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von meiner Monogamie zur Polyamorie

***xy Frau
4.597 Beiträge
"Liebe ohne Rücksichtnahme" ist für mich ein Widerspruch in sich selbst.

Wen ich wirklich liebe, zu dem bin ich nicht im Stande, rücksichtslos zu sein.

Aber das mag für andere anders sein...

Trixy
******_nw Frau
512 Beiträge
Ohne Bindung ist die Vielfalt der Sexualität und Liebe viel stressfreier zu entdecken, da man auf niemanden Rücksicht nehmen muss.
Ich glaube, dass @*******erli damit meinte, dass es durchaus auch hilfreich sein kann, das Eigene ohne feste Bindung zu entwickeln. In dieser könnte möglicherweise das ICH "zugunsten" des DU bzw. WIR vernachlässigt werden. Zumindest habe ich es selbst so erlebt. Mit 21 Jahren habe ich geheiratet und hatte eigentlich nicht wirklich Ahnung vom Leben und seinen Möglichkeiten. Das Eigene und damit auch die sexuelle Entdeckungsreise war für mich erst viel später - nach meiner Ehe - möglich. Vielleicht auch, weil ich mich als Jugendliche nicht ausprobiert habe. Außerdem fehlten uns damals einfach die "tools", um unser Miteinander erfüllend zu gestalten.

Aber grundsätzlich stimme ich @********s_63 zu: Ich glaube nicht, dass es den allgemein gültigen Königsweg gibt. Jeder geht halt seinen Weg. Und auf diesem Weg können sehr unterschiedliche Erfahrungen zu Glück bzw. Unglück führen.

Für mich ist es wichtig, das "Jetzt" zu leben.
****mar Paar
2.113 Beiträge
Was ist Polyamorie?
Liebe ist das Geschenk emotionaler Nähe, die wir uns gegenseitig entgegenbringen.
Eifersucht ist die Missgunst, das ein(e) Andere(r) dieses Geschenk auch erhält, und nicht nur man selbst alleine.
Polyamorie ist dann da, wenn wir unsere Liebe mehreren entgegenbringen können, und zwar so weit gehend, dass es das Geschenk der sexuellen Nähe umfasst.
******_nw Frau
512 Beiträge
Welchen Pfad wollen wir in diesem Thread einschlagen?
Diese Frage geht auch an die TE, deren Eingangsbeitrag ich eher in Richtung Erfahrungsbericht gelesen habe.

Definitionen und Erklärungen zur Polyamorie habe ich mittlerweile hier zu Hauf gelesen, und ich bin auch mittlerweile zunehmend müde, diverse Spitzfindigkeiten à la "wie viele Engel passen auf eine Nadelspitze?" zu lesen.

Insofern fand ich die Eröffnung einfach erfrischend anders, weil sie eine Geschichte beschreibt. Ganz individuell und persönlich. Daneben haben ähnliche und andere Geschichten ihren Platz. Das finde ich schön.
*****gra Frau
5.041 Beiträge
Themenersteller 
keine Grundsatz-Definitions-Polyamoriespitzfindigkeiten...
Aus meiner Sicht ist das Wesentliche zur Sprache gekommen.

Für mich ist ein Schlusspunkt okay *g* , vor allem möchte ich das Thema nicht zerreden.
Ja, @******_nw - genau so: meine Geschichte ...und viele haben da für sich etwas gefunden.
Wie schön *g*
******_nw Frau
512 Beiträge
Der Begriff hier in meinem Beitrag bezog sich im Übrigen auf das Forum insgesamt und nicht explizit auf diesen Thread.
Ansonsten: Danke für das Anteilnehmen lassen an den Geschichten.
****50 Mann
657 Beiträge
Gruppen-Mod 
Fände es schade, dieses schöne und interessante Thema zu beenden, Danke Alllegra.

Interessant für mich vor allem deshalb, weil es meiner Meinung nach aufzeigt, dass es durchaus einen Unterschied macht, ob man polyamor aus einer jahrzehntelangen gefestigten Beziehung heraus entdeckt und lebt oder sich in jüngeren Jahren und vielleicht auch als Single auf diesen Weg begibt. Da spielen Kinderwunsch, vorhandene Kinder und vieles andere mehr eine bedeutende Rolle. Auch der Wunsch, mit Mehreren in einer WG zu leben, kann ein anderer oder gerade in einer langjährigen Beziehung auch (noch) nicht vorhanden sein, bekäme aber später in einer Alten-WG füreinander da zu sein, eine ganz andere Bedeutung.

Wir haben mit Anfang 60, ähnlich der TE, erst spät diesen Weg für uns gefunden und nach einem steinigen Anfang uns getraut, diesen gemeinsam zu begehen. Und wir haben es geschafft, vielleicht gerade, weil wir diese lange, zu zweit über Jahrzehnte trotz Höhen und Tiefen gewachsene Beziehung nicht aufgeben wollten.

Unsere jeweiligen zweiten Lieben leben ebenfalls in festen, z. T. seit Jahrzehnten bestehenden festen und (wieder) glücklichen Beziehungen. In solch einer Konstellation, in der alle Beteiligten in festen, glücklichen Beziehungen leben, stellt sich die hier oft diskutierte Problematik des Ungleichgewichts zwischen Primär- und Sekundärpartners gar nicht.

Unseren Beziehungen hat das jedenfalls gut getan und tut es auch weiter. Erst dadurch haben wir erfahren, wie glücklich und frei man leben kann, wenn man sich vertraut, es wagt, über seine Gefühle zu miteinander zu sprechen und, was natürlich nicht unwesentlich ist, einem die „passenden“ Menschen begegnen, die diesen Weg mitgehen. Wir haben diese nach einigen Irrungen und Wirrungen hier gefunden.

Viele bis dato nicht zerrüttete Beziehungen in denen fremd gegangen wird, zerbrechen dann an dem Vertrauensverlust, wenn es raus kommt. Wäre es nicht besser, vor dem Fremdgang drüber zu reden, dass es gerade eben auch in langjährigen Beziehungen den Wunsch nach Veränderung geben kann?

Wie ich hier schon mal geschrieben habe, sehe ich ganz persönlich die traditionelle Ehe als festen Hafen überhaupt nicht als überholt, aber als überholungsbedüftig an und polyamore Beziehungen weniger als Alternative sondern vielmehr als ergänzenden Weg, gerade auch langjährige Beziehungen zu erhalten und neu zu beleben. Aber..., nichts fürchtet der Mensch mehr, als Veränderung.
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Liebe ohne Bindung?

Nicht verheiratet sein, in keiner festen Beziehung mit einem oder mehreren Menschen in einem Haushalt zusammenleben, keine Kinder .....

Kurzum frei von Verpflichtungen ..... die mit Beziehung, Partnerschaft oder Kindern zutun haben.


Unsere jeweiligen zweiten Lieben leben ebenfalls in festen, z. T. seit Jahrzehnten bestehenden festen und (wieder) glücklichen Beziehungen. In solch einer Konstellation, in der alle Beteiligten in festen, glücklichen Beziehungen leben, stellt sich die hier oft diskutierte Problematik des Ungleichgewichts zwischen Primär- und Sekundärpartners gar nicht.

*ja* so ist es, da jeder ja in seiner jeweiligen Beziehung den Mittelpunkt behalten möchte.

Wenn alle beteiligten Menschen (Single oder auch nicht) nicht den Wunsch verspüren zusammenleben zu wollen, ist es doch ok.

Doch geht es um Menschen die Single sind oder mit dem Wunsch nach einer Beziehung, kann die Sachlage oftmals anders aussehen.
Des Weiteren steht evtl. sogar von Beginn an fest .... bis hierher und nicht weiter *nono*
*****gra Frau
5.041 Beiträge
Themenersteller 
Das...
... ist dann ein interessantes neues Thema!

Hier geht es um Langzeitbeziehungen mit Verbindlichkeit und doch viel Raum für weitere liebevolle Begegnungen.
****ssa Frau
898 Beiträge
Jedem das Seine, oder?!
Mein Lieblingsmensch und ich kennen uns seit etwas mehr als 10 Jahren. Wir waren also nicht mehr jung als wir uns kennen lernten und auch die Familienphase war vorbei.

Wir hatten Beide Erfahrungen unterschiedlicher Art erlebt.

Von Anfang an war unser Sex sehr-sehr wundertoll und -schön. Als wären wir füreinander gemacht. Wir sprachen auch sehr viel über unsere gemeinsame Sexualität und früh und schnell stellte sich heraus, dass wir es beide erregend finden dem anderen beim Sex mit anderen zuzusehen und auch gemeinsam Sex mit anderen Menschen zu haben. Und zwar nicht als Swinger. Das war für uns nicht der Weg. Wir wollten nicht mit irgendwem zufällig Sex haben. Sondern mit jemand, die-der das-unsere-Vorlieben nutzt und genießt. Das ist Chuckold und Chuckquean.

So haben wir das gelebt und uns gegenseitig sehr viel gegönnt und ausgelebt. Unsere eigene Sexualität war dadurch ungemein bereichert. Es war großartig.

Dann hat sich mein Lieblingsmensch in eine Frau verliebt. Ehrlichkeit gehört zu unserer Beziehung wie Sonne zum Tag. Er hat es mir gleich gesagt, als es ihm selbst klar geworden war. Ich war verletzt. Ich war auch eifersüchtig, allerdings ohne Szenen zu machen. Tränen. Viele, viele Gespräche zu Zweit. Er wollte mich nicht verlieren und diese andere Frau eben auch nicht. Er wünschte sich zwei Beziehungen. Das konnte ich mir nicht vorstellen, jedenfalls nicht wie sich das abspielen sollte. Endlose Gespräche. Mehr noch als die Gespräche brachten mir die Zeit in der er sich sehr viel um mich bemühte, obwohl er auch Zeit mit der anderen Frau verbrachte. Er wollte mir zeigen, dass ich nichts vermissen werde, wenn da noch eine Beziehung besteht. Wir lasen gemeinsam in Foren über Polyamorie. Schließlich traf ich auch die andere Frau und wir mochten uns. Gespräche-Gespräche brachten uns dann in einen Modus, der es erlaubt die Gefühle des Partners-Freundes-Lebensgefährten mit leben zu können. Das mit-leben ist sehr-sehr wichtig. Die Gefühle des Partners mit leben-verstehen.

Im Laufe dieser Zeit begann ich auch über mein eigenes Gefühlsleben nachzudenken. Es gab bei mir immer wieder mal kleine-heimliche Verliebtheiten. Nicht unbedingt mit Sexpartner im Chuck, sondern ein Arzt, der Kioskverkäufer, der Restaurantbesitzer. Ich selbst verliebte mich aber nicht entscheidend in einen anderen Mann.

Vor 18 Monaten wurde mein Lieblingsmensch sehr krank und liegt im Koma. Die Frau in die er sich verliebt hat ist verzweifelt, kann diese Situation aber nicht leben.

Für mich war es nie eine Frage, dass ich für ihn da bin. Aber ich vermisse auch die körperliche Nähe zu einem Mann. Ein Freund, den ich schon länger kenne, nie Sex mit ihm hatte, der offen Poly lebt hat mich lange getröstet, mir aber auch gezeigt, dass er viel Lust auf mich hat. Ich habe es dann zu gelassen, weil mir die Körperlichkeit sehr fehlt. Und es tut gut, ist wunderschön. Sicher ist mir dieser Freund gefühlsmäßig nicht so nahe wie mein Lieblingsmensch. Aber wir haben eine gute und stabile Beziehung. Wir sind füreinander da, ich liebe ihn und brauche ihn. Und ich weiß, dass ich mich auf ihn verlassen kann. Ich denke jeden Tag oft an ihn. Leider trennen uns über 100km.

Einer meiner – früheren - Chucks wohnt ganz in meiner Nähe. Wir treffen uns auch recht regelmäßig. Er ist mir auch sehr wichtig und ich möchte ihn, unsere Nähe und Gespräche keinesfalls missen. Und wir haben auch schönen, erfüllenden Sex.

Was will ich mit diesem langen Beitrag sagen? Es gibt immer Menschen, die man lieben kann und sollte *lach* Warum soll ich darauf verzichten? Weil mir die Gesellschaft oder gar die Kirche vorschreibt monogam sein zu müssen, zu leben?

Liebe, Zuneigung, einander-nahe-sein tut gut, ist wichtig. Für alle Menschen. Wie weit das geht bestimmt JedeR einzeln und für sich selbst. Nähe, Offenheit, Verlässlichkeit und vor allem Zusammengehörigkeitsgefühle kann JedeR für mehrere Menschen haben. Wenn Liebesgefühle und Sex auch dazu gehört, dann ist das gut, nicht schlecht. Auch Poly-Beziehungen sind immer individuell und nicht vergleichbar.

Ich glaube, ich lebe offen Poly. Meine erwachsenen Kinder wissen Bescheid, Freunde, ich verstecke es auch nicht vor Nachbarn oder beim Bäcker. Nur bei der Arbeit geht es niemand etwas an. – Viele denken Poly sei Swingen. Ich war selbst schon viele Male im Swingerclub – früher – das ist was Anderes. Ich habe einfach kein Bedürfnis, das meinen ArbeitskollegInnen und Chefs eventuell erklären zu müssen. Kommt dazu, dass ich bei einer katholischen Organisation (als Atheistin-ich gehöre auch keiner Kirche an) arbeite. Aber wenn es darauf ankäme, würde ich auch dort auf mein Poly bestehen und vor allem dazu stehen. Aber ich muss dies am Arbeitsplatz nicht herausfordern.

Mein Leben fühlt sich trotz des schrecklichen Verlustes einigermaßen angenehm an. Das verdanke ich meinem Poly-Leben. „Meine“ „Männer“ fühlen sich wohl mit mir und ich mich mit ihnen. Das ist doch das Entscheidende. Ehrlichkeit, Offenheit für Gespräche gehört dazu. Aber ansonsten fühlt sich Poly für mich sehr leicht an.

Das wünsche ich auch Allen Menschen, nicht nur hier im Joy.
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