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BDSM & Polyamorie
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Zegg in Bad Belzig

**********ena38 Mann
110 Beiträge
Themenersteller 
Zegg in Bad Belzig
Hallo Gemeinde,

ich befasse mich schon länger mit dem Thema einmal das Zegg in Bad Belzig zu besuchen.
Im Moment überlege ich ob ich das Sommer Camp besuche und habe im Netz mal etwas rumgesucht.

Hier ließt man leider viele negative Dinge und einige positive Beiträge. Hat jemand von euch Erfahrung mit dem Zegg oder war/ist selbst öfters dort?

Hoffe wirklich auf einen sinnvollen Erfahrungsaustausch hier.
********er62 Mann
2.376 Beiträge
seit 2012
war ich mehrere Male im ZEGG, zuletzt vor 2 Jahren im Sommercamp. Es gibt positive und manchmal auch unangenehme Dinge, die ich dort erlebt habe. Ich würde aber durchaus wieder mal dorthin fahren.
*******enus Paar
253 Beiträge
Erzähl mal
Würde mich auch interessieren.

Was war positiv /negativ?
Wie ist die Altersklasse?
Und die Kosten?
**********ena38 Mann
110 Beiträge
Themenersteller 
Die Kosten
scheinen klar geregelt und transparent zu sein *g*
https://www.zegg.de/de/veranstaltungen.html

Ich überlege ganz spontan am Sonntag mal zum Infocafe hinzufahren..... Vielleicht kann man ja das eine oder andere dort schon in Erfahrung bringen *g*
*******See Frau
1.072 Beiträge
Oh die haben ja einiges mit Bezug zum Possibility Management. Da möchte ich gerne auch mal mit weitermachen. Hmm.
******ore Frau
4.526 Beiträge
Das zegg ist so vielfältig mit allem!

Wo viel Licht, da auch Schatten, aber die schauen sie sich noch am ehesten an.

Ich habe mal eine Sommergastwoche mitgemacht (4 Stunden/ Tag arbeiten, etwas Geld für Kost und Logis bezahlen). Da erfährt man mehr und gewinnt einen Eindruck.

Es ist ein Unterschied, ob man das zegg als Seminarbesucher oder Mitarbeitender kennen lernt!

Die Bewohner sind ob der immensen Gästezahl teilweise sehr zurückhaltend.

Die Seminarleiter sollen gut und innovativ sein. Über die Festivals höre ich nur Gutes, allerdings kenne ich auch eher Menschen, die die Stimmung dort schätzen.

@ Lustvoll_Jena38: was hast Du denn Negatives gehört?
ZEGG
Ich hatte vor einigen Jahren 2 mal mehrere Tage mit ZEGG Seminaren verbracht. Ich fand es spannend Sexualität frei Leben können zu wollen. Empfand es aber insgesamt sehr dogmatisch und drängend missionarisch. Deshalb war es dann nichts für mich. Die Idee mit Sexualität wirklich freier umzugehen finde ich nach wie vor erstrebenswert. Allerdings nicht so wie ich es damals erlebte. Wie immer, nur du weißt hinterher ob es dein Ding ist. Viel Erfolg
*******eck Paar
77 Beiträge
Nur positives
Wir waren mehrfach dort.
Wir haben eigene Seminare ausgerichtet, wobei die Betreuung sehr professionell war und die Preise günstig.
Unsere TN waren von sehr zufrieden bis skeptisch. Auf dem großen Gelände zerfiel die Gruppe aufgrund der vielen Möglichkeiten... Aber das ist sicherlich Sache des Programmes und der Gruppe.
Das generell vegetarische Essen aus meist Selbstversorgung war nicht für alle TN etwas (Fleischesser;-) Wir fanden es sehr gut!
Tatsachlich ist es so, dass die Bewohner wegen der vielen häufigen Gäste, im Kontakt eher zurückhaltend sind. Aber das finde ich verständlich. Wenn man bewusst ins Gespräch oder in Kontakt geht (je nach Thema) sind sie aber offen (zumindest bei uns).
Die Seminare und Seminarleitung vom Haus habe ich als sehr professionell empfunden. Wir planen demnächst einen Forumsleitungseminar. Diese Methode ist für Gruppenprozesse und Lebensgemeinschaften sehr zu empfehlen.
Zu Seminaren von Externen Anbietern können wir nichts sagen. Außer das der Rahmen (Haus, Essen und Umgebung) sehr gut sind. Die Unterbringungsmöglichkeiten sind vielfältig und vom Komfort her kostenabhängig (Gemeinschaftszimmer, Zelt bis Einzelzimmer).
Ich würde immer einen Schnuppertag (mit Führung etc. kostenfrei) empfehlen oder als Helfer vor Großevents mithelfen.
Mich würde auch interessieren, was Du negatives gehört hast.
Die ganzen "alten" Geschichten um Sekte etc. hatten bei unseren TN auch zur Diskussion geführt. In der aktuellen Realität ist da nichts mehr dran. (Eigenes Erleben und Zweithandinformation von einem sehr lieben Freund der dort lebt).
Wir glauben, dass war der politische Versuch ein damals sehr unkonventionelles Projekt zu verunglimpfen.

Am besten schau es dir an! Eigene Erfahrung sind die besten *zwinker*
Angst braucht Mensch wirklich nicht zu haben!
**********rache Mann
41 Beiträge
Sehr zu empfehlen!
Ich war drei Mal beim ZEGG Pfingstfestival und haben die Forumsleiterausbildung gemacht.
Das Forum hat das ZEGG als Gemeinschaftsbildenemethode entwickelt.

Ich bin dieses Jahr auch auf dem ZEGG Sommercamp.

Das ZEGG ist für mich der beste Ort, welchen ich kenne für persönliche Entwicklung in Sachen Liebe und Sexualität.
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Ergänzend kann ich noch mitteilen, dass dich der ehemalige "Sektenbeauftragte" der Ev. Kirche in B.Brandenburg im Rahmen eines Besuchs im ZEGG wegen seiner jahrelangen Hetzkampagne entschuldigt hat.
Davon schwirrt noch eine Menge im Web herum.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Ich bin seit Jahren neugierig und finde vieles so interessant, dass ich schon längst dagewesen WÄRE, wenn... ja, wenn meine Bedenken bzgl "Rückzugsort" nicht wären.

Wenn ich an einen Gemeinschaftsschlafraum und Gemeinschaftsduschen denke, ist mir das schon zu viel.
Es ist einerseits diese Sehnsucht nach Tiefe im Zwischenmenschlichen und zum Anderen gibt es Sätze und Erfahrungen aus Kindertagen, die mir tatsächlich noch (zu) oft im Weg stehen, dieser Sehnsucht Raum zu geben.

Ich würde mich - nicht nur bzgl des ZEGG - gerne "langsam vorwagen". Andererseits denke ich mir dann, dass ich mich ggf aus etwas (sich bildende Kontakte) selbst "rauskicken" würde, wenn ich ein Quartier außerhalb wähle und erstmal "langsamer schnuppern möchte"...

Aus dem Satz aus Kindertagen, der sowas beinhaltet wie "sich den Anderen besser nicht zuzumuten", wurde - neben der tiefen Sehnsucht nach einem anderen Miteinander - auch Unsicherheit.
In meiner Kinderstube ist Urvertrauen ganz sicher nicht gewachsen und es ist echt nicht leicht, sich auf den Weg zu anderem Miteinander aufzumachen, wenn dies nicht langsamer möglich ist.

So... klicke ich immer wieder auf die Seite des ZEGG... und grübel vermutlich zu viel... *nachdenk*
*******See Frau
1.072 Beiträge
Mut zur Lücke, liebe Soukie.
Wenn dein Gefühl dir sagt, du brauchst einen safe spot nur für dich, um dich von dem massiven Input zwischendurch zu erholen, dann achte und respektiere das. Du kannst das nächste Seminar dann ja volles Programm mit Gemeinschaftsräumen buchen.
Es ist wichtig, daß du dich nicht nötigen läßt, dein Gefühl völlig zu übergehen. Aus der Komfortzone rauszugehen ist richtig und wichtig - aber niemals sosehr, daß es den Boden unter den Füßen wegzieht.

Ansonsten ruf mal an und schildere deine Bedenken. Wenn die kompetent sind, werden sie dich sicher beruhigen können. Du bist ganz sicher nicht der erste Mensch, dem es so geht.

Ich kann dich gut verstehen, ich brauch morgens und abends auch ein wenig Schonraum für mich. Sonst vergesse ich, wer ich bin.
******ore Frau
4.526 Beiträge
@ Soukie_3
Vor einiger Zeit noch hast Du die Möglichkeit zur Selbsterfahrung und Selbstentwicklung ja noch deutlich in Frage gestellt, von daher ist es doch schon schön, dass Du solch eine Möglichkeit für Dich nun auch aktiv in Betracht ziehst!
Das zegg hat schon von sich aus sehr unterschiedliche Angebote mit sehr unterschiedlichen Unterbringungsformen (von Zelt bis Einzelzimmer ist alles dabei).
Und es gibt unter den zegg- Besuchern sehr viele Menschen mit speziellen Bedürfnissen, das bringen diese Prozesse durchaus auch mit sich. (Stichwort HSP).
Abgesehen davon, dass es auch lokale und regionale Anbieter solcher Kurse gibt, die man als Einstieg nutzen kann, ist das zegg auf solche Menschen gut vorbereitet. Auch die Auswärtsübernachtung ist i.d.R. problemlos möglich (bis auf Ausnahmen vielleicht, wenn es um intensive Prozessarbeit geht, in der die Konfrontation gewünscht ist, aber das sind keine Einsteigerkurse). Du wirst dort sicher gut beraten werden.
Auch Steyerberg, Sieben Linden übrigens sind Gemeinschaften, in denen so etwas stattfinden kann und ich schon Gutes gehört habe. Vielleicht für Einsteiger etwas niederschwelliger....

Ansonsten kann ich Dir einen Vorgeschmack auf das Frauen- Bad im zegg machen: es handelt sich um einen äußerst geschmackvollen Badetempel, einen orientalisch anmutenden Sal de Bain, in dem der Aufenthalt ein großes Vergnügen ist und die Frauen sehr achtsam und zurückhaltend miteinander umgehen......
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Liebe themisabeth,
ich habe nicht wahrgenommen, dass sich meine Einstellung bzgl "Selbsterfahrung und Selbstentwicklung" verändert hätte *nachdenk*,
aber vermutlich ist die Kommunikation auch eins meiner Probleme (das wäre dann ggf ein interessantes Thema! ).
*zwinker*
******ore Frau
4.526 Beiträge
@ Soukie_3
Zitat Soukie_3 vom 23.2.18
Die Gruppe heißt "Polyamory" und hat auch nicht wenige Mitglieder, aber es schreiben fast immer die gleichen.
Die, die schreiben, scheinen zum Großteil Multiplikatoren von auf mich(!) recht seltsam anmutenden "Workshops" und "Seminaren" zu sein.

Diese Behauptung mache ich daran fest, dass ein Großteil derer, die sich hier als polyamor bezeichnen, gleichzeitig dem Tantra und einer gewissen Spiritualität verbunden sind. Das Eine schließt das Andere nicht aus und natürlich ist das auch an sich völlig OK.
Es ist nur nicht - wie es den Anschein erwecken könnte - repräsentativ für alle polyamor fühlenden Menschen.
Es gibt viele polyamor fühlende, die keine Seminare besuchen und keine "Dozenten " brauchen, um im ganz alltäglichen Leben Liebe zu mehr als einem Menschen zulassen und leben zu können.

Ich persönlich begegne Menschen mit Skepsis, die immer wieder andere brauchen, um diesen Anderen (Buchautoren, Seminarleiterin,...) ein Stück ihrer Identität zur (von mir! empfundenen) "Gehirnwäsche" zu überlassen.

Provokant?
Nö, nur mein Blick auf das, was ich oft hier lese.
Sind einige polyamore Menschen derart auf der Suche nach "Schutz", dass sie besonders empfänglich werden für diese spezielle Form der "Analyse" ihrer Art zu lieben, dass sie die eigene Authentizität irgendwelchen "spirituellen Lehre(r) n" opfern?

Passiert das bei polyamoren Menschen so oft, dass wir den individuellen Charakter nicht mehr wahrnehmen können und hier immer wieder Formulierungen gebetsmühlenartig zu lesen bekommen, die dem selbstständig Denkenden als "total abgehoben" erscheinen?

Ist das der Grund, warum hier immer die Gleichen schreiben und warum - Verbindung zum eigentlichen Thema - DIESE polyamoren Menschen in ihrer speziellen, ursprünglichen Persönlichkeit nicht mehr erkennbar - und einschätzbar - sind?

Wenn ich Dich falsch verstanden habe, dann wär es schön, wenn Du den Unterschied zwischen "Deinem Wunsch nach zegg" und "Besuchern von recht seltsam anmutenden Workshops und Seminaren" etwas näher erläutern würdest.
Im zegg gibt es diese Workshops und Seminare nämlich entweder von zegg- Bewohnern oder externen Anbietern angeboten.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Danke für das Raussuchen und Einbringen des Textes, der auf den ersten Blick verständlicher Weise widersprüchlich wirkt.

Für mich ist er es nicht. Vielleicht deshalb nicht, weil unterschiedliche Betrachtung (vieles hat nun mal mehrere Seiten) zum Leben - und auch zum Inneren jedes Menschen, wie auch zur Auseinandersetzung mit allen bedeutsamen Themen - gehören und ich bemüht bin, kritisch auf alle Überlegungen und Stimmungen in mir einen Blick zu werfen.

Die Antwort auf dieses erstmal widersprüchlich Wirkende ist vermutlich etwas länger. Jedenfalls möchte ich versuchen zu Formulieren, was ich genau meine und das mache ich später in Ruhe am Laptop - also nachdem ich mit meinem Sohn gegessen habe.

Bis gleich! *wink*
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Ich hoffe, es ist für den TE OK, wenn ich hier etwas ausführlicher zur mir gestellten Frage schreibe.
Zum Thema passt es ja schon, finde ich.

Nach meiner Erfahrung (und Beobachtung) gibt es bestimmte Themen im Leben, die mich (und auch andere Menschen) ganz besonders beschäftigen, weil sie mich spüren lassen, dass sie existenziell sind. Das sind sie, weil sie (über-)lebenswichtig sind. Hierzu gehören Frieden, Umweltschutz, soziales Miteinander, Liebe, ...
Beschäftige ich mich mit einem dieser Themen genauer und intensiv, weil mir im Leben z.B. polyamores Lieben begegnet, so ist dieses Empfinden derart stark, schön, verunsichernd und auch erstmal beängstigend, dass es - jedenfalls bei mir - zum Hinterfragen von Wünschen, Sehnsüchten, ... aber auch zum Hinterfragen von Erziehung, Gesellschaft und Normen führt...

Bleiben wir hier beim Thema Polyamorie.
Für mich persönlich ein ganz besonderes Ereignis im Leben, als ich bewusst annehmen konnte, zum ersten Mal tiefe Liebe zu zwei Männern zu empfinden UND diese dann auch zulassen zu können - zu leben.
Es gab bei mir tatsächlich einen Zeitpunkt, zu dem ich dieses Fühlen annehmen und auch genießen konnte und dieser besondere Moment ließ mich an genau diesem Tag denken:
"Das Leben und diese Welt ticken ganz anders, als ich das 37 Jahre (es war 2006 *zwinker* ) lang wahrgenommen habe."

Ich fühlte mich vermutlich auch von daher so "angekommen", weil es ein LANGER Prozess der Auseinandersetzung war und ich am (damals gefühlten) "Ende" dieses Prozesses ein tiefes "Angenommen-sein" empfand und das in einem Kreis von Menschen, die auch darüber hinaus DIE Themen teilten, die mich sonst noch sehr beschäftigen.
Vermutlich ist DAS DIE Sehnsucht, die in polyamoren Verbindungen besonders deutlich wird.

Ich denke, wir alle sind suchend.
Die meisten Menschen wurden irgendwie erzogen und sozialisiert und als Kinder hatten wir vermutlich noch ein natürliches Gespür für das, was uns gut tut.
Erziehung beinhaltet leider oft Normierung, um Menschen der Gesellschaft anzupassen und nicht die Gesellschaft den menschlichen Bedürfnissen - was vermutlich gesünder wäre.
Es wird Macht ausgeübt. Gleichmachen findet selbst dort statt, wo es überhaupt nicht nötig - und auch nicht sinnvoll - ist, WEIL es nur dazu dient, Menschen durch Verbote (Beispiel: Religion) "klein" zu halten, wenn man z.B. Sexualität zur "Sünde" deklariert.

Legen wir mal diese Erkenntnis - oder dieses Empfinden von Sehnsucht - zugrunde, so KANN z.B. das polyamore Fühlen dazu führen, dass Anerzogenes, Normen und das "So ist das eben" zu bröckeln beginnt.
Ich persönlich hatte irgendwie das Gefühl, aus einer gewissen Art der Fremdbestimmung zu "erwachen" und... im GANZ persönlichen Hinterfragen FÜR MICH Bedeutsames zu verstehen.

IN dieser funktionierenden polyamoren Verbindung fand ich Halt und wahnsinnig viel Kraft.
Erst als diese NICHT mehr funktionierte, fiel ich - gefühlt - in ein großes Loch. Schließlich sind wir soziale Wesen und wenn DANN das wegbricht, was uns Sicherheit gab, dann... stehen wir da.

Menschen mit tiefen Sehnsüchten suchen doch "ihr Zuhause", womit ich jetzt DEN Raum meine, in dem sie sich angenommen - gesehen und gemeint fühlen und in dem sie ihre Themen mit anderen Menschen teilen... - Verbindung.

DIESE Sehnsucht machen sich dann LEIDER sehr oft Menschen zunutze, die diese Suchenden in neue "Normen" zu lenken versuchen und die mit neuen Dogmen neue Zwänge erzeugen KÖNNEN, WENN man sich diese Mechanismen nicht bewusst macht. Das Stichwort ist dann LEIDER wiedermal "Macht". *snief2*

Ich lese gerne über die Themen, die mich beschäftigen.
Ich tausche mich gerne mit Menschen aus, die ähnlich denken und ähnliche Schwerpunkte im Leben haben.
Ich mag aber NICHT mit "Marionetten" kommunizieren, die fast ausschließlich irgendwelche Dozenten und Autoren zitieren, weil sie deren Thesen 1:1 zu ihren eigenen machen.
Gedanken der Anderen können bereichern - das eigene Denken hinterfragen lassen und zu Diskussionen anregen.
"Gurus" gegenüber, die glauben, dass sie besonders Weise sind und "die Welt retten können", bin ich SEHR kritisch.
Auch Menschen gegenüber, die mich "therapieren" wollen, ohne, dass ich sie darum gebeten hätte.

Und hier schließt sich mein - etwas ausschweifendes - Erklären MEINER Wahrnehmung in Richtung des eigentlichen Themas ZEGG:
Anfangs war da meinerseits große Neugier, als ich vor ca. 12 Jahren von der Existenz des ZEGG erfuhr.
Dann recherchierte ich und stieß natürlich auf den Namen des Gründers und setzte mich mit seinem Denken, der Kritik an ihm und einem Teil dieses Ganzen auseinander...
Was er wollte, zog mich magisch an. Viele meiner Sehnsüchte finden hier offensichtlich Gehör... auf den ersten Blick.
Ich lebe aber schon etwas länger und ein zweiter Blick hat sich bewährt - GERADE, wenn mich was derart fasziniert.
Auch nach diesem zweiten Blick ist da noch Interesse und doch bin ich kritisch.
Das darf ich sein!

Ich persönlich muss - und möchte! - MEINE persönliche "Weiterentwicklung", die nur ich selbst als solche bewerten kann, nicht beweisen müssen, indem ich meine Individualität neuen "Dogmen" unterordne.

Ich bin SEHR interessiert am Austausch. Ich finde das Thema von so manchen Workshop sehr spannend und ich vermute mal, dass vielleicht genau dort viele Menschen sind, mit denen ich gerne Zeit verbringen würde.
Dass ich mich in eine bestehende Gemeinschaft "einfügen" muss, wenn ich Diejenige bin, die dort hin fährt, ist klar.
WENN ich dort aber NUR dann in Kontakt kommen kann, wenn ich meine persönlichen Bedürfnisse (Rückzug, Intimsphäre) nicht achte, so passt es eben LEIDER nicht. Das gilt es dann rauszufinden und abzuwägen.

Jetzt KANN man natürlich sagen:
"Dein Bedürfnis resultiert aus zu bearbeitenden "Altlasten" (Ablehnung, Missbrauch, ...) und muss überwunden werden...."
WO ist dann aber ein Annehmen meiner "Schwächen" und die Berücksichtigung MEINES Tempos - MEINER inneren Bereitschaft - etwas "anzugehen"?
Natürlich ist hier wiederum die Frage spannend, ob ggf. nur das bewusste Überschreiten dieser Grenze heilsam sein könnte. "Was ist FÜR MICH machbar und welchen Weg mag ich einschlagen?"
(Darüber denke ich aktuell viel nach, AUCH, weil gerade wieder ein für mich - so, wie es sich zeigt - neues Thema innerhalb meiner Beziehung Raum beansprucht.)

Druck ist m.E.n. keine Lösung.
Wenn ich wieder anderen etwas beweisen muss, wo bleibt dann meine Sehnsucht nach innerer Freiheit?
Darf ich mich nur dann mit Themen auseinandersetzen, wenn ich das genauso tue, wie es die Anderen zu tun scheinen?
Sind spirituelle Menschen, die sich auf den ersten Blick "unabhängiger" von Beziehungen machen und diese Beziehungen ggf. dem eigenen Weg ihrer persönlichen "Entwicklung" unterordnen, "weiter"?
Wer bestimmt MEIN "Weiter", wenn ich unter Beobachtung stehe und die Sichtweise der Anderen annehme?
Ich gucke dann auf das Leben DIESER Anderen und frage mich ab und zu, ob ich ihre Werte SO teile, oder, ob da nicht Menschen MIR "den Weg weisen wollen", ohne ihren eigenen gefunden zu haben...

Wo ich nicht kritisch hinterfragen darf, drehe ich mich - gefühlt - nur im Kreis und rutsche von einem Zwang in den nächsten.
Auch "Selbstfindung" und "Spiritualität" wird von mir an DEM Punkt als Zwang empfunden, wo es zum "Beweis" von irgendwas mutiert. Das finde ich immer extrem schade, denn darin sehe ich EIGENTLICH große Chancen, wenn alles kritisch beleuchtet werden kann. Diese Freiheit des Wachsam-seins zu erhalten, finde ich ein GANZ(!) bedeutsames "Bei-mir-selbst-sein".

Ich wage mal, hier abschließend zu formulieren, wo ich die ganz große Gefahr sehe.
Sensible, tiefgründige, suchende Menschen sind leider extrem manipulierbar. Das machen sich immer wieder "kluge Köpfe" zunutze, die irgendeine Gesellschaft - einen Kreis - zu lenken versuchen. Wir haben es in der Geschichte gesehen und wer politisch interessiert ist, der beobachtet sich LEIDER immer wieder wiederholende Mechanismen...

Ich habe ein riesen Interesse an einem anderen Miteinander und würde mir sehr wünschen, dass diese Welt friedlicher, ökologischer und bzgl. der Liebe zu den Mitmenschen offener würde, ABER...
OHNE den Zwang, dass ich dieses Wollen gleich durch für mich nicht gewollte KÖRPERLICHE Nähe zu Fremden unter irgendeine Art von Beweis stellen muss.

Ich bin NICHT "weniger weit", wenn ich wachsam hinterfrage, was wo hinter steckt und meine eigene Verletzlichkeit im Auge behalte. Das Gegenteil dürfte hier DIESBEZÜGLICH der Fall sein.
So interessant Themen und Gemeinschaft auch ggf. sind. Wo kein Raum für Individualität gegeben ist, werde ich SEHR wachsam.

Ich vermute, dass NICHT die Leute, die das ZEGG gegründet haben, die Dozenten, die dort Interessantes berichten, oder die, die diese tolle Gemeinschaft seit vielen Jahren durch ihre Arbeit ermöglichen "mein Problem" sind, sondern DIE, die gute Gedanken zur einzigen Wahrheit überhöhen - warum auch immer sie das tun, denn es ist schon in sich ein tolles Projekt.
Wer es "zur Religion" macht, wird ihm m.E. nicht gerecht.
Und... ja... ich kann auch etwas schätzen und anerkennen, ohne dass es FÜR MICH ganz persönlich IN DIESER FORM passt. DAS werde ich irgendwann herausfinden, denke ich.
Wie und wann auch immer... *zwinker*

Sonst... suche ich eben weiter nach DEN Menschen, in deren Gegenwart ich das Gefühl wiederfinde, welches mich noch mehr "zu Hause" fühlen lässt.

Ich hoffe, ich konnte hier deutlich machen, wieso erstmal widersprüchliche Beiträge FÜR MICH doch ein Ganzes ergeben.

Liebe Grße in die Runde! *wink*
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Safe Spot
****ie:
Bedenken bzgl "Rückzugsort"

Da habe ich an einem SchnupperWE im ZEGG eine schöne Erfahrung gemacht:
Zum Abschluss eines Forums gab es 2mal die Situation, dass alle im Kreis aufstehen, sich an den Händen fassen und singen sollten. Sogleich sträubten sich mir aufgrund biologischer Altlasten mit jeder Form von Gruppenritual und -druck die Haare...
Ich blieb ruhig sitzen, zog mich in mich zurück.

Eine der schönsten Erfahrungen von Angenommensein erfuhr ich danach: Niemand, aber wirklich auch niemand fragte mich danach, warum ich nicht mitgemacht habe. Das gab mir das Gefühl, das mein (Nicht)Handeln als ganz normal nicht nur toleriert /respektiert, sondern auch akzeptiert wurde.

T*herz*M
*******ben Mann
3.280 Beiträge
mal als "Nachbar"
Ein Teil meines Wald grenzt direkt am Hintereingang des ZEGGs an und auch von meinen Zuhause (Paradiesplatz) aus sind es nur rund 5min Fußweg; also direkte Nachbarschaft. Menschen von dort arbeiten in meinen Firmen und ich selber habe früher dort auch an Veranstaltungen teilgenommen und "Geliebte" gehabt. Heute etlcihe Freundschaften mit einigen Bewohnern und gemeinsamer Elternkreis
Hier im Hohen Fläming gibt es eine alternative Szene mit über 1.500 Menschen rund um Bad Belzig, etlichen Projekten und Gemeinschaften (das ZEGG dabei das Größte). Also ein Besuch hier kann in mehr als nur einer Richtung Denkanstösse oder neue Heimat anbieten.

Gerade erst wurde dort ein neuer Gästeunterkunftsbereich umgebaut. Dort gibt es auch Einzel- oder Zweierzimmer, allerdings hörte ich, dass das Bad sich dann zwei Zimmer teilen (eventuell gibt es aber auch Zimmer mit Bad) Also diese Bedürfnis nach solch einem Rückzugsraum lässt sich dort erfüllen, wenn du willst.

Dann recherchierte ich und stieß natürlich auf den Namen des Gründers
Vermute du meinst damit Dieter Duhm? Der ist allerdings nicht der Gründer (dies waren sehr viele Menschen gemeinsam, von denen am Anfang wohl 7 Menschen als Team das "Offizielle" waren). Aber viele von den damaligen Gemeinschaftsmitgliedern waren vorher in anderen Projekten die D.D. initiiert hat und auch vieles vom geistigen Grund kommt aus diesem Bereich. Er hat aber nie im ZEGG gelebt, sondern später dann mit Babette Lichtenfels Tamera in Portugal als neue Gemeinschaft für sich gegründet (wo heute auch etliche frühere ZEGG-Bewohner leben).

Gruß
Ein Findender aus dem Hohen Fläming
******ore Frau
4.526 Beiträge
Ich hoffe nicht, dass jemand mit "Gründer" den meint, der später des Kindesmissbrauchs angeklagt war...

Den Namen habe ich gerade nicht parat. Dieter Duhm hat damit nichts zu tun! Das zegg hat sich davon gründlich distanziert.

Seine Frau heißt Sabine und hat unter ihrem früheren Namen Kleinhammes auch mindestens ein gutes Buch geschrieben.....
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Das war
Otto Mühl der Begründer der Aktionsanalytischen Organisation, und Dieter Duhm lebten einige Zeit gemeinsam in einer Gemeinschaft, dem Friedrichshof. Ob Duhm damals an Kindesmissbrauch (auch seelisch) beteiligt war, kann ich nicht sagen. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass er die Gewalt nicht mitbekommen hat, zumal einiges davon im Forum stattgefunden haben dürfte.

Die Frau Otto Mühls ca. 2008 ist wieder in Berlin gewesen und hat in meiner Nachbarschaft eine neue Gemeinschaft zusammen mit einem Mann aufgezogen. Sie ist mir einmal persönlich begegnet, und nach einer aufschlussreichen Beobachtung habe ich es vorgezogen, dort nicht weiter hinzugehen.
******ore Frau
4.526 Beiträge
Waren Kinder an der Forumsarbeit beteiligt???

Otto Mühl... ja, ich hatte den Namen verdrängt.....
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Kinder im Friedrichshof
Wenn ich mich recht erinnere, waren sie zumindest als Jugendliche beteiligt.
Nach meinem Erlebnis mit Claudia Mühl, Weiss, Weißenensteiner (oder wie immer, sie hatte zur Tarnung zeitweise noch einen anderen Namen außer Ehe- und Mädchennamen) habe ich wirklich lange und tief im Web zu ihrer Geschichte und dem Friedrichshof recherchiert.
Dumm, dass mein Gedächtnis das meiste löscht. Was ich mal wusste, war gelesen, und Papier ist geduldig. Also bitte: Ich war nicht dabei und habe die Infos auch nicht persönlich von jemandem, der dabei war.

Es ist imho auch OT an dieser Stelle, denn ich wüsste nicht, dass das ZEGG irgend etwas damit zu tun hätte, und die AAO noch weniger mit Polyamorie. Wer möchte kann gerne anhand dieses Artikels weiter selbst recherchieren:
https://diepresse.com/home/l … ie-staerksten-Tabus-verletzt
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Ich schlage vor, Spekulationen über die Wahrnehmungen /das angenommene Verhalten Dieter Duhms bezüglich der Missbrauchsvorwürfe gegen Otto Mühl in den 70ern hier einfach mal wegzulassen, weil genau diese Spekulationen zu zahlreichen Fake-News und Unterstellungen das ZEGG betreffend führten, die natürlich im Methusalem-Gedächtnis des www immer noch zu finden sind, wenn man nur tief genug googelt.

Ich kenne das ZEGG so ziemlich von Anfang an und haben diesen ganzen Kampf um wahrhaftige Anerkennung verfolgt und auch aktiv unterstützt, gleichwohl finde ich rückblickend, dass da auch Einiges zu kritisieren war (was ich aber, weil es die Gemeinschaft heute in keiner Weise mehr kennzeichnet, hier weiter nicht ausführe.)
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Danke Tom und Danke, Felix.
Das ist, was ich meine und... ja, nur das Hingucken kann letztendlich zu dem führen, was ihr hier echt treffend formuliert.
Danke dafür.
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