sind ja alle anders. Oder wie es in "Leben des Brian" heißt: "Wir sind alle Individuen. Wir sind alle völlig verschieden." Und du bist die, die dann ruft: "Ich nicht."

*zwinker*

Ich werte das ja auch nicht, ebensowenig wie du.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Ob ich den Film deshalb so oft gesehen habe? *haumichwech*

*offtopic* *wink* *undwech*
*******ias Frau
4.126 Beiträge
Der Wunsch "Ausgeschlossen zu sein"
******shi:
IN Euer Verbindung ist bisher so vieles möglich. Weil - wie Du schreibst - Ihr es zusammen tut, und sei es nur als Vereinbarung. Die Grenze, an die du stößt, liegt in der Erkenntnis, dass dein Partner neben eurer Verbindung ein einzelnes, autonomes Individuum ist. Er kann Gefühle zu jemand anderem haben, unabhängig von Eurer Euch verbindenden Liebe.

Ich möchte damit sagen, dass Verlustangst etwas viel Generelleres sein kann als nur die Angst, eine Liebesbeziehung zu verlieren. Sie kann darüber hinaus die Angst sein, sich und den Partner als grundsätzlich von einander getrennte Individuen erkennen zu müssen.

Denn das sind wir Menschen nun einmal: Einzelwesen, die seit der Geburt ihr individuelles Leben gestalten und entfalten müssen. Und wir bleiben auch dann Einzelwesen, wenn das Wunder der Liebe uns erfahren lässt, dass wir uns dennoch ganz unglaublich intensiv mit einem anderen Menschen verbinden können.

Wenn jedoch die liebevolle Verbindung uns den Blick darauf verstellt, dass wir dabei zugleich einzelne Individuen bleiben, dann stößt uns das Leben manchmal sehr schmerzhaft auf diese Realität.

*spitze* Vielen Lieben Dank @ Der_Joshi für Deinen wundervollen Beitrag. Das waren beim Lesen des threads auch meine Gedanken, aber mir fehlten noch die Worte, um sie auszudrücken.

Ich kann mich noch sehr gut an meine erste extrem heftige "Eifersuchtsattacke" erinnern. Damals war ich 9 Jahre alt. Und meine beste Freundin - meine "Seelenverwandte" - freundete sich immer mehr mit einer gemeinsamen Klassenkameradin an. Diese fand ich zwar auch nett, doch in vielen Dingen bekam ich keinen Bezug zu ihr. Meine Seelenverwandte und dieses Mädchen teilten da etwas, erlebten zusammen etwas, was sie beide liebten - und ich nicht. In diesen Bereichen konnten sich die beiden in ihrer Lebensfreude gegenseitig aufschaukeln und voneinander/ miteinander lernen - und ich nicht. In diesen Bereichen waren meine Seelenverwandte und ich "andersartig". Dennoch war es meiner Seelenverwandten und mir ein Bedürfnis, dass wir diese Bereiche miteinander teilen. Alles teilen. Darin lag das Problem. Und es eskalierte in meiner überzogenen Forderung: Entweder die andere oder ich.

Es wurde besser als meine Seelenverwandte feststellte, dass dies auch andersherum der Fall sei. Das wir zwei in Bereichen miteinander verbunden sind, welche dieses Mädchen niemals mit uns teilen könne. Und als sie davon absah uns alle drei unter einen Hut zu bekommen. Sich in meiner Gegenwart wieder auf das besann, was uns verband und in der Gegenwart der anderen, was sie verband.

Aber hätte ich dies als Erleichterung empfunden, wenn ich dieses Zusammenspiel "zu dritt" zuvor nicht erlebt hätte?

Je nachdem was wir gemeinsam unternahmen, empfand ich das andere Mädchen als Klotz am Bein oder ich empfand mich selbst als Klotz am Bein der anderen. Entweder ihre oder meine Anwesenheit hemmten das Zusammenspiel. Diese positive Form des sich gegenseitig Aufschaukelns, wo alles spielend leicht wird... Ein außenstehender Beobachter, der die Vorliebe und Begeisterung nicht teilen kann, frisst Energie. Leider ist das so. Dafür kann niemand etwas. Und daran kann niemand etwas ändern. So sehr man sich auch bemüht.

Also...
Nein! Ich glaube, ich musste es selbst erleben.

Ich erlebte, dass ich diese Versuche der Teilhabe zum Kotzen finde!

Ich erlebte es zunehmend als Energie- & Zeitverschwendung. Diese Situationen zu dritt waren so doof, dass ich in der Zeit lieber ganz alleine wäre. Sollte meine Seelenverwandte doch dahin gehen, wo der Pfeffer wächst!! *gr2*

Hassliebe.

In mir wuchsen die Wünsche "Ausgeschlossen zu sein"/ "Mich selbst auszuschließen"/ "Etwas für mich auszuschließen"/ "Anders als sie zu sein".

Ich WILL NICHT Deinem Ideal NACHEIFERN!

Ich will ICH sein.

"Ich bin nicht ideal! Ich bin NUR DEINE SEELENVERWANDTE! Und das reicht mir! Mehr will ich gar nicht sein! Erkenne und akzeptier das endlich!", schrie ich bei unserer Aussprache. Das war einer dieser Momente, in dem ich über meine eigenen Worte staunte. Keine Ahnung woher die plötzlich gekommen waren. *nixweiss* Aber sie waren wahr. *ja* "Erkenne und akzeptier das endlich!", sprach ich zu mir selbst. Wurde höchste Zeit, dass ich damit beginne. "Nur Seelenverwandte - hört sich verdammt gut an.", meinte sie und wir mussten beide schmunzeln.

Ich musste diesen Wandel meiner Bedürfnisse und Wünsche selbst erleben. Ansonsten hätte ich es nie wirklich begriffen.
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